Vielen Dank, Karl-Heinz, für dein Feedback! Du hast recht ich sollte mehr auf meine Strategien eingehen und die Situation weniger verallgemeinern. Ich muss dazu sagen das ich meinen MPU Termin am 15.01 habe. Findest du ich bin auf dem richtigen Weg oder komplett falsch?
Ich war mir unsicher, ob ich den bestehenden Fragebogen bearbeiten oder einfach einen neuen posten sollte. Bitte entschuldigt, falls ich hier einen Fehler gemacht habe.
An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei dem gesamten Forum bedanken. Ihr leistet großartige Arbeit, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist in der heutigen Zeit etwas sehr Besonderes
Habe den Fragebogen angepasst:
Frage 1:
Warum sind Sie heute hier?
Ich bin heute hier, weil die Führerscheinstelle berechtigte Zweifel an meiner Fahreignung hat. Diese Zweifel haben mich dazu gebracht, mein Verhalten zu hinterfragen und die Wurzeln meiner früheren Fehler zu erkennen. mit ihrer Hilfe würde ich gerne zeigen das ich mich verändert habe.
Frage 2:
Beschreiben Sie Ihre Verkehrsauffälligkeiten aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. Wie ist es jeweils dazu gekommen?
Hier sind die einzelnen Delikte im Detail:
1. Parken an einer engen/unübersichtlichen Stelle (10.11.2019, ca. 14:30 Uhr):
Ich habe damals geparkt, weil ich dachte, es sei schneller, mein Anliegen zu erledigen, als einen erlaubten Parkplatz zu suchen. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, ob ich Rettungsfahrzeuge behindere.
2. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (24 km/h, 24.06.2020, ca. 08:45 Uhr):
Ich war spät dran zu einem Termin und wollte die verlorene Zeit aufholen, anstatt rechtzeitig loszufahren. Ich habe gedacht, die 24 km/h wären nicht so schlimm, da ich die Strecke gut kannte.
3. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (22 km/h, 18.08.2020, ca. 12:15 Uhr):
Hier war ich unaufmerksam und bin der Routine gefolgt. Ich habe den Tacho nicht im Blick gehabt.
4. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 26.05.2021, ca. 17:20 Uhr):
Ich war in Eile, weil ich mich verspätet hatte. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit zu sparen.
5. Geschwindigkeitsüberschreitung in einer 30er-Zone (29 km/h, 18.07.2021, ca. 16:10 Uhr):
Ich habe die 30er-Zone unterschätzt und dachte, dass auf dieser Strecke kein Risiko besteht. Ich war zu selbstsicher und unaufmerksam.
6. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (24.08.2021, ca. 09:30 Uhr):
Ich habe eine Nachricht bekommen, die ich als dringend empfand, und dachte, ich könnte sie während der Fahrt kurz beantworten. Dabei habe ich nicht berücksichtigt, wie gefährlich diese Ablenkung ist.
7. Parken auf einem Gehweg mit Behinderung von Fußgängern (30.01.2022, ca. 13:50 Uhr):
Ich habe mir keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht und hielt es für praktischer, auf dem Gehweg zu parken, weil es schnell gehen musste.
8. Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 27.02.2022, ca. 11:40 Uhr):
Ich war auf einer Landstraße und habe mich sicher gefühlt. Ich dachte, auf einer leeren Straße könnte ich schneller fahren, ohne jemanden zu gefährden.
9. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (14.06.2022, ca. 14:10 Uhr):
Wieder war es eine Nachricht, die ich als dringend empfand. Ich habe nicht daraus gelernt, wie gefährlich diese Ablenkung ist, und dachte, es wäre nur ein kurzer Blick.
10. Längeres Parken auf einem Gehweg (16.12.2022, ca. 15:30 Uhr):
Ich habe zu lange dort geparkt, weil ich keine bessere Alternative gesehen habe und dachte, es wäre in Ordnung, da niemand etwas gesagt hat.
11. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (35 km/h, 17.02.2023, ca. 08:00 Uhr):
Ich habe versucht, einen Termin einzuhalten. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit aufzuholen.
12. Parken auf dem Gehweg (12.05.2023, ca. 10:45 Uhr):
Dies war eine Wiederholung meines Verhaltens. Ich habe aus der ersten Strafe nicht gelernt und dachte, ich käme ohne Konsequenzen davon.
Frage 3:
Wie haben Sie die Auffälligkeiten vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Damals hatte ich keine ernsthaften Strategien, um die Auffälligkeiten zu vermeiden. Ich habe mir oft kurz nach einem Verstoß vorgenommen, beim nächsten Mal besser aufzupassen, doch diese Vorsätze waren nie nachhaltig. Sie waren oberflächlich, weil ich die Ursachen meines Verhaltens nicht erkannt hatte. Ich habe die Verantwortung immer auf äußere Umstände wie Stress oder Zeitdruck geschoben, anstatt zu akzeptieren, dass das Problem in meinem eigenen Umgang mit diesen Situationen lag. Heute weiß ich, dass echte Veränderung bei mir selbst beginnt mit klaren Strategien, Achtsamkeit und einem neuen Bewusstsein.
Frage 4:
Wie oft haben Sie verkehrswidrig gehandelt, ohne aufzufallen, und was folgern Sie daraus?
Ich habe sehr oft verkehrswidrig gehandelt, wahrscheinlich 250 bis 300 Mal, ohne dass es Konsequenzen gab. Rückblickend sehe ich, dass ich mich auf mein Glück verlassen habe, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Das zeigt, wie wenig ich damals die Risiken meines Handelns verstanden habe. Heute folgere ich daraus, dass ich durch diese Haltung nicht nur mich, sondern vor allem andere Menschen gefährdet habe. Es war reines Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist und darauf möchte ich mich nie wieder verlassen.
Frage 5:
Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Die ersten Bußgelder haben mich nicht geärgert weil ich dachte ich verdiene mehr in dem Moment an dem ich am Handy bin oder schnell fahre, lediglich die Punkte haben mich verärgert. Ich sah die Bußgelder nicht als Warnsignal, sondern als ärgerliche Unterbrechung meines Alltags. Ich dachte damals, dass ein kurzer Vorsatz, wie z. B. langsamer zu fahren, ausreicht. Doch diese Einsichten waren oberflächlich, weil ich die eigentlichen Ursachen meines Verhaltens nicht erkannt hatte. Heute sehe ich diese Strafen als Zeichen dafür, dass ich mich dringend ändern musste, und bin dankbar, dass sie mich auf diesen Weg gebracht haben.
Frage 6:
Was hätte passieren können, bei den jeweiligen Delikten?
Es hätten schwere Unfälle passieren können. bei der Nutzung des Handys hätte jede Sekunde Ablenkung fatal enden können. Ich hätte nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet Fußgänger, Radfahrer, andere Autofahrer. Heute ist mir bewusst, dass eine Unaufmerksamkeit oder ein Regelverstoß genügt, um Leben zu zerstören. Das war mir damals nicht klar, weil ich zu sehr mit mir selber beschäftigt war.
Frage 7:
Welche Einstellung hatten Sie früher zu Straftaten bzw. zur Teilnahme am Straßenverkehr?
Früher sah ich Regeln und Gesetze als etwas, das mich einschränkt. Weil ich glaubte, dass ich selbst am besten einschätzen könnte, wann etwas sicher ist oder nicht. Diese Einstellung war nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, weil ich mir selbst zu viel zutraute und die Verantwortung für andere völlig außer Acht ließ. Ich hatte absolut kein Sicherheitssgefühl mehr das einzige was ich getan habe war das anschnallen, Auto fahren war für mich damals wie auf der Couch sitzen.
Frage 8:
Was ist Ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Im Straßenverkehr ist Achtsamkeit das Wichtigste. Man muss sich immer bewusst sein, dass jede Handlung Auswirkungen auf andere haben kann. Für mich bedeutet das, nicht nur sicher und vorausschauend zu fahren, sondern auch die Regeln als Schutzmechanismus zu sehen für mich selbst und für andere. Ein guten Fahrer macht nämlich auch aus das er auf andere Verkehrsteilnehmer achtet.
