MPU Cannabis im Straßenverkehr

Hallo moin. Da bin ich mal wieder. Auf Grund von Familienzuwachs konnte ich mich gar nicht weiter kümmern. Außer, ich war zur Akteneinsicht bei der FS erschienen.

Nun meine Frage. Stimmt es, dass die Akte erst von Altlasten bereinigt wird, wenn diese zum Gutachter geschickt wird? Ich hatte darum gebeten, alles was älter als 10 Jahre ist, sofort aus der Akte zu nehmen. Das wollten die jungen Damen aber vor Ort nicht tun und meinten, dass dies erst geschieht, wenn die Akte raus geht. Ist das so? Kann ich mich darauf verlassen?

Beste Grüße an alle.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nun meine Frage. Stimmt es, dass die Akte erst von Altlasten bereinigt wird, wenn diese zum Gutachter geschickt wird?
So ist es
yes.gif

Das wollten die jungen Damen aber vor Ort nicht tun und meinten, dass dies erst geschieht, wenn die Akte raus geht. Ist das so? Kann ich mich darauf verlassen?
Unter dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", raten wir immer dazu die Akte noch einmal einzusehen bevor sie ans MPI verschickt wird...
 
Ok. Und wenn jetzt beim nächsten Besuch die alten Sachen immer noch drin sind? Dann kommt der gleiche Text, dass sie erst vor Versand der Akte bereinigen? Muss man bei der FS dann etwas unbequemer werden?
 
