Teil1: Vorgeschichte
Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört? in 8/9 Klasse, so ca. 1993/1994
Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum) Sommer 1995, auf einem Konzert im Jugendheim
-Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Cannabis, Zu erst fing es an hin und wieder mal zu kiffen 1995 (1-3 * im Monat, bei Konzerten). Dies änderte sich ab 1996 als ich auf die höhere Handelschule in einer größeren Stadt kam. Ab Sommer 96 war täglicher Konsum angesagt. Dies ging bis Mitte 1999 so, dann 2 Monate aufgehört wegen anstehender MPU und dort durchgefallen Ende 1999 dann weiter gekifft bis mitte 2000. Ab dann aufgehört. Haare wachsen lassen und Mitte 2001 MPU bestanden.
Mitte 2007 wieder angefangen unregelmässig zu rauchen.
-Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
-Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
seltener Konsum, Geburtstag, Sylvester.
-Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Nein
-Haben Sie bei sich negative Folgen fetsgestellt?
Zürst nicht, nach ein paar mal ja, Motiviationsprobleme morgens(auf Arbeit),
Stresstoleranzgrenze rapide gesunken, Tagsüber sehr müde.
Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja
Auffälligkeit:
Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC: 6,8 ng/mL
Hydrotoxy-THC: 2,2 ng/mL
THC-Carbonsäure: 20 ng/mL
Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag vor der Fahrt ab Nachmittags Graskmuffins gegessen. Habe ca. 2g Gras in 4 Muffins gebacken, diese dann bis Abends verzehrt.
Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nichts
Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Entspannung, abschalten von Stress auf Arbeit,
Wie sind Sie auffällig geworden? Großkontrolle auf Rastplatz in Rheinland-Pfalz
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt?
Studienkollegen in Süddeutschland
Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
440 Km, ca. 220 Km gefahren
Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
rechne ich mal seit Konsumbeginn Anfang 2008 bis Anfang 2010 mit 50 Fahrten.
Da ich unregelmässig am Wochenende konsumiert habe und dann die nächsten zwei Tage sogesehen mitgerechnet werden müssen weil man evtl. noch unter dem Einfluss stehen könnte. Ich bin nie am Tag des Konsums gefahren aber in den zwei Jahren des Konsum am darauffolgenden Tag.
Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe den Konflikt nicht gelöst da ich gar keinen hatte. ich war mir der Gefahr nicht bewusst, ich hatte nie das Gefühl noch berauscht zu sein, eine Fahruntüchtigkeit kam für dich gedanklich gar nicht in den Sinn, da ich zwischen Konsum und Fahrtaufnahme geschlafen habe am nächsten Tag gefahren bin.
Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz) Weil die Beeinträchtigung der Droge (THC) eigentlich unberechenbar ist. Es ist bewiesen dass man auch am nächsten oder übernächsten Tag noch beeinträchtigt ist in seinen Reaktionen & Verhalten, man dadurch in Notsituationen nicht schnell genug schalten kann und evtl. falsche Entscheidungen trifft welche im Strassenverkehr eine Gefahr für die Gesundheit werden und sogar zum Tode führen kann. (Für die anderen Strassenverkehrsteilnehmer als auch für mich selber)
Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Dazu kann man keine genaün Angaben machen, es kann sein dass man auch noch 3 Tage nach Konsum unter dem Einfluss steht. Es kann auch zu einem Flashback kommen welcher unberechenbar und einfach so auftreten kann.
Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es ist davon auszugehen dass es zu Verhaltensveränderungen kommt. Die Leistungsfähigkeit wird beinträchtigt. Es wird wahrscheinlich eine Sucht entstehen bei täglichem Konsum. Es wird Langzeitschäden der Lunge, der Psysche und der Wahrnehmung geben.
Warum ist es passiert?
Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Abschalten, Stress der Arbeit verdrängen. Das dies ein Trugschluß ist weiß ich und ich kann die Zeit nicht mehr zurück drehen aber die Gegenwart und die Zukunft kann ich beeinflussen und dort etwas ändern.
Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Da ich es meist heimlich gemacht habe hat das Umfeld so gut wie nichts davon mitbekommen.
