MPU

amende

Neuer Benutzer
Zuerst einmal ein liebes Hallo an alle die hier im Forum mitwirken und soo aktiv sind.

Auch ich muss eine MPU machen und hoffe auf eure Hilfe.

Vielen Dank im Voraus.

Nachstehend mein FB:

Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 154 cm
Gewicht: 48 kg
Alter: 55

eventl. Bundesland BW

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.04.2017
BAK: 1,82 Promille
Trinkbeginn: 17.30 Uhr
Trinkende: 19.45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20.45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 03.03.2018

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Wurde mir entzogen? ja
Noch in der Probezeit?: nein
Habe noch nie einen besessen:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: bei geplanten Anlässen (ca. 8 – 10 im Jahr) max. ein Bier 0,3 l oder 1 Glas Sekt
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: -
Nein ich befinden mich im Urinscreeningprogram seit: -

Leberwerte ja/nein, seit wann............
in welchen Abständen...................
Anmerkung: LW sind besonders bei kontrolliertem Trinken (fast immer) von Wichtigkeit:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja seit 09/2018 / 7 Stunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie nein
(bitte Zeitraum von Beginn bis Ende angeben):

werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: Diclofenac wegen Bandscheibenvorfall

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein


Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war der Ostersamstag 15.04.2017.
Ich habe zuhause geputzt und mein Ex-Partner war zum Einkaufen unterwegs, und wollte noch Geschenke besorgen, da wir für den Abend zu Freunden eingeladen waren. Um ca. 15 Uhr kam er vom Einkaufen zurück. Ich bemerkte, dass er schon etwas getrunken hatte und ich wurde sauer. Als ich dann festgestellt hatte, dass er nicht alles eingekauft hat so wie es vereinbart war, war ich so wütend und enttäuscht und so kam es mal wieder zu einem Streit. Nach einigem Hin und Her habe ich meine Handtasche und die Schlüssel geschnappt und habe mich ins Auto gesetzt und bin losgefahren um die fehlenden Sachen zu besorgen. Das war dann um 16 Uhr.
Wie ich so unterwegs war kamen schon enorme Gefühle in mir hoch. Ostern war in meinem bisherigen Leben schon immer ein prägnanter Tag.
Also habe ich alles Restliche besorgt u.a. auch den Kräuterlikör.
Wie ich so unterwegs war, kam mir noch der Gedanke, ich könnte noch kurz zum Friedhof fahren wo mein Ex-Schwiegervater begraben liegt. Meine Tochter hatte mir gesagt, dass das Grab bald rauskommt und ich war dort schon Jahre nicht mehr. Als ich dann auf dem Parkplatz vor dem Friedhof stand konnte ich mich zuerst nicht überwinden auf den Friedhof zu gehen. Ich saß im Auto und mir war mulmig. Was wäre wenn jetzt jemand von der alten Verwandtschaft oder gar mein Ex-Mann am Grab ist?
Meine Gefühle liefen Amok. Dann sah ich den Likör. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche um es gelassener zu sehen und ging dann auf den Friedhof. Ich verbrachte viel Zeit auf dem Friedhof, auch deshalb weil ich das Grab nicht gleich gefunden habe.
Zurück im Auto war ich erleichtert aber es kamen ganz viele Erinnerungen in mir hoch. Meine Hochzeit, er war unser Trauzeuge. Wie sehr er meine Kinder geliebt und verwöhnt hat. Er war ein sehr guter Mensch. Dann ging es weiter mit den Emotionen. Unser Einzug ins Haus an Ostern. Unsere Tochter wurde an Ostern getauft. Dann die Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung von den Häusern, Scheidung. Die Arbeitslosigkeit. Die ständigen Streitereien mit meinem ersten Partner nach der Scheidung vor 5 Jahren. Ich sah mein Leben als ein großer Scheiterhaufen. Ich bin total zusammengebrochen. Dann habe ich wieder aus der Flasche getrunken. Ich merkte wie es mir schwindlig wird und der Alkohol wirkte.
