Soll ich meinen Antrag bei der FSS zurückziehen

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Auch wenn sie dich nicht im Straßenverkehr erwischt haben, solltest du auch hier eine Antwort parat haben. :zwinker0004:

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Die Fragen haben nicht wirklich etwas mit Straßenverkehr zu tun, aber auch hier solltest du eine Antwort finden.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs wollte ich einfach anders sein und zu einer anderen colleren Clique gehören.
Anschließend lerne ich die Verschiedenen Einsatzgebiete der verschiedenen Drogen vorteilhaft einzusetzen. Auch ich musste dann für die Wirkungen auch immer höhere Dosen einsetzten was zu einer finanziellen Herausforderung und dann auch zu einem finanziellen Desaster wurde. Im Verlauf meiner Drogenkariere wurde der Konsum dann zwanghaft und wurde zur Sucht. Ohne Drogen fühlte ich mich unvollkommen und benutze auch Aussprüche wie: wenn ich wenig Drogen nehme, dann bestimmt mich die Droge. Wenn ich aber viel Drogen nehme bestimme ich die Droge.
Das ist die wichtigste Frage überhaupt, die Frage nach dem WARUM ?
Hier sollten alle Konsummotive zum tragen kommen, dass einzige Motiv was ich erkenne ... ist der Dazugehörigkeitswille in deiner Clique, mehr nicht ... und das ist zu wenig.
Was verbirgt sich hinter dem markierten Satz ?

In deiner Konsumbiografie gabs fast das gesamte Drogensortiment. Hier musst du jetzt beantworten warum du all diese Drogen konsumiert hast ... was waren die Gründe dafür !?

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, immer dann wenn ich meine im Drogenrausch getroffenen Fehlentscheidungen wieder mal getroffen hatte und unbedingt vergessen wollt oder mich von meiner Umwelt ausblenden wollte.
Wir reden hier von Phasen eines verstärkten Konsums ... was kommt nach einem Drogenrausch (die nächste Stufe)?

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ja, ich hatte Konsumpausen. Mehrmals hatte ich versucht von den Drogen loszukommen und habe das auch mehrfach für max. 6 Monate geschafft. Meine Schlussfolgerung daraus war dann, dass ich ja dann wenn ich will damit aufhören kann.
Spitzen hatte ich immer nach Fehlentscheidungen die ich im Rausch oder auf dem Weg zum Rausch oder den Nachwirkungen eines Rausches getroffen hatte.
Hier ebenfalls, Anlehnung an F23.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich lernte sehr früh das Abschalten mit Drogen kennen und hatte nur einige Male anders Abschalten ausprobiert. Und obwohl ich es gut fand zu Laufen oder Rad zu fahren, kam ich aus meinem Drogenumfeld nicht komplett heraus und nahm immer wieder Drogen.
Und was hat dich jetzt daran gehindert ?

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Ein paar Formalitäten gibts noch zu erledigen. :zwinker0004:

Auf alle Fälle hast du begriffen worum es geht ... und es wäre ein "Wunder" wenn nicht.

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen.:smiley138:
 

Rafael

Benutzer
Hallo Max,

ich habe die Punkte nochmal aufgearbeitet. Ich hoffe für meine MPU am 25.01. also in 2 Tage das Beste.

1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Im Biologieunterricht ca. im 6. Schuljahr / Drogenaufklärung

