Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 9. März verabredete ich mich mit meinen Freunden. Wir treffen uns 1x im Monat und ich freute mich auf unser Wiedersehen. Wir waren 20.00Uhr in einer Lokalität verabredet. Da das Bettfertig machen der Kinder sich etwas hinauszögerte, war ich spät dran. So entschied ich mich mit dem Fahrrad die 1,5km in Angriff zu nehmen. Kurz vor 20.00Uhr traf ich in der Lokalität ein. Ich trank von 20.00 – 23.45Uhr Bier. Gegen 00.00Uhr wollte ich mit dem Fahrrad nach Hause fahren. Ich kam ca. 200m weit, als ich hinter mir Blaulicht bemerkte. Ich fiel den Beamten durch meine Fahrt in Schlangenlinie auf. Ich musste pusten und mein Atemalkoholwert lag bei 1,61 Promille. Man nahm mich mit zum Revier zum Bluttest. Ca. 30 Minuten später traf der Arzt ein, der mir Blut abnahm. Der Arzt machte danach noch ein paar Gleichgewichtstests, wo ich mich verhältnismäßig gut anstellte. Ich kann das nur darauf führen das ich wie unter Schock stand und mein Körper voll mit Adrenalin. Gegen 01.00Uhr am 10.März fuhren die Beamten mich wieder zu meinem Fahrrad. Ich sollte es vorsichtig nach Hause schieben. Erst da merkte ich die Wirkung des Alkohols. Mein Fahrrad und ich hatten Probleme, heile nach Hause zu kommen. Die Blutalkoholkonzentration lag bei 1,91 Promille.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Meine Trinkangaben stützen sich auf meine Angaben auf dem Polizeirevier (5 Hefeweizen a 0,5l), laut meiner Rechnung. An die exakte Menge an Bier konnte ich mich nicht mehr erinnern, sodass ich über den BAK Wert die Mengen zurück gerechnet habe. So trank ich zwischen 20.00 – 23.45Uhr 9 bis 10 Flaschen Weizenbier a 0,5l.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 200m bis ich angehalten wurde und wollte 1,5km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich hatte das Gefühl noch sicher fahren zu können, weil ich meine Fähigkeiten durch den hohen Alkoholkonsum an diesem Abend überschätzt habe. Obwohl ich anfangs Probleme hatte, das Fahrrad abzuschließen, entschied ich mich mit diesem nach Hause zu fahren. Aus heutiger Sicht stelle ich fest, dass ich die Gefahren für mich und andere Verkehrsteilnehmer massiv unterschätzt habe.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte vor, das Fahrrad auf dem Hof der Gaststätte angeschlossen stehen zu lassen. Die Bedenken kamen mir als der Wirt erzählte, dass sie letztens vom Hof mehrere Räder gestohlen hatten. Da ich auf mein Rad angewiesen bin, (regelmäßige Fahrt zur Arbeit) nahm ich es doch mit. Unter dem Einfluss des Alkohols entschied ich mich schließlich zum Radfahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Auto oder einen anderen KFZ habe ich noch nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Alkohol und KFZ trenne ich strikt. Auch nach Feiern habe ich am nächsten Tag kein KFZ geführt, um das Restalkoholrisiko auszuschließen. Meine Alkoholfahrten fanden mit dem Fahrrad statt. Im Jahr 2014 und 2015 (bis März) kam ich auf etwa 20 alkoholisierte Fahrten. Heute erkenne ich, dass ich früher die alkoholisierten Fahrten mit dem Fahrrad falsch eingeschätzt habe. Ich machte mir nie Gedanken über die Gefahren und die Beeinträchtigungen durch den Alkohol. Ich wusste nicht, wieviel Promille man bei einer Fahrt unter Alkohol gesetzlich haben darf.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein erster bewusster Kontakt zu Alkohol war 1985 zu meiner Jugendweihe. Wir feierten diese mit unserer Klassenstufe. Ich trank 1 Bier 0,33l.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Wie in Frage 8 beschrieben, war mein erster Kontakt mit Alkohol mit 14 Jahren. Bis zum Ende meiner Schulzeit 1989, war ich ein Stubenhocker und ging nur selten weg. Mein Alkoholkonsum lag bei ca. 2 Bier 0,5l im Monat (5TE). Von 1989 bis 1993 absolvierte ich meine Lehre und den Zivildienst. In dieser Zeit erweiterte ich meinen Bekanntenkreis. Wir fuhren jedes Wochenende zur Disco. Während dieser Zeit trank ich ca. 8 Bier im Monat 0,5l (20TE). Von 1993 – 2003 arbeitete ich als Handwerker. Ich ging normal von Montag bis Freitag arbeiten und steigerte meine Alkoholmenge auf ca. 10 Bier im Monat (25TE). Seit 2003 arbeite ich im kontinuierlichen Schichtdienst. Die damit verbundenen Probleme ließen meinen Alkoholkonsum ansteigen. Bis zum 9. März 2015 lag mein Alkoholkonsum im Monat bei ca. 20 – 30 Flaschen Bier (50 – 75TE).