Ich wusste und spürte dass ich nicht mehr heimfahren konnte und wollte meine Schwester anrufen dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt dass ich gar kein Handy dabei hatte. Ich dachte noch auf einem öffentlichen Parkplatz kannst auch nicht bleiben und dachte ich fahre neben dem Friedhof in eine Anliegerstraße. Dort kann ich schlafen. Nach ungefähr 50 m sah ich auf einmal das Polizeilicht mit Aufschrift bitte rechts ranfahren, was ich dann auch tat.
Ich musste pusten und wurde dann mit auf die Wache genommen wo mir um 20.45 Uhr Blut abgenommen wurde.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 17.30 bis 19.45 Uhr trank ich ¼ l Kräuterlikör.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 50 m gefahren und wollte insgesamt 150 m fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein. Mir war schwindlig und übel. Ich dachte ich muss erbrechen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wusste dass ich nicht mehr fahrtüchtig bin und wollte meine Schwester anrufen, dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt, dass ich mein Handy nicht dabei hatte. Da ich auf einem öffentlichen Parkplatz stand wollte ich in eine Anliegerstraße fahren um dort im Auto zu schlafen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen? nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bestimmt 100 mal. Unter Restalkohol mindestens 200 mal in der Zeit von 2015 – 2017.
Aufgrund der Fahrten mit Alkohol und Restalkohol habe ich mich immer in eine gefährliche Situation für mich und andere begeben. Ich bin froh und dankbar dass nie was ernsthaftes passiert ist. Ich bereue dies zutiefst und weiß dass dieses Verhalten verantwortungslos war.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Kontakt mit Alkohol war bei der Konfirmation meiner Schwester. Da war ich 10 Jahre alt. Da standen Weinflaschen auf dem Tisch und
Ich fragte was das ist. Mir wurde gesagt das dürfen nur Erwachsene trinken.
Selbst Alkohol habe ich mit 15 Jahren getrunken.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Gesteigerter Alkoholkonsum begann im Jahr 2015.
In den Jahren davor lediglich mal 1 Bier oder 1-2 Gläser Sekt zum Anstoßen bei Geburtstagen oder Weihnachten und Sylvester.
Es fing damit an dass ich meine Arbeitsstelle kündigte und zum Arbeiten ins Ausland gehen wollte. Ich hatte schon die Jahre vorher gute
Beziehungen im Ausland geknüpft und eine Arbeitsstelle in einer Tauchbasis bekommen. Im Sommer 2015 sollte es losgehen. Aufgrund von Unruhen, Terroranschlägen und der damit verbundene Tourismusrückgang wurde der Beginn verschoben und später dann gekänzelt.
Da ich alleine war bin ich dann öfters weggegangen. Ich habe neue Bekanntschaften geschlossen und habe eine Beziehung
angefangen. Es gab immer ein Anlass zum Feiern und es wurde viel Alkohol getrunken. Der Konsum ist von 2015 bis 2017 stetig gestiegen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In jungen Jahren mit 15 bis 19 Jahren 6 bis 8 Mal im Jahr 3-4 Bier. Während der Ausbildung hatte ich 4 mal im Jahr einen überbetrieblichen zweiwöchigen Lehrgang. Da wurde dann an den Wochenenden immer gefeiert und getrunken.
Nach der Ausbildung bis Ende 2014 nur bei besonderen Anlässen mal ein Bier oder 1-2 Gläser Sekt. Maximal 6-8 Mal im Jahr.
2015 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt , danach 2-3 Fl. Bier 0,3 l
2016 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 3-4 Fl. Bier 0,3 l
2017 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 4-5 Fl. Bier 0,3 l

