Hallo Max,
ich habe die Punkte nochmal aufgearbeitet. Ich hoffe für meine MPU am 25.01. also in 2 Tage das Beste.
1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Im Biologieunterricht ca. im 6. Schuljahr / Drogenaufklärung
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 16 Jahren. An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Das ist schon ca.32 Jahre her.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Angefangen hat mein Konsumverlauf mit THC in Form von Haschisch. Nach dem ersten Konsum ging es ziemlich schnell zum täglichen Konsum mit „Freunden“ über. Nach einem regelmäßigen Konsum von ca. einem halben Jahr versuchten wir auch andere Drogen. Amphetamin und auch LSD bei Partybesuchen oder auch auf Ausflügen ans Meer oder abends in den Wald. THC war da schon zur täglichen Gebrauch geworden. Täglich anfangs 1 Gramm pro Tag später dann 2 Gramm und nach 2 – 3 Jahren waren es dann 2-3 Gramm täglich. Amphetamin und LSD waren Wochenendaktionen mit geringen Konsumeinheiten. 1-2 Gramm Amphetamin an einem Wochenende und 1-2 LSD Trips
pro Wochenende. Wobei der LSD Konsum ca. 2 Mal im Jahr vorkam. Nachdem sich unsere Interessengemeinschaft Drogenkonsum (Freundeskreis) aufgelösst hatte, konsumierte ich Drogen auch alleine oder nur mit einem Freund oder meiner Partnerin.
Ich konsumierte dann auch Magic Mushrooms und machte meine ersten Erfahrungen mit Kokain. Die Pilze nahm ich in hohen Dosen von 2-5 Gramm getrocknete Pilze mehrmals in der Woche. Ich stellte fest, dass mein Leben nicht mehr so lief wie vorher und ich stellte den Pilzkonsum nach einigen Wochen komplette ein. Mit dem Kokain ging das nicht so einfach. Es wurde zu meinem Verhängnis oder positiv gesehen zu meiner Rettung aus dem Drogenkonsum. Ich fing mit 25 Jahren an und beendete den Konsum am 15.09.2011. In diesen 18 Jahren konsumierte ich das Kokain in Kombination mit THC und auch Amphetamin. Ich nahm anfangs kleine Dosierungen bis hin zu 5 Gramm Dosierungen am Tag. Je nach Verfügbarkeit. Anfangs schnupfte ich später rauchte und schnupfte ich das Kokain.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja ich habe Drogen mit Alkohol zusammen Konsumiert. Ins besondere Kokain mit hochprozentigem Alkohol um die Wirkung zu potenzieren.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich mochte Alkohol nicht. Die Getränke schmeckten mir nicht und ich mochte die Wirkung nicht. Jedoch änderte sich das mit der Einnahme in Kombination mit Kokain.
Durch Kokain wurde ich aufgedreht und still. Durch den Alkohol mit Kokain wurde ich redselig und aufgeschlossen sowie ungehemmt auch Frauen gegenüber.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Wie schon o.a. THC, Amphetamin, Pilze, LSD
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Kontrollverlust bei hohen Dosen, Realitätsverlust gegenüber zu treffenden Entscheidungen in meinem Lebensverlauf, Verlust von Verantwortung meinem Job gegenüber, Verlust Arbeitsplatz, Verlust von guten Freunden, Verlust meiner Wohnung,
Sozialer Abstieg, bis hin zur Inhaftierung. Und das Alles empfand ich bis zur ersten Inhaftierung als normale Sache. So läuft halt das Leben, waren noch meine Worte. Der Eine möchte als „Normalo“ leben und der Andere so wie ich. Heute bin ich gerne ein Normalo und auch stolz darauf es geschafft zu haben, endlich mein Normal Leben gefunden zu haben.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich hatte trotz stätig fortlaufender negativer Auswirkungen weiter konsumiert. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass das genau die Bestätigung von Sucht ist.
