MPU Anforderung 2,5% mit Fahrrad

beppo

Benutzer
Hallo Nancy,

Ich habe den FB in das andere Forum auch noch eingestellt, weil ich möglichst viel an Feedback haben möchte. Wäre schön, wenn du trotzdem mal drüber schauen könntest.
Ich werde ab Samstag auch noch mal Einzelgespräche mit einem VP machen. Das sollen ca. 10 Stunden werden. Mal sehn was dabei rauskommt. Ich werde berichten
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Also gut beppo, dann will ich schon mal einige Anmerkungen machen. (Dein neg. Gutachten konnte ich bisher noch nicht lesen, dies versuche ich aber nachzuholen).

Deine BAK betrug 2,51‰

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2. Da ich mich nicht genau erinnern kann, stützen sich meine Angaben auf meine Recherchen bei den beteiligten Personen und der Trinkmengenberechnung. Ich habe bis ca. 20.00 Uhr 8 Flaschen Bier a 0,5l getrunken. Ab da an habe ich noch 4 Becher a 0,4l Wodka/Cola getrunken. Pro Becher waren ca. 50ml Wodka enthalten.

Ich habe das mal mit Widmark durchgerechnet:
[FONT=&amp]
Definitiv immer nur ein ca.-Wert.[/FONT]

[FONT=&amp]
Gewicht: 81 kg
Trinkbeginn: 15:00 Uhr
Blutabnahme: 23:00 Uhr


[/FONT]
[FONT=&amp]Trinkmenge:
[/FONT]

Bier 8 x 0,5l (entspricht 4000 ml)
[FONT=&amp]Schnaps: 4 x 50ml (entspricht 200 ml)
-------------------------------------------------------

Alkoholmengenformel

A = m * Vol%/100 * s * rp

A = Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm
m = Getrunkene Menge in Milliliter
s = Spezifisches Gewicht von Alkohol (0,8 g/cm³)
rp = Resorptionsdefizit (0,8)

Beim Resorptionsdefizit (Aufnahmeverlust) handelt es sich um eine Konstante, die angibt, wie viel Alkohol von der getrunkenen Alkoholmenge im Körper aufgenommen wurde, da Alkohol nach der Aufnahme teilweise wieder ausgeschieden wird durch Atmung, Transpiration und Verdauung.
Dieser Verlust beträgt zwischen 10% und 30%, also im Durchschnitt 20%, daher rp=0,8.

--------------------------------------------------------

Bierberechnung:

4000 ml x 0,8 x 0,8 x 5% = 128 g aufgenommener Alkohol

[/FONT]
[FONT=&amp]Schnapsberechnung:

[/FONT]
[FONT=&amp]200 ml x 0,8 x 0,8 x 40% [FONT=&amp]≈[/FONT][FONT=&amp] 51,20 g aufgenommener Alkohol[/FONT][/FONT]
[FONT=&amp]
------------------------------------------------------------

Damit kämen wir dann zu Widmark:

Insgesamt aufgenommen wurden ≈179 g Alkohol.

------------------------------------------------------------

Widmark-Formel

c = A / (p * r)

c = Alkoholkonzentration in Promille
A = Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm (siehe Alkoholmengenformel)
p = Körpergewicht in Kilogramm
r = Reduktionsfaktor (0,7 bei Männern und 0,6 bei Frauen)

Da Alkohol wasserlöslich ist, kann er sich nur mit dem Wasseranteil des Körpers vermischen.
Der Reduktionsfaktor reduziert das Körpergewicht zu diesem Zweck auf die Wassermenge, die laut Widmark bei Männern 70 Prozent und bei Frauen 60 Prozent beträgt.
Die effektive Alkoholmenge wird mit der Alkoholmengenformel berechnet.

------------------------------------------------------------

c= 179 g/ (81 kg x 0,7)[/FONT]

[FONT=&amp]
das entspricht dann 3,15 Promille

------------------------------------------------------------

Nun zum Abbau:

Alkohol-Abbau

Im Mittelwert baut der Körper 0,15 Promille pro Stunde ab.
Der Abbau beginnt nicht sofort, sondern erst nach einem Zeitraum von 15 Minuten bis 2 Stunden.
Diesen Zeitraum von der Aufnahme des Alkohols bis zur vollständigen Aufnahme aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf bezeichnet man auch als Resorptions- bzw. Anflutungsphase.

Mit diesen Angaben ist es nun möglich, eine Anwendung zu realisieren, die es ermöglicht, jederzeit die aktuelle Blutalkohol-Konzentration auf Basis der Widmark-Formel zu errechnen.

--------------------------------------------------------------

Vom Trinkbeginn bis zur Blutentnahme waren es ca. 8 Stunden.

Das bedeutet für den Zeitraum 8 Std. [/FONT]
[FONT=&amp]x 0,15 Promille = 1,2 Promille

Rechnen wir jetzt 3,15 Promille – 1,2 Promille bleiben am Ende 1,95 Promille übrig.
Ergo musst du deutlich mehr getrunken haben.[/FONT]




9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
9. Bis ich 16 wurde haben wir in der Clique an den Wochenenden 1-2 mal im halben Jahr schon ausprobiert wer wie viel verträgt. Das hat aber jedes Mal mit Übelkeit und Erbrechen geendet,so das ich bald keine Lust mehr hatte zu trinken. Nachdem ich dann mit 16 meinen ersten Führerschein hatte, war das Trinken ganz vorbei. Ich wollte lieber Moped fahren. Als ich dann 18 war bin ich am Wochenende oft in der Disco gewesen und habe dort 1-2 Mixgetränke und 2-4 Bier getrunken. Allerdings nur, wenn ich nicht selber gefahren bin. Mit 23 war ich bei der Bundeswehr. Dort habe wir 2-3 mal in der Woche Rumcola getrunken. 100ml-150ml Rum, ich hatte einen Büro Job und konnte mich den Tag über ausruhen. Mit 24 habe ich meine jetzige Frau kennen gelernt und wir waren oft am Wochenende Zelten mit Freunden. Da habe ich ca. 8 Bier und ca. 100ml Wodka als Mixgetränk getrunken. Seit ich 30 bin haben wir ein altes Haus das ich mit Familie und Freunden selbst saniere. Da fällt jede menge Arbeit an. Seit dem Haus Kauf und der Geburt von meinem Sohn, vor 6 Jahren, gehen wir kaum noch aus. So das sich das Trinken hauptsächlich auf Geburtstagsfeiern und Weihnachten/Sylvester bezogen hat. Das sind im Jahr ca. 25 Anlässe. Dabei ist zu unterscheiden, das ich bei Familienfeiern sowie Ostern und Weihnachten ca 5 - 6 Bier getrunken habe, Schnaps kaum, max. 1-2 x 2cl, nach dem Essen. An 7 Anlässen die im Freundeskreis stattfanden, habe ich wesentlich mehr getrunken.
Da ich letztens die Gelegenheit hatte so eine Feier nüchtern zu erleben, habe ich mal mitgezählt was ich so getrunken hätte. Danach wäre ich auf ca. 6-8 Flaschen Bier a 0,5l und ca. 150-200 ml Schnaps in Mixgetränken gekommen. In der Woche über habe ich zu Hause auf meiner Baustelle dann auch Bier getrunken zum einen als Belohnung zum anderen zur Entspannung. Das war dann in der Woche 3x2 Bier von 0,5l und Samstags meistens 3-5 Bier von 0,5l.

Es ist immer bedenklich wenn man sich mit Alkohol "belohnen" will - warum ging das bei dir nicht anders?
Auch die Entspannung ist nicht gerade eine unproblematische Motivation, wenn dabei bis zu 2,5l Bier getrunken werden...

Das Wichtigste ist aber, dass du mit deinen Angaben unter der BAK bei deiner TF liegst.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
10. Habe ich unter 9. schon angegeben.

Jede Frage hat ihren Sinn...:zwinker0004:

Hier sollte noch einmal ausführlicher die Trinkzeit- und menge beschrieben werden, damit es übersichtlicher wird.