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Da mein Alkoholkonsum bis 2003 eher unauffällig war, beschreibe ich die Zeit ab 2003. Wie oben Beschreiben, bekam im einen Job im Schichtdienst. Meine Schichten sind 6 Tage arbeiten und 4 Tage frei (Sonnabend, Sonntag und Feiertage durch). Nach den Spätschichten trank ich 1 – 2 Bier 0,5l. Einen Tag in meinem Frei, trank ich 4 – 5 Bier alleine bei mir zu Hause. Jeden Monat einmal traf ich mich mit meinen 2 Freunden. Ich kam dort auf eine Biermenge zwischen 8 – 11 Biere 0,5l, je nach Tagesform.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken habe ich oft alleine nach den Spätschichten und am Wochenende (meistens in der Woche), aber auch mit Freunden 1x im Monat.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zu meinen Motiven:
Da ich oben schon erwähnt habe arbeite, ich in Schichten. Durch diese bleibt mir nur ein freies Wochenende im Monat. Die Schichtarbeit zieht ständige Abwesenheit von meiner Fam. nach sich. Ich hatte Angst ihr nicht zu genügen, die Entwicklung der Kinder zu verpassen, einfach nicht genug für sie da zu sein. Da ich meine Familie (Frau und Kinder) sehr liebe, möchte ich auch viel Zeit mit ihnen verbringen. Gerade aber die Spätschichten am Wochenende verhindern dies. Ich muss gleich nach dem Mittagessen los und wenn ich wieder zu Hause bin, sind sie schon im Bett. Die Kinder fragen warum musst du arbeiten, wenn andere Väter zu Hause sind. Andere Familien machen Wochenendausflüge, gehen ins Spaßbad, machen Kurztrips nur wir nicht. Das hat mir jedes Mal das Herz gebrochen, die Enttäuschung in ihren Augen. Ich habe dieses Problem jahrelang in mich reingefressen und mit niemanden darüber gesprochen. Als ich dann nach Hause kam, habe ich meine Probleme in Bier ertränkt. Ich wurde ruhiger und habe mich so betäubt. Erst die TF hat mich aufgerüttelt endlich was zu verändern.
Maßnahme:
Ich informierte mich zunächst gründlich über die Wirkung und auch die Gefahren des Alkohols und suchte das Gespräch mit meinen Familie und meinem Chef. Es war anfangs nicht leicht über meine Probleme zu sprechen, doch letztendlich bekam ich von allen Seiten Unterstützung und wurde in meinem Vorhaben gestärkt, kein Alkohol mehr zu trinken. Ich sah ein, dass durch das Trinken die Probleme nicht weg waren sondern nur verschoben. Ich sprach zuerst mit meiner Frau. Ich erklärte ihr warum ich getrunken habe. Ich bin froh, dass trotz des Vorfalls meine Frau hinter mir steht und ich für sie ein wichtiger Bestandteil der Familie bin und ein vorbildlicher Vater. Sie ist stolz auf mich und bestärkt mich in meinen Entschluss, keinen Alkohol mehr zu trinken Des Weiteren suchte ich das Gespräch mit meinem Chef. Er bot mir an, gerade am Wochenende die Spätschichten in Frühschichten (je nach Anwesenheit) zu tauschen, damit ich mehr Zeit mit der Familie verbringen kann.
Was mich ebenfalls belastete war der Umstand, das unsere Firma letztes Jahr kurz vor der Schließung stand. Erst im Dezember wurde der Vertrag um weitere 15 Jahre verlängert. Ich hatte Existenzängste. Wie soll ich das weitere Leben finanzieren? Wie soll es weitergehen? Dieses Problem hat sich zum Glück von alleine ins Gute gewendet.