Ich hatte immer angenommen, dass ich nicht süchtig bin. Ich hatte keinen körperlichen Entzug. Und ich brachte nur den körperlichen Entzug in Zusammenhang mit Sucht.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Drogenwerte wurden bei mir nicht festgestellt. Auffällig wurde ich mit unerlaubtem Betäubungsmittelbesitz in den Jahren 2009 und 2010. Leider erst sehr spät. In den Jahren in denen es noch keine Testgeräte für THC und Amphetamin gab fuhr ich täglich unter dem Einfluss dieser Substanzen.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe immer konsumiert, wenn ich die Drogen hatte. Und ich hatte zwischen 2006 und 2010 fast täglich trogen gehabt und konsumiert wie o.a.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An den genauen Konsum meiner Auffälligkeiten in Bezug auf Drogen kann ich mich nicht mehr erinnern. Es waren Tage wie alle anderen Konsumtage, aber an diesen Tagen beschlagnahmte die Polizei meine Drogen und ich musste mir sehr aufwendig neue Drogen organisieren. Normalerweise hatte ich eine Tagesdosierung von ca. 2 Gramm Kokain und eine oder zwei 0,7 l Flachen hochprozentigen Alkohol.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich war aus meinem Leben ausgebrochen und hatte mich den Drogen hingegeben und wollte auf jeden Fall nicht mehr in die Realität zurück um Erkennen zu müssen was für eine Fehlentscheidung ich getroffen hatte. Ich hatte ca. 50.000 € von meinem Konto einfach für Drogen ausgegeben und meine tolle Beziehung und sehr schöne Wohnung aufs Spiel gesetzt und verloren. Ich schämte mich mir selbst gegenüber und brauchte die Drogen um dies auszublenden und meine Gefühle auszuschalten. Ich fand den Weg zurück nicht mehr und wollte auch nicht mehr zurück.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz) :
Ich wurde mit Kokain in der Tasche von der Polizei in Aachen aufgegriffen. Der Aachener Polizei war ich bereits bekannt aus der Drogenszene und durch meine Freundinnen die schon oft auffällig geworden waren.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war jahrelang unter Einfluss von Drogen mit dem PKW im Straßenverkehr unterwegs.
Leider wurde ich da nicht erwischt.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nach meinem Führerscheinentzug nicht mehr mit dem Wagen gefahren. Auffällig wurde ich 2008 mit dem Fahrrad. Nach einem durch mich verursachten Unfall hatte ich einen BAK von 0,66. Seit Ende September 2011 konsumiere ich keine Drogen mehr. Ebenfalls dem Alkohol habe ich mich abgewendet um mein Leben zu retten.
Mein Plan ist es bis zu meinem Lebensende keine Drogen zu nehmen und dazu gehört auch Alkohol.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Da es unter Drogeneinfluss nicht möglich ein Fahrzeug sicher zu führen. Die Wahrnehmung, Reaktion und das Handeln kann so beeinflusst sein, dass das sicher Führen eines Fahrzeuges unerwartet zu jeder Zeit auftreten kann. Ebenfalls bei den Nachwirkungen oder während des Zwanges wieder Konsumieren zu müssen (Sucht) ist zu erwarten, dass ein sicheres Führen von Fahrzeugen nicht möglich werden kann.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss? Verschiedene Drogen, verschiedener Einfluss aber Mindesten 24 h bis 3 Tage.
Nachweisbar sind die Drogen z.B. Cannabis aber bei Dauerkonsum z.B. 30 Tage.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Es kann zu einer sehr schnellen Gewöhnung kommen und dadurch zur Erhöhung der Einnahmedosis. Daraus resultiert eine Sucht, die meist erst bemerkt wird, wenn es zu spät ist. So war es bei mir. Und das wollte ich dann jahrelang nicht wahr haben
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs wollte ich einfach anders sein und zu einer anderen colleren Clique gehören.
Anschließend lernte ich die verschiedenen Einsatzgebiete der verschiedenen Drogen vorteilhaft für mich einzusetzen. Nervosität vor Treffen mit Frauen bekämpfte ich mit Cannabis. Sexualität verstärkte ich mit Kokain oder Amphetamin (Versagensangst). Müdigkeit verschob ich ebenfalls sowie meine Ausdauer beim Arbeiten mit Kokain oder Amphetamin. Den Kokainrausch oder den Amphetaminrausch beendete ich dann mit Cannabis oder Haschisch. Pilze benutzte ich eine Zeit lang um der Realität zu entfliehen und die Erleuchtung zu erhalten wie die Mexikanischen Urfölker. Ich wollte was Besonderes sein durch den Drogenkonsum.
