MPU wegen Cannabis am Steuer mit hohen Werten

Udo11

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 9.Klasse mit 15 Jahren. Auf einer Gartenparty haben Mädchen aus der Klasse die ganze Zeit auf der Couch gesessen und stundenlang nichts gesagt. Ich habe später erfahren, dass sie Hanfkekse gebacken und gegessen haben.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Auf der Abschlussklassenfahrt in Budapest nach der 10. Klasse im Alter von 16 Jahren. (Sommer 2000). Eine Schulklasse aus den Niederlanden war in der gleichen Jugendherberge. Wir haben uns mit einigen Schülern gut verstanden und ein Junge hatte einen Joint in der Runde weitergegeben. Ich habe 1-2 Züge genommen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

2004 Frühling haben wir uns bei einem Kommilitonen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joints dabei. Ich habe 3-4 Züge genommen.

Im selben Jahr haben wir uns im Spätsommer zum Grillen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joint dabei und ich habe 3-4 Züge genommen.

Ende 2006 habe ich mit einem Kommilitonen zu zweit einen Joint bei ihm zu Hause geraucht.

Im Jahr 2007 habe ich alle zwei Monate habe ich mit ihm einen joint geraucht.

Im Jahr 2008 konsumierte alleine 1-2 Joints im Monat. (Joint mit 0,3g)

Ende 2008 bis Ende 2009 keine Drogen konsumiert.

Ende 2009 (Dez) mit einer „Bekanntschaft“ aus dem Skiurlaub in Österreich. Wir haben uns alle 3 Monate getroffen und zusammen 2Joints geraucht. (Dez 2009, März 2010, Juni 2010, Sept 2010, Dez 2010, Februar 2011 und Mai 2011) 7x getroffen.

2011 bis 2019 keine Drogen konsumiert.

Im Oktober 2019: alle 2 Wochen alleine einen Joint mit 0,3g konsumiert.

Ab November: 1-2 mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im März: 2-3mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im Mai: 4mal in der Woche 1-2 Joints mit 0,3g

Ab November 2020 bis zur Auffälligkeit im März 2021: 4mal in der Woche 2-3 Joints mit 0,3g. Davon 1-2 mal unter der Woche mit Drogenbekanntschaften.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

3-4 mal im Jahr , 1-2 Radler (0,33l) auf Geburtstagen oder ein Glas Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

7-8 Zigaretten am Tag
Einmal im Monat, Sonntags eine Tasse Milchkaffee

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Rückblickend stellte zwischen 2004 bis 2007 und Ende 2009 bis Mitte 2011 keine negativen Folgen fest.

2008 habe ich mein Studium vernachlässigt, wurde faul und träge.

Herbst 2019 bis März 2021 fühlte ich mich motivations- und antriebslos. Ich hatte Schwierigkeiten Aufzustehen und aus dem Bett zu kommen. Ich habe öfters Sachen vergessen, mir ist sehr schwer gefallen mich zu konzentrieren und hatte meine ToDos nicht mehr abgearbeitet. Ich habe meine Hobbys und Freunde vernachlässigt. Durch die späteren Gespräche mit meiner Freundin(Frau), erkannte ich, dass ich nicht mehr gesprächig und überwiegend demotiviert war. Ich hatte meinen Fokus verloren mich weiterzuentwickeln, auf der Arbeit sowie auch menschlich. Gesundheitlich hatte ich keine Probleme.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe trotz negativer Folgen weiter konsumiert. Ich habe den Konsum verharmlost und mir eingebildet dass alles unter Kontrolle ist. Ich habe die die Veränderungen nicht wirklich wahrgenommen und mir auch keine Gedanken gemacht. Durch das Konsumieren wollte ich die Probleme vergessen und verdrängen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

18ng/ml THC und 160ng/ml THC COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche hatte ich an 4Tagen jeweils 2-3Joints geraucht.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich 2Joints geraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war an diesem Tag im Home Office. Nach einem Telefonat mit meiner Freundin, wollte ich den Kopf frei kriegen. Sie teilte mir mit, dass Sie noch mehr Zeit benötigt (Auszeit)

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin über die Feldwege für Anlieger gefahren. Die Polizei ist mir hinterher gefahren um zu überprüfen ob ich in der Liegenschaft wohne und hat mich vor der Haustür kontrolliert. Ich habe die Fragen nervös beantwortet und der Schnelltest war positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Mein Home Office Notebook musste für ein Update in der Firma abgegeben werden.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Gesamtstrecke 12,4km (Hin und Zurück)

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Unter der Berücksichtigung dass man bis zu 72Stunden nach dem letzten Konsum von Cannabis noch unter Einfluss dieser Droge steht und ich mir nicht wirklich bewusst war, schätze ich über 200mal unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs gewesen zu sein.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Rückblickend gesehen, hatte ich gar keinen Konflikt und konnte ihn auch nicht lösen. Ich habe mir vorher über das Fahren unter THC Einfluss keine Gedanken gemacht. Ich war der Meinung, dass ich in der Lage sei ein Fahrzeug zu führen. Ich war nicht richtig über die Wirkung von Cannabis und Konsequenzen aufgeklärt. Heute weiss ich, dass es ein grosser Irrtum war. Ich habe mich in eine grosse Gefahr gesetzt und stellte noch eine größere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Durch den Konsum von Cannabis verändert sich die Wahrnehmung. Die Reaktionszeit verlängert sich und die Augen sind empfindlicher gegenüber hellen Licht. Die Einschätzung der Entfernung und Geschwindigkeit leider darunter. Das führt wiederum zu einer erhöhten Unfallgefahr, somit stellt man für sich und vor allem für andere Verkehrsteilnehmer eine extreme Gefahr dar.

Bei Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung. Es wird alles runter gespielt und denkt sich, dass einem nichts kann passieren. Unter Kokaineinfluss ist man überheblich und euphorisch. Dadurch erhöht sich die Risikobereitschaft und will sich vor anderen beweisen. Außerdem kann bei aufputschenden Drogen die Müdigkeit überspielt werden. Der Körper ist dann nicht mehr leistungsfähig und überschätzt sich selbst.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Nach dem Konsum von Cannabis steht man bis zu 72Stunden unter Einfluss dieser Droge. Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von der körperlichen Verfassung und Konsummenge ab.

Kokain steht man bis ca. 24 Stunden unter Einfluss, in Ausnahmefällen auch länger.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Der tägliche Konsum kann in eine Abhängigkeit führen. Ausserdem kann er zum Konsum von härteren Drogen führen. Des Weiteren läuft man in Gefahr, dass sich die Persönlichkeit verändert, die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis nachlässt. Auch besteht die Gefahr in eine Psychose oder Depression zu fallen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Mit meinen asiatischen Wurzeln bin ich sehr streng und konservativ erzogen worden. Schon in der Schulzeit verspürte ich viel Druck. Dieser Druck zog sich während des Studiums durch und belastete mich auch im späteren Leben insbesondere im Bezug auf das Heiraten.

Am Anfang der Studienzeit im Jahr 2004 war es Neugierde und ich wollte dazugehören. 2006 bis Mitte 2008 war es der Unistress. Ich wollte durch den Konsum abschalten.

Ende 2009 bis Mitte 2011 habe ich an meiner Diplomarbeit gearbeitet und wollte durch den Konsum abschalten.

Im Herbst 2019 spielte der Heiratsdruck meiner Eltern und dass mich meine Freundin noch nicht Ihren Eltern vorstellen wollte eine grosse Rolle. Hinzukam der Stress auf der Arbeit in Verbindung mit dem Wechsel in eine neue Abteilung im Oktober 2019.

Die Enttäuschung von meinem Arbeitgeber (keine Lohnerhöhung und Beförderung trotz erfolgreicher Arbeitsleistung) im Februar/März 2020. Durch den Konsum wollte ich die Unzufriedenheit vergessen und mich auf andere Gedanken bringen.

Die Kontaktbeschränkung und das Home Office im März 2020 führten dazu, dass ich soziale Kontakte nicht mehr pflegte. Die abgesagte Reise in die Heimat für das Vorstellen bei den Schwiegereltern und die zeitlich verschobene Hochzeitsvorbereitung, belasteten mich sehr.

Der Tod meiner Oma am 10.Mai. Aufgrund der Corona Situation konnte ich nicht zu der Beerdigung. In dieser Zeit habe ich mich oft mit meiner Freundin und meinen Eltern gestritten und Schuldvorwürfe gemacht. Die Trauer, der Frust von der Arbeit, die Kontaktbeschränkung, Home Office und der Lockdown führten dazu dass ich kein ausgeglichenes Leben mehr hatte.

Letztendlich folgte im November 2020 die zwischenzeitliche 6-monatige Auszeit mit meiner Freundin. Die Ereignisse haben mich sehr mitgenommen.

Falls nach dem Kokain Konsum gefragt wird:

Durch die Auszeit mit meiner Freundin habe ich mich einsam gefühlt. Ab Nov. 2020 habe ich aus Einsamkeit, besonders in der Weihnachtszeit, mehr Zeit mit Drogenbekanntschaften verbracht, und wir haben gemeinsam konsumiert. Ende Februar hatte jmd aus der Gruppe Kokain dabei. Ich wollte keinen Rückzieher machen und wollte zu der Gruppe dazugehören. Ich habe die Hälfte einer Linie Kokain gezogen.