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule in der 7. Klasse. es war ein Polizist vor Ort und hatte uns über Drogen im Allgemeinen aufgeklärt. Parallel hatten wir im Unterricht den Film "Christiane F. Die Kinder vom Bahnhof Zoo gesehen um später etwas darüber zu schreiben.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war im Frühjahr 1999 vor dem Schultor. Ich habe von einem Mitschüler drei Züge gepafft, um etwas mehr Anerkennung zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine Zigarette über die Lunge geraucht.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich hatte Cannabis in Form von Gras in selbstgerollten Joints geraucht. Dies geschah die meiste Zeit jeden zweiten Freitag im Monat, da ich am Folgetag nicht arbeiten musste und frei hatte. Kurz vor der Polizeikontrolle kam es auch mal vor, dass ich in der Woche Abends geraucht hatte.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Wenn meine Partnerin und ich im Urlaub von langen Radtouren gekommen waren und uns anschließend in ein Restaurant begeben hatten, dann gab es zum Essen dazu mal ein kleines Pils vom Fass. Oder wenn zum Neujahr angestoßen wird, dann trinke ich mal einen Schluck Sekt. Sonst ist Alkohol nicht meins, da er mir nicht schmeckt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Heute nicht mehr. Früher hatte ich Zigaretten geraucht und Kaffee getrunken.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war am Morgen danach gefühlt immer etwas grummelig und es hat etwas länger gedauert mit meiner Aufnahmefähigkeit. Ich musste erstmal, wie man sagt, richtig in Wallung kommen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Das konnte ich für mich gut in Kauf nehmen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
2,1ng THC und 23ng COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
1 Joint am Donnerstag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Kontrolle hatte ich nichts konsumiert. Jedoch einen Tag zuvor.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Anfänglich war es die reine Neugier für Cannabis, zwischenzeitlich hatte es den Spaß am spielen auf einer Konsole untermalt und später hatte ich das Gefühl, den Stress unter dem ich stand besser zu verarbeiten.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich war mit dem Bulli meiner Partnerin unterwegs gewesen und meines Erachtens etwas hektisch und flott von einer Ausfahrt auf eine zu dem Zeitpunkt sehr stark befahrene Hauptstraße gefahren, was dann die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife auf mich zog.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
An diesem Tag fuhr ich das Auto, um Baumaterial welches überschüssig war, im Baumarkt zurückzubringen und wiederum anderes Baumaterial zu kaufen. Kombiniert mit dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
An diesem Tag hätte ich eine strecke von ca 70 km zurückgelegt. Gefahren bin ich ca 65 km.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich gehe von insgesamt 30 Fahrten aus. eine Mischung aus Kraftfahrzeug und Fahrrad.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Es gab keinen Konflikt.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Die Konzentrationsfähigkeit wird stark getrübt, die Motorik des eigenen Körper wird gestört. Die Reaktionsfähigkeit lässt nach, Geschwindigkeiten und Distanzen werden falsch eingeschätzt und die Blendwirkung von Licht wird stark erhöht.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Unter dem aktiven Einfluß von THC steht der Körper bis zu 72 Stunden, je nach Verfassung des jeweiligen Konsumenten und der Dosis des Cannabis. Das Abbauprodukt COOH Carbonsäure ist sogar deutlich länger im menschlichen Körper. Je nach Konsumform, Wochen sogar Monate, da diese sich im körpereigenen Fett ablagert und durch wiederkehrenden Kreislauf im Körper nur langsam abgebaut werden kann.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Cannabis kann zu Problemen mit dem Kurzzeitgedächnis führen da der Wirkstoff die dafür zuständigen Rezeptoren blockiert. Es kann zu psychischen Störungen bis gar zu Psychosen führen. Cannabis kann zu Lungenkrebs führen und auch im sozialen Bereich für Probleme sorgen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfänglich war es die reine Neugier, die mich bewogen hatte, es auszuprobieren. Auch wenn das Thema in den Medien aufkam, wie im Fernsehen oder lustigen Filmen, oder Kommentarspalten bei FB, wobei mir immer suggeriert wurde, dass es, wenn man es wie ich nur von einer Seite betrachtete, ja gar nicht so schlimm sein konnte. Als ich die Wirkung von Cannabis besser kennengelernt hatte, hatte ich dieses immer dann konsumiert, wenn ich mich freitags Abends jeden zweiten im Monat vor die Spielekonsole setzte um ein bestimmtes Spiel zu spielen. das tat ich auch vor meiner Konsumzeit schon sehr lange, da ich es seit 2013 regelmäßig spielte. Cannabis gab mir diesbezüglich nochmal eine neue Herausforderung in dem Spiel und ich bildete mir ein, meine Fingerfertigkeiten damit teilweise sogar noch zu verbessern. So zwei Monate vor der Kontrolle fing es an, dass ich vereinzelt auch mal in der Woche einen Joint rauchte, da ich schon beim spielen freitags merkte, dass es eine andere Art der Entspannung auslöste. Denn wenn auf der Arbeit mal wieder eine Sache oder ein Kunde zu unbequem war, oder es sehr stressig war, so hatte es auch mal den Abend gegeben, wo ich dieses Geschehen mit nach Hause nahm. Das kommt jetzt nicht oft vor, aber wenn, dann hab ich sowas immer sehr persönlich genommen und bin es erst zum einschlafen wieder losgeworden. Nun steckte ich wegen Familienplanung in einem sehr wuchtigen Umzug in eine größere Wohnung. Diese haben wir in Rohbauzustand übernommen innerhalb einer Wohnungsbaugenossenschaft. Die hatte die Elektrik und den Estrich komplett erneuert und wir mussten dann quasi den ganzen Rest neu machen. Der Erlass zweier Mieten und die Bezuschussung der Renovierung war für uns verlockend genug, auf diese Sache einzusteigen. Ich gebe aber zu, dass mich diese Nummer völlig überfordert hatte. da solche Dinge keine waren, wo ich Erfahrung mit hatte. Ich hatte also gute 8 Wochen richtig Stress, hatte meinen Sommerurlaub dafür genommen und bin anschließend arbeiten gegangen, um nach Feierabend weiter zu arbeiten. Da ich dann jedes Wochenende auch noch die Schwiegereltern für tatkräftige Unterstützung da hatte, konnte ich mich nicht mit einem Joint vom ganzen Geschehen ablenken und brach damit die Regel, nur am Wochenende zu rauchen und fing an auch mal in der Woche zu konsumieren.