Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
2008 habe ich das erste Mal konsumiert, als ich auf die neue Schule kam. Ich habe dort niemanden gekannt und es haben sich in der Pause schon einige Gruppen gebildet. Daraufhin wurde ich von einem Klassenkameraden gefragt, ob ich Lust hätte mit Ihnen zum Basketballplatz zu laufen in der Pause. Habe dort dann bemerkt, dass die Leute Cannabis konsumieren. Ich wurde dann gefragt, ob ich auch rauchen will. Da ich neugierig war, wie sich der Rausch anfühlt, habe ich es probiert, es war damals Cool in der Gruppe zu sein und zu konsumieren, wir haben uns über alles grundlos schiefgelacht. Wir haben uns den anderen gegenüber erhaben gefühlt und dachten wir sind etwas besseres. Danach habe ich mich ca. alle 1-2 Monate mit diesen Leuten zum kiffen getroffen. Dies ging bis Silvester 2010/2011.
Ab Mai 2017 habe ich Drogen konsumiert um von dem Stress der Arbeit und dem Stress meines Privatlebens abschalten zu können. Ich war zu dieser Zeit sehr durch viele Kleinigkeiten gereizt und hatte negative Gedanken. Bis zu meiner Therapie im Juni 2019 war mir der Grund hierfür auch gar nicht bewusst, bzw. habe mir keine Gedanken wegen der Ursachen gemacht.
Als Ursachen zähle ich 2 Entscheidende Dinge.
Da meine langjährige Freundin und ich seit Januar 2016 versuchten Nachwuchs zu zeugen und dies nicht funktionierte, haben wir uns ziemlich auseinandergelebt. Wir haben immer öfter gestritten und haben uns eine Zeit lang auch getrennt, obwohl wir eine gemeinsame Wohnung hatten die wir abzahlen mussten. Ich habe den Fehler bei mir gesucht und dachte Anfangs auch, dass ich zeugungsunfähig sei, da dies nicht der erste Fall in meiner Familie wäre. Da wir uns beide schon immer Kinder wünschten und ich mir ziemliche Vorwürfe deshalb gemacht habe, ging es mir zu dieser Zeit sehr schlecht.
Hinzu kam, dass ich Anfang 2017 in meiner Firma über 8000 Euro Schulden hatte. Der Hintergrund hierzu ist ein steuerliches Problem gewesen. Mein damaliger Chef hat 2015 eine Schwesterfirma in der Schweiz gegründet und mich gebeten einen Arbeitsvertrag anzunehmen, welcher sich aus 50% in Deutschland und aus 50% in der Schweiz zusammensetzt. Da weder er noch ich wusste, dass wir die 50% aus der Schweiz, nochmals in Deutschland versteuern mussten, habe ich nach einiger Zeit eine Steuernachzahlung vom Finanzamt über 8000 Euro erhalten. Danach rief ich direkt meinen Chef an und habe ihm mein Problem mitgeteilt. Er hat mir direkt am Telefon versichert, dass er mich nicht im Regen stehen lassen wird und die kosten übernimmt. Das war das letzte Telefonat zwischen ihm und mir. Danach ging ich 2016 in die Sommerferien und in meiner letzten Urlaubswoche bekam ich einen Anruf aus der Firma, dass mein Chef gestorben ist. Anfangs dachte ich gar nicht über das Geld nach, da ich eher in Trauer war, da ich Ihn sehr mochte und ich ihm viel zu verdanken hatte. Nach seiner Beerdigung verging einige Zeit und es wurde klar, dass unser neuer Chef sein Sohn werden würde. Dieser ist einige Jahre jünger als ich und wir hatten Anfangs kein gutes, aber auch kein schlechtes Verhältnis. Da ich sehr loyal meiner Firma gegenüber eingestellt bin und ich nach dem Tod seines Vaters nicht direkt mit meinen Geldproblemen ankommen wollte, habe ich noch einige Zeit verstreichen lassen. Leider hatte ich aber keine Möglichkeit meine Steuerschulden aus eigener Tasche zu bezahlen. Daher entschied ich mich dazu ihn Anfang 2017 mit meinem Problem zu konfrontieren. Es hat sich in unserem Gespräch schnell herausgestellt, dass er für keinen einzigen Cent aufkommen wird und hat mir deutlich gemacht, dass er während des Gesprächs, mit mir und seinem Vater, in welchem er mir versprochen hatte, mir bei den Schulden zu helfen, nicht dabei gewesen ist und es hierfür keinen Entsprechenden Vertrag gab. Hier musste ich dann einen Kredit bei der Bank aufnehmen ohne mit jemandem aus meiner Familie drüber zu sprechen und meiner Freundin habe ich es auch verheimlicht. Ich dachte ich könne meine Probleme selbst regeln, ohne Hilfe von anderen.
