Ich hab jetzt nochmal viel in den 5* FBs gelesen. Aber leider sind die meisten Fälle und Motive oft weit weg von meinem, so das ich nicht all zuviel übernehmen konnte. Hoffe aber mein FB ist jetzt trotzdem wesentlich besser geworden. Hab mir echt Mühe gegeben.
Wäre echt super von dir wenn du nochmal drüber schauen könntest. Ist wohl jetzt Anfang/Mitte Dezember "schon" soweit.
Ich hab das mit dem Anbau jetzt nicht mehr weiter ausgeführt, hab es aber trotzdem bei der ein oder anderen Frage erwähnt, weil es dort einfach relevant war und ich mir vorstellen könnte das der Begutachter sich sonst verarscht vorkommt wenn ich so tue als wäre das nicht erwähnenswert. Oder soll ich das doch komplett rausnehmen?
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Also ganz allgemein hab ich durch TV, Radio und Zeitung schon im frühen Schulalter mal was davon gehört. An einen konkreten Moment kann ich mich da nicht entsinnen. Aber ich weiß noch wie sich zu Beginn meiner Ausbildung (September 2004) sich ein paar meiner Azubi Kollegen im Pausenraum übers kiffen unterhalten haben. Das war das erste mal wie ich persönlich was von Drogen gehört habe.*
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste mal gekifft habe ich bei einem Grillabend in Toulouse als ein Joint rum gereicht wurde. Das war im Frühling 2009
Das erste mal MDMA hab ich im Juni 2014 auf einem Techno Musik-Festival MDMA Konsumiert.*
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
THC: 2009-2011: wenn auf einer Feier mal nen Joint rumgereicht wurde hab ich auch mitgeraucht. Das war vielleicht alle zwei Monate mal der Fall.
2011-2012: Ich bin mit zwei Kumpels in Toulouse in eine WG gezogen. Einer davon war Kiffer, welcher fast täglich konsumiert hat. Dadurch hatte ich dann deutlich häufiger die Gelegenheit zu kiffen. In der Zeit hat sich mein Konsum deutlich gesteigert. ich habe dann fast jedes Wochenende gekifft. Gegen Ende des Jahres hatte ich dann sogar in der Woche öfters mal gekifft und auch mal noch einen zweiten und dritten Joint am Abend geraucht. Aber nach wie vor nur in Gesellschaft.
2013-2014: Zurück in Hamburg habe ich 2 Jahre allein gewohnt und habe wieder deutlich seltener gekifft. Im Schnitt vielleicht noch 5-6 mal im Monat.
2014 bin dann mit drei Kumpels in eine WG gezogen. Weil diese auch alle gekifft haben, hat sich mein Konsum wieder schnell gesteigert und ich hab wieder mehrmals die Woche (2-3 mal pro Woche) gekifft.
(Im Feb 2016 hat die Polizei dann nach einem Wohnungseinbruch in unser WG unsere Hanfpflanzen entdeckt und beschlagnahmt.
Danach hab ich dann wesentlich weniger konsumiert. Vielleicht noch 1-2 mal im Monat.)
Nach der Verkehrskontrolle im Juni 2017 hab ich den Konsum völlig eingestellt.
MDMA: Ich hab das erste mal 2014 auf einem Techno-Festival (Because we are Friends) MDMA probiert. Ich hatte aber "nur" eine knappe Hälfte einer Pille genommen und keine Wirkung gespürt. Das zweite und letzte mal war dann im Juni 2016 auf einem Festival. Diesmal eine ganze Pille, welche auch starke Wirkung gezeigt hat.*
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, das habe ich nicht.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
In meiner Jugend habe ich zu Feiern (1-2mal im Monat) auch mal relativ viel getrunken (bis zu 6 Flaschen Bier a 0,5L oder bis zu 6 Longdrinks) . Das hat dann aber ab meinem 20. Lebensjahr stark abgenommen. Sowohl in Menge als auch Häufigkeit. Mittlerweile drink ich nur noch zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Feiertagen und nicht mehr als zwei, maximal drei Falschen Bier über den Abend verteilt oder ein Glas Sekt zum Anstoßen.
Ich mag das Gefühl bedrunken zu sein nicht mehr. Sobald mir schwindelig wird, höre ich auf.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke 1-2 Tassen Kaffee täglich.
7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
MDMA:*
Beim ersten mal hab ich irgendwie fast gar nichts gemerkt.
Ganz anders beim zweiten mal. Als die Pille angefangen hat zu wirken, hab ich Herzrasen bekommen, ich war ziemlich beunruhigt und hab auch bisschen Panik geschoben. Ich hatte neinen super trockenen Mund und hab dafür um so mehr geschwitzt. Außerdem musste ich die ganze Zeit kauen und mein Kiefer tat mir dann später schon richtig weh. Es hat sich zwar alles mega intensiv angefühlt aber ich hatte mega schiss und war heilfroh als die Wirkung endlich nachgelassen hat. Definitiv nichts was ich noch einmal erleben möchte.*
THC:
An dem Tag nach dem Konsum war ich oft müde und leichter zu reizen als sonst. Allgemein hab ich bemerkt das ich fauler und unmotivierter wurde was zu unternehmen. Außerdem bin ich auch vergesslicher und verpeilter geworden.