Anstatt mich mit meinen Eltern und Verlobten auszutauschen, häufte sich der Drogenkonsum. Ich war nicht bereit über mein Verhalten und über die Situation/die Geschehnisse nachzudenken und konsumierte weiter.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern waren schockiert und meine Freundin hatte wenig Verständnis. Nach vielen offenen Gesprächen stand meine Freundin(Frau) mir zur Seite und hat mich sehr unterstützt. Meine engen Freunde haben sich gewundert, warum ich mich so zurück gezogen hatte und waren ebenfalls überrascht.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Der Tod von meiner Oma, die Kontaktbeschränkung und die Auszeit mit meiner Verlobten. Ich habe mich alleine gefühlt und mich immer mehr zurückgezogen. Rückblickend gesehen, entwickelte sich mein Konsumverhalten von einem gelegentlichen Konsumieren bis zur Regelmässigkeit und führte zu einem Missbrauch von Drogen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nach der Auffälligkeit habe ich mich zunächst mit mir selber und meinem Konsum auseinandergesetzt. Ich habe mich fest dazu entschlossen aufzuhören und bat meinem Freund, der vom Beruf Pastor, um Hilfe. Er betreut eine anonyme Gruppe an der ich 3Monate teilgenommen hatte. Vor allem haben mir die persönliche Gespräche mit ihm sehr geholfen. Des Weiteren habe ich meiner Frau alles offen gelegt. Sie hat mich in meiner Abstinenz sehr unterstützt. Auch über das Internet habe ich mich informiert und mich mit anderen Gleichgesinnten ausgetauscht.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

2020-2021 war der Höhepunkt meines Konsum von Cannabis. Ich hatte Probleme mit dem Abschalten von der Arbeit. Die Trauer um den Tod meiner Oma. Der Frust aufgrund der verschobenen Hochzeit und die Auszeit mit meiner Verlobten.

Konsumpausen gab es ebenfalls.

Ende 2008 bis Ende 2009, habe ich mich auf das Studium konzentriert.

Von 2011 bis Herbst 2019, Einstieg ins Berufsleben, erfolgreich auf der Arbeit (schneller Aufstieg,Abteilungsleiter), meine jetztige Frau kennengelernt und Eltern waren zufrieden mit mir. Auch Sportlich war ich sehr aktiv, Fussball in einer höheren Liga gespielt. Soziale und kulturelle Projekte mitbegleitet. (Spendenaktionen, Japanfestival, etc)

Im Herbst 2019 der Heiratsdruck meiner Eltern. Die grosse Enttäuschung, dass meine Frau mich noch nicht ihren Eltern vorstellen wollte, obwohl wir über 7-8Jahre zusammen waren und bereits zusammen gezogen waren.

Im Februar 2020 die Enttäuschung vom Arbeitgeber, der die Versprechungen nicht eingehalten hatte.

Im März 2020 die Kontaktbeschränkung und Lookdown. Die abgesagte Reise in die Heimat.

Im Mai 2020 der Tod meiner Oma und im November 2020 die Auszeit mit meiner Freundin.

Nach langen erfolgreichen Jahren (2011-2019), sind binnen 1 1/2Jahren (Herbst 2019-Frühling 2021) viele persönlich negative Ereignisse passiert, mit denen ich nicht zurecht kam. Durch den Konsum von Drogen wurden die Probleme vergessen gemacht, aber durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass die Probleme nicht gelöst wurden, sie wurden lediglich ignoriert und aufgeschoben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selbst war das Problem, anstatt über Möglichkeiten zum Abschalten nachzudenken und mich mit meinem Konsum auseinander zu setzen, habe ich lieber einen Joint geraucht. Die Trauer und der Frust waren für den Moment durch das Konsumieren vergessen, aber dadurch haben sich die Probleme nicht gelöst. Im Gegenteil dadurch hat sich mir der Zeit der Konsum gesteigert und mein Verhalten sich geändert. Ich suchte die Schuld bei anderen und wollte andere verantwortlich machen. Das war mir nicht bewusst und damals wollte ich das nicht einsehen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen nimmt, ist gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten. Da ich Drogen konsumierte, war ich auch gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.
 

Udo11

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wenn ich nein zu Drogen gesagt hätte und mich mehr mit dem Thema Drogen und den Folgen auseinandergesetzt hätte. Ich hätte mich mit den Ursachen und Gründe intensiver nachdenken und beschäftigen müssen. Über andere Möglichkeiten zum Abschalten und Problembewältigung Gedanken machen müssen. Ich hätte meine Drogenproblematik frühzeitig erkennen müssen und mir ernsthafte Gedanken darüber machen müssen und mich an Hilfe wenden sollen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Aufgrund dem was ich erlebt habe. Die Polizeikontrolle und die Strafanzeige, die Enttäuschung meiner Freundin und Familie.

Ich habe die Gefahr erkannt, dass ein gelegentlicher Konsum sich schnell in einen regelmäßigen Konsum entwickeln kann.

Seit der Abstinenz, führe ich ein ausgeglichenes glückliches Leben und bin selbstbewusst Probleme oder schwierige Lebenssituationen meistern zu können.

Meine Eltern haben sich für den Druck und hohe Erwartungen entschuldigt, mir gesagt dass sie mich lieben und dass es Ihnen leid tut, dass es Ihre Art und Weise war Liebe zu zeigen und die konservative Tradition aufrecht erhalten wollten, und dass Sie immer nur das Beste für mich wollten. Diese Erkenntnis kam durch die offene Aussprache zu Stande.

Meine Frau im vierten Monat schwanger. Ich möchte in Zukunft ein Vorbild für mein Kind sein. Rückblickend bin ich froh an dem Tag auffällig geworden zu sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der Knackpunkt war die Auffälligkeit durch die Verkehrskontrolle, das Schreiben von der Fsst und vom Gericht. Bei der Kontrolle habe ich mich geschämt.

Durch die Aufarbeitung, in der ich mich mit meinem Verhalten und Drogenkonsum befasste. Es ist mir bewusst geworden, dass ich durch den Konsum von Drogen mich selbst geschädigt habe, insbesondere die Beziehung mit meiner Verlobten und das Risiko eines gravierenden Karriereknicks. Und vor allem die Erkenntnis, dass ich unter Drogeneinfluss für andere Verkehrsteilnehmer eine grosse Gefahr gewesen bin.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass selbst ein gelegentlicher Konsum mich wieder zurück in das alte Denkmuster führt.

Einem ist das in dem Moment nicht bewusst und möchte es auch nicht wahrhaben, dass sich das Verhalten und Charakter verändert hat. Ich möchte mich und andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr bringen. Durch das Konsumieren von Drogen wäre alles was ich aufgearbeitet und erreicht habe, umsonst gewesen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn 2-3 Wochen Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. Ich bin auch öfters in der Nacht aufgewacht und habe viel geschwitzt. Ab der vierten Woche ging es immer besser. Nach der Umstellung habe ich angefangen mich gesund zu ernähren und war sportlich aktiv. Ich habe mir für zu Hause einen Hometrainer (Hantelbank, Gewichte, Yogamatte und Fahrrad) geholt. Wir haben wir uns vor einem Jahr einen Hund gekauft, der mich sehr beschäftigt.

Ich beschäftige mich viel mit Gartenarbeit. Ich habe das in den letzten Jahren stark vernachlässigt. Ich grabe momentan den Garten komplett um und gestalte den Garten schöner.

Auf der Arbeit habe ich Freude daran den neuen Mitarbeitern mein Wissen weiterzugeben und lege viel Wert auf Teambuilding. Ich bin nicht mehr der Einzelkämpfer, der krampfhaft nur seine persönlichen Ziele erreichen will.

Die Beziehung mit meinen Eltern ist sehr gut. Ich kommuniziere viel offener mit Ihnen und spreche ehrlich über meine Gefühle.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Frau hat mir sehr geholfen. Sie ist meine Vertrauensperson, die immer für mich da ist. Viele Gespräche mit meinem langjährigen Freund (Pastor). Er hat mich stark unterstützt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagierte positiv auf die Umstellung. Ich habe viele tiefe Gespräche mit meiner Frau und meinem Freund geführt. Ich habe mich auch mit meinen Eltern ausgesprochen und wir vertragen uns gut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz in dem ich den Kontakt mit illegalen Drogen und deren Konsumenten vermeide und in dem ich das Konsumieren von Drogen nicht mehr verharmlose. Das habe ich durch meine Aufarbeitung gelernt und verinnerlicht. Was mir Wiederfahren ist, möchte ich nicht mehr erleben. Mir ist bewusst geworden ein gelegentlicher Konsum zur Regelmäßigkeit führen kann.

Ich setze mich auch im Berufsleben und Privatleben nicht mehr stark unter Druck. Ich habe gelernt, Probleme mit Ruhe und Geduld konstruktiv anzugehen und Gegebenheiten so anzunehmen wie sie sind. Vor allem Probleme nicht aus dem Weg zu gehen und sie zu lösen, statt sie mit Konsumieren von Drogen verdrängen.

