MPU Fragebogen / MPU Anordnung

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Habe damals dummerweise gesagt, das ich 2008 das erste Mal konsumiert habe. Und danach alle 1-2 Monate einen Joint bis Silvester 2010/2011.
Was du gesagt hast. ist doch völlig egal.

Habe eben mit einem Drogenberater telefoniert. Er sagte mir, dass ich mit meiner Vorgeschichte aus 2011 mindestens 12 Monate nachweisen muss.
Um 12 Monate nachzuweisen, musst du bei deinen Werten Wiederholungstäter sein. Das bedeutet , dass in deiner Akte ein Drogendelikt vohanden sein muss. Ein negatives FäG ist kein Drogendelikt.
Bei direkten Drogenberatern bin ich immer ein bisschen vorsichtig, meist gehts da immer um schnell verdientes Geld.

Was die CTU Kriterien betrifft, dass kannst du nur mit deinem ausgesuchten MPI klären ... frag einfach nach und erkläre den Sachverhalt ... so bist du diesbezüglich auf alle Fälle im Klaren.
 
Wie meinst du es ist völlig egal? Meinst du mit Delikt, ein Drogendelikt in Verbindung mit dem Straßenverkehr? Das war nicht Fall. Aber ein Delikt wegen Handel mit BTM. Also sollten trotzdem 6 Monate reichen?
Muss dem Gutachter auch erklären können, warum ich in der Schweiz gesagt habe, dass mein erster Konsum 2017 stattfand, obwohl es ja durch das FäG aus 2012 belegt ist, das ich 2008 den ersten Konsum hatte. Denke das es in die Richtung, "ich habe bei der Frage nicht an früher gedacht, sondern habe meinen Konsumstart der jetzigen Phase gemeint", gehen wird.

Der Drogenberater meinte als Grund für 12 Monate Abstinenz, dass mir der Gutachter einen Rückfall anhängen könnte. Und das sie bei der MPU als Konsumzeit 2008-2019 nehmen würden, obwohl ich ja von Januar 2011 bis Mai 2017 gar nicht konsumiert habe. Er sagt mir das ich in der Kategorie 2 landen würde, welcher Drogenmissbrauch bedeutet und diese angeblich 12 Monate bedeutet.

Max, ich habe heute mit meinem Anwalt gesprochen, er sagte mir, dass ich mich nächste oder übernächste Woche bei der MPU anmelden soll und die Schweizer Abstinenznachweise mitnehmen soll, da ich ja keine Deutschen habe. Und er sagte mir, ich soll mich jetzt noch für ein 6 Monatiges Abstinenzprogramm in Deutschland anmelden, dann hätte ich zur MPU, ggf. Anfang April, schonmal einen Nachweis aus Deutschland. Zusätzlich zu meinen 9 Monaten aus der Schweiz. Ich muss jetzt wohl Pokern, sonst muss ich ja den Lappen zu 100% abgeben. So habe ich vielleicht eine kleine Chance.
Ich lasse jetzt auch noch parallel meinen Bart wachsen für den Fall der Fälle, das alles schief geht. Habe schon 3 cm. Leider habe ich nicht mehr so viele auf dem Kopf :smiley624:
 

Max

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Wie meinst du es ist völlig egal?
Bleib doch einfach mal ruhig ... das "egal" habe ich auf deine Aussage bezogen ... "Habe damals dummerweise gesagt, das ich 2008 das erste Mal konsumiert habe. Und danach alle 1-2 Monate einen Joint bis Silvester 2010/2011."

Max, ich habe heute mit meinem Anwalt gesprochen, er sagte mir, dass ich mich nächste oder übernächste Woche bei der MPU anmelden soll und die Schweizer Abstinenznachweise mitnehmen soll, da ich ja keine Deutschen habe. Und er sagte mir, ich soll mich jetzt noch für ein 6 Monatiges Abstinenzprogramm in Deutschland anmelden, dann hätte ich zur MPU, ggf. Anfang April, schonmal einen Nachweis aus Deutschland. Zusätzlich zu meinen 9 Monaten aus der Schweiz. Ich muss jetzt wohl Pokern,
Wenn du noch eine Abstinenz für 6 Monate erbringen willst, ist eine jetztige Anmeldung doch viel zu früh. Es sei denn, es gelingt dir einen Termin für nach deiner Abstinenz zu vereinbaren.
 
Die Aussage aus dem FäG steht ja in meiner Führerscheinakte und die liegt ja der MPI vor. Deswegen muss ich ja drüber reden.

Die 6 Monate beginne ich jetzt, da ich im falle, das meine schweizer Abstinent nicht anerkannt wird, ich dann in 6 Monaten erneut zur MPU kann. Mir bleibt leider nichts anderes übrig. Das ist meine einzige Chance.

Die Akte wird nächste Woche dem TÜV überliefert und dann muss ich einen Termin ausmachen für Ende März, Anfang April.

Wäre super, wenn du dir noch meinen Fragenbogen ansehen könntest.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Die Aussage aus dem FäG steht ja in meiner Führerscheinakte und die liegt ja der MPI vor. Deswegen muss ich ja drüber reden.
Nur wenn du danach gefragt wirst, ansonsten sagst du gar nichts. (Siehe meine Signatur).

Wäre super, wenn du dir noch meinen Fragenbogen ansehen könntest.
Das sollte am Wochenende wohl klappen ... ich habe beruflich einiges zu tun, da bin ich froh wenn ich hier ab und zu mal antworten kann.
 
Aber ich werde doch gefragt, wann ich das erste Mal konsumiert habe und das haben die ja vorliegen. Ich bin ja quasi gezwungen diesmal alles zu sagen, wie es auch in den Akten steht. Sonst ergeben sich doch wiedersprüche.
In dem FäG letztes Jahr in der Schweiz hab ich gesagt, dass ich 2017 das erste Mal konsumiert hab und dieses Gutachten ist ebenfalls in der Akte.
Aber du siehst ja meine Angaben dann in meinem Fragebogen.

Find ich echt cool, das du Dir sogar am Wochenende die Zeit dafür nimmst. Ich bekomm ja ne Mail, sobald du hier antwortest :)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum war mit 23 Jahren am Berufskolleg im November 2008. Danach habe ich ca. alle 1-2 Monate bei einem Joint mitgeraucht. Nach meinem Konsum von einem Joint und 2 Gläsern Sekt an Silvester 2010/2011 ging es mir sehr schlecht und ich musste mich auch übergeben ( so ist es auch beim TÜV aktenkundig aus dem ÄG von 2012 ).
Gleich zum Anfang ... halte dich immer an die genaue Fragestellung !!!

Hier geht es lediglich um deinen Erstkonsum, der Rest gehört schon in F3. (bitte einbauen, ohne Alkohol ... denn danach wird hier nicht gefragt erst in F4 .... ebenfalls einbauen.)

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5 Zigaretten pro Tag
Du trinkst keinen Kaffee ?


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Mein bester Freund, von dessen Kind ich Patenonkel bin hat zu mir gesagt, dass ich an seiner Stelle Mal mit dem kiffen aufhören soll und wieder mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen soll.
Die Frage steht im Bezug zu F7.
Was hat dein Freund damit zu tun, bei deiner MPU geht es asschließlich nur um dich selbst ?!

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit gar nichts, ich wurde gegen 11:00 Vormittags kontrolliert. Am Abend vor der Auffälligkeit 2 Joints.
Hier ebenfalls ... es heißt "am Tag der Auffälligkeit" und nicht "Am Abend vor der Auffälligkeit" ... hier wird gar nicht danach gefragt, sondern in F10.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Unter Trennung von Konsum und Verkehrsteilnahme verstand ich, dass ich nach direktem Konsum nicht fähig bin aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen. Ich habe den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst, indem ich mir eingeredet habe, dass ich am Morgen nach dem Konsum wieder Fahrtüchtig sei. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ich auch noch bis zu 72h nach dem Konsum unter den Folgen des Konsums beeinträchtigt bin.
Wenn du eine Konfliklösung hattest, dann sind all deine Fahrten mit Vorsatz belastet.

Hast du eigentlich intensiv "gute Fragebögen" gelesen :cool0030: ich fange an das kaum zu glauben.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Siehe Frage 21.
Willst du das dem Gutachter so auch sagen ?
Entweder wir machen das vernünftig oder lassen es sein !

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Ich habe das Cannabis benutzt um von meinen Gedanken und Gefühlen abzulenken bzw. diese in eine Richtung zu kanalisieren, welche mir angenehmer war. Wenn ich z.B. im Urlaub war oder Geschäftsreisen hatte, dann habe ich diese nicht gebraucht oder vermisst.
Schön auf die Fragestellung achten, nicht soviel labern. ;)

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich meine Abstinenz fortsetze
und mir vor Augen halte was ich in der Vergangenheit damit angerichtet habe. Ich will mich und meine Mitmenschen nie wieder in solche Gefahr bringen indem ich im Straßenverkehr unter Betäubungsmitteln stehe.
Die Aussage ist viel zu labil, außerdem sollte das eine Grundsätzlichkeit sein.
Hier muss eine Knallhart-Aussage kommen ... "Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz"

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Einen Rückfall schließe ich aus
, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich meine Probleme mit dem Rauchen von Joints nicht gelöst sondern lediglich aufgeschoben habe. Falls ich unerwartet doch einmal in eine Situation gerate in der ich wieder etwas konsumieren möchte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde um mit Ihnen über meine Gedanken zu sprechen. Zudem kann ich jederzeit wieder das Gespräch mit meinen Therapeuten suchen.
Das sollte allerdings nur "theoretisch" funktionieren ... einen Rückfall kann man nicht ausschließen, sonst hätten wir keine Wiederholungstäter mehr.

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Ein bisschen ist hier noch zu tun, dass reicht noch nicht ganz.
Sollte aber kein Problem sein, als Hilfestellung gibt es immer noch die "guten Fragebögen".