8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, die negativen Folgen sind mir zwar aufgefallen, aber ich habe sie heruntergespielt und mir meinen Konsum schön geredet. Ich hab mir eingeredet, dass ich nicht aufhören brauch sondern zukünftig bloß etwas weniger konsumieren oder eine kleine Konsumpause einlegen muss, um es wieder in den Griff zu bekommen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?*
11,1ng/ml MDMA und 6,84ng/ml THCCOOH*
10.Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Freitag hatte ich über den Tag und Nacht verteilt 3 Joints geraucht
Am Samstag hatte ich am frühen Nachmittag eine Pille MDMA genommen
11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nichts
12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte an dem Tag nichts konsumiert.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wolle die Polizeikontrolle am Ausgang des Festivalgeländes umfahren und den "Hinterausgang" nehmen. Genau in diesem Moment ist eine Polizeistreife auf den Zeltplatz gefahren und hat gesehen wie ich Richtung Hinterausgang gefahren bin und wusste dadurch das ich was zu verbergen habe.
14. Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt?
Galt zwar nicht als Drogenfahrt aber Ich wollte vom Festival wieder zurück nach Hause fahren
15.Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
500m gefahren und wollte noch etwa 120km fahren
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Da man bis zu 72h nach dem Cannabiskosum noch unter Drogeneinfluss stehen kann, gehe ich von etwa 50mal aus.
17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt gesehen und habe ihn somit auch nichts gelöst.
Ich bin frühestens am Folgetag, allermeistens zwei Tage nach dem Konsum wieder gefahren. Da ich keine Wirkung mehr verspürt habe, dachte ich das alles okay wäre, daher hatte ich nie einen Konfikt wargenommen.
18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Die Reaktion ist stark verzögert, man ist unkonzentriert, das Zeitempfinden ist massiv gestört. Ebenso wie die Räumliche Wahrnehmung, Orientierung und die Sehschärfe
MDMA:
Führt zu erhöhter Risikobereitschaft, verzögerte Reaktion, verminderter Konzentration und extreme Blendempfindlichkeit*
19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Der Einfluss von Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten.
Die Hauptwirkung von MDMA beträgt 4-6 Stunden danach schwächt sie immer weiter ab.
Insgesamt kann man bis zu 48 Stunden beeinflusst werden.*
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
MDMA: In den Tagen nach dem Konsum kann es zu depressiven Verstimmungen kommen. Hinzu können Störungen des Gedächtnisses, körperlicher Auszehrung, Konzentration- und Schlafstörungen, Schädigung der Magenschleimhaut und des Herzens sowie zu Nieren- und Leberschäden kommen.*
THCer Konsum von Cannabis kann Depressionen, Teilnahmslosigkeit, Antriebsminderung, herabgesetzte Belastbarkeit oder alltägliche Passivität verstärken
Durch unangenehme Rauscherfahrungen können außerdem Pyschosen und Angsterkranken ausgelöst werden.
Ob legale oder illegale Drogen, es besteht immer die große Gefahr Abhängig zu werden!
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Als ich damals nach Toulouse gezogen bin, haben viele meiner neuen Kollegen und Freunde gekifft und ich war echt neugierig es auch mal zu probieren. Es waren vor allem die vermeidlich coolen Surfer-Boys die gekifft haben und so gut wie jeder hatte irgend welche Cannabis-Geschichten auf Lagerr. Ich kam mir wie ein Spießer/Looser vor, das ich es noch nicht mal probiert hab und wollte auch zu den vermeidlich coolen gehören. Rückblickend betrachtet total lächerlich.
Ich war früher sehr nachdenklich und ruhig. In Gesellschaft hatte ich oft das Gefühl zu verkrampft zu sein. Nach dem Cannabis Konsum hatte ich oft einen "laberflash" (hab sehr viel geredet) und konnte auch viel besser meine Gedanken formulieren.
Bekifft empfand ich Filme und Ereignisse auch intensiver und lustiger als sie in Wirklichkeit waren.
Das MDMA habe ich vor allem aus neugier probieren. So viele Leute auf dem Festival hatten Pillen genommen und scheinbar gute Erfahrungen gemacht das ich es auch mal probieren wollte.
22.Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Nur die Leute mt denen ich damals gekifft habe wussten davon. Von denen wurde der Konsum verharmlost und schön geredet. Meine Eltern hatte ich dann nach meinen FS-Verlust über das kiffen eingeweiht, sie waren sehr besorgt und sehr froh das ich jetzt damit aufgehört habe.
