So ich hab es nun Geschafft den FB fertig zu stellen. Für jegliche Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr Dankbar. Ansonsten noch einen schönen Sonntag.
Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste mal habe in der 7 Klasse in der Realschule im Biologieunterricht von Drogen gehört.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste mal hab ich 2015 nach der letzten Abschlussprüfung der Realschule einen Joint mit Klassenkameraden geraucht.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
2015 einmalig aus Neugier mit Klassenkameraden.
2016-2017 gelegentlich mit Freunden aus einer Gruppe so 1-2 die Woche jeweils 1-2 Joints.
2018-2019 stieg der Konsum an. Ich rauchte oft mit meinen mit-Azubis aus meinen Ausbildungsbetrieb. Und auch Zuhause alleine nach der Arbeit. 3-4 mal die Woche.
2020 rauchte ich mit Freunden oder alleine Zuhause ca. 1-2 Gramm am Tag in Joints. An ca. 5 Tagen die Woche.
Am 31.10.21 Konsumierte ich das erste und einzige mal Benzos wodurch ich so hemmungslos wurde, dass ich auch noch Tilidin in Form von Tabletten zu mir nahm.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, ich trinke überhaupt keinen Alkohol
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Mit 16 habe ich 2-3 mal Bier getrunken. Jedoch schnell festgestellt das es nichts für mich ist, weder der Geschmack noch die Wirkung.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
1-2 Tassen Kaffee am Tag und 5-8 Zigaretten
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Bei erstmaligen Konsum 2015 stellte ich fest, dass ich träge wurde. Als ich ab 2016 und auch während meiner Ausbildung mit Freunden und Arbeitskollegen häufiger konsumierte, war ich oft antriebslos und nicht konzentriert bei der Sache. Auch habe ich immer weniger Kontakt zu nicht konsumierende Freunden gepflegt. Ich habe mich immer weiter Sozial von anderen Menschen abgekapselt. Ich wurde mit der Zeit immer emotionsloser und auch sehr Gefühlskalt.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der Folgen weiter konsumiert ich habe mir einfach keine Gedanken gemacht bzw. diese mit Konsum überdeckt.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
16 ng/ml THC, 4,9 ng/ml THC-OH, 626 ng/ml THC-COOH, 2,5 ng/ml Tilidin, 80 ng/ml Flubromazolam (Benzos)
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe in der Woche der Auffälligkeit jeden Tag ca. 1-1,5 Gramm geraucht. Sonntag vor der Auffälligkeit war ich auf 1 Kifferparty, wo ich mehrere Joints alleine oder Mit Kumpels rauchte. Würde sagen ich hab mindestens 8-10 Gramm geraucht. Wie viele Benzos und Tilidin ich konsumiert habe kann ich ihnen leider nicht sagen. Da ich erschreckender Weise von Sonntag Abend bis Sonntag Nacht einen Filmriss habe. Am darauf folgenden Montag kam es zur Auffälligkeit.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich rauchte einen Joint bevor ich zur Arbeit gefahren bin ca. 7 Uhr. Dieser war vom Vorabend noch über.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich wollte mich berauschen um den Kopf frei zubekommen. Und nicht mehr über anstehende Projekte auf der Arbeit nach zu denken. Die Benzos am Abend davor nahm ich aus einer Gruppendynamik heraus, weil ich den Kopf voll hatte. Und meine Konsumfreunde sah und merkte wie diese sich über gar nichts mehr Gedanken machten. Das Tilidin nahm ich weil ich so hemmungslos war und mir keine Gedanken mehr gemacht habe. Dazu kommt das ich nicht als Außenseiter dar stehen wollte. Ich habe nach der Akzeptanz in der Gruppe gesucht.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wollte mit dem Firmenwagen zur Arbeit fahren. Als mir ein Schraubendreher aus der Hose viel, ich ihn aufheben wollte es kam zu einem Unfall. Ich setzte das Auto gegen einen Stein.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte zur Arbeit.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte ca. 12 Km fahren. Nach 5Km kam es zum Unfall.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Angesichts der Tatsache das man je nach Konsum Muster ca. 72h von THC noch berauscht ist, würde ich mindestens 350mal schätzen.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe diesen Konflikt überhaupt nicht gelöst. Denn es gab für keinen. Ich habe einfach nicht daran Gedacht das ich nicht Herr meiner Sinne war.