Als meine Begründung Allgemein benutzte ich Drogen, weil ich nicht so spießerisch sein wollte wie meine Eltern. Was sicherlich eine Ausrede war um meinen Konsum zu rechtfertigen, den ich für die Stärkung meines Selbstbewusstseins und Überwindung meiner Hemmungen im Alltag als auch bei Frauen einsetzte. Wie jeder Drogenkonsument musste auch ich dann für die Wirkungen auch immer höhere Dosen einsetzten was zu einer finanziellen Herausforderung und dann auch zu einem finanziellen Desaster wurde. Im Verlauf meiner Drogenkariere wurde der Konsum dann zwanghaft und zur Sucht. Ohne Drogen fühlte ich mich unvollkommen und benutze auch Aussprüche wie: wenn ich wenig Drogen nehme, dann bestimmt mich die Droge. Wenn ich aber viel Drogen nehme bestimme ich die Droge. Ich glaubte durch das Einnehmen von Drogenfrei zu sein und ungebunden von meinen Eltern.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein Umfeld war schon nach kurzen Zeit nur noch von Konsumenten geprägt. Die wenigen Drogenfreien aus meinem Umfeld waren entsetzt über meinen Konsum und meine Lebensweise und gaben mir den Rat mir Hilfe zu holen. Da ich aber von meinem Drogenleben überzeugt war, blieb ich Beratungsresistent.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, immer dann wenn ich meine im Drogenrausch getroffenen Fehlentscheidungen wieder mal getroffen hatte und unbedingt vergessen wollt oder mich von meiner Umwelt ausblenden wollte. Durch da häufige konsumieren wurden die Dosen auch höher.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja, an die Drogenberatungsstelle Kompass in Düsseldorf nach meinem Zweiten Gefängnisaufenthalt. Ich hatte schon mehrfach versucht, auch nach meinem ersten Gefängnisaufenthalt, von den Drogen loszukommen. Es ging immer nur einige Wochen oder auch nur Tage ohne Drogen. Obwohl ich mich schon sehr belesen hatte und ich wusste worauf es ankam um ein drogenfreies Leben zu leben, schaffte ich es nicht.
Ich dachte mir, dass es da noch etwas Anders geben muss, was ich nicht berücksichtigt hatte. Und so war es auch. Ich hatte außer Acht gelassen, dass ich keine Maschine.
Als ich dann in der Therapie erkannte, dass es um meine Gefühle und den Umgang mit diesen geht, war ich glücklich und dankbar diese Therapie zu machen. In der Theraie erkannte ich auch, dass ich bis an mein Lebensende abstinent leben möchte und den Grind dafür.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, nur mich.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ja, ich hatte Konsumpausen. Mehrmals hatte ich versucht von den Drogen loszukommen und habe das auch mehrfach für max. 6 Monate geschafft. Meine Schlussfolgerung daraus war dann, dass ich ja dann wenn ich will damit aufhören kann.
Spitzen hatte ich immer nach Fehlentscheidungen die ich im Rausch oder auf dem Weg zum Rausch oder den Nachwirkungen eines Rausches getroffen hatte. Ich konsumierte schon immer viel Drogen, meist mehr als die anderen die ich kannte. Meine Spitzen entstanden durch stätiges zuspitzen des Konsums. Mir reichte die Wirkung nicht mehr und wurde süchtig. Ich konsumierte immer, wenn ich Drogen hatte oder bekommen konnte. Anfangs berücksichtigte ich noch, dass ich auch Geld für Miete und Leben brauchte, später lebte ich dann nur noch für Drogen. Da ich auch Geld mit den Drogen verdiente, konnte ich mir lange einen hochdosierten Konsum leisten. Ich konsumierte weil ich Drogen hatte und weil ich auch jemand war in meinem Umfeld durch die Drogen.
Das war ja nur schein, denn als ich aufhörte Drogen zu verkaufen, war ich auch nicht mehr der begehrte Typ.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich lernte sehr früh das Abschalten mit Drogen kennen und hatte nur einige Male anders Abschalten ausprobiert. Und obwohl ich es gut fand zu Laufen oder Rad zu fahren, kam ich aus meinem Drogenumfeld nicht komplett heraus und nahm immer wieder Drogen.
Der dauernde Konsum und der ständige Besitz von Drogen hinderte mich daran ohne Drogen abzuschalten. Sehr lange hat es gedauert zu begreifen, dass die Drogen mein Leben und alle Vorteil die mit einem drogenfreien Leben verbunden sind zu wollen. Ebenfalls begriff ich, dass das Geld aus den Drogen nur meinen Konsum ständig auf einem hohen Pegel hält un mich am Leben hindert. Ein verhängnisvoller Kreislauf.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin in eine Drogenabhängigkeit geraten und bin Drogenabhängig bis an mein Lebensende. Das ich das erkannt habe war meine Rettung und der Weg endlich ein Leben ohne Drogen führen zu können. Ich glaube sogar, dass ich erst diesen Weg gehen musste, mit allen Unannehmlichkeiten und selbst auferlegten Hürden, um so leben zu können wie ich jetzt lebe. Unabhängig zu sein von den Drogen bedeutet mir Alles in meinem Leben. Ohne Geld ohne Wohnung ohne Freundin. Das kann alles passieren aber auf jeden Fall ohne Drogen. Mit Drogen meine Ich auch Alkohol.
