MPU wegen Cannabis / hohe Werte

thomaasrcl

Benutzer
Hallo liebes Forum,

bin neu hier. :) Ich hatte vor ca. 2 Wochen, am 27.02 eine Verkehrskontrolle und im Rahmen dieser wurde ein Urintest gemacht, welcher positiv auf THC angeschlagen hat. Daher wurde ich mit auf die Wache genommen, wo dann nochmal Blut entnommen wurde.

Aussagen zum Konsum etc. habe ich keine gemacht. - Dennoch waren die Polizisten sehr freundlich und ich war "kooperativ" bzw. einfach höflich.
Also es gab hier keinerlei aggressives Verhalten oder ähnliches.

Ich war leider Dauerkonsument, ca 5-6x die Woche 1-2 Joints. Habe leider kurz vor der Verkehrskontrolle konsumiert (ca. 2 Stunden davor).
Daher vermute ich stark, das die Werte sehr hoch sein werden und Sie mir dann natürlich den regelmäßigen Konsum unterstellen.
Einen Tag zuvor hatte ich starke Schlafprobleme, weshalb ich meinen Vater um Schlaftabletten bat. Nun hat sich rausgestellt, das dies aber Amineurin waren.
Sie helfen zwar beim Schlafen, sind aber offiziel keine Schlaftablette sondern ein Anti-Depressiva. Es war spät nachts und da er sie generell immer zum schlafen nimmt, hat er darüber nicht nachgedacht. Im Endeffekt bin ich selbst schuld aber hat das irgendwelche Auswirkungen auf den Bluttest? Meiner Hausäztin habe ich diese Situation geschildert, und sie meinte, das da nicht drauf getestet wird.

Ich habe den Führerschein erst ca. 1 Jahr und hatte im März 2021 einen Verkehrsunfall. (war meine erste Fahrt alleine, nachdem ich den Führerschein bekam..)
Zu diesem Zeitpunkt habe ich aber noch nicht so ausgiebig konsumiert. Da war das ca 1x im Monat, wenn überhaupt.
Es wurde an dem Tag auch ein Drogentest gemacht vor Ort (Urin) welcher negativ ausfiel.

Der erste Konsum war an Silvester 2020 auf 2021. Hier hatte ein Freund, der aus Köln angereist ist, Cannabis dabei und hat gefragt, ob ich Lust hätte mitzukonsumieren.
Da ich zu diesem Zeitpunkt eher ein Mitläufer war und ein geringes Selbstwertgefühl bzw. Angst davor hatte, ausgegrenzt zu werden, habe ich dies mitgemacht.
Natürlich hat es mich bis dato auch interessiert, wie Cannabis so wirkt, was auch dazu führte, das ich und 2 weitere Freunde, die aber zuvor schon konsumiert haben, mitmachten. - Soviel zu meinem Erstkonsum.

Jetzt habe ich natürlich tausende Fragen im Kopf.

- Kommt die MPU zu 100% oder kann es auch nur ein ärztliches Gutachten sein bzw. kann ich da evtl. bei der FSST "freundlich" nachfragen und denen mit weiter unten genannten Beratungsstunden nachweisen kann, das der Konsum eingestellt ist?

- Mit der Vorbereitung bzw. Aufarbeitung habe ich begonnen bzw. werde dies bald tun. Den Konsum habe ich natürlich eingestellt.
Ich habe ab dem 19.04, 1 Woche lang täglich einen Termin in der Drogenberatung, in denen ich mich mit dem Thema auseinandersetzen möchte.
Anschließend habe ich geplant, mit einem Psychologe (kein Verkehrspsychologe) die Thematik weiter aufzuarbeiten.

Da diese 2 Möglichkeiten im Gegensatz zu einer MPU-Vorbereitung bzw. Sitzungen mit Verkehrspsychologen kostenlos sind, möchte ich erstmal so weiterkommen.
Haltet ihr das für eine geschickte Lösung? - Wenn ich Glück habe, kann ich die Sitzungen bei der Drogenberatung schon nachweisen, BEVOR ein Schreiben von der Führerscheinstelle kommt. So sehen die ja dann, das ich mich schon mit dem Thema auseinandersetze und mich ändern möchte.

Ca. 3-4 Monate vor der MPU habe ich geplant, ca 7-10 Stunden beim Verkehrspsychologe zu absolvieren.

Soweit ich weiß sind Drogenberatungen eine fachlich anerkannte Stelle. Und wenn ich denen beweisen kann, das der Konsum eingestellt ist, und sie mir das auch schriftlich bestätigen, habe ich dann bessere Chancen?

Und was kommt jetzt alles auf mich zu? Abstinenznachweise sind klar, die fange ich aber erst in ca 2 Monaten an, da ich zu 100% sicher sein will, das ich auch clean bin. Das dauert bei einem Dauerkonsumenten etwas.

Gibt es hier auch eine Art Fragebogen, anhand dessen ihr dann sehen könnt, wie weit ich schon mit der Aufarbeitung bin?

Diesen würde ich dann heute gleich ausfüllen, einfach mal um zu sehen, wie ihr davon denkt.

Sorgen über Sorgen... bin auch beruflich auf den Führerschein angewiesen, aber das kann ich jetzt wohl knicken und muss mit der Kündigung rechnen..
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo zusammen, kleiner Edit:

Den Fragebogen habe ich gefunden und bin gerade dabei Ihn zu bearbeiten. Sobald ich ihn habe, stelle ich ihn ein. Vorr. morgen nachmittag.

Vielleicht hat jemand in der Zwischenzeit schon eine Antwort auf meine Fragen.