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Im direkten Umfeld wusste nur meine Partnerin davon. Weder Eltern, noch Schwiegereltern, oder Freunde, außer eine Freundin, durch die es anfing Cannabis zu rauchen und auch gleichzeitig meine Bezugsquelle war, wusste jemand davon. Beim spielen wusste die Spielerschaft davon. Die mussten öfter mal lachen, wenn ich etwas verrissen hatte, oder sie waren auch mal sauer, wenn es um etwas wichtiges im Spiel ging und ich es praktisch versaut hatte, weil ich nicht bei der Sache war.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Es handelte sich immer um einen Joint an den Abenden, wo ich geraucht hatte. Gedreht mit einem langen dafür vorgesehenen Blättchen, voll bis oben. Daran hatte ich mit Pausen immer mal wieder dran gezogen, bis er alle war. Ich hatte auch schon mal einen zweiten gebaut, der war dann aber schon zu viel. Dann ging nix mehr und der Spieleabend, der ja immer deutlich bis in die Morgenstunden verlief war dann direkt vorbei. in den Wochen des Umzugs hatte sich der Konsum des Joints lediglich dann in die Woche verlegt. Ich hatte nicht das Verlangen, an mehreren Abenden hintereinander zu rauchen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein. Ich habe den Konsum von Cannabis direkt eingestellt, nachdem ich in die Verkehrskontrolle gekommen war.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Pausen gab es immer dann, wenn wir Besuch bekamen, wenn zB die Schwiegereltern zu Besuch kamen, die dann immer über das Wochenende oder über Feiertage bei uns blieben. Oder wenn ich mit meiner Partnerin in den Urlaub gefahren bin. Konsumspitzen gab es keine, da der Konsum immer gleichbleibend war. Er verlagerte sich nur ab und an mal in einen anderen Wochentag.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Cannabis abschalten, aber mit diesem war es eine andere Art abzuschalten, was ich ab und an mal genießen wollte, da es mir Spaß machte, ab und an mal einen Joint zu rauchen. Ich fand es schön mal alles um sich herum zu vergessen, die Arbeit, zum Schluss auch der Umzugsstress, sich einfach mal abends zuhause um nix Gedanken machen zu müssen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich denke, das jeder Mensch früher oder später in eine Abhängigkeit gerät. Für mich muss ich sagen, dass ich froh bin, rechtzeitig einen Dämpfer durch die Kontrolle bekommen zu haben, wodurch ich unkompliziert den Konsum einstellen konnte. denn auf lange Sicht hätte sich mein Konsum auch steigern können.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Denn hätte ich mich vorher richtig informiert, dann hätte ich über die Schattenseiten dieser Droge Cannabis bescheid gewusst. Dann wäre es mit der Neugier wohl auch gleich vorbei gewesen und ich hätte gar nicht erst damit angefangen, es zu konsumieren.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
das hat mehrere Gründe. Heute bin ich Papa eines 1,5 Jahre alten Jungen. Wenn alles gut verläuft, dann gibt es im März nächsten Jahres ein zweites Kind. Ich bin jetzt ein Familienvater der eine sehr hohe Verantwortung trägt. Ich möchte gesund leben um lange für meine Familie da zu sein. Das finde ich so wichtig, dass ich auch das Rauchen von Zigaretten aufgeben habe. Ich muss flexibel sein können, wenn mal etwas wichtiges passiert, wo ich voll und ganz da sein und funktionieren muss.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war die Polizeikontrolle. Ich war total geschockt, dass ich in einem Polizeiauto hinten einsteigen musste und zur wache gefahren worden bin. Ich für meine Person habe nicht mit Mitte 30 in einem Polizeiauto zu sitzen. Auch der Ärger danach, die Kosten, die Entziehung der Fahrerlaubnis und dass ich nun allen Freunden und den Familien erzählen musste, dass ich Drogen genommen habe, fand ich sehr heftig.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Einerseits ist es jetzt die Aufgabe ein anständiger gesunder und fitter Familienvater zu sein und auf der anderen Seite haben meine Recherchen der vergangenen Jahre ergeben, wie gefährlich Cannabis ist. Insbesondere in der heutigen Zeit, wo Cannabis mit chinesischen Cannabinoiden gestreckt wird, welches A so stark in der Wirkung ist, dass es lebens-bedrohlich sein kann und B ein Vielfaches mehr dafür sorgt, in eine Abhängigkeit zu führen. Genauso möchte ich nicht in die alten Verhaltensmuster zurückfallen. Ich fühle mich sehr gut in meiner Lebenssituation.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ganz gut. Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine, den Kontakt zu der einzigen Person, die konsumierte, habe ich abgebrochen. Anfangs hatte ich ein bisschen die Wirkung vermisst, dieses anders entspannt zu sein. Aber ich konnte mir vor Augen führen, dass es das nicht wert ist, dafür zu viele Risiken einzugehen. Ich bin auch dahinter gekommen, das Entspannung immer so funktioniert, wie man sich diese vom Kopf her gestaltet.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Niemand außer ich mir selbst. In dem ich mich informativ und mit Recherchen über das Thema Cannabis auseinandergesetzt habe, habe ich heute eine andere Einstellung dazu. Des weiteren habe ich mich auch ein Stück weit verändert und lade mir nicht mehr so viel auf die Schultern, was in irgendeiner Form zu stressig für mich ist. Sei es auf Arbeit oder privat. Eine innere Ausgeglichenheit ohne Drogen ist mir sehr wichtig geworden.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld ist wie immer. Hin und wieder wird mal gefragt, ob ich alle Defizite, die durch den Konsum entstanden waren, schon aus der Welt geräumt sind und ob bei mir nach wie vor alles in Ordnung ist.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zu der konsumierenden Person abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde weiterhin abstinent bleiben und mich von Menschen, die Drogen konsumieren fern halten.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich weiterhin strikt abstinent bleibe und mir vor Augen halte, was für eine Gefahr ich für mich und andere im Straßenverkehr unter Einfluss von Drogen wäre. Hinzu kommt, dass ich jeglichen Kontakt zu Leuten, die Drogen nehmen meiden werde.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch kann es nicht zu einem Rückfall kommen, sollten sich jedoch Zeichen bemerkbar machen, so kann ich rechtzeitig Hilfe von dementsprechenden Personen wie Ärzte und Psychologen in Anspruch nehmen, bevor es zu einem Konsumrückfall kommt.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
In einem Restaurant mal ein kleines Pils zum Essen nach einer langen Radtour im Urlaub oder ein Glas Sekt an Sylvester zum anstoßen. Sonst mag ich Alkohol nicht.
 