Es werden Dinge im Leben passieren, die nicht vorhersehbar sind und Faktoren die ich nicht beeinflussen kann. Ich habe verinnerlicht Entscheidungen und Gegebenheiten so zu akzeptieren und an mir weiter zu arbeiten um meine Ziele zu erreichen. Durch ehrliche Kommunikation und Nachdenken über die Ursachen. Des Weiteren schalte ich mit Musik, Sport ab und verbringe viel Zeit mit meiner Frau und meinem Hund.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe und mich mit Problemen und Konflikte auseinander setze. Und mich nicht mehr mit Betäuben von Drogen diese zu verdrängen um sie zu vergessen. Ich werde den Umgang mit illegalen Drogen und deren Konsumenten stets meiden.

Ich bin jetzt sehr gut aufgeklärt, welche Gefahren der Cannabiskonsum im Straßenverkehr in sich trägt. Ich bin mir bewusst über die negativen Beeinträchtigungen meiner Fahrtüchtigkeit in Verbindung mit Drogenkonsum geworden. Die Teilnahme am Strassenverkehr unter Drogeneinfluss stellt eine grosse Gefahr für mich und andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schliesse ich einen Rückfall für mich aus. Ich habe mich intensiv mit mir selbst, meinem Verhalten und den Ursachen auseinander gesetzt und erkannt, dass Drogen keine Lösung für meine Probleme darstellen. Ich habe dadurch die Probleme ignoriert und mich in größere Schwierigkeiten gebracht. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt die Vorwarnungen und Anzeichen zu erkennen. Falls ich jedoch unerwartet in eine Situation kommen sollte, die mich potenziell rückfällig werden lässt, werde ich mich direkt an meine Frau und meinem Freund wenden.

Auf der Arbeit werde ich mich nicht mehr so stark unter Druck setzen. Sollten Ziele nicht auf Anhieb erreicht werden, werde ich mich mit der Ursache beschäftigen, mich strategisch neu aufstellen und neue Sichtweisen erkunden. Ich werde den Misserfolg (Anzeichen) nicht in Frust oder Enttäuschung sondern in positive Motivation umwandeln um andere Lösungswege und Konzepte zu entwicklen.

Potenzielle Unzufriedenheiten, die aus einer ausgefallenen Erhöhung oder Beförderung resultieren, könnten Vorwarnungen sein. In diesem Fall werde ich mich konstruktiv mich mit meinem Vorgesetzten zusammen setzen. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Gespräch werde ich weiter an mir arbeiten.

Ich habe gelernt mal auch einen Gang runter zu schalten und erkannt, dass es auch andere wichtige Aspekte in der Arbeitswelt gibt, neben einem grossen Karrieresprung und einer Gehaltserhöhung, viel mehr lege ich den Fokus auf eine gute Stimmung im Team und respektvollen Umgang.

Zum Stolpersein Anerkennung meiner Eltern, habe ich durch die Gespräche mit meinen Eltern vieles verinnerlicht. Ich habe mich auch selber unter Druck gesetzt meinen Eltern alles recht zu machen. Nun bin ich mir bewusst, dass meine Eltern stolz auf mich sind und ich nicht in „Rechenschaft“ stehe.

Mit meiner Frau führe ich eine sehr glückliche Ehe. Ich werde ehrlich auf meine Frau zu gehen, sobald ich Vorwarnungen oder Stolpersteine erkenne und diese direkt mit ihr besprechen.

Ein weiterer Stolperstein könnte ein Trauerfall sein, jedoch weiss ich nun, dass ich Hilfe beim Psychologen oder Therapeuten für die Trauerbewältigung ersuchen kann.

Falls sich Probleme oder Sorgen nicht sofort lösen lassen, bin ich im Klaren, dass der Konsum von Drogen keine Lösung und Ausweg darstellt.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke ungefähr 3-4 mal zu besonderen Anlässen nur in kleinen Mengen wie 1-2 Radler (0,33l) oder ein Glas Sekt
 

Udo11

Benutzer
Hallo,

ist die verkürzte Version in Ordnung? Ich werde bei der MPU Prüfung versuchen die wichtigen Punkte zu betonen und die Nebensachen im Falle weiterer Fragen zu erwähnen.
 

Udo11

Benutzer
Hallo Hans! Grüsse dich und Danke der Nachfrage.

Ich habe leider noch keinen Termin für die MPU. Den Neuantrag für den Führerschein habe ich Ende September gestellt. Mit dem Abstinenznachweis (1Jahr) bin ich durch.

Meine Führerscheinakte (vollständig) habe ich mir vor zwei Wochen angeschaut und der Führerscheinstelle mitgeteilt, dass ich bei der TÜV Nord die MPU machen möchte. Man sagte mir, ich kann im Dezember mit der finalen Bearbeitung rechnen.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Ok. Wollte mich einfach nur mal erkundigen...

Ich habe jetzt auch nicht auf deinen neuesten FB reagiert, da du ja @Max darum gebeten hast und er wieder rum um eine verkürzte Version...da wollte ich jetzt nicht dazwischen funken.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
bitte Dich freundlichst um Hilfe. Ich hoffe, dass du mich nicht vergessen hast : (
Danke für den Hinweis (den brauche ich manchmal) ... das Vergessen ist jetzt vorbei ...
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

2004 Frühling haben wir uns bei einem Kommilitonen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joints dabei. Ich habe 3-4 Züge genommen.

Im selben Jahr haben wir uns im Spätsommer zum Grillen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joint dabei und ich habe 3-4 Züge genommen.

Ende 2006 habe ich mit einem Kommilitonen zu zweit einen Joint bei ihm zu Hause geraucht.

Im Jahr 2007 habe ich alle zwei Monate habe ich mit ihm einen joint geraucht.

Im Jahr 2008 konsumierte alleine 1-2 Joints im Monat. (Joint mit 0,3g)

Ende 2008 bis Ende 2009 keine Drogen konsumiert.

Ende 2009 (Dez) mit einer „Bekanntschaft“ aus dem Skiurlaub in Österreich. Wir haben uns alle 3 Monate getroffen und zusammen 2Joints geraucht. (Dez 2009, März 2010, Juni 2010, Sept 2010, Dez 2010, Februar 2011 und Mai 2011) 7x getroffen.

2011 bis 2019 keine Drogen konsumiert.

Im Oktober 2019: alle 2 Wochen alleine einen Joint mit 0,3g konsumiert.

Ab November: 1-2 mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im März: 2-3mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im Mai: 4mal in der Woche 1-2 Joints mit 0,3g

Ab November 2020 bis zur Auffälligkeit im März 2021: 4mal in der Woche 2-3 Joints mit 0,3g. Davon 1-2 mal unter der Woche mit Drogenbekanntschaften.
Das ist alles korrekt, aber stichpunktartig aufgeführt.
Ich bewerte das jetzt nicht kritisch, da ich überzeugt bin, dass du diese Sachen im Gespräch besser verpacken wirst.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schliesse ich einen Rückfall für mich aus. Ich habe mich intensiv mit mir selbst, meinem Verhalten und den Ursachen auseinander gesetzt und erkannt, dass Drogen keine Lösung für meine Probleme darstellen. Ich habe dadurch die Probleme ignoriert und mich in größere Schwierigkeiten gebracht. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt die Vorwarnungen und Anzeichen zu erkennen. Falls ich jedoch unerwartet in eine Situation kommen sollte, die mich potenziell rückfällig werden lässt, werde ich mich direkt an meine Frau und meinem Freund wenden.
Auch hier ist alles korrekt ... was mir fehlt, ist die in Anspruchnahme einer eventuellen professionellen Hilfe. Diesen Aspekt solltest du hier mit aufführen.
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Toller FB ... F42 noch ergänzen und fertig. FB danach bitte komplett wieder einstellen.
 

Udo11

Benutzer
Das ist alles korrekt, aber stichpunktartig aufgeführt.
Ich bewerte das jetzt nicht kritisch, da ich überzeugt bin, dass du diese Sachen im Gespräch besser verpacken wirst.
F3 habe ich wohl zu viel gekürzt : ) ich werde den F3 aus der längeren Version verinnerlichen.

Auch hier ist alles korrekt ... was mir fehlt, ist die in Anspruchnahme einer eventuellen professionellen Hilfe. Diesen Aspekt solltest du hier mit aufführen.
Ok, nehme ich auf!

Toller FB ... F42 noch ergänzen und fertig. FB danach bitte komplett wieder einstellen.
Dank der tollen (Vor-) Arbeit von @Hans64. An dieser Stelle nochmal vielen lieben Dank für Deine Unterstützung!!!

Danke @Max für Dein Feedback!!
 

Udo11

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 9.Klasse mit 15 Jahren. Auf einer Gartenparty haben Mädchen aus der Klasse die ganze Zeit auf der Couch gesessen und stundenlang nichts gesagt. Ich habe später erfahren, dass sie Hanfkekse gebacken und gegessen haben.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Auf der Abschlussklassenfahrt in Budapest nach der 10. Klasse im Alter von 16 Jahren. (Sommer 2000). Eine Schulklasse aus den Niederlanden war in der gleichen Jugendherberge. Wir haben uns mit einigen Schülern gut verstanden und ein Junge hatte einen Joint in der Runde weitergegeben. Ich habe 1-2 Züge genommen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

2004 Frühling haben wir uns bei einem Kommilitonen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joints dabei. Ich habe 3-4 Züge genommen.