29. Waren sie drogenabhängig?
Ich bin Drogenabhängig. Mein Leben funktioniert nur in Abstinenz.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte, hätte, hätte, bestimmt gab es an einigen Stellen meines Lebens Punkt an denen ich durch andere Entscheidungen andere Wege gegangen wäre. Ich bin froh, dass ich inhaftiert wurde und das auch 2 Mal, da das erste Mal nicht die Wirkung gebracht hatte die ich brauchte um einen anderen Weg zu gehen. Im Gefängnis und noch 4 offenen Verfahren hatte ich begriffen, wenn das so weiter geht, dann werde ich noch in kürzester Zeit sterben oder noch oft ins Gefängnis kommen, aber auf jeden Fall immer Süchtig sein und nie selbstbestimmt weiterleben können.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich keine, durch Drogenkonsum, durch die Nachwirkungen von Drogenkonsum
oder durch das große Verlanden (Zwang) nach Drogenkonsum, Fehlentscheidungen in meinem Leben treffen möchte. Ich möchte nur noch bis an mein Lebensende im hier und jetzt in dieser Realität bleiben und Herr über meine Gefühle und Empfindungen sein.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Es war in der Therapie. Meine Bezugsgruppe sollte die Begründung für eine Abstinenz aufschreiben. Ich wollte zwar abstinent leben, aber warum genau konnte ich nicht sagen.
Ich wollte keine Drogen mehr nehmen. Jetzt aber wurde es konkret und hinter mir schloss sich ein Tor und es gab auch keine Geheimwege mehr zu der Welt des Drogenkonsums mehr. Das ist jetzt ca.4,5 Jahre.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Das hatte ich in meiner Drogenkariere auch schon mehrfach probiert und festgestellt, dass es wirklich sehr viel Disziplin braucht um das durchführen zu können. Es ist anstrengender als keine Drogen zu nehmen. Ich habe bei mir festgestellt, dass durch die Einnahme von Drogen genau diese Disziplin sofort nicht vorhanden ist oder sehr schnell verschwindet. Für mich als Süchtigen, gibt es nur einen Weg. Abstinenz.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war ein langer Weg. Drogenträume noch und nöcher. Sogar heute noch träume ich von erlebten Drogentagen. Ich musste lernen alleine zu sein bis ich mir einen neuen Freundeskreis aufbauen konnte. Oft hatte ich daran gedacht doch wieder an den Ort zu gehen, wo mir alle Leute bekannt waren. Ein für mich fragwürdiger Ort, jedoch mit bekannten Menschen mit bekannten Gewohnheiten. Ich fragte mich sehr oft ob es sich lohnen würde diesen steinigen Weg zu gehen um mit fast mitte Vierzig ganz von vorne anzufangen. Eine Insolvenz zu durchlaufen, viele Gerichtskosten abzubezahlen, eine Bewährung zu durchlaufen, keine Bekannten zu haben, kein Geld zu haben und das Alles auch noch ohne Drogen.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Die Menschen in der Therapie und anschließender Nachsorge. Ein Verhaltenstherapeut über mehr als ein Jahr hinweg, eine Selbsthilfegruppe (Guttempler in Düsseldorf)
Die Menschen an meinem Arbeitsplatz (Alle informiert über meine Sucht und mein Vorleben), mein neuer Bekanntenkreis, meine Freundin (seit 3 Jahren und seit einem Jahr zusammenlebend) und zu guter Letzt meine Mutter, die leider letzten September verstorben ist. Es ist schön, dass meine Mutter das noch mitbekommen konnte und so stolz wie sie auf mich war von uns gehen konnte.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die wenigen Menschen, die ich aus der Vergangenheit kenne die mit Drogen nichts zu tun haben, bestärken mich und suchen den Kontakt zu mir wieder.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nach meinen Auffälligkeiten hatte ich noch Kontakt bis zu meiner zweiten Inhaftierung. Seit meiner Therapie habe ich keinen Kontakt mehr zu den Menschen aus meinem vorherigen Drogenleben.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Seit meiner Therapie vermeide ich Situationen ausgesetzt zu sein in denen es zu Drogenkonsum kommen könnte. Da ich wissentlich keinen Kontakt zu Menschen pflege die Drogen konsumieren werde ich auch nicht mit Drogen konfrontiert.
Bei Alkohol sieht es da ja anders aus. Alkoholkonsum sehe ich schon ab und zu mal.
Ich bereite mich dann darauf vor und stelle immer sicher, dass ich zu jeder Zeit auch einfach nach Hause gehen kann. Alle Menschen in deren Umfeld ich mich aufhalten wissen von mir von meiner Alkohol- und Drogensucht.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde bis an mein Lebensende abstinent leben. Das ist mein Ziel. Somit habe ich nicht vor mit Cannabis oder anderen Drogen umzugehen. Einen Notfallplan für einen Rückfall habe ich für mich auch zurechtgelegt den ich aber nicht erleben möchte.
Dadurch das ich mich ständig mit meiner Abhängigkeit beschäftige in Form von
Vorträgen auch vor Ärzten und Psychologen als auch Süchtigen, bleibe ich immer an meinem Thema und meinem Plan der Abstinenz.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein