Der Fehler liegt in der systembedingten Schwachstelle. Bei Urinkontrollen ist die Überwachung nicht lückenlos, sondern durch unvorhergesehene Kontrollen, deren Anzahl zudem feststeht, werden nur Stichproben durchgeführt.

Zusatzinfo: Entsprechend wird im Abschlussbericht auch keine Drogenfreiheit innerhalb des Untersuchungszeitraums bescheinigt. Sondern nur die Annahme, das eine Drogenfreiheit angenommen werden darf, sofern es keine anderweitigen Hinweise gibt.

Durch die vorgegebene Anzahl der Einbestellungen gibt es in jedem Fall eine Lücke vom Zeitpunkt der letzten Einbestellung bis zum Vertragsende. Das können drei, vier oder auch mehr Wochen sein. Dieser Zeitraum wird aber akzeptiert.

Durch den dreimonatigen Vertrag in einem anderen Labor würde dieser Zeitraum aber zweimal entstehen. Und das Konstrukt mit der zweimaligen End-Lücke darf dann nicht mehr akzeptiert werden.

Dazu kannst du auch mal in deinen Vertrag oder auf die Homepage des Instituts schauen. Eine Verlängerung bei Urinkontrollen ist nur zulässig, sofern sie vor der letzten Einbestellung erfolgt, der kontrolllose End-Zeitraum also nur einmal entsteht.

Beim Labor Enders heißt es dazu deutlich

Sollte eine Verlängerung des Vertrages notwendig sein, muss diese innerhalb der Laufzeit des bestehenden Vertrages erfolgen, so dass Ihnen keine zeitlichen Lücken in der Abstinenzkontrolle entstehen. Das bedeutet für Sie, dass Sie uns im Falle einer Vertragsverlängerung spätestens vor dem letzten Screening die Verlängerung mitteilen.

https://www.labor-enders.de/2019/11/29/drogenscreening-abstinenzkontrolle-urin/

Mit deinem Vorgehen könnten Betroffene mehrere 3-Monatsverträge nacheinander abschließen und somit alle 3 Monate fröhlich Rauschpartys feiern.

Haarproben decken hingegen den Zeitraum lückenlos ab. Bei einem Umstieg auf Haarproben würde die systembedingte und damit zulässige End-Lücke nur einmal entstehen.
 
Wieso kannst du nicht einfach eine Haaranalyse machen? Das wäre so viel einfacher. Du kannst dan auf den Tag ausrechnen wann du die HA abgeben musst.
Ich hab leider nicht genug Haare aufm Kopf. Körperhaare sind soweit ich weiß nur in Ausnahmefällen zu akzeptieren, aber damit habe ich mich nicht weiter beschäftigt.

Durch den dreimonatigen Vertrag in einem anderen Labor würde dieser Zeitraum aber zweimal entstehen. Und das Konstrukt mit der zweimaligen End-Lücke darf dann nicht mehr akzeptiert werden.

Das heißt, entweder verlängere ich auf 15 Monate beim aktuellen Anbieter, oder es wird dann so wie ich es geplant hatte (3 Monate anderes Institut) nicht von der MPI anerkannt und müsste die Abstinenz nochmal von vorne beginnen bzw. über eine Haaranalyse bestätigen, sehe ich das richtig?

Viele haben keinen VP, sondern bereiten sich mit dem Schwarmwissen des Forums vor. Eine Vorbereitung bei einem VP ist natürlich auch gern gesehen, jedoch geht es darum was du bei dem Gespräch ablieferst. Wenn das Gespräch kacke ist bringt dir auch ein Schrieb von einem VP nichts. Das nur zur Info!

Ich würde mich gerne sowohl als auch vorbereiten und gerne mit dem VP meine Akte durchsprechen, weil da schon ein paar Sachen drinnen stehen und ich nicht weiß inwiefern bei meiner 3. MPU die anderen Themen aus der Akte relevant sind und mit welcher "Strategie" man am besten reingeht.

Blöd ist, dass ich 2012 eine MPU wegen THC (niedriger Wert ) hatte , dann 2014 nochmal eine MPU wegen Blitzen innerhalb der verlängerten Probezeit und jetzt kommt die 3. MPU wegen Mischkonsum ( THC, Kokain, Benzodiazepine).

Deswegen würde ich es doch gerne alles mal abklären .

Danke euch für die Ratschläge und Infos

Alex
 
Von Benzos war am Anfang ja nicht die Rede. Das rückt die Sache nochmal in ein anderes Licht. Damit bist du polyvalenter Konsument. Verschieden Drogen+ Benzos ist schon ne Nummer. Lass mich Raten: Du hast die Benzos genommen um von deinem Trip runterzukommen?

Ich hoffe du hast deine Belege auch auf Alkohol gesammelt. Wieso Alkohol? Ganz einfach um eine Suchtverlagerung von Anfang an aus dem Weg zu räumen.

@Max gab es da nicht eine Richtlinie bei den Kriterien das man bei polyvalentem Konsum Alkohol Abstinenz belegen muss? Oder täusche ich mich da? Ich meine mindestens die letzten 3 Monate der Abstinenz.
 