Im selben Jahr haben wir uns im Spätsommer zum Grillen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joint dabei und ich habe 3-4 Züge genommen.

Ende 2006 habe ich mit einem Kommilitonen zu zweit einen Joint bei ihm zu Hause geraucht.

Im Jahr 2007 habe ich alle zwei Monate habe ich mit ihm einen joint geraucht.

Im Jahr 2008 konsumierte alleine 1-2 Joints im Monat. (Joint mit 0,3g)

Ende 2008 bis Ende 2009 keine Drogen konsumiert.

Ende 2009 (Dez) mit einer „Bekanntschaft“ aus dem Skiurlaub in Österreich. Wir haben uns alle 3 Monate getroffen und zusammen 2Joints geraucht. (Dez 2009, März 2010, Juni 2010, Sept 2010, Dez 2010, Februar 2011 und Mai 2011) 7x getroffen.

2011 bis 2019 keine Drogen konsumiert.

Im Oktober 2019: alle 2 Wochen alleine einen Joint mit 0,3g konsumiert.

Ab November: 1-2 mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im März: 2-3mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im Mai: 4mal in der Woche 1-2 Joints mit 0,3g

Ab November 2020 bis zur Auffälligkeit im März 2021: 4mal in der Woche 2-3 Joints mit 0,3g. Davon 1-2 mal unter der Woche mit Drogenbekanntschaften.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

3-4 mal im Jahr , 1-2 Radler (0,33l) auf Geburtstagen oder ein Glas Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

7-8 Zigaretten am Tag
Einmal im Monat, Sonntags eine Tasse Milchkaffee

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Rückblickend stellte zwischen 2004 bis 2007 und Ende 2009 bis Mitte 2011 keine negativen Folgen fest.

2008 habe ich mein Studium vernachlässigt, wurde faul und träge.

Herbst 2019 bis März 2021 fühlte ich mich motivations- und antriebslos. Ich hatte Schwierigkeiten Aufzustehen und aus dem Bett zu kommen. Ich habe öfters Sachen vergessen, mir ist sehr schwer gefallen mich zu konzentrieren und hatte meine ToDos nicht mehr abgearbeitet. Ich habe meine Hobbys und Freunde vernachlässigt. Durch die späteren Gespräche mit meiner Freundin(Frau), erkannte ich, dass ich nicht mehr gesprächig und überwiegend demotiviert war. Ich hatte meinen Fokus verloren mich weiterzuentwickeln, auf der Arbeit sowie auch menschlich. Gesundheitlich hatte ich keine Probleme.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe trotz negativer Folgen weiter konsumiert. Ich habe den Konsum verharmlost und mir eingebildet dass alles unter Kontrolle ist. Ich habe die die Veränderungen nicht wirklich wahrgenommen und mir auch keine Gedanken gemacht. Durch das Konsumieren wollte ich die Probleme vergessen und verdrängen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

18ng/ml THC und 160ng/ml THC COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche hatte ich an 4Tagen jeweils 2-3Joints geraucht.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich 2Joints geraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war an diesem Tag im Home Office. Nach einem Telefonat mit meiner Freundin, wollte ich den Kopf frei kriegen. Sie teilte mir mit, dass Sie noch mehr Zeit benötigt (Auszeit)

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin über die Feldwege für Anlieger gefahren. Die Polizei ist mir hinterher gefahren um zu überprüfen ob ich in der Liegenschaft wohne und hat mich vor der Haustür kontrolliert. Ich habe die Fragen nervös beantwortet und der Schnelltest war positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Mein Home Office Notebook musste für ein Update in der Firma abgegeben werden.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Gesamtstrecke 12,4km (Hin und Zurück)

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Unter der Berücksichtigung dass man bis zu 72Stunden nach dem letzten Konsum von Cannabis noch unter Einfluss dieser Droge steht und ich mir nicht wirklich bewusst war, schätze ich über 200mal unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs gewesen zu sein.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Rückblickend gesehen, hatte ich gar keinen Konflikt und konnte ihn auch nicht lösen. Ich habe mir vorher über das Fahren unter THC Einfluss keine Gedanken gemacht. Ich war der Meinung, dass ich in der Lage sei ein Fahrzeug zu führen. Ich war nicht richtig über die Wirkung von Cannabis und Konsequenzen aufgeklärt. Heute weiss ich, dass es ein grosser Irrtum war. Ich habe mich in eine grosse Gefahr gesetzt und stellte noch eine größere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Durch den Konsum von Cannabis verändert sich die Wahrnehmung. Die Reaktionszeit verlängert sich und die Augen sind empfindlicher gegenüber hellen Licht. Die Einschätzung der Entfernung und Geschwindigkeit leider darunter. Das führt wiederum zu einer erhöhten Unfallgefahr, somit stellt man für sich und vor allem für andere Verkehrsteilnehmer eine extreme Gefahr dar.

Bei Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung. Es wird alles runter gespielt und denkt sich, dass einem nichts kann passieren. Unter Kokaineinfluss ist man überheblich und euphorisch. Dadurch erhöht sich die Risikobereitschaft und will sich vor anderen beweisen. Außerdem kann bei aufputschenden Drogen die Müdigkeit überspielt werden. Der Körper ist dann nicht mehr leistungsfähig und überschätzt sich selbst.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Nach dem Konsum von Cannabis steht man bis zu 72Stunden unter Einfluss dieser Droge. Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von der körperlichen Verfassung und Konsummenge ab.

Kokain steht man bis ca. 24 Stunden unter Einfluss, in Ausnahmefällen auch länger.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Der tägliche Konsum kann in eine Abhängigkeit führen. Ausserdem kann er zum Konsum von härteren Drogen führen. Des Weiteren läuft man in Gefahr, dass sich die Persönlichkeit verändert, die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis nachlässt. Auch besteht die Gefahr in eine Psychose oder Depression zu fallen.
-------------------------------------------------
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Mit meinen asiatischen Wurzeln bin ich sehr streng und konservativ erzogen worden. Schon in der Schulzeit verspürte ich viel Druck. Dieser Druck zog sich während des Studiums durch und belastete mich auch im späteren Leben insbesondere im Bezug auf das Heiraten.

Am Anfang der Studienzeit im Jahr 2004 war es Neugierde und ich wollte dazugehören. 2006 bis Mitte 2008 war es der Unistress. Ich wollte durch den Konsum abschalten.

Ende 2009 bis Mitte 2011 habe ich an meiner Diplomarbeit gearbeitet und wollte durch den Konsum abschalten.

Im Herbst 2019 spielte der Heiratsdruck meiner Eltern und dass mich meine Freundin noch nicht Ihren Eltern vorstellen wollte eine grosse Rolle. Hinzukam der Stress auf der Arbeit in Verbindung mit dem Wechsel in eine neue Abteilung im Oktober 2019.

Die Enttäuschung von meinem Arbeitgeber (keine Lohnerhöhung und Beförderung trotz erfolgreicher Arbeitsleistung) im Februar/März 2020. Durch den Konsum wollte ich die Unzufriedenheit vergessen und mich auf andere Gedanken bringen.

Die Kontaktbeschränkung und das Home Office im März 2020 führten dazu, dass ich soziale Kontakte nicht mehr pflegte. Die abgesagte Reise in die Heimat für das Vorstellen bei den Schwiegereltern und die zeitlich verschobene Hochzeitsvorbereitung, belasteten mich sehr.

Der Tod meiner Oma am 10.Mai. Aufgrund der Corona Situation konnte ich nicht zu der Beerdigung. In dieser Zeit habe ich mich oft mit meiner Freundin und meinen Eltern gestritten und Schuldvorwürfe gemacht. Die Trauer, der Frust von der Arbeit, die Kontaktbeschränkung, Home Office und der Lockdown führten dazu dass ich kein ausgeglichenes Leben mehr hatte.

Letztendlich folgte im November 2020 die zwischenzeitliche 6-monatige Auszeit mit meiner Freundin. Die Ereignisse haben mich sehr mitgenommen.

Falls nach dem Kokain Konsum gefragt wird:

Durch die Auszeit mit meiner Freundin habe ich mich einsam gefühlt. Ab Nov. 2020 habe ich aus Einsamkeit, besonders in der Weihnachtszeit, mehr Zeit mit Drogenbekanntschaften verbracht, und wir haben gemeinsam konsumiert. Ende Februar hatte jmd aus der Gruppe Kokain dabei. Ich wollte keinen Rückzieher machen und wollte zu der Gruppe dazugehören. Ich habe die Hälfte einer Linie Kokain gezogen.