Ich hatte nun also zwei Belastungen mit mir zu tragen, einmal das ich vermeintlich keine Kinder zeugen konnte und zum anderen hatte ich große Schulden.
Als ich an meinem Geburtstag 2017 den Besuch von meinem Bekannten aus der Arbeit bekam und dieser Cannabis Cookies dabeihatte, dachte ich mir – komm, ich mach das jetzt, vielleicht wird’s ja Lustig. Ich habe mir dadurch erhofft, dass ich wieder lachen kann und es mich meine negativen Gedanken vergessen lässt.
Es war ohnehin ein komischer Geburtstag, ich war nun 32 Jahre alt, hatte Schulden und keinen Nachwuchs.
In der Folgezeit habe ich diesen Bekannten, wie oben beschrieben, immer öfter getroffen und der Konsum wurde häufiger, da mir nach dem Konsum jeglicher Stress egal war und ich nicht an meine Probleme denken musste. Es ist mir nach dem Konsum sehr leichtgefallen abzuschalten und negative Sachen zu verdrängen.
Ich habe während des Rauschs euphorisch geredet und mich gut gefühlt und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich gerade alles aufs Spiel setze, wenn ich z.B. im Straßenverkehr mit Drogen erwischt werde, oder Menschen im Straßenverkehr gefährde.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Die meisten wussten gar nicht das ich Drogen konsumiere. Meine Freundin hat sich das teilweise gedacht und mich auch danach gefragt, weil ich nach dem Besuch bei meinem bekannten mit roten Augen nach Hause kam, aber ich hatte meistens eine Ausrede parat.
Meine Eltern und Geschwister sagten mir, dass Sie vermissen würden, da ich sie nicht mehr so häufig Besuchen komme, wobei diese nichts von meinem Konsum wussten.
Einer meiner besten Freunde, von dessen Kind ich Patenonkel bin, hat mir auch vorgeworfen, dass ich keine Zeit mehr mit ihm und meinem Patenkind verbringe und weniger kiffen soll.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Im Januar 2018 hatte ich mit meiner Freundin einen ziemlichen Streit, weil unser Kinderwunsch erneut zur Diskussion kam. Wir haben uns an diesem Tag so sehr gestritten, dass sie für 2 Wochen zu Ihrer Mutter gezogen ist. In diesen 2 Wochen habe ich jeweils von Donnerstags bis Samstag 2 Joints an einem Abend geraucht.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Habe leider erst nach dem Vorfall in meinem näheren Umfeld und meiner Arbeit klaren Tisch gemacht. Habe meiner Freundin von meinem Konsum erzählt und den Schulden erzählt. Habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern darüber gesprochen, welche mir auch sagten, dass ich doch wisse, dass ich mit jedem Problem zu Ihnen kommen kann. Habe es meinem Arbeitgeber erzählt, welcher mir nicht gekündigt hat und ein offenes Ohr für mich hatte, da ich ihm gesagt habe, dass ich meine Kundeneinsätze trotzdem zustande bekomme. Habe im Juni 2019 mit einer Verkehrspsychologischen Behandlung begonnen welche ich mit 12 Sitzungen bis zum Februar 2020 vollendet habe. Hier habe ich gelernt wie ich mit Problemen besser umgehe indem ich Situationsanalysen, Problemerkennung und Kontrollstrategien anwende.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Habe nach meinem negativen Ereignis von Silvester 2010/2011 bis Mai 2017 gar kein Cannabis konsumiert.
