MPU viel früher als erwartet (1,62 Promille)

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Diego,

ich warte noch auf die Überarbeitung deines FB, bevor ich ihn kommentiere....okay?
 

Diego501

Benutzer
ich warte noch auf die Überarbeitung deines FB, bevor ich ihn kommentiere....okay?

Hi Nancy,

ich stelle den überarbeiteten Bogen morgen rein. Bei mir ist etwas Unerwartetes passiert und ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Ich weiß dass ich da jetzt durch muss aber ich bin wirklich an meiner Belastungsgrenze. Ich gehe morgen nochmal kurz darauf ein.

Schönen Abend noch Diego
 

Diego501

Benutzer
Hallo Nancy und Flori,

wie versprochen mein überarbeiteter Fragebogen. Sorry dass ich es nicht eher geschafft habe, es ging leider nicht.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Mit 25 Jahren entwickelte sich der Konsum vom Genusstrinker zum schweren Missbraucher von Alkohol. Jetzt trank ich am WE Alkohol um gelöster und geselliger zu werden und um meine Anspannung, die sich über die Woche angesammelt hat zu lösen. Jetzt waren es aber nicht nur noch Bier sondern auch gelegentlich Schnaps und Cocktails. Die Konsummenge hat sich verdoppelt und es trat recht bald eine Gewöhnung an Alkohol ein.
Da muss viel mehr kommen!

Wie sahen denn die Anspannungen aus? Ein Gutachter wird das auch wissen wollen.

Bis zu meinem 25. Lebensjahr trank ich Alkohol nur als Genussmittel und nur gelegentlich am WE. Das Motiv war simpel, ich trank ca. 1 – 2 Weizen weil es mir schmeckte. Ich trank in diesem Lebensabschnitt nicht, um mich zu betrinken. Mit 25 Jahren änderte sich mein Trinkverhalten und ich trank Alkohol nicht mehr nur zum Genuss, sondern benutzte es als Mittel zum Zweck um mich aus dem Alltag ausklinken zu können und um zu entspannen. Ich hatte mich damals selbst in eine schwere Lebensphase manövriert, so hatte ich mich beruflich und auch privat übernommen. Mit beidem bin ich auf Dauer nicht zurechtgekommen, in meinen Lebensalltag kehrte keine Ruhe mehr ein. Ich hatte im Beruf heftigen Stress und Existenzsorgen. Ich war ständig müde und hatte Kopfschmerzen, da ich nicht mehr richtig abschalten konnte und somit auch nicht mehr richtig geschlafen hatte. Anfangs konnte ich es noch mit meinen Energiereserven und einer harmonischen Beziehung mit meiner Partnerin ausgleichen. Mit meiner Partnerin hielt es allerdings nur 2 Jahre und danach fing die Beziehung an zu bröckeln, wir stritten uns wegen Kleinigkeiten. Jetzt wurde es zu viel, nun hatte ich nach der Arbeit auch noch Probleme in der Beziehung zu bewältigen. Wir trennten uns schließlich und ich dachte mir, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Doch weit gefehlt, nach 2 Wochen meldete sich meine damalige Ex-Partnerin und teilte mir mit, dass sie von mir schwanger sei. Es stürzte eine Welt für mich ein und mir war recht schnell klar, dass sich meine Probleme von jetzt auf gleich extrem verstärkt hatten, vor allem die finanziellen Probleme wurden aufgrund der bevorstehenden Unterhaltzahlungen sehr massiv und erschienen mir zu diesem Zeitpunkt unlösbar. In diesem Zeitraum entwickelte sich mein Konsum vom Genusstrinker zum schweren Missbraucher von Alkohol. Denn von nun an trank ich am WE Alkohol um gelöster, entspannter, um geselliger zu werden und um meine Anspannung, die sich über die Woche angesammelt hat zu lösen. Jetzt waren es aber nicht nur noch Bier wie zuvor, sondern auch gelegentlich Schnaps und Cocktails. Die Konsummenge hat sich verdoppelt und es trat recht schnell eine Gewöhnung an Alkohol ein.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Es gab immer nur kritische Hinweise von Menschen die mir nahe standen, also von der Familie hauptsächlich und vielleicht 1 – 2 Freunden. Da ich zum damaligen Zeitpunkt eine extrem verzerrte Selbstwahrnehmung gehabt habe, interessierte es mich nicht was die Anderen sagten. Ich war ja immer der Meinung dass ich alles besser weiß und alles in Ordnung ist. Ich orientierte mich an den angeblichen Freunde, die genauso gerne getrunken haben wie ich und redete mir ein dass mein Trinkverhalten durchaus legitim sei und keineswegs bedenklich ist.

Woran lag denn die "verzerrte Selbstwahrnehmung"?

Es gab immer nur kritische Hinweise von Menschen die mir nahe standen, also von der Familie hauptsächlich und vielleicht 1 – 2 Freunden. Da ich aber zum damaligen Zeitpunkt eine extrem verzerrte Selbstwahrnehmung hatte, interessierte es mich nicht was die Anderen sagten. Aufgrund der vielen Probleme, war es mir nicht mehr möglich strukturiert ein Problem nach dem anderen zu lösen. Es war einfach zu viel und mein Hirn schaltete auf Selbsterhaltungstrieb um. Sprich ich sagte mir, dass alles gar nicht so schlimm ist und sich bestimmt alles mit der Zeit in Wohlgefallen auflösen wird. Natürlich ist diese Denkweise nicht zielführend und wurde durch den steigenden Alkoholkonsum noch unkontrollierbarer. Zusätzlich redete ich mir auch noch ein, dass ich alles besser weiß und alles in Ordnung ist. Ich orientierte mich an den angeblichen Freunde, die genauso gerne getrunken haben wie ich und ich redete mir auch ein, dass mein Trinkverhalten durchaus legitim sei und keineswegs bedenklich ist. Aufgrund dieses Verhaltens, bezeichne ich mein damaliges Denken heute rückwirkend betrachtet als extrem realitätsfremd und verzerrt.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich zur völligen Abstinenz entschieden und lebe es nunmehr seit über 2 Jahren erfolgreich. Ich fühle mich besser und lebendiger und ich werde es beibehalten. Ich fühle mich wohler und habe auch mein komplettes Leben und Lebensumfeld geändert, Alkohol passt nicht mehr zu mir und ich möchte es auch nicht mehr. Die Veränderungen erlebe ich als zu positiv als dass ich nochmals in meinen alten Trott verfallen mag.

Was hat sich denn in Deinem Lebensumfeld geändert. Das musst Du konkreter definieren...

Ich habe mich zur völligen Abstinenz entschieden und lebe es nunmehr seit über 2 Jahren erfolgreich. Ich fühle mich besser und lebendiger und ich werde es beibehalten. Ich fühle mich wohler und habe auch mein komplettes Leben und Lebensumfeld geändert, Alkohol passt nicht mehr zu mir und ich möchte es auch nicht mehr. Die Veränderungen erlebe ich als zu positiv, als dass ich nochmals in meinen alten Trott zurück verfallen mag. Ich habe jetzt zwar ganz ganz wenige Freunde, doch die Freundschaften sind auf Vertrauen und Ehrlichkeit aufgebaut. Jetzt bin ich nüchtern und reif genug um zu verstehen, dass das einer der wichtigsten Grundbausteine im Leben ist und ich möchte es nicht mehr aufs Spiel setzen oder gar verlieren. Wie ich bereits erwähnt hatte fühle ich mich auch lebendiger und damit kann ich meine Psyche genauso mit dazu zählen wie meinen Körper. Mein Denken ist viel vernünftiger und rationaler geworden, als ich mit dem Trinken aufhörte. Auch wenn ich nicht täglich trank, war ich trotzdem aufgrund des regelmäßigen Alkoholkonsums sehr labil und reagierte auf Probleme und meine Umwelt viel zu emotional. Körperlich geht es mir heute wieder soweit gut dass ich mich wieder sportlich betätigen kann, solange ich meine Hand nicht zu sehr beanspruchen muss. Ich bin aufgrund der sportlichen Betätigung ausgeglichener und ausgelasteter. Nur so ist es mir möglich, mit einem klaren Kopf auf evtl. aufkommende Probleme richtig zu reagieren. Das alles habe ich der Abstinenz zu verdanken, es ist somit der einzige richtige Weg für mich geworden.

LGr. Diego
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Diego,

wie versprochen mein überarbeiteter Fragebogen. Sorry dass ich es nicht eher geschafft habe, es ging leider nicht.

du musst dich nicht entschuldigen, denn es ist DEINE Vorbereitung, von daher gibst DU das Tempo vor, okay?

Was ist denn hiermit?

ich stelle den überarbeiteten Bogen morgen rein. Bei mir ist etwas Unerwartetes passiert und ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Ich weiß dass ich da jetzt durch muss aber ich bin wirklich an meiner Belastungsgrenze. Ich gehe morgen nochmal kurz darauf ein.

Ist es dir momentan denn überhaupt möglich, dich auf eine MPU einzulassen?
think.gif


Allerdings habe ich eine große Bitte: stelle doch den FB im "Gesamten" nochmal ein und nicht nur den überarbeiteten Teil, sonst ist das zu unübersichtlich und die Hin- und Herblätterei macht es nicht gerade besser....danke dir. :smiley138:
 

Diego501

Benutzer
Hi Nancy,

Ist es dir momentan denn überhaupt möglich, dich auf eine MPU einzulassen?

Die Frage ist berechtigt, aber ich muss das jetzt durchziehen. Ich habe auch mit dem MPI telefoniert und die haben nur gesagt, dass ich nicht kommen müsste aber dann trotzdem die Hälfte der Untersuchungsgebühr fällig wird. Abgesehen davon wird sich das Problem in absehbarer Zeit nicht erledigen. Den Projektplan muss ich bis Februar fertig haben, dann muss ich die Programme schreiben und letztendlich muss bis April der erste funktionierende Prototyp vorgestellt werden. Erfahren habe ich das aber erst vor 10 Tagen.

