MPU vor Ersterteilung wegen Besitz von harten Drogen

Ich hab nochmal ein paar Sätze zu Frage 21 hinzugefügt.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


Das allererste Mal von ill. Drogen habe ich in der 8 Klasse gehört.

Wir schauten uns damals den Film "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"

im Unterricht an. Das war im Jahr 2016



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)


Das war im September 2016. Ich traf nach der Schule ein paar Klassenkameraden, welche im Park neben unserer Schule aufhielten.

Diese rauchten in einer Gruppe von 4 Leuten eine Cannabis-Zigarette & boten mir einen Zug davon an, welchen ich aus Neugier annahm.


Danach hatte ich keine weiteren Berühungspunkte mehr mit Drogen bis Sommer 2017


Das erste Mal Speed konsumierte ich im Juli 2017.


Das erste Mal Crystal konsumierte ich im Januar 2018.


Im Jahr 2018 kam es zu weiteren Probierkonsumen von Kokain & XTC, was beim einmaligen Konsum blieb


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Cannabis:

Herbst 2016: 1x Cannabis, 1mal vom Joint gezogen, mit Freunden nach der Schule

Herbst 2016 - Juli 2017: kein Konsum

Juli 2017 - November 2017: 3mal Cannabis konsumiert, in Form von Joints. Beim 4ten Mal Bong ausprobiert & nicht vertragen, woraufhin Konsum eingestellt, mit Freunden am Teich, meist an Wochenenden


Speed:

Juli 2017: erster Konsum von Speed, Durch meinen Cousin bin ich an eine Gruppe älterer gekommen, die sich immer zum Bier trinken an einen Teich trafen, wo ich auch gelegentlich war, um gesellschaft zu haben und dazu zu gehören.

Eines Tages war dort jemand, der sich auf dem Spiegel gerade eine Linie Speed aufschmierte & mich fragte, ob ich probieren wollte, wo ich zustimmte.

August 2017 - November 2017: Im August erneuter Konsum, 1 Linie gezogen, danach 2-3/Woche etwa 0,5g Speed meist an den Wochenenden konsumiert.

November 2017 - Januar 2018: Keine Verfügbarkeit mehr von Speed -> Kein Konsum


Crystal:

Januar 2018: Erster Konsum. Ich war bei meinen damaligen Dealer & fragte, ob er wieder Speed hätte, was er verneinte und mir auch mitteilte, dass er auch keins mehr so schnell bekommt. Stattdessen bot er mir eine Line Crystal an,

die ich anfangs zögern dann probierte.

Januar 2018 - Februar 2018: 2mal/Woche 0,1g, an den Wochenenden, nasal, mit Freunden

März 2018 - September 2020: März 2018 erstmals geraucht durch einen Bekannten, 3 - 7x/Wöchentlich fortan 0,2g. Ich saß zu der Zeit öfters bei meinen Drogenbekannten, weil ich bei denen Anschluss suchte & konsumierte hauptsächlich dort, weil es mir ohne komisch vorkam

September 2020 - Februar 2021: 2x wöchentlich, 0,2g geraucht , an den Wochenenden zum abschalten

Februar 2021 - Oktober 2021: 5-7x wöchentlich, 0,4g geraucht, in dieser Zeit war ich arbeitslos & hatte mir enormen Stress selbst gemacht durch vorgehender Verhandlung im Dez 2020

Oktober 2021 - März 2023: 1-2x wöchentlich 0,2g geraucht, an Wochenenden nach der Arbeit zum abschalten


->27.03.2023: Konsum vollständig eingestellt



4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?


Nein, ich habe den Konsum von Alkohol im Juni 2017 eingestellt.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?


Im Alter von 14 - 16 trank ich meistens an den Wochenenden.

Mit 16 Jahren hörte ich auf, weil es mir irgendwann nicht mehr schmeckte & weil ich das eine Mal zu viel trank und am nächsten Morgen einen Kater hatte.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?


Ich rauche ca 10 Zigaretten am Tag & trinke alle 2 Wochen mal eine Tasse Kaffee.



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?


