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Führerschein Entzug - Punkte

Deine Aufarbeitung ist leider noch nicht MPU-tauglich.

Du wirfst dich vor dem Gutachter in den Staub, kippst eimerweise Asche über dein Haupt und rufst dazu theatralisch:
„Mea culpa, mea maxima culpa !“

Dieses tust du, indem du gebetsmühlenartig wiederholst, dass du rücksichtslos und egoistisch gewesen seist.
Dadurch, dass du dieses aber in jeder Frage tust, wirkt das Ganze phrasenartig und im letzten Schluss unglaubwürdig.

Du beantwortest dadurch nämlich die entscheidenden Fragen nicht.
Was ist denn nun dein inneres Motiv ?
Warum waren dir denn Regeln und Gesetze egal ?
Warum warst du rücksichtslos und egoistisch ?
Wie gewährleistest du in Zukunft -aufbauend auf deinem inneren Motiv-, dass du dich regelkonform verhätst ?
Mit welchen Strategien gelingt dir das und wird dir auch in Zukunft gelingen ?
 

Danke für deine Antwort ich gehe auf die Punkte ein und überarbeite den Bogen noch einmal

Was ist denn nun dein inneres Motiv ?

Meine innere Motive waren Stress und die Gier nach mehr Erfolg gepaart mit falschen Zeitmanagement, Ich dachte ich muss immer 100% geben und es allen recht machen. Mir fiel es schwer Termine abzusagen oder zu verlegen aus Angst wichtige Kunden zu verlieren.

Warum waren dir denn Regeln und Gesetze egal ?

Weil ich dachte ich bin wichtiger als die Gesetze, ich dachte mir ich verdiene durch den Termin mehr Geld als das Bußgeld für das zu schnell fahren oder Handy am Steuer. Ich hatte kein Gefühl mehr für Sicherheit Auto fahren war für mich wie auf der Couch sitzen.

Warum warst du rücksichtslos und egoistisch ?

Ich war rücksichtslos und egoistisch, weil ich damals meine eigenen Bedürfnisse über die Sicherheit anderer gestellt habe. Meine innere Haltung war geprägt von Stress, Zeitdruck und dem Gefühl, immer mehr leisten zu müssen. Ich habe geglaubt, dass ich mir Regelverstöße erlauben könnte, weil ich mich selbst als einen erfahrenen Fahrer angesehen habe. Gleichzeitig habe ich die möglichen Konsequenzen für andere Menschen völlig ignoriert.

Wie gewährleistest du in Zukunft -aufbauend auf deinem inneren Motiv-, dass du dich regelkonform verhätst ?

Heute habe ich gelernt das es wichtigere Dinge gibt als Geld, das die Gesundheit eine größere Rolle spielt und das man nicht alles alleine machen muss, heute habe ich ein Team, ich habe mehr Mitarbeiter eingestellt und hab gelernt meine Arbeit zu teilen und auch anderen Menschen zu vertrauen außerdem habe ich durch meinen MPU Berater, Sport und viele Gespräche mit Freunden und Familie gelernt mit Stress besser umzugehen. Sehr geholfen hat mir auch mein strukturierter Tagesablauf den ich vorher nicht hatte. Früher habe ich mir 5-6 Termine gemacht heute mache ich maximal 3. Allgemein bin ich seit dem ich vieles verändert habe viel sozialer und ausgeglichener geworden.

Mit welchen Strategien gelingt dir das und wird dir auch in Zukunft gelingen

Durch meinen geregelten Alltag und dem reduzierten Terminen komme ich momentan selten in Situationen wo ich sehr gestresst bin oder unter Zeitdruck stehe. Falls es dennoch privat oder beruflich vorkommt suche ich mir Hilfe, entweder bei Freunden, bei Familie oder bei meinen MPU Berater mit den ich inzwischen auch sehr gut befreundet bin. Erst sobald das Problem gelöst ist steige ich in ein Auto weil ich möchte die Sicherheit anderer Menschen nicht noch einmal gefährden.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
“Andere Menschen haben auch Stress und Zeitmangel. Warum gelingt es denen, sicher zu fahren?”

Ich habe mich in meiner eigenen Situation so stark unter Druck gesetzt, dass ich glaubte, Regeln ignorieren zu können, um meine Probleme zu lösen. Rückblickend verstehe ich, dass andere Menschen, die sicher fahren, anders mit Stress und Zeitmangel umgehen sie planen besser, priorisieren Sicherheit oder lassen sich nicht von Hektik leiten. Das war damals bei mir nicht der Fall. Heute habe ich verstanden, dass Stress und Zeitdruck keine Entschuldigung für mein Verhalten sein können ich habe meinen Umgang mit Stress oder Zeitdruck grundlegend geändert Ich plane meine Zeit besser, nehme mir weniger vor und akzeptiere, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ich orientiere mich an Menschen die mit druck besser umgehen, und habe von ihnen gelernt, wie wichtig es ist auch in schwierigen Momenten sicher und verantwortungsbewusst zu bleiben.
 
Nein, es tut mir Leid, aber das ist nicht ausreichend.
Du musst aus dir, aus deiner Persönlichkeit und Biographie heraus ein inneres Motiv finden.
Quasi exclusiv, was für niemand anderen gilt.
Daraus wiederum auf dich zugeschnittene Vermeidungsstrategien.