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen. (Vernünftig Zeit lassen)
 
Vielen Dank Max, habe den FB überarbeitet. Ich habe die Fragebögen alle gelesen, aber deine Worte zeigen mir, dass ich manchmal wirklich Zuviel schreibe und oft abschweife und gar nicht über den Kern rede. Bei meinem ersten Fragebogen habe ich in jedem zweiten Satz das Wort "man" anstatt "ich" benutzt. Ich lerne auf jeden Fall noch und beachte deine Tipps :)

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 13 Jahren In der 7. Klasse der Realschule. Hier kamen Polzisten für einen Vortrag über Drogen zur Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum war mit 23 Jahren am Berufskolleg im November 2008.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Danach habe ich ca. alle 1-2 Monate bis Silvester 2010/2011 bei einem Joint mitgeraucht.
Danach habe ich bis zum 11.Mai 2017 gar nicht mehr konsumiert.
An besagtem Tag, meinem Geburtstag, kam ein Bekannter zu mir, welchen ich von meiner Arbeit kenne, zu meiner Feier und brachte Cookies mit Cannabis mit. Hier habe ich zum ersten Mal wieder unter Cannabiseinfluss gestanden. Danach trat ich mit diesem Kollegen wieder vermehrt in Kontakt und wir haben uns auch wieder bei Ihm Zuhause getroffen um Sportsendungen zu schauen, oder Computerspiele zu spielen. Hier haben wir auch die meiste Zeit konsumiert.
Habe dann in den folgenden Monaten 1-2 Mal im Monat zuerst CBD geraucht und gegen September 2017 auch wieder richtiges Cannabis 1-2 Mal im Monat. Ab Januar 2018 habe ich dann 2-3 Mal in der Woche 1-2 Joints an einem Abend geraucht und manchmal auch unter Woche, wenn z.B. ein Fest war.
Es gab auch Wochen in denen ich nicht konsumiert habe, wenn ich z.B. von der Arbeit aus Weg war, oder den August über, da ich dort immer für 4 Wochen mit meiner Freundin im Urlaub bin.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einmal an Silvester 2010/2011. Das war ein Joint und 2 Gläser Sekt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol in geringem Maße an Festen, 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5 Zigaretten pro Tag ( Kaffee habe ich einmal probiert, aber schmeckt mir nicht) )

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war oft müde und gestresst unter der Woche. Es hat an Struktur gefehlt. Ich habe meine Arbeit schleifen lassen und habe nur noch selten etwas mit meiner Familie, Freunden und meiner Freundin unternommen.
War an manchen Tagen unter der Woche meistens müde und antriebslos.
Ich habe teilweise den Fokus auf das wichtige im Leben aus den Augen verloren, anstatt die Ursachen der Probleme zu beseitigen und nur die Symptome bekämpft habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
4,8 ng/ml Tetrahydrocannabinol und 60ng/ml Tetrahydrocannabinol- Carbonsäure.


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Dienstagabend gegen 23Uhr vor der Auffälligkeit 2 Joints an einem Geburtstag. An dem Wochenende vor der Auffälligkeit Freitag und Samstag jeweils 2 Joints an einem Abend.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit gar nichts, ich wurde gegen 11:00 Vormittags kontrolliert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war zusammen mit einem Freund zu einer Geburtstagsfeier seines Cousins eingeladen, wohin ich und mein Freund etwas Cannabis mitnahmen zum Rauchen. Ich wollte an dem Abend entspannt auf der Feier sein und ich dachte, dass ich das mit dem Kiffen erreichen kann.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am Mittwoch den 27.03.2019 um 11:00 Uhr bin ich anlässlich einer Verkehrskontrolle durch die Polizei ( Schweiz ), einer Verkehrskontrolle unterzogen worden, da ich nicht angeschnallt war. Während der Kontrolle, habe ich eine selbstgedrehte Zigarette geraucht, welche die kegelförmige Form eines Joints hatte. Nachdem ich schon den Strafzettel für den Gurt bezahlt hatte, fragte mich der Polizist was ich da rauche und ich sagte Tabak. Zudem bestand Aufgrund meiner verengten Pupillen und meiner verzögerten Pupillenreflektion der Verdacht auf den Konsum von BTM. Ein freiwillig durchgeführter Drogentest verlief positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

An diesem Morgen bin ich zu einem Kunden gefahren. Ich wusste, dass ich bei meinem Kunden nur eine kurze Reparatur zu erledigen hatte und wollte danach wieder direkt nach Hause fahren um mich auszuruhen, da ich mich an diesem Morgen müde und nicht richtig ausgeschlafen gefühlt habe.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die geplante Strecke belief sich auf Hin und Rückweg mit insgesamt 50 Km. Die Tatsächliche Strecke belief sich auf 25 Km für den Hinweg und 2 Km bis zur Polizeikontrolle.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann und ich bedenke, dass ich über 22 Monate fast jedes Wochenende konsumiert habe und anschließend am Montag zur Arbeit gefahren bin, oder an Feiern auch Mal unter der Woche, dann ergeben sich ca. 84 Fahrten unter Cannabiseinfluss
2017 Mai-Dez = 16 Fahrten ( 8Monate, 2 Mal Kons)
2018 Jan-Dez = 55 Fahrten ( 50 Wochen + 5 Feiern )
2019 Jan-Ende März = 13 Fahrten ( 12 Wochen + 1 Feier )

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich dachte vor meiner Aufarbeitung, dass wenn ich mich nicht mehr berauscht fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen und mich nicht darüber informiert.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Weil Cannabis die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt und man zudem seine eigene Geschwindigkeit und die von anderen falsch einschätzt. Zudem hat man eine Veränderte Lichtempfindlichkeit. Man gefährdet außerdem nicht nur sein eigenes Leben, sonders das von seinen Mitmenschen.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Man kann bei täglichem Konsum in eine Abhängigkeit geraten und damit seiner Psyche und seiner Gesundheit dauerhaft schaden.
 
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

2008 habe ich das erste Mal konsumiert, als ich auf die neue Schule kam. Ich habe dort niemanden gekannt und es haben sich in der Pause schon einige Gruppen gebildet. Daraufhin wurde ich von einem Klassenkameraden gefragt, ob ich Lust hätte mit Ihnen zum Basketballplatz zu laufen in der Pause. Habe dort dann bemerkt, dass die Leute Cannabis konsumieren. Ich wurde dann gefragt, ob ich auch rauchen will. Da ich neugierig war, wie sich der Rausch anfühlt, habe ich es probiert, es war damals Cool in der Gruppe zu sein und zu konsumieren, wir haben uns über alles grundlos schiefgelacht. Wir haben uns den anderen gegenüber erhaben gefühlt und dachten wir sind etwas besseres. Danach habe ich mich ca. alle 1-2 Monate mit diesen Leuten zum kiffen getroffen. Dies ging bis Silvester 2010/2011.
Ab Mai 2017 habe ich Drogen konsumiert um von dem Stress der Arbeit und dem Stress meines Privatlebens abschalten zu können. Ich war zu dieser Zeit sehr durch viele Kleinigkeiten gereizt und hatte negative Gedanken. Bis zu meiner Therapie im Juni 2019 war mir der Grund hierfür auch gar nicht bewusst, bzw. habe mir keine Gedanken wegen der Ursachen gemacht.
Als Ursachen zähle ich 2 Entscheidende Dinge.
Da meine langjährige Freundin und ich seit Januar 2016 versuchten Nachwuchs zu zeugen und dies nicht funktionierte, haben wir uns ziemlich auseinandergelebt. Wir haben immer öfter gestritten und haben uns eine Zeit lang auch getrennt, obwohl wir eine gemeinsame Wohnung hatten die wir abzahlen mussten. Ich habe den Fehler bei mir gesucht und dachte Anfangs auch, dass ich zeugungsunfähig sei, da dies nicht der erste Fall in meiner Familie wäre. Da wir uns beide schon immer Kinder wünschten und ich mir ziemliche Vorwürfe deshalb gemacht habe, ging es mir zu dieser Zeit sehr schlecht.
Hinzu kam, dass ich Anfang 2017 in meiner Firma über 8000 Euro Schulden hatte. Der Hintergrund hierzu ist ein steuerliches Problem gewesen. Mein damaliger Chef hat 2015 eine Schwesterfirma in der Schweiz gegründet und mich gebeten einen Arbeitsvertrag anzunehmen, welcher sich aus 50% in Deutschland und aus 50% in der Schweiz zusammensetzt. Da weder er noch ich wusste, dass wir die 50% aus der Schweiz, nochmals in Deutschland versteuern mussten, habe ich nach einiger Zeit eine Steuernachzahlung vom Finanzamt über 8000 Euro erhalten. Danach rief ich direkt meinen Chef an und habe ihm mein Problem mitgeteilt. Er hat mir direkt am Telefon versichert, dass er mich nicht im Regen stehen lassen wird und die kosten übernimmt. Das war das letzte Telefonat zwischen ihm und mir. Danach ging ich 2016 in die Sommerferien und in meiner letzten Urlaubswoche bekam ich einen Anruf aus der Firma, dass mein Chef gestorben ist. Anfangs dachte ich gar nicht über das Geld nach, da ich eher in Trauer war, da ich Ihn sehr mochte und ich ihm viel zu verdanken hatte. Nach seiner Beerdigung verging einige Zeit und es wurde klar, dass unser neuer Chef sein Sohn werden würde. Dieser ist einige Jahre jünger als ich und wir hatten Anfangs kein gutes, aber auch kein schlechtes Verhältnis. Da ich sehr loyal meiner Firma gegenüber eingestellt bin und ich nach dem Tod seines Vaters nicht direkt mit meinen Geldproblemen ankommen wollte, habe ich noch einige Zeit verstreichen lassen. Leider hatte ich aber keine Möglichkeit meine Steuerschulden aus eigener Tasche zu bezahlen. Daher entschied ich mich dazu ihn Anfang 2017 mit meinem Problem zu konfrontieren. Es hat sich in unserem Gespräch schnell herausgestellt, dass er für keinen einzigen Cent aufkommen wird und hat mir deutlich gemacht, dass er während des Gesprächs, mit mir und seinem Vater, in welchem er mir versprochen hatte, mir bei den Schulden zu helfen, nicht dabei gewesen ist und es hierfür keinen Entsprechenden Vertrag gab. Hier musste ich dann einen Kredit bei der Bank aufnehmen ohne mit jemandem aus meiner Familie drüber zu sprechen und meiner Freundin habe ich es auch verheimlicht. Ich dachte ich könne meine Probleme selbst regeln, ohne Hilfe von anderen.
Ich hatte nun also zwei Belastungen mit mir zu tragen, einmal das ich vermeintlich keine Kinder zeugen konnte und zum anderen hatte ich große Schulden.
Als ich an meinem Geburtstag 2017 den Besuch von meinem Bekannten aus der Arbeit bekam und dieser Cannabis Cookies dabeihatte, dachte ich mir – komm, ich mach das jetzt, vielleicht wird’s ja Lustig. Ich habe mir dadurch erhofft, dass ich wieder lachen kann und es mich meine negativen Gedanken vergessen lässt.
Es war ohnehin ein komischer Geburtstag, ich war nun 32 Jahre alt, hatte Schulden und keinen Nachwuchs.
In der Folgezeit habe ich diesen Bekannten, wie oben beschrieben, immer öfter getroffen und der Konsum wurde häufiger, da mir nach dem Konsum jeglicher Stress egal war und ich nicht an meine Probleme denken musste. Es ist mir nach dem Konsum sehr leichtgefallen abzuschalten und negative Sachen zu verdrängen.
Ich habe während des Rauschs euphorisch geredet und mich gut gefühlt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich gerade alles aufs Spiel setze, wenn ich z.B. im Straßenverkehr mit Drogen erwischt werde, oder Menschen im Straßenverkehr gefährde.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die meisten wussten gar nicht das ich Drogen konsumiere. Meine Freundin hat sich das teilweise gedacht und mich auch danach gefragt, weil ich nach dem Besuch bei meinem bekannten mit roten Augen nach Hause kam, aber ich hatte meistens eine Ausrede parat.
Meine Eltern und Geschwister sagten mir, dass Sie vermissen würden, da ich sie nicht mehr so häufig Besuchen komme, wobei diese nichts von meinem Konsum wussten.
Einer meiner besten Freunde, von dessen Kind ich Patenonkel bin, hat mir auch vorgeworfen, dass ich keine Zeit mehr mit ihm und meinem Patenkind verbringe und weniger kiffen soll.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Im Januar 2018 hatte ich mit meiner Freundin einen ziemlichen Streit, weil unser Kinderwunsch erneut zur Diskussion kam. Wir haben uns an diesem Tag so sehr gestritten, dass sie für 2 Wochen zu Ihrer Mutter gezogen ist. In diesen 2 Wochen habe ich jeweils von Donnerstags bis Samstag 2 Joints an einem Abend geraucht.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Habe leider erst nach dem Vorfall in meinem näheren Umfeld und meiner Arbeit klaren Tisch gemacht. Habe meiner Freundin von meinem Konsum erzählt und den Schulden erzählt. Habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern darüber gesprochen, welche mir auch sagten, dass ich doch wisse, dass ich mit jedem Problem zu Ihnen kommen kann. Habe es meinem Arbeitgeber erzählt, welcher mir nicht gekündigt hat und ein offenes Ohr für mich hatte, da ich ihm gesagt habe, dass ich meine Kundeneinsätze trotzdem zustande bekomme. Habe im Juni 2019 mit einer Verkehrspsychologischen Behandlung begonnen welche ich mit 12 Sitzungen bis zum Februar 2020 vollendet habe. Hier habe ich gelernt wie ich mit Problemen besser umgehe indem ich Situationsanalysen, Problemerkennung und Kontrollstrategien anwende.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Habe nach meinem negativen Ereignis von Silvester 2010/2011 bis Mai 2017 gar kein Cannabis konsumiert.
Meine Konsumspitze ging ca. Januar 2018 los mit 1-2 Joints an 2-3 Abenden am Wochenende. Manchmal auch unter der Woche, wenn Feiern angestanden sind.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe mich in dieser Zeit überfordert gefühlt und habe leider den Weg des geringsten Widerstands gewählt. Es war ohne jegliche Anstrengungen möglich mich von meinen negativen Gedanken zu befreien, wenn ich konsumiert habe. Ich hätte mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen müssen und diese Analysieren und dafür Lösungen suchen müssen. Vorallem hätte ich mit meiner Freundin und meinen Geschwistern das Gespräch suchen sollen