Moin liebe Leute. Nun hab ich endlich mal Zeit gefunden, meine Aufarbeitung mit Hilfe des Fragebogens aufzuzeigen. Kann man das so machen, oder geht da was gar nicht. Ich würde mich freuen, wenn sich das mal jemand anschauen kann.

Beste Grüße
 

Kill

Stamm-User
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Cannabis kann zu Problemen mit dem Kurzzeitgedächnis führen da der Wirkstoff die dafür zuständigen Rezeptoren blockiert. Es kann zu psychischen Störungen bis gar zu Psychosen führen. Cannabis kann zu Lungenkrebs führen und auch im sozialen Bereich für Probleme sorgen.

Bei täglichem Konsum kannst du ganz schnell in eine Abhängigkeit geraten...

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Niemand außer ich mir selbst. In dem ich mich informativ und mit Recherchen über das Thema Cannabis auseinandergesetzt habe, habe ich heute eine andere Einstellung dazu. Des weiteren habe ich mich auch ein Stück weit verändert und lade mir nicht mehr so viel auf die Schultern, was in irgendeiner Form zu stressig für mich ist. Sei es auf Arbeit oder privat. Eine innere Ausgeglichenheit ohne Drogen ist mir sehr wichtig geworden.

Irgendjemand wird dir geholfen haben... Erwähne zumindest deine Partnerin... Und wenn du mal überlegst wirst du wahrscheinlich diese Frage tatsächlich anders beantworten können. Es geht um deinen sozialen Status der dich zukünftig daran "hindert" wieder zu konsumieren. Zwar hast du dein Kind bzw. Kinder erwähnt aber da muss noch mehr kommen.

Du hast doch immer nur Freitags beim zocken gekifft oder doch um Stress abzubauen???


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld ist wie immer. Hin und wieder wird mal gefragt, ob ich alle Defizite, die durch den Konsum entstanden waren, schon aus der Welt geräumt sind und ob bei mir nach wie vor alles in Ordnung ist.

Bei einer anderen Frage hast du erwähnt, dass fast keiner von deiner Kifferei wusste und hier sagst du, dass sich doch Leute erkundigen... Dein Umfeld gibt dir im besten Fall, seitdem du abstinent bist immer eine positive Rückmeldung wie toll du plötzlich wieder bist.


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Dein Fragebogen hat noch ganz viele Baustellen. "Deine Verzichtsmotivation ist extrinsisch formuliert und auf den Entzug des Führerscheins zurückzuführen" - so stand es fälschlicherweise in meinem Gutachten... :Die Bei dir kommt es allerdings wirklich so rüber, dass dein Hauptgrund für die MPU ist, dass du den Führerschein wiederkriegst. Das ist natürlich bei fast allen der Fall, aber das darfst du dem Gutachter nicht erzählen, "dass der Prozess der MPU so teuer war und, dass es dir unangenehm war, dass du es allen erzählen musstest usw." Du musst dir hier die "guten Fragebögen" durchlesen, dann weißt du um was es geht. Deine "Geschichte" hier ist wischiwaschi, du weißt nicht wirklich worum es bei der MPU geht...
 

Kill

Stamm-User
Das ist auch nicht böse gemeint, aber die MPU ist schon ziemlich komplex in ihrer Beschaffenheit.

Da müssen ganz prägnante Dinge formuliert und kommuniziert werden, der Gutachter hat nämlich nur eine Stunde Zeit sich in dich reinzuversetzen. Ganz wichtig ist deine Rückfallprophylaxe die durch z.B. dein soziales Umfeld gestärkt wird und auch die Verzichtsmotivation warum du zukünftig nicht mehr kiffen wirst, die du gut darlegen musst.
 
Das fasse ich auch gar nicht böse auf. Ich finde es toll, dass ihr euch hier die Zeit nehmt und einem zeigt, was bei den Fragen wirklich gemeint ist. Es ist in der Tat nicht leicht, diese zu verstehen.
 