Ein weiteres Motiv ist der Verlust meiner Freunde. Vor meiner Arbeit als Schichtarbeiter hatte ich einen großen Freundeskreis. Wir haben viel unternommen (Wochenende). Durch mein 1x frei im Monat (WE) haben sind fast alle Freunde bis auf 2 von mir losgesagt. Es sind genau 2 übrig geblieben, mit denen ich mich einmal im Monat treffe. Wir erzählen dummes Zeug, Rauchen und trinken. Ich habe mit Ihnen getrunken, um sie nicht zu verlieren. Zum anderen habe ich getrunken, weil jeder getrunken hat und ich mich nicht abgrenzen, sondern in der Gruppe akzeptiert werden wollte. Ich war nicht stark genug einfach Nein zu sagen und stand unter Gruppenzwang.
Maßnahme:
Mit meinen Kumpels habe ich Klartext gesprochen. Ich habe ihnen von meiner TF erzählt und meinen Entschluss keinen Alkohol mehr zu trinken. Der Termin für unsere nächste Zusammenkunft steht. Ich werde mich mit reichlich alkoholfeien Getränken bestücken und genauso viel Spaß haben. Sie werden akzeptieren müssen, dass ich kein Alkohol mehr trinke. In der Zukunft werde ich sehen ob es wahre Freunde sind.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich müde und konnte abschalten. Ich trank 1 – 2 Bier nach der Spätschicht und nutzte dies als Einschlafhilfe. Heute weiß ich, das Tee bei mir die gleiche Wirkung erzielt. Bei größeren Mengen Alkohol wurde ich redselig und selbstbewusster. Bei meinen Freunden sprach ich über meine Probleme, was ich vorher nicht konnte. Ebenso fing ich an meine Fähigkeiten zu überschätzen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Da ich meistens in der Woche frei hatte, war meine Frau schon schlafen wenn ich nach Hause kam. Es gab keine Hinweise durch Andere.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Der Tag nach dem übermäßigen Alkoholkonsum war ein verlorener Tag. Der Schlaf war nicht mehr tief und erholsam, sondern oft unterbrochen (Toilette) und unruhig. Der Tag war mit Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit und schlechter Laune bestimmt. An größere Aktivitäten war nicht mehr zu denken. Da meine Familie erst nachmittags nach Hause kam, versuchte ich früh klar zu werden, um mir nichts anmerken zu lassen. Dies gelang mir leider nicht immer. Rückblickend muss ich feststellen, dass ich dadurch mein mich stützendes Umfeld stark belastet habe. Jetzt merke ich erstmal wie schön die 4 Tage frei sind.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Im März 2013 besuchte ich einen Abnehmkurs im Fitnesscenter. Dieser ging 2 Monate. In dieser Zeit trank ich keinen Alkohol, da er dem Abnehmen im Wege stand. Ich verlor in den 2 Monaten 12 kg und konnte mein Körperfettanteil von 23 auf 12% senken. Diese Werte habe ich bis heute beibehalten.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher sah ich mein Alkoholkonsum in überhaupt keiner Kategorie von Trinkern. Ich sah mich als ganz normalen Mann, der gar nichts anderes macht als alle anderen auch. Durch die intensive Auseinandersetzung und Aufarbeitung mit meinem Trinkverhalten, habe ich jetzt ein völlig anderes Bild. Ich erkenne, dass ich früher den Umgang mit Alkohol zu gedankenlos praktiziert habe und nicht in der Lage war meinen missbräuchlichen Konsum zu erkennen. Dadurch erhöhte sich meine Alkoholgewöhnung. Wenn ich mich aus der heutigen Sicht und meinen heutigen Wissen einschätzen soll, stufe ich mich als Alkoholgefährdeter ein, der den Alkohol missbraucht hat.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein ich habe das letzte Bier am 09.03.15 um ca. 23.40Uhr getrunken.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Siehe oben
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol mehr. Weil ich jetzt weiß, dass ich Probleme nur vor mich rausgeschoben habe. Ich habe sie dadurch nicht lösen können. Weil ich gelernt habe was der Alkohol im Körper anrichten kann. Weil ich nicht immer einen Tag meines Freis damit verbringen will auszunüchtern. Weil ich die gewonnene Zeit mit meiner Familie verbringen möchte. Weil ich den Alkohol nicht brauche und besser ohne ihn zurechtkomme. Weil mir die Schmach nicht aus dem Sinn geht, wie ein Verbrecher bei der Polizei zu sitzen, auf den Arzt zu warten und von 2 Beamten bewacht zu werden. Weil ich meine Familie nie wieder so enttäuschen will.