Hier nochmal mein kompletter Fragebogen und Danke dass Du drüber schaust,


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Es war der 20.05.2006 und ich stand wie immer um 7.00 Uhr auf um mit meinem Hund raus zu gehen, eine Stunde später war ich wieder zu Hause und fuhr in mein Geschäft weil ich am Vortag eine wichtige Arbeit nicht fertig bekam und um die Wochenabrechnung zu machen. Dort war ich bis 18.30 Uhr, zwischendurch ging ich mittags nochmals mit meinem Hund raus. Auf dem Nachhauseweg hielt ich bei meinen Eltern, da deren Haus auf dem Weg lag und aß das erste Mal an diesem Tag. Dort blieb ich bis ca. 19.30 Uhr und verabredete mich um 21.00 Uhr mit meinen damaligen Freunden um in die Disco zu gehen. Dann ging es nochmal 45 min. mit meinem Hund raus und anschließend nach Hause um mich für die Disco fertig zu machen und um zu Duschen. Um ca. 21.15 Uhr kam 1 Freund zu mir und wir fuhren in die Disco ich ging sicher davon aus, dass ich sie dort sicherlich nicht antreffen werde und wollte mit meinen Freunden feiern. Um 21.45 Uhr waren wir in der Disco und ich fing auch gleich an, mir das erste von 4 Smirnoff ICE zu bestellen und stieß mit meinen Freunden an. Um ca. 4.45 Uhr passierte dass mit dem ich am wenigsten rechnete, ich sah auf einmal meine Ex auf der Tanzfläche und ich dachte erst ich habe mich geirrt und sei zu betrunken. Doch mir wurde sehr schnell klar dass ich mich nicht irre und sie doch in der Disco ist.
Daraufhin überkam mich schlagartig ein Gefühl von heftiger Traurigkeit/Wut und wollte, nein ich musste nur noch raus. Am liebsten nach Hause! Eigentlich war geplant, dass wir nach der Disco um 7.00 Uhr gemeinsam mit dem Taxi nach Hause fahren. Um ca. 5.15 Uhr fragte ich meine Freunde ob wir vorzeitig die Disco verlassen könnten, da ich nicht in einem Raum mit meiner Ex sein konnte und zudem noch mit anschauen muss wie sie mit verschiedenen Männern flirtet. Wie dem auch sei, jeder meiner Freunde zahlte einen relativ hohen Eintritt und wollte noch die restlichen 2 St. in der Disco bleiben. Großes diskutieren war nicht möglich und auf Verständnis brauchte ich nicht hoffen. Also trank ich meinen letzten von 4 doppelten Jacky Cola aus und ging alleine aus der Disco und überlegte, wie ich den nun Heim kommen würde. Das Geld um das Taxi alleine zu bezahlen hatte ich nicht und ich schaffte es auch nicht warten. Ich wollte auf keinen Fall meiner Ex nochmal über den Weg zu laufen. Ich hatte schmerzvolle Gedanken, meine Ex ist eine sehr hübsche Frau und sie hatte erst vor kurzen probiert meinen besten Freund vor meinen Augen abzuschleppen. Ich dachte mir nur dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass sie es jetzt wieder mit einem meiner weniger guten 4 Freunde versucht um mich zu verletzen. Danach hatte ich eine Kurzschlusshandlung und redetet mir ein es geht schon noch und fuhr um ca. 5.30 Uhr mehr schlecht als recht los. Kurz Zeit danach ca. 3 min später um ca. 5.35 Uhr hielt mich die Polizei nach ca. 300 m an und machte eine allg. Verkehrskontrolle. Ich musste natürlich blasen und es kamen 1,58 Promille Atemalkohol raus, danach ging es ab ins Krankenhaus. Mir wurde Blut abgenommen und 4 Tage später konnte ich die Ergebnisse bei der Polizei erfragen, letztendlich kam ein Mittelwert von 1,62 Promille BAK raus.

Achtung bei der Polizei wollte ich mich schützen und machte eine Falschaussage bzw. folgende Aussage:

Um ca. 1.00 Uhr passierte dass mit dem ich am wenigsten rechnete, ich sah auf einmal meine Ex auf der Tanzfläche und ich dachte erst ich habe mich geirrt und sei zu betrunken. Doch mir wurde sehr schnell klar dass ich mich nicht irre und sie doch in der Disco ist. Daraufhin überkam mich schlagartig ein Gefühl von heftiger Traurigkeit/Wut und wollte, nein ich musste nur noch raus. Am liebsten nach Hause! Eigentlich war geplant, dass wir nach der Disco um 7.00 Uhr gemeinsam mit dem Taxi nach Hause fahren. Um ca. 1.15 Uhr fragte ich meine Freunde ob wir vorzeitig die Disco verlassen könnten, da ich nicht in einem Raum mit meiner Ex sein konnte und zudem noch mit anschauen muss wie sie mit verschiedenen Männern flirtet. Wie dem auch sei, jeder meiner Freunde zahlte einen relativ hohen Eintritt und wollte noch die restlichen 6 St. in der Disco verbleiben. Großes diskutieren war nicht möglich und auf Verständnis brauchte ich nicht hoffen. Also trank ich meinen letzten von 4 doppelten Jacky Cola aus und ging alleine aus der Disco und überlegte, wie ich den nun Heim kommen würde. Ich wusste das ich zu viel getrunken hatte und da sich keine Möglichkeit ergab nach Hause zu kommen, einerseits habe ich zu viel Alkohol getrunken um selbst zu fahren und andererseits hatte ich nicht genug Geld um das Taxi alleine zu bezahlen. Also blieb mir nur die Möglichkeit mich in mein Auto zu legen und zu schlafen. Um ca. 5.15Uhr wachte ich auf und ich fühlte mich immer noch nicht wirklich nüchtern. Aber aufgrund der Alkoholwirkung überschätzte ich mich und dachte, das geht schon ich werde auf keinen Fall mehr über die erlaubten 0.5 % Promille haben. Dann fuhr ich ca. 15 min später los.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Als ich ankam bestellte ich sofort ein Smirnoff ICE und ich stieß erst einmal direkt mit meinen Freunden in der Disco an (1 Smirnoff ICE a 275 ml mit 3 % Alk.). Als nächstes bestellte ich um ca. 22.30 Uhr noch einmal ein Smirnoff ICE a 275 ml und einen doppelten Jacky Cola mit 4 cl Jacky und den Rest mit Cola aufgefüllt. Danach trank ich im Laufe der Nacht bis 4.45 Uhr nochmal 2 Smirnoff ICE a 275 ml und 3 doppelte Jacky Cola a 4 cl. Die Jacky Cola waren aber zugegebener Maßen, keine geeichten doppelte Jacky Cola sondern sehr gut eingeschenkt, da der Barkeeper ein alter Bekannter vom Auflegen war. Also waren es nicht 8 normale einfachen Jacky Cola sondern eher 10 bis 11 und die 4 Smirrnoff ICE.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr ca. 500 Meter bis ich wegen unsicherer Fahrweise der Polizei auffiel und angehalten wurde. Insgesamt wollte ich ca. 9 Kilometer nach Hause fahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich habe mich aufgrund der Alkoholwirkung extrem überschätzt, mein Risikobewusstsein war getrübt und ich hatte das Gefühl dass ich die 9 Kilometer sicher nach Hause fahren kann. Während der Fahrt wurde mir aber schon klar dass ich mich überschätzt habe und es trat auch eine unsichere Fahrweise auf. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte wurde ich schon von der Polizei angehalten.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Als ich noch nüchtern war, machte ich mir schon Gedanken wie ich nach Hause kommen würde und ich besprach mich mit meinen Freunden. Wir einigten uns darauf, dass wir wenn die Disco um 7.00 Uhr am nächsten Morgen schließt gemeinsam mit dem Taxi nach Hause fahren und uns den Preis für das Taxi teilen würden.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja das habe ich, heute weiß ich dass es öfter vor kam als ich mir eingestanden habe. Ich nahm es nicht so genau mit meiner Promillezahl und redete sie mir immer wieder aufs Neue schön, obwohl ich aufgrund der getrunkenen Menge Alkohol noch gar nicht Fahrtüchtig sein konnte. Der Alkohol hat mein Gefahrenbewusstsein erheblich beeinflusst und ich überschätzte mich immer wieder falsch ein und ich war mir der Gefahr, die ich mich und Andere aussetzte nicht bewusst. Strafrechtlich bin ich davor mit Alkohol nie aufgefallen, ich hatte schlichtweg nur Glück dass mich die Polizei nicht schon eher betrunken aufgehalten hat.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich kann sagen dass es sehr oft gewesen sein musste, (falls ich gefragt werde, wie oft es den gewesen sei dann habe ich vor zu sagen, dass ich es nur Schätzen kann aber ich vermute dass es bestimmt an die 100 Mal gewesen sein müssten an den ich mit geringen Mengen oder zu hohem RA unterwegs gewesen bin). Plus ca. 20 Fahrten an denen ich fahrlässig meine Trunkenheit in Kauf genommen habe. Rückblickend betrachtet folgere ich daraus dass mein Verhalten nicht zu verantworten war und dass ich zu oft mich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet habe sowie dass ich zu Recht meinen Führerschein verloren habe. Es musste früher oder später passieren und mir ist heute bewusst dass man sehr oft unter Alkoholeinfluss fahren kann eher man letztendlich erwischt wird. Die Dunkelziffer von nicht endeckten Alkoholfahrten müssen wohl sehr hoch liegen.



Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meinen allerersten Kontakt mit Alkohol hatte ich seit dem ich denken kann bzw. mich bewusst daran erinnern kann, erinnern kann ich mich ab ca. 5 Jahren. An Familienfeiern und Weihnachten wurde regelmäßig Alkohol getrunken. Das erste Mal als ich Alkohol probiert habe war recht spät, es müsste so mit 20 Jahren gewesen sein. Es war die Abschlusspartie in der Schule und es wurde unter anderem Alkohol ausgeschenkt und man war jung und wollte dazu gehören.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Anfangs habe ich sporadisch am WE getrunken, tägliches trinken gab es nie. Später allerdings gab es Phasen an denen ich jedes WE getrunken habe, aber auch nicht täglich und weiterhin nur wenn ich ausgegangen bin oder aufgelegt habe.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Täglich getrunken habe ich nie aber zeitweise regelmäßig am WE. Die ersten Jahre trank ich Alkohol nur als Genussmittel und in kleinen Mengen, am Freitag oder Samstag waren es jeweils 1 – 2 Bier. Wein, Sekt schmeckten mir nie und Schnaps hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht getrunken, da ich mir anhand des Geruches nicht vorstellen konnte dass es schmeckt. Mit 25 Jahren steigerte sich der Alkoholkonsum, ich trank zwar immer noch nicht täglich und nur am WE aber in höheren und stärkeren Dosen. Jetzt trank ich im Gegensatz wie zuvor auch Schnaps oder Cocktails.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe überwiegend getrunken, wenn ich in Gesellschaft war das heißt klarer ausgedrückt an Feiertagen, Geburtstagen, Hochzeiten oder in der Disco. Da ich immer mit meinen Freunden unterwegs war, habe ich auch i.d.R. mit ihnen getrunken. Wenn ich spontan zu meinen Eltern ging trank ich selten Alkohol, da es zum einem selten Alkohol gab und zum anderen wenn überhaupt dann nur Wein getrunken wurde und mir schmeckt kein Wein. So kam es das es bei meinen Eltern nur selten Bier gab, sondern nur wenn Besuch kam und bekannt war das dieser Bier trinkt. Das ich selber meinen Alkohol zu meinen Eltern mitbrachte, das kam nicht vor denn so wichtig war das trinken von Alkohol auch nicht.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Bis zu meinem 25. Lebensjahr trank ich Alkohol nur als Genussmittel und nur gelegentlich am WE. Das Motiv war simpel, ich trank ca. 1 – 2 Weizen weil es mir schmeckte. Ich trank in diesem Lebensabschnitt nicht, um mich zu betrinken. Mit 25 Jahren änderte sich mein Trinkverhalten und ich trank Alkohol nicht mehr zum Genuss, sondern benutzte es als Mittel zum Zweck um mich aus dem Alltag ausklinken zu können und um zu entspannen. Ich hatte mich damals selbst in eine schwere Lebensphase manövriert, so hatte ich mich beruflich und auch privat übernommen. Mit beidem bin ich auf Dauer nicht zurechtgekommen, in meinen Lebensalltag kehrt keine Ruhe mehr ein. Ich hatte im Beruf heftigen Stress und Existenzsorgen. Ich war ständig müde und hatte Kopfschmerzen, da ich nicht mehr richtig abschalten konnte und somit auch nicht mehr richtig geschlafen hatte. Anfangs konnte ich es noch mit meinen Energiereserven und einer harmonischen Beziehung mit meiner Partnerin ausgleichen. Mit meiner Partnerin hielt es allerdings nur 2 Jahre und danach fing die Beziehung an zu bröckeln, wir stritten uns wegen Kleinigkeiten. Jetzt wurde es zu viel, nun hatte ich nach der Arbeit auch noch Probleme in der Beziehung zu bewältigen. Wir trennten uns schließlich und ich dachte mir, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Doch weit gefehlt, nach 2 Wochen meldete sich meine damalige Ex-Partnerin und teilte mir mit, dass sie von mir schwanger sei. Es stürzte eine Welt für mich ein und mir war recht schnell klar, dass sich meine Probleme von jetzt auf gleich extrem verstärkt hatten, vor allem die finanziellen Probleme wurden aufgrund der bevorstehenden Unterhaltzahlungen sehr massiv und erschienen mir zu diesem Zeitpunkt unlösbar. In diesem Zeitraum entwickelte sich mein Konsum vom Genusstrinker zum schweren Missbraucher von Alkohol. Denn von nun an trank ich am WE Alkohol um gelöster, entspannter, um geselliger zu werden und um meine Anspannung, die sich über die Woche angesammelt hat zu lösen. Jetzt waren es aber nicht nur noch Bier wie zuvor, sondern auch gelegentlich Schnaps und Cocktails. Die Konsummenge hat sich verdoppelt und es trat recht schnell eine Gewöhnung an Alkohol ein.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

In den ersten Jahren, also von 21 – 24 Jahren trank ich wenig Alkohol und merkte nicht sehr viel von dem Alkohol und am nächsten Tag hatte ich auch keine negative Beeinträchtigungen dadurch. Ab meinem 25. - 26. Lebensjahr trank ich mehr, bzw. bis ich betrunken war und das steckte ich nicht mehr ohne Folgen weg. War ich am Vorabend sehr betrunken, dann war der nächste Morgen nicht immer angenehm und kein Zuckerschlecken. Manchmal hatte ich einen starken Kater, musste mich übergeben und hatte einen Brand bzw. heftigen Durst. Auf meine Psyche hat es auch Auswirkungen gehabt, nicht selten viel ich in ein emotionales Tief und hatte leichte Depressionen oder heftige Stimmungsschwankungen.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Es gab immer nur kritische Hinweise von Menschen die mir nahe standen, also von der Familie hauptsächlich und vielleicht 1 – 2 Freunden. Da ich aber zum damaligen Zeitpunkt eine extrem verzerrte Selbstwahrnehmung hatte, interessierte es mich nicht was die Anderen sagten. Aufgrund der vielen Probleme, war es mir nicht mehr möglich strukturiert ein Problem nach dem anderen zu lösen. Es war einfach zu viel und mein Hirn schaltete auf Selbsterhaltungstrieb um. Sprich ich sagte mir, dass alles gar nicht so schlimm ist und sich bestimmt alles mit der Zeit in Wohlgefallen auflösen wird. Natürlich ist diese Denkweise nicht zielführend und wurde durch den steigenden Alkoholkonsum noch unkontrollierbarer. Zusätzlich redete ich mir auch noch ein, dass ich alles besser weiß und alles in Ordnung ist. Ich orientierte mich an den angeblichen Freunde, die genauso gerne getrunken haben wie ich und ich redete mir auch ein dass mein Trinkverhalten durchaus legitim sei und keineswegs bedenklich ist. Aufgrund dieses Verhaltens, bezeichne ich mein Denken heute rückwirkend betrachtet als extrem realitätsfremd und verzerrt.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war immer ein Mensch der viel unternommen hat und viele Hobbys hatte. So skatete ich bis zu meinen 21 Lebensjahren sehr intensiv, ging snowboarden, legte auf und ging Kickboxen. Nach und nach vernachlässigte ich, auch schon nach dem Konsum von geringen Mengen Alkohol alle Hobbys bei denen sportliche Betätigung angesagt war und zuletzt hatte ich nur noch eines meiner alten Hobbys und zwar das auflegen. Die Entwicklung war schleichend und ehe ich es richtig vernommen habe, waren alle meine echten normalen Freunde weg und ich habe nur noch die scheinheiligen Partyfreunde um mich gehabt. Ab dem Zeitpunkt war ich keiner Kritik mehr bzgl. meines Trinkverhaltens ausgesetzt, da die Freunde die ab jetzt um mich waren selber gerne getrunken haben. Es war ein Teufelskreislauf, habe ich vorher nur zum Hobby gelegentlich aufgelegt so legte ich ab nun an öfters am Wochenenden auf. Ich trank während dem Auflegen auch wie selbstverständlich Alkohol und machte mir keine Gedanken darum. Heute weiß ich, dass mein Verhalten sehr selbstzerstörerisch war und bin erstaunt über mich wie ich so leichtfertig mit meiner Gesundheit umgegangen bin.. Zwei weitere Freunde würden wir in der Disco treffen. Ich ging damals mit dem Vorsatz in die Disco um mich von den heftigen Problemen mit meiner kl. Firma und der Kindesmutter meines Sohnes abzulenken. Mein Sohn war zu diesem Zeitpunkt 9 Monate alt.
 