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja. Ich denke, dass ich ohne meine Aufarbeitung der Ursachen für meinen Konsum und ohne meine strikte Abstinenz, gefährdet gewesen wäre, in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein!

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja hätte ich. Ich hätte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen müssen anstatt diese zu betäuben, indem ich mich gleich an meine Familie gewandt hätte und diese um Hilfe gebeten hätte oder mir professionelle Hilfe gesucht hätte. Ich hätte mit meiner Freundin mehr über unser Problem reden müssen und eine alternative dafür suchen, ggf. wäre auch eine Adoption in Frage gekommen, hätte sich unser Kinderwunsch nicht erfüllt. Ich hätte meiner Freundin und meiner Familie von meinen Schulden erzählen müssen und diese hätte mir dabei helfen können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Für mich macht nur eine totale Abstinenz wirklich Sinn. Für mich kommt auch kein gelegentlicher Konsum in Betracht, da ich dabei schnell gefährdet wäre, wieder in alte Verhaltensmuster zu geraten. Ich will nie wieder in solche Situationen geraten, wie ich sie im letzten Jahr durchlebt habe. Ich habe eingesehen, dass ich andere und mich selbst in Gefahr gebracht habe.
Hätte ich mich von Anfang an mit meinen Problemen auseinandergesetzt und es mir nicht so einfach gemacht, indem ich Cannabis konsumiert habe, dann hätte ich mir die jetzigen Probleme ersparen können.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt fand statt, als mich meine Freundin auf dem Polizeirevier abgeholt hat. Ich bin in Ihr Auto eingestiegen und sie hat mich mit Tränen in den Augen angeschaut und mir gesagt, dass sie schwanger ist. Sie hat mir dann den Schwangerschaftstest gezeigt und ich habe danach sehr geweint, weil das eigentlich der glücklichste Moment in meinem Leben war und ich im selben Moment dabei war, meinen Job und meine Existenz zu gefährden. Ich wusste, dass ich jetzt nur noch eine einzige Chance habe und zwar dieses Cannabis ein für alle Mal aus meinem Leben zu entfernen und zwar zu 100%.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten. Ich habe Ziele und Träume, die ich mit klarem Kopf verfolgen will und verfolge. Ich will für meine Familie sorgen und als gutes Vorbild für meinen Sohn vorangehen. Ich lasse nie wieder zu, dass ich mein Leben und das meiner Familie in eine solche Gefahr bringe.
Ich würde zudem mit gelegentlichem Konsum riskieren, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Zudem kann man durch die verzögerten und unterschiedlichen Wirkungsweisen nie wirklich sicher sein, ob man nach einem Konsum nicht doch noch unterbewusst beeinträchtigt ist und sich hinters Steuer setzt, da man sich selbst überschätzt.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Abstinenz ist mir sehr leichtgefallen. Das ich nach meinem Delikt so offen über meine Probleme mit meinen Liebsten gesprochen habe, hat mir sehr gutgetan und mir Kraft gegeben meine Abstinenz beizubehalten. Ich habe seit meiner Abstinenz, bis Heute, in keinem Moment das Verlangen gehabt mich durch Drogen zu betäuben, oder diese als Ersatz für Langeweile, oder wegen privatem, oder arbeitsbedingtem Stress, zu konsumieren.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich selbst wollte es. Zudem war meine Freundin und meine Familie die Hauptbeteiligten. Die Gespräche mit meinem Psychologen haben mir auch gutgetan und ich konnte meine Bereits vorhanden Gedanken noch besser einordnen und habe Wege gefunden im Dinge im Alltag besser einzuschätzen und mit diesen umzugehen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die Veränderung war Durchweg positiv. Ich wurde wieder motivierter in meinem Beruf und habe wieder angefangen öfters meine Familie zu besuchen. Habe auch mittlerweile wieder Kontakt mit meinem alten Trainingspartner und betreibe viel Sport. Ich habe mich voll auf unsere Elternzeit konzentriert und machte meine Freundin stolz indem ich Ihr gezeigt habe, dass ich Abstinent leben kann und mir zudem eine Therapiestelle gesucht habe. Zudem verbringe ich wieder mehr Zeit mit meinen beiden Patenkindern ( von Bruder und Freund ) und meinem Freund den ich seit dem Kindergarten kenne.
Habe mittlerweile eine sehr gute Beziehung zu meinem Chef, welcher mir nach dem Vorfall eine weitere Chance gegeben hat ohne mich zu kündigen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ich hatte noch kurze Zeit nach dem Vorfall Kontakt zu meinem Bekannten, mit dem ich die meiste Zeit konsumiert habe. Er gab mir sogar Anfangs noch den Ratschlag nicht aufzuhören mit dem Konsum, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich das Zeug nie wieder anfassen werde. Irgendwie habe ich danach eine gewisse Wut auf ihn verspürt, da ich eigentlich dachte, dass er evtl. sogar mit mir aufhören würde zu konsumieren, oder mir immerhin gut Zusprechen würde, oder das er mir dabei hilft. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Ihm. Habe auch meinen Chef darum gebeten einen anderen Kollegen für die Zukunft zu diesem Kunden zu schicken wo mein Freund arbeitet. Mein Chef hat das auch so umgesetzt. Auch in meiner Familie oder meinem Freundeskreis habe keine Bekannten die etwas mit Drogen zu tun haben.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, ich habe mich nach dem Vorfall nicht mehr mit meinem Freund bei Ihm Zuhause getroffen und habe auch sonst keinen Kontakt mehr zu Leuten die Drogen konsumieren.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich will in voller Abstinenz leben und nie wieder Cannabis konsumieren. Ich werde zudem auch Menschen meiden die Drogen konsumieren. Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und ich mir immer vor Augen halte was ich in der Vergangenheit damit angerichtet habe. Ich will mich und meine Mitmenschen nie wieder in solche Gefahr bringen, indem ich im Straßenverkehr unter Betäubungsmitteln stehe. Ich werde mich in Zukunft von jeglichem Konsum und deren Konsumenten strikt fernhalten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich meine Probleme mit dem Rauchen von Joints nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben habe. Falls ich unerwartet doch einmal in eine Situation gerate in der ich wieder etwas konsumieren möchte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde um mit Ihnen über meine Gedanken zu sprechen. Zudem kann ich jederzeit wieder das Gespräch mit meinen Therapeuten suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke selten Alkohol. Wenn dann an Festen und dann auch nur gemäßigt 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?

5 Jahre

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?

Privater und Beruflicher Stress.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich habe damals gedacht, dass ich das Cannabis zur Problembewältigung einsetzen kann.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Schlimmer. Ich habe gegen Ende 1-2 Joints pro Abend an 2-3 Tagen am Wochenende und manchmal, wenn Feste anstanden, auch unter der Woche konsumiert.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Ich habe gedacht, dass ich ohne großen Aufwand in einen Rauschzustand kommen kann, indem ich mir keine Gedanken über meine Sorgen machen musste. Ich konnte in kurzer Zeit von meinem Stress und meinen negativen Gedanken abschalten ohne dafür große etwas zu tun.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?

Ich habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern über meinen Konsum gesprochen. Ich habe mir nach meiner Auffälligkeit professionelle Hilfe gesucht um sicherzustellen, dass meine Abstinenz und meine Gedanken über meinen Konsumstop Erfolg haben. Dank meiner Aufarbeitung und meinen Stunden beim Psychologen konnte ich mein Verhalten einordnen und habe erkannt warum ich überhaupt konsumiert habe, indem ich die Ursachen hinterfragt habe und erkannt habe, dass ich mich meinen Problemen nicht stellen wollte. Ich habe nun ein bewussteres Verständnis für meinen damaligen Konsum und verharmlose diesen nicht mehr. Ich erkenne nun die Ursachen meines Verhaltens und weiß wie man ein solches Verhalten von Anfang an vermeiden kann.
 

Max

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6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5 Zigaretten pro Tag ( Kaffee habe ich einmal probiert, aber schmeckt mir nicht) )
Wenn du keinen Kaffee trinkst, dann brauchst du hier auch nichts zu schreiben.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich.
Soll das ein Witz sein :smiley2204: Warum, Weshalb ? ... lies gute FB wenn du es nicht weißt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht.
Ich dachte vor meiner Aufarbeitung, dass wenn ich mich nicht mehr berauscht fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen und mich nicht darüber informiert.
Und warum nicht ?