Von dem MDMA wissen nur die Leute mit denen ich auf dem Festival war.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich damals in Toulouse in eine WG gezogen bin hat sich mein Konsum durch das "Kiffer-Umfeld" deutlich verstärkt.
Und auch als ich in Hamburg wieder mit Kiffern zusammen gezogen bin hab ich wieder mehr konsumiert.
24.Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein
25.Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich immer wieder mal. Wenn sich in meinem Alltag immer mehr Aufgaben anhäuften oder sich zunehmend die negativen Auswirkungen (müde, verplant, faul) bemerkbar machten, hab ich erstmal für ein paar Wochen nicht mehr gekifft.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Abzuschalten und Stress abzubauen, war für mich kein Grund zu kiffen.*
28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Drogen konsumiert ist auch in Gefahr in eine Abhängigkeit zu rutschen. Und ich habe ja auch bemerkt wie sich die Häufigkeit des Konsums über die Jahre Stück für Stück langsam steigert.
Allerdings war es für mich auch kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein, ich habe zwar Drogenmissbrauch betrieben aber für mich war es kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Anstatt mich zu schämen noch keinerlei Erfahrungen mit (illegalen) Drogen zu haben, hätte ich stolz drauf seinen sollen keine Drogen in meinem Leben nötig zu haben.
Spätestens nachdem mir die negativen Auswirkungen auf mein Leben auffällig wurden, hätte ich konsequent seinen sollen und den Konsum komplett aufgeben müssen, anstatt nur zu versuchen weniger zu kiffen oder Pausen einzulegen.
31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe immer mehr bemerkt wie sehr das kiffen meinen Antrieb und meine Motivation lähmt. Ich habe meine Hobbys, meinen Sport und meine "nicht Kiffer Freunde" immer mehr vernachlässigt. Zudem hatte das kiffen auch zunehmend negativen Einfluss auf meinen Job, da ich immer vergesslicher und "verplanter" wurde.*
Zudem war ich auch schon ewig ungewollt Single weil ich einfach meinen Ars** nicht hoch bekommen habe. Das alles ist der Rausch einfach bei weitem nicht Wert gewesen! Und dann kamen noch zwei Wendepunkte in meinem Leben hinzu und ich wollte mich auch nicht länger in Illegalität Bewegen. (siehe unten)
32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Eigentlich waren es zwei Punkte. Nachdem die Polizei unser "Zelt" konfisziert hatte , wurde mir erst so richtig bewusst wie dumm und leichtsinnig das mit dem Anbauen war und was jetzt so alles auf mich zukommt. (Gerichtsprozess, evtl Haftstrafe usw)
Ich war sauer auf mich selbst, leichtsinnig so ein hohes Risiko eingegangen zu sein und das obwohl ich doch schon vorher mit dem Gedanken gespielt hatte aufzuhören. Dennoch hatte ich nicht komplett aufgehört, zum einen weil ich mein Umfeld nicht geändert hatte und zum anderen weil ich meinte das es jetzt nachdem wir erwischt wurden ja auch egal ist.
Der zweite endgültige Punkt war dann die Nacht nach der Verkehrskontrolle. Zuerst kam ich mir wahnsinnig ungerecht behandelt vor. Vom Gesetzgeber der mir zwei Tage nach dem kiffen noch fahren unter Drogen vorwirft aber vor allem auch vom Leben/Zufall. Das genau in dem Moment wo ich zum Hinterausgang fuhr die Polizeistreife vorbei kommt und der dann auch noch als einziger in seiner Truppe den Fake Penis Trick kennt.
Aber wie ich dann in einer fremden Stadt alleine in so einer billigen Absteige lag und die ganze Nacht kein Auge zubekommen habe, ist mir so einiges klar geworden. Dicken Gerichtsprozess am Hals mit wahrscheinlich Strafrechtlichen Konsequenzen, Auto konfisziert, keine Ahnung wie ich und mein Auto wieder nachhause kommen sollen, wahrscheinlich hohe Strafe und MPU am Hals, für lange Zeit keinen Führerschein mehr und all die vielen negativen Einflüsse auf mein Leben.*
Und wofür das alles? Was muss denn noch passieren damit ich endlich Check was die Drogen mit meinem Leben angestellt haben und endlich ein für alle mal damit aufhöre?*
Und hab ich begonnen die vielen kleinen Zufälle die dazu geführt haben das ich erwischt wurde nicht mehr als Pech sondern als Zeichen und den nötigen Arschtritt zu verstehen um endlich die Kurve zu bekommen. In der Nacht hab ich mir geschworen keine Drogen mehr anzurühren.
33, Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Ich brauche das nicht mehr, mein jetziges Leben völlig ohne Drogen gefällt mir wesentlich besser. Meine Beziehung, Freunde und Hobbys sind mir einfach so viel wichtiger und ein gelegentlicher Kosum würde das alles wie gefährden.