Diego501

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16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Es fing mit 24 – 25 Jahren als ich mich in einem Beruf selbstständig gemacht habe, den ich gar nicht erlernt hatte. Ich machte eine Fahrzeugaufbereitung und ein halbes Jahr später ein Smartrepair Service auf. Das mit der Smartrepair Technik war damals eine recht neue Sache und es lief gut. Ich war zufrieden und wenn ich trank, dann trank ich wie die Zeit zuvor auch nur gelegentlich am WE und das zum Genuss, es waren 1 – 2 Bier und auch nur an einem Wochenendtag, entweder Freitag oder Samstag. Das hielt nicht lange an, nach einem halben Jahr änderte sich alles, ich expandierte indem ich einen alteingesessenen Lackierbetrieb übernahm und zusätzlich ließ ich mich auf eine schwierige Beziehung ein. Ab diesem Zeitpunkt war ich hoffnungslos überfordert, habe ich doch vorher als Einmannbetrieb gearbeitet so hatte ich auf einmal Verantwortung für einen Meister, 2 Lehrlinge und 2 Gesellen. Die ersten 4 Monate war alles in Ordnung, doch nach und nach zeigten sich die ersten Probleme. Die Umsätze in den Bilanzen wurden beschönigt und 1 wichtiger Kunde, ein großes Autohaus war schon vor der Übernahme dabei eine eigene Lackiererei für seine Autos zu bauen. Das wurde mir aber im Vorfeld verheimlicht und es brachen ca. 40 % des Umsatzes ein. Mit 26 wurde ich zusätzlich Vater und hatte von da an auch noch Unterhalt zu leisten. Es war meine schwierigste Beziehung die ich je führte und zuletzt musste ich auch noch einen kostenintensiven Gerichtsprozess führen um das Umgangsrecht mit meinem Sohn erstreiten. Alles zusammen brachte mich schon bald in finanzielle Schwierigkeit und das ging so weit das ich sogar einen Nebenjob suchen musste, um meine Kosten zu decken. So kam eins aufs andere und ich legte regelmäßiger auf und zum Schluss jedes WE. In der Lebensphase fing ich an jedes WE wo ich beim Auflegen war auch Alkohol zu trinken. Es trat eine Gewöhnung an Alkohol ein.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Beim Kurs für alkoholauffällige Kraftfahrer habe ich gelernt, dass Volltrunkenheit bei 3,0 % einsetzt. Die Folgen sind Sinnes- und Orientierungsschwierigkeiten bis zur Ausschaltung des Großhirns im narkotischen Schlaf, mit unkontrollierten Ausscheiden von Körperflüssigkeiten. Ich habe zeitweise viel getrunken aber diese Ausfallerscheinungen hatte ich nie. Trotzdem hatte ich wohl des öfteren mal an die 2,4 – 2,6 erreicht und hatte Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen mit teilweisen Gedächtnislücken und verminderten Reaktionsvermögen.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein, da ich zum damaligen Zeitpunkt mein Trinkverhalten nicht kritisch gesehen habe sah ich auch keinen Anlass mit dem Alkohol trinken am Wochenende aufzuhören. Als ich mit meinem Nebenjob aufgehört habe, trank ich unbewusst zeitweise garkeinen Alkohol. Trotzdem kam es noch vor dass ich ab und an weg ging und dann auch noch zu viel Alkohol trank. Doch als ich etwas Abstand etwas zu dem regelmäßigen Alkohol trinken gewann, war mir schon klar dass ich in dieses Muster nicht mehr zurückfallen möchte und meinen Alkoholkonsum dringend überdenken muss.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Heute und in Zukunft

Ich habe mein Trinkverhalten zum damaligen Zeitpunkt nicht kritisch gesehen und auch als angemessen bzw. als normal angesehen. Von meiner Ausbildung als Sozialarbeiter kenne ich die verschiedenen Trinktypen und wenn ich mich einschätzen soll, als welchen Typ ich mich damals gesehen habe, dann hätte ich mich als Alpha-Trinker eingestuft. Ich trank Alkohol um Verstimmungen zu entspannen und Ärger runter zu spülen. Ich hatte jedoch immer die Freiheit nicht Alkohol trinken zu müssen.
Heute rückwirkend betrachtet sehe ich mich als Beta-Trinker und wäre früher oder später beim Gamma-Trinker gelandet. Ich habe mich von meinem sozialen Umfeld mitreißen lassen und habe das Feiern als Anlass zum Alkohol trinken verstanden. Auf diese Weise wurde das Alkohol trinken zur Gewohnheit. Ich trank gerne in Gesellschaft aber nicht alleine zuhause. Ich war weder seelisch noch körperlich vom Alkohol abhängig. Heute weiß ich dass es ein schmaler Grat war und ich sehr stark gefährdet war Alkoholabhängig zu werden.


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein ich habe mich zur völligen Abstinenz entschieden und lebe es jetzt seit über 2 Jahren..



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Das letzte Mal trank ich im Juli 2014 Alkohol im Urlaub auf Sardinien, es war ein Weizen. Das war mein letzter Alkoholkonsum, seit dem Tag an lebe ich abstinent!


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ich trank nie alkoholfreies Bier und trinke es auch heute nicht, abgesehen davon trinke ich keinen Alkohol mehr und alkoholfreies Bier hat auch Alkohol.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich zur völligen Abstinenz entschieden und lebe es nunmehr seit über 2 Jahren erfolgreich. Ich fühle mich besser und lebendiger und ich werde es beibehalten. Ich fühle mich wohler und habe auch mein komplettes Leben und Lebensumfeld geändert, Alkohol passt nicht mehr zu mir und ich möchte es auch nicht mehr. Die Veränderungen erlebe ich als zu positiv, als dass ich nochmals in meinen alten Trott zurück verfallen mag. Ich habe jetzt zwar ganz ganz wenige Freunde, doch die Freundschaften sind auf Vertrauen und Ehrlichkeit aufgebaut. Jetzt bin ich nüchtern und reif genug um zu verstehen, dass das einer der wichtigsten Grundbausteine im Leben ist und ich möchte es nicht mehr aufs Spiel setzen oder gar verlieren. Wie ich bereits erwähnt hatte fühle ich mich auch lebendiger und damit kann ich meine Psyche genauso mit dazu zählen wie meinen Körper. Mein Denken ist viel vernünftiger und rationaler geworden, als ich mit dem Trinken aufhörte. Auch wenn ich nicht täglich trank, war ich trotzdem aufgrund des regelmäßigen Alkoholkonsums sehr labil und reagierte auf Probleme und meine Umwelt viel zu emotional. Körperlich geht es mir wieder soweit gut dass ich mich wieder sportlich betätigen kann, solange ich nicht meine Hand zu sehr beanspruchen muss. Ich bin aufgrund der sportlichen Betätigung ausgeglichener und ausgelasteter. Nur so ist es mir möglich, mit einem klaren Kopf auf evtl. aufkommende Probleme richtig zu reagieren. Das alles habe ich der Abstinenz zu verdanken, es ist somit der einzige richtige Weg für mich geworden.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mich früher nie um meine Gesundheit gekümmert, ich lebte selbstzerstörerisch, unbedacht und verharmloste den Alkohol. So kam es dass ich in jüngeren Jahren den Alkohol getrunken habe und später auch zu viel getrunken habe sowie auch rauchte. Heute sehe ich die Sache mit dem Alkohol trinken und rauchen komplett anders, ich lebe bewusster, ich bin es mir auch wert dass ich mich selbst respektiere und möchte vor allem meinem Körper nicht mehr schaden. Das ist auch der Grund warum ich auch gleich mit dem Rauchen auch aufgehört habe.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Im Jahr 2010 fing ich eine Psychotherapie an um meinen Problemen auf den Grund zu gehen und die Gründe dafür zu finden warum ich keinen Respekt vor mir und meiner Gesundheit habe. Schon recht bald ca. ein halbes Jahr später merkte ich Fortschritte aber auch zugleich dass es ein steiniger Weg wird und ich mein Leben lang auf der Flucht vor mir selber war. Ich stellte mich nie Problemen, sondern trank in der Öffentlichkeit lieber Alkohol um eine Person darzustellen die ich gar nicht war. Nur so konnte ich enthemmt und locker sein. Nach einem halben Jahr hörte ich auch mit dem regelmäßigen trinken auf, ich trank immer weniger bzw. nur noch ganz selten. Man konnte es im Jahr an einer Hand aufzählen und wenn ich denn mal trank, dann war es nur ganz wenig. So wie in den Anfangstagen als ich das erste Mal Alkohol trank.
Endgültig fasste ich für mich den Entschluss als ich merkte dass mir der Alkohol nicht mehr schmeckt. Ich trank im Urlaub ein Weizen und ich bekam es gar nicht ganz runter, was früher gar kein Problem war. Es schmeckte mir neuerdings nicht mehr und ich merkte wieder eine berauschende Wirkung die mich vereinnahmte und es fühlte sich nicht gut an, es gefiel mir gar nicht mehr. Ich machte mir Gedanken ob ich das überhaupt haben möchte, wenn man sich nicht wohl dabei fühlt und ob diese blöde Angewohnheit überhaupt das unwohle Gefühl rechtfertigen konnte. So kam es dass ich nach gründlicher Überlegung den Entschluss fasste, dass ich keinen Alkohol mehr trinke werde. Ich wusste zu dem Zeitpunkt selbst nicht was mich erwartet. Ich war zwar sicher dass ich nicht Abhängig bin aber in der Vergangenheit schon heftigen Missbrauch betrieben habe. Ich stellte mich darauf ein, dass es viell. doch kein Spaziergang wird und ich mich viell. irren könnte. Aber der Entschluss stand fest, es ging um mich und um meine Gesundheit und ich war es mir wert. Die Umstellungsphase war zum Glück nicht so schlimm, schon bald machte es sich positiv bemerkbar dass ich mit dem Alkohol trinken aufgehört habe. Ich fühlte mich besser und mein Appetit kehrte wieder zurück, ich war nicht mehr so schlapp und fühlte mich wesentlich vitaler. Psychisch stellten sich auch schon bald positive Effekte ein, ich war wesentlich ruhiger und gelassener und reagierte nicht mehr so impulsiv, ich war auch stolz auf mich den Entschluss gefasst zu haben. Es war nicht der primäre Grund, der war ich selbst nämlich aber direkt danach dachte ich auch an meinen Sohn, dem ich jetzt ein Vorbild sein kann. Das gab ein beruhigendes Gefühl und fühlte sich richtig an.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Es dauerte ein wenig, bis ich auch wirklich realisierte dass es die richtige Entscheidung war und als ich eine Zeit lang meine Abstinenz gelebt habe veränderte ich mich im Verhalten. Ich konnte mich leichter anderen Menschen gegenüber öffnen und war auch geselliger. Das fand ich gut, da ich früher immer Alkohol getrunken habe um mich so geben zu können und um den Eindruck zu hinterlassen dass ich ein lockerer Typ bin. Jetzt ging es einfach so, ganz ohne Alkohol und es fühlte sich toll an. Mein Verstand ist auch wieder klar und nicht vernebelt, ja es ging sogar soweit dass ich noch im meinen Alter die Mut gefasst habe einen neuen Beruf zu erlernen, ich mache mittlerweile im 2. Jahr meinen Techniker und bin im nächsten Jahr damit fertig. Nicht nur dass, ich fing auch wieder an Sport zu machen, schließlich liebte ich es damals und es gab mir immer ein gutes Gefühl! Z.B. die Freiheit mit dem Snowboard den Berg runter zu fahren, es fühlte sich an als könnte man fliegen. Ich ging tatsächlich nach 13 Jahren wieder das erste Mal mit meinen Schulfreunden snowboarden und es war genial. Nach kurzer Zeit stand ich wieder einigermaßen sicher auf dem Board und zog meine Kurven. Am Abend fühlte ich dass es einer meiner besten Entscheidungen seit langen war, ich war so entspannt und ausgepowert am Abend sodass ich selten so gut und erholsam geschlafen habe. Leider ist Kickboxen aufgrund meiner Verletzung nicht mehr möglich.
Aufgrund meines Verhalten mir selbst gegenüber, bzw. der Respekt meiner eigenen Person gegenüber veränderte sich auch mein Umfeld. Meine Beziehung zu meinen Eltern wurde wieder richtig harmonisch und ich fing sogar nach so vielen Jahren wieder an, Unternehmungen mit meinem Vater zu machen. Da ich recht früh, ungefähr zu dem Zeitpunkt als ich die Therapie anfing fast meinen kompletten Freundeskreis die Freundschaft kündigte war ich viel alleine. Seit ca. 1,5 Jahren gehen aber sogar meinen alten Schulfreunde, die mir vor vielen Jahren den Rücken kehrten wieder auf mich zu. Ich fühlte, dass nur wer sich selbst mag und liebt kann auch von anderen gemocht, respektiert und geliebt werden. Viele Probleme von damals waren endgültig überwunden und ich war stolz es geschafft zu haben. Zusätzlich engagiere ich mich auch in einem christlichen Verein, ich begleitete den Verein von Anfang an als er 2010 ins Leben gerufen wurde. Der Verein hilft Kindern mit notwendigen Dingen die man dringend im täglichen Leben braucht. Wir schicken regelmäßig Container mit Kleidung, medizinischen Hilfsmittel und Schulmaterial nach Liberia in Westafrika.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe wieder meine alten und jetzt wieder neuen Freunde gefunden, ich kann jetzt auch wirklich sagen, dass das der richtige Umgang ist. Sie stehen fest im Leben, habe auch selbst eigene Familien und verführen einem nicht zum Alkohol trinken. Ich habe wieder oft und regelmäßig Kontakt zu meiner Familie und meiner Schwester. Wenn es mir doch mal schlecht gehen sollte, dann habe ich jetzt die Möglichkeit an die Öffentlichkeit zu gehen und mit meiner Familie oder meinen Freunden darüber zu reden. Zur Not habe ich präventiv auch eine Anlaufstelle bei meiner Psychotherapeutin und der Suchtberatung gefunden. Das gibt mir die Sicherheit nicht mehr in meine alten Gewohnheiten zurück zu fallen und meinen Kummer oder Sorgen mit Alkohol runter zu spülen. Ich rede jetzt lieber über etwaige Probleme und das ist der einzig wahre Weg sie lösen zu können.
Ich habe auch für Stresssituationen einige Entspannungsübungen in meiner Therapie gelernt, dazu gehören spezielle Atemübungen zur Entspannung zwischendurch und komplexere Übungen wie Yoga Nitra zur Tiefenentspannung. Bevor ich Stress über einen langen Zeitraum aufbaue und früher evtl. mit Alkohol abgebaut hätte. So habe ich jetzt die Möglichkeit rechtzeitig und regelmäßig Stress abzubauen und es entspannt mich ungeheim. Das ermöglicht mir jetzt Probleme mit klarerem Verstand angehen zu können.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Ja, vorstellen kann ich mir das schon es wäre blauäugig zu denken dass man nie wieder im Leben in eine schwere Krise fallen kann. Wichtig ist nur wie man in Zukunft damit umgeht und da denke ich habe ich für mich die richtige Strategie erlernt und gefunden. Ich hole mir Hilfe und lass mir dann auch helfen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe für mich entschlossen dass ich den Rest meines Lebens Abstinent leben möchte, somit stellt sich die Frage für mich nicht mehr. Ich trinke nicht mehr und sorge auch dafür dass es so bleibt und kann somit zu jeder Zeit, wenn ich nicht zu müde dafür bin ins Auto steigen und losfahren. Ein beruhigender Gedanke!