Dann schaue dir das doch gerne nochmal an Max. Ich vergleiche nämlich gerade gute Fragebögen mit meinem, um zu schauen, welche Fragen ich falsch deute.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dann schaue dir das doch gerne nochmal an Max.
Führe das mit @Kill erstmal zu Ende ... ich möchte da jetzt nicht weiter dazwischen funken, sonst wird das hier ein großes durcheinander.
Es ist immer besser der Reihe nach, dass ist übersichtlicher und somit jedem geholfen.
@Kill nimmt mir somit auch ein bisschen Arbeit ab ... letztendlich ist er auch kein "Neuling" mehr und weiß was er schreibt. ;)
 

Kill

Stamm-User
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Es gab keinen Konflikt

Formuliere es so, dass DU keinen Konflikt darin gesehen hast, nicht, dass es keinen gab. Dir war es einfach egal oder du hast es nicht besser gewusst. Mir persönlich war es z.B. bis zur Auffälligkeit absolut egal ob ich beknallt Auto fahre....

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Es handelte sich immer um einen Joint an den Abenden, wo ich geraucht hatte. Gedreht mit einem langen dafür vorgesehenen Blättchen, voll bis oben. Daran hatte ich mit Pausen immer mal wieder dran gezogen, bis er alle war. Ich hatte auch schon mal einen zweiten gebaut, der war dann aber schon zu viel. Dann ging nix mehr und der Spieleabend, der ja immer deutlich bis in die Morgenstunden verlief war dann direkt vorbei. in den Wochen des Umzugs hatte sich der Konsum des Joints lediglich dann in die Woche verlegt. Ich hatte nicht das Verlangen, an mehreren Abenden hintereinander zu rauchen.

Bei Frage 21 hast du gesagt, dass du die Regel nur einen Joint zu rauchen, bei deinem Umzug gebrochen hast und auch unter der Woche geraucht hast. Hier bei Frage 23 schreibst du, dass du den Konsum lediglich in die Woche verschoben hast... In Wirklichkeit hast du doch dann scheinbar einfach öfter konsumiert und nicht gleichviel nur an anderen Tagen.

Also Ja, es gab Stresssituationen in denen du mehr geraucht hast, diese vermeidest du aber ja zukünftig - solltest du nochmal in solche Stresssituationen geraten holst du dir Hilfe in deiner Familie zum Tapeten abreissen. Also auf den Umzug projiziert hättest du dir da einfach ein paar Handwerker kommen lassen können damit du nicht so alleine da stehst... Ist natürlich nicht praxisnah, aber du musst darstellen können wie du Situationen vermeidest in denen du gekifft hast.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ganz gut. Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine, den Kontakt zu der einzigen Person, die konsumierte, habe ich abgebrochen. Anfangs hatte ich ein bisschen die Wirkung vermisst, dieses anders entspannt zu sein. Aber ich konnte mir vor Augen führen, dass es das nicht wert ist, dafür zu viele Risiken einzugehen. Ich bin auch dahinter gekommen, das Entspannung immer so funktioniert, wie man sich diese vom Kopf her gestaltet.

Bei der Frage wie du die "Umstellung zur Abstinenz erlebt hast" musst du dem Gutachter vermitteln wie schön dein Leben jetzt ohne Konsum ist. Dass du wieder leistungsfähiger bist, dass du dich besser konzentrieren kannst und du dich einfach freier fühlst ohne die Kifferei.

Du kannst auch ruhig sagen, dass es dir am Anfang etwas schwer gefallen ist ( du erwähntest bei einer Frage, dass du länger brauchtest "in Wallung zu kommen" ), aber bei dieser Frage sollte dein neues, verbessertes Lebensgefühl zum Vorschein gebracht werden. Auch wenn es bei deinen Werten und deinem Konsummuster vielleicht etwas übertrieben klingt - der Gutachter will da wissen, dass es dir jetzt geiler geht als während des Konsums.

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Für deinen verbesserten Fragebogen:

Ergoogle die Begriffe extrinsische und intrinsische Motivation, diese zwei Arten der Motivation werden in der zusammenfassenden Befundwürdigung über das GutachtenErgebnis entscheiden. Die Gutachter wollen eine intrinsische Verzichtsmotivation von dir hören. Informiere dich darüber und überarbeitete deinen Fragebogen.
 