Die Gefahr wieder in alte Gewohnheitsmuster zurück zu fallen wäre zudem auch zu groß. Man nimmt sich vor zukünftig viel seltener zu kiffen aber schon kurze Zeit später kifft man wieder ganz genau so viel und der Teufelkreis beginnt von vorn.
Ich möchte mich auch nicht länger in Illegalität bewegen.
34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv, schon nach relativ kurzer Zeit hatte ich viel mehr Elan und Antrieb verspürt. Ich habe wieder sehr viel Sport getrieben und war die meisten Wochenenden mit meinem Bus unterwegs, statt nur auf der Couch zu hocken. Ich hatte auch wieder wesentlich mehr Kontakt zu Leuten die nicht kiffen und hab dann auch meine jetzige Freundin kennen gelernt mit der ich nun schon 15- 16 Monate zusammen bin. Auf Arbeit konnte ich mich auch besser und länger konzentrieren und ich konnte mir wieder besser Sachen merken.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Sie und ihr gesamter Freundeskreis, mit dem ich jetzt auch viel in Kontakt bin, ist strickt gegen Drogen. Sie gibt meinem Leben noch mehr Stabilität und Freude und sie unterstützt mich wo sie nur kann. Aber das ich wieder mit kiffen anfange, wäre für sie ein klares "no go" und ich würde niemals meine Beziehung wegen Drogen aufs Spiel setzen.
36.. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Eltern waren sehr erleichtert und haben mir Mut zugesprochen. Wie gesagt wussten die meisten ja gar nichts davon. Aber ich hab von einigen Leuten gehört, das ich einen viel frischeren, fitteren und glücklicheren Eindruck mache.
37.Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs ja, aber ich hab schnell bemerkt wie stumpf denn diese Kiffer-Runden sind wenn man selbst nicht high ist. Dieses lethargische auf der Couch hocken, schei** reden und Playstation spielen war nichts mehr für mich und hab dann nach wenigen Wochen den Kontakt zu meinem Kiffer-Freundeskreis endgültig abgebrochen. Einmal um mich nicht unnötig in Versuchung zu bringen aber auch vor allem weil ich jetzt andere Interessen verfolgte als sie.
Die Leute mit denen ich auf besagten Festival war, kannte ich nur vom Feiern und hab sie nach dem Festival auch nicht mehr wieder gesehen.*
38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Wie gesagt, anfangs hatte ich den Kontakt noch nicht völlig abgebrochen und habe auch miterlebt wie Joints rum gereicht wurden. Aber mein neuer Freundeskreis hat nichts mehr mit Drogen am Hut und von daher hab ich natürlich auch keinen Drogenkonsum beobachtet.*
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Mein Leben ist jetzt viel besser und ich fühle mich jetzt viel wohler als zu meinen Konsumzeiten.
Daher werde ich auch zukünftig keine Drogen mehr anrühren und auch den Kontakt zu Konsumenten meiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein, natürlich nicht. Ich hab auch alle Kiffer-Utensilien (Grinder ect) verschenkt)
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch strikte Einhaltung meiner Abstinenz.*
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen aber falls ich in mir ein wachsendes verlangen wieder zu konsumieren feststellen würde, würde ich mich nicht scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen ect trink ich auch mal 1-2 Flaschen Bier, wenn der Abend mal etwas länger geht auch mal ein dritte. Zum anstoßen trink ich auch mal ein Glas Sekt. Aber ich mag das Gefühl betrunken zu sein einfach nicht mehr. Sobald ich merke das mir leicht schwindelig wird, höre ich auf zu trinken. Hochprozentigen Alkohol trinke ich gar nicht.
Zusatz- Frage 44: Wie kam es dazu das sie sich entschieden haben Cannabis anzubauen?
Wir hatten unser Gras immer von einem Kumpel der selbst Anbaut bekommen. Anfang 2015 ist dieser mit seiner Freundin zusammengezogen und konnte nicht länger anbauen und wollte sein Equipment los werden. Wir haben uns dann dafür entschieden sein Equipment zu übernehmen und zu versuchen unser Gras zum Eigenkonsum selbst anzubauen. Denn das Zeug dauerhaft von einem richtigen Schwarzmarkt-Dealer zu kaufen, war uns zu gefährlich, zu teuer und man weiß auch nie was man genau bekommt und wie die Qualität ist. (Streckmittel, Düngerrückstände usw)
Erst im Nachhinein wurde mir bewusst wie dumm und leichtsinnig das war und was wir da für ein enormes Risiko eingegangen sind. Ich hab das damals einfach ignoriert und mir eingeredet das wir eh nicht erwischt werden.
Im Feb 2016 würde dann während wir alle gemeinsam im Urlaub waren, bei uns eingebrochen und unsere Nachbarn haben die Polizei verständigt. Dabei hat die Polizei dann unser Zelt (1qm groß) und diverse Anbau Utensilien entdeckt und beschlagnahmt. Jetzt läuft gegen uns ein Verfahren.