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ja, ich möchte sagen dass ich viele Stadien seit dem Entzug der Fahrerlaubnis durchlaufen habe. Zu Anfang waren alle anderen schuld nur nicht ich selbst, ich klagte die ganze Welt an, die doofe Polizei, den Staatsanwalt, die FEB und sowieso bin ich ja unschuldig da mich meine Umwelt indirekt dazu genötigt hat Alkohol zu trinken. Nun kann ich dem Führerscheinentzug sogar etwas Positives abgewinnen, wäre mir die FE nicht entzogen worden dann hätte ich mich viell. nie so intensiv mit mir bzw. meinem Alkoholkonsum beschäftigt und wäre wohl in der Alkoholsucht gelandet. Es war rückblickend betrachtet eine echte Chance mein Leben zum Besseren zu verändern. Keiner hatte mir die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt ich müsste jetzt mit 1,62 Promille ins Auto steigen und losfahren. Nicht andere sind für mein Fehlverhalten verantwortlich, sondern ich ganz alleine bin dafür verantwortlich.

MfG. Diego
 

Nancy

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Hallo Diego,

Die Frage ist berechtigt, aber ich muss das jetzt durchziehen. Ich habe auch mit dem MPI telefoniert und die haben nur gesagt, dass ich nicht kommen müsste aber dann trotzdem die Hälfte der Untersuchungsgebühr fällig wird. Abgesehen davon wird sich das Problem in absehbarer Zeit nicht erledigen. Den Projektplan muss ich bis Februar fertig haben, dann muss ich die Programme schreiben und letztendlich muss bis April der erste funktionierende Prototyp vorgestellt werden. Erfahren habe ich das aber erst vor 10 Tagen.

puh, das klingt wirklich nach Stress...


Hier nochmal mein kompletter Fragebogen und Danke dass Du drüber schaust,

Mache ich in Kürze - versprochen! :smiley138:
 

Nancy

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Hallo Diego,

nun möchte ich dir mein Feedback zu deinem FB geben:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Es war der 20.05.2006 und ich stand wie immer um 7.00 Uhr auf um mit meinem Hund raus zu gehen, eine Stunde später war ich wieder zu Hause und fuhr in mein Geschäft weil ich am Vortag eine wichtige Arbeit nicht fertig bekam und um die Wochenabrechnung zu machen. Dort war ich bis 18.30 Uhr, zwischendurch ging ich mittags nochmals mit meinem Hund raus. Auf dem Nachhauseweg hielt ich bei meinen Eltern, da deren Haus auf dem Weg lag und aß das erste Mal an diesem Tag. Dort blieb ich bis ca. 19.30 Uhr und verabredete mich um 21.00 Uhr mit meinen damaligen Freunden um in die Disco zu gehen. Dann ging es nochmal 45 min. mit meinem Hund raus und anschließend nach Hause um mich für die Disco fertig zu machen und um zu Duschen. Um ca. 21.15 Uhr kam 1 Freund zu mir und wir fuhren in die Disco ich ging sicher davon aus, dass ich sie dort sicherlich nicht antreffen werde und wollte mit meinen Freunden feiern. Um 21.45 Uhr waren wir in der Disco und ich fing auch gleich an, mir das erste von 4 Smirnoff ICE zu bestellen und stieß mit meinen Freunden an. Um ca. 4.45 Uhr passierte dass mit dem ich am wenigsten rechnete, ich sah auf einmal meine Ex auf der Tanzfläche und ich dachte erst ich habe mich geirrt und sei zu betrunken. Doch mir wurde sehr schnell klar dass ich mich nicht irre und sie doch in der Disco ist.
Daraufhin überkam mich schlagartig ein Gefühl von heftiger Traurigkeit/Wut und wollte, nein ich musste nur noch raus. Am liebsten nach Hause! Eigentlich war geplant, dass wir nach der Disco um 7.00 Uhr gemeinsam mit dem Taxi nach Hause fahren. Um ca. 5.15 Uhr fragte ich meine Freunde ob wir vorzeitig die Disco verlassen könnten, da ich nicht in einem Raum mit meiner Ex sein konnte und zudem noch mit anschauen muss wie sie mit verschiedenen Männern flirtet. Wie dem auch sei, jeder meiner Freunde zahlte einen relativ hohen Eintritt und wollte noch die restlichen 2 St. in der Disco bleiben. Großes diskutieren war nicht möglich und auf Verständnis brauchte ich nicht hoffen. Also trank ich meinen letzten von 4 doppelten Jacky Cola aus und ging alleine aus der Disco und überlegte, wie ich den nun Heim kommen würde. Das Geld um das Taxi alleine zu bezahlen hatte ich nicht und ich schaffte es auch nicht warten. Ich wollte auf keinen Fall meiner Ex nochmal über den Weg zu laufen. Ich hatte schmerzvolle Gedanken, meine Ex ist eine sehr hübsche Frau und sie hatte erst vor kurzen probiert meinen besten Freund vor meinen Augen abzuschleppen. Ich dachte mir nur dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass sie es jetzt wieder mit einem meiner weniger guten 4 Freunde versucht um mich zu verletzen. Danach hatte ich eine Kurzschlusshandlung und redetet mir ein es geht schon noch und fuhr um ca. 5.30 Uhr mehr schlecht als recht los. Kurz Zeit danach ca. 3 min später um ca. 5.35 Uhr hielt mich die Polizei nach ca. 300 m an und machte eine allg. Verkehrskontrolle. Ich musste natürlich blasen und es kamen 1,58 Promille Atemalkohol raus, danach ging es ab ins Krankenhaus. Mir wurde Blut abgenommen und 4 Tage später konnte ich die Ergebnisse bei der Polizei erfragen, letztendlich kam ein Mittelwert von 1,62 Promille BAK raus.