6 bis 8 x im Monat. Meistens Freitags und Samstags.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mit Freunden in Discos und auf Partys getrunken.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Es begann im Jahr 2015. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war so gut wie nie zuhause.
Ich hatte meine Arbeitsstelle gekündigt und wollte zum Arbeiten ins Ausland gehen. Als dies aufgrund der Unruhen und Terroranschlägen abgesagt wurde hat mich das sehr getroffen. Da verspürte ich Gedanken wie z.B. wie soll es jetzt weitergehen? Auf einmal verspürte ich Sorgen und Zukunftsängste.
Um nicht ständig zu grübeln und alleine daheim rumzusitzen begann ich an den Wochenenden in Discos wegzugehen. Da habe ich dann über den Abend und Nacht 1-2 Pils (0,3 l) getrunken. Ich habe auch relativ schnell neue Bekanntschaften gemacht und habe eine Beziehung angefangen. Er hatte einen großen Freundeskreis und wir wurden immer öfters auf Feste eingeladen. Alkohol zu trinken war normal. Die Stimmung wurde ausgelassener und lockerer. Die Partys wurden zeitlich immer länger und somit hat sich die Menge Alkohol die ich getrunken habe allmählich gesteigert.
In den Nächten als ich mit den damaligen Freunden zusammen war, war ich frei von diesen Ängsten und Sorgen. In diesen Nächten habe ich das alles verdrängen und ausblenden können und aus dieser Angst ausbrechen können.
Vor der TF ist alles in mir zusammengebrochen. Mein ganzes Leben lief wie ein Film vor meinen Augen ab.
Was hatte ich schon alles durchgemacht: Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung der Häuser, Scheidung. Jetzt schon zwei Jahre arbeitslos und arbeitssuchend. Ich hatte mindestens über 100 Absagen erhalten. Ich hatte enorme Zukunftsangst und fühlte mich als totale Versagerin. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war in Australien. Und jetzt mal wieder Streit mit meinem Partner.
Ich verspürte nur Wut, Enttäuschung, Trauer, Einsamkeit, Angst und Sorgen. Alles erschien mir in diesem Moment so hoffnungslos.
Mit meiner Schwester wollte ich damals nicht über meine Ängste und Sorgen sprechen, da ich diese nicht auch noch mit meinen Problemen belasten wollte und alleine damit klar kommen wollte. Ich hatte auch Angst mich gegenüber den damaligen Freunden und meinem Partner in der Hinsicht zu öffnen aus Angst wegen diesen Ängsten belächelt zu werden.
Im Nachhinein habe ich erkannt, dass es falsch war diese Probleme zu verdrängen und mich nicht meinem Umfeld anzuvertrauen und offen darüber zu sprechen was mich beschäftigt und welche Ängste mich bewegen. Damals habe ich die Prioritäten auf das viele Feiern mit den Freunden gelegt. Im Nachhinein würde ich diese auch nicht als Freunde bezeichnen, sondern vielmehr als Gruppe mit der ich feiern konnte, aber auch nicht mehr. Denn sie haben mich nie so wahrgenommen wie ich wirklich war. Weil außer Feiern und trinken habe ich mit ihnen fast gar nichts unternommen. Es stand damals das Feiern definitiv im Vordergrund. Im Nachhinein betrachtet war es ein ausblenden von Missstimmungen, Missempfindungen, Flucht aus der Einsamkeit, verdrängen der Ängste und Sorgen.
Ich erkannte auch, dass ich eine Beziehung habe in der ich nicht glücklich bin und nicht so angenommen werde wie ich wirklich bin. Meine Wünsche wurden nicht beachtet und ich als Person fühlte mich nicht anerkannt und ausgenutzt. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation

(Zusammenfassung der Gründe
Innere:
Ich fühlte mich teilweise ausgenutzt.
Ausblendung von Missstimmungen, Missempfindungen, unangenehmen Erfahrungen, Abbau von seelischem Stress. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation.
Äußere: Probleme mit dem Lebenspartner, Existenzängste