Von Benzos war am Anfang ja nicht die Rede. Das rückt die Sache nochmal in ein anderes Licht. Damit bist du polyvalenter Konsument. Verschieden Drogen+ Benzos ist schon ne Nummer. Lass mich Raten: Du hast die Benzos genommen um von deinem Trip runterzukommen?
Ja das hatte ich noch nicht erwähnt da hast du Recht... Ich hatte diese Benzos ein paar Tage genommen, die mir ein Bekannter gegeben hatte, weil er meinte dadurch würden meine Emotionen unterdrückt werden. Ist halt echt ne miese Situation ich weiß, aber deswegen hab ich das jetzt auch noch geschrieben, weil ich halt echt euren Rat brauche .

Anhand der Kokain und Benzowerte sollte ein Arzt normalerweise erkennen können, dass ich nicht allzu viel davon konsumiert habe. Trotzdem habe ich es konsumiert und da ist auch schon das Problem.

Mein THC Wert ist unter den neuen 3,5ng , spielt das irgendwie eine Rolle oder ist das in meiner Situation eh irrelevant?

Ich hoffe du hast deine Belege auch auf Alkohol gesammelt. Wieso Alkohol? Ganz einfach um eine Suchtverlagerung von Anfang an aus dem Weg zu räumen.

Abstinezbelge auf Alkohol habe ich leider nicht...

Muss sich denn der Gutachter nicht 1:1 an die Fragestellung der FSST halten die ja lautet:

"Kann die begutachtende Person trotz der früheren BTM Einnahme ein KFZ der Gruppe 1 sicher führen ?"

"Ist nicht (mehr) zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTM Gesetz einnimmt, so dass dadurch die Eignung zum Führen von KFZ ausgeschlossen ist ?"
 
Muss sich denn der Gutachter nicht 1:1 an die Fragestellung der FSST halten

Jein. Bei der MPU geht es um die Fragestellung. Bei Drogenproblemen kommt eine Suchtverlagerung aber nicht grade selten vor. Deshalb gehört eine kurze Abklärung dazu. Bei einer Drogen-MPU wird eigentlich immer kurz nach dem Umgang mit Alkohol gefragt.

Falls sich dabei Anhaltspunkte für eine Suchtverlagerung finden darf (muss?) der Gutachter in seinem Gutachten darauf hinweisen. Das Ergebnis wiederum bezieht sich dann nur auf die Fragestellung. Die Führerscheinstelle muss dann entscheiden ob die Hinweise auf eine eventuelle Suchtverlagerung mit einer zweiten Fragestellung berücksichtigt werden müssen.

Bei einer Drogenfragestellung kann es zum Beispiel sein, das die Führerscheinstelle Hinweise auf ein Alkoholproblem bekommen hat. Zum Beispiel Aggressionsprobleme außerhalb des Straßenverkehrs ohne eine Alkoholkontrolle, aber offensichtlich unter Alkoholeinfluß. Das spielt für eine Drogen-MPU aber keine Rolle und reicht für eine eigene Fragestellung nicht aus.

Wenn dann im Gutachten von einer eventuellen Suchtverlagerung zum Alkohol berichtet wird kann das insgesamt zu einer Alkoholfragestellung führen. Dem können Betroffene begegnen indem sie gleich eine Alkoholabstinenz nachweisen.

Sowas ist aber eine Ausnahme.
 
Das stimmt. Er muss jedoch auch eine Suchtverlagerung ausschließen. Bei polyvalentem Konsum liegt es nahe das auf eine Substanz umgestiegen wird die nicht untersucht wird. Bei BTM werden sämtliche Drogen+relevante Medikamente getestet, jedoch kein Alkohol. Alkohol muss man extra beauftragen, sprich es wird nicht untersucht. Ich würde zur Sicherheit die letzten 3 Monate Alkohol auch testen lassen.
 
Vielen Dank euch beiden für die ausführlichen Antworten!

Kann ich dann einfach in meinem bestehendem Programm die letzen 3 Monate auf Alkohol erweitern oder wie funktioniert das?

Bei den letzen 3 Monaten im aktuellen Abstinenzprogramm wäre es ja dann lediglich nur 1 Test der zusätzlich auf Alkohol getestet würde, meint ihr das reicht dann aus?

Oder soll ich mich zusätzlich die letzen 3 Monate bei FTC anmelden und 3x Tests auf ETG abgeben?

Hoffe ihr wisst was ich genau meine...

Wie sollte ich antworten wenn die Frage über meinen Alkoholkonsum kommt?

"Ich trinke generell keinen Alkohol, weil er mir nicht schmeckt." oder sowas wie "Anlassbezogen trinke ich mal 1-2 kleine Bier".
 
Du bist nicht abstinenz Pflichtig was Alkohol angeht. Du darfst natürlich trinken aber in einem vertretbaren Maß. Ich habe gesagt das ich im Jahr vielleicht 4 Bier trinke und nichts hochprozentiges. Damit war das dann auch erledigt. Es geht ja auch dadrum das wenn du volltrunken bist das Risiko natürlich extrem erhöht ist das du BTM konsumierst, da mit Trunkenheit ein Kontrollverlust einhergeht.
 