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 16 Jahren. An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Das ist schon ca.32 Jahre her.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Angefangen hat mein Konsumverlauf mit THC in Form von Haschisch. Nach dem ersten Konsum ging es ziemlich schnell zum täglichen Konsum mit „Freunden“ über. Nach einem regelmäßigen Konsum von ca. einem halben Jahr versuchten wir auch andere Drogen. Amphetamin und auch LSD bei Partybesuchen oder auch auf Ausflügen ans Meer oder abends in den Wald. THC war da schon zur täglichen Gebrauch geworden. Täglich anfangs 1 Gramm pro Tag später dann 2 Gramm und nach 2 – 3 Jahren waren es dann 2-3 Gramm täglich. Amphetamin und LSD waren Wochenendaktionen mit geringen Konsumeinheiten. 1-2 Gramm Amphetamin an einem Wochenende und 1-2 LSD Trips
pro Wochenende. Wobei der LSD Konsum ca. 2 Mal im Jahr vorkam. Nachdem sich unsere Interessengemeinschaft Drogenkonsum (Freundeskreis) aufgelösst hatte, konsumierte ich Drogen auch alleine oder nur mit einem Freund oder meiner Partnerin.
Ich konsumierte dann auch Magic Mushrooms und machte meine ersten Erfahrungen mit Kokain. Die Pilze nahm ich in hohen Dosen von 2-5 Gramm getrocknete Pilze mehrmals in der Woche. Ich stellte fest, dass mein Leben nicht mehr so lief wie vorher und ich stellte den Pilzkonsum nach einigen Wochen komplette ein. Mit dem Kokain ging das nicht so einfach. Es wurde zu meinem Verhängnis oder positiv gesehen zu meiner Rettung aus dem Drogenkonsum. Ich fing mit 25 Jahren an und beendete den Konsum am 15.09.2011. In diesen 18 Jahren konsumierte ich das Kokain in Kombination mit THC und auch Amphetamin. Ich nahm anfangs kleine Dosierungen bis hin zu 5 Gramm Dosierungen am Tag. Je nach Verfügbarkeit. Anfangs schnupfte ich später rauchte und schnupfte ich das Kokain.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja ich habe Drogen mit Alkohol zusammen Konsumiert. Ins besondere Kokain mit hochprozentigem Alkohol um die Wirkung zu potenzieren.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich mochte Alkohol nicht. Die Getränke schmeckten mir nicht und ich mochte die Wirkung nicht. Jedoch änderte sich das mit der Einnahme in Kombination mit Kokain.
Durch Kokain wurde ich aufgedreht und still. Durch den Alkohol mit Kokain wurde ich redselig und aufgeschlossen sowie ungehemmt auch Frauen gegenüber.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Wie schon o.a. THC, Amphetamin, Pilze, LSD

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Kontrollverlust bei hohen Dosen, Realitätsverlust gegenüber zu treffenden Entscheidungen in meinem Lebensverlauf, Verlust von Verantwortung meinem Job gegenüber, Verlust Arbeitsplatz, Verlust von guten Freunden, Verlust meiner Wohnung,
Sozialer Abstieg, bis hin zur Inhaftierung. Und das Alles empfand ich bis zur ersten Inhaftierung als normale Sache. So läuft halt das Leben, waren noch meine Worte. Der Eine möchte als „Normalo“ leben und der Andere so wie ich. Heute bin ich gerne ein Normalo und auch stolz darauf es geschafft zu haben, endlich mein Normal Leben gefunden zu haben.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich hatte trotz stätig fortlaufender negativer Auswirkungen weiter konsumiert. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass das genau die Bestätigung von Sucht ist.