Bsp.:

23 - xx Jahre = xx Bier, Schnaps etc. im Monat
xx - xx
Jahre = u.s.w.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
12. Früher in der Disco und in der Clique hat mich das Alkohol trinken lockerer gemacht. Ich hatte dann meist gute Laune und Glücksgefühle. Außerdem war der Umgang mit den Mädels einfacher, weil ich mit dieser Lockerheit und guten Laune besser ankam. Später bei den Campingausflügen war es das Gesellig sein was mich antrieb zu trinken. Wir haben dann bis in die Nacht erzählt und rum geblödelt. In meiner jüngsten Vergangenheit, auf meiner Baustelle, fing es mit dem Belobigungs-Bier an. Später trank ich das Bier dann auch zur Entspannung und auch zum Durst löschen. Die Frage Warum ich heute noch bei den Freundeskreisfeier und natürlich auch auf der Party an meinem Tattag so übermäßig viel Alkohol getrunken habe, stellte sich mir noch. Ich denke, das sich bei mir die Alkoholtoleranz schon so weit entwickelt hatte, das ich immer mehr Alkohol brauchte um diese Glücksgefühle und Lockerheit zu erreichen. Ich wollte stärker sein und genauso viel vertragen wie andere. Mir ist bewusst geworden das, das völliger Blödsinn und absolut unreifes Verhalten ist. Ich sollte im meinem Alter wissen, das Gesundheit wichtiger ist, als Machtdemonstration und Trinkvergleiche.

Genau das ist der Knackpunkt!

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
13. Bei viel Alkohol wurde ich enthemmter und überschätzte mich bald, tat Dinge die ich sonst nie gemacht hätte. Am nächsten Tag war mir das meist peinlich und schlecht ging es mir dann auch. Bei wenig Alkohol wurde ich geselliger und gesprächiger auf Feiern. Wenn ich zu Hause abends Bier getrunken habe, konnte ich mich gut entspannen, wurde aber auch schnell müde. Was mir seit KT aufgefallen ist, seit ich zu Hause kein Bier mehr trinke, schaffe ich wesentlich mehr und schlaf nicht mehr abends vorm Fernseher ein.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
14. Ja,meine Frau und meine Eltern haben mich oft auf meinen Alkoholkonsum hin gewiesen, aber ich dachte immer das es schon nicht so schlimm sei. Schließlich trinken andere Leute auch. Also habe ich mich einer derartigen Diskussion immer entzogen. Wenn ich jetzt zurück denke, stelle ich fest, wie dumm das von mir war und was ich dabei alles aufs Spiel gesetzt habe. Wir haben das als Familie aufgearbeitet und ausdiskutiert. Ich habe meine Lehren daraus gezogen und rede viel mehr mit meiner Familie über Alkoholkonsum und andere Dinge.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
15. Bei übermäßigen Alkoholkonsum ging es mir am nächsten Tag immer schlecht. Ich hatte Kopfschmerzen, Übelkeit und war antriebslos. Da habe ich dann meine Familie oft im Stich gelassen, weil ich nicht aus meinem Bett gekommen bin. Auch hat die Erholungsphase des Wochenendes gefehlt. So das ich schon gestresst zur Arbeit ging, dort durch meine Aufgaben noch gestresster wurde und mich dann gereizt fühlte. Durch das Kontrollierte Trinken sind die genannten Auswirkungen gänzlich entfallen und ich spüre wieder sehr viel mehr Lebensqualität.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
16. Ja, bei meiner Zeit in der Bundeswehr habe ich ähnlich viel getrunken. Die Ursache hierfür lag in der Langenweile die wir hatten und auch dieses Unterbewusstsein stärker zu sein und genauso viel trinken können wie die anderen.

Ich fasse deine Antworten mal zusammen (auch aus der Antwort zur Frage 12) und zitiere die wichtigsten Punkte:

Ich denke, das sich bei mir die Alkoholtoleranz schon so weit entwickelt hatte, das ich immer mehr Alkohol brauchte um diese Glücksgefühle und Lockerheit zu erreichen.

Bei viel Alkohol wurde ich enthemmter und überschätzte mich bald, tat Dinge die ich sonst nie gemacht hätte. Am nächsten Tag war mir das meist peinlich und schlecht ging es mir dann auch

Ja,meine Frau und meine Eltern haben mich oft auf meinen Alkoholkonsum hin gewiesen

Bei übermäßigen Alkoholkonsum ging es mir am nächsten Tag immer schlecht. Ich hatte Kopfschmerzen, Übelkeit und war antriebslos. Da habe ich dann meine Familie oft im Stich gelassen

Ja, bei meiner Zeit in der Bundeswehr habe ich ähnlich viel getrunken.

Zunächst solltest du das hier mal lesen: Bitte unbedingt lesen!!!! - DSM-IV-Kriterien

Dazu:

Der Betroffene ist nicht dauerhaft in der Lage, mit Alkohol kontrolliert umzugehen. Er verzichtet daher konsequent und stabil auf den Konsum von Alkohol. (A2)

Alkoholverzicht ist immer dann erforderlich, wenn sich unabhängig von der aktenkundigen Verkehrsvorgeschichte ein klinisch relevanter Alkoholmissbrauch nach DSM IV* diagnostizieren lässt oder wenn aufgrund der – auch verkehrsspezifischen- Vorgeschichte anzunehmen ist, dass sich ein konsequent kontrollierter Umgang mit Alkohol nicht erreichen lässt. Es kann also durchaus sein, dass bei einer klinischen Diagnose noch nicht die Kriterien für die Alkoholabhängigkeit erfüllt wären, dass aber hinsichtlich der Verhaltenskontrolle bei der Verkehrsteilnahme nach Alkoholkonsum keine hinreichend zuverlässige Steuerungsfähigkeit mehr angenommen werden kann, um ein hinreichend sicheres Trennvermögen zu attestieren. Auch aktuelle Befunde, die auf eine Alkoholabhängigkeit hinweisen könnten, werden dabei berücksichtigt, auch wenn diese nur vereinzelt existieren oder eher schwach ausgeprägt sind, so dass eine Abhängigkeit allein auf dieser Grundlage nicht diagnostiziert werden könnte, sich aber dennoch eine Forderung nach einer dauerhaften Alkoholabstinenz daraus ableiten lässt.

Die Hypotheseneinteilung bei der Alk.-MPU


Ich gehe noch einmal kurz darauf ein:

Du hast bereits vor Jahren (Bundeswehr) ähnlich hohe Mengen getrunken, d.h., deine Giftfestigkeit wurde "antrainiert", es ist sehr schwierig dieses Verhalten wieder (dauerhaft) zu ändern.

Du hast im Rausch Dinge angestellt die dir hinterher peinlich waren (zum Umdenken hat es dich trotzdem nicht bewegt).

Du wurdest bereits von mehreren Personen (erfolglos) auf deinen (zu) hohen Konsum angesprochen. Dazu deine Aussage:

Zitat:
Also habe ich mich einer derartigen Diskussion immer entzogen

was somit auf Verdrängung hinausläuft...

Du hast deine Familie "im Stich" gelassen...hast dich also deinen Aufgaben nicht mehr stellen können und "last but not least", musstest du deinen Alk.konsum (Dosissteigerung) immer weiter erhöhen um noch die gleichen Effekte zu erreichen...

Diese Konstellationen erschweren es dem Gutachter sehr, dich mit KT bestehen zu lassen. Es geht mir nicht darum dich dazu zu bewegen deine Antworten zu verändern oder abzuschwächen - sondern eher darum dir klar zu machen, dass du deine nächste MPU mit Abstinenz angehen solltest.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
17. Leider habe ich meine Trinkmengen nie kontrolliert. Es gab hin und wieder Gedächtnislücken am nächsten Tag. Zu einem kompletten Blackout kam es jedoch nicht.

Hin und wieder? Oder doch eher öfter?
Auch Gedächtnislücken sind Anzeichen für Alk.missbrauch wenn sie mehrfach vorkommen...

