13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich war mit dem Mofa Roller auf dem Weg zum Einkaufen.
Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Km/h fuhr ich eine ruhige Straße entlang.
Es war 17.00 Uhr. Hinter mir schloss ein grauer Passat ziemlich schnell auf.
Das Fahrzeug war ein Zivilfahrzeug der Polizei mit zwei uniformierten Beamten darin.
Ich wurde zum Anhalten aufgefordert und Tat dies auch.
Ich schätze die hatten mich beim Ordnungsgemäßen überqueren der Hauptstraße gesehen. Rollerfahrer, vor allem mit polizeibekannten Muskelprotzen im Feinrippshirt als Fahrer, werden halt auch einfach gerne Rausgezogen. Also allgemeine Verkehrskontrolle.
Ist auch völlig OK.
Die Polizisten Kontrollierten meine Papiere (Prüfbescheinigung + Betriebserlaubnis) und einer von denen machte eine kurze Probefahrt und suchte nach versteckten Schaltern.
Man vermutete einen Stark getunten Roller was sich aber nicht bewahrheitete.
Auch mit meinen Papieren war alles in Ordnung.
Pusten sollte ich auch.
Habe ich auch gemacht.
Ergebnis 0.0 Promille.
Nun wollte man mich mitten in einem Wohngebiet zu einer Urinabgabe nötigen.
Das sah ich nicht ein. Ist auch mein gutes Recht jegliche Art von Test zu verweigern.
Wäre ja auch eh positiv gewesen.
Ich sagte: Nein gleich Blutentnahme oder lasst mich halt weiterfahren.
Mache ich sowieso Bestimmt nicht hier mitten im Dorf.
Dann sollte ich anfangen Rum zu hampeln und Finger an die Nase.
Ich sagte: Nein, entweder Blutentnahme oder lasst mich weiterfahren.
Ich mache hier keine Tests.
Die Polizisten wurden Sauer. Der eine Baute sich vor mir auf und guckte mich so bösartig wie er konnte an.
Ich habe Ihn dann gefragt, was das werden soll und auch gesagt das ich keine Angst vor Ihm habe. Alles aber ganz Ruhig.
Wollte die Situation ja auch nicht zu Eskalation bringen.
Wollte mich aber trotzdem gegen das Verhalten wehren.
Hab mir aber auch nix draus gemacht. Andere Flippen vielleicht aus. Ich bin da anders.
Ich interpretiere das auch heute noch ganz klar als Drohgebärde und Willkür.
Ich meine auch nicht den Drogentest an sich.
Sondern das im Wohngebiet in den Becher Pinkeln, und das Verhalten der beiden Beamten.
Ist ja auch kein Einzelfall.
Ich will nicht wissen, wie das für einen ist, der sich unter Druck setzen lässt und dann da voller Scham in den Becher macht. Ich hasse sowas. Echt…
Naja, die haben auf jeden Fall Eingesehen das mit mir nicht mehr zu reden ist.
Also ging es dann doch noch ins Krankenhaus.
Blutentnahme wurde da gemacht.
Ich hab auch keinen Stress gemacht. Habe mein Schicksal dann auch einfach hingenommen.
Angaben habe ich natürlich zu überhaupt nix gemacht.
Schon gar nicht irgendeinen Konsum gestanden.
Unterschrieben, dass ich mit der Blutentnahme Einverstanden bin, habe ich auch nicht.
Ich wurde dann auch wieder an meinem Roller ausgesetzt, so freundlich waren sie dann doch. Nachdem alles vorbei war, und bin den dann auch ganz einfach nach Hause gefahren.
Mir wurde auch nicht gesagt dass ich das Fahrzeug jetzt 24 Stunden Stehen lassen soll.
Ich kannte diese Regelung aber.
Ich hätte aber auch nie geglaubt, dass ich noch über 1.0 NG THC nach 18 – 19 Stunden Konsumpause hätte.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Einkaufen fahren. Penny Markt um genau zu sein.
Und da ich nicht immer die Einkäufe 3 Kilometer durch das Dorf schleppen wollte, hatte ich mir eben diesen Mofaroller gekauft.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
3 Kilometer. Ich denke nach 700 Metern war die Fahrt durch die Kontrolle beendet.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war sehr oft Im Nachwirken des Cannabisrausches vom Vortag unterwegs.
Gerade wenn ich aus dem Wochenende Kam und dort gekifft habe.
Bestimmt so 200 Mal. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Auf jeden Fall kam das Schon vor. Und das nicht selten.
Ich habe mir meinen Cannabiskonsum immer so gelegt, dass ich überhaupt Nirgends mehr hin musste. Weder mit Auto noch zu Fuß. Das hatte aber letztendendes absolut nix mit Verantwortung und Pflichtbewusstsein zu Tun. Ich kann einfach nicht mehr Rausgehen wenn ich Kiffe.
Ich denke die Leute Gaffen mich an, Reden über mich oder die Polizei steht an jeder Ecke und wartet nur auf mich.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich konnte damit sehr gut leben.
Ich hatte wirklich Null Moralischen Konflikt.
Ich hatte nur Schiss von der Polizei gepackt zu werden.
Mir ist Ja auch völlig klar gewesen, das ich im Nachwirken von Cannabis mindestens genauso,, gut“ fahre wie Einer, der 0,5 Promille hat. Und das ist ja Erlaubt.
Dazu gab es auch damals schon aussagekräftige Studien die ich auch kannte (DRUID Studie zum Beispiel)
Ich empfinde das auch heute noch als Ungerechtigkeit, dass beim kleinsten Analytischen Wert von Cannabis sofort Eine MPU angeordnet wird.