Wäre echt super von dir wenn du nochmal drüber schauen könntest. Ist wohl jetzt Anfang/Mitte Dezember "schon" soweit.
Ich hab das mit dem Anbau jetzt nicht mehr weiter ausgeführt, hab es aber trotzdem bei der ein oder anderen Frage erwähnt, weil es dort einfach relevant war und ich mir vorstellen könnte das der Begutachter sich sonst verarscht vorkommt wenn ich so tue als wäre das nicht erwähnenswert. Oder soll ich das doch komplett rausnehmen?
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Also ganz allgemein hab ich durch TV, Radio und Zeitung schon im frühen Schulalter mal was davon gehört. An einen konkreten Moment kann ich mich da nicht entsinnen. Aber ich weiß noch wie sich zu Beginn meiner Ausbildung (September 2004) sich ein paar meiner Azubi Kollegen im Pausenraum übers kiffen unterhalten haben. Das war das erste mal wie ich persönlich was von Drogen gehört habe.*
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste mal gekifft habe ich bei einem Grillabend in Toulouse als ein Joint rum gereicht wurde. Das war im Frühling 2009
Das erste mal MDMA hab ich im Juni 2014 auf einem Techno Musik-Festival MDMA Konsumiert.*
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
THC: 2009-2011: wenn auf einer Feier mal nen Joint rumgereicht wurde hab ich auch mitgeraucht. Das war vielleicht alle zwei Monate mal der Fall.
2011-2012: Ich bin mit zwei Kumpels in Toulouse in eine WG gezogen. Einer davon war Kiffer, welcher fast täglich konsumiert hat. Dadurch hatte ich dann deutlich häufiger die Gelegenheit zu kiffen. In der Zeit hat sich mein Konsum deutlich gesteigert. ich habe dann fast jedes Wochenende gekifft. Gegen Ende des Jahres hatte ich dann sogar in der Woche öfters mal gekifft und auch mal noch einen zweiten und dritten Joint am Abend geraucht. Aber nach wie vor nur in Gesellschaft.
2013-2014: Zurück in Hamburg habe ich 2 Jahre allein gewohnt und habe wieder deutlich seltener gekifft. Im Schnitt vielleicht noch 5-6 mal im Monat.
2014 bin dann mit drei Kumpels in eine WG gezogen. Weil diese auch alle gekifft haben, hat sich mein Konsum wieder schnell gesteigert und ich hab wieder mehrmals die Woche (2-3 mal pro Woche) gekifft.
(Im Feb 2016 hat die Polizei dann nach einem Wohnungseinbruch in unser WG unsere Hanfpflanzen entdeckt und beschlagnahmt.
Danach hab ich dann wesentlich weniger konsumiert. Vielleicht noch 1-2 mal im Monat.)
Nach der Verkehrskontrolle im Juni 2017 hab ich den Konsum völlig eingestellt.
MDMA: Ich hab das erste mal 2014 auf einem Techno-Festival (Because we are Friends) MDMA probiert. Ich hatte aber "nur" eine knappe Hälfte einer Pille genommen und keine Wirkung gespürt. Das zweite und letzte mal war dann im Juni 2016 auf einem Festival. Diesmal eine ganze Pille, welche auch starke Wirkung gezeigt hat.*
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, das habe ich nicht.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
In meiner Jugend habe ich zu Feiern (1-2mal im Monat) auch mal relativ viel getrunken (bis zu 6 Flaschen Bier a 0,5L oder bis zu 6 Longdrinks) . Das hat dann aber ab meinem 20. Lebensjahr stark abgenommen. Sowohl in Menge als auch Häufigkeit. Mittlerweile drink ich nur noch zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Feiertagen und nicht mehr als zwei, maximal drei Falschen Bier über den Abend verteilt oder ein Glas Sekt zum Anstoßen.
Ich mag das Gefühl bedrunken zu sein nicht mehr. Sobald mir schwindelig wird, höre ich auf.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke 1-2 Tassen Kaffee täglich.
7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
MDMA:*
Beim ersten mal hab ich irgendwie fast gar nichts gemerkt.
Ganz anders beim zweiten mal. Als die Pille angefangen hat zu wirken, hab ich Herzrasen bekommen, ich war ziemlich beunruhigt und hab auch bisschen Panik geschoben. Ich hatte neinen super trockenen Mund und hab dafür um so mehr geschwitzt. Außerdem musste ich die ganze Zeit kauen und mein Kiefer tat mir dann später schon richtig weh. Es hat sich zwar alles mega intensiv angefühlt aber ich hatte mega schiss und war heilfroh als die Wirkung endlich nachgelassen hat. Definitiv nichts was ich noch einmal erleben möchte.*
THC:
An dem Tag nach dem Konsum war ich oft müde und leichter zu reizen als sonst. Allgemein hab ich bemerkt das ich fauler und unmotivierter wurde was zu unternehmen. Außerdem bin ich auch vergesslicher und verpeilter geworden.