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
18. Ja, ich habe seit 20 Jahren meine Arbeitsstelle, die beinhaltet, das ich jede 4. Woche, eine Woche lang Bereitschaftsdienst habe. In dieser Woche ist für mich Alkohol streng verboten. Zum einen, wegen dem Auto fahren, zum anderen, arbeite ich in einem Chemieunternehmen, in dem ich mir keine Fehler erlauben darf. Schon gar nicht wegen Alkohol. Außerdem hatte ich 2010 eine schwere Knie Operation bei der der Heilungsprozess sehr schwer verlief. Zu der Zeit habe ich 5 Monate keinen Alkohol getrunken um meine Regenahration voran zu treiben.

Wieso könnte es zu Fehlern kommen, wenn du am Vorabend mal ein Bier trinkst? Oder wäre es dann so, dass du nach einem Bier nicht aufhören könntest zu trinken?

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
24. Seit meinem Vorfall mit der TF, habe ich gemerkt wie gefährlich der Alkoholkonsum werden kann. Nicht nur für meinen Körper, auch für meine Umwelt. Ich möchte niemanden verletzen ob körperlich oder seelisch. Mir ist deutlich geworden, wie schnell man sich an immer mehr Alkoholkonsum gewöhnen kann und das es nur noch ein kleiner Schritt zur Abhängigkeit ist. Dies habe ich vor meiner TF nicht wahr haben wollen und habe es ignoriert.
Somit war das der Wendepunkt zur rechten Zeit in meinem Leben.

Das hast du gut formuliert, denn das trifft definitiv zu.

Zum Rest äußere ich mich erstmal nicht (da würde ich doch gerne noch das Gutachten lesen), habe allerdings noch die Frage warum du auch künftig Alkohol trinken möchtest (zum Genuss und zu besonderen Anlässen, ja ich weiß), aber die innere Motivation würde ich dennoch gerne erfahren.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nachtrag:

Das Gutachten konnte ich leider doch nicht lesen, da dieses einen Virus enthält (ich habe den Link daher gelöscht)!
Wenn du es noch einmal einstellen möchtest, bitte als PDF-Datei.
 

beppo

Benutzer
Hallo Nancy,

Erstmal danke für dein Bemühen. Bei der Trinkmengenberechnung ist bis zu den 3,2 Promille alles klar, aber bei der Abbauzeit muss doch eine Stunde “ Anflutung “ berechnet werden. Das wären denn 0,7 Promille abgebaut. 3,2 – 0,7 sind dann 2,5 Promille. Oder liege ich da falsch?

Es ist immer bedenklich wenn man sich mit Alkohol "belohnen" will - warum ging das bei dir nicht anders?
Auch die Entspannung ist nicht gerade eine unproblematische Motivation, wenn dabei bis zu 2,5l Bier getrunken werden...


Es ist tatsächlich so, das ich das Bier dann auch zum Durstlöschen getrunken habe. Daher auch die Mengen. Das dass völlig falsch ist, weis ich heute auch. Auch das man sich anders belohnen und entspannen kann, ist mir jetzt völlig klar. Ich hatte die Trinkmengen gar nicht so realisiert und dachte immer das es ja “ nur Bier “ sei.

9.
18 x im Jahr ca. 2500 – 3000ml Bier und 20 – 40ml Schnaps bei Familienfeiern und Anlässen wie Weihnachten und Sylvester.
7 x im Jahr ca. 3000 – 4000ml Bier und 150 – 200ml Schnaps bei Feiern im Freundeskreis.
Ansonsten ca. 5000ml Bier unter der Woche ca. 3 x im Monat.


Du hast deine Familie "im Stich" gelassen...hast dich also deinen Aufgaben nicht mehr stellen können und "last but not least", musstest du deinen Alk.konsum (Dosissteigerung) immer weiter erhöhen um noch die gleichen Effekte zu erreichen...

Das stimmt so nicht. Ich habe meine Familie nicht im Stich gelassen. Das hat sich aus intensiven Gesprächen mit meiner Frau ausräumen lassen. Das muss ich dann aus meinem FB löschen. Es ist nicht so, das ich mich zu Hause in die Ecke gesetzt und mich betrunken habe. Das besagte Bier habe ich immer zur Arbeit zu Hause getrunken in einem Zeitraum von 3 – 4 Stunden unter der Woche und Samstags 10 – 12 Stunden Arbeit. Die Anmerkungen meiner Frau waren die, das ich schon wieder nach Bier stinke. Die Anmerkungen meiner Eltern war, das ich auch mal eine Zeit ohne Bier trinken auskommen sollte. Da war ich der Meinung, das meine monatliche Bereitschaftswoche, in der ich kein Alkohol trinke, reichen würde. Die Aussage “ im Stich gelassen “ war aus meiner Sicht, da hat meine Frau aber nicht zugestimmt.


Wieso könnte es zu Fehlern kommen, wenn du am Vorabend mal ein Bier trinkst? Oder wäre es dann so, dass du nach einem Bier nicht aufhören könntest zu trinken?


Ich konnte und kann auch heute nach einem Bier aufhören zu trinken. Es könnte zu einem Fehler kommen, wenn ich am Vorabend mal ein Bier trinke. Und zwar der, das ich 5 Minuten
nach dem ich das Bier getrunken habe ich ein Anruf bekomme und zur Arbeit fahren müsste ( mit dem Auto). Die Bereitschaftswoche war und ist für mich immer der Zeitraum an dem ich mich gänzlich von Alkohol abgewandt habe. Das war immer meine Trinkpause. Das ändert natürlich nichts daran das ich in der restlichen Zeit zu viel Alkohol getrunken habe und auch die Trinkgründe nichts mit Alkoholgenuss zu tun hatten. Ich trinke jetzt seit gut 5 Monaten kontrolliert. Ich gehe weiterhin zu feierlichen Anlässen mit und ohne meiner Frau und komm mit meinem jetzigen Trinkverhalten sehr gut klar.
Ich bin jetzt auch noch mal in einer MPU Vorbereitung bei einem unabhängigen Verkehrspsychologen. Habe mit ihm 10 Einzelstunden und denke das wir das auch noch mal intensiv durch gehen werden. Mein Gutachten stell ich auch noch mal rein.

Freundliche Grüße!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo beppo,

Erstmal danke für dein Bemühen. Bei der Trinkmengenberechnung ist bis zu den 3,2 Promille alles klar, aber bei der Abbauzeit muss doch eine Stunde “ Anflutung “ berechnet werden. Das wären denn 0,7 Promille abgebaut. 3,2 – 0,7 sind dann 2,5 Promille. Oder liege ich da falsch?

ja, damit liegt du falsch, denn...

[FONT=&amp]
Im Mittelwert baut der Körper 0,15 Promille pro Stunde ab.
Der Abbau beginnt nicht sofort, sondern erst nach einem Zeitraum von 15 Minuten bis 2 Stunden.
[/FONT]

idR gehen die GA von einem Abbau nach etwa 20 Minuten aus und berechnen ihn im Mittelwert von 0,15‰ pro Stunde. Bei 8 Stunden sind dies (nahezu) 1,2‰.

Eine evtl.e Diskussion mit dem Gutachter würde die Sache nicht verbessern - wenn er der Meinung ist das du mehr getrunken hast als du angibst, verlierst du deine Glaubwürdigkeit und es würde somit auf Verharmlosung hinauslaufen.

Ich bin jetzt auch noch mal in einer MPU Vorbereitung bei einem unabhängigen Verkehrspsychologen. Habe mit ihm 10 Einzelstunden und denke das wir das auch noch mal intensiv durch gehen werden. Mein Gutachten stell ich auch noch mal rein.

Das wäre schön wenn du darüber berichten würdest und ja - dein Gutachten würde ich sehr gerne lesen, danach könnte ich weitere Anmerkungen machen.:smiley138:
 

beppo

Benutzer
Hallo Nancy

Ich war über einen längeren Zeitraum krank und konnte mich mit der MPU Sache nicht weiter beschäftigen. Mit der Trinkmengenberechnung bin ich jetzt ein bisschen verwirrt. Ich habe auf verschiedenen Seiten gelesen, dass man von der Trinkzeit eine Stunde abziehen soll, um die Aufnahme im Blutkreislauf zu berücksichtigen.