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

amende

Neuer Benutzer
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war ich angeheitert und merkte, dass ich lockerer und deutlich redseliger wurde.
Die Ängste und Sorgen waren ausgeblendet.
Bei viel Alkohol wurde mir schlecht und meine Wahrnehmungsfähigkeiten schränkten sich ein. Wenn ich das bemerkte habe ich mich zurückgezogen und wollte nur noch schlafen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein. Mein Sohn ist 2015 mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war seit Ende 2015 in Australien als Au-Pair-Girl.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein damaliger Alkoholkonsum beeinträchtigte mich. Ich hatte nach langen Diskothekenbesuchen und Partys mit viel Alkohol morgens damit zu kämpfen aufzustehen. Ich fühlte mich einfach nicht gut und hatte teilweise ein flaues Gefühl im Bauch. Oftmals wurde der Sonntag im Bett oder auf der Couch verbracht.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja. In den Jahren 2015 bis 2017. Wenn ich Alkohol getrunken hatte erschien mir alles viel leichter und lockerer. Die Probleme und Ängste waren ausgeblendet die natürlich davon nicht gelöst wurden. Vieles habe ich nur vor mir hergeschoben. Ich fühlte mich in meiner damaligen Situation unwohl und unzufrieden.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja. Nach meiner Hochzeit 1990 wollte ich gleich schwanger werden und habe dann bewusst auf Alkohol verzichtet. Diese Phase dauerte ungefähr 10 Jahre.
Ich habe dann bei ganz besonderen Anlässen mal ein Glas Sekt getrunken. Mehr nicht. Es war auch immer so geregelt dass mein Ex zu einer Feier
Hingefahren ist und ich immer heim.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich in keiner Kategorie von Trinker gesehen, da mir damals noch keinerlei Gedanken über meinen Alkoholkonsum gemacht habe. Aus heutiger Sicht dass es ein Zugehörigkeitsgefühl war und später aus Zukunftsangst und Unzufriedenheit dieses Trinkverhalten ausgeübt habe um diese Probleme auszublenden, also als Problem- bzw. Gelegenheitstrinker/Partytrinker.



Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

Zu im voraus fest geplanten Anlässen ein Pils 0,3 l oder ein Glas Sekt wie z.B. an Sylvester zum Anstoßen und als reinen Genuss. Ich lege vorher fest wo und wann ich meine persönlich festgelegte Trinkmenge pro Anlass konsumiere. Zudem notiere ich mir danach in meinen Trinkkalender welche Emotionen ich hatte und wie es mir dabei ging.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Ostermontag 2019.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke zu ganz besonderen und im voraus geplanten Anlässen mal ein Bier 0,3 l oder ein Glas Sekt rein zum Genuss.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach der TF und den daraus resultierenden Folgen habe ich mich ernsthaft hinterfragt wie mein weiteres Leben weitergehen soll.
In meinem damaligen Umfeld war es so üblich das man beim Treffen viel Alkohol konsumiert. Da die anderen es auch so gemacht haben, dachte ich damals es ist ok wenn ich voll mitmache. Rückblickend ist natürlich zu sehen dass mein Konsum ganz und gar nicht mehr normal war. Ich habe mir in den zwei Jahren (2015 bis 2017) des exzessiven Feierns eine große Alkoholverträglichkeit antrainiert.
Ich habe erkannt dass vieles schleichend aus dem Ruder gelaufen ist und dass das nicht zu mir passt und ich das nicht bin. So konnte es nicht weitergehen. Weiterhin hatte ich damals die Gründe die zu meinem überhöhten Alkoholkonsum geführt haben nicht gesehen und erkannt. Ich wusste damals nicht, dass mein Konsum in Zusammenhang mit meiner Zukunftsangst, Sorgen, der Unzufriedenheit und ständigen Streitereien mit meiner damaligen Situation steht. Durch den Alkohol wurde alles nur unterdrückt und verdrängt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der Trunkenheitsfahrt wurde mir klar, dass ich mich sehr selbstkritisch und reflektierend mit mir und meinem Leben auseinander setzen muss. Dies war für mich der Anstoß den ich gebraucht habe um vieles in meinem Leben zu ändern. Ich bin einfach nur froh dass kein anderer Unbeteiligter zu Schaden gekommen ist.
Nach der TF war ich schockiert. Ich habe mich von meinem damaligen Umfeld abgewendet und ich ging nicht mehr mit in die Disco und auf Feiern was wiederum zu weiteren Streitereien mit meinem Partner führte. Daraufhin habe ich diese Beziehung beendet da ich fühlte und spürte dass diese Beziehung mir auf Dauer nicht gut tut und ich nicht glücklich bin. Die Trennung war schwierig- mein Ex lief mir hinterher, rief oft an, stand vor meiner Tür und betrieb eine Art „Stalking“. Er wollte es nicht wahrhaben. ich blieb eisern und ich lernte wieder „nein“ zu sagen.
Heute weiß ich dass dies einfach nicht die richtigen Bezugspersonen für mich waren. Es waren rückblickend betrachtet auch keine Freunde, sondern Leute mit denen man auf Partys und in der Disco Spaß haben kann und Alkohol trinken konnte. Ihnen gegenüber konnte ich nie sagen was mich persönlich bewegt oder wie es mir geht und ich mich wirklich fühle. Alles wurde nur ausgeblendet. Tiefer gehende Gespräche oder anregende Diskussionen gab es nicht. Es war alles so oberflächlich.
Ich habe dann viel im Internet gelesen über Alkohol etc. und bin dann auf das kontrollierte Trinken aufmerksam geworden und habe mich dann dazu entschlossen dieses in Zukunft zu praktizieren. Dieser Entschluss folgte daraus das ich mir Gedanken darüber gemacht habe wie ich in Zukunft mit Alkohol umgehen möchte.
Ich habe dann im Jahre 2018 meinen neuen Partner kennengelernt. Bei ihm kann ich so sein wie ich wirklich bin. Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt und ganz offen darüber gesprochen was in meiner Vergangenheit passiert ist. Er gibt mir sehr viel Rückhalt und zeigt mir, dass er immer für mich da ist. Ich kann ihm ohne Scheu all meine Gefühle zeigen ohne mich für irgendwas schämen zu müssen. Das ist ein sehr schönes Gefühl.
Weiterhin wissen meine Kinder und meine Schwester über alles Bescheid und sind auch immer für mich da wenn es Probleme gibt. Ich weiß ebenfalls, dass ich mich immer an sie wenden kann. Das hat sich letztes Jahr bestätigt als ich meinen Bandscheibenvorfall hatte und sie mich in allem und jederzeit unterstützt haben.