Okay danke dann weiß ich da auch Bescheid wie ich das handhaben werde.

Dann würde ich tatsächlich noch die AN auf Alkohol erbringen für die letzten 3 der 15 Monate Abstinenz.

Was würdet ihr mir diesbezüglich empfehlen?

- Alkohol AN bei meinem bestehendem Institut die letzen 3 Monate (1x Urin ) dann hätte ich dort 6x BTM und 1x BTM & Alkohol

oder

- Bei FTC und einen gesonderten Auftrag erstellen ( 3 Monate , 3x Urin )

Danke

Alex
 
Kurzes Update:

Das aktuelle Abstinenzprogramm kann ich leider nur bis 12 Monate abschließen und muss mich dann zwangsläufig woanders anmelden. Eine solche Unzuverlässigkeit nervt mich extrem und löst schon wieder existenzielle Ängste aus, aber was bleibt mir anders übrig....hab das Foto hier angehängt.

Habe morgen meinen ersten Termin bei einem Verkehrspsychologen.

Für ein neues Abstinenzprogramm bei Synlab ab dem 26.09.24 bis 26.12.24 habe ich mich heute schon angemeldet. ( Drogen und Alkohol)

Bin über alle Meinungen dankbar.

LG
Alex
 

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Ich sehe den Wechsel zu einem anderen Labor in deinem speziellen Fall nicht so negativ.

Der Wechsel geht ja grundsätzlich nicht von dir aus, sondern wird dir aus sachlich nachvollziehbaren Gründen vom Labor empfohlen. Das solltest du dir am besten noch schriftlich vom Labor bestätigen lassen, damit das auch nachvollziehbar ist wenn das Labor seinen Betrieb eingestellt haben sollte.
 
Kurzes Update:

Ich hatte vergangenen Dienstag meine erste Stunde bei einem Verkehrspsychologen, der auch ein ehemaliger Gutachter einer Begutachtungsstelle ist. Das Gespräch verlief gut, wir sind zunächst meine Führerscheinakte durchgegangen und haben den Verlauf auf einem Zeitstrahl auf Papier abgebildet und haben noch ein bisschen über die möglichen Ursachen meines übermäßigen Konsums in dieser Zeit gesprochen. Darauf wollen wir dann in der nächsten Stunde weiter eingehen.

Den nächsten Termin habe ich kommenden Montag.

Ist-Zustand aktuell:
  • Abstinenz Drogen Urin: vom 25.09.23 bis 25.09.24 ( 6x Kontrollen ) = 12 Monate
  • Abstinenz Drogen & Alkohol Urin: ab 26.09.24 bis 26.12.24 ( 2x Kontrollen ) = 3 Monate
  • Teilnahme an Selbsthilfegruppe bis zum Tag der Begutachtung
  • Vorbereitung und Aufarbeitung über einen Verkehrspsychologen ( ungefähr 6-8 Stunden geplant )

Mein Ziel ist es, Ende dieses Jahres bzw. Anfang Januar 2025 die MPU erfolgreich abzuschließen.

Die Fragebögen hier im Forum werde ich auf jeden Fall noch ausfüllen.
 
Hi Leute,

ich hatte mich länger nicht zu Wort gemeldet, aber die letzten Tage meinen Fragebogen ausgefüllt, den ich Euch jetzt gerne hier reinstellen möchte.

Den Termin zur MPU habe ich für Mitte Januar 2025 bekommen, jetzt ist also alles etwas konkreter.

Ich hoffe ihr könnt mal drüberlesen und mir etwas Feedback dazu geben.

Vielen Dank & LG
 
FB Drogen

Zur Person

Geschlecht: Männlich
Alter: 31

Was ist passiert?

Drogensorte: THC, Kokain, Benzodiazepine ( Alprazolam & Bromazolam )

Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):

Kokain: ca. 3x im Jahr beim Feiern & Clubbesuchen, Tag der Auffälligkeit 1-2 Lines vor dem Unfall

THC: täglich, abends ca. 0,5g als Joint über die letzten 4 Monate ab Tag der Auffälligkeit

Benzodiazepine: ca. 1 Woche lang täglich jeweils 1x Tablette, ansonsten zuvor noch nie konsumiert


Drogenbefund
Blutwerte:

3,2µg/l THC, 14µg/l THC-Carbonsäure, 0,65µg/l Hydroxy-THC

5,9µg/l Kokain, 220µg/l Benzoylecgonin, 28µg/l Ecgoninmethylester, 0,15µg/l Ecgoninethylester

190µg/l Bromazolam ; 8,1µg/l Alprazolam

Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: Ja (Strafbefehl)
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten?:

Keine Straftaten, allerdings Wiederholungstäter. 1. MPU wg. THC im Jahr 2014.

