Fahrrad 2 Promille FB

SauronsAuge

Benutzer
Könntest die Begründung bzw. Stolperfalle verdeutlichen?
Z.B bei der Frage, ob ich mir "etwas vorgenommen hätte" nach dem Trinken habe ich (warum auch immer) gesagt, dass ich beim nächsten Mal nicht mehr so lange bleiben wollte. Meine "Warnsignale" die ich mir erarbeitet habe sind nicht als "Warnsignale" herübergekommen, sondern als die Folge des Alkoholkonsums. Meine Selbsteinschätzung (0-100) ist mit 65 zu niedrig ausgefallen und ich habe leider Konflikte erwähnt, für die es noch keine endgültige Lösung gab.

Im Endeffekt wurde mit meinen Angaben meine Qualifikation für KT in Frage gestellt.
 

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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SauronsAuge,

wir hatten ja bereits einige Dinge per PN besprochen...

Wichtig ist jetzt erstmal wie du weiter vorgehen möchtest. Hast du dich bereits entschieden die MPU bei einem anderen MPI mit KT zu wiederholen?

Falls ja, beantworte doch zunächst noch einmal die Fragen 9 und 10 aus dem FB wie du sie heute beim Gutachter ausführen würdest.
Darauf können wir dann weiter aufbauen.
 

SauronsAuge

Benutzer
Hallo und frohes Neues allerseits!
Ich habe hier mal meinen Entwurf von Frage 9 und 10. Gehe davon aus, dass ich einige Sachen nochmal ändern muss.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ja habe ich. Über die Jahre betrachtet hat sich meine Höchstmenge immer weiter erhöht und danach wieder darunter eingependelt. Die Regelmäßigkeit des Konsums nahm bei Änderung meines Umfelds (Studium, Umzug, neuer Job) zu Beginn etwas zu und danach wieder ab, bis es dann irgendwann zu einem „Ausschlag“ (Höchstmenge) kam. Zum Beginn des Lockdowns ist mein Konsum deutlich zurückgegangen, bis es dann bei der ersten Lockerung zur TF mit neuer Höchstmenge kam.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Während meiner Schulzeit (16-19) habe ich eher unregelmäßig getrunken, so etwa alle 3 bis 4 Monate zu Geburtstagen oder Partys. Das waren im Schnitt Höchstmengen von etwa 5 x 0,5l Bier. Am Ende des Abschnittes gab es eine Veranstaltung, bei der ich etwas mehr getrunken hatte: 8 x 0,5l Bier und 3 x 2cl Schnaps.

Zum Studium (19-24) wurde es dann etwas regelmäßiger. Außerhalb der Klausurenphase waren das im Schnitt jede 2-3. Woche ca. 4-5 x 0,5l Bier, die ich zusammen mit Freunden und Kommilitonen getrunken habe (am WE oder unter der Woche). Sind wir in eine Bar gegangen (ca. 1 x im Monat) war es meist mit 6x 0,5l Bier und 3-4 x 2cl Likören/Schnaps etwas mehr. Die Jahreshöchstmengen (Oktoberfest) betrugen ca. 4L Bier zu dieser Zeit.

Bei meinem Umzug zum ersten Job im Startup (24-25) hat sich meine Trinkmenge etwas erhöht: 1x im Monat ca. 4-6x 0,5L Bier beim regelmäßigen Treffen von Leuten aus der Branche in unserer Firma. 2 x im Monat zum Feiern oder Partys am WE mit Mitbewohnern 2 x 0,5L Bier
und 3 x 0,5L Cocktails (6cl). Die Höchstmengen waren in diesem Jahr anlässlich einer Firmenparty zur Veröffentlichung unseres Produkts: ca. 8 x 0,5L Bier, 6x Schnaps (2cl).