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Schon besser, den Rest bekommst du auch noch hin.
Mach das in aller Ruhe, Zeit hast du noch genug .... steht hier in den nächsten 60 Minuten ein neuer FB, lese ich den erst in vier Wochen. :cool0030:

Überarbeiten und wieder komplett einstellen.
 
Hallo Max, habe den Bogen nochmal überarbeitet.
Hätte aber noch eine Nebenfrage, bzw. würde ich deine Meinung dazu gerne wissen.
War gestern noch bei einer kostenlosen Einzelsitzung der DROBS. Der Berater meinte, ich solle bei den Ursachen nur einen Grund nennen und zwar den mit meiner Freundin ( Ärger, Stress, Gefühle wie Unmännlichkeit und Angst vor einem Fruchtbarkeitstest ). Er meinte, das sich sonst das Gespräch und meine Geschichte zu sehr aufplustert.
Habe es jetzt aber noch dringelassen, da du diesen Punkt noch nicht angesprochen hast!
War heute zudem noch bei der Uniklinik. dort wurden mir 4cm Haare von den Beinen entnommen und ich habe einen weiteren Vertrag für 2 Urinscreenings unterschrieben ( falls die Schweizer Abstinenzen nicht anerkannt werden und ich die MPU wiederholen muss!).

Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 13 Jahren In der 7. Klasse der Realschule. Hier kamen Polzisten für einen Vortrag über Drogen zur Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum war mit 23 Jahren am Berufskolleg im November 2008.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Danach habe ich ca. alle 1-2 Monate bis Silvester 2010/2011 bei einem Joint mitgeraucht.
Danach habe ich bis zum 11.Mai 2017 gar nicht mehr konsumiert.
An besagtem Tag, meinem Geburtstag, kam ein Bekannter zu mir, welchen ich von meiner Arbeit kenne, zu meiner Feier und brachte Cookies mit Cannabis mit. Hier habe ich zum ersten Mal wieder unter Cannabiseinfluss gestanden. Danach trat ich mit diesem Kollegen wieder vermehrt in Kontakt und wir haben uns auch wieder bei Ihm Zuhause getroffen um Sportsendungen zu schauen, oder Computerspiele zu spielen. Hier haben wir auch die meiste Zeit konsumiert.
Habe dann in den folgenden Monaten 1-2 Mal im Monat zuerst CBD geraucht und gegen September 2017 auch wieder richtiges Cannabis 1-2 Mal im Monat. Ab Januar 2018 habe ich dann 2-3 Mal in der Woche 1-2 Joints an einem Abend geraucht und manchmal auch unter Woche, wenn z.B. ein Fest war.
Es gab auch Wochen in denen ich nicht konsumiert habe, wenn ich z.B. von der Arbeit aus Weg war, oder den August über, da ich dort immer für 4 Wochen mit meiner Freundin im Urlaub bin.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einmal an Silvester 2010/2011. Das war ein Joint und 2 Gläser Sekt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol in geringem Maße an Festen, 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5 Zigaretten pro Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war oft müde und gestresst unter der Woche. Ich habe meine Arbeit schleifen lassen und nur noch das nötigste gemacht. Ich habe den Sport vernachlässigt und mich vom Fitness abgemeldet. Habe nur noch selten etwas mit meiner Familie, Freunden und meiner Freundin unternommen.
Ich habe teilweise den Fokus auf das wichtige im Leben aus den Augen verloren, anstatt die Ursachen der Probleme zu beseitigen und nur die Symptome bekämpft habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Habe die negativen Folgen zwar wahrgenommen aber ich habe sie ignoriert und mir keine intensiven Gedanken darüber gemacht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
4,8 ng/ml Tetrahydrocannabinol und 60ng/ml Tetrahydrocannabinol- Carbonsäure.


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Dienstagabend gegen 23Uhr vor der Auffälligkeit 2 Joints an einem Geburtstag. An dem Wochenende vor der Auffälligkeit Freitag und Samstag jeweils 2 Joints an einem Abend.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit gar nichts, ich wurde gegen 11:00 Vormittags kontrolliert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war zusammen mit einem Freund zu einer Geburtstagsfeier seines Cousins eingeladen, wohin ich und mein Freund etwas Cannabis mitnahmen zum Rauchen. Ich wollte an dem Abend entspannt auf der Feier sein und ich dachte, dass ich das mit dem Kiffen erreichen kann.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am Mittwoch den 27.03.2019 um 11:00 Uhr bin ich anlässlich einer Verkehrskontrolle durch die Polizei ( Schweiz ), einer Verkehrskontrolle unterzogen worden, da ich nicht angeschnallt war. Während der Kontrolle, habe ich eine selbstgedrehte Zigarette geraucht, welche die kegelförmige Form eines Joints hatte. Nachdem ich schon den Strafzettel für den Gurt bezahlt hatte, fragte mich der Polizist was ich da rauche und ich sagte Tabak. Zudem bestand Aufgrund meiner verengten Pupillen und meiner verzögerten Pupillenreflektion der Verdacht auf den Konsum von BTM. Ein freiwillig durchgeführter Drogentest verlief positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

An diesem Morgen bin ich zu einem Kunden gefahren. Ich wusste, dass ich bei meinem Kunden nur eine kurze Reparatur zu erledigen hatte und wollte danach wieder direkt nach Hause fahren um mich auszuruhen, da ich mich an diesem Morgen müde und nicht richtig ausgeschlafen gefühlt habe.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die geplante Strecke belief sich auf Hin und Rückweg mit insgesamt 50 Km. Die Tatsächliche Strecke belief sich auf 25 Km für den Hinweg und 2 Km bis zur Polizeikontrolle.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann und ich bedenke, dass ich über 22 Monate fast jedes Wochenende konsumiert habe und anschließend am Montag zur Arbeit gefahren bin, oder an Feiern auch Mal unter der Woche, dann ergeben sich ca. 84 Fahrten unter Cannabiseinfluss
2017 Mai-Dez = 16 Fahrten ( 8Monate, 2 Mal Kons)
2018 Jan-Dez = 55 Fahrten ( 50 Wochen + 5 Feiern )
2019 Jan-Ende März = 13 Fahrten ( 12 Wochen + 1 Feier )

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich dachte zu dieser Zeit, dass wenn ich mich nicht mehr berauscht fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen. Nachdem ich von meinen Blutwerten aus der Kontrolle erfahren habe, ist mir klar geworden, dass ich total falsch lag und mich überschätzt habe.
 
  1. 18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
    (Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

    Weil Cannabis die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt und man zudem seine eigene Geschwindigkeit und die von anderen falsch einschätzt. Zudem hat man eine Veränderte Lichtempfindlichkeit. Man gefährdet außerdem nicht nur sein eigenes Leben, sonders das von seinen Mitmenschen.

    19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
    Bis zu 72 Stunden.

    20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
    Man kann bei täglichem Konsum in eine Abhängigkeit geraten und damit seiner Psyche und seiner Gesundheit dauerhaft schaden.

    Warum ist es passiert?

    21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

    2008 habe ich das erste Mal konsumiert, als ich auf die neue Schule kam. Ich habe dort niemanden gekannt und es haben sich in der Pause schon einige Gruppen gebildet. Daraufhin wurde ich von einem Klassenkameraden gefragt, ob ich Lust hätte mit Ihnen zum Basketballplatz zu laufen in der Pause. Habe dort dann bemerkt, dass die Leute Cannabis konsumieren. Ich wurde dann gefragt, ob ich auch rauchen will. Da ich neugierig war, wie sich der Rausch anfühlt, habe ich es probiert, es war damals Cool in der Gruppe zu sein und zu konsumieren, wir haben uns über alles grundlos schiefgelacht. Wir haben uns den anderen gegenüber erhaben gefühlt und dachten wir sind etwas besseres. Danach habe ich mich ca. alle 1-2 Monate mit diesen Leuten zum kiffen getroffen. Dies ging bis Silvester 2010/2011.
    Ab Mai 2017 habe ich Drogen konsumiert um von dem Stress der Arbeit und dem Stress meines Privatlebens abschalten zu können. Ich war zu dieser Zeit sehr durch viele Kleinigkeiten gereizt und hatte negative Gedanken. Bis zu meiner Therapie im Juni 2019 war mir der Grund hierfür auch gar nicht bewusst, bzw. habe mir keine Gedanken wegen der Ursachen gemacht.
    Als Ursachen zähle ich 2 Entscheidende Dinge.
    Da meine langjährige Freundin und ich seit Januar 2016 versuchten Nachwuchs zu zeugen und dies nicht funktionierte, haben wir uns ziemlich auseinandergelebt. Wir haben immer öfter gestritten und haben uns eine Zeit lang auch getrennt, obwohl wir eine gemeinsame Wohnung hatten die wir abzahlen mussten. Ich habe den Fehler bei mir gesucht und dachte Anfangs auch, dass ich zeugungsunfähig sei, da dies nicht der erste Fall in meiner Familie wäre. Da wir uns beide schon immer Kinder wünschten und ich mir ziemliche Vorwürfe deshalb gemacht habe, ging es mir zu dieser Zeit sehr schlecht.
    Hinzu kam, dass ich Anfang 2017 in meiner Firma über 8000 Euro Schulden hatte. Der Hintergrund hierzu ist ein steuerliches Problem gewesen. Mein damaliger Chef hat 2015 eine Schwesterfirma in der Schweiz gegründet und mich gebeten einen Arbeitsvertrag anzunehmen, welcher sich aus 50% in Deutschland und aus 50% in der Schweiz zusammensetzt. Da weder er noch ich wusste, dass wir die 50% aus der Schweiz, nochmals in Deutschland versteuern mussten, habe ich nach einiger Zeit eine Steuernachzahlung vom Finanzamt über 8000 Euro erhalten. Danach rief ich direkt meinen Chef an und habe ihm mein Problem mitgeteilt. Er hat mir direkt am Telefon versichert, dass er mich nicht im Regen stehen lassen wird und die kosten übernimmt. Das war das letzte Telefonat zwischen ihm und mir. Danach ging ich 2016 in die Sommerferien und in meiner letzten Urlaubswoche bekam ich einen Anruf aus der Firma, dass mein Chef gestorben ist. Anfangs dachte ich gar nicht über das Geld nach, da ich eher in Trauer war, da ich Ihn sehr mochte und ich ihm viel zu verdanken hatte. Nach seiner Beerdigung verging einige Zeit und es wurde klar, dass unser neuer Chef sein Sohn werden würde. Dieser ist einige Jahre jünger als ich und wir hatten Anfangs kein gutes, aber auch kein schlechtes Verhältnis. Da ich sehr loyal meiner Firma gegenüber eingestellt bin und ich nach dem Tod seines Vaters nicht direkt mit meinen Geldproblemen ankommen wollte, habe ich noch einige Zeit verstreichen lassen. Leider hatte ich aber keine Möglichkeit meine Steuerschulden aus eigener Tasche zu bezahlen. Daher entschied ich mich dazu ihn Anfang 2017 mit meinem Problem zu konfrontieren. Es hat sich in unserem Gespräch schnell herausgestellt, dass er für keinen einzigen Cent aufkommen wird und hat mir deutlich gemacht, dass er während des Gesprächs, mit mir und seinem Vater, in welchem er mir versprochen hatte, mir bei den Schulden zu helfen, nicht dabei gewesen ist und es hierfür keinen Entsprechenden Vertrag gab. Hier musste ich dann einen Kredit bei der Bank aufnehmen ohne mit jemandem aus meiner Familie drüber zu sprechen und meiner Freundin habe ich es auch verheimlicht. Ich dachte ich könne meine Probleme selbst regeln, ohne Hilfe von anderen.
    Ich hatte nun also zwei Belastungen mit mir zu tragen, einmal das ich vermeintlich keine Kinder zeugen konnte und zum anderen hatte ich große Schulden.
    Als ich an meinem Geburtstag 2017 den Besuch von meinem Bekannten aus der Arbeit bekam und dieser Cannabis Cookies dabeihatte, dachte ich mir – komm, ich mach das jetzt, vielleicht wird’s ja Lustig. Ich habe mir dadurch erhofft, dass ich wieder lachen kann und es mich meine negativen Gedanken vergessen lässt.
    Es war ohnehin ein komischer Geburtstag, ich war nun 32 Jahre alt, hatte Schulden und keinen Nachwuchs.
    In der Folgezeit habe ich diesen Bekannten, wie oben beschrieben, immer öfter getroffen und der Konsum wurde häufiger, da mir nach dem Konsum jeglicher Stress egal war und ich nicht an meine Probleme denken musste. Es ist mir nach dem Konsum sehr leichtgefallen abzuschalten und negative Sachen zu verdrängen.
    Ich habe während des Rauschs euphorisch geredet und mich gut gefühlt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich gerade alles aufs Spiel setze, wenn ich z.B. im Straßenverkehr mit Drogen erwischt werde, oder Menschen im Straßenverkehr gefährde.