Das, was du schilderst, ist viel zu oberflächlich und noch lange nicht ausreichend für eine positive Prognose.
 

Ich verstehe, das ist zu basic? Zu 08/15 quasi? Ist denn überhaupt etwas gut? Ich versuche es noch einmal, tiefer in mich hineinzugehen

Was ist denn nun dein inneres Motiv?

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend gelernt, dass ich nur durch Leistung und Perfektion Anerkennung erhalte. Ich habe mich stark über meine Produktivität und mein Durchhaltevermögen definiert. Dieses Denken hat sich später in meinem Erwachsenenleben fortgesetzt. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer mehr schaffen und alles unter Kontrolle behalten muss, um den Ansprüchen an mich selbst und andere gerecht zu werden. Dadurch habe ich eine Haltung entwickelt, die mich dazu brachte, Sicherheit und Regeln als Hindernisse wahrzunehmen, die mich von meinen Zielen abhalten.
Ein weiterer Aspekt war mein starkes Bedürfnis nach Kontrolle Ich wollte alles alleine schaffen keine Hilfe annehmen und nie Schwäche zeigen. Das hat dazu geführt, dass ich Risiken ignorierte und glaubte, dass ich durch meine Erfahrung und meinen Willen immer alles im Griff hätte.


Warum waren dir denn Regeln und Gesetze egal?

Regeln und Gesetze waren mir deshalb egal, weil ich sie als Hindernisse auf meinem Weg gesehen habe. In meinem Kopf drehte sich alles um Effizienz: Wenn ich schneller fahre, gewinne ich Zeit. Wenn ich kurzfristig parke, ist das praktischer. Ich habe die Regeln nicht als Schutzmechanismus wahrgenommen, sondern als etwas, das mich aufhält.
Dieser Denkfehler hing auch mit dem Bedürfnis nach Kontrolle zusammen. Ich dachte, dass ich besser wüsste, was sicher ist, und dass Regeln nur für diejenigen gelten die weniger Erfahrung oder Verantwortung haben als ich. Ich habe diese Haltung nie hinterfragt, bis ich erkannte, wie egoistisch und gefährlich sie war.

Warum warst du rücksichtslos und egoistisch?

Meine Rücksichtslosigkeit und mein Egoismus waren direkte Folgen meines damaligen Weltbildes. Ich war so darauf fixiert, meine eigenen Ziele zu erreichen und meine To-Do-Listen abzuhaken, dass ich andere Menschen und deren Sicherheit völlig ausgeblendet habe. Es war keine bewusste Entscheidung, andere zu gefährden, sondern ein Nebeneffekt meiner selbstzentrierten Denkweise quasi wenn ich schneller bin, erreiche ich mehr. Wenn ich das Handy nutze, erledige ich Dinge effizienter.
Diese Haltung hatte auch emotionale Wurzeln. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich stark und unverwundbar bin, und hatte Angst davor, als schwach oder unorganisiert wahrgenommen zu werden. Dadurch habe ich andere Menschen in meinem Umfeld – ob im Verkehr oder im privaten Leben – nicht ausreichend berücksichtigt.

Wie gewährleistest du in Zukunft – aufbauend auf deinem inneren Motiv –, dass du dich regelkonform verhältst?

Indem ich mich hinterfragt und verändert habe, sorge ich dafür, dass ich mich langfristig regelkonform verhalte. Ich habe verstanden, dass meine frühere Denkweise mich nicht nur in gefährliche Situationen gebracht hat, sondern auch meinen Alltag unnötig erschwert hat. Deshalb habe ich eine Akzeptanz meiner Grenzen entwickelt Ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ich nehme heute bewusst Hilfe an, z. B. durch die Unterstützung meiner Mitarbeiter oder Kollegen, und verteile die Verantwortung besser außerdem habe ich ein besseres Zeitmanagement habe ich mich ständig überfordert, Heute plane ich bewusst nur so viele Aufgaben, wie ich stressfrei bewältigen kann, und baue Pufferzeiten ein.
Ich habe gelernt achtsamer zu leben und habe begonnen, bewusster im Moment zu sein. Wenn ich fahre, konzentriere ich mich ausschließlich auf den Verkehr. Handy oder andere Ablenkungen bleiben außer Reichweite, weil ich die Verantwortung spüre, die ich für andere trage.


Mit welchen Strategien gelingt dir das und wird dir auch in Zukunft gelingen?

Eine meiner wichtigsten Veränderungen ist, dass ich vor jeder Fahrt sicherstelle, dass ich emotional ausgeglichen bin. Früher bin ich oft gestresst oder aufgewühlt ins Auto gestiegen heute nehme ich mir bewusst die Zeit, mich zu beruhigen, bevor ich losfahre. Sollte ich merken, dass ich zu emotional bin, bitte ich jemanden mich zu fahren, oder verschiebe den Termin. Darüber hinaus habe ich meinen Alltag so umstrukturiert, dass Zeitdruck und Hektik nicht mehr mein Handeln bestimmen. Ich plane meine Termine realistischer, setze klare Prioritäten und habe gelernt, Aufgaben abzugeben, wenn es notwendig ist. Dadurch fühle ich mich entspannter und kann mich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: sicher zu fahren und andere nicht zu gefährden. Diese Strategien und meine neue Lebensstruktur sind tief in meinen Alltag integriert und haben mir nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch in meinem gesamten Leben geholfen, verantwortungsvoller und bewusster zu handeln. Ich bin sicher dass sie mir auch in Zukunft helfen werden, dauerhaft regelkonform zu bleiben.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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Vielen Dank, Karl-Heinz, für dein Feedback! Du hast recht ich sollte mehr auf meine Strategien eingehen und die Situation weniger verallgemeinern. Ich muss dazu sagen das ich meinen MPU Termin am 15.01 habe. Findest du ich bin auf dem richtigen Weg oder komplett falsch?