Ich hatte immer angenommen, dass ich nicht süchtig bin. Ich hatte keinen körperlichen Entzug. Und ich brachte nur den körperlichen Entzug in Zusammenhang mit Sucht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Drogenwerte wurden bei mir nicht festgestellt. Auffällig wurde ich mit unerlaubtem Betäubungsmittelbesitz in den Jahren 2009 und 2010. Leider erst sehr spät. In den Jahren in denen es noch keine Testgeräte für THC und Amphetamin gab fuhr ich täglich unter dem Einfluss dieser Substanzen.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe immer konsumiert, wenn ich die Drogen hatte. Und ich hatte zwischen 2006 und 2010 fast täglich trogen gehabt und konsumiert wie o.a.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An den genauen Konsum meiner Auffälligkeiten in Bezug auf Drogen kann ich mich nicht mehr erinnern. Es waren Tage wie alle anderen Konsumtage, aber an diesen Tagen beschlagnahmte die Polizei meine Drogen und ich musste mir sehr aufwendig neue Drogen organisieren. Normalerweise hatte ich eine Tagesdosierung von ca. 2 Gramm Kokain und eine oder zwei 0,7 l Flachen hochprozentigen Alkohol.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war aus meinem Leben ausgebrochen und hatte mich den Drogen hingegeben und wollte auf jeden Fall nicht mehr in die Realität zurück um Erkennen zu müssen was für eine Fehlentscheidung ich getroffen hatte. Ich hatte ca. 50.000 € von meinem Konto einfach für Drogen ausgegeben und meine tolle Beziehung und sehr schöne Wohnung aufs Spiel gesetzt und verloren. Ich schämte mich mir selbst gegenüber und brauchte die Drogen um dies auszublenden und meine Gefühle auszuschalten. Ich fand den Weg zurück nicht mehr und wollte auch nicht mehr zurück.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz) :
Ich wurde mit Kokain in der Tasche von der Polizei in Aachen aufgegriffen. Der Aachener Polizei war ich bereits bekannt aus der Drogenszene und durch meine Freundinnen die schon oft auffällig geworden waren.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war jahrelang unter Einfluss von Drogen mit dem PKW im Straßenverkehr unterwegs.
Leider wurde ich da nicht erwischt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nach meinem Führerscheinentzug nicht mehr mit dem Wagen gefahren. Auffällig wurde ich 2008 mit dem Fahrrad. Nach einem durch mich verursachten Unfall hatte ich einen BAK von 0,66. Seit Ende September 2011 konsumiere ich keine Drogen mehr. Ebenfalls dem Alkohol habe ich mich abgewendet um mein Leben zu retten.
Mein Plan ist es bis zu meinem Lebensende keine Drogen zu nehmen und dazu gehört auch Alkohol.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Da es unter Drogeneinfluss nicht möglich ein Fahrzeug sicher zu führen. Die Wahrnehmung, Reaktion und das Handeln kann so beeinflusst sein, dass das sicher Führen eines Fahrzeuges unerwartet zu jeder Zeit auftreten kann. Ebenfalls bei den Nachwirkungen oder während des Zwanges wieder Konsumieren zu müssen (Sucht) ist zu erwarten, dass ein sicheres Führen von Fahrzeugen nicht möglich werden kann.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss? Verschiedene Drogen, verschiedener Einfluss aber Mindesten 24 h bis 3 Tage.
Nachweisbar sind die Drogen z.B. Cannabis aber bei Dauerkonsum z.B. 30 Tage.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann zu einer sehr schnellen Gewöhnung kommen und dadurch zur Erhöhung der Einnahmedosis. Daraus resultiert eine Sucht, die meist erst bemerkt wird, wenn es zu spät ist. So war es bei mir. Und das wollte ich dann jahrelang nicht wahr haben