Zudem habe ich eine neue sichere Arbeitsstelle im öffentlichen Dienst antreten können. Ich habe nun keine Zukunftsängste und Sorgen mehr.
Alles hat sich zum Positiven hingewendet. Ich bin sehr glücklich und zufrieden.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Es wirkt sich sehr positiv aus. Am Anfang war es schon eine Umstellung vieles in meinem Leben radikal zu ändern. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt dass das der richtige Weg für mich ist.
Es ist sehr befreiend zu wissen, dass ich mit meinen Problemen und Ängsten nicht alleine da stehe und auf meine Familie und meinen Partner jederzeit setzen kann. Weiterhin fühle ich mich gesundheitlich viel fitter als früher da mein neuer Partner und ich viel gemeinsame Interessen haben und viel gemeinsam unternehmen und Sport betreiben so z.B. viel radfahren, ins Thermalbad gehen und unser Garten. Ebenso die Arbeit, die ich nun ausübe, erfüllt mich vollkommen.
Ich schaffe es, Probleme zu bewältigen: ich habe mich von meinem Ex getrennt, habe eine neue Beziehung aufgebaut, habe die Arbeitslosigkeit nach langer Zeit überwunden und ich habe keine Zukunftsangst mehr. Mein Selbstwertgefühl ist wieder da. Ich weiss, dass ich geachtet und geschätzt werde, auch ohne Alkohol.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich bin durch meine Verhaltensveränderung wieder selbstbewusster zu werden und habe gelernt wieder nein zu sagen. Weiterhin führe ich meinen Trinkkalender immer regelmäßig und lege vorher fest welche Menge und wo getrunken wird. Ich kann nun ebenfalls offener über Probleme sprechen. Ich habe einen neuen Partner auf den ich mich zu 100% verlassen kann. Auch kann ich meine Kinder, meine Schwester zu jeder Tag und Nachtzeit anrufen wenn ich Probleme, Ängste oder Sorgen habe.
Außerdem kann ich mich bei Problemen auch immer an Herrn R. wenden, das ist der VP wo ich meine Einzelgespräche hatte. Zudem haben sich meine Prioritäten im Laufe der letzten Jahre weiterentwickelt. Der Alkohol in den Maßen in den ich ihn früher konsumiert habe und Partys haben für mich keinen Wert mehr, da es damals nur dazu diente meine Probleme, Ängste und Sorgen auszublenden. Dies ist heute nicht mehr erforderlich, da ich mein Leben geordnet habe und mir neue Perspektiven beruflich sowie privat eröffnet habe. Ich lege heute viel Wert auf die richtigen Freunde die ich hab und meinen Partner mit dem ich in die Zukunft schauen kann und zusammen alt werden möchte.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Ja, ich kann mir vorstellen wieder in mein damaliges Trinkverhalten zurückzufallen. Nur heute weiß ich, dass wenn ich Unzufrieden bin oder Probleme habe anders an die Sache heran gehen muss. Wenn ich das bemerke, dann weiß ich heute wie ich dagegen wirken kann. Ich habe heute nur die Personen an meiner Seite, die mich annehmen wie ich wirklich bin. Die damaligen Freunde habe ich aus meinem sozialen Umfeld verbannt.
Ich gehe achtsamer und bewusster durchs Leben. Sollte irgendwas Störendes im Raum stehen werde ich dieses Problem aktiv angehen und nicht vor mir herschieben.
Ich muss sie nicht mehr alleine mit mir ausmachen und in mich hineinfressen. Ich kann jederzeit meinen Partner, meine Kinder oder meine Schwester kontaktieren.
Auch aufgrund meiner neuen Arbeitsstelle mit einem geregelten Einkommen und somit auch die Möglichkeit meine Tochter im Studium unterstützen zu können habe ich keine Zukunftsängste mehr.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich auf öffentliche Verkehrsmittel, Taxis zurückgreife oder nach vorheriger Absprache Abholmöglichkeiten organisiere. Denn ich lege rechtzeitig vorher fest wann und wo ich trinke. Somit habe ich auch genug Vorlaufzeit um Dinge vorab zu organisieren. Außerdem besteht die Möglichkeit sich vorher nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzuschauen, sowohl bei Freunden oder auch im Hotel wenn der Anlass weiter weg ist, da der Anlass von vorne herein geplant ist. Mit diesen Vorkehrungen kann ich es ausschließen, dass ich in Zukunft unter Alkoholeinfluss ein Fahrzeug führen werde.
Ebenso bringe ich mich durch mein kontrolliertes Trinken nicht mehr in die Lage unkontrollierte Entscheidungen zu treffen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.