Ich freue mich darauf, mich mit eurer Hilfe dem Thema auseinanderzusetzten! :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo thomaasrcl,

willkommen in diesem Forum :)

Im Endeffekt bin ich selbst schuld aber hat das irgendwelche Auswirkungen auf den Bluttest? Meiner Hausäztin habe ich diese Situation geschildert, und sie meinte, das da nicht drauf getestet wird.
Ich schließe mich deiner Hausärztin an. Amineurin ist ein Antidepressiva, jedoch wird darauf nur getestet wenn es Hinweise auf den Konsum gibt.
Hast du dich bei der Polizeikontrolle denn i-wie dazu geäußert?
- Kommt die MPU zu 100% oder kann es auch nur ein ärztliches Gutachten sein bzw. kann ich da evtl. bei der FSST "freundlich" nachfragen und denen mit weiter unten genannten Beratungsstunden nachweisen kann, das der Konsum eingestellt ist?
Sofern anhand deiner Werte zumindest ein ggl. Konsum nachgewiesen werden kann wird die MPU zu 100% kommen - ja. Nach dem Konsummuster welches du beschrieben hast, wird aller Voraussicht nach regelmäßiger Konsum nachgewiesen werden können. Hier hat die Behörde keinen Ermessensspielraum, sondern muss eine MPU fordern.
Da diese 2 Möglichkeiten im Gegensatz zu einer MPU-Vorbereitung bzw. Sitzungen mit Verkehrspsychologen kostenlos sind, möchte ich erstmal so weiterkommen.
Haltet ihr das für eine geschickte Lösung?
Wenn du grds. Bedarf einer psychologischen Beratung/Aufarbeitung deiner Problematik siehst, ist das aus meiner Sicht eine gute Idee.
Soweit ich weiß sind Drogenberatungen eine fachlich anerkannte Stelle. Und wenn ich denen beweisen kann, das der Konsum eingestellt ist, und sie mir das auch schriftlich bestätigen, habe ich dann bessere Chancen?
Eine schriftliche Bestätigung über deinen Drogenverzicht wirst du von der Drogenberatung nicht bekommen, dafür machst du ja dann später die Abstinenznachweise...
Und was kommt jetzt alles auf mich zu? Abstinenznachweise sind klar, die fange ich aber erst in ca 2 Monaten an, da ich zu 100% sicher sein will, das ich auch clean bin. Das dauert bei einem Dauerkonsumenten etwas.
Du kannst dir dafür Teststreifen aus der Apotheke mit einem möglichst niedrigen cut-off besorgen. Sobald diese negativ sind kannst du dich für die AN anmelden. Des weiteren hast du ja selber schon einiges erdacht wie du weiter vorgehst. Drogenberatung, psychologische Hilfe (später VP) sind alles Dinge die dich auf deinem Weg ein Stück weiter bringen.

Dass sich deine Probezeit jetzt um 2 Jahre verlängert hat und du noch ein Aufbauseminar für drogenauffällige Fahranfänger besuchen musst sei jetzt nur mal am Rande erwähnt...
Den Fragebogen habe ich gefunden und bin gerade dabei Ihn zu bearbeiten. Sobald ich ihn habe, stelle ich ihn ein. Vorr. morgen nachmittag.
Für den FB ist es noch viel zu früh. Du kannst ihn natürlich für dich selbst bereits ausfüllen da deine Erinnerung an die TF z.B. noch recht frisch ist. Zu Änderungen gegenüber früher jedoch kannst du noch gar nichts berichten, von daher sei bitte so nett und fülle erstmal nur den entsprechenden Profilfragebogen aus (deine Werte kann einer von uns Mods. später noch nachtragen).

Versuche doch mal auf der Dienststelle zu erfragen ob deine Blutwerte bereits vorliegen.
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo!

Nein, ich habe keine Hinweise auf den Konsum von Amineurin gegegben. Ich habe nur erwähnt das ich aufgrund meines ADHS Medikinet adult nehme. - das ist ja kein Anzeichen, oder?

Die Probezeit ist schon verlängert und ich habe damals wegen dem Unfall schon ein Aufbauseminar gemacht.. :)

Die Blutwerte sind noch nicht da, habe ich gestern gefragt. Der Beamte meldet sich, sobald sie da sind.

Den Profilfragebogen fülle ich morgen früh gleich aus, bis dahin & schonmal vielen Dank Nancy!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nein, ich habe keine Hinweise auf den Konsum von Amineurin gegegben. Ich habe nur erwähnt das ich aufgrund meines ADHS Medikinet adult nehme. - das ist ja kein Anzeichen, oder?
Wurde das von den Polizisten notiert?
Ich nehme an, dass du das Medikament bestimmungsgemäß einnimmst, also genau nach der ärztlichen Verordnung, und darüber auch einen entsprechenden Ausweis besitzt? Ganz auszuschließen ist nämlich nicht dass die Behörde da noch ein äG anordnet sofern sie davon erfährt...

Eigentlich hätte der Urintest auch auf Amphe anschlagen müssen, beim Bluttest klärt sich das dann aber auf...

Hier mal einige Infos: https://www.adhspedia.de/wiki/ADHS_und_Straßenverkehr

Die Probezeit ist schon verlängert und ich habe damals wegen dem Unfall schon ein Aufbauseminar gemacht..
Das mag schon sein, trotzdem kommt jetzt nochmal ein besonderes Aufbauseminar wegen der Drogenauffälligkeit auf dich zu...

Du hast sicher so eine Schulung gemacht: https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/aufbauseminar-fahranfaenger/
Was jetzt folgt ist das hier: https://www.nord-kurs.de/fahranfaenger/besonderes-aufbauseminar/
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für die Antwort.

Der Polizist hat es nicht notiert, aber der Arzt.
Habe mir da jetzt im Nachhinein ins eigene Bein geschossen… Ja, ich nehme es in Absprache mit meinem Psychologe. Wegen des Amineurins habe ich aber kein Rezept..

Ich nehme das Medikament nicht regelmäßig bzw nicht jeden Tag. Nur wenn es mal besonderns „anstregend“ ist mit dem ADHS.
Im Blut sollte da nichts nachgewiesen werden, habe die letzte Tablette ca. 2-3 Wochen vor der Kontrolle genommen. Nur der Arzt weiß eben Bescheid, das ich es manchmal nehme.

Was kommt da jetzt alles auf mich zu? Denkt ihr, das Amineurin wird nachgewiesen?
Inwiefern wird ein äG verlangt? Von meinem Psychologe?

Fragen über Fragen und Sorgen über Sorgen..

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo thomaasrcl,

Denkt ihr, das Amineurin wird nachgewiesen?
wie bereits geschrieben, ist es eher unwahrscheinlich dass darauf getestet wird/wurde...

Inwiefern wird ein äG verlangt? Von meinem Psychologe?
Ob wirklich eins verlangt werden würde ist schwer zu sagen. ADHS ist im eigentlichen Sinne ja keine Krankheit die die Fahreignung automatisch ausschließt, dennoch kann es passieren dass ein SB hier genauer nachbohrt (hierzu steht einiges in dem Link den ich dir gepostet hatte).