Achtung bei der Polizei wollte ich mich schützen und machte eine Falschaussage bzw. folgende Aussage:

Um ca. 1.00 Uhr passierte dass mit dem ich am wenigsten rechnete, ich sah auf einmal meine Ex auf der Tanzfläche und ich dachte erst ich habe mich geirrt und sei zu betrunken. Doch mir wurde sehr schnell klar dass ich mich nicht irre und sie doch in der Disco ist. Daraufhin überkam mich schlagartig ein Gefühl von heftiger Traurigkeit/Wut und wollte, nein ich musste nur noch raus. Am liebsten nach Hause! Eigentlich war geplant, dass wir nach der Disco um 7.00 Uhr gemeinsam mit dem Taxi nach Hause fahren. Um ca. 1.15 Uhr fragte ich meine Freunde ob wir vorzeitig die Disco verlassen könnten, da ich nicht in einem Raum mit meiner Ex sein konnte und zudem noch mit anschauen muss wie sie mit verschiedenen Männern flirtet. Wie dem auch sei, jeder meiner Freunde zahlte einen relativ hohen Eintritt und wollte noch die restlichen 6 St. in der Disco verbleiben. Großes diskutieren war nicht möglich und auf Verständnis brauchte ich nicht hoffen. Also trank ich meinen letzten von 4 doppelten Jacky Cola aus und ging alleine aus der Disco und überlegte, wie ich den nun Heim kommen würde. Ich wusste das ich zu viel getrunken hatte und da sich keine Möglichkeit ergab nach Hause zu kommen, einerseits habe ich zu viel Alkohol getrunken um selbst zu fahren und andererseits hatte ich nicht genug Geld um das Taxi alleine zu bezahlen. Also blieb mir nur die Möglichkeit mich in mein Auto zu legen und zu schlafen. Um ca. 5.15Uhr wachte ich auf und ich fühlte mich immer noch nicht wirklich nüchtern. Aber aufgrund der Alkoholwirkung überschätzte ich mich und dachte, das geht schon ich werde auf keinen Fall mehr über die erlaubten 0.5 % Promille haben. Dann fuhr ich ca. 15 min später los.

Es kommt sehr häufig vor, dass gegenüber den Polizisten, Falschaussagen gemacht werden, um sich selbst zu schützen. Das wissen auch die Gutachter (sofern der Polizeibericht überhaupt in deiner Akte liegt) und es ist darum auch nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, dass du bei der MPU die Wahrheit sagst.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Als ich ankam bestellte ich sofort ein Smirnoff ICE und ich stieß erst einmal direkt mit meinen Freunden in der Disco an (1 Smirnoff ICE a 275 ml mit 3 % Alk.). Als nächstes bestellte ich um ca. 22.30 Uhr noch einmal ein Smirnoff ICE a 275 ml und einen doppelten Jacky Cola mit 4 cl Jacky und den Rest mit Cola aufgefüllt. Danach trank ich im Laufe der Nacht bis 4.45 Uhr nochmal 2 Smirnoff ICE a 275 ml und 3 doppelte Jacky Cola a 4 cl. Die Jacky Cola waren aber zugegebener Maßen, keine geeichten doppelte Jacky Cola sondern sehr gut eingeschenkt, da der Barkeeper ein alter Bekannter vom Auflegen war. Also waren es nicht 8 normale einfachen Jacky Cola sondern eher 10 bis 11 und die 4 Smirrnoff ICE.

Ich habe das mal mit der Kleinen-Alkohollehre-zur-BAK-Berechnung nachgerechnet und auch in den Promillerechner eingegeben. Beide sagen mir, dass es mehr Alk. gewesen sein muss. Es ist ja auch schon 10 Jahre her und du kannst dich vllt. nicht mehr ganz so gut erinnern...

Nach der Alkohollehre hattest du ca. 27 TE im Blut. Davon entfallen ca. 5 TE für den Smirnoff ICE (da dieser ähnlich hohe % wie Bier hat, habe ich dieses zugrunde gelegt), die in etwa vergleichbar mit 1l Bier sind. Bleiben noch ca. 22 TE für den Whiskey. Das würde bedeuten, dass du ca. 11 Jacky Cola á 4cl getrunken haben musst (wobei ich etwas runterrechne, da du deutlich unter 80 kg wiegst), allerdings wären, aus meiner Sicht, 10 dieser Mischungen schon realistisch.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja das habe ich, heute weiß ich dass es öfter vor kam als ich mir eingestanden habe. Ich nahm es nicht so genau mit meiner Promillezahl und redete sie mir immer wieder aufs Neue schön, obwohl ich aufgrund der getrunkenen Menge Alkohol noch gar nicht Fahrtüchtig sein konnte. Der Alkohol hat mein Gefahrenbewusstsein erheblich beeinflusst und ich überschätzte mich immer wieder falsch ein und ich war mir der Gefahr, die ich mich und Andere aussetzte nicht bewusst. Strafrechtlich bin ich davor mit Alkohol nie aufgefallen, ich hatte schlichtweg nur Glück dass mich die Polizei nicht schon eher betrunken aufgehalten hat.

Es ist eher nebensächlich, aber lies nochmal die Frage: "...und sind aufgefallen?" Da du vorher nicht aufgefallen bist, wäre die Antwort hier "Nein".

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Täglich getrunken habe ich nie aber zeitweise regelmäßig am WE. Die ersten Jahre trank ich Alkohol nur als Genussmittel und in kleinen Mengen, am Freitag oder Samstag waren es jeweils 1 – 2 Bier. Wein, Sekt schmeckten mir nie und Schnaps hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht getrunken, da ich mir anhand des Geruches nicht vorstellen konnte dass es schmeckt. Mit 25 Jahren steigerte sich der Alkoholkonsum, ich trank zwar immer noch nicht täglich und nur am WE aber in höheren und stärkeren Dosen. Jetzt trank ich im Gegensatz wie zuvor auch Schnaps oder Cocktails.

Versuche das doch bitte mal etwas umfangreicher zu schildern. Du hast also mit 25 Jahren angefangen Schnaps zu trinken? Womit fing es an? Wie war die Steigerung? Wie sahen deine Höchstmengen aus? Über welchen Zeitraum hast du "regelmäßig" getrunken? Wieviel war es dann? Wieso bist du zum Schnaps gekommen, obwohl "...ich mir anhand des Geruches nicht vorstellen konnte dass es schmeckt."?

Der GA möchte deine Giftfestigkeit nachvollziehen können und wird darum sicherlich detaillierter nachfragen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Bis zu meinem 25. Lebensjahr trank ich Alkohol nur als Genussmittel und nur gelegentlich am WE. Das Motiv war simpel, ich trank ca. 1 – 2 Weizen weil es mir schmeckte. Ich trank in diesem Lebensabschnitt nicht, um mich zu betrinken. Mit 25 Jahren änderte sich mein Trinkverhalten und ich trank Alkohol nicht mehr zum Genuss, sondern benutzte es als Mittel zum Zweck um mich aus dem Alltag ausklinken zu können und um zu entspannen. Ich hatte mich damals selbst in eine schwere Lebensphase manövriert, so hatte ich mich beruflich und auch privat übernommen. Mit beidem bin ich auf Dauer nicht zurechtgekommen, in meinen Lebensalltag kehrt keine Ruhe mehr ein. Ich hatte im Beruf heftigen Stress und Existenzsorgen. Ich war ständig müde und hatte Kopfschmerzen, da ich nicht mehr richtig abschalten konnte und somit auch nicht mehr richtig geschlafen hatte. Anfangs konnte ich es noch mit meinen Energiereserven und einer harmonischen Beziehung mit meiner Partnerin ausgleichen. Mit meiner Partnerin hielt es allerdings nur 2 Jahre und danach fing die Beziehung an zu bröckeln, wir stritten uns wegen Kleinigkeiten. Jetzt wurde es zu viel, nun hatte ich nach der Arbeit auch noch Probleme in der Beziehung zu bewältigen. Wir trennten uns schließlich und ich dachte mir, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Doch weit gefehlt, nach 2 Wochen meldete sich meine damalige Ex-Partnerin und teilte mir mit, dass sie von mir schwanger sei. Es stürzte eine Welt für mich ein und mir war recht schnell klar, dass sich meine Probleme von jetzt auf gleich extrem verstärkt hatten, vor allem die finanziellen Probleme wurden aufgrund der bevorstehenden Unterhaltzahlungen sehr massiv und erschienen mir zu diesem Zeitpunkt unlösbar. In diesem Zeitraum entwickelte sich mein Konsum vom Genusstrinker zum schweren Missbraucher von Alkohol. Denn von nun an trank ich am WE Alkohol um gelöster, entspannter, um geselliger zu werden und um meine Anspannung, die sich über die Woche angesammelt hat zu lösen. Jetzt waren es aber nicht nur noch Bier wie zuvor, sondern auch gelegentlich Schnaps und Cocktails. Die Konsummenge hat sich verdoppelt und es trat recht schnell eine Gewöhnung an Alkohol ein.

Nur mal zum besseren Verständnis: das, von mir, fett markierte: Dies ist die gleiche Exfreundin, die du bei der Frage 1 so beschrieben hast?:

da ich nicht in einem Raum mit meiner Ex sein konnte und zudem noch mit anschauen muss wie sie mit verschiedenen Männern flirtet.