Zu meinem zweiten Job (25-29) hat sich die regelmäßige Trinkmenge wieder etwas reduziert. Es gab vor Corona jeden Freitag „Bierrunden“ bei denen ich über die Sommermonate verteilt alle 2 Wochen ca. 4-6 x 0,5L Bier getrunken habe, je nachdem wie spät es wurde. In unregelmäßigeren Abständen (ca. 3-4 Monate) habe ich z.B. zu Team-Events oder Geburtstagen im Schnitt ca. 4 x 0,5L Bier, 2 x Cocktails (6cl) und 2x 2cl Schnaps getrunken. Mit Beginn der Pandemie hat sich das alles noch weiter reduziert, bis es dann beim ersten Team-Event nach dem Lockdown zu meiner TF kam, bei der ich 6x 0,5L Bier, 2x Cocktails (12cl) und 2 x 2cl Liköre zu mir genommen habe.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SauronsAuge,

ich würde zunächst gerne von dir wissen wollen wie deine Entscheidung zum weiteren Vorgehen ausgefallen ist.

Möchtest du die MPU mit KT wiederholen, oder doch erst einmal Abstinenz nachweisen?
 

SauronsAuge

Benutzer
Hi Nancy,
dachte das hätte ich damit impliziert. Mein Plan wäre es jetzt nochmal mit KT zu versuchen und parallel dazu mit HA anzufangen falls das wieder schief geht. Ich würde dann beim nächsten Versuch mit einer Haarprobe und KT antreten. Mein letzter kontrollierter Konsum war Anfang Oktober, das sollte also zeitlich auch passen. Keine Ahnung wie sinnvoll das ist, aber das waren zumindest jetzt meine Gedanken dazu.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
dachte das hätte ich damit impliziert.
Ja, davon hätte man ausgehen können...

Oft kommt es aber doch zu einer Umentscheidung "in letzter Minute", von daher wollte ich mich lieber noch einmal vergewissern...

Heute schaffe ich es nicht mehr, ich sehe aber zu dass ich mich bald zurückmelde.
 

peat-jones

Neuer Benutzer
Hallo @SauronsAuge ,

wenn du an deiner Geschichte nichts änderst, dann wird der nächste Versuch mit KT auch scheitern. Das liegt daran, dass du bereits seit 15 Jahren regelmäßig Alkohol trinkst und es dann schwierig wird dich als Alkoholgefährdet einzustufen. Zumal der Selbstunfall ebenfalls eines der Alkoholmissbrauchs-Kriterien ausmacht. Bei Alkoholmissbrauch sind leider 12 Monate AB vorgesehen.

Das bedeutet, möchtest du mit KT durch die MPU kommen, musst du Argumente suchen, dich als stark Alkoholgefährdet einstufen zu lassen. Die Kriterien Alkoholgefährdet und Alkoholmissbrauch kannst du dir hier im Forum irgendwo durchlesen.

Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo SauronsAuge,

da hat mir peat-jones doch glatt meine Antwort vorweggenommen :)

Zumindest ähnliches wollte ich dir antworten...

Ich schreibe es jetzt mal so:

Oft wird der Grundstein für eine hohe Trinkfestigkeit ja in der Jugend gelegt, dann verbringt man viele Jahre mit moderatem Konsum und wenn man dann wieder eine zeitlang die Mengen erhöht, erhält man seine frührere Giftfestigkeit wieder. Dieser Zeitraum hat dann allerdings nicht so lange gedauert (sagen wir mal max. ein Jahr) und es gab einen guten Grund, bzw. ein konkretes Problem warum so viel getrunken wurde...

Ich schrieb dir ja bereits dass du bei AN von 12 Monaten deine ganze Geschichte ohne Probleme erzählen könntest, bei einem neuen Versuch mit KT muss die Wahrheit aber "kaschiert" werden. Kannst du das?

Noch eine Frage: ist es in Ordnung wenn ich den Tag der TF jetzt wieder in deinen FB einfüge? So wird es für die anderen User nachvollziehbarer...
 

SauronsAuge

Benutzer
Danke für euer Feedback. Ich gehe es mal von Oben nach unten durch:
@peat-jones
wenn du an deiner Geschichte nichts änderst, dann wird der nächste Versuch mit KT auch scheitern.
Meinst du Punk 9 und 10 oder die anderen Punkte im FB? 9 und 8 habe ich ja schon geändert, gehe davon aus dass es noch nicht reicht?