Muss ich ganz klar sagen.
Dann bitte auch bei 0.1 Promille.
Oder aber wenn die Leute nicht aufs Autofahren und trinken verzichten können, muss eben der Cannabis Grenzwert auf ein ähnliches Niveau angehoben werden.
Sollen beide Substanzen wenigstens auf eine Stufe gestellt werden
Bin ich auch nicht der Einzige der so denkt.
Und auch wenn ich jetzt noch 20 Jahre derbe Selbst Reflektiere.
Ich werde ich den Ärger wegen 3,4 NG / THC auf einem Mofa nie verstehen können.
Wohlgemerkt 18 Stunden oder so nach Konsum.
Hätte ich einen Promille drin gehabt, und eine schöne hohe Alkoholgewöhnung an den Tag gelegt, wäre alles Super gewesen.
Keine Ausfallerscheinungen und schöne Weiterfahrt dann noch.
Das werde ich so natürlich nicht dem Gutachter sagen, das sollte klar sein.
Aber ich werde mich da in Zukunft ja sowieso dran halten.
ABER: Heute sehe ich das auch Tatsächlich so, dass man weder
-Mit einem Nachwirken von Cannabis,
-Morgens, von dem Saufgelage noch völlig Zerstört, obwohl man 0.0 Promille hat
-oder mit einem Eingegipsten Arm
-oder nach einem traumatisierenden Zahnarzttermin
-oder mit 1.0 Promille auf einem Mofa, oder eben 3.4 NG THC auch wenn es nur ein Mofa ist
-oder, oder, oder
noch fährt.
Es sollte keine Rolle spielen, was die Rechtslage da her gibt…
Man hat Verantwortung. Man muss so Fit wie Möglich sein. Man muss im Zweifelsfall die paar Millisekunden rausholen können. Und da kann man dann nicht einfach sagen:
,,Ja, aber wenn der Säuft dann darf ich ja wohl auch bekifft Autofahren.“
Das ist genau die falsche Richtung.
Und das ist auch trotzdem noch eine sehr gute Einsicht zu der ich gekommen bin.
Ich wäre heute tatsächlich für wesentlich schärfere Gesetze, was das Fahren unter Einfluss von Rauschmittel betrifft.
Und zwar sollte es gerade auch bei Alkohol-Auffälligen in geringen Promilleregionen (Unter 0,5 Promille) sowie Cannabis Auffälligen mit geringen THC Konzentrationen zu Aufbaukursen und Seminaren kommen.
Man muss da ja auch nicht sofort die Fahrerlaubnis entziehen. Aber schulen und aufklären und zum Umdenken bewegen.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Es vermindert die Reaktionsfähigkeit. Verschlechtert die Konzentration.
Je nach Substanz Verleitet es zu Risikobereiten Verhalten, oder auch zur übervorsichtigen Fahrweise. (Auch schlecht)
Die Koordinationsfähigkeit wird verschlechtert. Die Blendempfindlichkeit nimmt zu.
Geschwindigkeiten und Entfernungen werden falsch eingeschätzt. Die allgemeine körperliche Konstitution nimmt ab.
Halluzinationen können auftreten. Zumindest wer so verrückt ist und auf LSD und Co. noch Autofährt.
(19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Das ist nicht Abschätzbar.
Man kann nach dem Konsum von z.B. Cannabis auch noch nach Tagen über der 1.0 NG Grenze liegen.
Es sind Fälle dokumentiert, da war nach 10 Tagen und mehr noch ein Wert von über 1.0 NG/THC Feststellbar.
Deshalb: Man will Autofahren? Dann Flossen weg von den Drogen.
Egal ob Kurz oder Lang, oder überhaupt Nachweisbar.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Auf jeden Fall.
Und das ist auch genau der Grund, warum es jetzt auch Zeit wurde auch meinen Cannabis Konsum zu beenden. Und sich nicht mehr daran wie an einem letzten Strohhalm Festzuklammern.
So Spaßig das Ganze auch manchmal war, die negativen Effekte überwiegen ganz klar die positiven.
Auch wenn die Materie gut war.
Das Faul werden.
Das Kein Bock haben.
Das sich gehen lassen und Tagelang nicht Duschen gehen.
Das vernachlässigen von seinen Hobbys, Aktivitäten und Pflichten.
Das gegrübele über unnützen Mist.
Das wie ein falscher Fünfziger Auf der Arbeit rum gelaufe und seine Zähne nicht auseinander gekriege.
Das Ewige rum gerechne: Ist man jetzt bei 1.0 NG oder noch nicht ?
Und da sind ja noch gar nicht die Psychischen Probleme bzw. eher wohl die Psychotischen Zustände mit drin.
Also auch da gilt letztendlich: Nein Danke. Kein Bock mehr. Passt auch nicht mehr zu dem Leben was ich führe. Auch nicht nachdem das Zeug Legal ist. Ändert sich für mich eh nix. Die werden mir auch nix besseres Verkaufen können als ich eh schon hatte. Und auch wenn trotzdem kein Interesse.
Eine Anmerkung noch:
Den Konsum von Synthetischen Cannabinoiden, LSD, Pilze, usw..
Werde ich beim Psychologischen Gespräch natürlich nicht Erwähnen.
Und ich habe den Fragebogen erst mal auch nicht unbedingt so geschrieben, wie ein Gutachter das ganze am liebsten Hören mag.
Ich habe alles ein paar mal neu Anfangen müssen. Weil ich über viele Passagen nochmal nachgedacht habe.
Hat wieder sehr gut Weitergeholfen.
Danke an alle die sich durch diesen Text durcharbeiten…
Ach Ne…
Einfach danke an alle !