Ich wollte auf keinen Fall meiner Ex nochmal über den Weg zu laufen. Ich hatte schmerzvolle Gedanken, meine Ex ist eine sehr hübsche Frau und sie hatte erst vor kurzen probiert meinen besten Freund vor meinen Augen abzuschleppen. Ich dachte mir nur dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass sie es jetzt wieder mit einem meiner weniger guten 4 Freunde versucht um mich zu verletzen.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

In den ersten Jahren, also von 21 – 24 Jahren trank ich wenig Alkohol und merkte nicht sehr viel von dem Alkohol und am nächsten Tag hatte ich auch keine negative Beeinträchtigungen dadurch. Ab meinem 25. - 26. Lebensjahr trank ich mehr, bzw. bis ich betrunken war und das steckte ich nicht mehr ohne Folgen weg. War ich am Vorabend sehr betrunken, dann war der nächste Morgen nicht immer angenehm und kein Zuckerschlecken. Manchmal hatte ich einen starken Kater, musste mich übergeben und hatte einen Brand bzw. heftigen Durst. Auf meine Psyche hat es auch Auswirkungen gehabt, nicht selten viel ich in ein emotionales Tief und hatte leichte Depressionen oder heftige Stimmungsschwankungen.

Gut, hierzu passt ja dann deine Therapie, über die in der MPU sicher gesprochen wird....


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Es fing mit 24 – 25 Jahren als ich mich in einem Beruf selbstständig gemacht habe, den ich gar nicht erlernt hatte. Ich machte eine Fahrzeugaufbereitung und ein halbes Jahr später ein Smartrepair Service auf. Das mit der Smartrepair Technik war damals eine recht neue Sache und es lief gut. Ich war zufrieden und wenn ich trank, dann trank ich wie die Zeit zuvor auch nur gelegentlich am WE und das zum Genuss, es waren 1 – 2 Bier und auch nur an einem Wochenendtag, entweder Freitag oder Samstag. Das hielt nicht lange an, nach einem halben Jahr änderte sich alles, ich expandierte indem ich einen alteingesessenen Lackierbetrieb übernahm und zusätzlich ließ ich mich auf eine schwierige Beziehung ein. Ab diesem Zeitpunkt war ich hoffnungslos überfordert, habe ich doch vorher als Einmannbetrieb gearbeitet so hatte ich auf einmal Verantwortung für einen Meister, 2 Lehrlinge und 2 Gesellen. Die ersten 4 Monate war alles in Ordnung, doch nach und nach zeigten sich die ersten Probleme. Die Umsätze in den Bilanzen wurden beschönigt und 1 wichtiger Kunde, ein großes Autohaus war schon vor der Übernahme dabei eine eigene Lackiererei für seine Autos zu bauen. Das wurde mir aber im Vorfeld verheimlicht und es brachen ca. 40 % des Umsatzes ein. Mit 26 wurde ich zusätzlich Vater und hatte von da an auch noch Unterhalt zu leisten. Es war meine schwierigste Beziehung die ich je führte und zuletzt musste ich auch noch einen kostenintensiven Gerichtsprozess führen um das Umgangsrecht mit meinem Sohn erstreiten. Alles zusammen brachte mich schon bald in finanzielle Schwierigkeit und das ging so weit das ich sogar einen Nebenjob suchen musste, um meine Kosten zu decken. So kam eins aufs andere und ich legte regelmäßiger auf und zum Schluss jedes WE. In der Lebensphase fing ich an jedes WE wo ich beim Auflegen war auch Alkohol zu trinken. Es trat eine Gewöhnung an Alkohol ein.

Auch hier solltest du die Frage noch einmal lesen :cool0030:
Da du heute keinen Alk. mehr trinkst, kannst du das gar nicht vergleichen....

Es ist aber in Ordnung das du nochmal erklärt hast, wann und v.a., warum, dein Alk.konsum höher wurde. Ich wollte dich nur darauf hinweisen das du dich bei den Fragen des GA darauf konzentrieren solltest, was genau er jetzt von dir wissen will und nicht auf andere Themen abschweifst (ist nicht böse gemeint).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Heute und in Zukunft

Ich habe mein Trinkverhalten zum damaligen Zeitpunkt nicht kritisch gesehen und auch als angemessen bzw. als normal angesehen. Von meiner Ausbildung als Sozialarbeiter kenne ich die verschiedenen Trinktypen und wenn ich mich einschätzen soll, als welchen Typ ich mich damals gesehen habe, dann hätte ich mich als Alpha-Trinker eingestuft. Ich trank Alkohol um Verstimmungen zu entspannen und Ärger runter zu spülen. Ich hatte jedoch immer die Freiheit nicht Alkohol trinken zu müssen.
Heute rückwirkend betrachtet sehe ich mich als Beta-Trinker und wäre früher oder später beim Gamma-Trinker gelandet. Ich habe mich von meinem sozialen Umfeld mitreißen lassen und habe das Feiern als Anlass zum Alkohol trinken verstanden. Auf diese Weise wurde das Alkohol trinken zur Gewohnheit. Ich trank gerne in Gesellschaft aber nicht alleine zuhause. Ich war weder seelisch noch körperlich vom Alkohol abhängig. Heute weiß ich dass es ein schmaler Grat war und ich sehr stark gefährdet war Alkoholabhängig zu werden.

Das Einstufen in Alkoholikerkategorien (sofern keine Alk.krankheit vorliegt) gefällt mir persönlich nicht so gut, da ist z.B. die Angabe "habe zur Problembewältigung getrunken" wesentlich unverfänglicher....
Ich gehe aber davon aus, dass du somit dem GA deutlich machen willst, dass du dir dem "Ernst der Lage" so bewusst bist, dass du darum konsequent (und nachvollziehbar) auf den Alk. verzichten wirst und darum auch einen AN von einem Jahr vorlegst.

..........

Und nachdem ich nun den Rest deines FB gelesen habe, bin ich überzeugt das dir das auch gelingen wird. Ich habe deinen weiteren Antworten nichts hinzuzufügen, da sie selbsterklärend und absolut plausibel sind. Der Unfall mit deiner Hand wird sicher auch einen Teil des Gespräches ausmachen - hier hast du ebenfalls "bewiesen" das dich ein Schicksalsschlag nicht aus deiner Bahn wirft und du mit beiden Beinen fest im Leben stehst.

Ich rechne bei dir mit einem positiven Gutachten.

Wenn du magst und es zeitlich noch hinbekommst, kannst du gerne noch auf meine Anmerkungen eingehen, bzw. diese im FB überarbeiten. Wenn das aber von der Zeit her zu knapp wird, dann achte einfach nur auf die Dinge dich ich geschrieben habe und verwende sie in deiner MPU. Das Explorationsgespräch verläuft sowieso anders als die Fragen, die hier aufgeführt sind - du wirst das schon richtig machen. :smiley22:
 

Diego501

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Wenn du magst und es zeitlich noch hinbekommst, kannst du gerne noch auf meine Anmerkungen eingehen, bzw. diese im FB überarbeiten. Wenn das aber von der Zeit her zu knapp wird, dann achte einfach nur auf die Dinge dich ich geschrieben habe und verwende sie in deiner MPU. Das Explorationsgespräch verläuft sowieso anders als die Fragen, die hier aufgeführt sind - du wirst das schon richtig machen.

Hi Nancy,

ich habe zwar keine Zeit mehr gefunden alle Deine Anregungen zu überarbeiten aber ich werde es bis Ende der Woche machen. Ich möchte Dir trotzdem vorab sagen, dass ich es wirklich zu schätzen weiß dass Du Dir noch die Zeit genommen hast und auch für Deine herzlich e Motivation. Es wird mir bestimmt helfen.

LGr. Diego
 

Nancy

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Das hoffe ich....

Ich wünsche dir für nachher alles Gute und hoffe, dass du dich, nach deinem Termin, i-wann mal bei uns meldest. :smiley138:
 

Diego501

Benutzer
Ich wünsche dir für nachher alles Gute und hoffe, dass du dich, nach deinem Termin, i-wann mal bei uns meldest.

Hi Nancy,

hier ein kurzes Update. Eigentlich lief die Untersuchung top, obwohl ich alles anders erzählt habe als ich mir vorgenommen hatte. Ich war zu überfordert mich an meinen eigenen Fragebogen zu halten. Es war zu viel Inhalt und ich habe mich eine halbe Stunde davor entschieden einfach frei zu sprechen. Mein Plan war natürlich anders, für was habe ich und Du so viel Mühe in den Fragebogen gesteckt. Es lief sehr flüssig sodass die Psychologin schon nach 45 min. gesagt hat dass sie ein positives Gutachten schreiben wird. Komischerweise ist es nicht sofort bei mir angekommen und ich habe mich gar nicht richtig freuen können. Auch jetzt bin ich mir nicht sicher ob es wirklich so ist und auf dem Weg nach Hause ist mir ein gravierender Fehler aufgefallen. Ich habe zwei Daten verwechselt. Beim Arzt gab ich als letzten Konsum Juli 2014 an und bei der Psychologin gab ich dann August 2014 an. Aus irgendeinen Grund habe ich das Ende meines Urlaubs in Sardinien angegeben und nicht den Anfang. Ehrlich gesagt weis ich auch wirklich nicht mehr ob das mit dem Weizen am Anfang des Urlaubs oder am Ende des Urlaubs passierte. Ich weis nur dass ich da meinen letzten Alkohol konsumiert habe.

Jetzt schiebe ich Panik dass genau dieser Fehler doch zu einem anderem Ergebnis führt. Und weil mich das so kirre macht, habe ich jetzt auch noch Angst dass mein Blut doch noch auf Medikamente getestet wird. Obwohl darauf gar nicht näher bei der MPU eingegangen wurde.
Ich bin wirklich ausgepowert für heute,

LGr. Diego

P.s. ich werde am WE ausführlich über den Ablauf der MPU schreiben und ganz herzlichen Dank fürs
Daumen drücken heute früh
 

Max

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Beim Arzt gab ich als letzten Konsum Juli 2014 an und bei der Psychologin gab ich dann August 2014 an
Ich glaube nicht, dass die kleine "Zeitverschiebung" den Ausgang deiner MPU beeinflusst.

habe ich jetzt auch noch Angst dass mein Blut doch noch auf Medikamente getestet wird.
Warum sollte das :smiley2204: ... deine Fragestellung bezieht sich allein auf Alkohol, daher wird hier auch ausschließlich auf EtG getestet.


