Hallo liebe Nancy,
ich habe noch etwas an dem Fragebogen gearbeitet, muss in ein paar Stunden wieder wach sein, hoffentlich haben sich keine blöden Fehler eingeschlichen und deine Fragen bis ins Kern beantwortet, wenn nicht, gerne darauf aufmerksam machen.
Was meinst du, wo ich am besten die Kampfsportgeschichte aus 2010 integrieren könnte?
Zu deiner u.g. Frage würde ich wie folgt antworten, was hältst du davon?
Zitat:""Ich befinde mich jetzt in einem sicheren Umfeld" Frage dazu: Inwiefern hat sich das Umfeld seit 2012 bzw. 2014 geändert (mal abgesehen vllt. vom Job)?"
Ich bin 2011 aus meinem elterlichen Hause ausgezogen, in der neuen Stadt kannte ich absolut niemanden.
Dann bin ich 2012 erneut umgezogen, um noch näher zu meiner Arbeitsstätte zu sein.
In dieser Zeit habe ich keine Bekanntschaften aufbauen können, bedingt durch das Arbeiten und des Lernens.
Doch mit der Zeit habe ich gleichgesinnte Kennengelernt, anfangs unternahmen wir selten etwas, doch mit der Zeit haben wir uns immer mehr getroffen.
Diese vereinzelten Freundschaften pflegte ich, dazu kamen noch die neuen Freunde aus meinem Studium ( seit Frühjahr 15 ) hinzu.
Ich bin froh, diese Leute kennengelernt zu haben, wir unternehmen viel zusammen und vor allem abwechslungsreich.
Nun werde ich den Fragebogen "weitestgehend" hier hineinstellen, würde mich freuen, wenn du darauf, auch gerne "kritisch", Stellung nehmen könntest... Ob eben in Ordnung? Wenn nicht, was genaz dir nicht gefällt, quasi wie gehabt
Nur noch 5 Tage bis zur MPU...
1. Wie er sich auf die MPU vorbereitet habe?
Ich habe mit verschiedenen Leuten gesprochen. Darunter mit Freunden, Freundin, Familie und Polizeibeamte.
Den Kontakt zu Polizeibeamte habe ich im Rahmen meiner alten Mitgliedschaft beim Polizeisportverein, dort wurden wir von Polizisten trainiert.
Darüber hinaus habe ich erfolgreich an einem Anti-Aggressionskurs teilgenommen.
2. Ob er verstehen könne, dass er eine MPU machen müsse?
Vollkommen, denn die Art und Weise, wie ich mich Verhalten habe, war völlig daneben. Deswegen kann ich die Zweifel der Führerscheinstelle total verstehen und nachvollziehen.
3. Wie er sich denn als Verkehrsteilnehmer einschätzen würde?
Ich bin verantwortungslos, rücksichtlos, unberechenbar, egoistisch gewesen.
Dies alles spiegelt sich natürlich in meinem Fahrstil wieder, ich halte mich im Nachhinein betrachtet, damals als Gefahr für den Straßenverkehr und hätte mit meiner einstigen Einstellung nicht am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Damals befragt, hätte ich jedoch geantwortet: Ich bin der Held, kann alles und zwar besser als jeder andere…heute ist mir bewusst das es nicht so war.
5. Er möge vom Aktenkundigen Vorfall, der Nötigung, im April 2014 berichten:
Es war an jenem Freitag, meine Cousine hatte am nächsten Tag ihre Hochzeit. Ich habe zuvor mit meinen Eltern bezüglich der Fahrt gesprochen und wir sind dann zum Entschluss gekommen, uns im Ort Y zu verabreden, sodass wir weiter mit meinem Wagen zusammen nach X fahren können.
Eine Stunde vor dem vereinbarten Zeitpunkt hat mein Vater mich angerufen, ob ich mich schon auf den Weg gemacht habe, denn die Autobahn sei laut seiner Aussage sehr voll.
Ich sagte meinem Vater, dass ich bereits unterwegs bin. Jedoch saß ich noch zu Hause und habe mir Zeit gelassen.
Ich war etwas in Panik, den vereinbarten Zeitpunkt nicht zu erreichen, dennoch war ich davon überzeugt, dass irgendwie hin zu kriegen. Als ich auf der Autobahn war, sah ich den dichten Verkehr, ein ständiges Beschleunigen und abbremsen.
