Zuerst einmal ein liebes Hallo an alle die hier im Forum mitwirken und soo aktiv sind.
Auch ich muss eine MPU machen und hoffe auf eure Hilfe.
Vielen Dank im Voraus.
Nachstehend mein FB:
Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 154 cm
Gewicht: 48 kg
Alter: 55
eventl. Bundesland BW
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.04.2017
BAK: 1,82 Promille
Trinkbeginn: 17.30 Uhr
Trinkende: 19.45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20.45
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 03.03.2018
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Wurde mir entzogen? ja
Noch in der Probezeit?: nein
Habe noch nie einen besessen:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: bei geplanten Anlässen (ca. 8 – 10 im Jahr) max. ein Bier 0,3 l oder 1 Glas Sekt
Ich lebe abstinent seit: nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: -
Nein ich befinden mich im Urinscreeningprogram seit: -
Leberwerte ja/nein, seit wann............
in welchen Abständen...................
Anmerkung: LW sind besonders bei kontrolliertem Trinken (fast immer) von Wichtigkeit:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja seit 09/2018 / 7 Stunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie nein
(bitte Zeitraum von Beginn bis Ende angeben):
werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: Diclofenac wegen Bandscheibenvorfall
MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war der Ostersamstag 15.04.2017.
Ich habe zuhause geputzt und mein Ex-Partner war zum Einkaufen unterwegs, und wollte noch Geschenke besorgen, da wir für den Abend zu Freunden eingeladen waren. Um ca. 15 Uhr kam er vom Einkaufen zurück. Ich bemerkte, dass er schon etwas getrunken hatte und ich wurde sauer. Als ich dann festgestellt hatte, dass er nicht alles eingekauft hat so wie es vereinbart war, war ich so wütend und enttäuscht und so kam es mal wieder zu einem Streit. Nach einigem Hin und Her habe ich meine Handtasche und die Schlüssel geschnappt und habe mich ins Auto gesetzt und bin losgefahren um die fehlenden Sachen zu besorgen. Das war dann um 16 Uhr.
Wie ich so unterwegs war kamen schon enorme Gefühle in mir hoch. Ostern war in meinem bisherigen Leben schon immer ein prägnanter Tag.
Also habe ich alles Restliche besorgt u.a. auch den Kräuterlikör.
Wie ich so unterwegs war, kam mir noch der Gedanke, ich könnte noch kurz zum Friedhof fahren wo mein Ex-Schwiegervater begraben liegt. Meine Tochter hatte mir gesagt, dass das Grab bald rauskommt und ich war dort schon Jahre nicht mehr. Als ich dann auf dem Parkplatz vor dem Friedhof stand konnte ich mich zuerst nicht überwinden auf den Friedhof zu gehen. Ich saß im Auto und mir war mulmig. Was wäre wenn jetzt jemand von der alten Verwandtschaft oder gar mein Ex-Mann am Grab ist?
Meine Gefühle liefen Amok. Dann sah ich den Likör. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche um es gelassener zu sehen und ging dann auf den Friedhof. Ich verbrachte viel Zeit auf dem Friedhof, auch deshalb weil ich das Grab nicht gleich gefunden habe.
Zurück im Auto war ich erleichtert aber es kamen ganz viele Erinnerungen in mir hoch. Meine Hochzeit, er war unser Trauzeuge. Wie sehr er meine Kinder geliebt und verwöhnt hat. Er war ein sehr guter Mensch. Dann ging es weiter mit den Emotionen. Unser Einzug ins Haus an Ostern. Unsere Tochter wurde an Ostern getauft. Dann die Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung von den Häusern, Scheidung. Die Arbeitslosigkeit. Die ständigen Streitereien mit meinem ersten Partner nach der Scheidung vor 5 Jahren. Ich sah mein Leben als ein großer Scheiterhaufen. Ich bin total zusammengebrochen. Dann habe ich wieder aus der Flasche getrunken. Ich merkte wie es mir schwindlig wird und der Alkohol wirkte.
Ich wusste und spürte dass ich nicht mehr heimfahren konnte und wollte meine Schwester anrufen dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt dass ich gar kein Handy dabei hatte. Ich dachte noch auf einem öffentlichen Parkplatz kannst auch nicht bleiben und dachte ich fahre neben dem Friedhof in eine Anliegerstraße. Dort kann ich schlafen. Nach ungefähr 50 m sah ich auf einmal das Polizeilicht mit Aufschrift bitte rechts ranfahren, was ich dann auch tat.
Ich musste pusten und wurde dann mit auf die Wache genommen wo mir um 20.45 Uhr Blut abgenommen wurde.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 17.30 bis 19.45 Uhr trank ich ¼ l Kräuterlikör.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 50 m gefahren und wollte insgesamt 150 m fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein. Mir war schwindlig und übel. Ich dachte ich muss erbrechen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wusste dass ich nicht mehr fahrtüchtig bin und wollte meine Schwester anrufen, dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt, dass ich mein Handy nicht dabei hatte. Da ich auf einem öffentlichen Parkplatz stand wollte ich in eine Anliegerstraße fahren um dort im Auto zu schlafen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen? nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bestimmt 100 mal. Unter Restalkohol mindestens 200 mal in der Zeit von 2015 – 2017.
Aufgrund der Fahrten mit Alkohol und Restalkohol habe ich mich immer in eine gefährliche Situation für mich und andere begeben. Ich bin froh und dankbar dass nie was ernsthaftes passiert ist. Ich bereue dies zutiefst und weiß dass dieses Verhalten verantwortungslos war.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Kontakt mit Alkohol war bei der Konfirmation meiner Schwester. Da war ich 10 Jahre alt. Da standen Weinflaschen auf dem Tisch und
Ich fragte was das ist. Mir wurde gesagt das dürfen nur Erwachsene trinken.
Selbst Alkohol habe ich mit 15 Jahren getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Gesteigerter Alkoholkonsum begann im Jahr 2015.
In den Jahren davor lediglich mal 1 Bier oder 1-2 Gläser Sekt zum Anstoßen bei Geburtstagen oder Weihnachten und Sylvester.
Es fing damit an dass ich meine Arbeitsstelle kündigte und zum Arbeiten ins Ausland gehen wollte. Ich hatte schon die Jahre vorher gute
Beziehungen im Ausland geknüpft und eine Arbeitsstelle in einer Tauchbasis bekommen. Im Sommer 2015 sollte es losgehen. Aufgrund von Unruhen, Terroranschlägen und der damit verbundene Tourismusrückgang wurde der Beginn verschoben und später dann gekänzelt.
Da ich alleine war bin ich dann öfters weggegangen. Ich habe neue Bekanntschaften geschlossen und habe eine Beziehung
angefangen. Es gab immer ein Anlass zum Feiern und es wurde viel Alkohol getrunken. Der Konsum ist von 2015 bis 2017 stetig gestiegen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In jungen Jahren mit 15 bis 19 Jahren 6 bis 8 Mal im Jahr 3-4 Bier. Während der Ausbildung hatte ich 4 mal im Jahr einen überbetrieblichen zweiwöchigen Lehrgang. Da wurde dann an den Wochenenden immer gefeiert und getrunken.
Nach der Ausbildung bis Ende 2014 nur bei besonderen Anlässen mal ein Bier oder 1-2 Gläser Sekt. Maximal 6-8 Mal im Jahr.
2015 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt , danach 2-3 Fl. Bier 0,3 l
2016 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 3-4 Fl. Bier 0,3 l
2017 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 4-5 Fl. Bier 0,3 l
6 bis 8 x im Monat. Meistens Freitags und Samstags.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mit Freunden in Discos und auf Partys getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Es begann im Jahr 2015. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war so gut wie nie zuhause.
Ich hatte meine Arbeitsstelle gekündigt und wollte zum Arbeiten ins Ausland gehen. Als dies aufgrund der Unruhen und Terroranschlägen abgesagt wurde hat mich das sehr getroffen. Da verspürte ich Gedanken wie z.B. wie soll es jetzt weitergehen? Auf einmal verspürte ich Sorgen und Zukunftsängste.
Um nicht ständig zu grübeln und alleine daheim rumzusitzen begann ich an den Wochenenden in Discos wegzugehen. Da habe ich dann über den Abend und Nacht 1-2 Pils (0,3 l) getrunken. Ich habe auch relativ schnell neue Bekanntschaften gemacht und habe eine Beziehung angefangen. Er hatte einen großen Freundeskreis und wir wurden immer öfters auf Feste eingeladen. Alkohol zu trinken war normal. Die Stimmung wurde ausgelassener und lockerer. Die Partys wurden zeitlich immer länger und somit hat sich die Menge Alkohol die ich getrunken habe allmählich gesteigert.
In den Nächten als ich mit den damaligen Freunden zusammen war, war ich frei von diesen Ängsten und Sorgen. In diesen Nächten habe ich das alles verdrängen und ausblenden können und aus dieser Angst ausbrechen können.
Vor der TF ist alles in mir zusammengebrochen. Mein ganzes Leben lief wie ein Film vor meinen Augen ab.
Was hatte ich schon alles durchgemacht: Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung der Häuser, Scheidung. Jetzt schon zwei Jahre arbeitslos und arbeitssuchend. Ich hatte mindestens über 100 Absagen erhalten. Ich hatte enorme Zukunftsangst und fühlte mich als totale Versagerin. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war in Australien. Und jetzt mal wieder Streit mit meinem Partner.
Ich verspürte nur Wut, Enttäuschung, Trauer, Einsamkeit, Angst und Sorgen. Alles erschien mir in diesem Moment so hoffnungslos.
Mit meiner Schwester wollte ich damals nicht über meine Ängste und Sorgen sprechen, da ich diese nicht auch noch mit meinen Problemen belasten wollte und alleine damit klar kommen wollte. Ich hatte auch Angst mich gegenüber den damaligen Freunden und meinem Partner in der Hinsicht zu öffnen aus Angst wegen diesen Ängsten belächelt zu werden.
Im Nachhinein habe ich erkannt, dass es falsch war diese Probleme zu verdrängen und mich nicht meinem Umfeld anzuvertrauen und offen darüber zu sprechen was mich beschäftigt und welche Ängste mich bewegen. Damals habe ich die Prioritäten auf das viele Feiern mit den Freunden gelegt. Im Nachhinein würde ich diese auch nicht als Freunde bezeichnen, sondern vielmehr als Gruppe mit der ich feiern konnte, aber auch nicht mehr. Denn sie haben mich nie so wahrgenommen wie ich wirklich war. Weil außer Feiern und trinken habe ich mit ihnen fast gar nichts unternommen. Es stand damals das Feiern definitiv im Vordergrund. Im Nachhinein betrachtet war es ein ausblenden von Missstimmungen, Missempfindungen, Flucht aus der Einsamkeit, verdrängen der Ängste und Sorgen.
Ich erkannte auch, dass ich eine Beziehung habe in der ich nicht glücklich bin und nicht so angenommen werde wie ich wirklich bin. Meine Wünsche wurden nicht beachtet und ich als Person fühlte mich nicht anerkannt und ausgenutzt. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation
(Zusammenfassung der Gründe
Innere: Ich fühlte mich teilweise ausgenutzt.
Ausblendung von Missstimmungen, Missempfindungen, unangenehmen Erfahrungen, Abbau von seelischem Stress. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation.
Äußere: Probleme mit dem Lebenspartner, Existenzängste
Auch ich muss eine MPU machen und hoffe auf eure Hilfe.
Vielen Dank im Voraus.