Ja rückblickend sehr viele. Durch den Konsum wurde ich unzuverlässiger, war öfters krank, ausgelaugt, wodurch ich die Schule in der 10. Klasse vorzeitig beenden musste(hatte Realschulabschluss angestrebt, bin jedoch mit einen guten Hauptschulabschluss aus der Schule dann raus),

weil ich mit den Unterrichtsstoff nicht mehr hinterher kam und letzendlich aufgab.

Ich kam öfter mit der Polizei in Kontakt & durch die Auffälligkeiten konnte ich auch den Beruf, den ich ursprünglich lernen wollte später nicht mehr lernen(Bereich Justiz) & wusste nicht, welchen Beruf ich lernen sollte lange Zeit.

Ich hatte oft Ärger mit meiner Familie durch meinen unakzeptablen damaligen Lebensstil. Ich gammelte vom Abbruch der 10. Klasse im März 2018 bis September 2020, als ich ein Berufsvorbereitendes Jahr begann nur daheim & lebte in den Tag hinein.

Des weiteren wendeten sich fast alle meiner nicht konsumierenden Freunde ab.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?


Ja, denn in den Moment, wo ich konsumierte, wurden die negativen Folgen für mich ausgeblendet.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


30.11.2019: Beschlagnahmung 0,12g Meth ->Verurteilung Besitz von BTM

02.12.2020: Beschlagnahme von Konsumuntensilien(Glaspfeife) mit Anhaftung - > Eingestellt



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?


30.11.2019: Etwa 1g über die Woche verteilt konsumiert

02.12.2020: Ich hatte am Tag davor 0,2g konsumiert.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

30.11.2019: Ich habe 0,08g Crystal konsumiert.

02.12:2020: Ich habe 0,2g Crystal konsumiert.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?


Nein, es gab keinen besonderen Grund für diesen Konsum.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?


Beide Male bin ich spätabends unterwegs gewesen.

Beide Male in Form von allgemeinen Personkontrollen.

Als die Polizisten vor mir standen, bin ich dann nervös geworden & da ich mich nicht weiter geäußert habe,

haben sie mich dann durchsucht und sind fündig geworden.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt? /

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren? /


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich hatte keinen Führerschein & bin nicht gefahren


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Es gab keinen Konflikt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Crystal senkt die Hemmschwelle, man wird unkonzentrierter, Verkehrsregeln beachtet man nicht mehr, man hat einen agressiven Fahrstil.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Die Wirkung von Crystal kann zwischen 6 und 48 Stunden andauern. Je nach Gewöhnung & Konsumform sowie Menge.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?


Chronischer Crystalkonsum kann zu einer starken Abhängigkeit führen, die Zähne können ausfallen, Haarverlust,Schlaganfälle,Herzinfarkte, Schädigung der Organe, irreversiblen psychischen Schäden führen.

Des weiteren können Probleme im sozialen Bereich auftreten & das Infektionsrisiko für gewisse Krankheiten steigen, da man vieles nicht mehr so genau nimmt.



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Warum ist es passiert?


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Der erste Konsum geschah aus Neugier.

Später wollte ich eine Lücke damit füllen. Ich hatte ein sehr niedriges Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, suchte Flucht vor der Reallität, fühlte mich nicht richtig so wie ich bin & wollte Anschluss finden und dazu gehören.

Meine Eltern trennten sich als ich 4 Jahre alt war im Jahr 2005. Der Kontakt zu meinen Vater war regelmäßig an den Wochenenden, bis er 2010 abbrach.

Ich wuchs bei meiner Mutter auf. Diese arbeitete viel, damit wir über die Runden kamen, da mein Vater kein Unterhalt zahlte und nicht berufstätig war. Infolge dessen war ich sehr viel bei meinen Großeltern, bei denen ich sehr gerne war.