    22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
    Die meisten wussten gar nicht das ich Drogen konsumiere. Meine Freundin hat sich das teilweise gedacht und mich auch danach gefragt, weil ich nach dem Besuch bei meinem bekannten mit roten Augen nach Hause kam, aber ich hatte meistens eine Ausrede parat.
    Meine Eltern und Geschwister sagten mir, dass Sie vermissen würden, da ich sie nicht mehr so häufig Besuchen komme, wobei diese nichts von meinem Konsum wussten.
    Einer meiner besten Freunde, von dessen Kind ich Patenonkel bin, hat mir auch vorgeworfen, dass ich keine Zeit mehr mit ihm und meinem Patenkind verbringe und weniger kiffen soll.

    23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

    Im Januar 2018 hatte ich mit meiner Freundin einen ziemlichen Streit, weil unser Kinderwunsch erneut zur Diskussion kam. Wir haben uns an diesem Tag so sehr gestritten, dass sie für 2 Wochen zu Ihrer Mutter gezogen ist. In diesen 2 Wochen habe ich jeweils von Donnerstags bis Samstag 2 Joints an einem Abend geraucht.

    24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
    (Warum, wann, wer?)

    Habe leider erst nach dem Vorfall in meinem näheren Umfeld und meiner Arbeit klaren Tisch gemacht. Habe meiner Freundin von meinem Konsum erzählt und den Schulden erzählt. Habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern darüber gesprochen, welche mir auch sagten, dass ich doch wisse, dass ich mit jedem Problem zu Ihnen kommen kann. Habe es meinem Arbeitgeber erzählt, welcher mir nicht gekündigt hat und ein offenes Ohr für mich hatte, da ich ihm gesagt habe, dass ich meine Kundeneinsätze trotzdem zustande bekomme. Habe im Juni 2019 mit einer Verkehrspsychologischen Behandlung begonnen welche ich mit 12 Sitzungen bis zum Februar 2020 vollendet habe. Hier habe ich gelernt wie ich mit Problemen besser umgehe indem ich Situationsanalysen, Problemerkennung und Kontrollstrategien anwende.

    25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
    Nein.

    26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
    Warum? Wann?

    Habe nach meinem negativen Ereignis von Silvester 2010/2011 bis Mai 2017 gar kein Cannabis konsumiert.
    Meine Konsumspitze ging ca. Januar 2018 los mit 1-2 Joints an 2-3 Abenden am Wochenende. Manchmal auch unter der Woche, wenn Feiern angestanden sind.

    27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
    Ich habe mich in dieser Zeit überfordert gefühlt und habe leider den Weg des geringsten Widerstands gewählt. Es war ohne jegliche Anstrengungen möglich mich von meinen negativen Gedanken zu befreien, wenn ich konsumiert habe. Ich hätte mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen müssen und diese Analysieren und dafür Lösungen suchen müssen. Vorallem hätte ich mit meiner Freundin und meinen Geschwistern das Gespräch suchen sollen

    28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
    Ja. Ich denke, dass ich ohne meine Aufarbeitung der Ursachen für meinen Konsum und ohne meine strikte Abstinenz, gefährdet gewesen wäre, in eine Abhängigkeit zu geraten.

    29. Waren sie drogenabhängig?
    Nein!

    ----------------------------------------------------------


    Wieso passiert das nicht wieder?

    30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

    Ja hätte ich. Ich hätte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen müssen anstatt diese zu betäuben, indem ich mich gleich an meine Familie gewandt hätte und diese um Hilfe gebeten hätte oder mir professionelle Hilfe gesucht hätte. Ich hätte mit meiner Freundin mehr über unser Problem reden müssen und eine alternative dafür suchen, ggf. wäre auch eine Adoption in Frage gekommen, hätte sich unser Kinderwunsch nicht erfüllt. Ich hätte meiner Freundin und meiner Familie von meinen Schulden erzählen müssen und diese hätte mir dabei helfen können.

    31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
    Für mich macht nur eine totale Abstinenz wirklich Sinn. Für mich kommt auch kein gelegentlicher Konsum in Betracht, da ich dabei schnell gefährdet wäre, wieder in alte Verhaltensmuster zu geraten. Ich will nie wieder in solche Situationen geraten, wie ich sie im letzten Jahr durchlebt habe. Ich habe eingesehen, dass ich andere und mich selbst in Gefahr gebracht habe.
    Hätte ich mich von Anfang an mit meinen Problemen auseinandergesetzt und es mir nicht so einfach gemacht, indem ich Cannabis konsumiert habe, dann hätte ich mir die jetzigen Probleme ersparen können.


    32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
    Der Knackpunkt fand statt, als mich meine Freundin auf dem Polizeirevier abgeholt hat. Ich bin in Ihr Auto eingestiegen und sie hat mich mit Tränen in den Augen angeschaut und mir gesagt, dass sie schwanger ist. Sie hat mir dann den Schwangerschaftstest gezeigt und ich habe danach sehr geweint, weil das eigentlich der glücklichste Moment in meinem Leben war und ich im selben Moment dabei war, meinen Job und meine Existenz zu gefährden. Ich wusste, dass ich jetzt nur noch eine einzige Chance habe und zwar dieses Cannabis ein für alle Mal aus meinem Leben zu entfernen und zwar zu 100%.

    33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
    Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten. Ich habe Ziele und Träume, die ich mit klarem Kopf verfolgen will und verfolge. Ich will für meine Familie sorgen und als gutes Vorbild für meinen Sohn vorangehen. Ich lasse nie wieder zu, dass ich mein Leben und das meiner Familie in eine solche Gefahr bringe.
    Ich würde zudem mit gelegentlichem Konsum riskieren, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
    Zudem kann man durch die verzögerten und unterschiedlichen Wirkungsweisen nie wirklich sicher sein, ob man nach einem Konsum nicht doch noch unterbewusst beeinträchtigt ist und sich hinters Steuer setzt, da man sich selbst überschätzt.

    34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
    Die Abstinenz ist mir sehr leichtgefallen. Das ich nach meinem Delikt so offen über meine Probleme mit meinen Liebsten gesprochen habe, hat mir sehr gutgetan und mir Kraft gegeben meine Abstinenz beizubehalten. Ich habe seit meiner Abstinenz, bis Heute, in keinem Moment das Verlangen gehabt mich durch Drogen zu betäuben, oder diese als Ersatz für Langeweile, oder wegen privatem, oder arbeitsbedingtem Stress, zu konsumieren.

    35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
    Ich selbst wollte es. Zudem war meine Freundin und meine Familie die Hauptbeteiligten. Die Gespräche mit meinem Psychologen haben mir auch gutgetan und ich konnte meine Bereits vorhanden Gedanken noch besser einordnen und habe Wege gefunden im Dinge im Alltag besser einzuschätzen und mit diesen umzugehen.

    36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
    Die Veränderung war Durchweg positiv. Ich wurde wieder motivierter in meinem Beruf und habe wieder angefangen öfters meine Familie zu besuchen. Habe auch mittlerweile wieder Kontakt mit meinem alten Trainingspartner und betreibe viel Sport. Ich habe mich voll auf unsere Elternzeit konzentriert und machte meine Freundin stolz indem ich Ihr gezeigt habe, dass ich Abstinent leben kann und mir zudem eine Therapiestelle gesucht habe. Zudem verbringe ich wieder mehr Zeit mit meinen beiden Patenkindern ( von Bruder und Freund ) und meinem Freund den ich seit dem Kindergarten kenne.
    Habe mittlerweile eine sehr gute Beziehung zu meinem Chef, welcher mir nach dem Vorfall eine weitere Chance gegeben hat ohne mich zu kündigen.

    37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
    Ich hatte noch kurze Zeit nach dem Vorfall Kontakt zu meinem Bekannten, mit dem ich die meiste Zeit konsumiert habe. Er gab mir sogar Anfangs noch den Ratschlag nicht aufzuhören mit dem Konsum, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich das Zeug nie wieder anfassen werde. Irgendwie habe ich danach eine gewisse Wut auf ihn verspürt, da ich eigentlich dachte, dass er evtl. sogar mit mir aufhören würde zu konsumieren, oder mir immerhin gut Zusprechen würde, oder das er mir dabei hilft. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Ihm. Habe auch meinen Chef darum gebeten einen anderen Kollegen für die Zukunft zu diesem Kunden zu schicken wo mein Freund arbeitet. Mein Chef hat das auch so umgesetzt. Auch in meiner Familie oder meinem Freundeskreis habe keine Bekannten die etwas mit Drogen zu tun haben.


    38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
    Nein, ich habe mich nach dem Vorfall nicht mehr mit meinem Freund bei Ihm Zuhause getroffen und habe auch sonst keinen Kontakt mehr zu Leuten die Drogen konsumieren.