Irgendwann habe ich den Hr. X gesehen, das war das erste Fahrzeug gewesen, wo das mit der Nötigung passiert ist. Ich bin eine Zeitlang dicht hinter ihm gefahren.
6. Wie dicht er rangefahren sei?
So dicht, dass ich meine, sein Kennzeichen nicht mehr gesehen zu haben. Ich wollte ihm damit sagen, dass er die Fahrbahn frei räumen soll. Dennoch behielt Hr. X seine Geschwindigkeit und ließ mich nicht vorbei ziehen.
Daraufhin habe ich die Lichthupe betätigt und das Fernlicht angelassen. Als Hr. X darauf nicht reagierte, überholte ich ihn von rechts.
7. Weshalb der andere nicht rechts gefahren sei?
Hr. X konnte womöglich aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht nach rechts fahren, ich fuhr schon mit ca. 120 Km/h.
Außerdem war der Verkehr auch auf der mittleren Spur voll, sodass er nicht ausweichen konnte.
Ich habe das ausgeblendet und habe nur daran gedacht, die verlorene Zeit aufzuholen, obwohl ich bereits wusste, dass ich den vereinbarten Treffpunkt nicht rechtzeitig erreichen werde.
8. Wie die Fahrt weiter gegangen sei?
Etwa 30-40 Km später bin ich wieder auf einen anderen PKW gestoßen, welcher auf der linken Fahrbahn unterwegs war.
Da ich ebenso schnell an ihn vorbei wollte, dieser mir den Weg aber nicht frei geräumt hatte, fuhr ich dicht ran und betätigte die Lichthupe. Irgendwann ist der Fahrer nach rechts ausgewichen, ich überholte ihn und zeigte ihm meinen Mittelfinger aus dem Fenster, „nach dem Motto, du kannst mir doch nichts.“
5 – 10 Minuten später bemerkte ich ein verdächtiges Auto hinter mir, dieses entpuppte sich als eine Zivilstreife. Die Streife zog mich aus dem Verkehr.
9. Wie er sich das erkläre, dass er sich an dem Tag so verhalten habe?
Ich habe einen Tag zuvor ein Brief erhalten, welcher wieder eine Strafe in sich hatte. Da habe ich mich geärgert und Anbetracht der finanziellen Lage wusste ich mir nicht zu helfen. Diesen Stress habe ich nicht abbauen können, z.B. per Sport, sondern habe mir viele Gedanken gemacht aber nichts Ernstes unternommen.
Einen Tag später, also am 17.4. war ich nach der Arbeit so erschöpft, dass ich lieber noch etwas länger liegen bleiben würde, anstatt direkt zum Treffpunkt zu fahren. Ich entwickelte sofort nach der Arbeit eine Leichtigkeit/Gelassenheit, dass ich den vereinbarten Treffpunkt ohne große Vorkommnisse und pünktlich erreichen würde.
Doch als ich auf der Autobahn war und die Gefahr des Zeitverzuges wahrgenommen hatte, war ich enttäuscht über mich und gleichzeitig wütend, weil ich die Zeit unnötig auf der Couch verbrennen ließ.
Ich hatte ein schlechtes Zeitmanagement, bin einfach zu spät losgefahren.
Dann habe ich alles, war vor mir, als Hindernis gesehen. Es war meine Schuld, weil ich zu spät losgefahren bin, dennoch habe ich damals die Schuld den Anderen gegeben, die vor mir fuhren.
10. Welche Gründe es für sein schlechtes Zeitmanagement gegeben habe?
Zu lange geschlafen in dem Wissen schneller fahren zu können um die Zeit wieder einzuholen, viel zu spät losgegangen in dem Glauben das die Straßen frei sind, andere Leute warten lassen und natürlich war das Verhältnis zwischen Strafe zahlen und nicht erwischt werden unausgeglichen.
Meine Bequemlichkeit war der größte Störfaktor den ich hatte. Die Zeitersparnis von schnellem Fahren ist gering.
Gerade im innerstädtischen Verkehr ist die Zeitersparnis so marginal das es keinen Sinn macht zu rasen. Mein Blick ging auf die Uhr und mir war es wichtig zum vereinbarten Termin am vereinbarten Ort zu sein. Seit über einem halben Jahr funktioniert alles perfekt. Mein ganzer Tagesrhytmus und auch mein Tagesablauf haben sich geändert und ich bin auch durch eine koordinierte Terminierung entspannter und vor allem auch erfolgreicher. Seither habe ich keinen Termin verpasst und bin überall 10-15 Minuten zu früh. Ich gehe früher ins Bett um morgens frühzeitig aus dem Bett zu kommen (ich nehme mir die Zeit die ich brauche und lasse mich durch nichts mehr aus der Fassung bringen). Ich lege Termine so, dass ich sie auch tatsächlich schaffe.