8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, die negativen Folgen sind mir zwar aufgefallen, aber ich habe sie heruntergespielt und mir meinen Konsum schön geredet. Ich hab mir eingeredet, dass ich nicht aufhören brauch sondern zukünftig bloß etwas weniger konsumieren oder eine kleine Konsumpause einlegen muss, um es wieder in den Griff zu bekommen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?*
11,1ng/ml MDMA und 6,84ng/ml THCCOOH*
10.Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Freitag hatte ich über den Tag und Nacht verteilt 3 Joints geraucht
Am Samstag hatte ich am frühen Nachmittag eine Pille MDMA genommen
11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nichts
12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte an dem Tag nichts konsumiert.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wolle die Polizeikontrolle am Ausgang des Festivalgeländes umfahren und den "Hinterausgang" nehmen. Genau in diesem Moment ist eine Polizeistreife auf den Zeltplatz gefahren und hat gesehen wie ich Richtung Hinterausgang gefahren bin und wusste dadurch das ich was zu verbergen habe.
14. Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt?
Galt zwar nicht als Drogenfahrt aber Ich wollte vom Festival wieder zurück nach Hause fahren
15.Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
500m gefahren und wollte noch etwa 120km fahren
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Da man bis zu 72h nach dem Cannabiskosum noch unter Drogeneinfluss stehen kann, gehe ich von etwa 50mal aus.
17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt gesehen und habe ihn somit auch nichts gelöst.
Ich bin frühestens am Folgetag, allermeistens zwei Tage nach dem Konsum wieder gefahren. Da ich keine Wirkung mehr verspürt habe, dachte ich das alles okay wäre, daher hatte ich nie einen Konfikt wargenommen.
18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Die Reaktion ist stark verzögert, man ist unkonzentriert, das Zeitempfinden ist massiv gestört. Ebenso wie die Räumliche Wahrnehmung, Orientierung und die Sehschärfe
MDMA:
Führt zu erhöhter Risikobereitschaft, verzögerte Reaktion, verminderter Konzentration und extreme Blendempfindlichkeit*
19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Der Einfluss von Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten.
Die Hauptwirkung von MDMA beträgt 4-6 Stunden danach schwächt sie immer weiter ab.
Insgesamt kann man bis zu 48 Stunden beeinflusst werden.*
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
MDMA: In den Tagen nach dem Konsum kann es zu depressiven Verstimmungen kommen. Hinzu können Störungen des Gedächtnisses, körperlicher Auszehrung, Konzentration- und Schlafstörungen, Schädigung der Magenschleimhaut und des Herzens sowie zu Nieren- und Leberschäden kommen.*
THCer Konsum von Cannabis kann Depressionen, Teilnahmslosigkeit, Antriebsminderung, herabgesetzte Belastbarkeit oder alltägliche Passivität verstärken
Durch unangenehme Rauscherfahrungen können außerdem Pyschosen und Angsterkranken ausgelöst werden.
Ob legale oder illegale Drogen, es besteht immer die große Gefahr Abhängig zu werden!
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Als ich damals nach Toulouse gezogen bin, haben viele meiner neuen Kollegen und Freunde gekifft und ich war echt neugierig es auch mal zu probieren. Es waren vor allem die vermeidlich coolen Surfer-Boys die gekifft haben und so gut wie jeder hatte irgend welche Cannabis-Geschichten auf Lagerr. Ich kam mir wie ein Spießer/Looser vor, das ich es noch nicht mal probiert hab und wollte auch zu den vermeidlich coolen gehören. Rückblickend betrachtet total lächerlich.
Ich war früher sehr nachdenklich und ruhig. In Gesellschaft hatte ich oft das Gefühl zu verkrampft zu sein. Nach dem Cannabis Konsum hatte ich oft einen "laberflash" (hab sehr viel geredet) und konnte auch viel besser meine Gedanken formulieren.
Bekifft empfand ich Filme und Ereignisse auch intensiver und lustiger als sie in Wirklichkeit waren.
Das MDMA habe ich vor allem aus neugier probieren. So viele Leute auf dem Festival hatten Pillen genommen und scheinbar gute Erfahrungen gemacht das ich es auch mal probieren wollte.
22.Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Nur die Leute mt denen ich damals gekifft habe wussten davon. Von denen wurde der Konsum verharmlost und schön geredet. Meine Eltern hatte ich dann nach meinen FS-Verlust über das kiffen eingeweiht, sie waren sehr besorgt und sehr froh das ich jetzt damit aufgehört habe.
Von dem MDMA wissen nur die Leute mit denen ich auf dem Festival war.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich damals in Toulouse in eine WG gezogen bin hat sich mein Konsum durch das "Kiffer-Umfeld" deutlich verstärkt.