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule in der 7. Klasse. es war ein Polizist vor Ort und hatte uns über Drogen im Allgemeinen aufgeklärt. Parallel hatten wir im Unterricht den Film "Christiane F. Die Kinder vom Bahnhof Zoo gesehen um später etwas darüber zu schreiben.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war im Frühjahr 1999 vor dem Schultor. Ich habe von einem Mitschüler drei Züge gepafft, um etwas mehr Anerkennung zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine Zigarette über die Lunge geraucht.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich hatte Cannabis in Form von Gras in selbstgerollten Joints geraucht. Dies geschah die meiste Zeit jeden zweiten Freitag im Monat, da ich am Folgetag nicht arbeiten musste und frei hatte. Kurz vor der Polizeikontrolle kam es auch mal vor, dass ich in der Woche Abends geraucht hatte.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Wenn meine Partnerin und ich im Urlaub von langen Radtouren gekommen waren und uns anschließend in ein Restaurant begeben hatten, dann gab es zum Essen dazu mal ein kleines Pils vom Fass. Oder wenn zum Neujahr angestoßen wird, dann trinke ich mal einen Schluck Sekt. Sonst ist Alkohol nicht meins, da er mir nicht schmeckt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Heute nicht mehr. Früher hatte ich Zigaretten geraucht und Kaffee getrunken.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war am Morgen danach gefühlt immer etwas grummelig und es hat etwas länger gedauert mit meiner Aufnahmefähigkeit. Ich musste erstmal, wie man sagt, richtig in Wallung kommen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Das konnte ich für mich gut in Kauf nehmen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
2,1ng THC und 23ng COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
1 Joint am Donnerstag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Kontrolle hatte ich nichts konsumiert. Jedoch einen Tag zuvor.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Anfänglich war es die reine Neugier für Cannabis, zwischenzeitlich hatte es den Spaß am spielen auf einer Konsole untermalt und später hatte ich das Gefühl, den Stress unter dem ich stand besser zu verarbeiten.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich war mit dem Bulli meiner Partnerin unterwegs gewesen und meines Erachtens etwas hektisch und flott von einer Ausfahrt auf eine zu dem Zeitpunkt sehr stark befahrene Hauptstraße gefahren, was dann die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife auf mich zog. Laut Aussage der Polizei, war es jedoch mein äußeres Erscheinungsbild (lange Haare, Kappe rückwärts getragen, VW Bus) welches Sie zur Kontrolle bewogen hat.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
An diesem Tag fuhr ich das Auto, um Baumaterial welches überschüssig war, im Baumarkt zurückzubringen und wiederum anderes Baumaterial zu kaufen. Kombiniert mit dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
An diesem Tag hätte ich eine strecke von ca 70 km zurückgelegt. Gefahren bin ich ca 65 km, bis ich kontrolliert wurde.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In Anbetracht dessen, das man 72 Stunden nach Konsum immer noch fahruntüchtig ist, gehe ich von insgesamt 30 Fahrten aus. eine Mischung aus Kraftfahrzeug und Fahrrad.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Es gab keinen Konflikt. Da mir gar nicht bewusst war, wie lange ich nach dem Konsum von Cannabis fahruntauglich bin, hatte ich mir auch gar keine Gedanken über die Gefahr im Straßenverkehr gemacht.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Die Konzentrationsfähigkeit wird stark getrübt, die Motorik des eigenen Körper wird gestört. Die Reaktionsfähigkeit lässt nach, Geschwindigkeiten und Distanzen werden falsch eingeschätzt und die Blendwirkung von Licht wird stark erhöht.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Unter dem aktiven Einfluß von THC steht der Körper bis zu 72 Stunden, je nach Verfassung des jeweiligen Konsumenten und der Dosis des Cannabis. Das Abbauprodukt COOH Carbonsäure ist sogar deutlich länger im menschlichen Körper. Je nach Konsumform, Wochen sogar Monate, da diese sich im körpereigenen Fett ablagert und durch wiederkehrenden Kreislauf im Körper nur langsam abgebaut werden kann.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Durch täglichen Konsum kann man sehr schnell in eine Abhängigkeit geraten, man kann gesundheitliche Probleme bekommen, wie Depressionen, Psychosen, das Kurzzeitgedächnis leidet unter dem Konsum von Cannabis, das Risiko von Lungenkrebs besteht und die Leistungsfähigkeit sinkt. Des Weiteren kann sich eine Toleranz gegenüber dieser Droge bilden, was einen höheren Konsum zur Folge hätte.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfänglich war es die reine Neugier, die mich bewogen hatte, es auszuprobieren. Auch wenn das Thema in den Medien aufkam, wie im Fernsehen, lustigen Filmen, oder Kommentarspalten bei FB. Dabei wurde mir immer suggeriert, dass es, wenn man es wie ich, nur von einer Seite betrachtete, ja gar nicht so schlimm sein konnte.
Als ich die Wirkung von Cannabis besser kennengelernt hatte, hatte ich dieses immer dann konsumiert, wenn ich mich freitags Abends -jeden zweiten im Monat- vor die Spielekonsole setzte um ein bestimmtes Spiel zu spielen. das tat ich auch vor meiner Konsumzeit schon sehr lange, da ich es seit 2013 regelmäßig spielte. Cannabis gab mir diesbezüglich nochmal eine neue Herausforderung in dem Spiel und ich bildete mir ein, meine Fingerfertigkeiten damit teilweise sogar noch zu verbessern.