Aber jetzt mach' dich mal nicht verrückt (auch wenn es schwerfällt) und warte erstmal das Blutergebnis ab, danach kann über das weitere Vorgehen beraten werden... :smiley138:
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo Nancy,

vorab will ich mich schonmal bei dir bedanken!
Echt super, wie ihr hier anderen Leuten hilft, da fühlt man sich nicht mehr so alleine.

Ich weiß garnicht, was ich nun ohne dieses Forum machen würde weil ich glaube, dass dieses Forum mir sehr dabei helfen wird, meine Drogenproblematik aufzuarbeiten und zu sehen, wie es dazu kam das ich wirklich dachte, ich kann einen Joint rauchen und danach ins Auto steigen.

DANKE!

Ich hoffe auch, dass das Amineurin nicht gefunden wird. Hatte irgendwie Angst, dass das Blutbild „erweitert“ wird da ich eben angegeben habe, Medikinet zu nehmen. Daumen drücken..


Wegen des ADHS mache ich mir jetzt mal keine Gedanken, das wurde verschrieben etc. Ich nehme es ja auch nicht regelmäßig und mein ADHS hat mich nie großartig beeinträchtigt. Ich bin einfach verdammt unordentlich

Sollte da ein äG verlangt werden, wird mir mein Psychologe bestätigen, dass mich dies nicht beeinflusst. Da muss ich dann wohl durch. Bei der Avus habe ich mal nachgefragt diesbezüglich. Der Gutachter, mit dem ich sprechen durfte meinte, ich solle mir da keine Sorgen machen. Es wird eventuell abgefragt, sofern es die Fragestellung so will aber idR hat das keinen großen Einfluss.

Wegen des Aufbauseminars habe ich auch nochmal recherchiert. Ich muss vermutlich keins machen, da ich eben schon das eine wegen dem Unfall gemacht habe. Da das mein 2ter A-Verstoß in der Probezeit war, wird mir nur eine verkehrspsychologische Beratung empfohlen.

Ich meine, macht das überhaupt Sinn, wenn mir die FE sowieso entzogen wird?

Habe hier im Forum jetzt mal ein paar gute FB‘s durchgelesen und mache mich langsam auch an die Aufarbeitung. wird wohl aber ein wenig dauern, wie gesagt, der Vorfall war erst vor knapp 3 Wochen. Ich will mich aber eben so früh wie möglich mit dem Thema auseinandersetzen und habe auch schon Termine bei der Drogenberatung. Dann folgt mein Psychologe und so ca 4-5 Monate vor der MPU möchte ich zusätzlich zu meiner Aufarbeitung HIER im Forum auch einen Verkehrspsychologen hinzuziehen. Ich glaube, das macht JETZT noch keinen Sinn ein Verkehrspsychologe hinzuzuiehen. Möchte erstmal die Drogenproblematik ABGESEHEN vom Straßenverkehr angehen. Bis ich die MPU mache, ist vermutlich Ende 2023

Mit den AB‘s kann ich nähmlich erst gegen September/Oktober beginnen.

Ich bin im Mai 2 Monate auf einem Auslandseinsatz in Griechenland und daher nicht „erreichbar“ für die Abstinenzstelle.
Im August bin ich auch noch je eine Woche in Paris und eine in Kroatien.

Habe gefragt, ob es möglich ist das Urlaub zu machen. Jedoch sind nur höchstens 6 Wochen am Stück möglich, da bin ich mit den 2 Monaten in Griechenland schon drüber.

Und Haaranalysen kann ich frühestens erst in 6 Monaten abgeben, da ich die ja erstmal wachsen lassen muss, was ich eigentlich auch nicht gerne mache, da ich mein Leben lang schon Boxerschnitt trage

Also wenn ich im Oktober damit anfange, bin ich vor Oktober 2023 mit den ABs nicht fertig.

Sorgen über Sorgen…
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo thomaasrcl,

danke für dein Lob, wir freuen uns immer wenn wir helfen können.
Ich meine, macht das überhaupt Sinn, wenn mir die FE sowieso entzogen wird?
Dieses Seminar käme ja erst bei der Neuerteilung infrage...

Auch wenn du noch einiges an Zeit hast, ist es gut, dass du dich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzt. Wenn du Fragen hast, kannst du dich jederzeit an uns wenden.:smiley138:
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo Nancy,


vielen Dank für deine Antwort!

Der Vorfall ist nun ja schon 3 Wochen her. In diesen 3 Wochen hat sich bei mir einiges geändert bzgl. Umfeld, Konsum etc.
Ich habe mich auch schon mit meiner Drogenproblematik auseinandergesetzt. Zusammen mit Familie und nicht konsumierenden Freunden, sowie gestern bei der ersten Sitzung in der Drogenberatung. Daher habe ich mir gestern Abend und heute einen kleinen Fragebogen vorbereitet und würde mir gerne eure Meinung diesbezüglich einholen. Mir ist klar, dass der Vorfall erst 3 Wochen her und die Aufarbeitung in keinem Fall abgeschlossen ist. Jedoch bin ich der Meinung, für die kurze Zeitspanne von 3 Wochen schon einiges aufgearbeitet und verändert zu haben.

Und hier auch konkret die Frage: Würdet ihr anhand des u.g. Fragebogen sagen, ich solle zusätzlich noch einen Verkehrspsychologe hinzuziehen?
Das war zwar mein Plan, möchte jedoch so kostengünstig wie möglich da durch kommen. Bin finanziell gerade nicht allzugut aufgestellt, da ich gerade dabei bin mich beruflich selbstständig zu machen und auszuziehen.

Hier der Fragebogen: (Fragen selbst erstellt, ist keiner hier aus dem Forum:

Was ist passiert?

Ein Freund, der nach längerer Zeit im Ausland wieder zurückkam hat mich und einen anderen Freund am 27.02.2022 zum grillen eingeladen. Daraufhin habe ich den Freund, der auch eingeladen wurde abgeholt, da er noch keinen Führerschein besitzt. Das waren ca. 10 Kilometer.
Kurz bevor wir den Rückweg antraten, haben wir einen Joint konsumiert.
Ca. 30 Minuten später sind wir losgefahren.