Anstatt mich mit meinen Eltern und Verlobten auszutauschen, häufte sich der Drogenkonsum. Ich war nicht bereit über mein Verhalten und über die Situation/die Geschehnisse nachzudenken und konsumierte weiter.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern waren schockiert und meine Freundin hatte wenig Verständnis. Nach vielen offenen Gesprächen stand meine Freundin(Frau) mir zur Seite und hat mich sehr unterstützt. Meine engen Freunde haben sich gewundert, warum ich mich so zurück gezogen hatte und waren ebenfalls überrascht.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Der Tod von meiner Oma, die Kontaktbeschränkung und die Auszeit mit meiner Verlobten. Ich habe mich alleine gefühlt und mich immer mehr zurückgezogen. Rückblickend gesehen, entwickelte sich mein Konsumverhalten von einem gelegentlichen Konsumieren bis zur Regelmässigkeit und führte zu einem Missbrauch von Drogen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nach der Auffälligkeit habe ich mich zunächst mit mir selber und meinem Konsum auseinandergesetzt. Ich habe mich fest dazu entschlossen aufzuhören und bat meinem Freund, der vom Beruf Pastor, um Hilfe. Er betreut eine anonyme Gruppe an der ich 3Monate teilgenommen hatte. Vor allem haben mir die persönliche Gespräche mit ihm sehr geholfen. Des Weiteren habe ich meiner Frau alles offen gelegt. Sie hat mich in meiner Abstinenz sehr unterstützt. Auch über das Internet habe ich mich informiert und mich mit anderen Gleichgesinnten ausgetauscht.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

2020-2021 war der Höhepunkt meines Konsum von Cannabis. Ich hatte Probleme mit dem Abschalten von der Arbeit. Die Trauer um den Tod meiner Oma. Der Frust aufgrund der verschobenen Hochzeit und die Auszeit mit meiner Verlobten.

Konsumpausen gab es ebenfalls.

Ende 2008 bis Ende 2009, habe ich mich auf das Studium konzentriert.

Von 2011 bis Herbst 2019, Einstieg ins Berufsleben, erfolgreich auf der Arbeit (schneller Aufstieg,Abteilungsleiter), meine jetztige Frau kennengelernt und Eltern waren zufrieden mit mir. Auch Sportlich war ich sehr aktiv, Fussball in einer höheren Liga gespielt. Soziale und kulturelle Projekte mitbegleitet. (Spendenaktionen, Japanfestival, etc)

Im Herbst 2019 der Heiratsdruck meiner Eltern. Die grosse Enttäuschung, dass meine Frau mich noch nicht ihren Eltern vorstellen wollte, obwohl wir über 7-8Jahre zusammen waren und bereits zusammen gezogen waren.

Im Februar 2020 die Enttäuschung vom Arbeitgeber, der die Versprechungen nicht eingehalten hatte.

Im März 2020 die Kontaktbeschränkung und Lookdown. Die abgesagte Reise in die Heimat.

Im Mai 2020 der Tod meiner Oma und im November 2020 die Auszeit mit meiner Freundin.

Nach langen erfolgreichen Jahren (2011-2019), sind binnen 1 1/2Jahren (Herbst 2019-Frühling 2021) viele persönlich negative Ereignisse passiert, mit denen ich nicht zurecht kam. Durch den Konsum von Drogen wurden die Probleme vergessen gemacht, aber durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass die Probleme nicht gelöst wurden, sie wurden lediglich ignoriert und aufgeschoben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selbst war das Problem, anstatt über Möglichkeiten zum Abschalten nachzudenken und mich mit meinem Konsum auseinander zu setzen, habe ich lieber einen Joint geraucht. Die Trauer und der Frust waren für den Moment durch das Konsumieren vergessen, aber dadurch haben sich die Probleme nicht gelöst. Im Gegenteil dadurch hat sich mir der Zeit der Konsum gesteigert und mein Verhalten sich geändert. Ich suchte die Schuld bei anderen und wollte andere verantwortlich machen. Das war mir nicht bewusst und damals wollte ich das nicht einsehen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen nimmt, ist gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten. Da ich Drogen konsumierte, war ich auch gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.
 

Udo11

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wenn ich nein zu Drogen gesagt hätte und mich mehr mit dem Thema Drogen und den Folgen auseinandergesetzt hätte. Ich hätte mich mit den Ursachen und Gründe intensiver nachdenken und beschäftigen müssen. Über andere Möglichkeiten zum Abschalten und Problembewältigung Gedanken machen müssen. Ich hätte meine Drogenproblematik frühzeitig erkennen müssen und mir ernsthafte Gedanken darüber machen müssen und mich an Hilfe wenden sollen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Aufgrund dem was ich erlebt habe. Die Polizeikontrolle und die Strafanzeige, die Enttäuschung meiner Freundin und Familie.

Ich habe die Gefahr erkannt, dass ein gelegentlicher Konsum sich schnell in einen regelmäßigen Konsum entwickeln kann.

Seit der Abstinenz, führe ich ein ausgeglichenes glückliches Leben und bin selbstbewusst Probleme oder schwierige Lebenssituationen meistern zu können.

Meine Eltern haben sich für den Druck und hohe Erwartungen entschuldigt, mir gesagt dass sie mich lieben und dass es Ihnen leid tut, dass es Ihre Art und Weise war Liebe zu zeigen und die konservative Tradition aufrecht erhalten wollten, und dass Sie immer nur das Beste für mich wollten. Diese Erkenntnis kam durch die offene Aussprache zu Stande.

Meine Frau im vierten Monat schwanger. Ich möchte in Zukunft ein Vorbild für mein Kind sein. Rückblickend bin ich froh an dem Tag auffällig geworden zu sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der Knackpunkt war die Auffälligkeit durch die Verkehrskontrolle, das Schreiben von der Fsst und vom Gericht. Bei der Kontrolle habe ich mich geschämt.

Durch die Aufarbeitung, in der ich mich mit meinem Verhalten und Drogenkonsum befasste. Es ist mir bewusst geworden, dass ich durch den Konsum von Drogen mich selbst geschädigt habe, insbesondere die Beziehung mit meiner Verlobten und das Risiko eines gravierenden Karriereknicks. Und vor allem die Erkenntnis, dass ich unter Drogeneinfluss für andere Verkehrsteilnehmer eine grosse Gefahr gewesen bin.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass selbst ein gelegentlicher Konsum mich wieder zurück in das alte Denkmuster führt.

Einem ist das in dem Moment nicht bewusst und möchte es auch nicht wahrhaben, dass sich das Verhalten und Charakter verändert hat. Ich möchte mich und andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr bringen. Durch das Konsumieren von Drogen wäre alles was ich aufgearbeitet und erreicht habe, umsonst gewesen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn 2-3 Wochen Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. Ich bin auch öfters in der Nacht aufgewacht und habe viel geschwitzt. Ab der vierten Woche ging es immer besser. Nach der Umstellung habe ich angefangen mich gesund zu ernähren und war sportlich aktiv. Ich habe mir für zu Hause einen Hometrainer (Hantelbank, Gewichte, Yogamatte und Fahrrad) geholt. Wir haben wir uns vor einem Jahr einen Hund gekauft, der mich sehr beschäftigt.

Ich beschäftige mich viel mit Gartenarbeit. Ich habe das in den letzten Jahren stark vernachlässigt. Ich grabe momentan den Garten komplett um und gestalte den Garten schöner.

Auf der Arbeit habe ich Freude daran den neuen Mitarbeitern mein Wissen weiterzugeben und lege viel Wert auf Teambuilding. Ich bin nicht mehr der Einzelkämpfer, der krampfhaft nur seine persönlichen Ziele erreichen will.

Die Beziehung mit meinen Eltern ist sehr gut. Ich kommuniziere viel offener mit Ihnen und spreche ehrlich über meine Gefühle.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Frau hat mir sehr geholfen. Sie ist meine Vertrauensperson, die immer für mich da ist. Viele Gespräche mit meinem langjährigen Freund (Pastor). Er hat mich stark unterstützt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagierte positiv auf die Umstellung. Ich habe viele tiefe Gespräche mit meiner Frau und meinem Freund geführt. Ich habe mich auch mit meinen Eltern ausgesprochen und wir vertragen uns gut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz in dem ich den Kontakt mit illegalen Drogen und deren Konsumenten vermeide und in dem ich das Konsumieren von Drogen nicht mehr verharmlose. Das habe ich durch meine Aufarbeitung gelernt und verinnerlicht. Was mir Wiederfahren ist, möchte ich nicht mehr erleben. Mir ist bewusst geworden ein gelegentlicher Konsum zur Regelmäßigkeit führen kann.

Ich setze mich auch im Berufsleben und Privatleben nicht mehr stark unter Druck. Ich habe gelernt, Probleme mit Ruhe und Geduld konstruktiv anzugehen und Gegebenheiten so anzunehmen wie sie sind. Vor allem Probleme nicht aus dem Weg zu gehen und sie zu lösen, statt sie mit Konsumieren von Drogen verdrängen.

Es werden Dinge im Leben passieren, die nicht vorhersehbar sind und Faktoren die ich nicht beeinflussen kann. Ich habe verinnerlicht Entscheidungen und Gegebenheiten so zu akzeptieren und an mir weiter zu arbeiten um meine Ziele zu erreichen. Durch ehrliche Kommunikation und Nachdenken über die Ursachen. Des Weiteren schalte ich mit Musik, Sport ab und verbringe viel Zeit mit meiner Frau und meinem Hund.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe und mich mit Problemen und Konflikte auseinander setze. Und mich nicht mehr mit Betäuben von Drogen diese zu verdrängen um sie zu vergessen. Ich werde den Umgang mit illegalen Drogen und deren Konsumenten stets meiden.