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Beim rauchen von Cannabis leiden die Reaktionsreflexe und die Wahrnehmung von Abständen komplett darunter . Hinzu kommt das die Augen Lichtempfindlicher sind und man somit schneller geblendet oder ähnliches wird. Bei Benzodiazepinen leidet das empfinden ebenso wie bei Cannabis. Mann ist völlig enthemmt und es kommt zur Selbstüberschätzung. Außerdem wirkt es stark sedierend. Man wird träge und Schläfrig. Tilidin dämpft die Empfindung und die körperlichen Gefühle total. Es stört ebenfalls die geistige Wahrnehmung massiv.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Konsummuster bei Cannabis bis zu 72h. Bei Flubromazolam (research-Benzo) bis zu 8-10h wahrscheinlich höher. Tilidin wirkt bis 6-8h.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, es bildet sich schnell eine Toleranz gegenüber der Droge, d.h man hat das Verlangen nach einer Dosissteigerung und möchte immer mehr. Die Leistung und Denkfähigkeit sinkt. Das Kurzzeitgedächtnis leidet. Und man sucht unter Umständen, weil einen die Wirkung von Cannabis nicht mehr befriedigt, in einer anderen Droge seinen Rausch. Außerdem empfindet man es auch als normal jeden Tag bekifft zu sein und gibt sein Geld nur noch für Drogen aus. Es kann auch zu Angstzuständen, Paranoia, Psychosen und Depressionen kommen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich wusste damals nicht wo ich hin will. Außerdem habe ich mir selber sehr Druck gemacht. Durch den Drogen Konsum sind diese Probleme einfach in Rauch aufgegangen. Auch war es im Freundeskreis normal zu Kiffen. Ich wollte einfach dazugehören. Und die Wirkung von Cannabis hat mein Interesse geweckt. Außerdem hab ich und mein damaliger Freundeskreis uns stark von Musik wie Deutschrap oder auch Amerikanischen Hip-Hop prägen lassen wo jeglicher Drogenkonsum oder Medikamentenmissbrauch sehr verherrlicht wird.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie war entsetzt das ich Drogen konsumiere, vor allem mein Vater war sehr enttäuscht von mir. Bei meinen Kiffer Kumpels erntete ich Lob und Anerkennung. Meine anderen, normalen Freunden verstanden nicht warum ich konsumierte. Die Enttäuschung meiner Familie war mir egal, denn ich hab ja bei den „coolen“ Freunden Akzeptanz und zu Spruch bekommen. Heute weiß ich es viel besser.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja der damalige Stress in meinem Ausbildungsbetrieb, so wie der Tot meines Hundes.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja ich habe mich direkt nach der Auffälligkeit an meinen Bruder und Familie gewandt. Ich habe mit ihnen über meine damaligen Probleme gesprochen das hat mir sehr geholfen. Seitdem habe haben wir alle ein viel besseres Verhältnis zu Einander. Außerdem hat die Verkehrspsychologin mir geholfen wie ich mit meiner damaligen Problematik umgehen kann. Ich habe mich intensiv mit meinem Konsum aus Einander gesetzt und den festen Entschluss getroffen so nicht weiter Leben zu wollen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ich hatte gegen Ende der Ausbildung eine leichte Konsumspitze da ich mit meinem Ausbildungsbetrieb nicht mehr klar gekommen bin, und sehr viel Stress hatte. Als ich dann nach der Ausbildung den Betrieb wechselte hatte ich deutlich weniger Stress und konnte auch wieder ohne Joints gut abschalten. Dann als mein Hund am 3.10.2020 verstarb stieg der Konsum wieder deutlich an da ich mich sehr zurück gezogen habe. Ich redete mit niemandem darüber, was mir rückblickend überhaupt nicht gut tat. Heute weiß ich das es absolut der falsche Weg war.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich selber ich machte mir im Kopf zu viel Druck. Ich war damals sehr schüchtern und konnte mit diesem Druck und den Konflikten einfach nicht umgehen, da ich zu wenig Selbstvertrauen hatte. Mit dem rauchen von Cannabis konnte ich diesen und Druck, Konflikte Stress den ich mir selber machte für den Moment einfach vergessen. Und ich habe die Gefahren der Drogen und deren Konsequenzen einfach ausgeblendet. Ich hab mir immer vorgemacht dass, das ja alles meine eigenen Probleme sind, ich selber damit klar kommen muss. Ich wollte niemand anders damit belasten.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja definitiv jeder der Drogen konsumiert begibt sich der Gefahr einer Sucht.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein ich habe sehr starken Missbrauch betrieben. Einen zwang zum Konsum gab es bei mir nie. Ich habe meist Cannabis geraucht, weil ich mich selbst zu sehr unter Druck gesetzt habe und nicht Abschalten konnte.