Auf dem Rückweg zum Freund, der uns eingeladen hat wurde ich einer Verkehrskontrolle unterzogen und musste aufgrund des angeblichen Geruchs von Cannabis im Auto Urin abgeben, wo ich zustimmte. Der Test fiel positiv aus und im Anschluss musste ich Blut auf dem Revier abgeben.
Er fragte, wann ich das letzte Mal konsumierte, und ich meinte vor einer Woche. (War natürlich nicht der Fall) .
Es dauerte auch noch ca. 1,5 Stunden, bis der Arzt dann kam. Dieser fragte mich nach der Blutabnahme, ob ich Medikamente nehme. Ich gab an, Medikinet zu nehmen (ADHS).

Da das erst ca. 3 Wochen her ist, habe ich noch keine Blutwerte.


2. Warum kam es zur Auffälligkeit?


Zu diesem Zeitpunkt habe ich fast täglich konsumiert, unter der Woche mal nicht aber am Wochenende so gut wie immer. Daher gehörte das zum „Alltag“ und war einfach reine Gewohnheit. Um etwas entspannter und besser drauf zu sein, hatten wir kurz bevor wir losgefahren sind einen Joint konsumiert. Es wurde nicht vermieden, da es mir wichtiger war diesen Freund, der lange weg war, wieder zu sehen anstatt mich an das Gesetz zu halten.

Da der Freund ca. 50km weit weg wohnte, war es einfacher mit dem Auto anstatt mit der Bahn zu fahren und mich ans Gesetz zu halten. Normalerweise bin ich selten Auto gefahren, da ich kein eigenes besessen habe und auch nicht großartig darauf angewiesen war. Bei längeren Strecken, bei denen ich aber keine Lust hatte, mit der Bahn zu fahren (Umstieg etc.) habe ich aufs Auto zurückgegriffen, da es einfach nicht so umständlich war. Meine Ausrede mich dann ins Auto zu sitzen war immer meine „Toleranz“. Dadurch das ich ja fast täglich konsumierte, habe ich eine gewisse Toleranz aufgebaut und habe nach einem Joint die psychoaktive Wirkung nur noch unterbewusst wahrgenommen. Diese Toleranz habe ich immer als Ausrede genutzt, um ins Auto zu steigen, nach dem Motto:

„Ich bin ja eh so tolernat und werde nicht mehr so bekifft, da kann ich auch ins Auto steigen und bin keine Gefahr für den Straßenverkehr“.


3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?


Das erste mal wurde an Silvester 2020 auf 2021 konsumiert. Freunde von mir waren schon länger neugierig was Cannabis angeht und haben Silvester dann zum Anlass genommen das erste mal zusammen zu konsumieren, da ein Kumpel aus Köln, der zuvor schon konsumierte, auch Cannabis bei sich hatte. Ich wurde gefragt, ob ich mitmachen möchte und da ich zu dieser Zeit ein Mitläufer war, der nicht ausgegrenzt werden wollte, machte ich mit. natürlich hat es mich auch interessiert, wie es ist Cannabis zu rauchen. Es hat uns sehr gefallen, da die Wirkung sehr entspannend und alles irgendwie „lustig“ war, so wie man es eben von den ersten Malen Cannabis kennt. Wir hatten auch die bekannten „Fressflashs“ und haben an der Wirkung generell gefallen gefunden.
Nach Silvester kamen 2 Freunde und meinten, wir sollen doch am Wochenende Cannabis konsumierten, was wir auch taten da es uns beim ersten mal gefiel und es keine negativen Auswirkungen hatte. So kam es dann dazu, dass wir ca. 2 mal im Monat am Wochenende Cannabis konsumierten und ich immer mehr Gefallen daran entwickelte, da es immer eine lustige und gute Zeit war als wir zusammen konsumierten und „bekifft“ waren.
Das hat sich im Laufe der Zeit dann so gesteigert, das wir irgendwann jedes Wochenende konsumierten und das auch zu einer Art „Ritual“ gemacht haben. Sprich wir haben uns am Wochenende immer getroffen, um Cannabis zu konsumieren und darauf habe ich mich immer gefreut um vom Stress der Woche „abzuschalten“ und die Zeit mit meinen damaligen Freunden zu genießen, ohne Sorgen und negative Gedanken, die mich sonst unter der Woche belastet haben.

Ich war auch immer eher der „Außenseiter“ in der Gruppe und habe das Wohlbefinden anderer immer über meins gestellt. So wollte ich eben dazugehören und habe immer mitkonsumiert, wenn andere danach fragten, um nicht ausgeschlossen zu werden.
Ich hatte/habe ein geringes Selbstwertgefühl gehabt und habe immer nach Bestätigung von anderen Leuten, in dem Fall meinen Freunden gesucht. Ich wollte einfach dazugehören und hatte Angst, dass wenn ich nicht bei allem mitmache, jetzt auch abgesehen vom Cannabiskonsum, ausgegrenzt zu werden. Natürlich hat mir die Wirkung gefallen und ich habe nicht ausschließlich nur konsumiert, weil es mir andere gesagt hatte. Jedoch hat dies auch eine Rolle gespielt. Es gab auch Tage, da hatte ich keine Lust, habe mich dann aber vom Gruppenzwang mitreißen lassen um dazuzugehören und „nichts zu verpassen“. Ich hatte Angst, dass wenn ich nicht da bin, schlecht über mich geredet wird, was vermutlich auf mein geringes Selbstwertgefühl zurückzuführen ist.

So kam es dann auch dazu, das ich angefangen habe unter der Woche zu konsumieren. Das erste mal unter der Woche konsumiert habe ich im März 2021, nach einem anstrengenden Tag in der Berufsschule. Das weiß ich noch genau, weil ich an die sem Tag eine Hausarbeit in der Schule präsentiert habe. An diesem Tag fragte mich ein Freund ob ich nicht Lust hätte, nach der Schule mit ihm und dem bekannten Konsumentenkreis ein bisschen zu kiffen. Ich habe zugestimmt, da ich generell gestresst war und „abschalten“ wollte. Ich war einerseits gestresst, wollte abscghalten und andereseits wollte ich wieder dazugehören und nicht als „Spießer“ angesehen werden, weil ich unter der Woche nicht konsumiere. Das passierte dann immer öfter, sprich wir haben immer öfter unter der Woche ca. 2-3x gemeinsam konsumiert.

