TF am 14.10.2017, 2,3 Promille BAK

Fs weg 2017

Benutzer
Hallo zusammen, hallo Nancy,
muss mich erstmal zurecht finden. Ich hoffe dass das jetzt alles so richtig ist, was ich hier mache.

Wie gewünscht erstmal der FB Alkohol:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: mänlich
Größe: 181 cm
Gewicht: 108 Kg
Alter: 57

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 14.10.2017
BAK: 2,3
Trinkbeginn: ca. 18:00
Trinkende: ca. 00:55
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:05

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: 14.10.2017
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: ?

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: beschlagnahmt
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:-

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1Punkt aus 2016, Geschwindigkeitsüberschreitung auf BAB
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch keine

Bundesland: S.-H.

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 15.10.2017

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: Doch. 1xHaaranalyse, dann Ureensceening auf 12 Mon. ausgelegt.

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Noch nicht. Will ich ab Anfang Januar anfangen.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Beratungsgespräch Tüv-Nord. Wollte sich nicht festlegen ob AB o. KT (wollte lieber Kurs verkaufen, in dem dann eine Aussage getroffen wird).
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: offen
Welche Stelle (MPI): offen
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1978 TF, 1990 neu beantragt mit MPU positiv, FS 1990 komplett neu gemacht für PKW. 1999 einen Monat Fahrverbot wegen Geschwindigkeitsüberschreitung auf BAB. Einen Monat Fahrverbot Ordnungswidrigkeit Alkohol vor April 2001. Einen Punkt aus September 2016 wegen Geschwindigkeitsüberschreitung auf BAB.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fs weg 2017,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Ja, du hast alles richtig gemacht, von daher schon mal ein :smiley711:

Bzgl. deiner "Altlasten" dürfte zumindest im Bereich Alkohol alles getilgt sein und du gehst als Ersttäter zur MPU.

Ich sehe das du dich zur Abstinenzkontrolle für ein Jahr entschlossen hast, ich halte dies für die richtige Entscheidung, möchte dich aber dennoch fragen ob du dies zum jetzigen Zeitpunkt "nur" für die MPU machst, oder dich wirklich für ein "alk.freies" Leben entschieden hast?

Was genau ist dir denn passiert? Wie kam zu der hohen Alk.gewöhnung?
 

Fs weg 2017

Benutzer
Hallo Nancy,
erstmal vielen Dank, das es euch und euer Forum gibt!

Ich glaube, den Entschluss zur Abstinenz sollte man sich genau überlegen. Dafür ist es meiner Meinung nach mit 55 abstinenten Tagen noch zu früh. Auch wenn ich seither schon mehrere Anlässe abstinent hinter mich gebracht habe, was mir auch nicht schwer fiel. Zur Zeit nenne ich es eine freiwillige Trinkpause. Ich möchte gerne noch eine Weile Trainieren bevor ich mich endgültig entscheide. Wenn ich mich jedoch für Abstinenz entscheiden sollte, dann ist es fürs Leben und nicht für die MPU!
Das erste Haarscreening ist übrigens für den 30.01.2018 festgemacht.

Zu deiner zweiten Frage "Was genau ist dir denn passiert", muss oder kann ich eigentlich nur antworten, dass ich wohl einen alkoholnahen Lebensstil hatte, bei dem die Trinkanlässe aber seit ca. 30 Jahren immer geplant(Bahn, Bus, Taxi, zu Fuß)waren und in der Regel nur an den Wochenenden stattfanden. Und das gestaltete sich auch nicht so, das ich so trank, dass ich die Kontrolle verlor oder Black out's hatte oder mich daneben benahm. Man kann aber sicher davon reden, das ich gößere Mengen Alkohol gewohnt war.
Mein familiäres und soziales Umfeld würde ich persönlich als sehr stark bezeichnen: seit 26 Jahren glücklich verheiratet, 2 Söhne:36 J., verh. 2 Ki. u. 24 Jahre und noch in Ausbildung. Zu allen ein liebendes, respektvolles Verhältnis. Und unseren Hund nicht zu vergessen, der uns täglich die nötige Portion frisch Luft und auch Bewegung verschafft. Und letztlich ich selber. 30 Jahre beim drittgrößten FFZ Produzenten der Welt beschäftigt. Angefangen als Schlosser und heute Produktionsteuerung und Disposition von Fremdteilen im Millionen-Bereich. Das erzähle ich nicht, weil ich damit angeben will, sondern um zu zeigen, dass ich ein ansonsten gefestigtes, fleißiges, stabiles und relativ erfolgreiches, zufriedenes Leben führe.
Und einen guten, verlässlichen Freundeskreis habe ich auch, der Bescheid weiß.