Ich habe mir aber nicht eingestanden dass ich ein Problem habe und dies verdrängt bzw. nicht wirklich wahr genommen. Es geht nur nüchtern vorwärts. weiter statt breiter. ;-)
Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, als ich viel Stress hatte gegen Ende des Studiums habe ich jedes Wochenende geraucht ca. 2 Monate. Rückwirkend kann ich sagen ich habe genau das falsche gemacht um den Stress abzubaün. Dies führte zwangsläufig zu immer mehr Stress.
Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?) Ja, Hausarzt Ende Sommer 2010 welcher mir die Drogenberatung nahe gelegt hat. Dort Kontakt Kontakt zu Selbsthilfegruppen aufgenommen und mich nach "Probestunden" für eine entschieden.
Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Ja, Spitzen gegen Ende des Studiums Winter 2008.
Ich habe nur noch Teilzeitgearbeitet und Projekte gemacht und dann Abends noch an der Bachelorarbeit geschrieben und dass ganze Wochenende. Da dort nur minimal Freizeit vorhanden war und ich geistig relativ fertig war habe ich Abends einen Joint geraucht zur Entspannung.
Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten? Ich selber. Habe meine Situation auf die leichte Schulter genommen und anstatt mich mit diesen auseinander zu setzen habe ich diese durch den Konsum verdrängt bzw. aufgeschoben. Habe gar nicht eingesehen dass ich ein Problem mit dem abschalten habe, war in mir selber gefangen bzw. hatte Tunnelblick, die anderen haben ja keine Ahnung oder ich weiß schon was ich tü.
Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Eine Abhängigkeitsgefährdung ist niemals auszuschließen, da ich Konsumpausen hatte d.h. ich habe unregelmässig geraucht hatte ich meines Erachtens den Konsum "noch" unter Kontrolle.
Waren sie Drogenabhängig?
Nein, Abhängig war ich nicht. Ich habe unregelmässig geraucht.
Wieso passiert das nicht wieder?
Weil ich strikt Abstinent lebe.
Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte einfach Nein sagen müssen.
Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
In dem Moment als ich den Brief der Staatsanwaltschaft bekam dass ich erneut meinen Führerschein abgeben muss. Bis dahin habe ich noch gedacht ich komme mit einem blaün Auge davon.
In dem Moment ist meine geplante Zukunft von einer Sekunde auf die nächste eingestürtzt...ich habe es bis dahin verharmlost mit dem ab und zu kiffen doch nun leg ich mir schon wieder selber Steine in den Weg. Ich will mir nie mehr selber das Leben unnötig schwer machen und zur Zeit habe ich kaum noch Freizeit da ich beruflich recht viel unterwegs bin. Ich sitze nun die Hälfte meiner Freizeit in Bus & Bahn & Taxi da ich nicht mehr mobil bin.
Es ist schon ein bescheidenes Leben wenn man recht spontan ist und kurzfristig Sachen unternehmen möchte und man dann nicht frei entscheiden kann sondern wieder auf andere angewiesen ist oder auf ÖPNV. Desweiteren fahre ich gerne Motorradtouren. Ich muss dazu sagen irgendwie bin ich froh darüber dass ich "erwischt" worden bin da ich mir seitdem jeden Tag eigentlich nur selber in den Arsch treten kann und denke wie dumm ich gewesen bin bzw. dass ich mir über die Konseqünzen keine Gedanken gemacht habe.
Ich habe nicht genügend nachgedacht und mir Gedanken gemacht und werde dies in Zukunft nie mehr zulassen.
Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Ich möchte keine Probleme bekommen, keine körperlichen, keine geistigen und auch keine vom Gesetzgeber.
Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Habe mir eine Gitarre gekauft und erlerne diese im Selbststudium, habe auch eine Hobbyband gefunden mit denen ich z.Zt einen Proberaum umbaü. Gehe seitdem Laufen (2 * Woche) und habe mich in einem Fitnesstudio angemeldet wo ich trainieren gehe, falls ich einmal abschalten möchte. Habe gemerkt dass bei mir Sport die beste Möglichkeit ist abzuschalten. Weiterhin habe ich festgestellt dass Lesen mir sehr großen Spaß macht und ich dabei auch gut abschalten kann.
Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich selber, neü Bandkollegen, Drogenberatung-> Selbsthilfegruppe.