Die Kriterien Alkoholgefährdet und Alkoholmissbrauch kannst du dir hier im Forum irgendwo durchlesen.
Meinst du hier die konkret die DSM-IV-Kriterien auf dem Info Teil?

@Nancy
Oft wird der Grundstein für eine hohe Trinkfestigkeit ja in der Jugend gelegt, dann verbringt man viele Jahre mit moderatem Konsum und wenn man dann wieder eine zeitlang die Mengen erhöht, erhält man seine frührere Giftfestigkeit wieder. Dieser Zeitraum hat dann allerdings nicht so lange gedauert (sagen wir mal max. ein Jahr) und es gab einen guten Grund, bzw. ein konkretes Problem warum so viel getrunken wurde...
Verstehe... denke ich. Das hilft mir schon mal weiter. Kann dieses Problem auch vorher schon mal vorgekommen sein? Z.B. zu viel Arbeitsstress was sich dann durch einen Jobwechsel erledigt hat und sich in den letzten Jahren wieder aufgebaut hat?

Ich schrieb dir ja bereits dass du bei AN von 12 Monaten deine ganze Geschichte ohne Probleme erzählen könntest, bei einem neuen Versuch mit KT muss die Wahrheit aber "kaschiert" werden. Kannst du das?
Ich denke schon.

Noch eine Frage: ist es in Ordnung wenn ich den Tag der TF jetzt wieder in deinen FB einfüge? So wird es für die anderen User nachvollziehbarer...
Ja kannst du.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SauronsAuge,
Kann dieses Problem auch vorher schon mal vorgekommen sein? Z.B. zu viel Arbeitsstress was sich dann durch einen Jobwechsel erledigt hat und sich in den letzten Jahren wieder aufgebaut hat?
ja, das könnte schon sein...
Was du aber bedenken musst ist, dass es umso schwieriger wird sein Verhalten zu ändern, je mehr man an seinen "Problemlöser" gewöhnt ist.
Soll heißen: wenn du oft bei Problemen mit Alk gegengesteuert hast, ist die Gefahr sehr groß dass es auch in Zukunft dazu kommt. Es ist daher immer ungünstig wenn verschiedene Trinkhintergründe hinter einer hohen Giftfestigkeit stehen.
Danke, habe es erledigt.
Meinst du hier die konkret die DSM-IV-Kriterien auf dem Info Teil?
Ich gehe nicht davon aus dass diese gemeint waren da dort nur die Kriterien bzgl. Missbrauch und Abhängigkeit aufgeführt sind.
Du kannst hier mal reinschauen:
Alk.gefährdung oder Alk.missbrauch - der Unterschied bei der MPU....
 

peat-jones

Neuer Benutzer
Hallo SauronsAuge,

ich denke die Punkte 8 - 10 bilden das ab was ich meine. Für dich relevant sind die folgenden Seiten:

- Abstinenzzeiträume
- Hypotheseneinteilung

bzw. BASt

Wenn du mit KT die MPU bestehen möchtest, musst du zwingend in deinem Fall in die Hypothese A3/H3 eingestuft werden. Hieraus ergibt sich dann, dass du 6 Monate KT nachweisen kannst/darfst. In deinem Fall wurdest du aber in A2/H2 eingestuft, was 12 Monate AB voraussetzt.
A2/H2 = Alkoholmissbrauch, A3/H3 = Alkoholgefährdung.

Hierzu gibt es auch eine beliebte Frage bei der MPU "Wo sehen Sie sich auf einer Skala von 0 - 100 => 0 völlig unproblematisch, 75 Alkoholmissbrauch und 100 eine starke Alkoholabhängigkeit". Diese Frage zielt genau darauf ab, in welcher Kategorie du dich selbst siehst.

Nun sind diese Begriffe Missbrauch und Gefährdung nicht exakt spezifiziert und gegeneinander abgegrenzt, allerdings gibt es Anzeichen für Alkoholmissbrauch z.B. hattest du schon einmal einen Filmriss? jemand hatte dich auf deinen Konsum hingewiesen? du hattest einen Unfall in Folge von überhöhtem Konsum? Auch die Dauer (In Jahren) ist so ein Kriterium und 15 Jahre regelmäßiger Konsum sind zu lange.