So 2 Monate vor der Kontrolle kam hinzu, dass wir in eine größere Wohnung ziehen wollten, die wir zuvor komplett sanieren mussten. Diese Sache hat mich ehrlich gesagt völlig überfordert, da ich in solchen Dingen keine Erfahrung hatte. Hinzu kam auch, dass meine Schwiegereltern somit jedes Wochenende als tatkräftige Unterstützung da waren. Somit konnte ich mich am Wochenende nicht mit meinem Joint vom ganzen Geschehen ablenken und brach damit immer häufiger die Regel, nur am Wochenende zu konsumieren und fing an auch in der Woche zu konsumieren.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Im direkten Umfeld wusste nur meine Partnerin davon. Weder Eltern, noch Schwiegereltern, oder Freunde, außer eine Freundin, durch die es anfing Cannabis zu rauchen und auch gleichzeitig meine Bezugsquelle war, wusste jemand davon. Beim spielen wusste die Spielerschaft davon. Die mussten öfter mal lachen, wenn ich etwas verrissen hatte, oder sie waren auch mal sauer, wenn es um etwas wichtiges im Spiel ging und ich es praktisch versaut hatte, weil ich nicht bei der Sache war.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Es handelte sich immer um einen Joint an den Abenden, wo ich geraucht hatte. Gedreht mit einem langen dafür vorgesehenen Blättchen, voll bis oben. Daran hatte ich mit Pausen immer mal wieder dran gezogen, bis er alle war. Ich hatte auch schon mal einen zweiten gebaut, der war dann aber schon zu viel. Dann ging nix mehr und der Spieleabend, der ja immer deutlich bis in die Morgenstunden verlief war dann direkt vorbei. in den Wochen des Umzugs hatte sich der Konsum des Joints lediglich dann in die Woche verlegt. Ich hatte nicht das Verlangen, an mehreren Abenden hintereinander zu rauchen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein. Ich habe den Konsum von Cannabis direkt eingestellt, nachdem ich in die Verkehrskontrolle gekommen war.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Pausen gab es immer dann, wenn wir Besuch bekamen, wenn zB die Schwiegereltern, die dann immer über das Wochenende oder über Feiertage bei uns blieben. Oder wenn ich mit meiner Partnerin in den Urlaub gefahren bin. Konsumspitzen gab es keine, da der Konsum immer gleichbleibend war. Er verlagerte sich nur ab und an mal in einen anderen Wochentag.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Cannabis abschalten, aber mit diesem war es eine andere Art abzuschalten, was ich ab und an mal genießen wollte, da es mir Spaß machte, ab und an mal einen Joint zu rauchen. Ich fand es schön mal alles um sich herum zu vergessen, die Arbeit, zum Schluss auch der Umzugsstress, sich einfach mal abends zuhause um nix Gedanken machen zu müssen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich denke, das jeder Mensch früher oder später in eine Abhängigkeit gerät. Für mich muss ich sagen, dass ich froh bin, rechtzeitig einen Dämpfer durch die Kontrolle bekommen zu haben, wodurch ich unkompliziert den Konsum einstellen konnte. denn auf lange Sicht hätte sich mein Konsum auch steigern können.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Denn hätte ich mich vorher richtig informiert, dann hätte ich über die Schattenseiten dieser Droge Cannabis bescheid gewusst. Dann wäre es mit der Neugier wohl auch gleich vorbei gewesen und ich hätte gar nicht erst damit angefangen, es zu konsumieren.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
das hat mehrere Gründe. Heute bin ich Papa eines 1,5 Jahre alten Jungen. Wenn alles gut verläuft, dann gibt es im März 2022 ein zweites Kind. Ich bin jetzt ein Familienvater der eine sehr hohe Verantwortung trägt. Ich möchte gesund leben um lange für meine Familie da zu sein. Das finde ich so wichtig, dass ich auch das Rauchen von Zigaretten aufgeben habe. Ich muss flexibel sein können, wenn mal etwas wichtiges passiert, wo ich voll und ganz da sein und funktionieren muss. Auch möchte ich mein Umfeld, die mir so viel Rückhalt und Zuspruch geben, nicht enttäuschen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war die Polizeikontrolle. Ich war total geschockt, dass ich in einem Polizeiauto hinten einsteigen musste und zur wache gefahren worden bin. Ich für meine Person habe nicht mit Mitte 30 in einem Polizeiauto zu sitzen.
Diese Situation hat mich zum Nachdenken und somit auch Umdenken bewogen, da mir erst da bewusst wurde, welcher Gefahr ich mich und anderen aussetze.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Einerseits ist es jetzt die Aufgabe ein anständiger gesunder und fitter Familienvater zu sein und auf der anderen Seite haben meine Recherchen der vergangenen Jahre ergeben, wie gefährlich Cannabis ist. Insbesondere in der heutigen Zeit, wo Cannabis mit chinesischen Cannabinoiden gestreckt wird, welches A so stark in der Wirkung ist, dass es lebens-bedrohlich sein kann und B ein Vielfaches mehr dafür sorgt, in eine Abhängigkeit zu führen. Genauso möchte ich nicht in die alten Verhaltensmuster zurückfallen. Ich fühle mich sehr gut in meiner Lebenssituation.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ganz gut. Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine, den Kontakt zu der einzigen Person, die konsumierte, habe ich abgebrochen. Anfangs hatte ich ein bisschen die Wirkung vermisst, dieses anders entspannt zu sein. Aber ich konnte mir vor Augen führen, dass es das nicht wert ist, dafür zu viele Risiken einzugehen. Ich bin auch dahinter gekommen, das Entspannung immer so funktioniert, wie man sich diese vom Kopf her gestaltet.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Partnerin, meine Familie und meine Freunde aus meinem direkten Umfeld, die mir jeder Zeit bei Problemen und Konflikten helfen. Auch das Aufwachsen sehen meines Sohnes bestärkt mich ebenso in der jetzigen Zeit, zu erkennen, dass der Konsum von Cannabis ein Fehler war.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Seitdem mein Umfeld von dem Konsum erfahren hat, stärkt es mir sehr den Rücken und gibt mir seit meiner Abstinenz immer wieder positives Feedback.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe den Kontakt zu der konsumierenden Person abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde weiterhin abstinent bleiben und mich von Menschen, die Drogen konsumieren fern halten. Außerdem hat sich mein Leben grundsätzlich verändert. Ich bin nun Vater, somit hab ich auch eine Vorbildfunktion und Drogen haben keinen Platz mehr in meinem Leben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich weiterhin strikt abstinent bleibe und mir vor Augen halte, was für eine Gefahr ich für mich und andere im Straßenverkehr unter Einfluss von Drogen wäre. Hinzu kommt, dass ich jeglichen Kontakt zu Leuten, die Drogen nehmen meiden werde.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch kann es nicht zu einem Rückfall kommen, sollten sich jedoch Zeichen bemerkbar machen, so kann ich rechtzeitig Hilfe von dementsprechenden Personen wie Ärzte und Psychologen in Anspruch nehmen, bevor es zu einem Konsumrückfall kommt.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
In einem Restaurant mal ein kleines Pils zum Essen nach einer langen Radtour im Urlaub oder ein Glas Sekt an Sylvester zum anstoßen. Sonst mag ich Alkohol nicht.