Ich war mir unsicher, ob ich den bestehenden Fragebogen bearbeiten oder einfach einen neuen posten sollte. Bitte entschuldigt, falls ich hier einen Fehler gemacht habe.

An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei dem gesamten Forum bedanken. Ihr leistet großartige Arbeit, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist in der heutigen Zeit etwas sehr Besonderes

Habe den Fragebogen angepasst:

Frage 1:

Warum sind Sie heute hier?


Ich bin heute hier, weil die Führerscheinstelle berechtigte Zweifel an meiner Fahreignung hat. Diese Zweifel haben mich dazu gebracht, mein Verhalten zu hinterfragen und die Wurzeln meiner früheren Fehler zu erkennen. mit ihrer Hilfe würde ich gerne zeigen das ich mich verändert habe.

Frage 2:

Beschreiben Sie Ihre Verkehrsauffälligkeiten aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. Wie ist es jeweils dazu gekommen?


Hier sind die einzelnen Delikte im Detail:

1. Parken an einer engen/unübersichtlichen Stelle (10.11.2019, ca. 14:30 Uhr):

Ich habe damals geparkt, weil ich dachte, es sei schneller, mein Anliegen zu erledigen, als einen erlaubten Parkplatz zu suchen. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, ob ich Rettungsfahrzeuge behindere.

2. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (24 km/h, 24.06.2020, ca. 08:45 Uhr):

Ich war spät dran zu einem Termin und wollte die verlorene Zeit aufholen, anstatt rechtzeitig loszufahren. Ich habe gedacht, die 24 km/h wären nicht so schlimm, da ich die Strecke gut kannte.

3. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (22 km/h, 18.08.2020, ca. 12:15 Uhr):

Hier war ich unaufmerksam und bin der Routine gefolgt. Ich habe den Tacho nicht im Blick gehabt.

4. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 26.05.2021, ca. 17:20 Uhr):

Ich war in Eile, weil ich mich verspätet hatte. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit zu sparen.

5. Geschwindigkeitsüberschreitung in einer 30er-Zone (29 km/h, 18.07.2021, ca. 16:10 Uhr):

Ich habe die 30er-Zone unterschätzt und dachte, dass auf dieser Strecke kein Risiko besteht. Ich war zu selbstsicher und unaufmerksam.

6. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (24.08.2021, ca. 09:30 Uhr):

Ich habe eine Nachricht bekommen, die ich als dringend empfand, und dachte, ich könnte sie während der Fahrt kurz beantworten. Dabei habe ich nicht berücksichtigt, wie gefährlich diese Ablenkung ist.

7. Parken auf einem Gehweg mit Behinderung von Fußgängern (30.01.2022, ca. 13:50 Uhr):

Ich habe mir keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht und hielt es für praktischer, auf dem Gehweg zu parken, weil es schnell gehen musste.

8. Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 27.02.2022, ca. 11:40 Uhr):

Ich war auf einer Landstraße und habe mich sicher gefühlt. Ich dachte, auf einer leeren Straße könnte ich schneller fahren, ohne jemanden zu gefährden.

9. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (14.06.2022, ca. 14:10 Uhr):

Wieder war es eine Nachricht, die ich als dringend empfand. Ich habe nicht daraus gelernt, wie gefährlich diese Ablenkung ist, und dachte, es wäre nur ein kurzer Blick.

10. Längeres Parken auf einem Gehweg (16.12.2022, ca. 15:30 Uhr):

Ich habe zu lange dort geparkt, weil ich keine bessere Alternative gesehen habe und dachte, es wäre in Ordnung, da niemand etwas gesagt hat.

11. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (35 km/h, 17.02.2023, ca. 08:00 Uhr):

Ich habe versucht, einen Termin einzuhalten. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit aufzuholen.

12. Parken auf dem Gehweg (12.05.2023, ca. 10:45 Uhr):

Dies war eine Wiederholung meines Verhaltens. Ich habe aus der ersten Strafe nicht gelernt und dachte, ich käme ohne Konsequenzen davon.

Frage 3:

Wie haben Sie die Auffälligkeiten vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Damals hatte ich keine ernsthaften Strategien, um die Auffälligkeiten zu vermeiden. Ich habe mir oft kurz nach einem Verstoß vorgenommen, beim nächsten Mal besser aufzupassen, doch diese Vorsätze waren nie nachhaltig. Sie waren oberflächlich, weil ich die Ursachen meines Verhaltens nicht erkannt hatte. Ich habe die Verantwortung immer auf äußere Umstände wie Stress oder Zeitdruck geschoben, anstatt zu akzeptieren, dass das Problem in meinem eigenen Umgang mit diesen Situationen lag. Heute weiß ich, dass echte Veränderung bei mir selbst beginnt mit klaren Strategien, Achtsamkeit und einem neuen Bewusstsein.