2. MPU 2016 wg. Geschwindigkeitsüberschreitung während verlängerter Probezeit

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Mai 2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: Ja, bis 26.12.2024 ( 15 Monate )
Keinen Plan: /

Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Ja, jeden Sonntag seit ein paar Monaten
Psychologe: Ja. 9x Einzelsitzungen je 50 Minuten
Ambulante/stationäre Therapie: Nein

MPU
Datum: Januar 2025
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Ja MPU wg. THC 3,4µg/l im Jahr 2014 und 2016 wg. Geschwindigkeit ca. 34kmh zu schnell außerhalb geschlossener Ortschaften (Autobahn) während der bereits verlängerten Probezeit

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Von Cannabis mit 14 Jahren, als ich mit Freunden einen Film angesehen habe, der die Droge verherrlicht hat. ( Filmname: Harlod und Kumar )


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis mit 15 Jahren im Jahr 2008. Das genaue Datum weiß ich nicht mehr

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Gelegentlicher Cannabiskonsum für ca. 6 Monate alle 2-3 Wochen mit damaligen Freunden am Skatepark oder am See

Kokain Erstkontakt mit ca. 26 Jahren auf einer Party, als es mir angeboten wurde und ich neugierig war. Seitdem ca. 3x im Jahr mit Freunden in Gemeinschaft konsumiert oder auf Parties.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Mit Cannabis nicht, da es mir nicht gut bekommen ist und die Wirkweise sich zu stark unterscheidet.

Gelegentlich mit Kokain, wobei der Alkohol nicht im Vordergrund stand.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

- 5-6x pro Jahr 2x Bier (0,5l) oder ein Glas Rotwein (0,2l)
- mit Annäherung des Tages meiner Verkehrsauffälligkeit etwas höherer Konsum, ca. 4 Bier

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

8-10 Zigaretten pro Tag und 2 Tassen Kaffee

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Cannabis: Eigentlich kaum bis gar nicht, außer dass ich müder war als sonst und mich nicht mehr so gut konzentrieren konnte, wobei ich hier dachte, dass es auch andere Ursachen haben könnte und es nicht auf den Drogenkonsum bezog.

Kokain: Am Tag nach dem Konsum, wobei hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen konnten. Z.B wegen zusätzlichen Schlafmangels


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, da ich die negativen Folgen zunächst nicht dem Cannabis zuordnen konnte.

Negative Folgen des Kokainkonsums hatte ich keine.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Blutwerte:

3,2µg/l THC, 14µg/l THC-Carbonsäure, 0,65µg/l Hydroxy-THC

5,9µg/l Kokain, 220µg/l Benzoylecgonin, 28µg/l Ecgoninmethylester, 0,15µg/l Ecgoninethylester

190µg/l Bromazolam ; 8,1µg/l Alprazolam

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Cannabis jeden Abend für die vergangenen 3-4 Monate ca. 0,5g pro Abend

24h vor der Auffälligkeit 2 Bahnen Kokain

Täglich jeweils 1x Bromazolam und Alprazolam


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

- 1x Bier 0,33l
- jeweils 1 Tablette Benzodiazepine (Bromazolam, Alprazolam)
- Kokain 2-3 Bahnen

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Mir ging es emotional die zu dem Zeitpunkt vergangenen Monate nicht gut wegen einer gescheiterten bzw. nicht zustande gekommenen Beziehung. Ich hatte dadurch versucht meine Gefühle zu unterdrücken bzw. verdrängen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Erste Polizeikontrolle auf einem E-Scooter am 08.05.2023 ca. 00:30 Uhr ( Drogenschnelltest positiv auf THC & Kokain, anschließende Blutentnahme auf der Polizeiwache ). Ich wurde anschließend wieder an den Ort, wo ich zuvor aufgegriffen wurde, von der Polizei zurückgebracht.

In derselben Nacht ca. 07:00 Uhr morgens, hatte ich scheinbar einen Unfall ( keine verletzten oder beteiligten Verkehrsteilnehmer außer mir selbst ) mit einem E-Scooter bei dem ich regungslos auf der Straße neben einer Bushaltestelle lag. Neben mir ein E-Scooter bei dem das Licht eingeschaltet war. Ein Busfahrer, der mich in der Wiese liegen sehen hat, verständigte Polizei und Rettungsdienst. Ich wurde mit schwerer Gehirnerschütterung, Zehenprellung und ordentlichen Blessuren ( Platzwunde mit Einblutung am Auge und Oberlippe ) ins Krankenhaus eingeliefert und dort versorgt. Um 11:11 Uhr wurde nochmal eine Blutprobe entnommen, von der die oben genannten Werte stammen.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte mich ablenken, an etwas anderes denken, den Kopf sozusagen freibekommen und draußen an der frischen Luft meine Zeit verbringen. Mich ggf. in eine Bar setzen, um vielleicht Kontakt mit jemandem zu schließen und mich zu unterhalten.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

ca. 3-4km

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Im Jahr 2011 einige Male unter aktiven bzw. inaktiven (Abbauprodukte) THC-Einfluss. Die Jahre nach meiner ersten MPU nie wieder aktiv berauscht, allerdings immer in der Früh am Morgen wenn ich in die Arbeit gefahren bin. Am Abend hab ich immer geraucht.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe diesen Konflikt nicht gelöst, sondern gehofft, dass nichts passieren würde und mich auch niemand anhält.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Cannabis: verändertes Zeit- und Raumempfinden, verminderte Koordination und Reaktionszeit, verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration, eingeschränktes Urteilsvermögen