Anbei stelle ich den Link von meinem GA als PDF bei. Ich hoffe das es diesmal klappt.


https://www.file-upload.net/download-12824502/TV.pdf.html
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo beppo,

hast du auch hier gelesen? https://www.kenn-dein-limit.info/news/artikel/alkohol-schneller-im-blut-als-viele-glauben.html

Mit Widmark ist die Rechnung schon sehr genau (auch wenn sie offiziell als veraltet gilt), aber selbst wenn wir eine Stunde Alk.abbau weniger rechnen würden kämen wir "nur" auf 2,1‰ mit deinen Angaben, da würde also immer noch was fehlen....:smiley2204:

Danke das du dein Ga noch einmal eingestellt hast. Du wirst verstehen das ich mich jetzt erst davon überzeugen muss das dieses Mal alles in Ordnung damit ist, wenn ja werde ich es schnellstmöglich lesen...:smiley138:


Edit: Leider handelt es sich nicht um eine pdf-Datei, sondern um eine exe - somit kann ich auch dieses Mal dein Gutachten nicht lesen.
sad.gif
 
Zuletzt bearbeitet:

beppo

Benutzer
Ich habe nochmal nachgerechnet, ohne 1 Stunde Anflutung. Demnach komme ich auf ein Ergebniss von 4500ml Bier (5%) und 250ml Schnaps in Mixgetränken (40%).

Das mit dem file-upload scheint nicht zu funktionieren. So ein Mist:smiley2204:!

Wie ist denn der Rest von meinem letzten FB zu bewerten?

Gruß beppo
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo beppo,

Ich habe nochmal nachgerechnet, ohne 1 Stunde Anflutung. Demnach komme ich auf ein Ergebniss von 4500ml Bier (5%) und 250ml Schnaps in Mixgetränken (40%).

das werde ich noch einmal nachrechnen, gib mir dafür kurz Zeit.

Wie ist denn der Rest von meinem letzten FB zu bewerten?

Kann ich noch nicht sagen da ich ja bisher dein Ga noch nicht lesen konnte, aber meine Frage am Ende meines FB-Kommentars hattest du noch nicht beantwortet:

Zum Rest äußere ich mich erstmal nicht (da würde ich doch gerne noch das Gutachten lesen), habe allerdings noch die Frage warum du auch künftig Alkohol trinken möchtest (zum Genuss und zu besonderen Anlässen, ja ich weiß), aber die innere Motivation würde ich dennoch gerne erfahren.

Das mit dem file-upload scheint nicht zu funktionieren. So ein Mist:smiley2204:!

Stimmt! Hast du niemanden der dich dabei unterstützen könnte?

Was mir evtl. dazu noch einfällt wäre, das du meinem Kollegen Max dein Ga faxt und er es dann als PDF hier einstellt. Schreib ihm doch mal eine PN, ob er das für dich machen würde...
think.gif
 

beppo

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Hallo
Ich habe erstmal das Psychologische Gespräch abgetippt.:

Psychologisches Untersuchungsgespräch ( Exploration)

Die eigenen Angaben des Herrn XXX :

Nach eigenen schriftlichen Angaben sind zum Zeitpunkt der Untersuchung in verkehrs-bzw.
Strafrechtlicher Hinsicht keine Verfahren anhängig. Auch wurde von Herrn XXX nicht auf in jüngere Vergangenheit abgeschlossene (und daher ggf.nicht aktenkundige) weitere Verfahren hingewiesen.
Zur Verkehrsteilnahme wurde hier u.a. folgene Angaben gemacht: Der Untersuchte habe erstmals 1993 eine Fahrerlaubnis erworben. Er habe abzüglich aller Unterbrechungen 24 Jahre regelmäßig Kraftfahrzeuge gefahren und habe dabei insgesamt etwa 52.000 km zurückgelegt.

Zur Lebensgeschichte,zur persönlichen und beruflichen und jetzigen Lebenssituation wird wie folgt berichtet: Der Untersuchte sei seit Mai 2010 verheiratet. Er habe ein Kind. Von Beruf sei der Untersuchte Betriebselektriker.

Befragt zu Freizeitintressen? „ Haus bauen, Fahrrad fahren, Fußball, Angeln.“

Zu Trunkenheitsfahrt:

Der Untersuchte gab an, dass er gegen 12.30 Uhr das Landespokalfinale in Magdeburg besucht habe. Er sei dort mit dem Fahrrad hingefahren. Während des Spiels habe er keinen Alkohol zu sich genommen. Der Plan sei gewesen, nach dem Spiel nach Hause zu fahren. Der Untersuchte gab an, dass er damals ein altes Haus saniert habe, dafür nur an den Wochenenden Zeit gehabt habe.

Auf dem Heimweg habe er ein paar Kollegen getroffen. Die Kollegen hätten ihn überredet Bier zu trinken. Es sei auch der Herrntag gewesen. Er habe sich überreden lassen, habe Bier getrunken. Es sei in großer Runde getrunken worden. Man habe erzählt, sei fröhlich gewesen.

Um genauere Information zum Alkoholkonsum gebeten? Gegen 15.00 Uhr Habe es angefangen, dass er getrunken habe. Er wisse nicht ganz genau, bis wann getrunken worden sei, wahrscheinlich bis die Polizei ihn gefasst habe. Der Untersuchte verwies auf einen Filmriss. Er habe bei den Arbeitskollegen recherchiert, könne sich jedoch keinen Reim daraus machen. Er wissen noch, dass Leute dazu gekommen seien, die hätten selbstgemixte Getränke ( Cola/Wodka ) mitgebracht. Er müsse wohl auch davon getrunken haben.

Was er denke, wie viel er getrunken habe? Bis 22.00 Uhr habe er schätzensweise 4l Bier und 200ml Wodka getrunken. Gegen 22.00 Uhr sei er von der Polizei aufgefasst worden. Er habe wohl nach Hause fahren wollen.

Wie weit er gefahren sei? Es könne nicht weit gewesen sein. Er habe am nächsten Tag das Rad mit seiner Frau abgeholt. Er müsse ca. 10m gefahren sein.

Befragt wie er sich beim Fahren gefühlt habe? Der Untersuchte verwies auf einen Filmriss.

Auf die Angabe im Blutentnahmeprotokoll hingewiesen, das er ansprechbar und orientiert gewesen sei, wenn gleich in seiner Aussprache verwaschen, von der Stimmung aufgeregt?
Weitere Erklärungen machte der Untersuchte nicht.

Um eine Erklärung für sein Verhalten gebeten? Eigentlich sei er nicht gefahren, er sei umgefallen.

Angesprochen auf die erhebliche Trinkmenge ( vergleiche hohe Blutalkoholkonzentration)?
Er vermute mal,er habe sich fallen gelassen.
Nochmals nachgefragt? Wahrscheinlich habe er mitgetrunken.

Nochmals nachgefragt, warum er so viel mitgetrunken habe? Der Untersuchte verwies auf das gewonnene Pokalspiel, das sei gefeiert worden.

Wie er sich erklären könne, dass er überhaupt in der Lage gewesen sei, so viel Alkohol trinken zu können? Er müsse sagen, das habe eine Vorgeschichte. Es habe sich irgendwie beim Bauen eingebürgert, Bier zu trinken, dies zur Belohnung.

Nochmals nachgefragt? In der Woche habe er gearbeitet, an den Wochenenden sei gebaut worden. Da habe es nach dem Mittag schon mal Bier gegeben, 3-4 Bier ( 0,5l ).

Nochmals nachgefragt, wie er sich die hohe Alkoholverträglichkeit ( Verweis auf die hohe Promillezahl ) erklären könne? Der Untersuchte verwies darauf, dass er am Delikttag Schnaps getrunken habe.