Ich wurde anfangs auf einem Förderzentrum eingeschult, weil es so empfohlen wurde von meinen damaligen Kinderarzt & weil bei mir damals ADHS diagnostiziert wurde, wofür ich anfangs auch Medikamente bekam. Schnell wurde gemerkt, dass ich viel zu schnell bin für die anderen Kinder auf der Schule &

durfte schließlich auf eine Grundschule. Dort war ich der neue in der Klasse und wurde nicht so angenommen wie ich war. Zu dieser Zeit nahm ich noch die ADHS Medikamente, welche mich völlig aufdrehten. 2011 setzte meine Mutter die Medikamente für mich ab. Es dauert nicht lange bis ich gemobbt wurde. Im Jahr 2010 lernte meine Mutter meinen jetzigen Stiefvater kennen & so kam es

,dass wir 2011 in eine andere Stadt zogen, wo ich erneut auf eine neue Grundschule kam. Der Kontakt zu meinen Vater brach nach dem Umzug ab, da er sich nicht wirklich oft bei mir meldete. Dort kam ich weitesgehend zurecht, da ich aber bereits in der 3 Klasse dort war, dauerte es nicht lange, bis ich auf die weiterführende Schule kam. Diese Schule war in einen Brennpunktviertel der Stadt, wo dementsprechend auch

viele Kinder aus Brennpunktfamilien waren, die mich dann auch wieder mobbten, weil ich anders als sie war. Ich fühlte mich insgesamt nicht richtig so wie ich bin & konnte keinen Anschluss aufgrund der Umzüge so richtig finden. Im Jahr 2015, als ich in der 8. Klasse war, beschlossen meine Mutter & mein Stiefvater, die inzwischen auch verheiraten waren & meinen kleinen Bruder bekommen hatten im September 2011,

welcher mit vertauschten Herzarterien auf die Welt kam & kurzzeitig in Lebensgefahr schwebte, wodurch ich in dieser Zeit viel alleine daheim war, weil meine Eltern bei meinen Bruder im Krankenhaus waren, wieder in meine Heimatstadt zu ziehen, wo ich erneut auf eine neue Schule kam. Hier konnte ich erst nur Kontakt zu 2 Mitschülern aufbauen, aber ich wollte in der Klasse beliebt sein & akzeptiert werden so wie ich bin, sodass ich

mich zunehmend mit den "coolen" aus der Klasse abhing & fast alles machte, was die auch machten.2015 nahm ich das erste Mal wieder Kontakt zu meinen Vater, wovon meine Mutter nicht begeistert war & mich dies auch merken lies in Form von Unterverständnis & kritisch über meinen Vater redete.Der Kontakt brach 2018 wieder ab. Ich fing dann an zu rauchen & probierte in der Zeit erstmals Alkohol & Cannabis. Mitte 2016 baute ich Kontakt auf, zu meinen 10 Jahre älteren Cousin & unternahm viel mit ihm. Am 27.03.2017 abends war ich bei meinen Cousin, als der Vater von dessen Kumpel, der ebenfalls im Haus wohnte mit in die Wohnung kam...Dieser klagte an den Abend über Brustschmerzen & wir wollten ihn überreden, ins Krankenhaus zu gehen, was er aber ablehnte. 10 Min später fiel er plötzlich um & wir mussten ihn wiederbeleben, was misslang & woran er starb.

Ich machte mir durch die misslungene Wiederbelebung auch Schuldgefühle, die ich dann zunehmend mehr versuchte zu verdrängen, so kam es auch dazu, dass ich erstmals Speed konsumierte an den Teich, wo ich später andere Bekannte von meinen Cousin kennenlernte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?


Mein konsumierendes Umfeld hat sich positiv über den Konsum geäußert.

Meine Eltern haben sich damals nicht oft dazu geäußert. Sie wussten zwar, dass ich Drogen nehme, aber in welchen Umfang und was, wussten sie nicht genau.

Begeistert waren sie allerdings verständlicherweise nicht davon, als sie es erfuhren, als die Polizei vor der Tür stand.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?


Ja, immer wenn ich keine Verpflichtungen, Probleme oder Stresssituationen hatte.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)


Meinen Drogenkonsum habe ich alleine beendet. Meine Eltern unterstützten mich aber auch gut, indem sie mir eine Chance gaben, mich zu beweisen, dass ich mich geändert habe.

Im Anschluss wendete ich mich an die Suchtberatung um meine Problematik aufzuarbeiten, zu welcher ich bereits durch eine vorherige Gerichtsverhandlung schon einmal Kontakt hatte.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?


Mein Cousin ist trockener Alkoholiker, es besteht seit 2018 kein Kontakt mehr.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Warum? Wann?