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Meine Trunkenheitsfahrt war das Ereignis in meinen Leben, das mich am meisten schockiert hat und nachhaltig beschäftigt. Wie konnte es so weit kommen? Was war mit mir los? Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben strafbar gemacht. Ich sah die Trunkenheitsfahrt als Anlass sofort zu handeln und begann meine Trinkgewohnheiten aufzuarbeiten. Ich kam zu den Entschluss komplett auf Alkohol zu verzichten. Rückblickend muss ich sagen, dass ich froh bin durch meine Trunkenheitsfahrt meinen problematischen Alkoholkonsum aufgezeigt bekommen zu haben und mir die Möglichkeit eröffnet hat, mein Leben in dieser Hinsicht positiv zu ändern.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich informierte mich zunächst gründlich über die Wirkung und auch die Gefahren des Alkohols und suchte das Gespräch mit meiner Frau, meinen Chef und meinen Freunden. Des Weiteren besorgte ich mir einen Termin bei der Diakonie. Ich bekam einen Termin für den 12. Mai 2015. Dort wird man mich beraten, ob eine Suchtberatung oder ob ich einen Kurs für alkoholauffällige Kraftfahrzeugführer besuchen soll (Termin noch offen). Es war anfangs nicht leicht über meine Probleme zu sprechen, doch letztendlich bekam ich von allen Seiten Unterstützung und wurde in meinem Vorhaben gestärkt auf Alkohol zu verzichten. Anfangs wurde ich gefragt, was mit mir los ist warum ich nichts trinke, womit ich von Beginn an offen umgegangen bin. Ich erzählte von meiner TF und das ich mich gänzlich vom Alkohol losgesagt habe. Im weiteren Verlauf meiner Abstinenz verlagerten sich meine Interessen auf eine ganz andere Schiene. Ich gehe jetzt 2x die Woche ins Fitnesscenter (vor der Schicht in der Woche) und unternehme viel mit meiner Familie. Mein Sohn besucht die KITA und im Frei hole ich ihn als Mittagskind, was für ihn das Größte ist. Insgesamt erlebe ich die Umstellphase als sehr positiv. Ich vermisse nichts aus der Phase meines problematischen Alkoholkonsums. Ich bin zufrieden und mit meinem Umfeld im Reinen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich erlebe und gestalte mein Leben bewusster und ziehe viel Kraft aus meiner Familie und meinen Aktivitäten. Besonders aufgebaut hat mich die Zusicherung meines Chefs meine Schichten familienfreundlicher zu legen. Ich fühle mich körperlich und seelisch (wenn die scheiß MPU vorbei wäre) leistungsfähig und zufrieden. Dieses Gefühl ermöglicht es mir, meiner Familie mehr Zeit zu widmen und ihnen auch bei ihren Problemen zur Seite zu stehen. Ich kann ihnen von ihrer Unterstützung zurückgeben. Von meinem Umfeld erhalte ich viel positive Rückmeldung. Meine Frau ist begeistert das ich im Frei die Hausarbeit erledige (Saugen, Wäschewaschen usw.) Meine Freunde die immer noch ein ähnliches Trinkverhalten haben, respektieren und akzeptieren dies. Auf jeden Fall denken sie darüber nach ob sie mit dem Fahrrad nach einem Treffen sich selbst und andere in Gefahr bringen wollen. Wenn ich jetzt zu meinen monatlichen Treffen gehe, steht nicht der Alkohol im Mittelpunkt, sondern das Miteinander und die Gespräche.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Die Trunkenheitsfahrt hat mich sehr schockiert und gezeigt wie verantwortungslos ich mit Alkohol umgegangen bin. Ich möchte jederzeit der Herr über mein Tun und meine Entscheidungen sein. Dadurch dass ich die Gespräche mit meiner Frau und meinen Freunden gesucht habe, besteht zusätzliche Kontrolle von außen. Trotzdem weiß ich, dass nur ich für mich und die Stabilität meines Verhaltens verantwortlich bin. Wenn ich nun alle positiven Auswirkungen meines „neuen Lebens“ betrachte, werde ich nie wieder in die alten zurück fallen. Ich habe erkannt, dass meine Unzufriedenheit, die Probleme in sich rein zu fressen, die Existenzangst und der Gruppenzwang völlig unnötig waren. Die Auseinandersetzung mit meinem Alkoholumgang hat mir gut getan.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Theoretisch ja. Durch den Besuch beim Suchtberater, konnte ich viel über die Gefahren des Alkohols lernen. Sollte abermals eine Situation eintreten bei der die Gefahr besteht diese nicht alleine bewältigen zu können, suche ich das Gespräch mit mir vertrauten Menschen. Mir ist bewusst, dass ich auch vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke nicht mehr.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
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