Frage 4:

Wie oft haben Sie verkehrswidrig gehandelt, ohne aufzufallen, und was folgern Sie daraus?


Ich habe sehr oft verkehrswidrig gehandelt, wahrscheinlich 250 bis 300 Mal, ohne dass es Konsequenzen gab. Rückblickend sehe ich, dass ich mich auf mein Glück verlassen habe, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Das zeigt, wie wenig ich damals die Risiken meines Handelns verstanden habe. Heute folgere ich daraus, dass ich durch diese Haltung nicht nur mich, sondern vor allem andere Menschen gefährdet habe. Es war reines Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist und darauf möchte ich mich nie wieder verlassen.

Frage 5:

Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?


Die ersten Bußgelder haben mich nicht geärgert weil ich dachte ich verdiene mehr in dem Moment an dem ich am Handy bin oder schnell fahre, lediglich die Punkte haben mich verärgert. Ich sah die Bußgelder nicht als Warnsignal, sondern als ärgerliche Unterbrechung meines Alltags. Ich dachte damals, dass ein kurzer Vorsatz, wie z. B. langsamer zu fahren, ausreicht. Doch diese Einsichten waren oberflächlich, weil ich die eigentlichen Ursachen meines Verhaltens nicht erkannt hatte. Heute sehe ich diese Strafen als Zeichen dafür, dass ich mich dringend ändern musste, und bin dankbar, dass sie mich auf diesen Weg gebracht haben.

Frage 6:

Was hätte passieren können, bei den jeweiligen Delikten?


Es hätten schwere Unfälle passieren können. bei der Nutzung des Handys hätte jede Sekunde Ablenkung fatal enden können. Ich hätte nicht nur mich, sondern auch andere Menschen gefährdet Fußgänger, Radfahrer, andere Autofahrer. Heute ist mir bewusst, dass eine Unaufmerksamkeit oder ein Regelverstoß genügt, um Leben zu zerstören. Das war mir damals nicht klar, weil ich zu sehr mit mir selber beschäftigt war.

Frage 7:

Welche Einstellung hatten Sie früher zu Straftaten bzw. zur Teilnahme am Straßenverkehr?


Früher sah ich Regeln und Gesetze als etwas, das mich einschränkt. Weil ich glaubte, dass ich selbst am besten einschätzen könnte, wann etwas sicher ist oder nicht. Diese Einstellung war nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, weil ich mir selbst zu viel zutraute und die Verantwortung für andere völlig außer Acht ließ. Ich hatte absolut kein Sicherheitssgefühl mehr das einzige was ich getan habe war das anschnallen, Auto fahren war für mich damals wie auf der Couch sitzen.

Frage 8:

Was ist Ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?


Im Straßenverkehr ist Achtsamkeit das Wichtigste. Man muss sich immer bewusst sein, dass jede Handlung Auswirkungen auf andere haben kann. Für mich bedeutet das, nicht nur sicher und vorausschauend zu fahren, sondern auch die Regeln als Schutzmechanismus zu sehen für mich selbst und für andere. Ein guten Fahrer macht nämlich auch aus das er auf andere Verkehrsteilnehmer achtet.

Frage 9:

Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden? (Innere + äußere Motive)


Ich habe in meiner Kindheit und Jugend gelernt, dass ich nur durch Leistung und Perfektion Anerkennung erhalte. Ich habe mich stark über meine Produktivität und mein Durchhaltevermögen definiert. Dieses Denken hat sich später in meinem Erwachsenenleben fortgesetzt. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer mehr schaffen und alles unter Kontrolle behalten muss, um den Ansprüchen an mich selbst und andere gerecht zu werden. Dadurch habe ich eine Haltung entwickelt, die mich dazu brachte, Sicherheit und Regeln als Hindernisse wahrzunehmen, die mich von meinen Zielen abhalten.

Anfang 2019 habe ich mich gemeinsam mit einem Freund selbstständig gemacht. Innerhalb eines Jahres haben wir vier 1-Euro-Shops eröffnet, und zusätzlich habe ich das Online-Geschäft gemanagt. Zunächst lief alles gut, doch ich habe mich völlig auf die Arbeit konzentriert und mein Privatleben komplett vernachlässigt. Als dann Corona kam, mussten wir mehrere Läden schließen. Das brachte uns in eine schwierige finanzielle Lage, da wir Kredite abzubezahlen hatten. Die Situation geriet immer mehr ins Wanken.

Anfang 2023 konnten wir die Kredite schließlich zurückzahlen, doch dabei kam es zu einem Streit zwischen mir und meinem ehemaligen Geschäftspartner. Wir haben uns getrennt, und ich betreibe inzwischen einen Shop sowie das Online-Geschäft. Rückblickend sehe ich, dass diese Trennung wichtig war. Wir hatten damals keinen Businessplan und haben einfach weiter expandiert, ohne uns Gedanken über eine solide Grundlage zu machen.

Heute bin ich zufriedener als je zuvor. Ich habe erkannt, wie wichtig Planung und Struktur sind. Ich würde niemals ohne einen klaren Plan einen zweiten Laden eröffnen und wieder in mein altes Muster Fallen, denn ich habe gelernt, dass durchdachte Entscheidungen und eine stabile Basis der Schlüssel für langfristigen Erfolg sind.