Zu Trinkverhalten:
Darum gebeten, zu beschreiben, wie er früher mit Alkohol umgegangen sei? Das sei schon so, dass er viel und öfter getrunken habe, dies auf irgendwelchen Anlässen, Geburtstagen, da seien wahrscheinlich auch große Mengen getrunken worden.

Nochmals nachgefragt? Möglicherweise seien mitunter auch 3-4 Mixgetränke hinzugekommen.

Darauf hingewiesen, das die angegebene Mengen nicht erklären können, warum er am Delikttag in so erheblichem Maße dem Alkohol zugesprochen habe und nochmals darauf hingewiesen, dass es für die begutachtung wichtig sei, offene, ehrliche, aber auch nachvollziehbare Informationen zur Verfügung zu stellen? „Wie gesagt, da ist seit zehn Jahren das Haus, da ist es prinzipiell so, wie ich das beschrieben habe.“ Davor sei man mit Freunden an Wochenenden öfter zum Camping gefahren, da sei „wahrscheinlich- nicht wahrscheinlich“ schon mehr getrunken worden.

Was das konkret bedeute? Bis 2007 sei man im Sommer übers Wochenende zum Zelten gefahren, das sei jetzt lange Zeit her. Er denke mal, dass er damals 4 Flaschen Bier (0,5l) und 6-7 Mixgetränke getrunken habe.

Wie oft das damals vorgekommen sei? Er denke, das sei ca. 15 mal im Jahr vorgekommen. Der Untersuchte ergänzt, es sei nicht nur beim Zelten getrunken worden, auch zu Geburtstagen etc.

Ab wann er wie beschrieben getrunken habe? 2000 habe er seine Frau kennen gelernt, das Ganze sei ab 2001 losgegangen. Das sei so im Freundeskreis gewesen, dass man mit denen zum Campen gefahren sei.

Befragt nach der maximalen Trinkmenge? „ 4 Bier (0,5l) und 3 Mixgetränke“.

Darauf hin gewiesen, dass er zuvor eine Trinkmenge von 4 Flaschen Bier (0,5l) und 6-7 Mixgetränke angegeben habe? Der Untersuchte gab nunmehr an, diese Menge beziehe sich auf die Gesamttrinkmenge an den zwei Tagen eines Wochenendes. Eine maximale Trinkmenge zu einem Geburtstag habe bei 4 Bier (0,5l) und 3 Mixgetränken gelegen.

Nochmals darum gebeten, genauer zu beschreiben, wie er die letzten zehn Jahre mit Alkohol umgegangen sei? Unterhalb der Woche habe er maximal dreimalig ein Bier (0,5l) getrunken. An Samstagen habe eine maximale Trinkmenge bei fünf Bier (0,5l) gelegen.

Wie oft er größere Trinkmengen erreicht habe? Nunmehr gab der Untersuchte an, dass es im Jahr ca. 13 Anlässe gegeben habe, zu denen Alkohol konsumiert worden sei. Trinkmengen bei einer solchen Feierlichkeit hätten sich bei 4 Bier (0,5l) und zwei Mixgetränken bewegt. Sonst habe er an den Wochenenden zu Hause maximal fünf Bier (0,5l) getrunken.

Aufmerksam gemacht auf den erheblichen Widerspruch zwischen Schilderung seiner Trinkmuster im Vorfeld der aktenkundigen Alkoholfahrt und Trinkmenge am Delikttag und Verdeutlichung dieses Widerspruchs anhand einer altersabhänigen Trinkverlaufskurve? „Was soll ich sagen? Ich muss ja doch mehr getrunken haben die letzten zehn Jahre“. Es könne sein, dass er bei Feierlichkeiten doch mehr getrunken habe. Der Untersuchte verwies auf den Konsum von Mixgetränken und darauf, dass man nicht abgemessen habe, was in Mixgetränken enthalten sei. Das sei nicht genau zu sagen, wie viel Alkohol da drin gewesen sei. Er sei sich sicher, dass er die angegebenen Trinkmenge an Bier nicht überschritten habe.

Darauf hingewiesen, dass er am Delikttag nicht nur die angegebenen vier Bier (0,5l) getrunken habe, sondern beschrieben habe, er habe 4l Bier getrunken? Die Frage blieb unbeantwortet.

Ob es Kritik und Vorwürfe von Bezugspersonen wegen des Trinkens gegeben habe? Seine Frau habe sich über Schnarchen beklagt, dies im Zuge vom Bier trinken.

Wann es erstmals Kritik gegeben habe? Kritik habe es schon in der Zeit gegeben, wo man noch Zelten gefahren sei.

Wie er sich erklären könne, dass er trotz fortbestehender Kritik weiter vermehrt Alkohol getrunken habe? Das war die Zeit. Wie soll ich das erklären? Der Freundeskreis, draußen in der Natur“. Man habe das Wochenende begossen. Die Frau sei mit dabei gewesen. Er habe nicht auf die Frau, sondern habe auf die Kameraden gehört.

Ob Probleme bei der Arbeit mit dem Alkoholmissbrauch im Zusammenhang standen? Das sei nicht der Fall gewesen.

Wie er sein früheres Trinkverhalten bewerte? 2Auf jeden Fall fahrlässig“.

Ob er einschätze, dass er ein Alkoholproblem habe? Der Untersuchte gab an, er müsse kurz dazu sagen, das er berufsbedingt Bereitschaftsdienste alle vier Wochen habe, da habe er keinen Alkohol getrunken, wenn er habe fahren müssen. Auf Arbeit sei er nie angetrunken gewesen.

Nochmals nachgefragt? Er denke, er habe schon eins gehabt, wo er so viel getrunken habe.

Worin er die persönlichen Hintergründe und Motive des früheren übermäßigen Alkoholkonsum sehe? Der Untersuchte verwies darauf, es sei in geselliger Runde getrunken worden. Man habe mit Freunden in der Runde gesessen, „da kam eins nach dem anderen“.

Nochmals nachgefragt? Er habe mitgemacht, habe bis zum Schluss mit dabei sein müssen.

Nochmals nachgefragt, warum er mitunter viel getrunken habe? „Na ja, der Alkohol hat locker gemacht.“ Es sei gesellig zugegangen.

Auf Nachfrage, ob er beschreiben könne, welche Folgen durch den früheren übermäßigen Alkoholkonsum entstanden sind? Ja natürlich habe es auch Nachteile/negative Auswirkungen gegeben. Gerade, wenn er viel getrunken habe, sei er am nächsten Tag nicht so fit gewesen. Die Frau habe auch öfters mal was gesagt, habe geschimpft.

Darum gebeten zu beschreiben, wie er momentan mit Alkohol umgehe? Der Untersuchte gab an, dass er am 12.08.17 zur Einschulung des Sohnes bei einer großen Familienfeier zum Abendbrot ein Bier (0,3l) getrunken habe. Am 13.08.17 habe die Mutter Geburtstag gehabt, da habe er nicht mehr als ein Glas Sekt getrunken.

Um genauere Informationen zu Veränderung gebeten? Es gehe ihm wesentlich besser. Er habe viel mit der Frau gesprochen. Seine Frau sei von den Veränderungen positiv angetan. Es gehe ihm körperlich besser, er merke das auch, dass es ihm besser gehe. Er sei nicht mehr so müde. Er habe das Gefühl, sich auf Arbeit besser konzentrieren zu können auf gewisse Sachen. Er könne viel mehr mit der Familie unternehmen. Das Familienleben sei harmonischer. Man rede viel mehr miteinander. Er könne abends spontan mit dem Auto wohin, mal ins Kino.

Befragt zu seinen Vorstellungen zum künftigen Umgang mit Alkohol? Er wolle das auf jeden Fall so wie jetzt beibehalten. Der Untersuchte verwies auf ein Bemühen um einen kontrollierten Umgang mit Alkohol. Er wolle nur zu bestimmten Daten/besonderen Anlässen im Jahr trinken. Da gebe es zwischen ein und vier Anlässe im Jahr, auch andere Anlässe wie Sylvester. Er wolle das Abgleichen mit seinem Bereitschaftsdiensten. Er habe gelernt, dass ein gemäßigtes Trinken darin bestehe, dass man maximal je Trinkanlass eine Promille erreiche. Der Untersuchte gab an, nehme er sechs Trinkeinheiten zu sich, dann wäre er noch unter einer Promille.