In der Berufsschule habe ich dann herausgefunden, dass ein Klassekamerad von mir kifft, als das mal in der Runde ins Gespräch kam. Wir haben uns aufgrund der gemeinsamen Interesse gleich gut verstanden und er lied mich ein, nach der Schule zu kiffen. Da habe ich dann zugestimmt, weil ich bis dato auch keinen guten Anschluss in der Klasse gefunden habe, und hoffte, das dies nun der Fall wird.(Hier auch wieder, geringer Selbstwert, Gruppenzwang, Zugehörigkeit) Dann fing gegen Mai 2021 die Prüfungsphase in der Schule an und ich war dauerhaft gestresst, da es verdammt viel Arbeit war. Zusätzlich wurde ich von meinem damaligen Arbeitgeber in der Ausbildung unter Druck gesetzt, gute Noten zu erbringe, da dass „bis jetzt alle Azubis geschafft haben und das kein gutes Bild aufs Unternehmen wirft, wenn ich schlechte Noten habe“. Auch Zuhause wurde von mir verlangt, die Ausbildung gut abzuschließen. Ich wurde also von allen Seiten unter Druck gesetzt und war einfach nur noch ein Stressbündel. So habe ich eben jeden Tag gelernt, Prüfungsvorbereitungen gemacht, eben geschaut das ich die Ausbildung bestmöglich abschließe und habe dann Cannabis als Ausweg genutzt um all diesen Stress zu kompensieren und die Probleme bzw. den Stress der sich über den Tag angesammelt hat, abends mit einem Joint zu vergessen. So kam es dazu, dass ich in dieser Zeit der Prüfungsphase sogut wie täglich konsumiert habe um abends einfach abzuschalten. Oft auch eben direkt nach der Schule, da ich hier ja jetzt jemanden hatte, der auch konsumiert unabhängig von meinem „gewohnten“ Konsumentenkreis. Ja, so kam es zum täglichen Konsum bzw. zum regelrechten Missbrauch von Cannabis. Ich habe es nicht mehr wie anfangs genutzt, um „eine gute Zeit zu haben“, sondern um Problemen und Stress aus dem Weg zu gehen, was meiner Meinung nach schon ziemlich stark an eine Sucht grenzt. Als süchtig würde ich mich nicht bezeichnen, ich hatte auf z.B Geschäftsreisen im Rahmen der Ausbildung oder im Urlaub mit meiner Familie kein Problem damit, nicht zu konsumieren. Als ich dann aber wieder dem „Alltag“ ausgesetzt war, zudem Cannabis ja schon gehörte, fing der Konsum wieder an. Dann der nächste Schlag ins Gesicht. Mir wurde damals zugesichert, nach der Ausbildung übernommen zu werden. KURZ VOR MEINER Prüfung bekam ich die Info, das dies leider doch nicht möglich sei. Das hat mir erstmal den Boden unter den Füßen weggerissen, da ich bis dato keinerlei Jobsuche betrieben habe. Also musste ich schauen, dass ich nicht arbeitslos werde und mir einen Job zu suchen. Also habe ich zusätzlich zu dem ganzen Stress in der Prüfung auch noch den Stress mit der Jobsuche gehabt. Musste unzählige Bewerbungen schreiben etc, was mich alles einfach immer und immer mehr gestresst hatte und ich habe eben wie schon gesagt, versucht, alles zu kompensieren und gedacht ich kann diese Probleme mit Cannabis lösen, ohne darüber nachzudenken, das Cannabis bzw. der Rausch diese Probleme nur aufschiebt und ich mich früher oder später, oder eher gesagt, wenn ich wieder nüchtern bin damit auseinandersetzen muss.
Alles schön und gut. – Die Prüfungen habe ich, so wie von mir erwartet sehr gut abgeschlossen und ich hatte auch eine neue Stelle bei der ich anfangen konnte nach der Ausbildung. (Das war September 2021)
Da ich ein generell sehr introvertierter Mensch bin, fiel es mir sehr schwer mich an die neue Umgebung anzupassen.

Neuer Chef, neue Aufgaben, und vor allem, das verdammt unfreundliche Team. Ich habe mich hier grundsätzlich verdammt unwohl gefühlt. Mir wurde nichts gezeigt und ich hatte das Gefühl, ich soll mir alles selbst beribringen. Das konnte ich natürlich nicht und wurde deshalb immer runtergemacht. „In meinem Alter solle ich keine Management-Position annehmen, das sei mir zu viel Arbeit“. Das hat mich alles sehr fertig gemacht. Ich war es bisher nicht gewohnt so kritisiert zu werde, da das in meiner Ausbildung auch nicht der Fall war. Also habe ich hier abends dann auch so gut wie täglich konsumiert. In dieser Zeit fing es auch an, dass ich anfing alleine zu konsumieren. Dann hat es auch angefangen, dass ich vor der Arbeit konsumierte, um den Stress schon „vorab“ aus dem Weg zu gehen. Ich war der Meinung, ich wäre dann entspannter und würde mir nicht alles o zu Herzen nehmen. Das war aber natürlich nicht so, es wurde im Gegenteil, nur noch schlimmer. Irgendwann ging es dann soweit, dass rassistische Anmerkungen gegenüber mir Gefallen sind (ich bin dunkelhäutig, Mischling) und das ließ ich mir nicht gefallen, habe mir also eine neue Stelle gesucht und auch gefunden.

Zu diesem Zeitpunkt war Cannabis schon voll im Alltag integriert. (vor der Arbeit, um den Stress aus dem Weg zu gehen, nach der Arbeit, um vom ganzen Stress abzuschalten)

In der neuen Stelle lief alles super und ich wurde herzlichst aufgenommen und eingelernt.

Ich habe aber weiter konsumiert, da es einfach schon Gewohnheit war. So kam es eben dazu, das ich täglich vor und nach der Arbeit Cannabis konsumierte. Irgendwo habe ich es auch immer als eine Art „Belohnung“ für die Arbeit, die ich über den Tag geleistet habe gesehen, da ich zu diesem Zeitpunkt auch sehr gut war, in dem was ich tat. Der Konsum blieb dann bis zur Auffälligkeit bei 1-2 Joints täglich.

Dann stellt sich bestimmt auch die Frage, warum konnte ich ohne Cannabis nicht abschalten?