Die neün Bandkollegen sind alle "Straight-Edger", haben wohl aber früher selber konsumiert/getrunken und machen nun Musik und drücken Ihre Wut und Aerger in Musik aus, dass finde ich ganz gut und es gefällt mir.
Ich bin zur Drogenberatung gegangen und habe dort gefragt was ich tun kann um einen Rückfäll zu vermeiden. Dort wurde mir zu einer Selbsthilfegruppe geraten (ich habe mir verschiedene angeschaut und habe mich für eine entschieden). Dort gehe ich unregelmässig hin (da ich aufgrund meiner Arbeit Donnerstags meistens nie rechtzeitig dort sein kann. Das andere Problem ist dass wenn die Gruppe zu Ende ist, kein Bus mehr fährt und ich dann Taxi fahren muss und das nicht gerade billig ist.) Ich versuche jede zweite Woche dort anwesend zu sein aber schaffe es nicht immer. Am Anfang kam ich mir ein bißchen blöd vor dort, weil dort Politoxe, Alkoholiker und Medikamentenabhängige sind und ich als Gelegenheitskiffer. Doch ich habe dort gelernt dass alle im gleichen Boot sitzen und alle einen Rückfall vermeiden wollen. Dass es darauf ankommt kontinuierlich an sich zu arbeiten und die Problematik nicht wieder aus den Augen verliert.
Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Das Umfeld hat kaum etwas gemerkt, da ich ja kein anderer Mensch war.
Ich habe ja meistens versucht dass vor meinem Umfeld zu verstecken damit keiner merkt wenn ich mir ab und zu mal einen geraucht habe.
Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt? Ja
Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben? Nein
Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich lebe strikt abstinent.
Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Ich lebe strikt abstinent daher ist eine Fahrt unter Drogeneinfluß auszuschließen.
Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Sobald ich Verlangen verspüren sollte, werde ich meine Selbsthilfegruppe kontaktieren (Treffen einmal die Woche, Tel.Nr. von Leiter habe ich, kann immer anrufen), mache mir Gedanken warum ich konsumieren möchte und mich mit diesen auseinandersetzen und zurückschaün, warum ich aufgehört habe zu konsumieren.
Zusätzlich für Wiederholungstäter
Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert? ca. 6 Jahre, von Mitte 2001 bis Mitte 2007.
Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Stress, Unzufriedenheit, Verharmlosung, eigene Probleme aufgeschoben und nur im Moment gelebt ohne die Zukunft und die Vergangenheit zu betrachten. Es war zunächst der einfachste Weg zu konsumieren auf lange Sicht gesehen aber auch der dümmste sprich falsche Weg. Kurzfristige Verdrängung und damit auslösung des Abwärtsstrudel...warum ich nun Führerscheinlos bin und diese Zeilen hier tippe. Ebenso habe musste ich auf der Arbeit Lügen da ich dort erzählt habe ich habe den Führerschein wegen Alkohol verloren.
Wieso hat sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich habe den Konsum verharmlost, mir nicht eingestanden dass ich auf dem falschen Weg bin, suggeriert dass ich alles unter Kontrolle habe und keinen Fehler begehe.
War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Vom Konsum weniger schlimm aber vom Verhalten schlimmer, da ich ja hätte wissen müssen dass der Konsum nur Nachteile mit sich bringt, Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger, Probleme mit der Arbeitststelle, nicht mehr flexibel (auf ÖPNV angewiesen).
Warum hat es sich so entwickelt?
Ich habe es verharmlost, habe gedacht ich fahre ja nicht bekifft, es so gehalten wie die meisten es mit Alkohol tun, wenn man Abends was getrunken hat nicht fahren aber am nächsten Tag ist es wohl wieder in Ordnung. Das dies eine Fehleinschätzung war und ist habe ich nun erkannt und werde mich
Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich habe eingesehen dass nur Abstinenz für mich in Frage kommt, da ich es nach der ersten Auffälligkeit nach langjähriger Pause wieder mal probiert habe und es dann gelegentlich konsumiert habe. Nun stehe ich wieder am Anfang und werde mein Leben strikt abstinent leben um diesen Fehler nicht noch einmal zu begehen.