Ich bin jetzt sehr gut aufgeklärt, welche Gefahren der Cannabiskonsum im Straßenverkehr in sich trägt. Ich bin mir bewusst über die negativen Beeinträchtigungen meiner Fahrtüchtigkeit in Verbindung mit Drogenkonsum geworden. Die Teilnahme am Strassenverkehr unter Drogeneinfluss stellt eine grosse Gefahr für mich und andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schliesse ich einen Rückfall für mich aus. Ich habe mich intensiv mit mir selbst, meinem Verhalten und den Ursachen auseinander gesetzt und erkannt, dass Drogen keine Lösung für meine Probleme darstellen. Ich habe dadurch die Probleme ignoriert und mich in größere Schwierigkeiten gebracht. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt die Vorwarnungen und Anzeichen zu erkennen. Falls ich jedoch unerwartet in eine Situation kommen sollte, die mich potenziell rückfällig werden lässt, werde ich mich direkt an meine Frau und meinem Freund wenden. Im Ernstfall weiss ich, dass ich mich an einem Psychologen oder proffesionelle Hilfe wenden kann.

Auf der Arbeit werde ich mich nicht mehr so stark unter Druck setzen. Sollten Ziele nicht auf Anhieb erreicht werden, werde ich mich mit der Ursache beschäftigen, mich strategisch neu aufstellen und neue Sichtweisen erkunden. Ich werde den Misserfolg (Anzeichen) nicht in Frust oder Enttäuschung sondern in positive Motivation umwandeln um andere Lösungswege und Konzepte zu entwicklen.

Potenzielle Unzufriedenheiten, die aus einer ausgefallenen Erhöhung oder Beförderung resultieren, könnten Vorwarnungen sein. In diesem Fall werde ich mich konstruktiv mich mit meinem Vorgesetzten zusammen setzen. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Gespräch werde ich weiter an mir arbeiten.

Ich habe gelernt mal auch einen Gang runter zu schalten und erkannt, dass es auch andere wichtige Aspekte in der Arbeitswelt gibt, neben einem grossen Karrieresprung und einer Gehaltserhöhung, viel mehr lege ich den Fokus auf eine gute Stimmung im Team und respektvollen Umgang.

Zum Stolpersein Anerkennung meiner Eltern, habe ich durch die Gespräche mit meinen Eltern vieles verinnerlicht. Ich habe mich auch selber unter Druck gesetzt meinen Eltern alles recht zu machen. Nun bin ich mir bewusst, dass meine Eltern stolz auf mich sind und ich nicht in „Rechenschaft“ stehe.

Mit meiner Frau führe ich eine sehr glückliche Ehe. Ich werde ehrlich auf meine Frau zu gehen, sobald ich Vorwarnungen oder Stolpersteine erkenne und diese direkt mit ihr besprechen.

Ein weiterer Stolperstein könnte ein Trauerfall sein, jedoch weiss ich nun, dass ich Hilfe beim Psychologen oder Therapeuten für die Trauerbewältigung ersuchen kann.

Falls sich Probleme oder Sorgen nicht sofort lösen lassen, bin ich im Klaren, dass der Konsum von Drogen keine Lösung und Ausweg darstellt.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke ungefähr 3-4 mal zu besonderen Anlässen nur in kleinen Mengen wie 1-2 Radler (0,33l) oder ein Glas Sekt
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke ungefähr 3-4 mal zu besonderen Anlässen nur in kleinen Mengen wie 1-2 Radler (0,33l) oder ein Glas Sekt
Ungefähr ändern in ca.
Die Verniedlichung "nur" bitte streichen.
Heute Abend lese ich noch mal alles durch. ;)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe jetzt den kompletten FB noch einmal durchgelesen, bis auf die kleine Anmerkung zu F43 konnte ich nichts negatives mehr finden.
FB überholt noch einmal einstellen und dann sollten wir durch sein.
 

Udo11

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 9.Klasse mit 15 Jahren. Auf einer Gartenparty haben Mädchen aus der Klasse die ganze Zeit auf der Couch gesessen und stundenlang nichts gesagt. Ich habe später erfahren, dass sie Hanfkekse gebacken und gegessen haben.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Auf der Abschlussklassenfahrt in Budapest nach der 10. Klasse im Alter von 16 Jahren. (Sommer 2000). Eine Schulklasse aus den Niederlanden war in der gleichen Jugendherberge. Wir haben uns mit einigen Schülern gut verstanden und ein Junge hatte einen Joint in der Runde weitergegeben. Ich habe 1-2 Züge genommen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

2004 Frühling haben wir uns bei einem Kommilitonen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joints dabei. Ich habe 3-4 Züge genommen.

Im selben Jahr haben wir uns im Spätsommer zum Grillen getroffen. Einer aus der Gruppe hatte einen Joint dabei und ich habe 3-4 Züge genommen.

Ende 2006 habe ich mit einem Kommilitonen zu zweit einen Joint bei ihm zu Hause geraucht.

Im Jahr 2007 habe ich alle zwei Monate habe ich mit ihm einen joint geraucht.

Im Jahr 2008 konsumierte alleine 1-2 Joints im Monat. (Joint mit 0,3g)

Ende 2008 bis Ende 2009 keine Drogen konsumiert.

Ende 2009 (Dez) mit einer „Bekanntschaft“ aus dem Skiurlaub in Österreich. Wir haben uns alle 3 Monate getroffen und zusammen 2Joints geraucht. (Dez 2009, März 2010, Juni 2010, Sept 2010, Dez 2010, Februar 2011 und Mai 2011) 7x getroffen.

2011 bis 2019 keine Drogen konsumiert.

Im Oktober 2019: alle 2 Wochen alleine einen Joint mit 0,3g konsumiert.

Ab November: 1-2 mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im März: 2-3mal in der Woche einen Joint mit 0,3g

Im Mai: 4mal in der Woche 1-2 Joints mit 0,3g

Ab November 2020 bis zur Auffälligkeit im März 2021: 4mal in der Woche 2-3 Joints mit 0,3g. Davon 1-2 mal unter der Woche mit Drogenbekanntschaften.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

3-4 mal im Jahr , 1-2 Radler (0,33l) auf Geburtstagen oder ein Glas Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

7-8 Zigaretten am Tag
Einmal im Monat, Sonntags eine Tasse Milchkaffee

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Rückblickend stellte zwischen 2004 bis 2007 und Ende 2009 bis Mitte 2011 keine negativen Folgen fest.

2008 habe ich mein Studium vernachlässigt, wurde faul und träge.

Herbst 2019 bis März 2021 fühlte ich mich motivations- und antriebslos. Ich hatte Schwierigkeiten Aufzustehen und aus dem Bett zu kommen. Ich habe öfters Sachen vergessen, mir ist sehr schwer gefallen mich zu konzentrieren und hatte meine ToDos nicht mehr abgearbeitet. Ich habe meine Hobbys und Freunde vernachlässigt. Durch die späteren Gespräche mit meiner Freundin(Frau), erkannte ich, dass ich nicht mehr gesprächig und überwiegend demotiviert war. Ich hatte meinen Fokus verloren mich weiterzuentwickeln, auf der Arbeit sowie auch menschlich. Gesundheitlich hatte ich keine Probleme.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe trotz negativer Folgen weiter konsumiert. Ich habe den Konsum verharmlost und mir eingebildet dass alles unter Kontrolle ist. Ich habe die die Veränderungen nicht wirklich wahrgenommen und mir auch keine Gedanken gemacht. Durch das Konsumieren wollte ich die Probleme vergessen und verdrängen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

18ng/ml THC und 160ng/ml THC COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche hatte ich an 4Tagen jeweils 2-3Joints geraucht.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich 2Joints geraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war an diesem Tag im Home Office. Nach einem Telefonat mit meiner Freundin, wollte ich den Kopf frei kriegen. Sie teilte mir mit, dass Sie noch mehr Zeit benötigt (Auszeit)

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin über die Feldwege für Anlieger gefahren. Die Polizei ist mir hinterher gefahren um zu überprüfen ob ich in der Liegenschaft wohne und hat mich vor der Haustür kontrolliert. Ich habe die Fragen nervös beantwortet und der Schnelltest war positiv.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Mein Home Office Notebook musste für ein Update in der Firma abgegeben werden.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Gesamtstrecke 12,4km (Hin und Zurück)

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Unter der Berücksichtigung dass man bis zu 72Stunden nach dem letzten Konsum von Cannabis noch unter Einfluss dieser Droge steht und ich mir nicht wirklich bewusst war, schätze ich über 200mal unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs gewesen zu sein.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Rückblickend gesehen, hatte ich gar keinen Konflikt und konnte ihn auch nicht lösen. Ich habe mir vorher über das Fahren unter THC Einfluss keine Gedanken gemacht. Ich war der Meinung, dass ich in der Lage sei ein Fahrzeug zu führen. Ich war nicht richtig über die Wirkung von Cannabis und Konsequenzen aufgeklärt. Heute weiss ich, dass es ein grosser Irrtum war. Ich habe mich in eine grosse Gefahr gesetzt und stellte noch eine größere Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Durch den Konsum von Cannabis verändert sich die Wahrnehmung. Die Reaktionszeit verlängert sich und die Augen sind empfindlicher gegenüber hellen Licht. Die Einschätzung der Entfernung und Geschwindigkeit leider darunter. Das führt wiederum zu einer erhöhten Unfallgefahr, somit stellt man für sich und vor allem für andere Verkehrsteilnehmer eine extreme Gefahr dar.