Nachstehend mein FB:
Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 154 cm
Gewicht: 48 kg
Alter: 55
eventl. Bundesland BW
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.04.2017
BAK: 1,82 Promille
Trinkbeginn: 17.30 Uhr
Trinkende: 19.45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20.45
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 03.03.2018
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Wurde mir entzogen? ja
Noch in der Probezeit?: nein
Habe noch nie einen besessen:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: bei geplanten Anlässen (ca. 8 – 10 im Jahr) max. ein Bier 0,3 l oder 1 Glas Sekt
Ich lebe abstinent seit: nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: -
Nein ich befinden mich im Urinscreeningprogram seit: -
Leberwerte ja/nein, seit wann............
in welchen Abständen...................
Anmerkung: LW sind besonders bei kontrolliertem Trinken (fast immer) von Wichtigkeit:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja seit 09/2018 / 7 Stunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie nein
(bitte Zeitraum von Beginn bis Ende angeben):
werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: Diclofenac wegen Bandscheibenvorfall
MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war der Ostersamstag 15.04.2017.
Ich habe zuhause geputzt und mein Ex-Partner war zum Einkaufen unterwegs, und wollte noch Geschenke besorgen, da wir für den Abend zu Freunden eingeladen waren. Um ca. 15 Uhr kam er vom Einkaufen zurück. Ich bemerkte, dass er schon etwas getrunken hatte und ich wurde sauer. Als ich dann festgestellt hatte, dass er nicht alles eingekauft hat so wie es vereinbart war, war ich so wütend und enttäuscht und so kam es mal wieder zu einem Streit. Nach einigem Hin und Her habe ich meine Handtasche und die Schlüssel geschnappt und habe mich ins Auto gesetzt und bin losgefahren um die fehlenden Sachen zu besorgen. Das war dann um 16 Uhr.
Wie ich so unterwegs war kamen schon enorme Gefühle in mir hoch. Ostern war in meinem bisherigen Leben schon immer ein prägnanter Tag.
Also habe ich alles Restliche besorgt u.a. auch den Kräuterlikör.
Wie ich so unterwegs war, kam mir noch der Gedanke, ich könnte noch kurz zum Friedhof fahren wo mein Ex-Schwiegervater begraben liegt. Meine Tochter hatte mir gesagt, dass das Grab bald rauskommt und ich war dort schon Jahre nicht mehr. Als ich dann auf dem Parkplatz vor dem Friedhof stand konnte ich mich zuerst nicht überwinden auf den Friedhof zu gehen. Ich saß im Auto und mir war mulmig. Was wäre wenn jetzt jemand von der alten Verwandtschaft oder gar mein Ex-Mann am Grab ist?
Meine Gefühle liefen Amok. Dann sah ich den Likör. Ich nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche um es gelassener zu sehen und ging dann auf den Friedhof. Ich verbrachte viel Zeit auf dem Friedhof, auch deshalb weil ich das Grab nicht gleich gefunden habe.
Zurück im Auto war ich erleichtert aber es kamen ganz viele Erinnerungen in mir hoch. Meine Hochzeit, er war unser Trauzeuge. Wie sehr er meine Kinder geliebt und verwöhnt hat. Er war ein sehr guter Mensch. Dann ging es weiter mit den Emotionen. Unser Einzug ins Haus an Ostern. Unsere Tochter wurde an Ostern getauft. Dann die Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung von den Häusern, Scheidung. Die Arbeitslosigkeit. Die ständigen Streitereien mit meinem ersten Partner nach der Scheidung vor 5 Jahren. Ich sah mein Leben als ein großer Scheiterhaufen. Ich bin total zusammengebrochen. Dann habe ich wieder aus der Flasche getrunken. Ich merkte wie es mir schwindlig wird und der Alkohol wirkte.
Ich wusste und spürte dass ich nicht mehr heimfahren konnte und wollte meine Schwester anrufen dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt dass ich gar kein Handy dabei hatte. Ich dachte noch auf einem öffentlichen Parkplatz kannst auch nicht bleiben und dachte ich fahre neben dem Friedhof in eine Anliegerstraße. Dort kann ich schlafen. Nach ungefähr 50 m sah ich auf einmal das Polizeilicht mit Aufschrift bitte rechts ranfahren, was ich dann auch tat.
Ich musste pusten und wurde dann mit auf die Wache genommen wo mir um 20.45 Uhr Blut abgenommen wurde.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 17.30 bis 19.45 Uhr trank ich ¼ l Kräuterlikör.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 50 m gefahren und wollte insgesamt 150 m fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein. Mir war schwindlig und übel. Ich dachte ich muss erbrechen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wusste dass ich nicht mehr fahrtüchtig bin und wollte meine Schwester anrufen, dass sie mich abholt. Ich habe dann festgestellt, dass ich mein Handy nicht dabei hatte. Da ich auf einem öffentlichen Parkplatz stand wollte ich in eine Anliegerstraße fahren um dort im Auto zu schlafen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen? nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bestimmt 100 mal. Unter Restalkohol mindestens 200 mal in der Zeit von 2015 – 2017.
Aufgrund der Fahrten mit Alkohol und Restalkohol habe ich mich immer in eine gefährliche Situation für mich und andere begeben. Ich bin froh und dankbar dass nie was ernsthaftes passiert ist. Ich bereue dies zutiefst und weiß dass dieses Verhalten verantwortungslos war.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Kontakt mit Alkohol war bei der Konfirmation meiner Schwester. Da war ich 10 Jahre alt. Da standen Weinflaschen auf dem Tisch und
Ich fragte was das ist. Mir wurde gesagt das dürfen nur Erwachsene trinken.
Selbst Alkohol habe ich mit 15 Jahren getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Gesteigerter Alkoholkonsum begann im Jahr 2015.
In den Jahren davor lediglich mal 1 Bier oder 1-2 Gläser Sekt zum Anstoßen bei Geburtstagen oder Weihnachten und Sylvester.
Es fing damit an dass ich meine Arbeitsstelle kündigte und zum Arbeiten ins Ausland gehen wollte. Ich hatte schon die Jahre vorher gute
Beziehungen im Ausland geknüpft und eine Arbeitsstelle in einer Tauchbasis bekommen. Im Sommer 2015 sollte es losgehen. Aufgrund von Unruhen, Terroranschlägen und der damit verbundene Tourismusrückgang wurde der Beginn verschoben und später dann gekänzelt.
Da ich alleine war bin ich dann öfters weggegangen. Ich habe neue Bekanntschaften geschlossen und habe eine Beziehung
angefangen. Es gab immer ein Anlass zum Feiern und es wurde viel Alkohol getrunken. Der Konsum ist von 2015 bis 2017 stetig gestiegen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In jungen Jahren mit 15 bis 19 Jahren 6 bis 8 Mal im Jahr 3-4 Bier. Während der Ausbildung hatte ich 4 mal im Jahr einen überbetrieblichen zweiwöchigen Lehrgang. Da wurde dann an den Wochenenden immer gefeiert und getrunken.
Nach der Ausbildung bis Ende 2014 nur bei besonderen Anlässen mal ein Bier oder 1-2 Gläser Sekt. Maximal 6-8 Mal im Jahr.
2015 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt , danach 2-3 Fl. Bier 0,3 l
2016 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 3-4 Fl. Bier 0,3 l
2017 zur Begrüßung 1-2 Gläser Sekt, danach 4-5 Fl. Bier 0,3 l
6 bis 8 x im Monat. Meistens Freitags und Samstags.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mit Freunden in Discos und auf Partys getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Es begann im Jahr 2015. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war so gut wie nie zuhause.
Ich hatte meine Arbeitsstelle gekündigt und wollte zum Arbeiten ins Ausland gehen. Als dies aufgrund der Unruhen und Terroranschlägen abgesagt wurde hat mich das sehr getroffen. Da verspürte ich Gedanken wie z.B. wie soll es jetzt weitergehen? Auf einmal verspürte ich Sorgen und Zukunftsängste.
Um nicht ständig zu grübeln und alleine daheim rumzusitzen begann ich an den Wochenenden in Discos wegzugehen. Da habe ich dann über den Abend und Nacht 1-2 Pils (0,3 l) getrunken. Ich habe auch relativ schnell neue Bekanntschaften gemacht und habe eine Beziehung angefangen. Er hatte einen großen Freundeskreis und wir wurden immer öfters auf Feste eingeladen. Alkohol zu trinken war normal. Die Stimmung wurde ausgelassener und lockerer. Die Partys wurden zeitlich immer länger und somit hat sich die Menge Alkohol die ich getrunken habe allmählich gesteigert.
In den Nächten als ich mit den damaligen Freunden zusammen war, war ich frei von diesen Ängsten und Sorgen. In diesen Nächten habe ich das alles verdrängen und ausblenden können und aus dieser Angst ausbrechen können.
Vor der TF ist alles in mir zusammengebrochen. Mein ganzes Leben lief wie ein Film vor meinen Augen ab.
Was hatte ich schon alles durchgemacht: Insolvenz meines Ex-Mannes, Zwangsversteigerung der Häuser, Scheidung. Jetzt schon zwei Jahre arbeitslos und arbeitssuchend. Ich hatte mindestens über 100 Absagen erhalten. Ich hatte enorme Zukunftsangst und fühlte mich als totale Versagerin. Mein Sohn ist mit seiner Freundin zusammengezogen und meine Tochter war in Australien. Und jetzt mal wieder Streit mit meinem Partner.
Ich verspürte nur Wut, Enttäuschung, Trauer, Einsamkeit, Angst und Sorgen. Alles erschien mir in diesem Moment so hoffnungslos.
Mit meiner Schwester wollte ich damals nicht über meine Ängste und Sorgen sprechen, da ich diese nicht auch noch mit meinen Problemen belasten wollte und alleine damit klar kommen wollte. Ich hatte auch Angst mich gegenüber den damaligen Freunden und meinem Partner in der Hinsicht zu öffnen aus Angst wegen diesen Ängsten belächelt zu werden.
Im Nachhinein habe ich erkannt, dass es falsch war diese Probleme zu verdrängen und mich nicht meinem Umfeld anzuvertrauen und offen darüber zu sprechen was mich beschäftigt und welche Ängste mich bewegen. Damals habe ich die Prioritäten auf das viele Feiern mit den Freunden gelegt. Im Nachhinein würde ich diese auch nicht als Freunde bezeichnen, sondern vielmehr als Gruppe mit der ich feiern konnte, aber auch nicht mehr. Denn sie haben mich nie so wahrgenommen wie ich wirklich war. Weil außer Feiern und trinken habe ich mit ihnen fast gar nichts unternommen. Es stand damals das Feiern definitiv im Vordergrund. Im Nachhinein betrachtet war es ein ausblenden von Missstimmungen, Missempfindungen, Flucht aus der Einsamkeit, verdrängen der Ängste und Sorgen.
Ich erkannte auch, dass ich eine Beziehung habe in der ich nicht glücklich bin und nicht so angenommen werde wie ich wirklich bin. Meine Wünsche wurden nicht beachtet und ich als Person fühlte mich nicht anerkannt und ausgenutzt. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation
(Zusammenfassung der Gründe
Innere: Ich fühlte mich teilweise ausgenutzt.
Ausblendung von Missstimmungen, Missempfindungen, unangenehmen Erfahrungen, Abbau von seelischem Stress. Ich war unglücklich und unzufrieden mit mir und meiner Lebenssituation.
Äußere: Probleme mit dem Lebenspartner, Existenzängste
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