Möchtest du bei KT bleiben würde ich erst nach dem Studium angefangen haben zu trinken und die Probleme in deinem Job suchen anstatt in der Schul- und Studienzeit. Davor warst du sehr sportlich und hattest mit Alkohol nichts am Hut, oder?

Bleibst du hingegen 12 Monate AB, dann kannst du die Geschichte, wie du sie aufgearbeitet hast so belassen und dann bekommst du ebenfalls ein positives Gutachten.

Ich hoffe du verstehst den Kern meiner Aussage.
 

SauronsAuge

Benutzer
Hallo und sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Ich habe die Zeit genutzt um meinen Fragebogen nochmal zu überarbeiten und würde ihn gerne nochmal hier posten.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir mit den Alkoholmengen immer noch nicht ganz sicher bin, also sprich was "moderat" oder dann schon zu viel ist (mir ist durchaus bewusst dass meiner Werte bei der TF definitiv viel zu viel ist). Ich habe entsprechend recherchiert und mich in etwa an 24g pro Tag orientiert, aber vll kann mir da jemand noch genaueres zu sagen.
Meine Trinkmotive habe ich auch aktualisiert. Diese sind jetzt auf die Gegenwart fokussiert, aber auch da weiß ich nicht, ob es ausreichend ist.
Ich bin sehr dankbar für Feedback.

Frage 1 überspringe ich. Los gehts!
 

SauronsAuge

Benutzer
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Es war ein Firmenveranstaltung im Oktober 2020. Das erste, das wir nach einem halben Jahr arbeiten von zu Hause in dem Jahr hatten.
Wegen Corona wollte ich nicht mit den Öffentlichen fahren und habe daher ausnahmsweise das Rad benutzt. (Bin normalerweise sehr Radfaul und habe vor Corona so gut wie nie mein Rad auch nur angeschaut).
Wir haben uns um 18:00 Uhr zum Abendessen im Brauhaus getroffen, wo es das erste Bier gab.
Nach dem Essen und dem Konsum von 1,5L Bier sind wir weiter zum Bowlen gegangen. Dort trank ich im weiteren Verlauf 2 Cocktails, 0,5L Bier und 2 Liköre. Da um 22:00 Uhr die Bowlingbahn schon zugemacht hat, musste ich den letzten Drink herunterstürzen und wir sind noch in eine Bar gegangen. Zu dem Zeitpunkt habe ich den Alkohol schon bemerkt, wollte allerdings noch nicht nach Hause, da ich die Gelegenheit unterwegs zu sein nicht verpassen wollte (Corona! Wann kommt man das nächste mal überhaupt raus?).
In der Bar habe ich noch weitere 2 Bier 0,5l getrunken, mir ging es noch gut und beim 2. Bier habe ich schon gemerkt, dass jetzt eher Schluss für mich ist.

Nach und nach sind einige nach Hause aufgebrochen und ich saß noch mit dem Rest vor der Bar und habe mich unterhalten. Etwa eine 3/4 Stunde nach dem letzten Bier bin ich dann auch aufgebrochen. In meinem Zustand habe ich die Lage falsch eingeschätzt und dachte, dass ich es noch mit meinem Rad nach Hause schaffen kann. Dies war jedoch nicht der Fall: recht schnell habe ich bemerkt dass ich Schlangenlinien fahre und nach ca 800m bin ich an einer Kreuzung hingefallen, wo ich dann um 2 Uhr von der Polizei entdeckt wurde. Da ich keinen Atemtest machen wollte, wurde ich mit auf die Wache zum Bluttest genommen der um 3:10 Uhr durchgeführt wurde.
Danach wurde ich abgeholt und bin nach Hause gefahren worden.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?​

3L Bier, 1 Zombie, 1 Caipirinha, 2 Liköre

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?​

0,8km gefahren, Gesamtweg 4,4km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?​

Habe ich nicht darüber nachgedacht, allerdings habe ich meine Lage auch komplett falsch eingeschätzt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen?​

Gar nicht, ich habe mir im Vorfeld keinerlei Gedanken dazu gemacht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?​