Bei Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung. Es wird alles runter gespielt und denkt sich, dass einem nichts kann passieren. Unter Kokaineinfluss ist man überheblich und euphorisch. Dadurch erhöht sich die Risikobereitschaft und will sich vor anderen beweisen. Außerdem kann bei aufputschenden Drogen die Müdigkeit überspielt werden. Der Körper ist dann nicht mehr leistungsfähig und überschätzt sich selbst.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Nach dem Konsum von Cannabis steht man bis zu 72Stunden unter Einfluss dieser Droge. Das ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von der körperlichen Verfassung und Konsummenge ab.

Kokain steht man bis ca. 24 Stunden unter Einfluss, in Ausnahmefällen auch länger.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Der tägliche Konsum kann in eine Abhängigkeit führen. Ausserdem kann er zum Konsum von härteren Drogen führen. Des Weiteren läuft man in Gefahr, dass sich die Persönlichkeit verändert, die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis nachlässt. Auch besteht die Gefahr in eine Psychose oder Depression zu fallen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Mit meinen asiatischen Wurzeln bin ich sehr streng und konservativ erzogen worden. Schon in der Schulzeit verspürte ich viel Druck. Dieser Druck zog sich während des Studiums durch und belastete mich auch im späteren Leben insbesondere im Bezug auf das Heiraten.

Am Anfang der Studienzeit im Jahr 2004 war es Neugierde und ich wollte dazugehören. 2006 bis Mitte 2008 war es der Unistress. Ich wollte durch den Konsum abschalten.

Ende 2009 bis Mitte 2011 habe ich an meiner Diplomarbeit gearbeitet und wollte durch den Konsum abschalten.

Im Herbst 2019 spielte der Heiratsdruck meiner Eltern und dass mich meine Freundin noch nicht Ihren Eltern vorstellen wollte eine grosse Rolle. Hinzukam der Stress auf der Arbeit in Verbindung mit dem Wechsel in eine neue Abteilung im Oktober 2019.

Die Enttäuschung von meinem Arbeitgeber (keine Lohnerhöhung und Beförderung trotz erfolgreicher Arbeitsleistung) im Februar/März 2020. Durch den Konsum wollte ich die Unzufriedenheit vergessen und mich auf andere Gedanken bringen.

Die Kontaktbeschränkung und das Home Office im März 2020 führten dazu, dass ich soziale Kontakte nicht mehr pflegte. Die abgesagte Reise in die Heimat für das Vorstellen bei den Schwiegereltern und die zeitlich verschobene Hochzeitsvorbereitung, belasteten mich sehr.

Der Tod meiner Oma am 10.Mai. Aufgrund der Corona Situation konnte ich nicht zu der Beerdigung. In dieser Zeit habe ich mich oft mit meiner Freundin und meinen Eltern gestritten und Schuldvorwürfe gemacht. Die Trauer, der Frust von der Arbeit, die Kontaktbeschränkung, Home Office und der Lockdown führten dazu dass ich kein ausgeglichenes Leben mehr hatte.

Letztendlich folgte im November 2020 die zwischenzeitliche 6-monatige Auszeit mit meiner Freundin. Die Ereignisse haben mich sehr mitgenommen.

Falls nach dem Kokain Konsum gefragt wird:

Durch die Auszeit mit meiner Freundin habe ich mich einsam gefühlt. Ab Nov. 2020 habe ich aus Einsamkeit, besonders in der Weihnachtszeit, mehr Zeit mit Drogenbekanntschaften verbracht, und wir haben gemeinsam konsumiert. Ende Februar hatte jmd aus der Gruppe Kokain dabei. Ich wollte keinen Rückzieher machen und wollte zu der Gruppe dazugehören. Ich habe die Hälfte einer Linie Kokain gezogen.

Anstatt mich mit meinen Eltern und Verlobten auszutauschen, häufte sich der Drogenkonsum. Ich war nicht bereit über mein Verhalten und über die Situation/die Geschehnisse nachzudenken und konsumierte weiter.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern waren schockiert und meine Freundin hatte wenig Verständnis. Nach vielen offenen Gesprächen stand meine Freundin(Frau) mir zur Seite und hat mich sehr unterstützt. Meine engen Freunde haben sich gewundert, warum ich mich so zurück gezogen hatte und waren ebenfalls überrascht.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Der Tod von meiner Oma, die Kontaktbeschränkung und die Auszeit mit meiner Verlobten. Ich habe mich alleine gefühlt und mich immer mehr zurückgezogen. Rückblickend gesehen, entwickelte sich mein Konsumverhalten von einem gelegentlichen Konsumieren bis zur Regelmässigkeit und führte zu einem Missbrauch von Drogen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nach der Auffälligkeit habe ich mich zunächst mit mir selber und meinem Konsum auseinandergesetzt. Ich habe mich fest dazu entschlossen aufzuhören und bat meinem Freund, der vom Beruf Pastor, um Hilfe. Er betreut eine anonyme Gruppe an der ich 3Monate teilgenommen hatte. Vor allem haben mir die persönliche Gespräche mit ihm sehr geholfen. Des Weiteren habe ich meiner Frau alles offen gelegt. Sie hat mich in meiner Abstinenz sehr unterstützt. Auch über das Internet habe ich mich informiert und mich mit anderen Gleichgesinnten ausgetauscht.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

2020-2021 war der Höhepunkt meines Konsum von Cannabis. Ich hatte Probleme mit dem Abschalten von der Arbeit. Die Trauer um den Tod meiner Oma. Der Frust aufgrund der verschobenen Hochzeit und die Auszeit mit meiner Verlobten.

Konsumpausen gab es ebenfalls.

Ende 2008 bis Ende 2009, habe ich mich auf das Studium konzentriert.

Von 2011 bis Herbst 2019, Einstieg ins Berufsleben, erfolgreich auf der Arbeit (schneller Aufstieg,Abteilungsleiter), meine jetztige Frau kennengelernt und Eltern waren zufrieden mit mir. Auch Sportlich war ich sehr aktiv, Fussball in einer höheren Liga gespielt. Soziale und kulturelle Projekte mitbegleitet. (Spendenaktionen, Japanfestival, etc)

Im Herbst 2019 der Heiratsdruck meiner Eltern. Die grosse Enttäuschung, dass meine Frau mich noch nicht ihren Eltern vorstellen wollte, obwohl wir über 7-8Jahre zusammen waren und bereits zusammen gezogen waren.

Im Februar 2020 die Enttäuschung vom Arbeitgeber, der die Versprechungen nicht eingehalten hatte.

Im März 2020 die Kontaktbeschränkung und Lookdown. Die abgesagte Reise in die Heimat.

Im Mai 2020 der Tod meiner Oma und im November 2020 die Auszeit mit meiner Freundin.

Nach langen erfolgreichen Jahren (2011-2019), sind binnen 1 1/2Jahren (Herbst 2019-Frühling 2021) viele persönlich negative Ereignisse passiert, mit denen ich nicht zurecht kam. Durch den Konsum von Drogen wurden die Probleme vergessen gemacht, aber durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass die Probleme nicht gelöst wurden, sie wurden lediglich ignoriert und aufgeschoben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich selbst war das Problem, anstatt über Möglichkeiten zum Abschalten nachzudenken und mich mit meinem Konsum auseinander zu setzen, habe ich lieber einen Joint geraucht. Die Trauer und der Frust waren für den Moment durch das Konsumieren vergessen, aber dadurch haben sich die Probleme nicht gelöst. Im Gegenteil dadurch hat sich mir der Zeit der Konsum gesteigert und mein Verhalten sich geändert. Ich suchte die Schuld bei anderen und wollte andere verantwortlich machen. Das war mir nicht bewusst und damals wollte ich das nicht einsehen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen nimmt, ist gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten. Da ich Drogen konsumierte, war ich auch gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.
 

Udo11

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wenn ich nein zu Drogen gesagt hätte und mich mehr mit dem Thema Drogen und den Folgen auseinandergesetzt hätte. Ich hätte mich mit den Ursachen und Gründe intensiver nachdenken und beschäftigen müssen. Über andere Möglichkeiten zum Abschalten und Problembewältigung Gedanken machen müssen. Ich hätte meine Drogenproblematik frühzeitig erkennen müssen und mir ernsthafte Gedanken darüber machen müssen und mich an Hilfe wenden sollen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Aufgrund dem was ich erlebt habe. Die Polizeikontrolle und die Strafanzeige, die Enttäuschung meiner Freundin und Familie.

Ich habe die Gefahr erkannt, dass ein gelegentlicher Konsum sich schnell in einen regelmäßigen Konsum entwickeln kann.

Seit der Abstinenz, führe ich ein ausgeglichenes glückliches Leben und bin selbstbewusst Probleme oder schwierige Lebenssituationen meistern zu können.

Meine Eltern haben sich für den Druck und hohe Erwartungen entschuldigt, mir gesagt dass sie mich lieben und dass es Ihnen leid tut, dass es Ihre Art und Weise war Liebe zu zeigen und die konservative Tradition aufrecht erhalten wollten, und dass Sie immer nur das Beste für mich wollten. Diese Erkenntnis kam durch die offene Aussprache zu Stande.