Kokain: Steigerung des Selbstbewusstseins und des Risikoverhaltens, Erhöhte Herzfrequenz und Blutdruck, Verengte Pupillen und Sehstörungen, Angstzustände und Paranoia, der Fokus liegt auf allem und somit auf nichts

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Der Einfluss von Cannabis kann nach dem Konsum etwa 4 bis 6 Stunden anhalten, während Kokain üblicherweise für etwa 1 bis 2 Stunden wirkt.

Nicht zu unterschätzen sind die Nachwirkungen, die u. a. sehr subtil sein können, Kokain kann die Wahrnehmung von Müdigkeit oder Erschöpfung beeinträchtigen, psychische Effekte wie Angstzustände, Nervosität oder Reizbarkeit verursachen, die die Fahrfähigkeit beeinträchtigen.

Der Körper braucht eine gewisse Regenerationszeit, die die Wirkungsdauer des Rausches um ein Vielfaches übersteigen kann.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Abhängigkeit, Angststörungen, Depressionen und Psychosen, beeinträchtigtes Gedächtnis, geringere Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit, weitere gesundheitliche Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, soziale Probleme.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Cannabis: Anfangs war es Neugier auf Erfahrungen mit Cannabis. Später habe ich es als Mittel genutzt, um emotionale Belastungen und persönliche Probleme zu unterdrücken und auszublenden. Außerdem dachte ich, dass ich die vermeintlich entspannende Wirkung mochte. Dies führte zum regelmäßigen Konsum, damit ging die Vernachlässigung von Bedürfnissen, die Unterdrückung von Problemen und Verantwortungslosigkeit einher, was wiederum den Konsum verstärkte bzw. festigte.

Kokain: Es half mir beim Kontakt mit neuen Menschen bspw. auf Parties lockerer zu werden.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Freunde und Familie wussten darüber Bescheid und fanden es nicht gut, haben mir nahegelegt es dauerhaft sein zu lassen und „sauber“ durchs Leben zu gehen.
 
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Eine Einseitige bzw. toxische Beziehung zu meiner damaligen besten Freundin, in die ich mich verliebt hatte. Ich hatte ihr meine Gefühle auf einem Sommerfest unserer gemeinsamen Arbeit gestanden, nachdem ich bereits 5 Jahre in sie verliebt war, es mich aber nie getraut hatte ihr zu sagen, weil ich Angst hatte, dass sie es nicht erwidern würde und sie sich zu dem Zeitpunkt bereits in einer genauso langen Beziehung befand, in die ich nicht eingreifen wollte und natürlich auch nicht konnte. Deswegen wollte ich es einfach für mich behalten und gar nichts erst anstoßen.

Ein paar Wochen, nachdem ich es ihr erzählt hatte, meinte sie, dass sie auch Gefühle für mich hätte, sie aber in einer toxischen Beziehung mit ihrem damaligen Freund sei und da nicht raus könne.

Kurz zusammengefasst hatten wir anschließend ein paar schöne, intime Monate zusammen und ich dachte, dass wir eine Beziehung eingehen können, so wie sie es auch angedeutet hatte. Ich hatte in dieser Zeit das Gefühl, dass ich es endlich „geschafft“ hätte und war so glücklich wie noch nie zuvor.

Letzen Endes hat sie sich dann wieder für ihren Ex-Freund entschieden, von dem sie sich allerdings schon einige Male während ihrer 5-jährigen Beziehung getrennt hatte und mir immer sagte, dass sie mit ihm unglücklich sei und nur aus dieser Beziehung raus wolle.

Sie sagte mir ständig, dass ich ihr so gut tat und sie noch nie jemanden wie mich kennengelernt hatte und sie sich niemals eine Zeit ohne uns vorstellen konnte.

Ausgegangen ist es dann so, dass mir ihre beiden Brüder, mit denen ich noch nie zuvor in Kontakt stand, geschrieben haben, dass ich sie in Ruhe lassen soll und ihre Entscheidung akzeptieren und respektieren und sie in Ruhe lassen soll.

Wir waren 7 Jahre befreundet, haben eng zusammengearbeitet und ich habe noch nie eine Frau so sehr geliebt wie sie. Es hat mir leider das Herz gebrochen und ich wusste nicht, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen sollte, weil ich das noch nie so gefühlt hatte.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Nein

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Cannabis: Konsumpausen habe ich mir immer mal wieder selbst gegeben. Ich habe im Jahr 2020 aus eigenem Willen und Antrieb den Konsum von Cannabis für ca. 3 Jahre komplett eingestellt. Auch die Jahre zuvor habe ich immer mal wieder ein paar Monate, oder ein ganzes Jahr aufgehört es zu konsumieren bin aber letztlich immer wieder in den Konsum zurück.