Und auch als ich in Hamburg wieder mit Kiffern zusammen gezogen bin hab ich wieder mehr konsumiert.
24.Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein
25.Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich immer wieder mal. Wenn sich in meinem Alltag immer mehr Aufgaben anhäuften oder sich zunehmend die negativen Auswirkungen (müde, verplant, faul) bemerkbar machten, hab ich erstmal für ein paar Wochen nicht mehr gekifft.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Abzuschalten und Stress abzubauen, war für mich kein Grund zu kiffen.*
28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Drogen konsumiert ist auch in Gefahr in eine Abhängigkeit zu rutschen. Und ich habe ja auch bemerkt wie sich die Häufigkeit des Konsums über die Jahre Stück für Stück langsam steigert.
Allerdings war es für mich auch kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein, ich habe zwar Drogenmissbrauch betrieben aber für mich war es kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Anstatt mich zu schämen noch keinerlei Erfahrungen mit (illegalen) Drogen zu haben, hätte ich stolz drauf seinen sollen keine Drogen in meinem Leben nötig zu haben.
Spätestens nachdem mir die negativen Auswirkungen auf mein Leben auffällig wurden, hätte ich konsequent seinen sollen und den Konsum komplett aufgeben müssen, anstatt nur zu versuchen weniger zu kiffen oder Pausen einzulegen.
31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe immer mehr bemerkt wie sehr das kiffen meinen Antrieb und meine Motivation lähmt. Ich habe meine Hobbys, meinen Sport und meine "nicht Kiffer Freunde" immer mehr vernachlässigt. Zudem hatte das kiffen auch zunehmend negativen Einfluss auf meinen Job, da ich immer vergesslicher und "verplanter" wurde.*
Zudem war ich auch schon ewig ungewollt Single weil ich einfach meinen Ars** nicht hoch bekommen habe. Das alles ist der Rausch einfach bei weitem nicht Wert gewesen! Und dann kamen noch zwei Wendepunkte in meinem Leben hinzu und ich wollte mich auch nicht länger in Illegalität Bewegen. (siehe unten)
32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Eigentlich waren es zwei Punkte. Nachdem die Polizei unser "Zelt" konfisziert hatte , wurde mir erst so richtig bewusst wie dumm und leichtsinnig das mit dem Anbauen war und was jetzt so alles auf mich zukommt. (Gerichtsprozess, evtl Haftstrafe usw)
Ich war sauer auf mich selbst, leichtsinnig so ein hohes Risiko eingegangen zu sein und das obwohl ich doch schon vorher mit dem Gedanken gespielt hatte aufzuhören. Dennoch hatte ich nicht komplett aufgehört, zum einen weil ich mein Umfeld nicht geändert hatte und zum anderen weil ich meinte das es jetzt nachdem wir erwischt wurden ja auch egal ist.
Der zweite endgültige Punkt war dann die Nacht nach der Verkehrskontrolle. Zuerst kam ich mir wahnsinnig ungerecht behandelt vor. Vom Gesetzgeber der mir zwei Tage nach dem kiffen noch fahren unter Drogen vorwirft aber vor allem auch vom Leben/Zufall. Das genau in dem Moment wo ich zum Hinterausgang fuhr die Polizeistreife vorbei kommt und der dann auch noch als einziger in seiner Truppe den Fake Penis Trick kennt.
Aber wie ich dann in einer fremden Stadt alleine in so einer billigen Absteige lag und die ganze Nacht kein Auge zubekommen habe, ist mir so einiges klar geworden. Dicken Gerichtsprozess am Hals mit wahrscheinlich Strafrechtlichen Konsequenzen, Auto konfisziert, keine Ahnung wie ich und mein Auto wieder nachhause kommen sollen, wahrscheinlich hohe Strafe und MPU am Hals, für lange Zeit keinen Führerschein mehr und all die vielen negativen Einflüsse auf mein Leben.*
Und wofür das alles? Was muss denn noch passieren damit ich endlich Check was die Drogen mit meinem Leben angestellt haben und endlich ein für alle mal damit aufhöre?*
Und hab ich begonnen die vielen kleinen Zufälle die dazu geführt haben das ich erwischt wurde nicht mehr als Pech sondern als Zeichen und den nötigen Arschtritt zu verstehen um endlich die Kurve zu bekommen. In der Nacht hab ich mir geschworen keine Drogen mehr anzurühren.
33, Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Ich brauche das nicht mehr, mein jetziges Leben völlig ohne Drogen gefällt mir wesentlich besser. Meine Beziehung, Freunde und Hobbys sind mir einfach so viel wichtiger und ein gelegentlicher Kosum würde das alles wie gefährden.