Meine Frau im vierten Monat schwanger. Ich möchte in Zukunft ein Vorbild für mein Kind sein. Rückblickend bin ich froh an dem Tag auffällig geworden zu sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der Knackpunkt war die Auffälligkeit durch die Verkehrskontrolle, das Schreiben von der Fsst und vom Gericht. Bei der Kontrolle habe ich mich geschämt.

Durch die Aufarbeitung, in der ich mich mit meinem Verhalten und Drogenkonsum befasste. Es ist mir bewusst geworden, dass ich durch den Konsum von Drogen mich selbst geschädigt habe, insbesondere die Beziehung mit meiner Verlobten und das Risiko eines gravierenden Karriereknicks. Und vor allem die Erkenntnis, dass ich unter Drogeneinfluss für andere Verkehrsteilnehmer eine grosse Gefahr gewesen bin.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Durch die Aufarbeitung habe ich erkannt, dass selbst ein gelegentlicher Konsum mich wieder zurück in das alte Denkmuster führt.

Einem ist das in dem Moment nicht bewusst und möchte es auch nicht wahrhaben, dass sich das Verhalten und Charakter verändert hat. Ich möchte mich und andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr bringen. Durch das Konsumieren von Drogen wäre alles was ich aufgearbeitet und erreicht habe, umsonst gewesen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Zu Beginn 2-3 Wochen Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. Ich bin auch öfters in der Nacht aufgewacht und habe viel geschwitzt. Ab der vierten Woche ging es immer besser. Nach der Umstellung habe ich angefangen mich gesund zu ernähren und war sportlich aktiv. Ich habe mir für zu Hause einen Hometrainer (Hantelbank, Gewichte, Yogamatte und Fahrrad) geholt. Wir haben wir uns vor einem Jahr einen Hund gekauft, der mich sehr beschäftigt.

Ich beschäftige mich viel mit Gartenarbeit. Ich habe das in den letzten Jahren stark vernachlässigt. Ich grabe momentan den Garten komplett um und gestalte den Garten schöner.

Auf der Arbeit habe ich Freude daran den neuen Mitarbeitern mein Wissen weiterzugeben und lege viel Wert auf Teambuilding. Ich bin nicht mehr der Einzelkämpfer, der krampfhaft nur seine persönlichen Ziele erreichen will.

Die Beziehung mit meinen Eltern ist sehr gut. Ich kommuniziere viel offener mit Ihnen und spreche ehrlich über meine Gefühle.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Frau hat mir sehr geholfen. Sie ist meine Vertrauensperson, die immer für mich da ist. Viele Gespräche mit meinem langjährigen Freund (Pastor). Er hat mich stark unterstützt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagierte positiv auf die Umstellung. Ich habe viele tiefe Gespräche mit meiner Frau und meinem Freund geführt. Ich habe mich auch mit meinen Eltern ausgesprochen und wir vertragen uns gut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz in dem ich den Kontakt mit illegalen Drogen und deren Konsumenten vermeide und in dem ich das Konsumieren von Drogen nicht mehr verharmlose. Das habe ich durch meine Aufarbeitung gelernt und verinnerlicht. Was mir Wiederfahren ist, möchte ich nicht mehr erleben. Mir ist bewusst geworden ein gelegentlicher Konsum zur Regelmäßigkeit führen kann.

Ich setze mich auch im Berufsleben und Privatleben nicht mehr stark unter Druck. Ich habe gelernt, Probleme mit Ruhe und Geduld konstruktiv anzugehen und Gegebenheiten so anzunehmen wie sie sind. Vor allem Probleme nicht aus dem Weg zu gehen und sie zu lösen, statt sie mit Konsumieren von Drogen verdrängen.

Es werden Dinge im Leben passieren, die nicht vorhersehbar sind und Faktoren die ich nicht beeinflussen kann. Ich habe verinnerlicht Entscheidungen und Gegebenheiten so zu akzeptieren und an mir weiter zu arbeiten um meine Ziele zu erreichen. Durch ehrliche Kommunikation und Nachdenken über die Ursachen. Des Weiteren schalte ich mit Musik, Sport ab und verbringe viel Zeit mit meiner Frau und meinem Hund.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe und mich mit Problemen und Konflikte auseinander setze. Und mich nicht mehr mit Betäuben von Drogen diese zu verdrängen um sie zu vergessen. Ich werde den Umgang mit illegalen Drogen und deren Konsumenten stets meiden.

Ich bin jetzt sehr gut aufgeklärt, welche Gefahren der Cannabiskonsum im Straßenverkehr in sich trägt. Ich bin mir bewusst über die negativen Beeinträchtigungen meiner Fahrtüchtigkeit in Verbindung mit Drogenkonsum geworden. Die Teilnahme am Strassenverkehr unter Drogeneinfluss stellt eine grosse Gefahr für mich und andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schliesse ich einen Rückfall für mich aus. Ich habe mich intensiv mit mir selbst, meinem Verhalten und den Ursachen auseinander gesetzt und erkannt, dass Drogen keine Lösung für meine Probleme darstellen. Ich habe dadurch die Probleme ignoriert und mich in größere Schwierigkeiten gebracht. Durch die Aufarbeitung habe ich gelernt die Vorwarnungen und Anzeichen zu erkennen. Falls ich jedoch unerwartet in eine Situation kommen sollte, die mich potenziell rückfällig werden lässt, werde ich mich direkt an meine Frau und meinem Freund wenden. Im Ernstfall weiss ich, dass ich mich an einem Psychologen oder proffesionelle Hilfe wenden kann.

Auf der Arbeit werde ich mich nicht mehr so stark unter Druck setzen. Sollten Ziele nicht auf Anhieb erreicht werden, werde ich mich mit der Ursache beschäftigen, mich strategisch neu aufstellen und neue Sichtweisen erkunden. Ich werde den Misserfolg (Anzeichen) nicht in Frust oder Enttäuschung sondern in positive Motivation umwandeln um andere Lösungswege und Konzepte zu entwicklen.

Potenzielle Unzufriedenheiten, die aus einer ausgefallenen Erhöhung oder Beförderung resultieren, könnten Vorwarnungen sein. In diesem Fall werde ich mich konstruktiv mich mit meinem Vorgesetzten zusammen setzen. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Gespräch werde ich weiter an mir arbeiten.

Ich habe gelernt mal auch einen Gang runter zu schalten und erkannt, dass es auch andere wichtige Aspekte in der Arbeitswelt gibt, neben einem grossen Karrieresprung und einer Gehaltserhöhung, viel mehr lege ich den Fokus auf eine gute Stimmung im Team und respektvollen Umgang.

Zum Stolpersein Anerkennung meiner Eltern, habe ich durch die Gespräche mit meinen Eltern vieles verinnerlicht. Ich habe mich auch selber unter Druck gesetzt meinen Eltern alles recht zu machen. Nun bin ich mir bewusst, dass meine Eltern stolz auf mich sind und ich nicht in „Rechenschaft“ stehe.

Mit meiner Frau führe ich eine sehr glückliche Ehe. Ich werde ehrlich auf meine Frau zu gehen, sobald ich Vorwarnungen oder Stolpersteine erkenne und diese direkt mit ihr besprechen.

Ein weiterer Stolperstein könnte ein Trauerfall sein, jedoch weiss ich nun, dass ich Hilfe beim Psychologen oder Therapeuten für die Trauerbewältigung ersuchen kann.

Falls sich Probleme oder Sorgen nicht sofort lösen lassen, bin ich im Klaren, dass der Konsum von Drogen keine Lösung und Ausweg darstellt.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke ca. 3-4 mal im Jahr zu besonderen Anlässen in kleinen Mengen, wie 1-2 Radler (0,33l) oder ein Glas Sekt.
 

Udo11

Benutzer
Ich habe jetzt den kompletten FB noch einmal durchgelesen, bis auf die kleine Anmerkung zu F43 konnte ich nichts negatives mehr finden.
FB überholt noch einmal einstellen und dann sollten wir durch sein.
Danke für Deine Zeit und Mühe!

Ich hoffe, dass der Prüfer nicht näher auf den Kokainkonsum eingeht. Wie beschrieben war es einmalig. Hans hatte sich „Sorgen“ gemacht, ob es beim Prüfer als Probierkonsum „durchgeht“. Falls nicht, könnte das mein Genickbruch werden?

Die Blutprobe war negativ, aber die Urinprobe positiv auf Kokain, obwohl zwischen dem Konsum (halbe Linie) und Auffälligkeitstag 7-8Wochen lagen. Der Grund für den Probierkonsum war, dass ich zu der Gruppe gehören wollte und keinen Rückzieher machen wollte. (Auszeit mit meiner Verlobten/Zeit mit Konsumenten verbracht/ Einsamkeit)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich hoffe, dass der Prüfer nicht näher auf den Kokainkonsum eingeht.
Kokain ? ... warum steht davon nichts in F3 ?
Sorry, da ich deinen Profil-FB wohl übergangen habe.

Aber die Tatsache ... "Die Blutprobe war negativ, aber die Urinprobe positiv auf Kokain" ... spricht ja für einen Einmalkonsum.
 
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