Also keine Panik ... und kleinen Glückwunsch vorab. :zwinker0004:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Diego,

ich schließe mich da völlig den Aussagen meines Kollegen an. Wenn es extreme Unterschiede bei deinen Angaben gegeben hätte, hätte man sich evtl. ein paar Gedanken machen müssen - aber so.....
kopfschuettelnde-smilies-0010.gif


P.s. ich werde am WE ausführlich über den Ablauf der MPU schreiben

Das wäre super :smiley711:

und ganz herzlichen Dank fürs Daumen drücken heute früh

Gerne :smiley22:

Ich lasse dir auch schon mal meinen kleinen Glückwunsch da, der große folgt, wenn du dein Ga erhalten hast...:smiley138:
 

Diego501

Benutzer

Hi Nacy,

wie versprochen ein kleiner Bericht über den Ablauf meiner MPU. Mein Termin war am Mittwoch um 10.00 Uhr. Als ich ankam, wurden meine Personendaten kontrolliert und anschließend musste ich eine halbe Stunde warten bis mich die Ärztin zu sich rief. Bei der Ärztin musste ich meine gesamten Atteste abgeben und meine hohen GGT Wert erklären. Danach wurde mir Blut abgenommen und meine Leber abgetastet. Zuletzt musste ich einige Gleichgewichtsübungen machen, wie z.B. abwechselnd mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen, mit geschlossenen Augen auf einer Linie laufen und natürlich die bekannte Finger zur Nase Übung. Dann ging es wieder ins Wartezimmer und nach weiteren 20 min. holte mich die Psychologin zu sich.

Sie ging als erstes meinen Fragebogen mit mir durch und erkundigte sich nach meinem beruflichen Werdegang und was ich für einen Schulabschluss habe. Als das geklärt war, fragte sie mich wie es zur der Trunkenheitsfahrt kam und wie ich den Tag verbracht habe. Dann wollte sie wissen wie es zu der hohen Promillekonzentration kam und wieviel Alkohol ich gewöhnlich getrunken habe. Dann musste ich die Standartfragen zum Alkohol beantworten, wie z.B. wieviel Trinkeinheiten ich getrunken habe und wieviel sich pro Stunde abbaut. (Ich habe es zwar nicht in einen Promillerechner eingeben und bin auch auf ein etwas anderes Ergebnis wie Du gekommen) Ich habe es lieber im Kopf ausgerechnet, da ich diesen Programmen nicht traue aber ich lag mit meinem Ergebnis wohl doch ziemlich richtig, wie die Psychologin mir sagte. Insgesamt war das Gespräch wirklich sehr angenehm, fast freundschaftlich könnte man sagen. Ich habe mir das wirklich ganz anders vorgestellt und habe mich auf ein trockenes steriles Gespräch eingestellt. Gelegentlich beendete ich auch einige Sätze von ihr, wenn sie nicht die gleich die passenden Worte parat hatte. Nach ca. 45 min. sagte sie mir dass meine Erklärungen in sich schlüssig sind und sie mein damaliges Problem nachvollziehen kann. Ihr würde es soweit auch für eine positive Prognose reichen, sie sieht eine große Wandlung in meinem Leben und dass ich mich intensiv mit meinem Probleme auseinandergesetzt habe. Dann ging es wieder ins Wartezimmer.

Nach 15 min. wurde ich zum Reaktionstest gebeten, den ich persönlich gar nicht so leicht fand. Bei einem Test bin durchgerasselt und musste ihn wiederholen. Ich weiß bis heute nicht ob ich ihn beim 2. Mal bestanden habe. Ich hoffe einfach dass es beim 2. Mal geklappt hat. Ich warte jetzt auf das schriftliche Ergebnis und hoffe dass ich die MPU geschafft habe. Ich melde mich dann aber auf jeden Fall nochmal, egal wie das Ergebniss sein wird. Ich möchte Euch vielen vielen Dank für Eure Hilfe sagen. Danke an das ganze Forum, Ihr macht einen tollen Job.

MfG. Diego
 

Diego501

Benutzer
P.s. was ich vergessen haben zu erwähnen. Ich war sehr verwundert darüber dass bei mir keine Abstinenzplicht bestünde und sie sich auch mit einem halben Jahr Abstinenz zufrieden gegeben hätte. Das fand ich persönlich schon etwas seltsam, da ich mir schon sicher war dass die Behörde das bei mir verlangt. Naja egal, ist jetzt schon rum ums Eck.

Nochmals lGr. Diego
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Diego,

eine "AB-Pflicht" an sich gibt es nicht (und eine Behörde kann sie schon mal gar nicht fordern), sofern keine Abhängigkeit diagnostiziert wurde. Sondern lediglich die Empfehlung eine AB noch weiter zu festigen wenn z.B. mit 6-monatigen AN zur MPU gegangen wird und dem GA das vom Zeitraum noch nicht ausreicht...

Bei dir habe ich diese Empfehlung nicht gesehen, da du nicht in die A1 der Beurteilungskriterien einzustufen warst/bist.

http://www.mpu-vorbereitung-online....rteilungskriterien&p=4199&viewfull=1#post4199

Ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht und habe diesen hier mal verewigt.

Es bleibt jetzt nur, abzuwarten, ob du den Reaktionstest bestanden hast, oder ob evtl. noch eine Fahrverhaltensbeobachtung auf dich zukommt.
Das würdest du aber sicher auch noch hinbekommen...:smiley138:
 

Diego501

Benutzer
Es bleibt jetzt nur, abzuwarten, ob du den Reaktionstest bestanden hast, oder ob evtl. noch eine Fahrverhaltensbeobachtung auf dich zukommt.
Das würdest du aber sicher auch noch hinbekommen...

Hi Nancy,

habe heute Mittag einen Anruf bekommen dass ich eine Fahrverhaltensbeobachtung machen muss. Da ich bei einem der 3 Leistungstests durchgefallen bin. Die 2. Wiederholung war ein Test für LKW Fahrer bzw. die Klasse C1E und den habe ich wohl auch vergeigt. Ich bin jetzt in einer blöden Situation, der Termin zur Fahrverhaltensbeobachtung wird wohl länger dauern und somit weiß ich auch nicht ob die MPU überhaupt positiv wird. Widererwarten dass ich doch durchfalle, dann fängt der Stress von vorne an. (Selbst wenn ich die Fahrverhaltensprüfung bestehe, dann heißt das ja nicht automatisch dass ich bestanden habe)

Abstinenzbelege müssen also wieder belegt werden aber die zweite MPU findet dann erst wieder statt wenn meine Abstinenzbelege nicht mehr gültig wären. Das heißt also, ich muss am 23.11.16 zum nächsten 200 Euro teuren Haarscreening. Ich muss ja mit einplanen dass ich die MPU evtl. nicht schaffen werde. Gehe ich nicht zur Haaranalyse, so wie mir die Psychologin ursprünglich geraten hatte, dann muss ich aufgrund Verfalls meiner alten Screenings wieder von vorn damit anfangen.
Ich bin kein Fachmann in Sachen Reaktionstest aber mir kam der Reaktionstest schon realitätsfremd vor. Ist man einmal aus dem Rhythmus gekommen, so war es sehr schwer wieder den Anschluss im weiteren Testverlauf zu finden. How ever, ich wollte Dich nur mal auf dem Laufenden halten und wissen was Du davon hältst bzw. mir rätst.
P.s. Mich wundert das schon etwas, ich habe noch nie in meinem Leben einen Unfall gehabt. Weder mit meinem Auto noch mit dem hochmotorisierten Sportwagen meines Vaters. Na ja, wird wohl schon alles seine Richtigkeit haben. Wird auf jeden Fall wieder viel Geld, Zeit und Nervenstress kosten.

LGr. Diego
 

Nancy

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Hallo Diego,

habe heute Mittag einen Anruf bekommen dass ich eine Fahrverhaltensbeobachtung machen muss. Da ich bei einem der 3 Leistungstests durchgefallen bin. Die 2. Wiederholung war ein Test für LKW Fahrer bzw. die Klasse C1E und den habe ich wohl auch vergeigt. Ich bin jetzt in einer blöden Situation, der Termin zur Fahrverhaltensbeobachtung wird wohl länger dauern und somit weiß ich auch nicht ob die MPU überhaupt positiv wird. Widererwarten dass ich doch durchfalle, dann fängt der Stress von vorne an. (Selbst wenn ich die Fahrverhaltensprüfung bestehe, dann heißt das ja nicht automatisch dass ich bestanden habe)

doch, wenn du die MPU, in den anderen Bereichen, nicht bestanden hättest, würde man dich gar nicht erst zur Fahrverhaltensbeobachtung schicken.

Jetzt mach' dich mal nicht verrückt, wir hatten hier noch niemanden der die Fvb nicht bestanden hat - evtl. nimmst du noch ein paar Fahrstunden vorab?
 

Diego501

Benutzer
evtl. nimmst du noch ein paar Fahrstunden vorab?

GuAb Nancy,

nett dass Du so schnell geantwortet hast. Ich werde Deinen Rat annehmen und vorher Fahrstunden nehmen. Heute kam auch gleich die Rechnung für die Fahrverhaltensbeobachtung, die Rechnung beträgt 335 Euro. Ich wollte nochmal höflich nachhacken was Du über das Problem mit der Haarprobe denkst? Soll ich die jetzt nochmal machen für den worst case Fall oder nicht? Am liebsten würde ich mir das sparen, da jetzt auch noch die 335 Euro dazu kommen. Ich bräuchte da echt Deinen Rat,

LGr. Diego
 
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