Die Gefahr wieder in alte Gewohnheitsmuster zurück zu fallen wäre zudem auch zu groß. Man nimmt sich vor zukünftig viel seltener zu kiffen aber schon kurze Zeit später kifft man wieder ganz genau so viel und der Teufelkreis beginnt von vorn.
Ich möchte mich auch nicht länger in Illegalität bewegen.
34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv, schon nach relativ kurzer Zeit hatte ich viel mehr Elan und Antrieb verspürt. Ich habe wieder sehr viel Sport getrieben und war die meisten Wochenenden mit meinem Bus unterwegs, statt nur auf der Couch zu hocken. Ich hatte auch wieder wesentlich mehr Kontakt zu Leuten die nicht kiffen und hab dann auch meine jetzige Freundin kennen gelernt mit der ich nun schon 15- 16 Monate zusammen bin. Auf Arbeit konnte ich mich auch besser und länger konzentrieren und ich konnte mir wieder besser Sachen merken.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Sie und ihr gesamter Freundeskreis, mit dem ich jetzt auch viel in Kontakt bin, ist strickt gegen Drogen. Sie gibt meinem Leben noch mehr Stabilität und Freude und sie unterstützt mich wo sie nur kann. Aber das ich wieder mit kiffen anfange, wäre für sie ein klares "no go" und ich würde niemals meine Beziehung wegen Drogen aufs Spiel setzen.
36.. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Eltern waren sehr erleichtert und haben mir Mut zugesprochen. Wie gesagt wussten die meisten ja gar nichts davon. Aber ich hab von einigen Leuten gehört, das ich einen viel frischeren, fitteren und glücklicheren Eindruck mache.
37.Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs ja, aber ich hab schnell bemerkt wie stumpf denn diese Kiffer-Runden sind wenn man selbst nicht high ist. Dieses lethargische auf der Couch hocken, schei** reden und Playstation spielen war nichts mehr für mich und hab dann nach wenigen Wochen den Kontakt zu meinem Kiffer-Freundeskreis endgültig abgebrochen. Einmal um mich nicht unnötig in Versuchung zu bringen aber auch vor allem weil ich jetzt andere Interessen verfolgte als sie.
Die Leute mit denen ich auf besagten Festival war, kannte ich nur vom Feiern und hab sie nach dem Festival auch nicht mehr wieder gesehen.*
38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Wie gesagt, anfangs hatte ich den Kontakt noch nicht völlig abgebrochen und habe auch miterlebt wie Joints rum gereicht wurden. Aber mein neuer Freundeskreis hat nichts mehr mit Drogen am Hut und von daher hab ich natürlich auch keinen Drogenkonsum beobachtet.*
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Mein Leben ist jetzt viel besser und ich fühle mich jetzt viel wohler als zu meinen Konsumzeiten.
Daher werde ich auch zukünftig keine Drogen mehr anrühren und auch den Kontakt zu Konsumenten meiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein, natürlich nicht. Ich hab auch alle Kiffer-Utensilien (Grinder ect) verschenkt)
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch strikte Einhaltung meiner Abstinenz.*
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen aber falls ich in mir ein wachsendes verlangen wieder zu konsumieren feststellen würde, würde ich mich nicht scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen ect trink ich auch mal 1-2 Flaschen Bier, wenn der Abend mal etwas länger geht auch mal ein dritte. Zum anstoßen trink ich auch mal ein Glas Sekt. Aber ich mag das Gefühl betrunken zu sein einfach nicht mehr. Sobald ich merke das mir leicht schwindelig wird, höre ich auf zu trinken. Hochprozentigen Alkohol trinke ich gar nicht.
Zusatz- Frage 44: Wie kam es dazu das sie sich entschieden haben Cannabis anzubauen?
Wir hatten unser Gras immer von einem Kumpel der selbst Anbaut bekommen. Anfang 2015 ist dieser mit seiner Freundin zusammengezogen und konnte nicht länger anbauen und wollte sein Equipment los werden. Wir haben uns dann dafür entschieden sein Equipment zu übernehmen und zu versuchen unser Gras zum Eigenkonsum selbst anzubauen. Denn das Zeug dauerhaft von einem richtigen Schwarzmarkt-Dealer zu kaufen, war uns zu gefährlich, zu teuer und man weiß auch nie was man genau bekommt und wie die Qualität ist. (Streckmittel, Düngerrückstände usw)
Erst im Nachhinein wurde mir bewusst wie dumm und leichtsinnig das war und was wir da für ein enormes Risiko eingegangen sind. Ich hab das damals einfach ignoriert und mir eingeredet das wir eh nicht erwischt werden.
Im Feb 2016 würde dann während wir alle gemeinsam im Urlaub waren, bei uns eingebrochen und unsere Nachbarn haben die Polizei verständigt. Dabei hat die Polizei dann unser Zelt (1qm groß) und diverse Anbau Utensilien entdeckt und beschlagnahmt. Jetzt läuft gegen uns ein Verfahren.