Ich war ein sehr introvertierter Mensch und habe nie über meine Probleme geredet, um sie dadurch irgendwie zu lösen. Ich habe alles in mich reingefressen und mit mir selbst vereinbart, was jetzt richtig ist und was nicht. Ich hatte nie jemanden, mit dem ich über meine Probleme gesprochen habe. Weder Freunde, Familie oder sonst etwas. Ich habe mich auf mich allein gestellt.
Als ich Cannabis für mich entdeckt habe war es ein Ausweg aus all diesen Problemen, ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Dadurch, dass ich nicht darüber nachdenken musste bzw nachgedacht habe, war ich beruhigt und konnte dann eben vom Alltagsstress abschalten und hatte Zeit für mich selbst, ohne über Probleme nachzudenken. Denn dies war meist so, wenn ich alleine war. Ich habe größtenteils darüber nachgedacht, was ich hätte besser machen können, was ich falsch gemacht habe und Cannabis hat mir dabei geholfen, diesen Gedanken aus dem Weg zu gehen.


4. Wie ist der Konsum heute?

Den Konsum habe ich seit dem Tag der Auffälligkeit vollständig eingestellt und den Kontakt zu ALLEN Drogenkonsumenten die ich kannte, abbgebrochen. Hier habe ich das erste mal gemerkt, das uns auch nur noch das Cannabis miteinander verbunden hat.
Die Auffäligkeit hat mir ein großen Denker verpasst, wo ich dann das erste mal darüber nachgedacht habe, was ich eigentlich gerade tue und vorallem, was noch hätte passieren können.
Im Endeffekt bin ich froh, das es zu dieser Verkehrskontrolle kam. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich nie mit meiner Drogenproblematik auseinandergesetzt, und wer weiß, was dann noch alles hätte passieren können. Ich habe nicht nur andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht, sondern auch meine Freunde und Familie, die ich mit dem Auto transportiert habe.
Ich war zwar etwas demotivierter und etwas antriebslos aber sonst gab es keine großartigen negativen Auswirkungen, weshalb ich keinen Grund dafür gesehen habe, den Konsum zu stoppen.
Seitdem ich nicht mehr konsumiere ist noch nicht viel Zeit vergangen. Ich bin jetzt seit dem Vorfall am 27.02.2022 abstinet, sprich ca. 3 Wochen.
Ich konnte jedoch schon einige positive Veränderungen wahrnehmen.
Den Kontakt zu meinem Freundeskreis, in dem keiner konsumiert pflege ich wieder mehr.
Diesen habe ich nämlich in der Zeit meines Konsums sehr vernachlässigt, da es mir wichtiger war zu konsumieren. Nicht nur wichtiger, es hat mir auch mehr Freude bereitet mit meinem „Konsumkreis“ Zeit zu verbringen, was jetzt im Nachhinein ja nur auf die gemeinsame Interesse Cannabis basiert. Da dies zu dem Zeitpunkt so gut wie meine einzige Interesse war, konnte ich mich mit den Interessen des nicht-konsumierednen Freundeskreises nicht mehr identifizieren und habe diesen deshalb vernachlässigt.

Zudem habe ich mit dem Sport angefangen, um den Stress den ich habe dadurch abzubauen (Aggressives Krafttraining
biggrin.gif
) und bereue es, dies nicht schon viel früher getan zu haben.

Außerdem bin ich einfach wieder „anwesend“ und nicht nur so halbherzig bei der Sache. Das merke ich in meinem gesamten Umfeld. Auf der Arbeit bin ich motivierter und auch nicht gleich so niedergeschlagen, wenn etwas mal nicht so läuft, wie geplant. Mit Freunden unternehme ich wieder Dinge, die ich früher vernachlässigt habe wie z.B Museen zu besuchen, abends mal etwas zu unternehmen abgesehen vom Cannabiskonsum. Ich nehme einfach insgesamt wieder mehr am sozialen Leben teil, und das nach nur 3 Wochen abstinenz. Da sieht man mal, was das Zeug mit einem machen kann.






5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Vorab habe ich fachliche Hilfe, die Drogenberatung in Anspruch genommen um mir zu helfen, abstinet zu bleiben.
Zudem bin ich aktuell in dem Online-Programm "Quit the Shit" registriert, das Cannabiskonsumenten hilft, den Konsum zu stoppen.
Hier wird täglich Tagebuch geführt. Es werden Fragen gestellt, die sich darauf beziehen, wie man sich ohne Cannabis fühlt und wie es einem damit geht.
Wöchentlich gibt es dann ein Gespräch mit einer psychologischen Beraterin, in dem die Eintrage im Tagebuch nochmals genau erörtert werden. Somit wird dann sichergestellt, dass es zu keinem Konsum mehr kommt.

Ich habe mich dazu entschieden, strikt Abstinent zu leben und jeglichen Kontakt zu Konsumenten zu vermeiden. Ich habe gelernt, das es auch andere Auswege gibt um „abzuschalten“ und Probleme zu lösen. Ich persönlich nutze den Sport um Stress abzubauen. Wenn ich Probleme habe, weiß ich nun, dass ich Freunde und Familie habe, mit denen ich darüber reden kann und welche mir dabei helfen Probleme zu lösen. Sollte es mal der Fall sein, das diese mir nicht weiterhelfen können, werde ich fachliche Hilfe in Anspruch nehmen und weiß nun auch, das dies der richtige Weg ist. Einen Rückfall schließe ich aus, da ich wie gesagt den Kontakt zu Drogenkonsumenten strikt vermeide und ich daher garnicht in die Situation komme, Drogen zu konsumieren.
Sollte es dennoch dazu kommen, dass mir z.B jemand einen Joint auf der Party anbietet, habe ich gelernt abzulehnen und darüber nachzudenken, was ich gerade tue, bevor ich es tue !
Ich habe gemerkt, was Cannabis anrichten kann und möchte damit nicht mehr konfrontiert werden.
Und genau diesen Gedanke habe ich auch, wenn mir jemand einen Joint anbieten sollte.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo thomaasrcl,
Hier der Fragebogen: (Fragen selbst erstellt, ist keiner hier aus dem Forum:
nö, der ist aus dem Verkehrsportal ;)

Keine Angst, viele der User die sich hier anmelden, melden sich auch dort an und umgekehrt. Grds. ist das kein Problem (für uns), sofern der User die oft unterschiedlichen Ansichten und somit auch differenzierten Antworten richtig einordnen kann...

Zu deiner Frage: im Drogenbereich ist in erster Linie mein Kollege Max zuständig für die Fragebogen und deren Auswertung. Ich habe trotzdem mal quergelesen und für mich stellt es sich zunächst einmal so dar dass du dir deiner Konsumhintergründe bewusst bist und von daher ein VP nicht unbedingt zwingend notwendig ist. Den Besuch bei einem Therapeuten würde ich weiterhin empfehlen...
 

thomaasrcl

Benutzer
Ja Nancy, da haste mich erwischt

Dachte das wird nicht gerne gesehen, aber da weiß ich nun Bescheid! - danke!