Meine Konsumspitze ging ca. Januar 2018 los mit 1-2 Joints an 2-3 Abenden am Wochenende. Manchmal auch unter der Woche, wenn Feiern angestanden sind.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe mich in dieser Zeit überfordert gefühlt und habe leider den Weg des geringsten Widerstands gewählt. Es war ohne jegliche Anstrengungen möglich mich von meinen negativen Gedanken zu befreien, wenn ich konsumiert habe. Ich hätte mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen müssen und diese Analysieren und dafür Lösungen suchen müssen. Vorallem hätte ich mit meiner Freundin und meinen Geschwistern das Gespräch suchen sollen
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja. Ich denke, dass ich ohne meine Aufarbeitung der Ursachen für meinen Konsum und ohne meine strikte Abstinenz, gefährdet gewesen wäre, in eine Abhängigkeit zu geraten.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein!
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja hätte ich. Ich hätte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen müssen anstatt diese zu betäuben, indem ich mich gleich an meine Familie gewandt hätte und diese um Hilfe gebeten hätte oder mir professionelle Hilfe gesucht hätte. Ich hätte mit meiner Freundin mehr über unser Problem reden müssen und eine alternative dafür suchen, ggf. wäre auch eine Adoption in Frage gekommen, hätte sich unser Kinderwunsch nicht erfüllt. Ich hätte meiner Freundin und meiner Familie von meinen Schulden erzählen müssen und diese hätte mir dabei helfen können.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Für mich macht nur eine totale Abstinenz wirklich Sinn. Für mich kommt auch kein gelegentlicher Konsum in Betracht, da ich dabei schnell gefährdet wäre, wieder in alte Verhaltensmuster zu geraten. Ich will nie wieder in solche Situationen geraten, wie ich sie im letzten Jahr durchlebt habe. Ich habe eingesehen, dass ich andere und mich selbst in Gefahr gebracht habe.
Hätte ich mich von Anfang an mit meinen Problemen auseinandergesetzt und es mir nicht so einfach gemacht, indem ich Cannabis konsumiert habe, dann hätte ich mir die jetzigen Probleme ersparen können.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt fand statt, als mich meine Freundin auf dem Polizeirevier abgeholt hat. Ich bin in Ihr Auto eingestiegen und sie hat mich mit Tränen in den Augen angeschaut und mir gesagt, dass sie schwanger ist. Sie hat mir dann den Schwangerschaftstest gezeigt und ich habe danach sehr geweint, weil das eigentlich der glücklichste Moment in meinem Leben war und ich im selben Moment dabei war, meinen Job und meine Existenz zu gefährden. Ich wusste, dass ich jetzt nur noch eine einzige Chance habe und zwar dieses Cannabis ein für alle Mal aus meinem Leben zu entfernen und zwar zu 100%.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten. Ich habe Ziele und Träume, die ich mit klarem Kopf verfolgen will und verfolge. Ich will für meine Familie sorgen und als gutes Vorbild für meinen Sohn vorangehen. Ich lasse nie wieder zu, dass ich mein Leben und das meiner Familie in eine solche Gefahr bringe.
Ich würde zudem mit gelegentlichem Konsum riskieren, wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Zudem kann man durch die verzögerten und unterschiedlichen Wirkungsweisen nie wirklich sicher sein, ob man nach einem Konsum nicht doch noch unterbewusst beeinträchtigt ist und sich hinters Steuer setzt, da man sich selbst überschätzt.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Abstinenz ist mir sehr leichtgefallen. Das ich nach meinem Delikt so offen über meine Probleme mit meinen Liebsten gesprochen habe, hat mir sehr gutgetan und mir Kraft gegeben meine Abstinenz beizubehalten. Ich habe seit meiner Abstinenz, bis Heute, in keinem Moment das Verlangen gehabt mich durch Drogen zu betäuben, oder diese als Ersatz für Langeweile, oder wegen privatem, oder arbeitsbedingtem Stress, zu konsumieren.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich selbst wollte es. Zudem war meine Freundin und meine Familie die Hauptbeteiligten. Die Gespräche mit meinem Psychologen haben mir auch gutgetan und ich konnte meine Bereits vorhanden Gedanken noch besser einordnen und habe Wege gefunden im Dinge im Alltag besser einzuschätzen und mit diesen umzugehen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die Veränderung war Durchweg positiv. Ich wurde wieder motivierter in meinem Beruf und habe wieder angefangen öfters meine Familie zu besuchen. Habe auch mittlerweile wieder Kontakt mit meinem alten Trainingspartner und betreibe viel Sport. Ich habe mich voll auf unsere Elternzeit konzentriert und machte meine Freundin stolz indem ich Ihr gezeigt habe, dass ich Abstinent leben kann und mir zudem eine Therapiestelle gesucht habe. Zudem verbringe ich wieder mehr Zeit mit meinen beiden Patenkindern ( von Bruder und Freund ) und meinem Freund den ich seit dem Kindergarten kenne.