Konsumspitzen hatte ich von März 2018 - September 2020, da ich zu diesen Zeitpunkt keinerlei Verpflichtungen & auch keine richtige Perspektive hatte.

Von Feb 2021 - Oktober 2021 hatte ich auch eine Konsumspitze, da ich in dieser Zeit in einer extrem toxischen Beziehung war mit meiner Ex-Freundin, die unter paranoider Schizophrenie & Borderline litt infolgedessen ich auch sämtliche Verpflichtungen zu dieser Zeit vernachlässigte.

Konsumpausen hatte ich von Herbst 2016 - Juli 2017 & von November 2017 - Januar 2018, da ich zu diesen Zeitpunkt keine Lust & auch keine Verfügbarkeit hatte zu Drogen.

Von September 2020 - Februar 2021 & von Oktober 2021 - März 2023 habe ich wenig konsumiert, da ich nicht mehr so viele Probleme hatte, die ich versuchte zu verdrängen, ich Verpflichtungen hatte & alles weitesgehend lief. Ich konsumierte nur am Wochenende zum Abbau von Stress nach der Arbeitswoche.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?


Ich habe mich selbst daran gehindert, ohne Droge abzuschalten, weil ich meine Probleme lieber verdrängen wollte & der Reallität zu entfliehen, statt mich damit auseinander zusetzen.

Inzwischen habe ich gelernt, mich mit meinen Problemen,Sorgen oder Ängsten auseinander zusetzen, mit Vertrauenspersonen darüber zu reden & eine Lösung zu finden, denn es gibt immer eine.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?


Ich war definitiv auf dem besten Weg in eine Drogenabhängigkeit zu geraten.


29. Waren sie drogenabhängig?


Nein, aber ich hatte teils exzessive Konsumepisoden & bewerte mein Konsumverhalten heute sehr kritisch.

Ich war jedenfalls auf dem besten Weg in eine Abhängigkeit zu geraten


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Wieso passiert das nicht wieder?


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Eine Drogenkarriere hätte ganz klar verhindert werden können. Wäre ich damals über meinen Schatten gesprungen & hätte mit jemanden über meine Probleme geredet & hätte ich mich nicht mit den falschen Umfeld abgegeben, wäre es nie so weit gekommen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?


Ich habe mich für eine Abstinenz entschieden, da ich mit meiner Lebenssituation total unzufrieden war.

Ich wurde zunehmend nur noch verarscht von den Leuten, die ich durch den Konsum kannte & von denen ich dachte, dass sie meine Freunde seien.

Ich hatte ständig Konflikte mit dem Gesetz & das obwohl ich ja ursprünglich auch mal einen Beruf im Justizbereich erlernen wollte.

Mein damaliges drogenfreies Umfeld(z.b. Großeltern & Eltern) redeten nicht mehr mit mir.

Ich hatte mir fast alles verbaut, was man sich nur verbauen konnte.


Ich wollte endlich mein normales Leben wieder zurück & endlich was erreichen, um mich & meine Familie stolz zu machen.

Die zahlreichen negativen Folgen ließen sich auch nicht mehr ignorieren & ich merkte, dass der Weg mit dem Konsum doch in eine ganz falsche Richtung ging, sodass ich merkte, dass ich das nicht brauch.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Es gab keinen bestimmten Knackpunkt, es waren mehrere Faktoren, die schlusssendlich zur Abstinenz führten. Ich war im Großen und ganzen einfach unzufrieden mit meinen damaligen Lebensstil & dessen Folgen


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?


Drogen haben mir nur Unglück gebracht & fast mein komplettes Leben zerstört. Ich möchte nie wieder vor so einen Scherbenhaufen stehen, wie ich es im März 2023 tat.

Des weiteren könnte aus gelegentlichen Konsum wieder regelmäßiger Konsum werden.

Ich bin mit meiner Abstinenz sehr zufrieden & habe seit der Abstinenz auch vieles erreicht wie festen Job, eigene Wohnung, kleines Vermögen bereits angespart, viele neue nichtkonsumierende Freunde kennengerlernt & habe vor in Zukunft noch eine Ausbildung im Metallbereich anzufangen.