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs wollte ich einfach anders sein und zu einer anderen colleren Clique gehören.
Anschließend lernte ich die verschiedenen Einsatzgebiete der verschiedenen Drogen vorteilhaft für mich einzusetzen. Nervosität vor Treffen mit Frauen bekämpfte ich mit Cannabis. Sexualität verstärkte ich mit Kokain oder Amphetamin (Versagensangst). Müdigkeit verschob ich ebenfalls sowie meine Ausdauer beim Arbeiten mit Kokain oder Amphetamin. Den Kokainrausch oder den Amphetaminrausch beendete ich dann mit Cannabis oder Haschisch. Pilze benutzte ich eine Zeit lang um der Realität zu entfliehen und die Erleuchtung zu erhalten wie die Mexikanischen Urfölker. Ich wollte was Besonderes sein durch den Drogenkonsum.
Als meine Begründung Allgemein benutzte ich Drogen, weil ich nicht so spießerisch sein wollte wie meine Eltern. Was sicherlich eine Ausrede war um meinen Konsum zu rechtfertigen, den ich für die Stärkung meines Selbstbewusstseins und Überwindung meiner Hemmungen im Alltag als auch bei Frauen einsetzte. Wie jeder Drogenkonsument musste auch ich dann für die Wirkungen auch immer höhere Dosen einsetzten was zu einer finanziellen Herausforderung und dann auch zu einem finanziellen Desaster wurde. Im Verlauf meiner Drogenkariere wurde der Konsum dann zwanghaft und zur Sucht. Ohne Drogen fühlte ich mich unvollkommen und benutze auch Aussprüche wie: wenn ich wenig Drogen nehme, dann bestimmt mich die Droge. Wenn ich aber viel Drogen nehme bestimme ich die Droge. Ich glaubte durch das Einnehmen von Drogenfrei zu sein und ungebunden von meinen Eltern.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein Umfeld war schon nach kurzen Zeit nur noch von Konsumenten geprägt. Die wenigen Drogenfreien aus meinem Umfeld waren entsetzt über meinen Konsum und meine Lebensweise und gaben mir den Rat mir Hilfe zu holen. Da ich aber von meinem Drogenleben überzeugt war, blieb ich Beratungsresistent.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, immer dann wenn ich meine im Drogenrausch getroffenen Fehlentscheidungen wieder mal getroffen hatte und unbedingt vergessen wollt oder mich von meiner Umwelt ausblenden wollte. Durch da häufige konsumieren wurden die Dosen auch höher.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja, an die Drogenberatungsstelle Kompass in Düsseldorf nach meinem Zweiten Gefängnisaufenthalt. Ich hatte schon mehrfach versucht, auch nach meinem ersten Gefängnisaufenthalt, von den Drogen loszukommen. Es ging immer nur einige Wochen oder auch nur Tage ohne Drogen. Obwohl ich mich schon sehr belesen hatte und ich wusste worauf es ankam um ein drogenfreies Leben zu leben, schaffte ich es nicht.
Ich dachte mir, dass es da noch etwas Anders geben muss, was ich nicht berücksichtigt hatte. Und so war es auch. Ich hatte außer Acht gelassen, dass ich keine Maschine.
Als ich dann in der Therapie erkannte, dass es um meine Gefühle und den Umgang mit diesen geht, war ich glücklich und dankbar diese Therapie zu machen. In der Theraie erkannte ich auch, dass ich bis an mein Lebensende abstinent leben möchte und den Grind dafür.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, nur mich.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ja, ich hatte Konsumpausen. Mehrmals hatte ich versucht von den Drogen loszukommen und habe das auch mehrfach für max. 6 Monate geschafft. Meine Schlussfolgerung daraus war dann, dass ich ja dann wenn ich will damit aufhören kann.
Spitzen hatte ich immer nach Fehlentscheidungen die ich im Rausch oder auf dem Weg zum Rausch oder den Nachwirkungen eines Rausches getroffen hatte. Ich konsumierte schon immer viel Drogen, meist mehr als die anderen die ich kannte. Meine Spitzen entstanden durch stätiges zuspitzen des Konsums. Mir reichte die Wirkung nicht mehr und wurde süchtig. Ich konsumierte immer, wenn ich Drogen hatte oder bekommen konnte. Anfangs berücksichtigte ich noch, dass ich auch Geld für Miete und Leben brauchte, später lebte ich dann nur noch für Drogen. Da ich auch Geld mit den Drogen verdiente, konnte ich mir lange einen hochdosierten Konsum leisten. Ich konsumierte weil ich Drogen hatte und weil ich auch jemand war in meinem Umfeld durch die Drogen.
Das war ja nur schein, denn als ich aufhörte Drogen zu verkaufen, war ich auch nicht mehr der begehrte Typ.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich lernte sehr früh das Abschalten mit Drogen kennen und hatte nur einige Male anders Abschalten ausprobiert. Und obwohl ich es gut fand zu Laufen oder Rad zu fahren, kam ich aus meinem Drogenumfeld nicht komplett heraus und nahm immer wieder Drogen.
Der dauernde Konsum und der ständige Besitz von Drogen hinderte mich daran ohne Drogen abzuschalten. Sehr lange hat es gedauert zu begreifen, dass die Drogen mein Leben und alle Vorteil die mit einem drogenfreien Leben verbunden sind zu wollen. Ebenfalls begriff ich, dass das Geld aus den Drogen nur meinen Konsum ständig auf einem hohen Pegel hält un mich am Leben hindert. Ein verhängnisvoller Kreislauf.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin in eine Drogenabhängigkeit geraten und bin Drogenabhängig bis an mein Lebensende. Das ich das erkannt habe war meine Rettung und der Weg endlich ein Leben ohne Drogen führen zu können. Ich glaube sogar, dass ich erst diesen Weg gehen musste, mit allen Unannehmlichkeiten und selbst auferlegten Hürden, um so leben zu können wie ich jetzt lebe. Unabhängig zu sein von den Drogen bedeutet mir Alles in meinem Leben. Ohne Geld ohne Wohnung ohne Freundin. Das kann alles passieren aber auf jeden Fall ohne Drogen. Mit Drogen meine Ich auch Alkohol.