Habe mittlerweile eine sehr gute Beziehung zu meinem Chef, welcher mir nach dem Vorfall eine weitere Chance gegeben hat ohne mich zu kündigen.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ich hatte noch kurze Zeit nach dem Vorfall Kontakt zu meinem Bekannten, mit dem ich die meiste Zeit konsumiert habe. Er gab mir sogar Anfangs noch den Ratschlag nicht aufzuhören mit dem Konsum, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich das Zeug nie wieder anfassen werde. Irgendwie habe ich danach eine gewisse Wut auf ihn verspürt, da ich eigentlich dachte, dass er evtl. sogar mit mir aufhören würde zu konsumieren, oder mir immerhin gut Zusprechen würde, oder das er mir dabei hilft. Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu Ihm. Habe auch meinen Chef darum gebeten einen anderen Kollegen für die Zukunft zu diesem Kunden zu schicken wo mein Freund arbeitet. Mein Chef hat das auch so umgesetzt. Auch in meiner Familie oder meinem Freundeskreis habe keine Bekannten die etwas mit Drogen zu tun haben.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, ich habe mich nach dem Vorfall nicht mehr mit meinem Freund bei Ihm Zuhause getroffen und habe auch sonst keinen Kontakt mehr zu Leuten die Drogen konsumieren.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich will in voller Abstinenz leben und nie wieder Cannabis konsumieren. Ich werde zudem auch Menschen meiden die Drogen konsumieren. Für mich haben Drogen und speziell Cannabis keine Bedeutung mehr in meinem Leben und ich will mich davon fernhalten.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und ich mir immer vor Augen halte was ich in der Vergangenheit damit angerichtet habe. Ich will mich und meine Mitmenschen nie wieder in solche Gefahr bringen, indem ich im Straßenverkehr unter Betäubungsmitteln stehe. Ich werde mich in Zukunft von jeglichem Konsum und deren Konsumenten strikt fernhalten.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich meine Probleme mit dem Rauchen von Joints nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben habe. Falls ich unerwartet doch einmal in eine Situation gerate in der ich wieder etwas konsumieren möchte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde um mit Ihnen über meine Gedanken zu sprechen. Zudem kann ich jederzeit wieder das Gespräch mit meinen Therapeuten suchen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke selten Alkohol. Wenn dann an Festen und dann auch nur gemäßigt 1-2 Bier oder 1-2 Gläser Sekt.
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Zusätzlich für Wiederholungstäter
44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
5 Jahre
45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Privater und Beruflicher Stress.
46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Ich habe damals gedacht, dass ich das Cannabis zur Problembewältigung einsetzen kann.
47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Schlimmer. Ich habe gegen Ende 1-2 Joints pro Abend an 2-3 Tagen am Wochenende und manchmal, wenn Feste anstanden, auch unter der Woche konsumiert.
48. Warum hat es sich so entwickelt?
Ich habe gedacht, dass ich ohne großen Aufwand in einen Rauschzustand kommen kann, indem ich mir keine Gedanken über meine Sorgen machen musste. Ich konnte in kurzer Zeit von meinem Stress und meinen negativen Gedanken abschalten ohne dafür große etwas zu tun.
49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Ich habe mit meinen Eltern und meinen Geschwistern über meinen Konsum gesprochen. Ich habe mir nach meiner Auffälligkeit professionelle Hilfe gesucht um sicherzustellen, dass meine Abstinenz und meine Gedanken über meinen Konsumstop Erfolg haben. Dank meiner Aufarbeitung und meinen Stunden beim Psychologen konnte ich mein Verhalten einordnen und habe erkannt warum ich überhaupt konsumiert habe, indem ich die Ursachen hinterfragt habe und erkannt habe, dass ich mich meinen Problemen nicht stellen wollte. Ich habe nun ein bewussteres Verständnis für meinen damaligen Konsum und verharmlose diesen nicht mehr. Ich erkenne nun die Ursachen meines Verhaltens und weiß wie man ein solches Verhalten von Anfang an vermeiden kann.