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Hallo Kill, jetzt habe ich deinen post nicht mehr gelesen, weil ich in den Fragebogen vertieft war. ich habe aber grundsätzlich nochmal alle punkte überdacht. Vielleicht ist es so schon besser. Sehr interessant, dass man rausliest, dass das Hauptziel der Fs ist, obwohl es sich bei mir gar nicht so anfühlt. Gefühlt will ich vermitteln, dass ich jetzt schon seit der Kontrolle keinen Joint mehr angefasst habe. auch ist es nicht so leicht, Probleme beseitigt zu haben, wo es keine gab. vielen Dank für deine Mühe.:)
 

Kill

Stamm-User
Der Fragebogen ist schon deutlich besser, Max sollte auf jeden Fall drüberlesen.

Ich will dir hier auch nur das Worstcase Szenario aufzeigen ( aber das zeigt Max dir wahrscheinlich noch auf :D ) und dir sagen worauf es, auch für dich, ankommt. Dass du die Polizeikontrolle als "Wink des Schicksals" siehst ist gut - das sollte auch als dein "Knackpunkt" bzw. Auslöser und nicht als deine "Verzichtsmotivation" kommuniziert werden. Sonst heißt es nachher, dass du wegen des Führerscheinentzuges aufgehört hast zu konsumieren - und das wäre eine extrinsische Verzichtsmotivation und damit gibt's kein positives Gutachten. Also Ursache und Auslöser zum drogenfreien Leben muss von dir verstanden werden.

Mir wurde auf genau deine Aussage, dass ich schon beim Führerscheinentzug mit den Drogen abgeschlossen habe, der Führerscheinentzug als extrinsische Verzichtsmotivation ausgelegt - ist natürlich völliger Bullshit, aber das Ergebnis war dann vorerst negativ und ich musste dann dagegen angehen... Also gegen meine 2. Begutachtung.

Egal, du kannst auch noch mehr das Vaterwerden mit in deine "Geschichte" einbauen - es sind ja nicht nur die Fragen hier aus den Fragebögen, du musst eine "gute Geschichte" erzählen und das eine Stunde lang... Dir alles Gute.
 
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