    39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

    Ich will in voller Abstinenz leben und nie wieder Cannabis konsumieren. Ich werde zudem auch Menschen meiden die Drogen konsumieren. Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten.

    40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

    Nein.

    41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
    Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und ich mir immer vor Augen halte was ich in der Vergangenheit damit angerichtet habe. Ich will mich und meine Mitmenschen nie wieder in solche Gefahr bringen, indem ich im Straßenverkehr unter Betäubungsmitteln stehe. Ich werde mich in Zukunft von jeglichem Konsum und deren Konsumenten strikt fernhalten.

    42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


    Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich meine Probleme mit dem Rauchen von Joints nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben habe. Falls ich unerwartet doch einmal in eine Situation gerate in der ich wieder etwas konsumieren möchte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde um mit Ihnen über meine Gedanken zu sprechen. Zudem kann ich jederzeit wieder das Gespräch mit meinen Therapeuten suchen.

    43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
    Ich trinke selten Alkohol. Wenn dann an Festen und dann auch nur gemäßigt 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

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    Zusätzlich für Wiederholungstäter

    44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?

    5 Jahre

    45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?

    Privater und Beruflicher Stress.

    46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
    Ich habe damals gedacht, dass ich das Cannabis zur Problembewältigung einsetzen kann.

    47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
    Schlimmer. Ich habe gegen Ende 1-2 Joints pro Abend an 2-3 Tagen am Wochenende und manchmal, wenn Feste anstanden, auch unter der Woche konsumiert.

    48. Warum hat es sich so entwickelt?
    Ich habe gedacht, dass ich ohne großen Aufwand in einen Rauschzustand kommen kann, indem ich mir keine Gedanken über meine Sorgen machen musste. Ich konnte in kurzer Zeit von meinem Stress und meinen negativen Gedanken abschalten ohne dafür große etwas zu tun.

    49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?

    Ich habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern über meinen Konsum gesprochen. Ich habe mir nach meiner Auffälligkeit professionelle Hilfe gesucht um sicherzustellen, dass meine Abstinenz und meine Gedanken über meinen Konsumstop Erfolg haben. Dank meiner Aufarbeitung und meinen Stunden beim Psychologen konnte ich mein Verhalten einordnen und habe erkannt warum ich überhaupt konsumiert habe, indem ich die Ursachen hinterfragt habe und erkannt habe, dass ich mich meinen Problemen nicht stellen wollte. Ich habe nun ein bewussteres Verständnis für meinen damaligen Konsum und verharmlose diesen nicht mehr. Ich erkenne nun die Ursachen meines Verhaltens und weiß wie man ein solches Verhalten von Anfang an vermeiden kann.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich dachte zu dieser Zeit, dass wenn ich mich nicht mehr berauscht fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen. Nachdem ich von meinen Blutwerten aus der Kontrolle erfahren habe, ist mir klar geworden, dass ich total falsch lag und mich überschätzt habe.
Und warum nicht ?
Jetzt helfe ich dir ... weil du gar keinen Konflikt hattest ! Hättest du nämlich einen Konflikt, dann wären all deine Fahrten vorsätzlich gewesen.
Daher ersetze "Gar nicht" mit "Ich hatte keinen Konflikt".

War gestern noch bei einer kostenlosen Einzelsitzung der DROBS. Der Berater meinte, ich solle bei den Ursachen nur einen Grund nennen und zwar den mit meiner Freundin ( Ärger, Stress, Gefühle wie Unmännlichkeit und Angst vor einem Fruchtbarkeitstest ). Er meinte, das sich sonst das Gespräch und meine Geschichte zu sehr aufplustert.
Kann man durchaus machen, zumindest in F21 ...

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
2008 habe ich das erste Mal konsumiert, als ich auf die neue Schule kam. Ich habe dort niemanden gekannt und es haben sich in der Pause schon einige Gruppen gebildet. Daraufhin wurde ich von einem Klassenkameraden gefragt, ob ich Lust hätte mit Ihnen zum Basketballplatz zu laufen in der Pause. Habe dort dann bemerkt, dass die Leute Cannabis konsumieren. Ich wurde dann gefragt, ob ich auch rauchen will. Da ich neugierig war, wie sich der Rausch anfühlt, habe ich es probiert, es war damals Cool in der Gruppe zu sein und zu konsumieren, wir haben uns über alles grundlos schiefgelacht. Wir haben uns den anderen gegenüber erhaben gefühlt und dachten wir sind etwas besseres. Danach habe ich mich ca. alle 1-2 Monate mit diesen Leuten zum kiffen getroffen. Dies ging bis Silvester 2010/2011.
Ab Mai 2017 habe ich Drogen konsumiert um von dem Stress der Arbeit und dem Stress meines Privatlebens abschalten zu können. Ich war zu dieser Zeit sehr durch viele Kleinigkeiten gereizt und hatte negative Gedanken. Bis zu meiner Therapie im Juni 2019 war mir der Grund hierfür auch gar nicht bewusst, bzw. habe mir keine Gedanken wegen der Ursachen gemacht.
Als Ursachen zähle ich 2 Entscheidende Dinge.
Da meine langjährige Freundin und ich seit Januar 2016 versuchten Nachwuchs zu zeugen und dies nicht funktionierte, haben wir uns ziemlich auseinandergelebt. Wir haben immer öfter gestritten und haben uns eine Zeit lang auch getrennt, obwohl wir eine gemeinsame Wohnung hatten die wir abzahlen mussten. Ich habe den Fehler bei mir gesucht und dachte Anfangs auch, dass ich zeugungsunfähig sei, da dies nicht der erste Fall in meiner Familie wäre. Da wir uns beide schon immer Kinder wünschten und ich mir ziemliche Vorwürfe deshalb gemacht habe, ging es mir zu dieser Zeit sehr schlecht.
Hinzu kam, dass ich Anfang 2017 in meiner Firma über 8000 Euro Schulden hatte. Der Hintergrund hierzu ist ein steuerliches Problem gewesen. Mein damaliger Chef hat 2015 eine Schwesterfirma in der Schweiz gegründet und mich gebeten einen Arbeitsvertrag anzunehmen, welcher sich aus 50% in Deutschland und aus 50% in der Schweiz zusammensetzt. Da weder er noch ich wusste, dass wir die 50% aus der Schweiz, nochmals in Deutschland versteuern mussten, habe ich nach einiger Zeit eine Steuernachzahlung vom Finanzamt über 8000 Euro erhalten. Danach rief ich direkt meinen Chef an und habe ihm mein Problem mitgeteilt. Er hat mir direkt am Telefon versichert, dass er mich nicht im Regen stehen lassen wird und die kosten übernimmt. Das war das letzte Telefonat zwischen ihm und mir. Danach ging ich 2016 in die Sommerferien und in meiner letzten Urlaubswoche bekam ich einen Anruf aus der Firma, dass mein Chef gestorben ist. Anfangs dachte ich gar nicht über das Geld nach, da ich eher in Trauer war, da ich Ihn sehr mochte und ich ihm viel zu verdanken hatte. Nach seiner Beerdigung verging einige Zeit und es wurde klar, dass unser neuer Chef sein Sohn werden würde. Dieser ist einige Jahre jünger als ich und wir hatten Anfangs kein gutes, aber auch kein schlechtes Verhältnis. Da ich sehr loyal meiner Firma gegenüber eingestellt bin und ich nach dem Tod seines Vaters nicht direkt mit meinen Geldproblemen ankommen wollte, habe ich noch einige Zeit verstreichen lassen. Leider hatte ich aber keine Möglichkeit meine Steuerschulden aus eigener Tasche zu bezahlen. Daher entschied ich mich dazu ihn Anfang 2017 mit meinem Problem zu konfrontieren. Es hat sich in unserem Gespräch schnell herausgestellt, dass er für keinen einzigen Cent aufkommen wird und hat mir deutlich gemacht, dass er während des Gesprächs, mit mir und seinem Vater, in welchem er mir versprochen hatte, mir bei den Schulden zu helfen, nicht dabei gewesen ist und es hierfür keinen Entsprechenden Vertrag gab. Hier musste ich dann einen Kredit bei der Bank aufnehmen ohne mit jemandem aus meiner Familie drüber zu sprechen und meiner Freundin habe ich es auch verheimlicht. Ich dachte ich könne meine Probleme selbst regeln, ohne Hilfe von anderen.
Ich hatte nun also zwei Belastungen mit mir zu tragen, einmal das ich vermeintlich keine Kinder zeugen konnte und zum anderen hatte ich große Schulden.
Als ich an meinem Geburtstag 2017 den Besuch von meinem Bekannten aus der Arbeit bekam und dieser Cannabis Cookies dabeihatte, dachte ich mir – komm, ich mach das jetzt, vielleicht wird’s ja Lustig. Ich habe mir dadurch erhofft, dass ich wieder lachen kann und es mich meine negativen Gedanken vergessen lässt.
Es war ohnehin ein komischer Geburtstag, ich war nun 32 Jahre alt, hatte Schulden und keinen Nachwuchs.
In der Folgezeit habe ich diesen Bekannten, wie oben beschrieben, immer öfter getroffen und der Konsum wurde häufiger, da mir nach dem Konsum jeglicher Stress egal war und ich nicht an meine Probleme denken musste. Es ist mir nach dem Konsum sehr leichtgefallen abzuschalten und negative Sachen zu verdrängen.
Ich habe während des Rauschs euphorisch geredet und mich gut gefühlt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich gerade alles aufs Spiel setze, wenn ich z.B. im Straßenverkehr mit Drogen erwischt werde, oder Menschen im Straßenverkehr gefährde.
Steige hier ab Mai 2017 ein, den Rest behältst du aber im Hinterkopf und antwortest nur auf Nachfrage.

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Damit wir hier einen fertigen FB stehen haben, bitte überarbeiten und wieder komplett einstellen.
 
Vielen Dank für deine Hilfe Max. Manchmal sind es echt Kleinigkeiten, die man übersieht.