29. Waren sie drogenabhängig?
Ich bin Drogenabhängig. Mein Leben funktioniert nur in Abstinenz.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte, hätte, hätte, bestimmt gab es an einigen Stellen meines Lebens Punkt an denen ich durch andere Entscheidungen andere Wege gegangen wäre. Ich bin froh, dass ich inhaftiert wurde und das auch 2 Mal, da das erste Mal nicht die Wirkung gebracht hatte die ich brauchte um einen anderen Weg zu gehen. Im Gefängnis und noch 4 offenen Verfahren hatte ich begriffen, wenn das so weiter geht, dann werde ich noch in kürzester Zeit sterben oder noch oft ins Gefängnis kommen, aber auf jeden Fall immer Süchtig sein und nie selbstbestimmt weiterleben können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich keine, durch Drogenkonsum, durch die Nachwirkungen von Drogenkonsum
oder durch das große Verlanden (Zwang) nach Drogenkonsum, Fehlentscheidungen in meinem Leben treffen möchte. Ich möchte nur noch bis an mein Lebensende im hier und jetzt in dieser Realität bleiben und Herr über meine Gefühle und Empfindungen sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Es war in der Therapie. Meine Bezugsgruppe sollte die Begründung für eine Abstinenz aufschreiben. Ich wollte zwar abstinent leben, aber warum genau konnte ich nicht sagen.
Ich wollte keine Drogen mehr nehmen. Jetzt aber wurde es konkret und hinter mir schloss sich ein Tor und es gab auch keine Geheimwege mehr zu der Welt des Drogenkonsums mehr. Das ist jetzt ca.4,5 Jahre.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Das hatte ich in meiner Drogenkariere auch schon mehrfach probiert und festgestellt, dass es wirklich sehr viel Disziplin braucht um das durchführen zu können. Es ist anstrengender als keine Drogen zu nehmen. Ich habe bei mir festgestellt, dass durch die Einnahme von Drogen genau diese Disziplin sofort nicht vorhanden ist oder sehr schnell verschwindet. Für mich als Süchtigen, gibt es nur einen Weg. Abstinenz.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war ein langer Weg. Drogenträume noch und nöcher. Sogar heute noch träume ich von erlebten Drogentagen. Ich musste lernen alleine zu sein bis ich mir einen neuen Freundeskreis aufbauen konnte. Oft hatte ich daran gedacht doch wieder an den Ort zu gehen, wo mir alle Leute bekannt waren. Ein für mich fragwürdiger Ort, jedoch mit bekannten Menschen mit bekannten Gewohnheiten. Ich fragte mich sehr oft ob es sich lohnen würde diesen steinigen Weg zu gehen um mit fast mitte Vierzig ganz von vorne anzufangen. Eine Insolvenz zu durchlaufen, viele Gerichtskosten abzubezahlen, eine Bewährung zu durchlaufen, keine Bekannten zu haben, kein Geld zu haben und das Alles auch noch ohne Drogen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Die Menschen in der Therapie und anschließender Nachsorge. Ein Verhaltenstherapeut über mehr als ein Jahr hinweg, eine Selbsthilfegruppe (Guttempler in Düsseldorf)
Die Menschen an meinem Arbeitsplatz (Alle informiert über meine Sucht und mein Vorleben), mein neuer Bekanntenkreis, meine Freundin (seit 3 Jahren und seit einem Jahr zusammenlebend) und zu guter Letzt meine Mutter, die leider letzten September verstorben ist. Es ist schön, dass meine Mutter das noch mitbekommen konnte und so stolz wie sie auf mich war von uns gehen konnte.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen Menschen, die ich aus der Vergangenheit kenne die mit Drogen nichts zu tun haben, bestärken mich und suchen den Kontakt zu mir wieder.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nach meinen Auffälligkeiten hatte ich noch Kontakt bis zu meiner zweiten Inhaftierung. Seit meiner Therapie habe ich keinen Kontakt mehr zu den Menschen aus meinem vorherigen Drogenleben.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Seit meiner Therapie vermeide ich Situationen ausgesetzt zu sein in denen es zu Drogenkonsum kommen könnte. Da ich wissentlich keinen Kontakt zu Menschen pflege die Drogen konsumieren werde ich auch nicht mit Drogen konfrontiert.
Bei Alkohol sieht es da ja anders aus. Alkoholkonsum sehe ich schon ab und zu mal.
Ich bereite mich dann darauf vor und stelle immer sicher, dass ich zu jeder Zeit auch einfach nach Hause gehen kann. Alle Menschen in deren Umfeld ich mich aufhalten wissen von mir von meiner Alkohol- und Drogensucht.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde bis an mein Lebensende abstinent leben. Das ist mein Ziel. Somit habe ich nicht vor mit Cannabis oder anderen Drogen umzugehen. Einen Notfallplan für einen Rückfall habe ich für mich auch zurechtgelegt den ich aber nicht erleben möchte.
Dadurch das ich mich ständig mit meiner Abhängigkeit beschäftige in Form von
Vorträgen auch vor Ärzten und Psychologen als auch Süchtigen, bleibe ich immer an meinem Thema und meinem Plan der Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
 