Warum er überhaupt noch Alkohol trinke? Er wolle zum Genuss, nicht wegen des Rausches trinken.

Nochmals nachgefragt? Nochmals verwies der Untersuchte darauf, dass er die Woche über keinen Alkohol trinke, um ein mäßiges Trinken bemüht sein wolle. Der Untersuchte verwies auf den Genuss von Bier. Er wolle schon einmal mit einem Glas Sekt anstoßen, wolle gern zum Grillen bei Geburtstagen auch mal ein Glas Bier mittrinken.

Wie er absichern könne, dass er bei einer Alkoholisierung kein Fahrzeug mehr führe? Der Untersuchte verwies darauf, dass er das mit dem Auto schon lange so halte, dass er eigentlich fast immer auf 0,0 Promille geachtet habe. Beim Radfahren werde er das genauso halten. Er wolle sich immer an die Sache erinnern, wolle sich selbst reflektieren. Er wolle genau wissen, wie er nach Hause kommen werde, wo er bleiben könne, wolle vorher ausnüchtern, dass er immer mit 0,0 Promille fahre.

Auf Nachfrage, ob er seine Ausführungen etwas hinzufügen/ob er etwas ergänzen wolle? „Es war ganz schön viel (gemeint Gespräch).“ Er habe sich ein paar Notizen gemacht. Nochmals betont der Untersuchte, dass er sich fest vorgenommen habe, nicht wieder so wie früher zu trinken.

Der Untersuchte gab an, er wisse, das sei schlecht fürs Kind, wenn ein Kind so was sehen würde. Der Untersuchte verwies darauf, dass er jetzt Clubmate trinke. Er wolle jetzt mehr auf seine Sachen achten, wolle darauf achten, nicht mehr so maßlos zu sein. Er wolle auch mal Nein sagen, wenn man ihn überreden wolle.

Befragt nach weiteren Ergänzungen? „Tja, ich weiß nicht. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll mit den 2,5 Promille.“ Der Untersuchte verwies nunmehr auf seine Bundeswehrzeit, die sei jedoch noch länger her – 1998. Da sei abends auch Schnaps getrunken worden, dies aus langer Weile.

Ob er fachliche Hilfe in Anspruch genommen habe, um sich mit seinem früheren übermäßigen Alkoholkonsum auseinanderzusetzen? Der Untersuchte gab an, dass er im Juli/September 2017 an einem Kurs zur Förderung der Fahreignung teilgenommen habe.




 

beppo

Benutzer
Wie meinst du das mit innere Motivation? Ich trinke tatsächlich gerne Bier. Ich darf eben nicht mehr meine Grenzen überschreiten. Es ist eine Genußsache.

Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo beppo,

zunächst muss ich anerkennen das du dir sehr viel Mühe gegeben hast die ganze Exploration abzuschreiben, das gibt schon einmal sehr viel Aufschluss.

Des weiteren wäre jetzt noch wichtig das du die Zusammenfassung des psych. Gespräches aus Sicht des Gutachters wiedergibst, also die zusammenfassende Befundwürdigung.

Danach kann ich dir ausführlich antworten und auf den letzten Teil deines FB eingehen.
 

beppo

Benutzer
Ok, hier kommt Teil 2:


Medizinische Beurteilung:

Hinsichtlich der verkehrsmedizinischen Befundlage ist Folgendes festzustellen:

Bei der medizinischen Untersuchung wurden keine Befunde erhoben, die unter Berücksichtigung der Grundsätze der Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung das ausreichend sichere Führen von Kraftfahrzeugen ausschließen.

Körperliche Zeichen, die für einen gewohnheitsmäßigen Alkoholmissbrauch oder alkoholbedingte Auswirkungen eines Langzeitkonsums sprechen könnten, waren nicht nachweisbar.

Die Ergebnisse der Leberfunktionsproben lagen im Referenzbereich und stehen damit in Übereinstimmung mit den Angaben zum moderaten Alkoholkonsum.


Psychologische Beurteilung:

Zu den hier erhobenen Leistungsbefunden ist Folgendes festzuhalten:

Zwar unterschritt Herr XXX zum Teil den geforderten Prozentrang von 33, erreichte aber zumindesten ein Prozentrang von mindestens 16. Angesichts der den Anforderungen entsprechenden Ergebnissen in den anderen Testverfahren mit Prozenträngen von mindestens 33 kann daher von einem insgesamt ausreichenden Leistungsvermögen für eine Fahrerlaubnis der Gruppe 2 ausgegangen werden.

Zu den beurteilungsrelevanten Aspekten ist aus verkehrspsychologischer Sicht Folgendes festzuhalten:

Herr XXX hat sich im Sinne der angegebenen Fragestellung untersuchen lassen, um die von der Fahrerlaubnisbehörde geäußerten Bedenken an seine Fahreignung auszuräumen.

Zunächst ist zu prüfen, ob die erhobenen Befunde, insbesondere das hieraus gewonnene Gesamtbild, zur Beantwortung der behördlichen Fragestellung verwertbar sind. Nach Auswertung aller vorliegenden Informationen müssen die Angaben des Herr XXX letztlich als nicht verwertbar beurteilt werden. Von einer situationsangemessenen Kooperation bzw. ausreichenden Offenheit, um die notwendigen Hintergrundinformationen zu erhalten, kann nicht ausgegangen werden.

Dieses Verhalten ändert sich auch nach Hilfestellung bzw. nach Erläuterungen nicht. Trotz aller gutachtlichen Bemühungen gelang es nicht, Herr XXX soweit zur Mitarbeit zu motivieren, dass verwertbare Angaben zu erheben gewesen wären.

Diese Anzeichen mangelnder Bereitschaft zur Kooperation bzw. mangelnder Offenheit zeigten sich sowohl im verkehrspsychologischen Gespräch als auch in der ärztlichen Anamneseerhebung.

Vor diesem Hintergrund lässt sich eine abschließende diagnostische Zuordnung bzw. Entscheidung darüber, welche konkreten Anforderungen las Voraussetzung einer positiven Prognose im vorliegenden Fall zu stellen sind und ob diese als erfüllt bewertet werden können, nicht vornehmen.

Herr XXX entwickelte nicht genügend Einsicht in eigene Verhaltensbereitschaft und notwendige Einstellungsänderungen. Herr XXX berichtete bagatellisierend und kaschierend über seine früheren Alkoholkonsum.

Die subjektive Alkoholgewöhnung wird aus der Schilderung früherer Trinkanlässe nicht deutlich (vergleiche ausführliche Darstellung im Abschnitt Zum Trinkverhalten). Herr XXX versucht Glauben zu machen, dass die Trinkmenge am Delikttag eine Ausnahme gewesen sei. Trotz weiderholter Konfrontation mit dem Widerspruch zwischen der Schilderung seines Umgangs mit Alkohol und Trinkmenge/-situation am Delikttag, gelang Herrn XXX keine wesentliche offenere Darstellung.

Herr XXX erreichte am Delikttag eine hohe Blutalkoholkonzentration. Eine solche äußerst hohe „Trinkfestigkeit“ kann Herr XXX mit Sicherheit nur durch einen in der Vergangenheit häufigen und nicht selten auch sehr ausgiebigen Alkoholkonsum zu beschönigen und zu verharmlosen.

Die Annahme, dass Herr XXX diese Problematik gemäß den in den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung beschriebenen Anforderungen erfolgreich überwunden hat, lässt sich angesichts der beschriebenen mangelnden Offenheit bzw. Mitarbeit nicht begründen.

Die begründete Annahme eines erhöhten Risikos bzgl. Zukünftiger Auffälligkeiten, die sich aus den aktenkundigen Vorgeschichtsdaten ergibt und die Grundlage für die behördliche Anordnung dieser Begutachtung darstellt, lässt sich vor diesem Hintergrund weder abschwächen noch widerlegen. Insofern kann eine günstige Verkehrsverhaltensprognose nicht gerechtfertigt werden. Vielmehr muss aus medizinischen-psychologischer Sicht eine negative Prognose gestellt und zukünftig mit einschlägigen Verkehrsauffälligkeiten im Sinne der behördlichen Fragestellung gerechnet werden.


