Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war der 21.03.2002.Ich hatte an diesem Tag Spätschicht d.h. Arbeitszeit von 14.00 - 22.00 Uhr.Mein Kumpel schrieb mir eine sms,ob wir nach der Arbeit zur Disko
fahren wollen,da dort Mittwochs immer Ladysnight ist.Ich sagte zu und er solle gegen 22.30 Uhr bei mir sein.Mein Kumpel war Arbeitslos und deswegen konnte er auch in
der Woche länger unterwegs sein,da er ja nicht morgens raus musste.Wie rauchten bei mir noch eine Tüte und fuhren dann gegen 22.45 UHr zur Diskothek und kamen dort um
ca. 23.15 Uhr an.Es war ein lustiger Abend und wir tranken ns einen.Jeder gab dem anderen abwechselnd einen aus.Wir gingen öfters auf die Tanzfläche um zu tanzen und
um Fraün anzubaggern.Wir hatten an dem Abend keinen Erfolg,so dass wir uns dann so um 03.30 Uhr zum Ausgang begaben und nach Hause aufbrechen wollten.Wir fuhren auf
die Landstrasse,Richtung Autobahn , bis wir um 04.10 Uhr wegen überhöhter Geschwindigkeit und Schlangenlinienfahren von der Polizei angehalten wurden,was ich später
durch das Protokoll der Polizisten sah.Ich war sehr stark am nuscheln und konnte überhaupt nicht mehr klar sprechen.Wie sich dann durch das Pusten und der Bluabnahme
später rausstellte hatte ich einen BAK - Wert von 1,62 0/00.Wir sollten aus dem Auto aussteigen und mit zur Polizeiwache.Ich wurde dann dort vernommen,und mein
Führerschein wurde beschlagnahmt.Wir gingen danach zu Fuß zum Bahnhof und fuhren Richtung Heimat.Zuhause um 7.30 Uhr angekommen,saßen meine Eltern am Frühstückstisch
und ich musste die peinliche Sache beichten.Ich habe es da noch nicht so wirklich wahrgenommen , dass ich meinen Führerschein verloren hatte und was da gerade eben
eigentlich passiert ist.Als ich später aufgestanden bin um mich für die Arbeit fertig zu machen,habe ich erst richtig realisiert,was da eigentlich passiert ist.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Smirnoff Ice (Alkopops Wodka mit Zitrone), 9 Flaschen (a 275ml , 5,6 % Alk.) , von 23.30Uhr - 3.15 Uhr
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Aufgefallen nach ca. 5 km , fahren wollte ich ca. 40 km.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja ich fühlte mich noch so, als könnte ich sicher fahren.Dies ist aber auf den Aufbau meiner Trinkfestigkeit durch alkoholischen Mißbrauch zurückzuführen.Jedoch weiß
ich heute, dass bei zunehmender Menge Alkohol mein kontrollbewußtsein verloren geht.Erst als ich mich so richtig mit der Thematik vertraut gemacht habe und mich mit
den Wirkungen und Gefahren von Alkohol auseinandergestzt habe, wurde mir klar, dass ich absolut fahruntauglich war und eine große Gefahr für mich und andere
dargestellt habe.Ich habe dumm und Verantwortungslos gehandelt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
?
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Durch mein heutiges Wissen über Alkohol und Restalkohol müssen es ca. 150 mal gewesen sein.Was für Reaktions- Wahrnehmungs- und Sehbeeinträchtigungen bei Restalkohol
oder sogar schon bei Fahrten nach dem Trinken von einem oder zwei Bieren auftreten und vor allen Dingen bei Fahrten mit hoher BAK habe ich mir damals keine Gedanken
gemacht,was mir aber inzwischen durchaus klar geworden ist.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 8 Jahren habe ich auf Sylvester bei uns zu Hause meine Eltern mit Freunden gesehen,die sich meines damaligen Erachtens komisch benommen haben.Ich konnte nicht
schlafen und bin deswegen einmal nach unten gegangen.Mit .Mit 14 Jahren beim Zelten habe ich das erste mal Alkohol zu mir genommen.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe an Wochendenden regelmäßig Alkohol getrunken wenn es mit Freunden los ging.Alleine habe ich nie getrunken.Ich habe auch nie Alkohol getrunken um Probleme
runterzuspülen.
Im Alter von 16 - 18 Jahren Jahren ging es ziemlich regelmäßig an Wochenenden mit Freunden in eine Kneipe in unserer Stadt oder auf öffentliche Feste wie Schützenfeste
oder Kirmes, Stadtfest etc..Mit Annäherung des 18 Lebensjahres stieg mein Alkoholkonsum etwas.Von 18-21 Jahren stieg mein Alkoholkonsum noch mehr.Wir fuhren dann des
öfteren in Diskotheken.