Rafael

Benutzer
Fortsetzung

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich lebe abstinent.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich hatte früher schon Rückfälle und kenne die einschleichenden fahrlässigen Gedankenläufe als auch die Handlungen in Punkto Kontaktaufnahme zu aletn Bekannten aus dem Drogenkreis. Sollte mir das auffallen, bin ich sofort bei meiner Selbsthilfegruppe oder nehme Kontakt zu meinen Notfallkontakten auf.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich bin abstinenter Alkoholiker.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
16 Jahre

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
Drogensucht

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
Meine Drogensucht verlief in einer langen Zeit. Insgesamt über 32 Jahr mit verschiedenen Konsumphasen und auch drogenfreien Phasen. Die Spitzenzeit
verlief über den Zeitraum 2005 bis 2010/11. Innerhalb dieser Jahre lebte ich ohne festen Wohnsitz in der Drogenszene. Straftaten; Verhaftungen und auch Todesfälle in meinem Umfeld und auch von mir gehörten zu meinem Tagesablauf, denn der Besitz von Drogen ist ja eine Straftat. Diese Umgebung ist auch von Gewalt geprägt.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
Mein Verhalten war schlimmer als vor der ersten Auffälligkeit.

48. Warum hat es sich so entwickelt?
Mein Drogenkonsum spitze sich im Verlauf der Jahre zu und ich verlor den Bezug zur Realität. Durch die Drogenabhängigkeit gehörten Straftaten in Form von Drogenbesitz oder die Verteidigung von Drogen mittels Waffen und Gewaltanwendung zu meinem Tagesablauf. Somit kam es auch zu Anzeigen und Verhaftungen.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
Bei dem vorhergehenden Versuch bei der MPU, habe ich lediglich eine abstinente Phase eingehalten und nicht begriffen was eigentlich mit mir los ist schon seit vielen Jahren.
Hätte ich das Gutachten damals mal verinnerlicht, wäre mir vieles uns ins Besondere die Zeit zwischen 2006 und 2010/2011 erspart geblieben. Trotzdem möchte ich meine Therapie nicht missen. Denn erst in der Therapie habe ich gelernt mich so zu akzeptieren wie ich bin. Meine Gefühle zu akzeptieren und auch zu akzeptieren, dass ich in manchen Fällen mal rot werde, nicht Alles auf Anhieb kann und erst erlernen muss. Mich schüchtern und unsicher fühle wenn ich neue Menschen treffe, obwohl die es wohl als anders empfinden wie ich.
Drogen haben bis jetzt jeden betrogen, das musste auch ich erfahren.

Liebe Grüße und bis bald
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nach meinem Führerscheinentzug nicht mehr mit dem Wagen gefahren. Auffällig wurde ich 2008 mit dem Fahrrad. Nach einem durch mich verursachten Unfall hatte ich einen BAK von 0,66. Seit Ende September 2011 konsumiere ich keine Drogen mehr. Ebenfalls dem Alkohol habe ich mich abgewendet um mein Leben zu retten.
Mein Plan ist es bis zu meinem Lebensende keine Drogen zu nehmen und dazu gehört auch Alkohol.
Ich helfe dir ... du hattest gar keinen Konflikt, denn zu diesem Zeitpunkt hast du dir darüber gar keine Gedanken gemacht ... sonst hättest du es ja nicht gemacht.

Den Rest hast du, wie erwartet, gut umgesetzt.

Ich denke du bist insgesamt gut vorbereitet, du wirst das schaffen. :smiley711:
Ich wünsche dir viel Glück und natürlich auch Erfolg für deine MPU.

Noch ein kleiner Tipp, halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)
 

Rafael

Benutzer
Hallo Max,

vielen Dank für die letzten Tipps noch.

Ich mache mich jetzt auf den Weg mit allen Unterlagen in der Tasche. Ausgeschlafen und bürgerlich gekleidet.
Traubenzucker werde ich mir noch auf dem Weg in die City besorgen. Ich fahre rechtzeitig los und
fühle mich bereit für die Begutachtung.

Für mich kann es nur gut ausgehen, auch wenn ich ein negatives Gutachten bekomme.
Ich habe mein Leben in meinen Händen und lebe unabhängig.

Bis bald und einen schönen Tag.

Liebe Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich hoffe du bist Glücklich und nicht deprimiert .. egal wie, dein neuer Lebensweg bleibt der Gleiche. :zwinker0004:
 

Rafael

Benutzer
Hallo Max,
Hallo Nancy,
ich bin nach drei Stunden glücklich raus gekommen. Es lief wirklich sehr gut und das Beste war, der Gutachter der an dem Infoabend
da war und mir den Mut zur Vorbereitung ohne Kurs bzw. mit Büchern und Internet gemacht hat, war mein Gutachter.
Er kannte "Sicher und kostenneutal durch die MPU" noch nicht, war von meinem Bericht darüber sehr begeistert und interessiert.
Einen MPU-Verlaufsbericht werde ich noch am Wochenende erstellen und einfügen. Mein Gutachten möchte ich Euch auch gerne nach Erhalt
zur Verfügung stellen. Vielen Dank an dieser Stelle und bis bald.
Liebe Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dann will ich mal den kleinen Glückwunsch hier lassen, du hast alles richtig gemacht. :smiley711:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Rafael,

Hallo Max,
Hallo Nancy,
ich bin nach drei Stunden glücklich raus gekommen. Es lief wirklich sehr gut und das Beste war, der Gutachter der an dem Infoabend
da war und mir den Mut zur Vorbereitung ohne Kurs bzw. mit Büchern und Internet gemacht hat, war mein Gutachter.

das ist ja toll, aber auch bei einem anderen GA wäre es sicher gut für dich gelaufen....

Er kannte "Sicher und kostenneutal durch die MPU" noch nicht, war von meinem Bericht darüber sehr begeistert und interessiert.

Ob wir da wohl künftig öfter einen fachlich versierten Mitleser haben werden....