Drogen passen einfach nicht mehr zu meiner neuen positiven Lebenssituation sowie Lebenseinstellung.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?


Ich habe die Umstellung ausschließlich positiv erlebt. Es fiel mir nicht schwer gänzlich darauf zu verzichten, da ich die letzten 1 1/2 Jahre vor Beendigung des Konsums auch nur noch an den Wochenenden konsumierte & weil die negativen Erlebnisse überwiegten.

Ich verspürte direkt nach vollständiger Einstellung des Konsums eine extreme Motivation, endlich das, was auf der Strecke geblieben ist endlich nachzuholen & mein Leben um 180 Grad zu ändern.

Meine Eltern & Großeltern merkten schnell, dass ich mich ändern wollte & unterstützten mich so gut sie konnten. Sie sponsorten mir z.b. einen Großteil meiner Wohnungseinrichtung, wofür ich auch sehr dankbar bin.

Außerdem interessierte ich mich wieder für alte Tätigkeiten & Hobbys von der Zeit vor dem Konsum.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?


Mein Konsum stellte ich alleine ein. Zur Aufarbeitung der Problematik und der Prävention ging ich zur Suchtberatung.

Privat bekam ich Unterstützung von meinen Eltern & Großeltern, indem sie mir halfen meine Sachen mitzuregeln & mir auch halfen schuldenfrei zu werden


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Ausnahmlos positiv!


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?


Ich habe weiterhin Kontakt zu Drogenbekannten gehabt nach meiner Auffälligkeit, da die letzte Auffälligkeit im Dezember 2020 war & ich meinen Konsum erst im März 2023 vollständig einstellte.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?


Ja, da ich selbst noch konsumierte nach der Auffälligkeit, habe ich noch den Kontakt zu den Bekannten gehabt, die konsumierten & habe somit auch mitbekommen, wenn was konsumiert wurde.




39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich möchte vollumfänglich auf jeglichen Konsum verzichten! Drogen haben einfach keinen Platz mehr in meinem Leben


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein, ich habe weder Cannabis noch andere Betäubungsmittel zuhause.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Durch strikte Einhaltung meiner Abstinenz sowie Beibehaltung meiner neuerlernten Verhaltensweisen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus durch meine neuerlernten Verhaltensweisen. Sollte es doch mal zu einer kritischen Situation kommen, weiß ich, dass ich mich jederzeit wieder an die Suchtberatung auch kurzfristig wenden kann.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich verzichte auf Alkohol & trinke auch kein alkoholfreies Bier.

Das möchte ich auch beibehalten, denn mein Leben ist nüchtern so schön & das soll es auch bleiben.
 
Deine beschriebenen Motive finde ich gut, das ist schlüssig !

Was mir noch fehlt, sind deine Vermeidungsstrategien.

Bist du heute immer noch so sehr von deinem Umfeld abhängig ?
Wie ist es heute um dein Selbstwertgefühl bestellt ?
Was wäre für dich eine „kritische Situation“ ?
Woran würdest du diese erkennen ?
Was genau sind deine „neu erlernten Verhaltensweisen“ ?

Verstehst du, was ich meine ? :smiley138:
 
Bist du heute immer noch so sehr von deinem Umfeld abhängig ?
Nein, inzwischen habe ich mich vom drogenkonsumierenden Umfeld ausnahmlos distanziert.
Ich habe gelernt mich inzwischen auch selbst beschäftigen zu können, was ich vorher nicht so konnte

Wie ist es heute um dein Selbstwertgefühl bestellt ?
Mein Selbstwertgefühl hat sich inzwischen um einiges gebessert. Ich halte mir vor Augen, was ich in den letzten 1 1/2 Jahren Abstinenz erreicht habe & bin auch etwas stolz auf meine neue Lebenssituation(eigene Wohnung, fester Job usw). Natürlich ist da aber noch Platz nach oben ;) (Will ja noch eine Ausbildung anfangen und so weiter). Ich akzeptiere mich inzwischen auch so, wie ich bin.
Was wäre für dich eine „kritische Situation“ ?
Tod von nahen Angehörigen(letzten Monat auch leider passiert), zuviele negative Ereignisse, die auf einen einprasseln (z.b. Ärger daheim, Geldnot, Jobverlust,Trennung etc). Wenn keiner einen, inklusive man sich selbst nichts zutraut.