Seit meiner letzten Straftat im Jahre 2007 wegen Körperverletzung habe ich meinen Alkoholkonsum drastisch gesenkt,da das Gericht mir mitteilte,dass die nächste
Straftat scharfe Konseqünzen mit sich bringt.Ich merkte, dass ich immer in Verbindung mit Alkohol was tat, was ich danach bereute oder ich im nicht betrunkenen
Zustand nicht gemacht hätte.Ausserdem lernte ich dann meine Frau kennen, mit der ich 2 Kinder habe und mir ein Haus gebaut habe.Seit dem Jahre 2007 trinke ich nur noch
2-3 Trinkeinheiten auf besonderen Anlässen(Erklärung der Trinkeinheiten weiter unten) und habe mir seitdem nichts mehr zu Schulden kommen lassen und diese Trinkweise
bis heute beibehalten.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1995. erster Konsum. 2 Bier 0,33l Flaschen
1997 - 1998. (16 - 17 Jahre) 4 mal im Monat 3-4 Bier 0,33l Flaschen
1998 - 1999. (17 - 18 Jahre) 4 mal im Monat 4-5 Bier 0,33l Flaschen und 2-3 Gläser Wodka - O-Saft 0,3l
1999 - 2005. (18 - 24 Jahre) 4 mal im Monat 8-9 Flaschen/Gläser Smirnoff Ice/Wodka Energy (Smirnoff 0,25l)(Wodka Energy 0,3l)
2005 - 2007. (24 - 26 Jahre) 4 mal im Monat 5-6 Flaschen Bier 0,33l
2007 - 2012. (24 - 30 Jahre) max. 1 mal im Monat 2 Flaschen Bier 0.33l (Geburtstag/Hochzeit etc.)
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich in Kneipen oder Diskotheken mit meinen Freunden getrunken.Jedoch auch auf Schützenfesten,Jahrmärkten etc.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive - Schüchternheit , mangelndes Selbstwertgefühl , Gewohnheit
Aüßere Motive - Gruppenzwang
Mit 16 Jahren ging ich meine ersten Wochenenden mit Freunden los. Ich trank aus den Gründen, mich nicht auszugrenzen und meine Hemmungen abzubaün, um mit dem anderen
Geschlecht lockerer zu sprechen und zu flirten.Später gehörte Alkohol wegen der Gewöhnung zu einem Disko- oder Kneipenbesuch einfach dazu.Jedoch im Vordergrund nach
wie vor aus den Gründen, mich nicht auszugrenzen und meine Hemmungen abzubaün.Meine damaligen Freundschaften sind langsam auseinandergegangen, als ich meine Frau
kennenlernte.Ich ging an den Wochenenden weniger los um mehr Zeit mit meiner Frau zu verbringen.Als ich mit meiner Frau zusammenzog, und somit wegzog, gingen die
Freundschaften ganz auseinander.Aus dem Grund verringerte sich mein Alkoholkonsum erstmal schon stark.In den letzten Jahren, hat sich mein Alkoholkonsum
ausschliesslich auf besondere Anlässe, wie Sylvester, Weihnachten, besondere Geburtstage, oder Familienfeiern mit 2-3 Trinkeinheiten beschränkt, was auf meine Frau und
meine Kinder zurückzuführen ist.Ich möchte nicht mit einem dicken Kopf dort rumliegen, wenn meine Kinder z.B. mit mir spielen wollen.Ich trage eine große Verantwortung
und möchte meine Familie in keinsterweise vernachlässigen. Den Alkohol trinke ich in heutiger Zeit zum Anstossen oder als Genussmittel und nicht wie damals eine
Wirkung hervorrufen zu wollen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger und lustiger.