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?​

Im Laufe der letzten 10 Jahren mit dem Fahrrad sicherlich um die 100 Mal. Ich folgere daraus, dass ich bisher einfach Glück hatte nicht angehalten worden zu sein bzw. dass nichts passiert ist. Außerdem schließe ich daraus, dass ich dadurch das alkoholisierte Fahrradfahren mit der Zeit immer leichter genommen habe, da so oft nie etwas dabei passiert ist.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?​

Zum ersten Mal hatte ich Kontakt mit 14, als ich zusammen mit einem Freund ein Radler trank und dabei feststellte, dass es nicht schmeckte und nichts für mich ist.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?​

Zu meiner Schulzeit habe ich sehr selten getrunken, unregelmäßig mal auf Geburtstagen oder nach dem Abi auf der Abschlussparty. Durch meinen damaligen Freundeskreis, wir haben eher vor dem Computer gesessen, und weil ich mich auf meinen Abschluss konzentrieren wollte hat sich mein Interesse an Alkohol erst spät gezeigt.

Zum Beginn meiner Studienzeit, wohnte ich das erste Mal von zu Hause weg in einer WG. Ich lernte neue Leute kennen und nach und nach gab es dann mehr Trinkgelegenheiten, die ich wahrgenommen habe (im neuen Freundeskreis, Parties etc.). Da ich einen persönlichen Anspruch hatte gut durchs Studium zu kommen und ich auch neben der Uni gearbeitet habe, hat sich das Trinken immer außerhalb der Prüfungsphasen an den Wochenenden abgespielt.

Nach dem Studium bin ich in eine andere Stadt für meinen ersten Job gezogen. Mein Alkoholkonsum ist relativ schnell wieder zurück gegangen, war eher unregelmäßig, meist zu Geburtstagen und aufs Wochenende beschränkt. Auch zu dieser Zeit habe ich mich eher auf meine Arbeit konzentriert und war damit auch gut eingespannt.

Als die Firma zahlungsunfähig und ich sozusagen vom Chef „fallengelassen“ wurde, dauerte es nicht sehr lange, bis ich einen neuen Job fand. In der neuen Firma fand ich Stabilität und sah großes Karrierepotential. Ich konnte relativ schnell aufsteigen und sah meine Leistungen darin bestätigt als ich zwei Entlassungswellen „überlebte“. All das bestärkte mich darin so weiter zu machen, sprich immer 110% geben.

In dem Jahr vor meiner TF wurden wir aufgekauft und sind dadurch sehr schnell, sehr stark gewachsen. Damit stiegen die Anforderungen, es gab mehr Verantwortung und Stress. In dieser Zeit nahm meine Trinkmenge wieder zu und wurde auch regelmäßiger. Zum Ende hin wurde es dann im Schnitt 2x im Monat an Wochenenden und eine etwas höhere Trinkmenge zu Geburtstagen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?​

Im Laufe des Studiums wurden es etwa 2x im Monat 2-2,5 Liter Bier. Später wurden es dann Mengen von ca. 3-4 Liter Bier.

Zu der Zeit nach dem Studium und meinem Umzug hat sich das Trinkverhalten auf ca. 1x im Monat mit im Schnitt 2 Liter Bier eingependelt. Später war es dann statt Bier auch ab und zu 1-1,5 Liter Cocktails (6cl).

In der Zwischenzeit, bis zum Jahr der Übernahme variierte der Konsum, wurde aber nicht mehr als die vorher genannten Mengen (1x im Monat 2 Liter Bier).

Ab dann wurde es langsam wieder mehr. Zu Beginn hat sich die Menge auf ca. 3 Liter Bier erhöht und gegen Ende des Zeitraums auch die Frequenz auf 2x im Monat. Zusätzlich kamen dann auch ab und an zum Bier noch Cocktails dazu: 2x im Monat 3 Liter Bier + 2 Cocktails (12cl).

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?​

Mit Freunden, ab und zu auch mal mit Arbeitskollegen. Meist in Bars oder auf sozialen Veranstaltungen.