31. Warum sind sie heute hier?

Da mir am heutigen Tage die Chance gegeben wird die Zweifel auszuräumen die die Fahrerlaubnisbehörde an meiner Fahreignung hat
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo IbkE,

nein, die wird sie nicht haben, da sie ja mit "KT" zur MPU geht...:zwinker0004::smiley138:


Hallo amende,

willkommen im Forum :)

Den zusätzlichen Text und die Links zum anderen (derzeit nicht mehr existenten) Forum habe ich gelöscht.
Habe bitte etwas Geduld wegen dem Feedback zu deinem FB. Da du noch keinen Neuantrag gestellt hast, ist ja noch ein bisschen Zeit.

Hierzu vorab eine Anmerkung:
Leberwerte ja/nein, seit wann............
in welchen Abständen...................
Du solltest dir bei deinem Hausarzt mal LW ziehen lassen (GOT, GPT, GGT und evtl. CDT), damit gesehen werden kann das deine Werte in Ordnung sind...
 

amende

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
hallo IbkE,

vielen Dank für eure Antworten und deine Bemühungen Nancy.
ja möchte mit KT zur MPU. Leberwerte habe ich noch keine.

Grüßle
amende
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo amende,

ich selbst stecke schon ziemlich in den Weihnachtsvorbereitungen und kann nicht versprechen es in den nächsten Tagen zu schaffen. Evtl. ist ja ein anderer User bereit schon einmal draufzuschauen...
Ansonsten bitte ich dich um Geduld.
 

amende

Neuer Benutzer
Hallo liebe Nancy,

vielen Dank für deine Antwort. Ich übe mich in Geduld:)

Ich wünsche euch allen schöne Feiertage!

LG amende
 

gary

Benutzer
Hallo amende

Ich habe deinen FB gelesen. Man spürt schon, dass du bei einem VP warst und es klingt alles schon ordentlich reflektiert.

Wahrscheinlich ist es der schriftlichen Form geschuldet, aber mir stellen sich da doch noch einige Nachfragen:

1. Wieviel Alkoholgehalt hatte der Kräuterlikör, den du am Tag der TF getrunken hattesr?
Du solltest möglichst immer genaue Angaben machen. Zum einen muss der GA dann nicht mehr nachfragen und zum anderen zeugt das von einer seriösen Aufarbeitung.
Ein „Kräuterlikör“ kann 15 % oder 35 % haben. ;) Ein gewaltiger Unterschied...

2. Du bist 55 Jahre jung. Die Frage, die sich mir (und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch dem GA) stellt, ist:
Wie hast du Probleme vor 2015 ohne Alkohol bewältigen können? Du schreibst ja von Scheidung, Pfändung etc.
Was hat das Fass zum Überlaufen gebracht?
Ein Streit an Ostern kann nur der „Tropfen“ gewesen sein.
Also erkläre etwas genauer, was sich da in den Jahren davor emotional aufgestaut hat.

3. Deine Vermeidungsstrategien beziehen sich unmittelbar auf die TF und die Zeit „around about“ Da solltest du noch etwas tiefer gehen.
Dein soziales Umfeld als Stütze ist sehr wichtig, und auch als „pro“ in den Begutachtungsrichtlinien verankert. Dennoch solltest du noch etwas mehr von dir erzählen.
Was machst du für dich, ohne es mit einem anderem Menschen zu verbinden? Was tut dir gut?
Bedenke, eine Partnerschaft kann zerbrechen, und die Familie ist auch nicht immer da.
Sehr gut ist, dass du einen professionellen Ansprechpartner hast. Erkläre kurz, warum dein VP auch nach der MPU für dich da ist.

So weit erstmal der erste Eindruck. Schaut schon ganz gut aus...

Liebe Grüße
Gary
 

amende

Neuer Benutzer
Guten Morgen Gary,

vielen Dank mal fürs lesen meines FB.
Immer schwierig schriftlich, aber auch mündlich das Richtige rüber zubringen.

1. Der Likör war Jägermeister, hatte 35 %.


Für die anderen Antworten will ich nochmals tiefer "in mich gehen".

2.Denke es hing mit der neuen Partnerschaft zusammen und dass ich bemerkte das es nicht funktioniert. Ich dem Grund nach
Unzufrieden und unglücklich bin. Das war für mich eine große Enttäuschung.

Davor waren meine Kinder noch bei mir und ich habe Verantwortung gehabt. Habe sie versorgt. Aber dann ist mein Sohn mit seiner
Freundin zusammengezogen und die Tochter als Au-Pair nach Australien. Dann war da die Einsamkeit.

Zu den Vermeidungsstrategien für mich: ich lese viel, nehme ein Entspannungsbad und meditiere. Und wenn ich will, sitze ich da und
lasse alles auf mich wirken. Einfach nur sein.
Ich lasse mich nicht mehr stressen. Das Leben ist so kurz. Dies habe ich dieses Jahr wieder viel mehr empfunden.
Eine Freundin ist plötzlich mit 53 Jahren gestorben, ohne Vorerkrankung. Einfach eingeschlafen. Ein Freund mit dem Motorrad, 56 Jahre, tödlich verunglückt.


Der VP ist ja nicht nur VP sondern auch P. Er kann mich auch insoweit unterstützen wenn ich mit anderen Problemen zu ihm komme.


Liebe Grüße
amende
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo,

hast du deinen Führerschein schon neu beantragt und wann ist dein MPU Termin?
Hast du schon den Thread von "Stern" gelesen, sie war auch mit KT bei der MPU?
Erwähnenswert und lesenswert gute Fragebögen KT.

Grüße nobby
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Welche hast du denn genutzt?
think.gif


Der hier ist recht genau: http://www.kontrolliertes-trinken.de...ttest/bak.aspx

Alternativ geht natürlich auch die.... Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung
 

amende

Neuer Benutzer
Hallo Nancy, hallo Max,

danke für eure Antworten.
Mit der Widmarkformel komm ich nicht klar.

Hab jetzt den von Nancy kontrolliertes Trinken genommen.

Danach hätte ich nach 3 Stunden trinken mit einer Flasche Sekt 1,92 Promille. Bei der Blutabnahme eine 3/4 Std. später kamen 1,82 Prom. raus.

Kann das so hinhauen?

Danke für eure Antworten.

LG amende
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Wo klemmt die Säge bei widmark?
Ne Bulle Sekt ist meist 0.7 l und hat ticken mehr als 10 Volt. Das sind grob 75 ml alk. Mit der Dichte multipliziert ergibt das 60g = 3 Bier. wenn du daran 3 h süffelst und das resorptionsdefizit beachtest....müsstest du bei 1.9 Promille ungefähr 15 kg wiegen o.s.ä
Stell konkrete Frage...und dir wird geholfen
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo amende,

im Gegensatz zu Rübezahl halte ich eine Flasche Sekt für nicht ganz unrealistisch, es sollte sich dabei aber eher um eine Literflasche gehandelt haben (gibt es Sekt in Literflaschen überhaupt? :smiley2204: ). Da du ein absolutes Leichtgewicht bist baust du mit 1 TE um die 0,2‰ auf - ergo dürfte 1l bei dir ausreichen um die BAK zu erreichen.
(Im Promillerechner reicht übrigens die Angabe von 0,75l nicht um eine 3/4 Std. später noch auf 1,82‰ zu kommen, evtl. hast du dich da bei der Eingabe oder dem Ablesen vertan).
Aber hattest du nicht im FB angegeben dass du Kräuterlikör getrunken hattest?
think.gif
 

amende

Neuer Benutzer
Hallo,

zuerst vielen Dank für eure Antworten.
@Nancy,

habe es nochmal eingegeben. Müsste dann 1 l sein. Sekt in Literflaschen gibt es glaub ich nicht.

Habe meinen Führerschein jetzt neu beantragt und vom LRA ein Schreiben erhalten wo ich die MPU machen möchte.

Allerdings weiß ich noch nicht wo. In Frage käme evtl. PIMA oder AVUS in Stgt. /BW.

Hat jemand mit denen Erfahrung?

LG
amende
 
Oben