Kokain: Ich habe ungefähr 3-4x im Jahr beim Feiern (sei es privat oder in Clubs) konsumiert, was die Konsumspitzen wären. Mein Alltag war die Konsumpause, denn ich habe mich im Alltag nie durch Kokain oder sonstiges, außer Cannabis am Abend, berauschen lassen.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Cannabis: Ich kannte es nicht wirklich anders. Es war die Gewohnheit. Ich kam leider viel zu früh damit in Kontakt und mochte die Wirkung, irgendwie fand ich es damals cool ein Kiffer zu sein. Ich dachte damit kann ich besser abschalten. Es war wie eine Art Belohnung am Ende eines harten Tages. Letztendlich habe ich mich selbst gehindert, weil ich bewusst Cannabis konsumieren wollte.

Kokain habe ich als eine Art Garant für lockeren und kommunikativen Umgang und damit auch für gute Laune beim Feiern angesehen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Das kann ich nicht genau beantworten, würde aber sagen, wenn ich das so noch länger fortgeführt hätte, mit hoher Wahrscheinlichkeit, Ja.

29. Waren sie drogenabhängig?

Cannabis: Nein
Kokain: Nein
Benzodiazepine: Nein


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja hätte ich. Aber in der Vergangenheit, als ich noch so jung war, habe ich es nicht als wichtig erachtet mir darüber Gedanken zu machen. Es hat mich auch gar nicht interessiert. Damals war ich leider nicht weitsichtig und willensstark genug. Ich wollte nie aus eigenem Willen mit dem Konsum von Cannabis aufhören, weil ich es nicht als gesundheitsschädlich bzw. psychisch schädigend angesehen habe. Ich dachte es tut mir gut oder aber es wirkt sich zumindest nicht negativ aus. Das hat sich erst im Laufe der Zeit mit dem Älterwerden im Jahr 2020 geändert. Ich habe, was Cannabis betrifft einige Anläufe gebraucht, entscheidend war aber, es selbst verstanden zu haben, dass es mir nicht gut tut.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil das für mich der einzige Weg in eine stabile und sichere Zukunft ist. Was geschehen ist kann ich nicht ändern, die Zukunft allerdings schon und das ist mein Ziel. Einen geregelten Konsum könnte ich wahrscheinlich nicht durchhalten und ich möchte es auch gar nicht erst darauf ankommen lassen. Der Hauptgrund ist aber, dass ich generell überhaupt nicht mehr konsumieren möchte.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Der erste richtige Knackpunkt war Anfang der Corona Pandemie im Jahr 2020. Ich war ungefähr 28 Jahre alt und hatte reichlich Erfahrung mit dem Thema Cannabis.

Jahrelang hatte ich eine immer wiederkehrende Beziehung mit dieser Droge.

Irgendwann fragte ich mich, wieso ich jeden Abend immer und immer wieder einen Joint rauche, um stressbedingt oder von sonstigen anderen Gefühlen oder Situationen runterzukommen. Oder, dass mir nicht so langweilig ist, weil ich immer dachte, dass mir Dinge mehr Spaß machen würden, wenn ich High war.

Ich stellte mir die Frage, ob ich durch den Konsum ein besserer Mensch wäre, ob ich lustiger wäre, ob ich besser schlafen könne usw. Egal welche Frage ich mir diesbezüglich stellte war die einzig ehrliche Antwort „Nein“. Denn klar konnte ich z.B besser schlafen, wenn ich berauscht ins Bett gegangen bin, aber ich wusste auch, dass wenn ich länger als 2 Wochen nicht mehr Kiffen würde, ich genauso gut, oder sogar noch besser schlafen würde. Diese Aussage kann man auf die anderen oben genannten Beispiele genauso herunterbrechen.

Alles, was ich also mit Konsum konnte, konnte ich noch viel besser ohne Konsum. Das betrifft ebenfalls meine psychische Verfassung.

Außerdem hatte ich das Gefühl nicht mehr so klar denken zu können, wie als Jugendlicher bzw. als ich noch in der Schule war. Ich dachte an meine Zukunft und wollte nicht mein ganzes Leben von einer Substanz abhängig machen, die mir letztendlich keinen Mehrwert bot. Ich stellte den Konsum von heute auf morgen komplett ein und war über 3 Jahre „clean“.

Der entscheidende, eigentliche Moment meiner Erkenntnis generell gesünder zu Leben und jeglichen Rauschgiftkonsum einzustellen, war im Mai bzw. Anfang Juni 2023, als ich wegen Einfluss von THC, Kokain und Benzodiazepinen fast mein komplettes Leben verbaut hätte und auch hätte sterben können. Als ich diesen Unfall mit dem E-Scooter hatte, an den ich mich nicht einmal erinnern kann und neben einer Bushaltestelle auf der Straße lag. In dieser Nacht hätte noch so viel Schlimmeres passieren können. Sei es mir selbst, oder anderen Verkehrsteilnehmern.

Ich hatte meine Emotionen, wegen dieser Sache mit meiner ehemaligen Kollegin / Geliebten, in dieser Phase meines Lebens in keinster Weise unter Kontrolle und dachte die Lösung meiner Probleme wäre der Konsum eines Cocktails aus Drogen und negativen Gedanken. Die Quittung war zunächst körperliche Verletzungen, der Entzug meiner Fahrerlaubnis, eine Menge Ärger und viel Geld, das ich zu bezahlten hatte.

Die Wurzel allen Übels, lag aber viel tiefer. Nämlich die Frage, warum ich mit Problemen, meinen Selbstzweifeln und mir selbst nicht anders umgehen kann, als sie in Drogen vorübergehend zu vergessen oder zu verdrängen. Alles, was verdrängt wird kommt irgendwann wieder hoch. Früher oder später, bei jedem. Ich stellte mir also die Frage, wie ich es in Zukunft besser machen kann und was die Ursachen dafür waren.

Schlussendlich war das die alles entscheidende Situation in meinem Leben, wo ich sagen kann „Bis hier hin und nicht weiter“ – es war ein Warnschuss, der sein hat müssen, so hart es klingt.

Es war das erste Mal in meinem Leben, wo ich erkannt hatte wie wichtig mentale und körperliche Gesundheit sind und Rauschmittel niemals eine Lösung sein können seine Probleme zu meistern. Es ist eine reine Unterdrückung wichtiger Gedanken und Gefühle, die nunmal zum Leben dazugehören. Temporär hatte ich meine Emotionen zwar damit unterdrückt, aber die eigentlichen Probleme im Hintergrund waren dadurch natürlich nicht gelöst, im Gegenteil machte ich es sogar noch viel schlimmer.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Die Abstinenz ist für mich die einzige Option, um klar und strukturiert durchs Leben zu gehen. Ich möchte mental und körperlich gesund sein und mein Gehirn nicht mit irgendwelchen Substanzen manipulieren müssen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Cannabis: Als ich mit Cannabis aufhörte konnte ich die erste Woche sehr schlecht schlafen. Das kannte ich aber schon von meinen vorherigen Aufhörphasen. Meine Stimmung war etwas gereizt. Die darauffolgenden Tage und Wochen ging alles Hand in Hand und ich war froh den Schritt gegangen zu sein. Ich hatte auch einfach verstanden, dass ich es für ein erfülltes Leben überhaupt nicht brauche.

Kokain: Alles lief ganz normal und problemlos, keine negativen Folgen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Es war die oben beschriebene Erkenntnis, die mir geholfen hatte, die Einsicht und das Eingeständnis meiner gemachten Fehler, welche ich in Zukunft nicht mehr machen möchte.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Durchweg positiv

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe den Kontakt auf meine engsten Freunde beschränkt. Diese Konsumieren teilweise auch, aber nicht in meiner Anwesenheit.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich gehe Cannabis aus dem Weg und habe fest für mich entschieden, dass ich es nicht mehr konsumieren möchte. Damit fällt eine sehr große Last von mir und ich habe viel mehr Zeit für andere viel wichtigere Dinge.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch meine Abstinenz möchte ich einen generellen Konsum gänzlich ausschließen und damit auch das Führen eines KFZ´s unter dessen Einfluss.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Der Cannabiskonsum hat mich emotional stark verschlossen. Heute kommuniziere ich offener mit meiner Familie und meinen Freunden über meine Gefühle. Ich lerne mit Stress und Emotionen auf natürliche Weise umzugehen. Ich übernehme Verantwortung für mein Handeln und strebe danach, reflektiert durch das Leben zu gehen und nicht mehr leichtsinnig zu sein. Ich habe klare Ziele vor Augen und arbeite kontinuierlich an meinem Selbstbewusstsein, sei es durch mein Studium oder durch Hobbys wie Sport oder Lesen.

Außerdem habe ich gelernt und erkannt, dass Gefühle ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil der menschlichen Psyche sind und für einen gesunden Umgang unabdingbar.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Der Konsum ist selten. Ab und zu trinke ich, wenn ich mit Freunden, oder Familie im Restaurant bin ein Glas Rotwein, oder bei einem Fußballspiel 2x Bier. Das ist dann aber auch meine Grenze, die ich nicht überschreiten möchte, weil die Hemmschwelle bei übermäßigem Alkoholkonsum stark sinkt und ich kein unnötiges Risiko eingehen möchte.
 
Frage 37 kannst du so nicht lassen. Wenn du dem GA sagst das du noch Kontakt zu Konsumenten hast, ist es höchstwahrscheinlich aus für dich. Frage 21 ist auch ziemlich dünn. Da muss einfach mehr kommen. Das ist mit die wichtigste Frage einer MPU. Darauf baut alles auf. Andere sind auch introvertiert, nehmen aber kein Koks. Wieso hast du es aber getan? Das muss einfach sitzen.
 