Ein weiterer Aspekt war mein starkes Bedürfnis nach Kontrolle Ich wollte alles alleine schaffen keine Hilfe annehmen und nie Schwäche zeigen. Das hat dazu geführt, dass ich Risiken ignorierte und glaubte, dass ich durch meine Erfahrung und meinen Willen immer alles im Griff hätte. Heute habe ich 3 Mitarbeiter die mir sehr helfen, früher hatten wir lediglich 8 Mitarbeiter auf vier Shops. Ich habe auch gelernt meinen Mitarbeitern zu vertrauen und ihnen auch komplexere Aufgaben zuzuteilen. Früher habe ich trotz Mitarbeiter vieles selber gemacht weil ich dachte das ich vieles besser kann.

Verkehrsauffällig bin ich geworden, weil ich unter starkem Druck stand, immer alles unter Kontrolle zu haben und effizient zu sein. Innerlich war ich davon getrieben, mich selbst zu beweisen und Schwächen zu vermeiden. Äußerlich war mein Alltag geprägt von einem chaotischen Zeitmanagement, Mein Kopf war immer wo anders, das hat mich dazu gebracht, Risiken einzugehen, Diese Kombination aus innerem Perfektionismus und äußerem Stress hat mich blind gemacht für die Gefahren meines Verhaltens.

Frage 10:

Gab es Strafauffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs?


Nein, ich hatte keine Auffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs.

Frage 11:

Erkennen Sie Zusammenhänge zwischen den Verkehrsauffälligkeiten und Ihrer sonstigen Lebensführung?


Ja, meine Verkehrsauffälligkeiten waren ein direktes Spiegelbild meiner damaligen Lebensführung. Ich habe mir zu viel zugemutet und versucht, vieles allein zu bewältigen. Mein Alltag war unstrukturiert, und ich habe selten Prioritäten gesetzt. Anstatt Aufgaben gezielt anzugehen, habe ich versucht, durch Regelverstöße die Kontrolle zu behalten und Zeit zu gewinnen. Heute habe ich meinen Alltag so verändert, dass ich bewusster mit mir selber umgehe, klare Prioritäten setze und meine Entscheidungen im Einklang mit den Regeln treffe.

Frage 12:

Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihr Fahrverhalten, und wie haben Sie darauf reagiert?


Ja, vor allem meine Mutter hat mich mehrfach darauf hingewiesen, dass ich zu schnell fahre oder das Handy benutze. Damals habe ich ihre Hinweise ignoriert, weil ich dachte, ich hätte alles im Griff. Ich habe es als Einmischung empfunden und nicht ernst genommen. Heute sehe ich, dass sie mir helfen wollte und recht hatte. Lustiger Weise bin ich es heute der andere ermahnt wenn sie sich im Straßenverkehr unsicher verhalten.

Frage 13:

Wie haben Sie Ihr Fahrverhalten früher gesehen, und wie schätzen Sie Ihr Verkehrsverhalten heute rückblickend ein?


Früher habe ich mein Fahrverhalten als unproblematisch angesehen. Ich dachte, ich wäre ein guter Fahrer, der die Risiken im Griff hat, weil ich zum Beispiel noch nie einen Unfall hatte. Heute sehe ich ein das es einfach Glück war und das die anderen Verkehrsteilnehmer auf mich quasi aufgepasst haben. Rückblickend sehe ich, wie gefährlich und unverantwortlich ich gehandelt habe. Ich war rücksichtslos und habe Risiken für mich und andere geschaffen. Ich habe gelernt, dass ein sicherer Fahrer nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verantwortung übernimmt.

Frage 14:

Wie stehen Sie heute zu Verkehrsregeln?


Ich sehe Verkehrsregeln heute als elementaren Bestandteil des Straßenverkehrs. Sie sind nicht nur Vorschriften, sondern Schutzmechanismen, die unser aller Sicherheit gewährleisten. Früher habe ich sie als Hindernis wahrgenommen, heute erkenne ich ihren Wert. Und werde mich konsequent daran halten weil ich verstanden habe, dass sie Leben schützen einschließlich meines eigenen.

Frage 15:

Wie wollen Sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?


Ich werde mich verantwortungsvoll, sicher und vorausschauend verhalten. Das Handy bleibt während der Fahrt außer Reichweite, außerdem habe gemeinsam mit meinen

MPU-Vorbereiter Strategien entwickelt zum Beispiel entscheide ich mich gegen einen Freisprechanlage weil ich nie weiß was mich am anderen Ende der Leitung erwartet, es könnte eine schlechte Nachricht sein die mich während der Fahrt ablenkt deswegen bediene ich das Handy erst sobald ich an meinem Ziel angekommen bin, ich habe gelernt das es auch okay ist nicht erreichbar zu sein, Ich plane meine Fahrten so, dass ich nie unter Zeitdruck gerate. Früher habe ich 5-6 termine an einem tag gehabt heute mache ich maximal 3 Termine und setze mir einen Zeitpuffer. Wenn ich gestresst oder emotional aufgewühlt bin, werde ich nicht fahren, sondern erst das Problem lösen oder eine andere Lösung finden, zum bespiel jemanden bitten, mich zu fahren. Außerdem habe ich gelernt mit Zeitdruck und Stress besser umzugehen, Sport ist mittlerweile ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs und dieser hat mir auch sehr geholfen ausgeglichener zu sein, heute habe ich ein sehr strukturierten Tagesablauf und diesen würde ich nie mehr ändern weil es mir so viel besser geht und ich möchte sicherstellen, dass ich im Straßenverkehr kein Risiko für andere oder mich selbst darstelle. Diese Haltung habe ich fest in meinen Alltag integriert.
 
Lieber Aluzzi, es geht in die richtige Richtung !

Ich beziehe mich jetzt auf Beitrag # 46
Ich verstehe, das ist zu basic? Zu 08/15 quasi? Ist denn überhaupt etwas gut? Ich versuche es noch einmal, tiefer in mich hineinzugehen

Was ist denn nun dein inneres Motiv?

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend gelernt, dass ich nur durch Leistung und Perfektion Anerkennung erhalte. Ich habe mich stark über meine Produktivität und mein Durchhaltevermögen definiert. Dieses Denken hat sich später in meinem Erwachsenenleben fortgesetzt. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer mehr schaffen und alles unter Kontrolle behalten muss, um den Ansprüchen an mich selbst und andere gerecht zu werden. Dadurch habe ich eine Haltung entwickelt, die mich dazu brachte, Sicherheit und Regeln als Hindernisse wahrzunehmen, die mich von meinen Zielen abhalten.
Ein weiterer Aspekt war mein starkes Bedürfnis nach Kontrolle Ich wollte alles alleine schaffen keine Hilfe annehmen und nie Schwäche zeigen. Das hat dazu geführt, dass ich Risiken ignorierte und glaubte, dass ich durch meine Erfahrung und meinen Willen immer alles im Griff hätte.
Dies sind für mich die entscheidenden Sätze.
Nun gilt es noch einige Fragen zu klären:
Resultiert das Eine aus dem Anderen ?
Wenn ja, warum ?
Wie genau hast du gelernt, dass du nur durch Leistung Anerkennung bekommst ?
Ist mit Anerkennung Liebe gemeint ?
Wie äußerte sich das ?
An welche Situationen aus deiner Kindheit erinnerst du dich ?
etc.

Deine Vermeidungsstrategien sind noch nicht ausreichend.
Eine Vermeidungsstrategie wäre z.B., dass du erkannt hast, dass du auch Anerkennung / Liebe / Wertschätzung erfährst, wenn du…..machst, …bist etc.
Freisprechanlage ist im Prinzip gut, aber keine sinnvolle Vermeidungsstrategie.
Auch, dass du dich nur ins Auto setzt, wenn du entspannt bist, kannst du dem Gutachter nicht verkaufen.
Das geht im Alltag schneller unter, als du, „Juchhu, ich habe meine FE wieder sagen kannst“.

Was mir gut gefällt, ist Strukturierung deines Tagesablaufes und Sport !
Wobei es dieses, wie oben beschrieben, in Zuhammenhang mit deinem inneren Motiv gesetzt werden muss.

Liebe Grüße :smiley138:
 
Eine Vermeidungsstrategie wäre z.B., dass du erkannt hast, dass du
Vermeidungsstrategien sind immer Arbeit am Symptom - das Grundproblem ist noch da und ich skill mir einen ab.
Was Du da beschreibst "..dass du erkannt hast, dass du auch Anerkennung / Liebe / Wertschätzung erfährst, wenn du…..machst," ist schon richtig gute therapeutische Arbeit an der Ursache, sofern das wirksam (!) die alte Impulse besänftigt :smiley1659:

Ich finde, das ist der Goldweg, aber dann muss man gut erzählen können, wie sich dieses uralte Craving nach Anerkennung verändert hat - viele Erfahrungen, Einsichten, Dinge eben, die uralte Gefühle entmachten konnten. Das macht man in aller Regel nicht um Vorbeigehen. Immerhin hat es sich ja stabil bis ins weite Erwachsenenalter ausgewirkt.

Und im Rahmen der "Rückfallprophylaxe" wäre dann hinsichtlich der Vermeidungsstrategien wichtig, wie man mit diesen uralten Impulsen neu umgehen kann, wenn sie denn mal wieder iwann durchschlagen.


... finde ich zumindest. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey danke für das Feedback! Und entschuldigt die späte Antwort ich habe mir etwas mehr Zeit gelassen um mehr ins Detail gehen zu können.

Inneres Motiv?

Ich habe in meiner Jugend gelernt, dass ich nur durch Leistung und Perfektion Wertschätzung und Anerkennung erhalte. Diese Überzeugung hat sich in meinem Denken und Handeln verankert. Was mich auch geprägt hat, war, dass ich als Kind vor allem dann gelobt wurde, wenn ich gute Noten geschrieben habe oder dass ich in der zehnten Klasse zum Beispiel viele Freunde hatte, weil ich ein paar Euro mehr in der Tasche hatte und diesen dann Frühstück ausgegeben habe oder nach der Schule eine Pizza. Aus diesem Grund hatte ich einen riesigen „Freundeskreis“. Rückblickend sehe ich, dass ich damals gelernt habe, dass mein Wert an meine Erfolge gekoppelt war. Wenn ich etwas nicht perfekt gemacht habe, blieb das Lob oft aus, und ich hatte das Gefühl, nicht genug zu sein. Sehr intensiv habe ich es rückblickend auch gemerkt, als ich mich 2019 selbstständig gemacht habe. Ich wollte sofort von 0 auf 100 kommen: schnelle Autos, mehrere Freundinnen zur selben Zeit. Ich wollte der Welt zeigen, dass ich es geschafft habe.

Ein weiterer Aspekt war mein starkes Bedürfnis nach Kontrolle. Ich wollte alles alleine schaffen, keine Hilfe annehmen und nie Schwäche zeigen. Das hat dazu geführt, dass ich Risiken ignorierte und glaubte, dass ich durch meine Erfahrung und meinen Willen immer alles im Griff hätte.

Wie gewährleistest du in Zukunft – aufbauend auf deinem inneren Motiv –, dass du dich regelkonform verhältst?

Indem ich mich hinterfragt und verändert habe, sorge ich dafür, dass ich mich langfristig regelkonform verhalte. Ich habe verstanden, dass meine frühere Denkweise mich nicht nur mich in gefährliche Situationen gebracht hat, sondern auch meinen Alltag extrem erschwert hat. Ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ich nehme heute bewusst Hilfe an, z. B. durch die Unterstützung meiner Mitarbeiter oder Kollegen, und verteile die Verantwortung besser. Außerdem habe ich ein besseres Zeitmanagement. Heute plane ich 3 Termine früher hatte ich 7-8 , und baue Pufferzeiten ein.

Ich habe gelernt, achtsamer zu leben. Ich habe gelernt, dass ein kleinerer Freundeskreis, und dafür ein echter, viel besser ist als hunderte Freunde zu haben. Ich bereue auch, in meiner Vergangenheit nicht treu gewesen zu sein. Ich sehe mich nicht mehr als die Nummer 1 – es gibt immer jemanden, der besser ist. Wer dem Geld hinterherjagt, verliert oft die Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann. Diese Erfahrung habe ich gemacht mit meiner Ex-Freundin, mit meinem Führerschein, und ich würde nicht mehr in mein altes Muster zurückfallen wollen. Dafür geht es mir jetzt viel zu gut.

Ich habe gelernt, bewusster im Moment zu sein. Wenn ich fahre, konzentriere ich mich ausschließlich auf den Verkehr. Handy oder andere Ablenkungen bleiben außer Reichweite, weil ich die Verantwortung spüre, die ich für andere trage.

Mit welchen Strategien gelingt dir das und wird dir auch in Zukunft gelingen?

Ich habe mir eine feste Tagesstruktur angeeignet, die ich vorher nie hatte. Ich habe feste Zeiten zum Schlafen, Aufstehen, Sport und für meine Freizeit. Früher habe ich mir an einem Tag 6–8 Termine vorgenommen, heute sind es maximal 3, die ich realistisch und mit zeitpuffer planen kann.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner neuen Struktur ist Sport. Früher habe ich es nie geschafft, regelmäßig zu trainieren, weil mein Tagesablauf chaotisch war. Ich war vielleicht 1–2 Mal im Monat im Fitnessstudio. Heute gehe ich 5 Mal die Woche, ohne Ausnahme. Selbst wenn ich mich schlapp fühle oder innerlich nach Ausreden suche, gehe ich trotzdem. Weil ich gelernt habe mich nicht mehr von meinen Emotionen lenken zu lassen.

(Hinweis: Soll ich dem Gutachter meine App zeigen, die meine Fitnessstudio-Besuche zählt? Ich habe im Durchschnitt 24 Besuche im Monat über die letzten 5 Monate?)

Sehr wichtig finde ich auch, dass ich gelernt habe, mich nicht mehr ausschließlich an meinem Erfolg zu messen. Ich weiß jetzt, dass ich auch Anerkennung und Wertschätzung erfahre, wenn ich nichts leisten muss, sondern einfach der Mensch bin, der ich bin. Früher musste mein Onlineshop jeden Tag einen vierstelligen Umsatz machen, damit ich beruhigt schlafen konnte. Heute ist mir klar, dass das nicht der Maßstab für Zufriedenheit ist.

Ich habe außerdem gelernt, dass ich Wertschätzung nicht nur durch Leistung erfahre, sondern auch, wenn ich authentisch bin, mich verletzlich zeige oder einfach für andere da bin.

Ein besonderes Erlebnis war die Zeit ohne Führerschein. Anfangs dachte ich, dass niemand mehr für mich da sein würde, weil ich derjenige war, der meine Freunde immer abgeholt hat. Doch ich habe zwei gute Freunde, die mich unterstützt haben. Sie besuchen mich, holen mich ab und verbringen gerne Zeit mit mir. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich auch ohne “Gegenleistung” wertgeschätzt werde.

Ein weiterer Wendepunkt war meine Beziehung. Ich habe während der Zeit ohne Führerschein meine jetzige Freundin kennengelernt. Sie kennt mich quasi nur ohne Führerschein, und trotzdem läuft es sehr gut zwischen uns. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem Freund, in dem ich sagte: “Keine Frau wird mich ohne Führerschein ernst nehmen.” Heute weiß ich, dass das falsch war. Meine Freundin holt mich jeden zweiten Tag ab, nicht weil ich sie mit einem 150.000€ Auto abhole, sondern weil sie mich als Mensch schätzt und liebt. Genauso handeln auch meine Freunde – sie sind für mich da, ohne dass ich eine “Gegenleistung” erbringen muss.

Ich habe zum Beispiel meinem kleinen Cousin eine teure Uhr zum Geburtstag geschenkt. Ich wollte sie nicht verkaufen und habe dabei gemerkt, dass wirklich kaum jemand auf die Uhr geachtet hat – außer mir selbst. Diese „Anerkennung“ existierte nur in meinem Kopf. Und hat in der realen Welt ein minimalen bis gar keinen unterschied gemacht.

Früher dachte ich, ich müsste immer etwas geben, um Anerkennung zu erhalten. Heute sehe ich das als lächerlich an. Ich erkenne, dass ich damals von einem falschen Ego getrieben war. Diese Einsichten und die Veränderungen in meinem Leben sind der Grund, warum ich überzeugt bin, dass ich dauerhaft auf diesem Weg bleiben werde. Hier muss ich auch der Führerscheinstelle ein Dank aussprechen, weil diese mit dem Entzug der Fahrerlaubnis mich erst aus diesem Kreis herausgezogen hat.

Wenn ich merke, dass alte Muster wie der Wunsch nach Kontrolle oder das Streben nach Anerkennung hoch kommen, halte ich bewusst inne und reflektiere die Situation. Ich frage mich: “Warum fühlst du dich gerade so? Welche Erwartungen setzt du dir selbst?” Diese Momente der Selbstreflexion helfen mir, innezuhalten, statt impulsiv zu handeln.

Ich habe außerdem gelernt, mir in solchen Momenten Unterstützung zu holen. Früher hätte ich gedacht, dass ich solche Situationen allein bewältigen muss. Heute rede ich offen mit Freunden, meiner Partnerin oder engen Vertrauten über meine Gefühle. Oft reicht schon ein Gespräch, um die innere Anspannung abzubauen und mich wieder zu erden.

Ein weiterer Schlüssel ist, dass ich mir bewusst mache, wie viel besser mein Leben ohne diese alten Muster ist. Ich erinnere mich daran, dass ich nicht mehr in den ständigen Kreislauf von Überforderung, Hektik und falschem Streben nach Anerkennung zurückfallen möchte. Diese Reflexion gibt mir die Kraft, bei meinen neuen Strategien zu bleiben und mich weiterzuentwickeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich ist das alles schon gut !

Mir sind es noch zu wenige handfeste Situationen aus deiner Kindheit, also, die Zeit, in der du das „gelernt“ hast.

Das Beispiel mit dem teuren Geburtstagsgeschenk für deinen Neffen finde ich sehr gut.
Das hat Hand und Fuß und dadurch Authentizität.
Das fehlt mir bei der Erläuterung deines inneren Motivs.

Was mir noch gar nicht klar ist, ist deine offensichtlich innerliche Verzahnung von Anerkennung und Geld.
Wo kommt das her ?

Deine Vermeidungsstrategien sind gut :smiley138:
 
Danke dir noch einmal! Ich habe mir noch weitere Beispiele aus meiner Jugend mit eingebaut und werde im Gespräch auch tiefer darauf eingehen, woher diese Verhaltensmuster kommen.

Am Donnerstag habe ich den Termin und hoffe, dass ich es dort genauso gut in Worte fassen kann.

Werde mich nach dem Termin bei euch melden
 
Hey Leute, ich habe gestern mein positives Gutachten bekommen und heute bei der Führerscheinstelle abgegeben. Danke an alle, die mir geholfen haben!

Mein Sachbearbeiter hat gesagt, dass es erst einmal geprüft werden muss. Kann er das Gutachten jetzt ablehnen?

Muss dazu sagen das mein Gutachten nicht perfekt war vor allem innere Motive waren nicht gut aber dennoch hat es gereicht.
Ich lade mein Gutachten heute einmal hoch.
 
Nur wenige Sachbearbeiter nehmen für sich heraus, sowas besser entscheiden zu können

Meine Kenntnis ist da etwas anders. Die Sachbearbeiter müssen das Gutachten noch einmal selbst überprüfen.

Und zwar nicht daraufhin, ob der Gutachter in seinem Fachbereich Fehler gemacht hat, sondern ob die rechtlichen Voraussetzungen eingehalten wurden.

Wurde zum Beispiel ein §70-Kurs empfohlen, obwohl der Betroffene seinen Führerschein / seine Fahrerlaubnis noch hat? Das ist seit ein paar Jahren ja nicht mehr zulässig.

Hat der Betroffene gelogen? Zu dem Termin werden nur die Akten verschickt, die direkt mit der MPU zu tun haben. Standardmäßig wird bei der MPU abgefragt, ob aktuell weitere Verfahren anhängig sind, auch wenn sie nichts mit der MPU zu tun haben. Wenn das verneint wird und die Führerscheinstelle andere Informationen hat ist das eine Lüge, die nicht akzeptiert werden darf.

Wenn man ehrlich war wird das positive Gutachten in der Regel problemlos akzeptiert. Wenn man gelogen hat kann das Gutachten sogar noch nachträglich einkassiert werden, damit auch die darauf beruhende Fahrerlaubnis und der Führerschein.
 
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