Frage 9:
Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden? (Innere + äußere Motive)
Ich habe in meiner Kindheit und Jugend gelernt, dass ich nur durch Leistung und Perfektion Anerkennung erhalte. Ich habe mich stark über meine Produktivität und mein Durchhaltevermögen definiert. Dieses Denken hat sich später in meinem Erwachsenenleben fortgesetzt. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer mehr schaffen und alles unter Kontrolle behalten muss, um den Ansprüchen an mich selbst und andere gerecht zu werden. Dadurch habe ich eine Haltung entwickelt, die mich dazu brachte, Sicherheit und Regeln als Hindernisse wahrzunehmen, die mich von meinen Zielen abhalten.
Anfang 2019 habe ich mich gemeinsam mit einem Freund selbstständig gemacht. Innerhalb eines Jahres haben wir vier 1-Euro-Shops eröffnet, und zusätzlich habe ich das Online-Geschäft gemanagt. Zunächst lief alles gut, doch ich habe mich völlig auf die Arbeit konzentriert und mein Privatleben komplett vernachlässigt. Als dann Corona kam, mussten wir mehrere Läden schließen. Das brachte uns in eine schwierige finanzielle Lage, da wir Kredite abzubezahlen hatten. Die Situation geriet immer mehr ins Wanken.
Anfang 2023 konnten wir die Kredite schließlich zurückzahlen, doch dabei kam es zu einem Streit zwischen mir und meinem ehemaligen Geschäftspartner. Wir haben uns getrennt, und ich betreibe inzwischen einen Shop sowie das Online-Geschäft. Rückblickend sehe ich, dass diese Trennung wichtig war. Wir hatten damals keinen Businessplan und haben einfach weiter expandiert, ohne uns Gedanken über eine solide Grundlage zu machen.
Heute bin ich zufriedener als je zuvor. Ich habe erkannt, wie wichtig Planung und Struktur sind. Ich würde niemals ohne einen klaren Plan einen zweiten Laden eröffnen und wieder in mein altes Muster Fallen, denn ich habe gelernt, dass durchdachte Entscheidungen und eine stabile Basis der Schlüssel für langfristigen Erfolg sind.
Ein weiterer Aspekt war mein starkes Bedürfnis nach Kontrolle Ich wollte alles alleine schaffen keine Hilfe annehmen und nie Schwäche zeigen. Das hat dazu geführt, dass ich Risiken ignorierte und glaubte, dass ich durch meine Erfahrung und meinen Willen immer alles im Griff hätte. Heute habe ich 3 Mitarbeiter die mir sehr helfen, früher hatten wir lediglich 8 Mitarbeiter auf vier Shops. Ich habe auch gelernt meinen Mitarbeitern zu vertrauen und ihnen auch komplexere Aufgaben zuzuteilen. Früher habe ich trotz Mitarbeiter vieles selber gemacht weil ich dachte das ich vieles besser kann.
Verkehrsauffällig bin ich geworden, weil ich unter starkem Druck stand, immer alles unter Kontrolle zu haben und effizient zu sein. Innerlich war ich davon getrieben, mich selbst zu beweisen und Schwächen zu vermeiden. Äußerlich war mein Alltag geprägt von einem chaotischen Zeitmanagement, Mein Kopf war immer wo anders, das hat mich dazu gebracht, Risiken einzugehen, Diese Kombination aus innerem Perfektionismus und äußerem Stress hat mich blind gemacht für die Gefahren meines Verhaltens.
Frage 10:
Gab es Strafauffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs?
Nein, ich hatte keine Auffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs.
Frage 11:
Erkennen Sie Zusammenhänge zwischen den Verkehrsauffälligkeiten und Ihrer sonstigen Lebensführung?