Beantwortung der Fragestellung

Zwar liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsum keine Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges in Frage stellen, es ist jedoch zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird.

Empfehlungen:

Aufgrund der eingeschränkten Mitarbeit des Herrn XXX können augenblicklich keine konkreten Empfehlungen gegeben werden.

Eine wesentliche Verbesserung der individuellen Voraussetzungen wird aber in jedem Fall nur durch eine grundlegend kritischere Auseinandersetzung mit der eigenen Person und dem eigenen Verhalten zu erreichen sein. Wir empfehlen Herrn XXX daher, sich (unter Vorlage dieses Gutachtens) erneut an eine verkehrspsychologischen Einrichtung zu wenden, um Maßnahmen zur Förderung seiner Fahreignung beraten zu lassen.




 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Gut beppo, gib mir etwas Zeit um meine Anmerkungen zu machen. Ich melde mich in Kürze.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Ich habe dich nicht vergessen, benötige aber noch etwas mehr Zeit, ist halt kurz vor Weihnachten...
rolleyes.gif
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das die Angaben in der ersten MPU dir quasi das Genick gebrochen haben hast du ja sicher selbst schon erkannt. Wie ich bereits schrieb konnten deine Angaben nicht verwertet werden, da sie nicht nachvollziehbar waren.

Ein paar Punkte dazu:


Zu Trunkenheitsfahrt:

Der Untersuchte gab an, dass er gegen 12.30 Uhr das Landespokalfinale in Magdeburg besucht habe. Er sei dort mit dem Fahrrad hingefahren. Während des Spiels habe er keinen Alkohol zu sich genommen. Der Plan sei gewesen, nach dem Spiel nach Hause zu fahren. Der Untersuchte gab an, dass er damals ein altes Haus saniert habe, dafür nur an den Wochenenden Zeit gehabt habe.

Auf dem Heimweg habe er ein paar Kollegen getroffen. Die Kollegen hätten ihn überredet Bier zu trinken. Es sei auch der Herrntag gewesen. Er habe sich überreden lassen, habe Bier getrunken. Es sei in großer Runde getrunken worden. Man habe erzählt, sei fröhlich gewesen.

Du hast dich also "überreden" lassen Alkohol zu trinken, d.h. also das du gar nichts dafür konntest?

Wie willst du dich denn künftig gegen solche "Überredungen" wappnen? Zumal es jedes Jahr einen "Herrentag" gibt?


Um genauere Information zum Alkoholkonsum gebeten? Gegen 15.00 Uhr Habe es angefangen, dass er getrunken habe. Er wisse nicht ganz genau, bis wann getrunken worden sei, wahrscheinlich bis die Polizei ihn gefasst habe. Der Untersuchte verwies auf einen Filmriss. Er habe bei den Arbeitskollegen recherchiert, könne sich jedoch keinen Reim daraus machen. Er wissen noch, dass Leute dazu gekommen seien, die hätten selbstgemixte Getränke ( Cola/Wodka ) mitgebracht. Er müsse wohl auch davon getrunken haben.

Du weißt also bis heute nicht was genau du getrunken hast und kannst dir "keinen Reim" darauf machen? Ungeachtet dessen das dir deine enorme Giftfestigkeit bewusst gewesen sein muss...
think.gif



Zu deinen weiteren Antworten aus dem FB:

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Zuerst saß der Schock tief und ich habe keinen tropfen Alkohol zu mir genommen. Danach wollte ich mir beweisen das ich auch ohne Alkohol leben kann, ohne körperliche oder mentale Auswirkungen zu haben. Ich habe in der Zeit viel Wasser getrunken, was aber auf die dauer ziemlich öde war. Also habe ich nach Alternativen gesucht. Cola und Limonade sind mir dabei zu Süß, also hab ich ein Erfrischungsgetränk mit Mate-Tee gefunden. Damit bin ich sehr zufrieden. Dann habe ich mir die Regeln des Kontrollierten Trinken eingeprägt und gelernt verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen. Auch haben mir meine Familie und Freunde dabei sehr geholfen.

Du wolltest dir "beweisen" das du auch ohne Alkohol leben kannst.....mmhh, hast dabei das "ideale" Getränk gefunden und trotzdem (nebenbei?) das "KT" erlernt..

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Sehr positiv. Ich fühle mich Fit, bin auch Frühmorgens auf Arbeit viel wacher und schaffe auch bei mir zu Hause mehr. Meine Frau hat mir gleich gesagt, das unser Leben wieder harmonischer geworden ist und ich Nachts nicht mehr schnarche. Auch meine Eltern sind von dem jetzigen Zustand sehr angetan. Mir wurden auf Arbeit neue verantwortungsvolle Aufgaben übertragen, die ich mit meiner jetzt neu gewonnen Energie, mit voller Freude bewältige. Ich geh mit einem ganz neuen Blick durch mein Leben, bin offener geworden und vor allem glücklich. Dieses neue Leben ermöglicht es mir meine Familie und Freunde die Unterstützung zurück zugeben die ich von ihnen bekommen habe. Meine Freunde die immer noch ein ähnliches Trinkverhalten haben, respektieren und akzeptieren meine Einstellung und habe begonnen ihr eigenes Verhalten mit Alkohol zu überdenken. Auch haben wir im Freundeskreis beschlossen auf Feiern keinen Schnaps mehr anzubieten, damit es eine Feier ist und kein Saufgelage.
Nach dem was du beschreibst müssen die Auswirkungen deines früheren hohen Alk.konsums schon recht heftig gewesen sein...:smiley2204:

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Das Ganze war/ist schon ein riesen Schock für mich gewesen, das hat sich sehr stark bei mir eingeprägt. Ich bin sehr froh, das ich mein Trinkverhalten jetzt kontrolliere und es mir dabei sehr gut geht. Mein früheres Verhalten ist für mich aus heutiger Sicht unattraktiv, respektlos gegen über meiner Familie und nicht erstrebenswert. Da ich jetzt weis warum ich so viel Alkohol getrunken habe und dies für mich überhaupt keinen Grund darstellt dies zu tun, konnte ich mein Hauptmotive ersticken. Die Auseinandersetzung mit meinem Alkoholumgang hat mir sehr gut getan und neue Erkenntnisse ermöglicht. Das werde ich genau so beibehalten, auch aus Liebe zu meiner Frau, meinem Sohn und den Rest der Familie.

Was genau war denn dein Hauptmotiv? Das kann ich hieraus nicht wirklich erlesen:

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Früher in der Disco und in der Clique hat mich das Alkohol trinken lockerer gemacht. Ich hatte dann meist gute Laune und Glücksgefühle. Außerdem war der Umgang mit den Mädels einfacher, weil ich mit dieser Lockerheit und guten Laune besser ankam. Später bei den Campingausflügen war es das Gesellig sein was mich antrieb zu trinken. Wir haben dann bis in die Nacht erzählt und rum geblödelt. In meiner jüngsten Vergangenheit, auf meiner Baustelle, fing es mit dem Belobigungs-Bier an. Später trank ich das Bier dann auch zur Entspannung und auch zum Durst löschen. Die Frage Warum ich heute noch bei den Freundeskreisfeier und natürlich auch auf der Party an meinem Tattag so übermäßig viel Alkohol getrunken habe, stellte sich mir noch. Ich denke, das sich bei mir die Alkoholtoleranz schon so weit entwickelt hatte, das ich immer mehr Alkohol brauchte um diese Glücksgefühle und Lockerheit zu erreichen. Ich wollte stärker sein und genauso viel vertragen wie andere. Mir ist bewusst geworden das, das völliger Blödsinn und absolut unreifes Verhalten ist. Ich sollte im meinem Alter wissen, das Gesundheit wichtiger ist, als Machtdemonstration und Trinkvergleiche.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Wenn ich mein aktuelle Situation beobachte und die positiven Auswirkungen ohne übermäßigen Alkoholkonsum sehe, geht von dem Gedanken an meine alten Gewohnheiten keinerlei Reiz aus und ich sehe keinen Grund zurück zu fallen. Trotzdem bin ich mir der hohen Rückfallquote bewusst und bin aufmerksam das ich meine an mich gestellten Anforderungen gerecht werde. Insgesamt muss ich auf mich achten, regelmäßig reflektieren und mein kontrolliertes Trinken weiterhin konsequent durchziehe, sodass ich mir zwar der Gefahr bewusst bin, jedoch nicht in alte Gewohnheiten zurückfallen werde, da ich durch kontrolliertes Trinken jederzeit Entscheidungs- und Handlungsfähig sein werde.