Zu der Frage: Das freut mich natürlich, dass man auch sieht, dass ich mich damit auseinandergesetzt habe. Das waren viele schlaflose Nächte..

Genau, dass mit dem Therapeuten bzw. Psychologen war so geplant. Oder sehe ich hier etwas falsch und es gibt einen Unterschied zwischen Therapeut und Psychologe? Der Psychologe, der mir Medikinet verschrieben hat, ist auch auf Drogen- und Suchtproblematik spezialisiert und er kennt auch generell meine ganze Vorgeschichte abgesehen vom Cannabiskonsum. Ich hatte auch eine sehr schwere Kindheit ohne Eltern eventuell gibt es da auch Hintergründe zum Konsum die aufzuarbeiten sind. Dort habe ich geplant, einige Stunden zu nehmen.

Dann warte ich mal ab und freue mich auf die Antwort vom lieben Max, dir aber auch vielen lieben Dank Nancy!

Kein Stress, ich habe schon gesehen das die Fragebögen einige Zeit in Anspruch nehmen und ich habe ja auch noch einiges an Zeit bis zur MPU.

Wünsche euch einen schönen (hoffentlich auch sonnigen) Samstag!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo thomaasrcl,
Ja Nancy, da haste mich erwischt
als "erwischt" würde ich es jetzt nicht bezeichnen. Ich denke, man muss kein Geheimnis daraus machen dass man sich von mehreren Seiten Hilfe holt, das ist die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen...
Oder sehe ich hier etwas falsch und es gibt einen Unterschied zwischen Therapeut und Psychologe?
Nein, du siehst das schon richtig, mit Therapeut ist in diesem Fall dein Psychologe gemeint.
Dann warte ich mal ab und freue mich auf die Antwort vom lieben Max
Max kommentiert mW nur unseren foreneigenen FB, aber wer weiß, vllt. macht er ja eine Ausnahme.... :)
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo liebes Forum,

haltet ihr (Max) es schon für sinnvoll mich mit dem großen Fragebogen auseinanderzusetzen?

Bzw. wie kann ich mich nun, am besten kostenfrei, auf die MPU vorbereiten?

Habe schon 2 Gespräche bei der Drogenberatung gehabt, weitere Folgen.
Die Dame der Drogenberatung würde meinen Konsum in D2/D3 einordnen. Ich selbst tendiere ehrlich gesagt in D2.
Den Verkehrspsychologen würde ich erst ca 3-4 Monate vor der MPU hinzuziehen. Bis dahin möchte ich mein Verhalten, abgesehen vom Strassenverkehr aufarbeiten. - wie steht ihr dazu?
Ich denke bei dieser Thematik kann man nicht zu früh anfangen, sich vorzubereiten, daher die Frage
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Bzw. wie kann ich mich nun, am besten kostenfrei, auf die MPU vorbereiten?
Ich bin kein Fachmann, auch nur "Betroffener", aber kann dir sagen, dass es echt nicht leicht ist, sich "kostenfrei" auf eine MPU vorzubereiten. Das Buch "Cannabis und Führerschein" solltest du dir holen, da steht schon einiges drin und kostet nicht viel. Das Problem mit MPU-Beratern ist, dass viele unseriös sind, andere teuer. Mein erster MPU-Berater, den ich aus jungen Jahren kannte, war gut und hatte einen sehr guten Ruf, ist aber leider vorzeitig verstorben. Seitdem habe ich auch keine MPU-Beratung und leider auch keinem anderen Anbieter mehr vertrauen können. Hinzu kommen die oft hohen Kosten. Ich hatte dann mit Edzard Glitsch aus Berlin gesprochen und der machte am Telefon schon einen sehr guten Eindruck auf mich, aber der Stundensatz ist bei denen 120 € und eine MPU-Simulation (2 Stunden) kostet noch mehr. Der war wohl mal früher MPU-Gutachter und kann einen da "auseinanderpflücken", also eine MPU simulieren, und sagt dir dann, ob es für dich Sinn macht zur MPU zu gehen oder nicht. Ich überlege, ob ich da vorher noch die ein oder andere Stunde in Anspruch nehme. Ob der gut ist oder nicht, wird sich dann zeigen. Im Forum habe ich noch keine Empfehlungen für gute MPU-Vorbereiter finden können.

Wenn du dich selbst so gut wie möglich vorbereiten willst, dann bist du hier wohl schon ganz gut dran, kannst zusätzlich eine Drogenberatung in Anspruch nehmen (z. B. bei der Caritas, MPU besser nicht erwähnen). Wenn du dich dann irgendwann gut vorbereitet fühlst, kannst du dir selbst überlegen, ob du dich dann vor der MPU noch mal für ein paar Stunden einen MPU-Berater in Anspruch nimmst.

Ich dachte eigentlich, dass ich alles rechtzeitig in die Wege geleitet habe und das meine Zeitplanung so okay ist, wie ich dachte, aber durch Verzögerungen an verschiedenen Stellen bin ich jetzt erheblich unter Druck. Wenn ich Pech habe, muss ich die MPU doch verschieben. Bei mir ist das blöd, weil ich die MPU nicht in meiner Heimat mache, sondern in Berlin (aus bestimmten Gründen).

Zum Entzug der Fahrerlaubnis: Etwas günstiger ist, wenn du freiwillig darauf verzichtest, bevor sie ihn dir entziehen. Nach drei Monaten ohne Konsum solltest du "clean" sein, d. h. du kannst nach weiteren 6 Monaten (also insgesamt nach 9 Monaten) eine Haaranalyse in Auftrag geben. Vermutlich brauchst du dann noch eine zweite, um so 1 ganzes Jahr Abstinenz nachweisen zu können. Achte darauf, dass da keine große Lücke entsteht. Noch vor der zweiten Haaranalyse könntest du die Fahrerlaubnis neu beantragen. Ganz wichtig: Unbedingt Einsicht in die Führerscheinakte nehmen und am besten Kopien/Fotos davon machen.
 

thomaasrcl

Benutzer
Hallo zusammen,

dann beschäftige ich mich dieses Wochenende mal mit dem großen Fragebogen! :)

Danke dir Max!

@Sinner ich habe auch schon überlegt, meine MPU in einem anderen Bundesland zu machen.
Darf ich fragen, was die Gründe bei dir sind?