Woran würdest du diese erkennen ?
Ich würde sagen, bevor man einen Rückfall mit der Substanz hat, hat man ja vorher erst wieder einen "Rückfall in alte Denkweisen".
Ich denke daran würde ich es erkennen u.a.
Was genau sind deine „neu erlernten Verhaltensweisen“ ?

Motiv Verdrängen: Anstatt Probleme zu Verdrängen & aufzuschieben, befasse ich mich nun mit den Problemen & versuche eine Lösung zu finden. Wenn ich selbst keine Lösung für das Problem finde, beziehe ich Familie und/oder Arbeitskollegen.

Motiv Dazu gehören:

Ich muss nicht immer dazu gehören, manchmal ist es besser wenn man sich von gewissen Leuten distanziert ;)

Falsches Umfeld:

Striktes fernhalten von Peer Gruppen, in denen u.a. Drogenkonsum eine Rolle spielt, generell den Kontakt zu Konsumenten abblocken.
Ich habe mir eine neue Nummer besorgt, die Freundesliste auf meinen Social Media Profilen ausgemüllt, bin in einen anderen Ort gezogen.
Wenn mich Konsumenten auf der Straße ansprechen, ignoriere ich sie.

Stress:

Wenn ich eine stressige Woche hatte, suche ich mir gewisse "Rituale" um abzuschalten:
Besonders häufig, fahre ich übers Wochenende mal weg, gehe schwimmen oder gehe ins Kino.

niedriger Selbstwert:

Ich halte mir vor Augen, was ich in den letzten 1 1/2 Jahren alles erreicht habe, womit ich nie gedacht hätte, dass ich das überhaupt mal erreiche & sage mir , ich bin gut, sowie ich bin.

Ziele:

Ich setze mir ständig neue (realistische) Ziele, auf die ich mich fokusiere.
z.b. Ausbildung Metalltechnik, Führerschein, Eigenheim später, Familie später

Rückfall in "Denkmuster":

Ich wende mich an die Suchtberatungsstelle, meine Familie & werde alle notwendigen Schritte einleiten, die es bedarf.



Fazit:

Ich glaube, bei den Vermeidungsstrategien ist noch Luft nach oben. Ich habe morgen nochmal einen Termin mit meiner Verkehrspsychologin, wo es um dieses Thema dann auch geht. Vielleicht könntest du/ihr mir ja trotzdem schon was hier zu sagen :)

Grüße,
Destiny
 
Deine Vermeidungsstrategien gehen in die richtige Richtung.
Ihnen fehlt aber noch ein bisschen „Fleisch an den Knochen“.

Stichwort Umfeld:
Es geht nicht nur um Konsumenten, auch wenn es natürlich sehr gut ist, dass du dich distanzierst hast.
Bist du emotional immer noch von deinem -jetzigen- Umfeld abhängig ?
Von deren Zustimmung, Wohlwollen etc. ?

Selbstwertgefühl:
Es ist prima, dass du dir vor Augen hältst, was du erreicht hast.
Du kannst zu Recht stolz darauf sein !
Leider ist das aber noch nicht ausreichend, da es ausschließlich rationale Gründe sind.
Woraus ziehst du z.B. im Alltag Selbstbewusstsein ?

„Rückfall in alte Denkweisen“, genau !
Aber was sind das für alte Denkweisen ?
Und was und wie denkst du heute neu ?
Wie setzt du das um ?

Kannst du damit etwas anfangen ? :smiley138:
 
Hier habe ich im Moment glaube ich noch ein Defizit.
was könnten andere an Dir mögen?

Ich fang mal an:
Du kommst sympatisch rüber, wirkst intelligent, sorgfältig und lernfähig. Du hast Disziplin, kannst "dranbleiben" und bist reflexionsfähig. Wir hatten schon ganz andere Anfragende hier :)
Und das hier:
Ich würde sagen, bevor man einen Rückfall mit der Substanz hat, hat man ja vorher erst wieder einen "Rückfall in alte Denkweisen".
ist ziemlich klug!