11. Wie der Zusammenhang sei zwischen seinen finanziellen Problemen und den Verkehrsauffälligkeiten?
Ich habe das Gefühl, dass sich das bei mir gestaut hat. Das habe rausgelassen werden müssen, Sport habe ich weniger ausgeübt, um das rauszulassen.
Das ist dann alles im Verkehr wie eine Kettenreaktion passiert. Die Probleme/Hindernisse häufigen sich, es hat sich dann alles gestaut und dann kam es u.a. zu diesen Nötigungen.
Ich trug den Frust in mir, weil meine damalige Freundin mich verlassen hatte und das Gefühl nicht verstanden zu werden. Verantwortung die ich von mir schob, um die Fehler die ich immer nur in den anderen suchte. Mein Leben war planlos und nicht mehr strukturiert. Das hatte sich damals enorm auf mein gesamtes Verhalten ausgewirkt, auch auf das im Straßenverkehr. Genauso der Umgang mit den Leuten damals, die zwar nicht schuld an meiner Situation waren, die mir aber ein Gefühl der Zugehörigkeit gaben, bei denen war ich durch mein Verhalten anerkannt.
12. Weshalb er nicht mit anderen geredet habe?
Ich habe mich weder mit mir, noch mit meinen Fehlverhalten beschäftigt. Die damals gemachten Angaben waren Vorsatzbekundungen, die nicht tiefer in mir veranlagt waren.
Deswegen habe ich nie das Gefühl gehabt mit anderen zu sprechen, weil ich im Prinzip kein Problem erkannt habe.
15. Ob er sagen würde, dass das gefährlich gewesen sei, wie er gefahren sei am 17. April bei diesem Vorfall?
Sehr gefährlich. Fakt ist im Straßenverkehr muss man immer den Respekt zueinander haben. Ich war sehr respektlos an jenem Tag. Das hätte noch viel schlimmer ausgehen können, zu einem Unfall kommen können. Es hätten Unbeteiligte gefährdet werden können.
Ich hatte im April 2012 einen Verkehrsunfall, diese Erfahrung möchte ich nie wieder machen. Es fiel mir nicht leicht, das Ganze danach zu verarbeiten, denn es ging „ausnahmsweise“ glimpflich aus, hätte schwerwiegender ausgehen können.
Durch die Fahrweise an jenem 17.4. habe ich sehr gefährlich gehandelt, ich bin froh, dass es zu keinem Unfall gekommen ist.
16. Ob er sich den häufiger im Straßenverkehr so gefährlich verhalten habe?
Ja, denn ansonsten hätte ich keine Punkte in Flensburg. Die Punkte zeigen schon, dass ich bereits Mist gebaut habe. Ich bin hier und da mal zu schnell gefahren oder zu dicht an vorausfahrende Fahrzeuge rangefahren.
17. Welche Einträge er meine?
Ich bin zwei Mal zu schnell gefahren, Anfang 2011. Dann ein Unfall im April 2012 auf der Autobahn. Ferner noch ein Eintrag wegen Überschreitung des Tempolimits im Oktober 2012.
18. Wie er sich das erkläre, dass er sich häufiger so gefährlich im Straßenverkehr verhalten habe?
Uneinsichtigkeit und an meiner damaligen Einstellung, Ich habe einfach gedacht, ich mache es einfach so wie ich es will.
Nach vernünftigen Lösungen meiner Probleme habe ich nicht gesucht. Wenn Probleme entstanden, suchte ich die Schuld bei anderen anstatt mir einzugestehen, dass ich die Ursache war.
Auf die Idee helfende Hände zu suchen, kam ich damals nicht. Ich sagte mir nur immer wieder, wird schon gut gehen, und wenn dann wird es schon nicht so schlimm werden. Damit meine ich nicht nur das Verhalten im Straßenverkehr. Zeit zum Nachdenken hatte ich mir damals nicht genommen, es zählte nur das heute, an die Zukunft hatte ich dabei nicht gedacht.
Die Polizei würde mich nie erwischen.
Ich war unzufrieden mit mir selbst, bin arbeiten gegangen und hatte trotzdem weniger Geld, natürlich weil ich für jede Tat die Geldbußen bezahlen musste. Das hatte mich immer ärgerlich gestimmt.