1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Mit 13 Jahren In der 7. Klasse der Realschule. Hier kamen Polzisten für einen Vortrag über Drogen zur Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum war mit 23 Jahren am Berufskolleg im November 2008.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Danach habe ich ca. alle 1-2 Monate bis Silvester 2010/2011 bei einem Joint mitgeraucht.
Danach habe ich bis zum 11.Mai 2017 gar nicht mehr konsumiert.
An besagtem Tag, meinem Geburtstag, kam ein Bekannter zu mir, welchen ich von meiner Arbeit kenne, zu meiner Feier und brachte Cookies mit Cannabis mit. Hier habe ich zum ersten Mal wieder unter Cannabiseinfluss gestanden. Danach trat ich mit diesem Kollegen wieder vermehrt in Kontakt und wir haben uns auch wieder bei Ihm Zuhause getroffen um Sportsendungen zu schauen, oder Computerspiele zu spielen. Hier haben wir auch die meiste Zeit konsumiert.
Habe dann in den folgenden Monaten 1-2 Mal im Monat zuerst CBD geraucht und gegen September 2017 auch wieder richtiges Cannabis 1-2 Mal im Monat. Ab Januar 2018 habe ich dann 2-3 Mal in der Woche 1-2 Joints an einem Abend geraucht und manchmal auch unter Woche, wenn z.B. ein Fest war.
Es gab auch Wochen in denen ich nicht konsumiert habe, wenn ich z.B. von der Arbeit aus Weg war, oder den August über, da ich dort immer für 4 Wochen mit meiner Freundin im Urlaub bin.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einmal an Silvester 2010/2011. Das war ein Joint und 2 Gläser Sekt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol in geringem Maße an Festen, 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5 Zigaretten pro Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich war oft müde und gestresst unter der Woche. Ich habe meine Arbeit schleifen lassen und nur noch das nötigste gemacht. Ich habe den Sport vernachlässigt und mich vom Fitness abgemeldet. Habe nur noch selten etwas mit meiner Familie, Freunden und meiner Freundin unternommen.
Ich habe teilweise den Fokus auf das wichtige im Leben aus den Augen verloren, anstatt die Ursachen der Probleme zu beseitigen und nur die Symptome bekämpft habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Habe die negativen Folgen zwar wahrgenommen aber ich habe sie ignoriert und mir keine intensiven Gedanken darüber gemacht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
4,8 ng/ml Tetrahydrocannabinol und 60ng/ml Tetrahydrocannabinol- Carbonsäure.


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am Dienstagabend gegen 23Uhr vor der Auffälligkeit 2 Joints an einem Geburtstag. An dem Wochenende vor der Auffälligkeit Freitag und Samstag jeweils 2 Joints an einem Abend.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit gar nichts, ich wurde gegen 11:00 Vormittags kontrolliert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war zusammen mit einem Freund zu einer Geburtstagsfeier seines Cousins eingeladen, wohin ich und mein Freund etwas Cannabis mitnahmen zum Rauchen. Ich wollte an dem Abend entspannt auf der Feier sein und ich dachte, dass ich das mit dem Kiffen erreichen kann.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am Mittwoch den 27.03.2019 um 11:00 Uhr bin ich anlässlich einer Verkehrskontrolle durch die Polizei ( Schweiz ), einer Verkehrskontrolle unterzogen worden, da ich nicht angeschnallt war. Während der Kontrolle, habe ich eine selbstgedrehte Zigarette geraucht, welche die kegelförmige Form eines Joints hatte. Nachdem ich schon den Strafzettel für den Gurt bezahlt hatte, fragte mich der Polizist was ich da rauche und ich sagte Tabak. Zudem bestand Aufgrund meiner verengten Pupillen und meiner verzögerten Pupillenreflektion der Verdacht auf den Konsum von BTM. Ein freiwillig durchgeführter Drogentest verlief positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

An diesem Morgen bin ich zu einem Kunden gefahren. Ich wusste, dass ich bei meinem Kunden nur eine kurze Reparatur zu erledigen hatte und wollte danach wieder direkt nach Hause fahren um mich auszuruhen, da ich mich an diesem Morgen müde und nicht richtig ausgeschlafen gefühlt habe.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die geplante Strecke belief sich auf Hin und Rückweg mit insgesamt 50 Km. Die Tatsächliche Strecke belief sich auf 25 Km für den Hinweg und 2 Km bis zur Polizeikontrolle.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann und ich bedenke, dass ich über 22 Monate fast jedes Wochenende konsumiert habe und anschließend am Montag zur Arbeit gefahren bin, oder an Feiern auch Mal unter der Woche, dann ergeben sich ca. 84 Fahrten unter Cannabiseinfluss
2017 Mai-Dez = 16 Fahrten ( 8Monate, 2 Mal Kons)
2018 Jan-Dez = 55 Fahrten ( 50 Wochen + 5 Feiern )
2019 Jan-Ende März = 13 Fahrten ( 12 Wochen + 1 Feier )

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt. Ich dachte zu dieser Zeit, dass wenn ich mich nicht mehr berauscht fühle bzw. meinen Rausch ausgeschlafen habe, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir ausging, habe ich nicht ausreichend wahrgenommen. Nachdem ich von meinen Blutwerten aus der Kontrolle erfahren habe, ist mir klar geworden, dass ich total falsch lag und mich überschätzt habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Weil Cannabis die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt und man zudem seine eigene Geschwindigkeit und die von anderen falsch einschätzt. Zudem hat man eine Veränderte Lichtempfindlichkeit. Man gefährdet außerdem nicht nur sein eigenes Leben, sonders das von seinen Mitmenschen.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Man kann bei täglichem Konsum in eine Abhängigkeit geraten und damit seiner Psyche und seiner Gesundheit dauerhaft schaden.
 
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Ab Mai 2017 habe ich Drogen konsumiert um von dem Stress der Arbeit und dem Stress meines Privatlebens abschalten zu können. Ich war zu dieser Zeit sehr durch viele Kleinigkeiten gereizt und hatte negative Gedanken. Bis zu meiner Therapie im Juni 2019 war mir der Grund hierfür auch gar nicht bewusst, bzw. habe mir keine Gedanken wegen der Ursachen gemacht.
Als Ursachen zähle folgenden Grund auf.
Da meine langjährige Freundin und ich seit Januar 2016 versuchten Nachwuchs zu zeugen und dies nicht funktionierte, haben wir uns ziemlich auseinandergelebt. Wir haben immer öfter gestritten und haben uns eine Zeit lang auch getrennt, obwohl wir eine gemeinsame Wohnung hatten die wir abzahlen mussten. Ich habe den Fehler bei mir gesucht und dachte Anfangs auch, dass ich zeugungsunfähig sei, da dies nicht der erste Fall in meiner Familie wäre. Ich habe mich sehr unmännlich gefühlt und habe leider mit niemandem über meine Gefühle gesprochen. Da wir uns beide schon immer Kinder wünschten und ich mir ziemliche Vorwürfe deshalb gemacht habe, ging es mir zu dieser Zeit sehr schlecht.
Als ich an meinem Geburtstag 2017 den Besuch von meinem Bekannten aus der Arbeit bekam und dieser Cannabis Cookies dabeihatte, dachte ich mir – komm, ich mach das jetzt, vielleicht wird’s ja Lustig. Ich habe mir dadurch erhofft, dass ich wieder lachen kann und es mich meine negativen Gedanken vergessen lässt.
Es war ohnehin ein komischer Geburtstag, ich war nun 32 Jahre alt und hatte keinen Nachwuchs und keine Hoffnung mehr darauf.
In der Folgezeit habe ich diesen Bekannten, wie oben beschrieben, immer öfter getroffen und der Konsum wurde häufiger, da mir nach dem Konsum jeglicher Stress egal war und ich nicht an meine Probleme denken musste. Es ist mir nach dem Konsum sehr leichtgefallen abzuschalten und negative Sachen zu verdrängen.
Ich habe während des Rauschs euphorisch geredet und mich gut gefühlt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich gerade alles aufs Spiel setze, wenn ich z.B. im Straßenverkehr mit Drogen erwischt werde, oder Menschen im Straßenverkehr gefährde.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die meisten wussten gar nicht das ich Drogen konsumiere. Meine Freundin hat sich das teilweise gedacht und mich auch danach gefragt, weil ich nach dem Besuch bei meinem bekannten mit roten Augen nach Hause kam, aber ich hatte meistens eine Ausrede parat.
Meine Eltern und Geschwister sagten mir, dass Sie vermissen würden, da ich sie nicht mehr so häufig Besuchen komme, wobei diese nichts von meinem Konsum wussten.
Einer meiner besten Freunde, von dessen Kind ich Patenonkel bin, hat mir auch vorgeworfen, dass ich keine Zeit mehr mit ihm und meinem Patenkind verbringe und weniger kiffen soll.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Im Januar 2018 hatte ich mit meiner Freundin einen ziemlichen Streit, weil unser Kinderwunsch erneut zur Diskussion kam. Wir haben uns an diesem Tag so sehr gestritten, dass sie für 2 Wochen zu Ihrer Mutter gezogen ist. In diesen 2 Wochen habe ich jeweils von Donnerstags bis Samstag 2 Joints an einem Abend geraucht.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Habe leider erst nach dem Vorfall in meinem näheren Umfeld und meiner Arbeit klaren Tisch gemacht. Habe meiner Freundin von meinem Konsum erzählt und den Schulden erzählt. Habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern darüber gesprochen, welche mir auch sagten, dass ich doch wisse, dass ich mit jedem Problem zu Ihnen kommen kann. Habe es meinem Arbeitgeber erzählt, welcher mir nicht gekündigt hat und ein offenes Ohr für mich hatte, da ich ihm gesagt habe, dass ich meine Kundeneinsätze trotzdem zustande bekomme. Habe im Juni 2019 mit einer Verkehrspsychologischen Behandlung begonnen welche ich mit 12 Sitzungen bis zum Februar 2020 vollendet habe. Hier habe ich gelernt wie ich mit Problemen besser umgehe indem ich Situationsanalysen, Problemerkennung und Kontrollstrategien anwende.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Habe nach meinem negativen Ereignis von Silvester 2010/2011 bis Mai 2017 gar kein Cannabis konsumiert.
Meine Konsumspitze ging ca. Januar 2018 los mit 1-2 Joints an 2-3 Abenden am Wochenende. Manchmal auch unter der Woche, wenn Feiern angestanden sind.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe mich in dieser Zeit überfordert gefühlt und habe leider den Weg des geringsten Widerstands gewählt. Es war ohne jegliche Anstrengungen möglich mich von meinen negativen Gedanken zu befreien, wenn ich konsumiert habe. Ich hätte mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen müssen und diese Analysieren und dafür Lösungen suchen müssen. Vorallem hätte ich mit meiner Freundin und meinen Geschwistern das Gespräch suchen sollen

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja. Ich denke, dass ich ohne meine Aufarbeitung der Ursachen für meinen Konsum und ohne meine strikte Abstinenz, gefährdet gewesen wäre, in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein!