12. Warum haben Sie getrunken?​

Ich habe getrunken um meinen Arbeitsstress auszugleichen und das Glas Bier als eine Art der Belohnung nach beendeter Arbeit gesehen. Das Problem dabei war, dass ich es damals nicht geschafft habe meinen Stress von selbst zu reduzieren bzw. es dann nicht geschafft habe „abzuschalten“. Ich stand unter hohem Leistungsdruck, der Größtenteils von mir selbst kam und habe mir langsam immer mehr aufgeladen. Ich bin jemand, der als zuverlässig gilt und die Dinge ordentlich erledigt. Mit meiner Einstellung (man könnte es auch „Workaholic“ nennen) stieg ich schnell auf und habe immer mehr Verantwortung übertragen bekommen, habe es aber versäumt zu kommunizieren, dass es zu viel wurde, da ich dann dachte, dass ich das, was ich mir aufgeladen habe auch alleine schaffen kann. Weil ich nicht „nein“ sagen konnte, kamen die Leute immer öfter auf mich zu. Mit dem steigenden Stress konnte ich nicht immer so gut umgehen und habe entsprechend den Alkohol als „Ventil“ benutzt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?​

Mit geringere Menge werde ich offener, entspannter, denke nicht mehr an meine Alltagsprobleme. Wird es allerdings zu viel, werde ich schnell müde, kann Gesprächen nicht mehr richtig folgen oder im schlimmsten Fall wird mir übel.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?​

Nein.

Frage/Antwort 1, nach Absprache mit dem TE, nachträglich hinzugefügt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

SauronsAuge

Benutzer

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?​

Richtige, d.h. negative Auswirkungen hatte bisher nur der Konsum vor meiner TF. Ich habe mich schrecklich gefühlt, konnte Wochenlang nicht mehr gut schlafen, habe Probleme mit der Polizei bekommen bzw. einen Eintrag in die Strafakte und generell war die Interaktion mit der Polizei sehr demütigend für mich.

Die Folge war, dass ich erstmals angefangen habe über meinen Konsum zu reflektieren und zu der Überzeugung kam, dass ich dringend etwas daran ändern muss. Ich möchte in meinem Leben nicht so wahrgenommen werden, wie es die Polizisten in der Nacht der TF taten oder andere Menschen mit meinem unverantwortlichen Handeln gefährden.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?​

Nein.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?​

Nein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?​

Während meines Studiums in den Prüfungsphasen.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?​

Früher habe ich mich als „Normaltrinker“ eingeschätzt, der sein Limit gut kennt nachdem ich mich während des Studiums ausgelebt hatte. Heute und vor allem nachdem ich meinen Konsum über die letzten Jahre reflektiert habe, habe ich erkannt dass sich innerhalb eines Jahres in einem schleichenden Prozess meine Toleranz zu einem unüblichen Wert entwickelt hat. Mein Umgang mit dem Alkohol empfinde ich daher rückblickend als unverantwortlich und auch egoistisch, da ich mit den Folgen meiner Tat auch anderen Menschen hätte schaden können. Ich habe die hohen Mengen dazu missbraucht um meine eigentlichen Probleme zu überdecken, entsprechend „abschalten“ zu können und somit den Alkohol nicht mehr als reines Genussmittel konsumiert.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?​

Ich habe meinen Konsum mit einem VP besprochen und praktiziere seit Ende April KT. Dabei habe ich mir folgende Regeln aufgestellt:
1. Bleibe ich immer unter der Wirkschwelle von Alkohol (max. 3TE / 2x 0,33l Bier)
2. Trinke ich nie spontan, sondern nur zu geplanten besonderen Anlässen (max. 1 im Monat)
3. Habe ich vorher für einen sicheren Hin- und Rückweg gesorgt

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?​

Am 11.Oktober (besonderer Anlass).