Bei viel Alkohol konnte ich nicht mehr klar sehen.Ich konnte nicht mehr artikuliert sprechen.Ich wurde Übermütig.Ich hatte am nächsten Tag Kopfschmerzen, mir war
schlecht und ich fühlte mich schlapp.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein. In der Woche trank ich keinen Alkohol.Ich kam pünktlich und zuverlässig zur Arbeit oder sonstigen Terminen. Ich beschränkte meinen Konsum auf die Wochenenden mit
Freunden.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Da sich mein Kosum aufs Wochenende beschränkte, gab es auf der Arbeit etc. nie Probleme. Von meinen Freunden u. Bekannten gab es keine negativen Äusserungen , da sie
in der Regel ja mittranken.Meine Hobbies litten nicht darunter, es sei denn ich wollte am Wochenende Mointainbike fahren, was ich aber eigentlich in der Woche machte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Heute trinke ich nur noch kontrolliert.Der Alkoholkonsum ist also vorher geplant.Früher habe ich in der Zeit von 16 - 24 Jahren meinen Alkoholkonsum gesteigert, durch
Alkoholgewöhnung und Anpassung an das Trinkverhalten meiner Freunde.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja auf meinem 25. Geburtstag.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja 3 Monate. Dies war Vorraussetzung zur Teilnahme am MPU Vorbereitungskurs, den ich besucht habe.Das war im Jahre 2005.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher sah ich mich als Gesellschafts- und Gelegenheitstrinker.Gesellschafts- und Gelegenheitstrinker weil ich nur dann am Wochenende trank wenn ich mit Freunden los
war.Rückblickend sehe ich mich als jemand , der Alkohol missbraucht hat.Ich sah Alkohol nicht als Genussmittel, sondern als Mittel zum Zweck.Ich trank um eine Wirkung
hervorzurufen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Auf besonderen Anlässen wie Geburtstagen trinke ich auf den Abend verteilt 2 Glas Bier(0,2l Glas).Dazwischen Wasser,Cola etc.
Auf Sylvester trinke ich 1 Glas Bier(0,2l Glas) und 1 Glas Sekt(0,1l).Dazwischen Wasser,Cola etc.
Und auf Hochzeiten trinke ich 2 Gläser Rotwein(0,1l je Glas) und sonst Wasser,Cola etc.
Im großen und Ganzen kann man sagen , dass ich pro anlass 2 - 3 Trinkeinheiten einplane!
Eine Trinkeinheit ist bei mir umgerechnet 0,1 Promille.D.H ein Bier hat 1 Trinkeinheit (200ml) , 100 ml Wein hat 1 Trinkeinheit und 1 Schnaps 20ml hat auch eine
Trinkeinheit
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 03.03.2012 Geburtstag meines Schwiegervaters.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol heute als reines Genussmittel , nicht um die Wirkung des Alkohols hervorzurufen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Weil ich mittlerweile durchaus in der Lage bin , lustig und gut drauf zu sein , ohne Alkohol.Es war kein Zustand ,immer was trinken
zu müssen um locker zu werden.Nur es hat seine Zeit gedaürt , bis ich es eingesehen und in die Tat umgesetzt habe.Zudem habe ich auch noch Angst vor den schärferen
Konseqünzen des Gerichts,wenn ich wieder auffalle,was damals immer in Verbindung mit Alkohol geschah.Und weil ich heute vor allen Dingen eine große Verantwortung
trage.Ich habe meine Frau,2 Kinder,ein Haus gebaut.Ich habe in meinem Beruf eine Verantwortungsvolle Position.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe es eingesehen , dass es so nicht weiter gehen konnte.Einerseits durch meine eigene Sichtweise und andererseits durch die Drohung des Gerichts.
Ausserdem hat sich meine ganze Lebenssituation so zum positiven verändert, so dass sich auch schon alleine dadurch mein Trinkverhalten verändert hat.
Die Umstellungsphase habe ich dabei positiv erlebt.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich eher besser, als dass mir irgendetwas fehlen würde.Ich fühle mich fit,voller Kraft. Das geänderte Verhalten kommt gut bei meinen Mitmenschen an.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Meine Frau und meine Kinder und Familie geben mir Stärke und Rückhalt und sie sind das Wichtigste in meinem Leben.Ich habe beruflich sehr viel erreicht.Das was ich mir
jetzt in den letzten Jahren aufgebaut habe,werde ich mir nicht durch einen Rückfall in meine alten Gewohnheiten zerstören.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, theoretisch schon.Aber dadurch kann ich früh genug reagieren und es gar nicht erst dazu kommen lassen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Von vornherein ist klar , dass wenn ich zu einer Feierlichkeit eingeladen werde , das Auto zu Hause stehen bleibt und ich mich entweder von
meiner Frau hinbringen/abholen lasse.Ich genug Geld dabei habe um mir ein Taxi zu bestellen.Und wenn sich mal so eine Situation entwickeln sollte , dass ich mit dem
Auto unterwegs bin und mir ein Bier o.ä. angeboten wird , so verneine ich , da ich nicht spontan Alkohol trinke.Fahrten zu Diskos wird es nicht mehr geben,da ich seit
5 Jahren in keiner Disko mehr war und auch nicht wieder in eine fahre.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.