Hey Leute,

ich wollte mich eigentlich noch rechtzeitig melden und meinen Fragebogen hier weiter bearbeiten und ausführen, aber das ist alles über Weihnachten, Silvester und den Feiertagen etwas untergegangen.

Kurzes Update zu meinem Fall ist wie folgt:

Ich hatte letzte Woche Dienstag meine 3. MPU und war wirklich ziemlich aufgeregt, vor allem weil ich mich nicht zu 100% gut vorbereitet gefühlt hatte, meine Intention aber war, dass ich komplett die Wahrheit sagen möchte und meine Situation einfach so schildern wollte, wie sie tatsächlich gewesen ist.

Letztendlich wollte ich auch keine Prognose bei der Psychologin einholen, sondern einfach auf mein Gutachten warten, bis es mit der Post kommt.

Nach Abschluss des psychologischen Gespräches meinte sie allerdings, dass es gut aussehe und wenn beim medizinischen Teil alles in Ordnung wäre, sie mir ein positives Gutachten schreiben würde. Beim medizinischen Teil war meiner Meinung nach im Anschluss auch alles in Ordnung und die Ärztin meinte, dass alles sehr gut aussehe.

Die Leistungsstests sind ja eh selbsterklärend und die sollte ich auch Bestanden haben, da man diese ja ansonsten einmal wiederholen dürfte.

Ich hoffe also sehr, dass das Gutachten dann tatsächlich auch positiv sein wird und ich dieses Thema für mich abschließen kann und meinen neuen Lebensabschnitt gehen kann. Deutlich unabhängiger als die vergangenen 1,5 Jahre in denen ich wirklich jeden Tag mindestens einmal an Abstinenznachweise, MPU, etc. gedacht habe während ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln saß haha .

Frage 37 kannst du so nicht lassen. Wenn du dem GA sagst das du noch Kontakt zu Konsumenten hast, ist es höchstwahrscheinlich aus für dich. Frage 21 ist auch ziemlich dünn. Da muss einfach mehr kommen. Das ist mit die wichtigste Frage einer MPU. Darauf baut alles auf. Andere sind auch introvertiert, nehmen aber kein Koks. Wieso hast du es aber getan? Das muss einfach sitzen.

Danke Dir, ich hatte die beiden Anmerkungen von Dir verinnerlicht und sie angepasst und am Tag der MPU angewendet. Die Frage nach Kontakt mit ehemaligen "Freunden" oder Konsumenten kam und das Thema mit meinen Konsummotiven habe ich sehr detailliert ausgeführt, welche ich zuvor nochmal mit meinem VP erarbeitet hatte.


Ich melde mich dann nochmal, sobald ich das Gutachten erhalten habe und freue mich nun erstmal noch "unter Vorbehalt".

LG
 
Hey Leute,

gestern, nach knapp 4 Wochen kam nun endlich das positive Gutachten vom TÜV Süd.

Ich bin wirklich sehr erleichtert, dass ich das Thema endlich abschließen kann und in den kommenden Wochen wieder im Auto bzw. auf dem Motorrad sitzen werde.

Besonders bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei @MrMurphy , @Max und @mangofreak100 .
Ohne Euch wäre ich ziemlich sicher mit 12 Monaten und ebenfalls ohne die letzten 3 Monate noch zusätzlicher Nachweise auf Alkohol in die MPU gegangen und damit wahrscheinlich durchgefallen. Der sicherere Weg waren auf jeden Fall die 15 Monate Abstinenz und ihr habt mir alle dazu geraten, also vielen Dank! Übrigens waren die beiden unterschiedlichen Labore bei der MPU kein Problem, darüber hatte ich mir ja auch den Kopf zerbrochen.

Außerdem hat mir die Vorbereitung über einen Dipl. Psychologen (verkehrspsychologische Beratung ) zu der ihr mir ebenso geraten hattet, den Ar*** gerettet. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nicht erkannt welche Motive ich für meinen langjährigen Drogenkonsum hatte und hätte es dementsprechend nicht in der MPU erklären können.

Vielen Dank aber auch an alle anderen, vor allem auch an @admin und @Nancy ihr seid scheinbar die alten Hasen und Hosts dieses Forums und es ist eine super Sache, dass ihr das Forum für jeden kostenlos und frei zugänglich anbietet. Sowas ist heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich zumal ihr ja wirklich viel Zeit und Arbeit hier reinsteckt.


Mein Gutachten werde ich in den kommenden Tagen hier einstellen.

An alle die aktuell noch die MPU und Vorbereitungen vor sich haben: Zieht es einfach durch, arbeitet an Euch selbst, habt Einsicht, seid ehrlich zu euch selbst und macht es in Zukunft besser und vor allem anders. Letztlich haben wir selbst unser Leben in der Hand und schlechte Entscheidungen bringen uns nicht weiter, sondern bereiten nur Probleme.

Drogen (und Alkohol) haben noch jeden betrogen wurde mir mal vor ein paar Jahren gesagt. Damals musste ich schmunzeln und hatte es nicht Ernst genommen. Heute weiß ich es besser.

Alles Gute!
 
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