Einen MPU-Verlaufsbericht werde ich noch am Wochenende erstellen und einfügen. Mein Gutachten möchte ich Euch auch gerne nach Erhalt
zur Verfügung stellen.

Das wäre prima :smiley711:

Ich möchte dann auch schon meinen kleinen Glückwunsch da lassen, der große Glückwunsch folgt wenn du dein pos. Ga erhalten hast....:smiley138:
 

Rafael

Benutzer
Mein Termin in der Einladung war der 25.01.17 - 08:00 h.

Vorsorglich habe ich mich schon frühzeitig, mit allen meinen Unterlagen in Original und einer Mappe mit den Kopien für den Gutachter, aufgemacht. Vier Fragestellungen hatte die FSS an mich und das GI gesendet, die es jetzt auszuräumen galt.

Wie von Max empfohlen war ich ausgeschlafen, frisch geduscht und rasiert, 2 Tage vorher beim Friseur und mit Traubenzucker bestückt um 7:45 h am Eingang der Räumlichkeiten TÜV-Nord Mobilität D-dorf eingetroffen. 30 Minuten vorher ein Brötchen und ein Espresso gefrüchstückt und anschließend vor der Türe des GI die 2 Plättchen Traubenzucker eingenommen.

Nette Begrüßung und Aushändigung von 2 Fragebögen ohne svorherigen Personalabgleich. "Machen wir dann gleich" waren die Worte dazu. Ich erkundigte mich noch, ob ich beim Ausfüllen der Bögen meine Notizen nutzen kann. Das wurde mir positiv bestätigt und ich nahm in einem Wartezimmer in einem großen Raum mit einem großen Tisch in der Mitte an dem Tisch platz.

Die Räumlichkeiten waren mir schon von den Urinabgabeterminen und dem Infoabend mit einem Gutachter vertraut. Der eine Bogen war der Alkohol- und Drogenbogen und der andere Bogen enthielt die Fragen zu persönlichen Daten, Erkrankungen, Hobbys und dem beruflichen Werdegang. Ich fing an den Alkohol- und Drogenbogen auszufüllen. Schon nach kurzer Zeit kam der Mitarbeiter und bat mich für den Personenabgleich mit ihm zu kommen. Meinen Personalausweis musste ich vorlegen.

Ich überreichte alle meine zusammengetragenen folgend aufgelisteten Unterlagen: Abstinenznachweis Alkohol und Abstinenznachweis Drogen, Aufenthaltsbescheinigung der Entgiftung vom Alkohol. Therapieaufnahmeschein, Therapiebescheinigung, Therapieabschlussbericht, Urinkontrollblätter aus der Therapie alles aus 2011/2012 (6 Monate), Therapienachsorge Bescheinigungen (12 Monate). Verhaltenstherapiebescheinigung (14 Monate), MPU Gutachten aus 2002, Impuls Verkehrspsychologen Beratungsbescheinigung, Beschluss vom Amtsgericht über Straferlass nach Bewährung, Gerichtsbeschluss Amtsgericht vorzeitige Restschuldbefreiung durch Bezahlung des gesamten Betrages. Bescheinigung Wildwasserkanuverein Vorstandsarbeit, Bescheinigung ehrenamtliches Engagement in Seminaren für Ärzte und Therapeuten im Zusammenhang mit Suchterkrankungen und dem Umgang mit Patienten, Zwischenzeugnis Arbeitgeber und Prüfungsbescheinigungen Gefahrgutbeauftragter sowie Bescheinigung fachliche Eignung Güterverkehr mit einem Ausdruck Verkehrsleiter (BAG).

Alle meine Daten bezüglich 9 Straftaten und der 3 Eintragungen im FEAR aus Flensburg sowie meinen gesamten Lebenslaufdaten im negativen Abschnitt als auch die positiven Veränderungen meines Lebens habe ich immer wieder datumsmäßig gelernt. Bei den Bögen brauchte ich das dann nicht da ich auf die Unterlagen zurückgreifen konnte. Nach der Aushändigung der Unterlagen konnte ich wieder ca. 20-30 Minuten an den Bögen weiterarbeiten.

Dann kam erneut der Mitarbeiter und nahm uns zu zweit zum Reaktionstest mit. Auch auf diesen hatte ich mich mit einer CD (Keine Angst vor der MPU Ausgabe 2016 und den dazugehörigen Fußpedalen, Kostenpunkt gebraucht bei ebay Kleinanzeigen ca 70 €) vorbereitet. In einem Zimmer waren zwei Computerplätze mit den dazugehörigen Ausstattung für die Reaktionstests aufgebaut. Es waren zwei Test. 7 Minuten Figurenvergleichstest und 40 Linienzuordungsaufgaben (Spaghettitest). Das sind meiner Meinung nach die einfachen Varianten. Es gibt andere schwerere Test! Es lief reibungslos, schnell und sicher für mich.