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja definitiv, ich hätte mich niemals dazu verleiten lassen sollen. Mich mit meinen Problemen besser aus Einander setzen sollen. Und mir andere Wege zum Abschalten suchen sollen. Und auch nicht nach der Akzeptanz der Gruppe suchen sollen, die mir nicht gut tut.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Wenn ich wieder konsumieren würde, würde ich mich sehr schnell wieder im alten Kreis von früher drehen. Und meine Familie und Freunde vernachlässigen so wie meine neue Arbeitsstelle. Ich habe mich für ein Abstinentes leben entschieden da ich dieses in vollen Zügen genieße, es fühlt sich einfach gut an einen klaren Kopf zu haben. Seit dem ich Abstinent lebe geht es mir besser als je zuvor. Ich bin offener und ausgeglichener geworden.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war der Tag meiner Auffälligkeit als ich im Polizeiwagen hinten saß und mir im Kopf ausmalte was noch alles hätte passieren können. Ich an die enttäuschten Gesichter meiner Familie dachte. Und ich mir im klaren war grundlegend etwas zu ändern.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Durch gelegentlichem Konsum würde ich schnell wieder in alte Muster verfallen. Es passt absolut nicht mehr in mein heutiges Leben Drogen zu nehmen, da ich mich mit einem Kumpel selbstständig im Elektro Handwerk gemacht habe. Außerdem besuche ich derzeit die Meisterschule. Es wäre mir viel zu kostbar das alles nur für den Konsum wieder aufs Spiel zu setzen. Zum Schluss möchte ich noch sagen das Probleme und Konflikte ohne Cannabis viel besser zu bewältigen sind. Und weil ich selbst erlebt habe wie aus dem gelegentlichem Konsum ein regelmäßiger werden kann und einem das selber nicht bewusst ist.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
In den ersten 2 Wochen konnte ich schlechter einschlafen, und hatte weniger Appetit. Entzugserscheinungen hatte ich keine. Ich habe nach ca. 2 Monaten gemerkt das ich mich nicht mehr so Gefühlskalt fühle und nicht mehr so Emotionslos war. Ich habe seit dem viel mehr Lebensenergie und fühle mich rund um sehr Gut.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das Tagebuch führen bei der Verkehrspsyochologin hat mir sehr geholfen mein Verhalten zu reflektieren, was ich alles falsch gemacht habe. Somit konnte ich eine sehr starke Willenskraft entwickeln. Hinzu kommt das ich sehr viel mit meiner Familie insbesondere mit meinem Bruder gesprochen habe. Mir hat es auch sehr geholfen mit meinem Bruder gemeinsam Sport zu treiben als Ausgleich, oder wieder meinen Hobbys nach zu gehen, welche ich total vernachlässigt habe.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchgehend positiv. Mein Freundeskreis welcher größten Teils aus alten Freunden die ich in meiner Konsumzeit stark vernachlässigt habe besteht und Familie sagen mir oft ich bin heute ein anderer Mensch und unterstützen mich in jeder Lebenslage. Außerdem ist der Kontakt zu meiner Familie heute ein ganz anderer als zu meiner Konsumzeit.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein da das nur Konsumbekanntschaften waren. Ich habe mit diesen Leuten komplett den Kontakt abgebrochen.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, kompletter Kontaktabbruch meiner Seits.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde in Zukunft gar nicht mit Cannabis und dem Konsum Cannabis umgehen. Ich habe selber gemerkt, wie aus gelegentlichen Konsum schleichend ein starker Regelmäßiger wird. Außerdem werde ich den Konsum von Cannabis nicht verherrlichen. Ich habe auch während meiner Aufarbeitung gelernt wie ich mit persönlichen Problemen und Druck umgehen kann. Anstatt diese im rauch zu verdrängen.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich werde auch weiterhin strikt abstinent leben. Und den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten vermeiden. Und mich mit meinen Problemen und Konflikten gut aus einander setzen. Anstatt diese mit Drogen zu Betäuben.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich zu 100 Prozent aus. Da ich absolut keinen Gedanken mehr daran verschwenden will. Und auch absolut mit diesem Kapitel abgeschlossen habe. Außerdem habe ich gar keine Zeit dazu. Sollte ich dennoch das Verlangen verspüren wende ich mich an meine Freunde, Bruder und Familie. Außerdem weiß ich durch meine Aufarbeitung, das man jeder Zeit auf professionelle Hilfe zurück greifen kann.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke keinen Alkohol.