Die Berater hier in meiner Umgebung (Kreis Karlsruhe) haben alle sehr schlechte Bewertungen. Die Avus in Kassel scheint gute Bewertungen zu haben und ich tendiere, dort hin zu gehen.

Bei der Drogenberatung hatte ich schon ein Gespräch, weitere folgen in den nächsten Wochen. Ich plane ca 1-2x monatlich dort ein Gespräch zu führen. Zusätzlich vereinbare ich Gespräche bei meinem Psychologe, der mir auch bei meinem ADHS geholfen hat. Er kennt meine Vorgeschichte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
@Sinner ich habe auch schon überlegt, meine MPU in einem anderen Bundesland zu machen.
Darf ich fragen, was die Gründe bei dir sind?
Bei mir war das so, dass ich das Glück im Unglück hatte, dass ich von einem MPU-Berater hörte, der einen sehr guten Ruf hatte ("Führerscheinpapst") und ich den sogar aus meiner Jugendzeit persönlich kannte. Der hatte mir dann einige gute Tipps gegeben, unter anderem hat er mir ein günstiges Labor (Wisplinghoff in Köln) und eine Begutachtungsstelle empfohlen. So hatten wir dann abgemacht, dass ich zur MPU zur Avus nach Berlin komme. Leider ist er dann überraschend verstorben :( Ich bin dann aber bei der Begutachtungsstelle geblieben. Da ich tatsächlich noch nie in Berlin war, gucke ich mir halt dann die Stadt an. Die Unterkunft kostet natürlich auch, aber ich verbinde das ja mit einem Urlaub, den ich übrigens auch schon Jahre nicht mehr hatte. Außerdem dachte ich mir, dass es besser ist, wenn ich dann da wegen des Tapetenwechsels etwas abschalten kann und nicht z. B. nach der Arbeit zu einem Termin hier in der Nähe hetze.

Ein Problem war dann noch die Terminvereinbarung und der Krieg, denn ich hatte erst noch keinen Termin und dann zeichnete sich ab, dass auch durch die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine die günstigen Unterkünfte knapp werden. Hat dann aber geklappt: ich habe einen Termin, eine Unterkunft und auch Urlaub gekriegt. Blöd ist nur, wenn das mit der MPU bei mir jetzt doch nicht klappt, weil ich von 6 Monaten Abstinenznachweis ausgegangen bin, aber vielleicht jetzt doch 12 Monate brauche - und den Termin dann verschieben muss. In dem Fall hätte ich mir das Geld für den Berlin-Aufenthalt auch sparen können, denn ich habe leider nicht so viel Geld für "sinnlose" Ausgaben übrig.

Ich kann dir nur raten, viel Geld zu sparen und Monate Verzögerungen einzurechnen. Alles kostet mehr und dauert länger, als man glaubt. Schon der Antrag auf Neuerteilung hat über 100 € gekostet. Hätte ich alle meine eingetragenen Klassen wieder haben wollen (inkl. LKW bis 7,5 t), so hätte ich noch ein augenärztliches Gutachten gebraucht. Nun gibt es da verschiedene Stellen, die so ein Gutachten machen können und da, wo ich das machen wollte, waren die Wartezeiten sehr lang (anderthalb Monate). Bei mir ist das leider mit der Sehkraft grenzwertig, sprich ich brauche für PKW keine Brille tragen, müsste das aber für LKW. Im Führerschein würde dann aber für alle Klassen stehen, dass ich eine Brille bräuchte. Also habe ich auf LKW > 7,5 t notgedrungen verzichtet.

Immerhin: Wenn ich den MPU-Termin verschieben muss, weil ich doch längere Abstinenz brauche, dann kann ich auch das augenärztliche Gutachten noch machen. Und wenn ich das - am besten noch ohne Brille - bestehe, dann müsste ich einen neuen Antrag auf Neuerteilung stellen, weil man da nichts nachreichen kann. Im Klartext: Das kostet dann noch mal über 100 Euro für den Antrag. Und natürlich die Kosten für das Gutachten. Aber dann hätte ich die Chance, dass ich alle Klassen wieder bekomme. Nicht, dass ich die unbedingt bräuchte, aber man weiß ja nie. Mein Traum war ein Wohnmobil, aber wenn ich mir die Preise dafür und auch Spritpreise so angucke, dann bin ich froh, wenn ich mir überhaupt ein Auto leisten kann. In der Zwischenzeit bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich mir überhaupt wieder ein Auto kaufen werde, da ich es nicht unbedingt brauche und in Anschaffung und Unterhalt echt teuer ist.

Die Berater hier in meiner Umgebung (Kreis Karlsruhe) haben alle sehr schlechte Bewertungen. Die Avus in Kassel scheint gute Bewertungen zu haben und ich tendiere, dort hin zu gehen.
Ich glaube, bei der Avus bist du - unabhängig vom Standort - gut aufgehoben. Zu Bewertungen kann ich nur sagen, dass auch gute Bewertungen nicht unbedingt aussagekräftig sind: Der Bewertete muss nur mal mit dem Anwalt drohen und schon ist die schlechte Bewertung weg und gute Bewertungen kann man sich auch kaufen. Ob Hotel, Arzt oder MPU-Gutachten, man kann sich bestenfalls auf schlechte Bewertungen verlassen, nicht aber auf gute.
 

danielgee

Neuer Benutzer
Die Berater hier in meiner Umgebung (Kreis Karlsruhe) haben alle sehr schlechte Bewertungen. Die Avus in Kassel scheint gute Bewertungen zu haben und ich tendiere, dort hin zu gehen.
Meinst Du Berater oder Begutachtungsstellen?

Zitat auf das Wesentliche gekürzt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

thomaasrcl

Benutzer
Meinst Du Berater oder Begutachtungsstellen?

Zitat auf das Wesentliche gekürzt *Nancy*

Hi, ich meine Begutachtungsstellen.
Von den Begutachtungsstellen hier in Karlsruhe werden auch meist nur Begutachter aus Richtung Stuttgart empfohlen. Die hier im Umkreis scheinen echt keinen guten Ruf zu haben. Auch ein damaliger Freund von mir ist beim TÜV Süd hier durchgefallen.. - grundsätzlich bin ich ja eigentlich der Meinung das man mit ausreichend Aufarbeitung überall durchkommt aber irgendwo möchte man dann doch „zum besten“.
 
Oben