19. Ob er damals nicht gesehen habe, dass das gefährlich sei?
In dem einen oder anderen Fall habe ich die Gefahr erkannt, aber gedacht, es wird schon nichts passieren, es wird schon gut gehen, ich bin ein sehr guter Fahrer. Das habe ich damals gedacht.
20. Ob er das heute nicht mehr sagen würde, dass er ein sehr guter Fahrer gewesen sei?
Nein. Definitiv nicht, da spricht einiges dagegen, z.B. die Einträge in Flensburg oder die Anzeigen.
23. Weshalb das bei ihm dann nur im Straßenverkehr so gewesen sei?
Ich habe mir die Anerkennung bei meinen Freunden holen wollen, diese bekam ich durch meine Fahrweise im Straßenverkehr. Durch meine gesetzwidrige Fahrweise verschaffte ich mir den erhofften Respekt.
Ich war immer der Auffassung, dass Gerichte zu lasch urteilen, und deshalb konnte ich auch dementsprechend mit meiner Art zu handeln weiter machen. Das ging so weit bis ich letztes Jahr u.a. wegen den Nötigungen angehalten wurde. Ich bekam neben dem 2-monatigen Fahrverbot eine empfindliche Geldstrafe.
Ursächlich sehe ich meine eigene Einstellung, den Wunsch nach Anerkennung, vor Problemen den Kopf in den Sand zu stecken und mangelnde Einsicht mir und anderen gegenüber als Ursache an.
Statt zu rebellieren hätte ich andere bessere Alternativen finden sollen, z.B. als mein Elternhaus zur unerträglichen Belastung wurde, hätte ich mir Hilfe holen sollen, ich hätte mich auf eigene Beine stellen können, sicherlich hätte ich um Hilfe bitten müssen und sicherlich hätte mir eine Gruppe gleichgesinnten unter Führung der Kursleiter geholfen, meine Defizite auf zuarbeiten, dann wäre es bestimmt nicht zu solchen weiteren massiven Verfehlungen gekommen.
Ich habe mit meiner Freundin hierzu um Ihre Meinung gebeten, sie vertrat die Meinung, dass wenn man in einer Sackgasse steht kann es nicht mit der Brechstange weitergehen, sondern nur mit angemessenen und sinnvollen Alternativen.
24. Noch mal zurück zu dem Vorfall im April letztes Jahr: Weshalb er dem anderen auch noch den Mittelfinger gezeigt habe?
Weil ich ihm zeigen wollte, dass ich der Bessere bin. Ich habe mein Ziel erreicht und dem anderen zeigen wollen, dass er den Platz räumen musste.
25. Was er darunter verstehe, wenn er den Mittelfinger zeige?
Dass er mich kann. Dass ich mein Ziel erreicht habe.
26. Nun spreche die Behörde von Anhaltspunkten bei ihm für ein hohes Aggressionspotenzial: Ob er denn aggressive Tendenzen bei sich sehe?
In dem Fall? Ja, klar. Auf jeden Fall.
27. Und überhaupt…außer bei diesen Vorfällen am 17.04. Ob es sonst auch mal aggressive Tendenzen bei ihm gebe oder gegeben habe?
Es kommt ab und zu vor, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt, da werde ich in manchen Fällen auch autoritär.
28. Ob er das konkreter sagen könne?
Ich versuch das, was ich für richtig halte, durchzusetzen.
30. Wie weit er denn zurück gefahren sei?
Ich bin etwa 50 Meter zurück gefahren.
34. Ob er das damals auch schon gesehen habe, was die Gefahr gewesen sei?
Am Anfang eher nicht, sonst wäre ich nicht an jenem Abend/Nacht gefahren. Ich habe mir gedacht, dass ich noch Auto fahren kann. Danach habe ich gemerkt, dass das eine unkluge Entscheidung war zu fahren.
35. Wann er das gesehen habe, dass es unklug gewesen sei?
Im Anschluss als das passiert ist. Ich kann sagen, ein paar Tage später nach dem Unfall habe ich mir gedacht, warum ich so leichtsinnig gewesen bin, das Auto so spät nach Hause zu fahren und nicht ausreichend geschlafen zu haben. Jetzt habe ich wieder finanzielle Probleme, eine Anzeige mehr und habe mich und andere in Gefahr gebracht, das habe ich mir gedacht.