...und gerade wegen deiner Erklärungen in dieser Antwort sollte am Anfang definitiv kein "Nein" stehen, sondern ein "Ja, theoretisch kann ich es mir vorstellen..."



Vergleichen wir das Ganze mal:

Aus dem FB:

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis ich 16 wurde haben wir in der Clique an den Wochenenden 1-2 mal im halben Jahr schon ausprobiert wer wie viel verträgt. Das hat aber jedes Mal mit Übelkeit und Erbrechen geendet,so das ich bald keine Lust mehr hatte zu trinken. Nachdem ich dann mit 16 meinen ersten Führerschein hatte, war das Trinken ganz vorbei. Ich wollte lieber Moped fahren. Als ich dann 18 war bin ich am Wochenende oft in der Disco gewesen und habe dort 1-2 Mixgetränke und 2-4 Bier getrunken. Allerdings nur, wenn ich nicht selber gefahren bin. Mit 23 war ich bei der Bundeswehr. Dort habe wir 2-3 mal in der Woche Rumcola getrunken. 100ml-150ml Rum, ich hatte einen Büro Job und konnte mich den Tag über ausruhen. Mit 24 habe ich meine jetzige Frau kennen gelernt und wir waren oft am Wochenende Zelten mit Freunden. Da habe ich ca. 8 Bier und ca. 100ml Wodka als Mixgetränk getrunken. Seit ich 30 bin haben wir ein altes Haus das ich mit Familie und Freunden selbst saniere. Da fällt jede menge Arbeit an. Seit dem Haus Kauf und der Geburt von meinem Sohn, vor 6 Jahren, gehen wir kaum noch aus. So das sich das Trinken hauptsächlich auf Geburtstagsfeiern und Weihnachten/Sylvester bezogen hat. Das sind im Jahr ca. 25 Anlässe. Dabei ist zu unterscheiden, das ich bei Familienfeiern sowie Ostern und Weihnachten ca 5 - 6 Bier getrunken habe, Schnaps kaum, max. 1-2 x 2cl, nach dem Essen. An 7 Anlässen die im Freundeskreis stattfanden, habe ich wesentlich mehr getrunken. Da ich letztens die Gelegenheit hatte so eine Feier nüchtern zu erleben, habe ich mal mitgezählt was ich so getrunken hätte. Danach wäre ich auf ca. 6-8 Flaschen Bier a 0,5l und ca. 150-200 ml Schnaps in Mixgetränken gekommen. In der Woche über habe ich zu Hause auf meiner Baustelle dann auch Bier getrunken zum einen als Belohnung zum anderen zur Entspannung. Das war dann in der Woche 3x2 Bier von 0,5l und Samstags meistens 3-5 Bier von 0,5l.

Aus der Exploration:


Ab wann er wie beschrieben getrunken habe? 2000 habe er seine Frau kennen gelernt, das Ganze sei ab 2001 losgegangen. Das sei so im Freundeskreis gewesen, dass man mit denen zum Campen gefahren sei.

Befragt nach der maximalen Trinkmenge? „ 4 Bier (0,5l) und 3 Mixgetränke“.

Darauf hin gewiesen, dass er zuvor eine Trinkmenge von 4 Flaschen Bier (0,5l) und 6-7 Mixgetränke angegeben habe? Der Untersuchte gab nunmehr an, diese Menge beziehe sich auf die Gesamttrinkmenge an den zwei Tagen eines Wochenendes. Eine maximale Trinkmenge zu einem Geburtstag habe bei 4 Bier (0,5l) und 3 Mixgetränken gelegen.

Nochmals darum gebeten, genauer zu beschreiben, wie er die letzten zehn Jahre mit Alkohol umgegangen sei? Unterhalb der Woche habe er maximal dreimalig ein Bier (0,5l) getrunken. An Samstagen habe eine maximale Trinkmenge bei fünf Bier (0,5l) gelegen.

Wie oft er größere Trinkmengen erreicht habe? Nunmehr gab der Untersuchte an, dass es im Jahr ca. 13 Anlässe gegeben habe, zu denen Alkohol konsumiert worden sei. Trinkmengen bei einer solchen Feierlichkeit hätten sich bei 4 Bier (0,5l) und zwei Mixgetränken bewegt. Sonst habe er an den Wochenenden zu Hause maximal fünf Bier (0,5l) getrunken.

Aufmerksam gemacht auf den erheblichen Widerspruch zwischen Schilderung seiner Trinkmuster im Vorfeld der aktenkundigen Alkoholfahrt und Trinkmenge am Delikttag und Verdeutlichung dieses Widerspruchs anhand einer altersabhänigen Trinkverlaufskurve? „Was soll ich sagen? Ich muss ja doch mehr getrunken haben die letzten zehn Jahre“. Es könne sein, dass er bei Feierlichkeiten doch mehr getrunken habe. Der Untersuchte verwies auf den Konsum von Mixgetränken und darauf, dass man nicht abgemessen habe, was in Mixgetränken enthalten sei. Das sei nicht genau zu sagen, wie viel Alkohol da drin gewesen sei. Er sei sich sicher, dass er die angegebenen Trinkmenge an Bier nicht überschritten habe.

Darauf hingewiesen, dass er am Delikttag nicht nur die angegebenen vier Bier (0,5l) getrunken habe, sondern beschrieben habe, er habe 4l Bier getrunken? Die Frage blieb unbeantwortet.


Fazit des GA:

Herr XXX entwickelte nicht genügend Einsicht in eigene Verhaltensbereitschaft und notwendige Einstellungsänderungen. Herr XXX berichtete bagatellisierend und kaschierend über seine früheren Alkoholkonsum.

Die subjektive Alkoholgewöhnung wird aus der Schilderung früherer Trinkanlässe nicht deutlich (vergleiche ausführliche Darstellung im Abschnitt Zum Trinkverhalten). Herr XXX versucht Glauben zu machen, dass die Trinkmenge am Delikttag eine Ausnahme gewesen sei. Trotz weiderholter Konfrontation mit dem Widerspruch zwischen der Schilderung seines Umgangs mit Alkohol und Trinkmenge/-situation am Delikttag, gelang Herrn XXX keine wesentliche offenere Darstellung.

Herr XXX erreichte am Delikttag eine hohe Blutalkoholkonzentration. Eine solche äußerst hohe „Trinkfestigkeit“ kann Herr XXX mit Sicherheit nur durch einen in der Vergangenheit häufigen und nicht selten auch sehr ausgiebigen Alkoholkonsum zu beschönigen und zu verharmlosen.

Die Annahme, dass Herr XXX diese Problematik gemäß den in den Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung beschriebenen Anforderungen erfolgreich überwunden hat, lässt sich angesichts der beschriebenen mangelnden Offenheit bzw. Mitarbeit nicht begründen.


Mein Fazit ist, nach wie vor, das du die zweite MPU mit Abstinenz angehen solltest, denn ich sehe auch bei einer wiederholten MPU die Gefahren der Verharmlosung, des eigenen Widerspruchs bei deinen Aussagen und der fehlenden Festigung des Trinkverhaltens, sowie der Vermeidungsstrategie.
sad.gif


Das ist nicht böse gemeint, sondern ich versuche dir unnötige Kosten zu ersparen...
 
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