Mach mal weiter...

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btw: hattest Du in der Kindheit arge Bindungsabbrüche oder emotionale Vernachlässigung erlebt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nehmen wir doch mal exemplarisch „Defizit“.

Ich bin richtig zusammengezuckt, weil mir das wehgetan hat.
Du hast doch kein Defizit !
Du hast in deiner guten Aufarbeitung noch einige Aspekte, auf dein zukünftiges abstinentes Leben, noch nicht durchdrungen.

Kann es sein, dass du bei deiner Selbstwahrnehmung manchmal nicht richtig liegst ?
Dass du dich eher schlecht(er) darstellst ?

Hast du dich schon mal mit Eigen- und Fremdwahrnehmung beschäftigt ?

Liebe Grüße :smiley138:
 
was könnten andere an Dir mögen?
Ich versuche stets neutral an Sachen ranzugehen, bin einfühlsam, habe eine schnelle Auffassungsgabe, bin hilfsbereit( nicht im Sinne von Geld leihen, das habe ich mir bereits abgewöhnt) & habe ein offenes Ohr für meine Mitmenschen (hier gucke ich aber inzwischen auch, dass ich nicht sowas wie der Kummerkasten werde). Auf mich ist Verlass. Das wären so Dinge, die mir auf Anhieb einfallen würden.
„Rückfall in alte Denkweisen“, genau !
Aber was sind das für alte Denkweisen ?
Und was und wie denkst du heute neu ?
Rückfall in alte Denkweisen wäre für mich sowas wie z.b. folgendes:
"Einmal ist keinmal...
Läuft eh im Moment alles schlecht...
Alles egal, hauptsache verdrängen" <- Das wären ein paar Beispiele für mich.

Heute denke ich mir, dass es auch mal Phasen gibt, wo es nicht so gut läuft, aber man dennoch nicht den Kopf hängen lassen soll, weil auch wieder bessere Zeiten kommen. Und ich denke auch, dasss "Verdrängen" keine Lösung ist & sowieso dauerhaft nicht funktionieren würde, weil es wieder einen einholen würde.

btw: hattest Du in der Kindheit arge Bindungsabbrüche oder emotionale Vernachlässigung erlebt?
Emotionale Vernachlässigung auf jeden Fall. Wie ich in meinen Fragebogen schrieb, bin ich der älteste von 2 Kindern. Mein kleiner Bruder, der 10 Jahre jünger ist als ich, kam ja mit zwei vertauschten Herzarterien auf die Welt, die operativ behandelt werden mussten & wo es am Anfang nicht ganz klar war, ob er das überhaupt schafft, weil er noch ein Säugling war. Die Operation & Nachbehandlungen sind alle gut verlaufen. Nun war es ja aber so, dass er so gesehen das "Sorgenkind" war & besonderer Pflege bedurfte, da er ja sowieso noch klein war. Infolgedessen war meine Mutter oft genervt, da sie arbeitete, mein Stiefvater auf Montage war & sie sich um mich & meinen kleinen Bruder kümmern musste. Meine Mutter lies mich das auch immer merken, dass sie genervt war & das ging auch über meine gesamte Pubertät so. Materiell hat es mir NIE an etwas gefehlt, aber was mir gefehlt hat, ist, dass ich mir öfter mal gewünscht hätte, dass mich meine Mutter mal in den Arm nimmt, anstatt mir ständig Geld zu zuschieben.

Kann es sein, dass du bei deiner Selbstwahrnehmung manchmal nicht richtig liegst ?
Dass du dich eher schlecht(er) darstellst ?
Ja, das höre ich gelegentlich von anderen, dass meine Selbstwahrnehmung kühler ist als der Tatsache entspricht.

Hast du dich schon mal mit Eigen- und Fremdwahrnehmung beschäftigt ?
Bisher noch nicht. Das steht auf meiner Agenda.

Mein VP-Termin wurde leider am Freitag abgesagt, da meine VP krank ist & einen neuen Termin habe ich noch nicht. Ich kann mich ja in der Zwischenzeit im Forum weiter vorbereiten.

Grüße,
Destiny
 
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