Ja, meine Verkehrsauffälligkeiten waren ein direktes Spiegelbild meiner damaligen Lebensführung. Ich habe mir zu viel zugemutet und versucht, vieles allein zu bewältigen. Mein Alltag war unstrukturiert, und ich habe selten Prioritäten gesetzt. Anstatt Aufgaben gezielt anzugehen, habe ich versucht, durch Regelverstöße die Kontrolle zu behalten und Zeit zu gewinnen. Heute habe ich meinen Alltag so verändert, dass ich bewusster mit mir selber umgehe, klare Prioritäten setze und meine Entscheidungen im Einklang mit den Regeln treffe.
Frage 12:
Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihr Fahrverhalten, und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, vor allem meine Mutter hat mich mehrfach darauf hingewiesen, dass ich zu schnell fahre oder das Handy benutze. Damals habe ich ihre Hinweise ignoriert, weil ich dachte, ich hätte alles im Griff. Ich habe es als Einmischung empfunden und nicht ernst genommen. Heute sehe ich, dass sie mir helfen wollte und recht hatte. Lustiger Weise bin ich es heute der andere ermahnt wenn sie sich im Straßenverkehr unsicher verhalten.
Frage 13:
Wie haben Sie Ihr Fahrverhalten früher gesehen, und wie schätzen Sie Ihr Verkehrsverhalten heute rückblickend ein?
Früher habe ich mein Fahrverhalten als unproblematisch angesehen. Ich dachte, ich wäre ein guter Fahrer, der die Risiken im Griff hat, weil ich zum Beispiel noch nie einen Unfall hatte. Heute sehe ich ein das es einfach Glück war und das die anderen Verkehrsteilnehmer auf mich quasi aufgepasst haben. Rückblickend sehe ich, wie gefährlich und unverantwortlich ich gehandelt habe. Ich war rücksichtslos und habe Risiken für mich und andere geschaffen. Ich habe gelernt, dass ein sicherer Fahrer nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verantwortung übernimmt.
Frage 14:
Wie stehen Sie heute zu Verkehrsregeln?
Ich sehe Verkehrsregeln heute als elementaren Bestandteil des Straßenverkehrs. Sie sind nicht nur Vorschriften, sondern Schutzmechanismen, die unser aller Sicherheit gewährleisten. Früher habe ich sie als Hindernis wahrgenommen, heute erkenne ich ihren Wert. Und werde mich konsequent daran halten weil ich verstanden habe, dass sie Leben schützen einschließlich meines eigenen.
Frage 15:
Wie wollen Sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?
Ich werde mich verantwortungsvoll, sicher und vorausschauend verhalten. Das Handy bleibt während der Fahrt außer Reichweite, außerdem habe gemeinsam mit meinen
MPU-Vorbereiter Strategien entwickelt zum Beispiel entscheide ich mich gegen einen Freisprechanlage weil ich nie weiß was mich am anderen Ende der Leitung erwartet, es könnte eine schlechte Nachricht sein die mich während der Fahrt ablenkt deswegen bediene ich das Handy erst sobald ich an meinem Ziel angekommen bin, ich habe gelernt das es auch okay ist nicht erreichbar zu sein, Ich plane meine Fahrten so, dass ich nie unter Zeitdruck gerate. Früher habe ich 5-6 termine an einem tag gehabt heute mache ich maximal 3 Termine und setze mir einen Zeitpuffer. Wenn ich gestresst oder emotional aufgewühlt bin, werde ich nicht fahren, sondern erst das Problem lösen oder eine andere Lösung finden, zum bespiel jemanden bitten, mich zu fahren. Außerdem habe ich gelernt mit Zeitdruck und Stress besser umzugehen, Sport ist mittlerweile ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs und dieser hat mir auch sehr geholfen ausgeglichener zu sein, heute habe ich ein sehr strukturierten Tagesablauf und diesen würde ich nie mehr ändern weil es mir so viel besser geht und ich möchte sicherstellen, dass ich im Straßenverkehr kein Risiko für andere oder mich selbst darstelle. Diese Haltung habe ich fest in meinen Alltag integriert.