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja hätte ich. Ich hätte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen müssen anstatt diese zu betäuben, indem ich mich gleich an meine Familie gewandt hätte und diese um Hilfe gebeten hätte oder mir professionelle Hilfe gesucht hätte. Ich hätte mit meiner Freundin mehr über unser Problem reden müssen und eine alternative dafür suchen, ggf. wäre auch eine Adoption in Frage gekommen, hätte sich unser Kinderwunsch nicht erfüllt.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Für mich macht nur eine totale Abstinenz wirklich Sinn. Für mich kommt auch kein gelegentlicher Konsum in Betracht, da ich dabei schnell gefährdet wäre, wieder in alte Verhaltensmuster zu geraten. Ich will nie wieder in solche Situationen geraten, wie ich sie im letzten Jahr durchlebt habe. Ich habe eingesehen, dass ich andere und mich selbst in Gefahr gebracht habe.
Hätte ich mich von Anfang an mit meinen Problemen auseinandergesetzt und es mir nicht so einfach gemacht, indem ich Cannabis konsumiert habe, dann hätte ich mir die jetzigen Probleme ersparen können.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt fand statt, als mich meine Freundin auf dem Polizeirevier abgeholt hat. Ich bin in Ihr Auto eingestiegen und sie hat mich mit Tränen in den Augen angeschaut und mir gesagt, dass sie schwanger ist. Sie hat mir dann den Schwangerschaftstest gezeigt und ich habe danach sehr geweint, weil das eigentlich der glücklichste Moment in meinem Leben war und ich im selben Moment dabei war, meinen Job und meine Existenz zu gefährden. Ich wusste, dass ich jetzt nur noch eine einzige Chance habe und zwar dieses Cannabis ein für alle Mal aus meinem Leben zu entfernen und zwar zu 100%.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten. Ich habe Ziele und Träume, die ich mit klarem Kopf verfolgen will und verfolge. Ich will für meine Familie sorgen und als gutes Vorbild für meinen Sohn vorangehen. Ich lasse nie wieder zu, dass ich mein Leben und das meiner Familie in eine solche Gefahr bringe.
Ich würde zudem mit gelegentlichem Konsum riskieren, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Zudem kann man durch die verzögerten und unterschiedlichen Wirkungsweisen nie wirklich sicher sein, ob man nach einem Konsum nicht doch noch unterbewusst beeinträchtigt ist und sich hinters Steuer setzt, da man sich selbst überschätzt.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Abstinenz ist mir sehr leichtgefallen. Das ich nach meinem Delikt so offen über meine Probleme mit meinen Liebsten gesprochen habe, hat mir sehr gutgetan und mir Kraft gegeben meine Abstinenz beizubehalten. Ich habe seit meiner Abstinenz, bis Heute, in keinem Moment das Verlangen gehabt mich durch Drogen zu betäuben, oder diese als Ersatz für Langeweile, oder wegen privatem, oder arbeitsbedingtem Stress, zu konsumieren.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich selbst wollte es. Zudem war meine Freundin und meine Familie die Hauptbeteiligten. Die Gespräche mit meinem Psychologen haben mir auch gutgetan und ich konnte meine Bereits vorhanden Gedanken noch besser einordnen und habe Wege gefunden im Dinge im Alltag besser einzuschätzen und mit diesen umzugehen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die Veränderung war Durchweg positiv. Ich wurde wieder motivierter in meinem Beruf und habe wieder angefangen öfters meine Familie zu besuchen. Habe auch mittlerweile wieder Kontakt mit meinem alten Trainingspartner und betreibe viel Sport. Ich habe mich voll auf unsere Elternzeit konzentriert und machte meine Freundin stolz indem ich Ihr gezeigt habe, dass ich Abstinent leben kann und mir zudem eine Therapiestelle gesucht habe. Zudem verbringe ich wieder mehr Zeit mit meinen beiden Patenkindern ( von Bruder und Freund ) und meinem Freund den ich seit dem Kindergarten kenne.
Habe mittlerweile eine sehr gute Beziehung zu meinem Chef, welcher mir nach dem Vorfall eine weitere Chance gegeben hat ohne mich zu kündigen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ich hatte noch kurze Zeit nach dem Vorfall Kontakt zu meinem Bekannten, mit dem ich die meiste Zeit konsumiert habe. Er gab mir sogar Anfangs noch den Ratschlag nicht aufzuhören mit dem Konsum, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich das Zeug nie wieder anfassen werde. Irgendwie habe ich danach eine gewisse Wut auf ihn verspürt, da ich eigentlich dachte, dass er evtl. sogar mit mir aufhören würde zu konsumieren, oder mir immerhin gut Zusprechen würde, oder das er mir dabei hilft. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Ihm. Habe auch meinen Chef darum gebeten einen anderen Kollegen für die Zukunft zu diesem Kunden zu schicken wo mein Freund arbeitet. Mein Chef hat das auch so umgesetzt. Auch in meiner Familie oder meinem Freundeskreis habe keine Bekannten die etwas mit Drogen zu tun haben.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, ich habe mich nach dem Vorfall nicht mehr mit meinem Freund bei Ihm Zuhause getroffen und habe auch sonst keinen Kontakt mehr zu Leuten die Drogen konsumieren.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich will in voller Abstinenz leben und nie wieder Cannabis konsumieren. Ich werde zudem auch Menschen meiden die Drogen konsumieren. Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und ich mir immer vor Augen halte was ich in der Vergangenheit damit angerichtet habe. Ich will mich und meine Mitmenschen nie wieder in solche Gefahr bringen, indem ich im Straßenverkehr unter Betäubungsmitteln stehe. Ich werde mich in Zukunft von jeglichem Konsum und deren Konsumenten strikt fernhalten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich meine Probleme mit dem Rauchen von Joints nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben habe. Falls ich unerwartet doch einmal in eine Situation gerate in der ich wieder etwas konsumieren möchte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde um mit Ihnen über meine Gedanken zu sprechen. Zudem kann ich jederzeit wieder das Gespräch mit meinen Therapeuten suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke selten Alkohol. Wenn dann an Festen und dann auch nur gemäßigt 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?

5 Jahre

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?

Privater und Beruflicher Stress.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich habe damals gedacht, dass ich das Cannabis zur Problembewältigung einsetzen kann.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Schlimmer. Ich habe gegen Ende 1-2 Joints pro Abend an 2-3 Tagen am Wochenende und manchmal, wenn Feste anstanden, auch unter der Woche konsumiert.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Ich habe gedacht, dass ich ohne großen Aufwand in einen Rauschzustand kommen kann, indem ich mir keine Gedanken über meine Sorgen machen musste. Ich konnte in kurzer Zeit von meinem Stress und meinen negativen Gedanken abschalten ohne dafür große etwas zu tun.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?

Ich habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern über meinen Konsum gesprochen. Ich habe mir nach meiner Auffälligkeit professionelle Hilfe gesucht um sicherzustellen, dass meine Abstinenz und meine Gedanken über meinen Konsumstop Erfolg haben. Dank meiner Aufarbeitung und meinen Stunden beim Psychologen konnte ich mein Verhalten einordnen und habe erkannt warum ich überhaupt konsumiert habe, indem ich die Ursachen hinterfragt habe und erkannt habe, dass ich mich meinen Problemen nicht stellen wollte. Ich habe nun ein bewussteres Verständnis für meinen damaligen Konsum und verharmlose diesen nicht mehr. Ich erkenne nun die Ursachen meines Verhaltens und weiß wie man ein solches Verhalten von Anfang an vermeiden kann.
 
Hallo Max, hätte da Mal wieder eine Frage:cool: beschäftige mich gerade mit den Beurteilungskriterien. Es gibt ja 4 Kategorien in die ich vom Gutachter eingestuft werde.
4.Abhängigkeit
3.Fortgeschrittene Drogenproblematik
2.Drogengefährdung
1.Probierkonsum

Um mit einer Abstinenz von 6 Monaten davonzukommen, dürfte ich ja höchstens in Kat2 landen.
Ist das in meinem Fall überhaupt möglich?
Kat2 sieht ja auch vor, dass man nicht wegen Problemen konsumiert hat. Wie ist das mit meinen inneren Motiven zu vereinbaren?
Was ich auch nicht ganz verstehe, ist, dass man auch mit regelmäßigem Konsum von Cannabis in Kat2 landen kann. Aber ein Indikator aus dieser Kategorie ist, dass man nur auf z.B. Parties konsumiert hat. Wer feiert denn jeden Tag eine Party?

Hoffe du kannst mir hier ein wenig Licht ins dunkle bringen ;-)

Viele Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Um mit einer Abstinenz von 6 Monaten davonzukommen, dürfte ich ja höchstens in Kat2 landen.
Ist das in meinem Fall überhaupt möglich?
Dein THC-COOH lag bei 60ng/ml , der Grenzwert für einen gelegentlichen Konsum liegt bei 150 ng/ml.
Daher sollte dies allein von deinem Werten kein Problem sein.

Kurz vor der MPU lese ich mir immer den FB noch einmal komplett durch, daher möchte ich immer den Termin im Vorfeld wissen.
Ich habe mir F3 noch einmal durchgelesen, da können wir noch eine Angabe etwas entschärfen. Das schaffe ich voraussichtlich aber erst am Wochenende. ;)
 
Das Problem bei F3 liegt darin, dass diese Angaben bereits in dem Verkehrsmedizinischen Gutachten aus der Schweiz vorliegen und dieses Gutachten auch in meiner Führerscheinakte liegt. Es kann sich jetzt nur noch um Tage handeln bis zur MPU. Warte nur noch drauf, dass meine Akte beim MPI ankommt und ich einen Termin ausmachen kann. Vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu meinen Werten: in der Schweiz wird im Vollblut gemessen und in Deutschland im Serum. Meine Werte wären hier also doppelt so hoch gewesen. Weiß aber nicht, ob der Gutachter das auch weiß, bzw. steht in keiner Akte oder den Schreiben der Fsst ein Bezug hierzu.
Versuche mir den Bogen jetzt nochmal zu verinnerlichen. Wenn du am WE nochmal drüberschauen könntest, wäre super :)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das Problem bei F3 liegt darin, dass diese Angaben bereits in dem Verkehrsmedizinischen Gutachten aus der Schweiz vorliegen und dieses Gutachten auch in meiner Führerscheinakte liegt.
Ok, dann bringt ein "entschärfen" nichts und mit einem "Lügenpaket" würden wir die Sachlage ins Gegenteil formulieren.

In F3 ist positiv zu bewerten, dass es auch mal ohne Drogen ging und dir auch nicht schwergefallen ist mal zu verzichten ... "Es gab auch Wochen in denen ich nicht konsumiert habe, wenn ich z.B. von der Arbeit aus Weg war, oder den August über, da ich dort immer für 4 Wochen mit meiner Freundin im Urlaub bin. "

In F21, die ja in enger Verbindung mit F3 steht, bringst du fundierte Konsummotive zum Ausdruck ... die nicht "nur" aus Neugierde und Gruppenzwang bestehen. Wobei ich diese Motive nicht abwerten möchte.

Deinen FB halte ich jetzt für absolut MPU tauglich, daher darfst du jetzt in aller Ruhe :smiley252::smiley252::smiley252: ... aber auf keinen Fall auswendig lernen.

Zuletzt noch ein paar kleine Tipps ... halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du dir eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Ich wünsche dir für deine MPU viel Glück und natürlich auch Erfolg. :smiley711:
 
Super Max, Danke für deine Hilfe in letzter Zeit! Werde euch hier auf dem laufenden halten. Aufgrund der momentanen Situation kann ich mich nicht beim TÜV anmelden. Dort steht erstmal alles bis 19.April still. Jetzt heißt es abwarten. :cool:
 
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