Anschließend wieder weiter an den Bögen gearbeitet bis der Arzt mich holte und mich mit Hilfe meines Ausgefüllten persönlichen Bogens und dem Alkohol- und Drogenbogen zu meinen Erkrankungen und Konsummengen befragte. Ausführlich unterhielten wir uns über meine Alkohol- und Drogensucht sowie über die Therapien die ich durchgeführt hatte. Nach der Blut- und Urinabgabe untersuchte er mich im liegen und anschließend machte ich einige Fingerführungs- und Gleichgewichtstest bei geschlossenen Augen. Ebenfalls wurde die Leber abgetastet. Wir verabschiedeten uns und er wünschte mir weiterhin alles Gute für mein weiteres Leben. Es wären ja nicht so viele, die es so schaffen wie ich, gab er mir noch mit auf den Weg.

Es war jetzt 09:30 h geworden. Ich wartete bei einem Apfel und einem Kaffee bis 10:00 h auf den Gutachter. Als er kam, war auch dieser mir schon aus dem Informationsabend bekannt. Ich fand ihn damals vor ca. 12 Monaten sehr kompetent und sachlich. Er war es, der damals gesagt hatte, dass es für Ihn sehr positiv, angenehm und erleichternd sei, wenn der zu Begutachtende alles zur MPU mitbringt, um ihm schwarz auf weiß zu zeigen was durchgeführt wurde um einen Lebenswandel oder eine Aufarbeitung der zu begutachtenden Taten bzw. Zweifel an der Eignung, auszuräumen. Genau das bestätigte sich jetzt.

Wir arbeiteten jetzt zusammen die Fragestellungen der FSSt sowie meine Taten und Lebensabschnitte durch wobei ich der Gesprächsführende und der Gutachter der Zwischenfragende und aufmerksam verfolgende sowie Mitschreibende der Begutachtung war. Mit der Aussage jetzt dürften wir alles haben oder fällt Ihnen noch was ein., beendete er die Begutachtung und teilte mir mit, dass er mir, wenn die Blut- und Urinproben in Ordnung sind, ein positives Gutachten innerhalb von 14 Tage zukommen lässt. Er bat mich noch zu unterschreiben, dass er mich schon darüber informiert hat. Ich hatte einen Kloß im Hals und verabschiedete mich. Ein Stein viel von mir ab.

Es war jetzt 11:00 h und es hatte 3 Stunden gedauert. Jetzt warte ich auf mein Gutachten und hoffe, dass mit dem Blut und Urin alles OK ist. Ich weiß ja, dass alles OK ist. Trotzdem, ich habe das Gutachten noch nicht in den Händen. Ich kann jedem nur nahelegen, sich wirklich mit seinem Fall zu beschäftigen. Die Grundlagen zu Alkohol oder Drogen im Straßenverkehr alle 100 % zu kennen und einsichtig zu sein. Bei mir wurde nicht viel über Trennung Alkohol - Straßenverkehr geredet und auch nicht über Berechnungsformeln der Promille, Promillegrenzen oder Alkoholgehalt in Gramm von Biergläsern usw, denn ich bin Suchtkrank. Ich hatte mein Konzept zu meiner Abstinenz zu präsentieren. Jeder hat ja eine andere Aufgabenstellung.

Bereitet Euch gut vor und kennt Euren zu begutachtenden Sachverhalt besser als der Gutachter. Er oder Sie kennt den Sachverhalt sehr sehr gut. Alles Gute und Liebe Grüße. Ich werde weiterhin in diesem Forum mitlesen und versuchen auch Tipps zu geben. Ich finde es faszinierend zu sehen, dass es Menschen gibt die hier kontinuierlich und unermüdlich zur Verfügung stehen und an den Aufgabenstellungen von Betroffenen arbeiten und Hilfe anbieten und geben. Hut ab und vielen Dank dafür.

Danke Nancy und Danke Max
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Max

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Sehr guter Bericht, ich denke das da nichts mehr schief geht. :smiley711:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Sehe ich wie Max :smiley22:

Ich möchte mich auch bei dir für deinen Bericht bedanken, Rafael, und habe ihn zu unseren Erfahrungsberichten hinzugefügt.

Ich habe den Text ein wenig lesbarer gestaltet, da das "en-bloc"-lesen doch sehr anstrengend ist...:smiley138:
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Rafael, :smiley138:
das Forum bedankt sich sich sehr herzlich für die großzügige Spende! :hand0025:

Alles Gute für die weitere Zukunft! :smiley711:
 
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