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?​

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?​

Ich praktiziere seit April KT, da ich geringe Mengen Alkohol bei besonderen Anlässen als Genussmittel schätze. Im laufe dieser Zeit habe ich bei der Anwendung festgestellt, dass ich mit meinen Regeln sehr gut zurecht komme und diese für die Zukunft beibehalten möchte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?​

Bis zu meiner TF habe ich nie über mein Trinkverhalten reflektiert oder nach dessen Auslöser gesucht. So habe ich zum Beispiel nicht mitbekommen, wie sich bei mir langsam eine immer höhere Alkoholtoleranz aufgebaut hat. Das Trinken habe ich reduziert, da mir klar geworden ist, dass mein Alkoholkonsum nicht zur Beseitigung meines Problems führt, sondern nur die Symptome „dämpft“. Die positiven Veränderungen, die mit dem reduzierten Genuss einhergehen überwiegen klar die negativen Folgen, daher möchte ich diesen Zustand so in Zukunft beibehalten. (z.B gesünderer Lebensstil durch u.a. mehr Sport und dadurch keine Rückenschmerzen mehr, mehr Zeit für Hobbys)

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?​

Nach der TF habe ich bis auf weiteres abstinent gelebt, da ich erstmal alles verarbeiten musste und gar keine Lust mehr auf Alkohol hatte. Auf meinen Geburtstag habe ich dann mit einem Freund, den ich sehr lange nicht mehr gesehen habe (wohnt im Ausland) mit einem Glas Bier angestoßen. Das war etwas merkwürdig und ließ mich auch wieder zurück an meine TF denken.

Ich suchte mir dann Hilfe bei einem VP, mit dem ich meinen Konsum besprach und die Regeln für KT aufstellte. Zu Beginn war die Umstellung etwas gewöhnungsbedürftig, da ich nun auch das erste Mal auf den Inhalt von Lebensmitteln achten musste, doch bald stellte sich schon eine Routine ein.

In der Freundesgruppe, gab es zu Anfang die ein oder andere Herausforderung, habe aber schnell festgestellt, dass es die beste Strategie ist offen über alles zu reden. Ich musste einige Sprüche über mich ergehen lassen, aber habe ausnahmslos Rückhalt bekommen.

In anderer Umgebung, z.B unter Arbeitskollegen war ich zu Beginn etwas zurückhaltender und sagte meist nur, dass ich heute keinen Alkohol trinke. Wurde das nicht akzeptiert, habe ich mich der Situation entzogen. Mittlerweile bin ich dort aber genauso transparent und erzähle meine Geschickte, falls ein einfaches „nein“ nicht genügen sollte und es zu weiteren Nachfragen kommt.

Generell ist mir auch aufgefallen, dass ich bei Veranstaltungen die ein oder andere Situation als nüchterne Person durchaus als unangenehm empfinde und habe mir überlegt, ob mir das auch früher so aufgefallen wäre oder ob ich mich evtl. früher ähnlich verhalten habe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?​

Im Rahmen meiner Selbstreflexion, habe ich gelernt besser mit Stress umzugehen und mich eher zu öffnen um „nein“ zu sagen. Außerdem habe ich gelernt, dass es völlig OK ist auch mal einen Gang zurückzuschalten und über bisher erreichte Leistungen nachzudenken, anstatt immer wieder zu versuchen noch höher und noch weiter zu kommen.

Geeignete Alternativen zum Stressabbau und zum Abschalten fand ich u.a. in regelmäßigem Yoga und Meditation und dem Wechsel in ein kleineres Team. Durch den Verzicht von früher häufigen Trinkanlässen und durch die Reduzierung meiner Arbeitsstunden hab ich nun mehr Zeit für meine Hobbys und Sport. Somit fühle ich mich zufriedener und ausgeglichener als die Jahre zuvor.

Von einigen außenstehenden Personen habe ich gehört, dass sie ebenfalls zu der Einsicht gekommen sind mit dem Alkoholkonsum kürzer zu treten. Auf sozialen Veranstaltungen bin ich nach wie vor (wenn es nicht nur ums Trinken geht), ich bin dann allerdings in der Minderheit, die am nächsten Tag nicht mit den Folgen zu kämpfen hat und habe dadurch mehr von meinem Tag. Mit der Zeit gewöhnen sich die Leute daran, dass man nichts mehr trinkt und das Fragenbeanworten lässt nach.

Des Weiteren habe ich das Gefühl, dass ich für Alkohol sensibilisierter bin: ich achte z.B. viel mehr wann, wo, und wie getrunken wird (Film/TV/Freunde) und wie "inflationär" er verwendet wird. Mir fällt auch der Geruch und das Verhalten von betrunkenen Personen viel mehr auf, was sehr unangenehm sein kann.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?​

Ich halte mich an meine aufgestellten Regeln des Kts, das ich nun deutlich länger als 6 Monate praktiziere und habe für mich körperliche und geistige "Warnsignale" für meine früheren Konsummotive herausgearbeitet.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?​

Die Gefahr kann durchaus bestehen, wenn ich meine Warnsignale nicht ernst nehme, ignoriere und dadurch in alte Verhaltensmuster zurückfalle.
Folgende kritische Warnsignale habe ich für mich herausgearbeitet: Schlafmangel bzw. schlechtes Einschlafen da ich immer noch in Gedanken bin, schlechte Laune, dauernde Angespanntheit und häufiges langes Arbeiten.
Da ich mir dieser Anzeichen aber nun bewusst bin, kann ich rechtzeitig dagegen steuern, die Ursachen finden und ggf. mit nahestehenden Personen darüber reden.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?​

Durch das strikte einhalten meiner Trinkregeln: geplanter stark eingeschränkter Konsum unter der Wirkgrenze, Planung der Fahrtwege.
Falls ich doch in irgendeiner Weise fahren muss, gilt für mich die 0 Promille Grenze bzw. wird erst gar kein Trinkanlass geplant.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?​

Nein.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Du hast die Größe deines Alkoholproblems noch nicht erkannt. Das ist aber die Grundvoraussetzung zum Bestehen einer MPU.

Unabhängig vom Fragebogen sehe ich auf Grund deiner Vorgeschichte keine Chance eine MPU mit kontrolliertem Trinken zu bestehen. Dazu wirst du den Rest deines Lebens abstinent leben müssen.

Bei dem Fragebogen fehlt die erste Frage, die Angaben passen nicht zu deiner Alkoholfahrt und enthalten widersprüchliche Angaben.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo MrMurphy,
Bei dem Fragebogen fehlt die erste Frage, die Angaben passen nicht zu deiner Alkoholfahrt und enthalten widersprüchliche Angaben.
die Frage/Antwort 1 habe ich mittlerweile eingefügt. Dies war mit dem TE bereits so abgesprochen, aus Zeitgründen habe ich es aber eben erst erledigt.
Des weiteren wäre es schon interessant zu wissen, was genau du mit deinen Worten "Angaben passen nicht zur TF" und "widersprüchliche Aussagen" meinst. Diesen Satz einfach nur hinzuschreiben hinterlässt beim TE mehr Fragezeichen, als dass es ihm bei der Vorbereitung hilft...
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Für SauronsAuge ist es hilfreicher wenn ihr ihm beim Fragebogen unterstützt anstatt gegen mich zu schießen, nur weil ich einen anderen Wissenstand als ihr habt.

Ich lege niemandem Antworten in den Mund, da es nicht hilfreich ist mit Lügen eine MPU zu bestehen. Dann ist der Rückfall vorgegeben.

Bei der MPU werden ehrliche, wahrheitsgemäße und realistische Angaben erwartet.

Deshalb nur ein Beispiel. In Frage 1 legt SauronsAuge fest:

habe daher ausnahmsweise das Rad benutzt. (Bin normalerweise sehr Radfaul und habe vor Corona so gut wie nie mein Rad auch nur angeschaut).

In Frage 7 dann

Im Laufe der letzten 10 Jahren mit dem Fahrrad sicherlich um die 100 Mal.

Wer grade am Tattag ausnahmsweise noch mit über 2 Promille ohne Übung Radfahren kann hat zudem ein deutlich höherers Alkoholproblem als die gemessenen 2 Promille.

Bei der vorherigen MPU hat SauronsAuge ja auch bereit solche widersprüchliche Angaben gemacht, die er dann auf Nachfrage nicht erklären konnte. Ausgerechnet am Tattag will er Freitags zum ersten Mal 10 Bier getrunken haben, obwohl er davor für Freitags deutlich niedrigere Trinkmengen angegeben hat.
 
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