Auch treibe ich so langsam und vorsichtig wieder Sport, nach dem ich ca. 11/2 Jahre wegen einer Brustwirbelverletzung pausieren musste.

Mein Fehler war meiner Meinung nach, dass ich am 13.10.2017 , nach einem Telefonat mit meinem Bruder, das ich vom Auto aus führte, wir uns spontan in einer Kneipe treffen wollten. Wobei der Anlass auch nicht gerade ein besonders toller war(Mutter, die never ending bad story). Das Ende vom Lied war, ich war zuerst da und er sagte ab. Ich trank entschieden zu viel und setzte mich ins Auto und fuhr in Richtung Heimat. Das war klarer Missbrauch.
Ich versuche gerade mein Leben mit dem Alkohol zu Papier zu bringen. Bin jetzt ca. im Jahr 2004 angekommen. Wenn es dich interessiert, lasse ich dir das gerne zukommen, wenn ich demnächst fertig werde.


Ich habe noch ein paar Anmerkungen und natürlich auch Fragen. Zunächst geht es mir nochmal um die Altlasten.
Wie schon gesagt, habe ich mir meine FS-akte am 30.10.2017 angesehen. Sie bestand aus einem alten grauen Pappordner mit nichts drinnen als dem polizeilichen Beschlagnahmungsformular meines FS vom 14.10.2017. Auf mein mehrfaches Nachfragen, ob das meine
komplette FS-akte sei, wurde dies so von der SB bestätigt. Man hat also, wenn man mir nichts vorenthalten hat offensichtlich alle Altlasten gelöscht. Werde mir die Akte aber bei Wiederbeantragung nochmal ansehen und erfragen, was ggf. noch hinzugefügt wird bevor sie zum MPI geschickt wird.

Zum Sachverhalt und besseren Verständnis:
1978 (18 Jahre alt) Erstführerschein Kl. 1u.3 gemacht. 1978 TF (die eigentlich schlafen auf dem Fahrersitz bei laufenden Motor war. Polizei hat's anders gesehen). Unter Jugendstrafrecht zu 18 Monate Sperrzeit verurteilt. Der Richter war nicht zimperlich.
Mangels Geld und der Einsicht, dass ich wohl noch nicht reif für den FS bin, habe ich erst 1989/90 wieder beantragt. Das hatte zur Folge, dass ich den FS komplett neu machen musste weil ich mehr als 24 Monate bis zur wieder Beantragung verstreichen lassen habe. MPU wurde verlangt und positiv erledigt. Dann zur Fahrschule und Fs Kl. 3 gemacht. Da ich 2007 nochmal den Fs für Motorrad gemacht habe, lautet das Ausstellungsdatum meines FS 2007. So ist es auch in der Beschlagnahmung angegeben.

Frage 1: Gilt die Erteilung des FS 1990 als Wiedererteilung und darf diese der FS-akte die der GA bekommt beigelegt werden, da das Delikt selber ja getilgt ist.

Frage 2: Können sich aus Führungszeugnis BZR, oder KBA noch Rückschlüsse auf die Altlasten ziehen lassen, wenn sonst nichts gewesen war und auch nicht ist?

Soweit es nicht unbedingt notwendig ist, würde ich mich dazu nicht mehr äußern wollen.

Über Antwort würde ich mich freuen.Danke

Wenn du sonst noch Fragen hast, bitte melde dich.


MfG
Fs weg 2017
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Frage 1: Gilt die Erteilung des FS 1990 als Wiedererteilung und darf diese der FS-akte die der GA bekommt beigelegt werden, da das Delikt selber ja getilgt ist.
Gilt als Wiedererteilung, muss inzwischen gelöscht sein und darf nicht mehr verwertet werden.

Frage 2: Können sich aus Führungszeugnis BZR, oder KBA noch Rückschlüsse auf die Altlasten ziehen lassen, wenn sonst nichts gewesen war und auch nicht ist?
Auch hier gilt die Nichtmehrverwertbarkeit, du brauchst hierzu keine Angaben mehr machen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fs weg 2017,

danke für deine ausführliche Antwort.

[.....]
Ich glaube, den Entschluss zur Abstinenz sollte man sich genau überlegen. Dafür ist es meiner Meinung nach mit 55 abstinenten Tagen noch zu früh. Auch wenn ich seither schon mehrere Anlässe abstinent hinter mich gebracht habe, was mir auch nicht schwer fiel. Zur Zeit nenne ich es eine freiwillige Trinkpause. Ich möchte gerne noch eine Weile Trainieren bevor ich mich endgültig entscheide. Wenn ich mich jedoch für Abstinenz entscheiden sollte, dann ist es fürs Leben und nicht für die MPU!

Den letzten Satz wollte ich genau so von dir hören, denn alles andere macht keinen Sinn. Ich hoffe aber, dass aus deiner Trinkpause in der Zukunft eine zufriedene Abstinenz werden kann...

Mein Fehler war meiner Meinung nach, dass ich am 13.10.2017 , nach einem Telefonat mit meinem Bruder, das ich vom Auto aus führte, wir uns spontan in einer Kneipe treffen wollten. Wobei der Anlass auch nicht gerade ein besonders toller war(Mutter, die never ending bad story). Das Ende vom Lied war, ich war zuerst da und er sagte ab. Ich trank entschieden zu viel und setzte mich ins Auto und fuhr in Richtung Heimat. Das war klarer Missbrauch.
Ich versuche gerade mein Leben mit dem Alkohol zu Papier zu bringen. Bin jetzt ca. im Jahr 2004 angekommen. Wenn es dich interessiert, lasse ich dir das gerne zukommen, wenn ich demnächst fertig werde.

Selbstverständlich interessiert mich das, denn aus deinen Angaben ist bisher -zumindest für mich- noch nicht ersichtlich warum du so/zuviel getrunken hast.
Familiäres Umfeld in Ordnung, erfülltes Arbeitsleben, guter Freundeskreis....i-etwas muss in deiner Aufzählung fehlen...
think.gif



Deine Fragen hatte mein Kollege ja schon beantwortet. :smiley138:
 

Fs weg 2017

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Hallo Nancy, Hallo Max,
vielen Dank erstmal an euch für die Beantwortung meiner Fragen.

An Nancy: Wenn ich mit meiner "Alkoholbeichte" fertig bin, werde ich sie dir zukommen lassen. Ich hoffe, dass ich beim schreiben vielleicht schon ein paar Reflektionen habe.

Ansonsten werde ich mich in eurem Forum ordentlich belesen. Genug Stoff ist ja vorhanden.

MfG und ein schönes Wochenende

Fs weg 2017
 

Fs weg 2017

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Hallo Nancy,
ich habe fertig. Ich hoffe, ich habe es einigermaßen hinbekommen. Und Danke nochmals für eure Mühe.Fühle mich gut aufgehoben.

Fs weg 2017

Persönliche Daten

geb. 03.04.1960 in Hamburg, verheiratet seit 26 Jahren, zwei erwachsene Söhne,
davon einer noch in Ausbildung.

Fs weg 2017

Alkohollebenslauf

Meine erste Berührung mit Alkohol hatte ich mit ca. 14 Jahren. Einen Schluck Bier aus Opas Flasche. Hat aber nicht geschmeckt. Viel zu bitter.

Ich trieb als Schüler sehr viel Leistungssport und hatte mit dem Thema Alkohol noch nichts am Hut. Irgendwie fand ich Leichtathletik und Schwimmen interessanter. Meine Ärztin sagt, dass man das heute noch auf dem EKG sehen kann. Faszinierend.

Nach dem Ende meiner Schulzeit begann ich im August 1976 eine Maurerlehre, die ich 1979 beendete. Dort war es zum Beispiel so, dass im Bauwagen immer eine Kiste Bier stand, aus der sich die Gesellen bedienten.
So ca. Mitte des zweiten Lehrjahres durfte ich dann auch zulangen.
Habe dann aber festgestellt, dass mich das müde und lustlos machte. Habe dann lieber mal abends mit Freunden ein Bier getrunken.
Auch habe ich nie direkt vor, während oder direkt nach der Arbeit(Kiosk oder direkt nach der Arbeit in die Kneipe) getrunken. Das ist im Übrigen bis heute so geblieben. Größere Mengen Alkohol waren dem Wochenende vorbehalten.

1978 (18 Jahre alt) Führerschein Kl. 1u.3 gemacht. 1978 TF (die eigentlich schlafen auf dem Fahrersitz bei laufendem Motor war. War glaube ich damals auch gleichbedeutend mit TF). Unter Jugendstrafrecht zu 18 Monate Sperrzeit verurteilt. Der Richter war nicht zimperlich.

Auch während meiner Bundeswehrzeit(1980-1982) war Alkohol kein Fremdwort.
In der Grundausbildung noch nicht so sehr, da wir in der Regel von morgens 5:00 bis abends 21:00 voll eingespannt waren und um 22:00 war „Licht aus“.
Nach der Grundausbildung wurde dann nach Dienstschluss relativ oft am Abend Bier getrunken. Entweder im Mannschaftsheim oder auf der Stube, beim Karten spielen. Man musste nicht mehr so früh raus und hatte allgemein mehr Freizeit.
Wofür ich mich allerdings nie begeistern konnte, waren die Sauforgien im Zug während der Heimfahrt. Das fand ich irgendwie völlig asozial und auch peinlich.

Nach der Bundeswehr fand dann meine Berufliche Umorientierung statt. Ein Freund von mir besorgte mir eine Arbeit in seiner Firma. Maschinenbau und Feinmechanik. Mit seiner Hilfe und der anderer Kollegen eignete ich mir viel neues Wissen und auch können an. Zudem hatte ich im Gegensatz zum Baugewerbe 12 Monate im Jahr garantierte Arbeit ohne „Schlechtwetter“ oder Entlassung über den Winter.

Für Geld war also gesorgt, so dass ich meine Sturm und Drangzeit in aller Form ausleben konnte. Heißt, so ziemlich jedes Wochenende auf Piste mit entsprechender Alkoholverkostung. Manchmal viel und manchmal weniger. Auf jeden Fall regelmäßig an den Wochenenden. Feste Beziehungen gab es zu dieser Zeit nicht.
Als sportlichen Ausgleich spielte ich mit Freunden Fußball in einer zweiten Herren-Mannschaft im Verein und in unserer Kneipenmannschaft, die im Hamburger Betriebssport angemeldet war. Und das sogar relativ erfolgreich. In fünf Jahren dreimal Betriebssportmeister und einmal Vereinsmeister.
Wobei man nicht verheimlichen sollte, dass dort der Umgang mit Alkohol mit Sicherheit nicht unbekannt war und am Wochenende auch schon mal reichlich floss. Meisterschaftsfeiern, Mannschaftsgrillabende, Tunierausrichtung mit anschließender Feier und…und…und.
Eigentlich gab es zu der Zeit kaum Wochenenden ohne Alkohol.

Das ging dann so ca. fünf Jahre. Betriebssport war zwischenzeitlich eingestellt, weil unsere Stammkneipe dichtmachte. Damit reduzierten sich dann auch die Trinkanlässe, was mich aber nicht störte, oder dazu veranlasste, mir neue zu suchen. Ganz im Gegenteil. Es war schon ganz angenehm, nicht mehr so eingespannt zu sein.

1988 lernte ich meine Frau kennen. Und nein, nicht etwa in einer Kneipe, sondern beim Kaffee trinken in einem Eduscho-Laden, wo sie arbeitete.
Dort kam ich nach Feierabend auf dem Weg nach Hause vorbei und trank öfter einen Kaffee.
Nach mehreren Wochen Smalltalk, essen gehen und gegenseitigen Besuchen wurden wir ein Paar und sind nach ca. einem Jahr zusammengezogen.

Meine Frau brachte damals ihren siebenjährigen Sohn Patrick mit in die Beziehung. Wir waren uns von Anfang an sympathisch und haben uns gut verstanden.
Die Beziehung hatte den Effekt, dass sich das Leben und die Freizeit überwiegend zu Hause oder auf Besuch bei Freunden Abspielte. Je nach Besuchsanlass wurde dabei auch öfter mal Alkohol getrunken aber sehr häufig eben auch nicht. Regelmäßige Kneipenbesuche haben seit dieser Zeit nicht mehr stattgefunden.

1989/90 habe ich dann meinen FS wieder beantragt. Das hatte zur Folge, dass ich den FS komplett neu machen musste weil ich mehr als 24 Monate bis zur wieder Beantragung verstreichen lassen habe. MPU wurde verlangt und positiv erledigt. Dann zur Fahrschule und in vier Wochen den FS Kl. 3 durchgezogen.
Und weil ich schon immer Lust auf Boot fahren hatte, habe ich gleich noch den Sportbootführerschein in der Volkshochschule gemacht.
Ist nicht so einfach und schnell zu machen wie der PKW-FS, aber dafür wesentlich interessanter.

Ansonsten waren wir zu der Zeit sehr fleißig. Neben unserer Hauptberuflichen Tätigkeit arbeiteten wir an den Wochenenden noch für eine Bekannte in einem Tennisclub in Hamburg. Schön war dabei, dass wir Patrick immer mitnehmen konnten, der sich dort auch wohlfühlte, weil die Anlage auch für Kinder ausgelegt war und natürlich auch andere Kinder dort waren, mit denen er spielen konnte. Trinken fand zu der Zeit nicht wirklich statt. Zu Kaputt.

Zu der Zeit wurde bei meiner Frau der Wunsch nach einem zweiten Kind immer lauter. Ich fand die Vorstellung auch schön und habe das dann gleich mit einem Heiratsantrag verbunden. Den sie auch annahm.
Da wir in den letzten zwei Jahren, wie gesagt, sehr fleißig waren und ein für unsere Verhältnisse stattliches Kapital angespart hatten, konnten wir uns eine Hochzeit ohne fremde Unterstützung, oder Schulden zu machen leisten. Die Eltern meiner Frau waren leider schon sehr früh verstorben, so dass ich sie gar nicht mehr kennen lernen durfte. Und von meinen Eltern wollte ich nichts haben, weil das Verhältnis zu meiner Mutter nicht eben als gut zu bezeichnen war und ist. Die Einladung meiner Eltern zu unserer Hochzeit war für mich auch eher Pflicht als Freude.

Am 09.08.1991 wurde geheiratet mit einer zünftigen Polterhochzeit mit ca. 250 Gästen. Nicht abstinent, aber morgens um 6:00 noch gerade gehend, nicht lallend die letzten Gäste verabschiedet, den Discjockey abgerechnet und dann Porzellan weggeräumt. Wer die Verantwortung hat muss den Überblick behalten.
Nach Hause ging es mit dem Taxi.

Ansonsten übten wir auch für das gemeinsam gewünschte Kind, was sich irgendwie schwierig gestaltete. Unter anderen war leider auch eine Fehlgeburt im vierten Monat dabei. Als wir eigentlich schon mit dem Kinderwunsch abgeschlossen hatten, sollte es doch klappen.
Am 24. Januar 1993 kam dann unser gemeinsamer Sohn Felix gesund auf die Welt.
Zu dieser Zeit trank ich Alkohol so gut wie nur Anlassbezogen und geplant. Die Geburt meines Sohnes war zum Beispiel so ein Anlass, um mit ein paar Freunden ordentlich ein paar Bier und auch ein paar Kümmel dazu zu trinken. Auch hier wurde so geplant, dass niemand das Auto nutzte. Zu Fuß los und mit dem Taxi nach Hause.

Zu dem freudigen Ereignis der Geburt sollte sich aber auch ein trauriges hinzu gesellen. Nach dem mein Vater 1990 eine Darmkrebsoperation vermeintlich gut überstanden hatte, kam der Krebs Ende 1992 zurück und er wurde zum Pflegefall. Das einzige, was ich meiner Mutter je hoch angerechnet habe, ist, dass sie meinen Vater bis zum Ende am 26 November 1993 zu Hause gepflegt hat. Ich verstehe bis heute nicht, wieso man Menschen so elendig verrecken lässt. Ich habe es hautnah miterlebt, weil ich fast täglich dort war. Den Fäulnisgeruch hatte ich eingebildet noch mindestens ein Jahr in der Nase. In dieser Zeit habe ich mir dann auch öfter mal abends zu Hause unter der Woche 1-2 Drink’s gegeben, um wieder runter zu kommen. War auch nicht so einfach seinen Vater bei Lebendigen Leibe verfaulen zu sehen.

Im Juli 1993 kauften wir uns ein altes Kajütsegelboot, Bj. 65, mit viel Restaurationsarbeit, welche ich komplett selber erledigte. Unseren Liegeplatz hatten wir an der Ostsee, in Damp, von wo aus wir dann Wochenendausflüge und Urlaube machten.
Auch hier wurde zu den verschiedensten Anlässen Alkohol konsumiert. War ja auch irgendwie gemütlich abends seinen Tee mit Rum mit Stegnachbarn zu trinken und über gemeinsame Interessen zu klönen. Oder gemeinsam gefangenen Fisch am Steg zu grillen und dabei ein paar Bier und kurze zu nehmen. Meistens blieb es auch im Rahmen. Wenn auch manchmal in einem großzügig gestecktem. Wenn jedoch klar war, dass wir nächsten Morgen rausfahren wollten, habe ich mich mit dem Alkohol trinken sehr zurück gehalten. Dann sind wir eher mal ein bisschen früher schlafen gegangen, um morgens früh fit zu sein.
Wobei Patrick sich so ca. 1996 langsam abnabelte und nicht mehr so häufig mitkam. Außerdem begann er 1997 eine Lehre und befand sein Leben jetzt selbst zu bestimmen. Da er eigentlich immer ganz vernünftig war und sich bisher keine großartigen Eskapaden geleistet hatte, war das auch in Ordnung für uns.
So ca. 2001 war es dann soweit. Patrick sagte uns, dass er nach Hamburg ziehen würde und auch schon eine Wohnung in Aussicht hätte. Das ergab sich aus seinem Freundeskreis und der Arbeit, der er nachging. Außerdem war Hamburg sowieso viel cooler als unser dreißigtausend Einwohner zählendes Kaff. Unser Felix war damals 8 Jahre alt, und davon überhaupt nicht begeistert und auch ziemlich traurig jetzt von seinem großen Bruder einfach so “alleine gelassen zu werden“.
Es war natürlich auch für uns etwas beklemmend ihn nun in die „große weite Welt zu entlassen“, sicherten ihm aber natürlich jegliche Hilfe und Unterstützung zu.

Mit der Einführung des Euro 2002 mussten wir dann leider feststellen, dass unser ohnehin schon relativ teures Hobby für uns zu kostspielig wurde und wir uns 2003 nach langen hin und her rechnen entschlossen, das Schiff zu verkaufen. Gleichzeitig reifte der Gedanke eine Eigentumswohnung zu kaufen, damit wir zum Renteneinstieg Mietfrei wohnen können. Im Dezember 2003 ging der Verkauf dann auch über die Bühne und im Februar 2004 erwarben wir dann eine schöne Zentrumsnahe aber trotzdem ein bisschen im Grünen liegende Eigentumswohnung. Was nicht ganz unwichtig war, da meine Frau nie einen Führerschein besaß. So war gewährleistet, dass Versorgung, Arbeitsweg, Schulweg etc. nicht in Stress ausartete. Soweit ich das aus jetziger Sicht beurteilen kann, werden wir die Wohnung, wie geplant, zum Rentenantritt bezahlt haben.

Mein Trinkverhalten zu dieser Zeit würde ich als relativ normal bezeichnen. Zuhause trank ich eigentlich selten. Wenn doch, vielleicht mal ein Bier. Aber dabei blieb es dann auch. Regelmäßige Kneipenbesuche gab es nicht mehr. Auf Partys allerdings trank ich dann auch schon mal mehr. Je nachdem, wie die Stimmung war und wie spät bzw. früh es wurde. Zu Trinkanlässen fuhren wir grundsätzlich nicht mit dem Auto. Entweder steuerten wir unser Ziel zu Fuß an oder wir benutzten öffentliche Verkehrsmittel. Nachhause nahmen wir dann in der Regel ein Taxi mit mehreren Leuten. Oder gingen halt auch zu Fuß wieder nach Hause.

Im Januar 2004 bekamen wir tierischen Familienzuwachs. Das wir diesen Wunsch erst jetzt umsetzten, lag daran das Hund und Schiff für mich nicht vereinbar war. Habe genug Bordhunde gesehen, die sich offenkundig überhaupt nicht wohlfühlten oder auch schon mal über Bord gingen. Felix fand das natürlich auch toll und freute sich schon auf seinen neuen Kumpel. Und wie der Zufall es so wollte, hatten beide am gleichen Tag Geburtstag.
Dabei war von Anfang an klar, dass die Verantwortung für den Hund bei uns lag. Man schenkt Kindern keine Tiere, ohne zu wissen, dass man als Erwachsener dafür verantwortlich ist und sich zu kümmern hat.
Nach neun Wochen konnten wir unseren Figo-Louis, einen Parson-Russel Terrier, dann endlich zu uns nach Hause holen. Zudem hatten wir Figo regelmäßig zweimal die Woche bei unserer Züchterin im Nachbardorf besucht damit wir uns schon mal ein bisschen kennenlernen konnten.

Die nächsten drei Jahre verbrachten wir nun die Wochenenden Samstag mit Felix auf dem Fußballplatz, wo er mit seiner Manschaft spielte, und Sonntag mit Figo auf dem Hundeplatz, den der Mann unserer Züchterin auf Vereinsbasis leitete.
Mein Alkoholkonsum zu dieser Zeit beschränkte sich auch hier auf das Wochenende. Beim Fußball mit Felix max. ein kleines Bier und beim Grillen auf dem Hundeplatz waren es dann auch schon mal zwei kleine Biere.

2007 traf ich einen guten alten Freund wieder, der mir erzählte, dass er sich nach zwei Jahren Pause wieder ein Motorrad gekauft hatte, weil es irgendwie doch nicht ohne ging. Da mir der Gedanke Motorrad in letzter Zeit auch öfter durch den Kopf geisterte, verabredeten wir uns bei ihm zu Hause. Ich wollte mir das Gerät einfach mal ansehen. Crueser, zwei Zylinder, V-Motor mit 1600ccm hörte sich ja schon mal heftig an.
Tja, was soll ich sagen. Angesehen, drauf gesetzt, angelassen, völlig begeistert.
Da die Aufgabe unseres Bootes bei mir ohne hin ein Loch in die Freizeit geschlagen hatte, Felix inzwischen 14 Jahre alt war und der Hund auch gut erzogen war beschloss ich schnellstens den Motorradführerschein zu erwerben. Die Bedenken meiner Frau räumte ich aus, indem ich ihr sagte, dass ich mit 47Jahren ja keine Rennmaschine fahren wolle und schließlich Jahrzehnte lange Unfallfreie Erfahrung im Straßenverkehr hätte und außerdem keine Lust hätte, den Rest meiner Sonntage auf dem Hundeplatz zu verbringen. Zudem wollte ich ja auch mit ihr gemeinsam los und nicht alleine. Das fand sie dann auch ok.

Im Mai 2007 bestand ich die Prüfung und holte dann auch gleich mein schon vorher gekauftes Motorrad beim Händler ab.

Wenn am Wochenende Motorrad fahren geplant war, habe ich am Vorabend 0,0% Alkohol getrunken, selbst wenn Party war. Und während der Tour sowieso nicht. Vor 420 Kg Motorrad hatte ich irgendwie Respekt.
Ich kann aus heutiger Sicht sagen, dass das für mich das ideale Hobby ist. Im Sommer fahren und im Winter ein bisschen schrauben, pflegen, individualisieren.
Inzwischen habe ich mir meinen Traum eines Harley-Davidson Tourers erfüllt. Und meine Frau ist so begeistert, dass wir schon diverse Urlaube mit dem Motorrad gemacht haben. Alter Osten, Polen, Tschechien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien. Man kommt echt rum und lernt viel und viele kennen. Auch neue Freundschaften sind entstanden.
Zu der Zeit habe ich dann auch den Ehrgeiz entwickelt wieder Sport zu treiben. Füllte mich einfach nicht mehr wohl in meiner Haut. Und die drei Jahre, die ich inzwischen im Büro verbrachte, machten sich auf der Waage erheblich bemerkbar. Zudem wurde beim Gesundheitscheck Diabetes 2 festgestellt, die mit Metformin therapiert wird.
Also los und ins Fitnessstudio, wo auch mein Sohn trainierte. Spinning fahren und Krafttraining unter seiner Anleitung.
Habe so mit Ernährungsumstellung und dreimal die Woche Sport in vier Monaten 22,5 Kg abgespeckt und den Diabeteslangzeitwert auf Normalwert runtergearbeitet. Ich fühlte mich zu der Zeit richtig gut. Das war genau der richtige Ausgleich für mich zu der doch sehr oft stressigen Arbeit. Nach dem Sport war ich total entspannt und relax drauf.

Während der Abnehmphase habe ich vier Monate ganz bewusst keinen Alkohol getrunken. Danach vielleicht mal ein Bier nach dem Motorradschrauben oder wenn ein Kumpel vorbei kam. Aber eben keine gravierenden Mengen. Auf Partys oder Veranstaltungen am Wochenende auch schon mal ein paar Drinks mehr. Je nach Laune, Stimmung und Länge der Veranstaltung.

Das lief dann auch die nächsten Jahre alles gut und in geordneten Bahnen und ohne besondere Vorkommnisse. Bis zum Juni 2016. An diesem Tag zog ich mir beim Sport eine Brustwirbelverletzung zu, die mich dazu zwang, meine sportlichen Aktivitäten längerfristig einzustellen, da bei körperlicher Anstrengung Schmerzen auftraten. Um sicher zu gehen, dass ich keinen organischen Schaden erlitten hatte, habe ich neben Physiotherapeuten und Chiropraktiker auch einen Kardiologen aufgesucht, der allerdings nach eingehender Untersuchung und einer Kontraströntgung des Herzen sowie einem Check der Halsschlagadern Entwarnung gab.
Glücklicherweise war ich bis auf zwei Wochen Ausfall arbeitsfähig geblieben. Konnte nur halt nicht im Stechschritt agieren.

Da ich sportlich zur Untätigkeit verdammt war, fiel mir dann eines Freitags, nachdem wir mit Gassi gehen, einkaufen und allen sonst anstehenden Aufgaben durch waren, ein, dass ich mir ja eigentlich mal einen Havanna- Kola(Zero) einschenken könnte. Sind dann zwei draus geworden. Dabei dann ein bisschen Musik hören oder sich unterhalten über die vergangene Woche oder über Urlaub, Motorradtouren oder was sonst gerade so anstand.
Da die Wirkung einen ganz wohligen und entspannten Zustand auslöste und Körper und Geist sich daran erinnerten, wurde das den nächsten Freitag wiederholt. Und den Freitag drauf auch. Und den darauf auch wieder. War ja auch eine „wunderbare“ Methode, das Loch zu stopfen, das durch die verletzungsbedingte Sportpause entstanden war(ironisch).
Und so wurde aus“ Ach, ich trink mal einen Havanna-Kola“ innerhalb relativ kurzer Zeit eine Freitägliche Gewohnheit. Im Laufe der Zeit wurden aus 1-2 Gläsern dann auch schon mal 3-4 Gläser mit recht stattlichen Mischungen.
Soweit kein Autofahren mehr erforderlich war, habe ich das sehr häufig so gemacht. Um den nächsten Tag habe ich mir dabei nicht wirklich Gedanken gemacht.

Nachdem ich mich mit Promilleberechnung und Alkoholabbauzeiten auseinandergesetzt habe muss ich mir eingestehen, dass ich schon sehr oft am Wochenende mit zu hohem Restalkohol Auto gefahren sein muss.
Und Statistiken zu dem Thema sprechen auch eine deutliche Sprache.

Nach nun mittlerweile über 100 Tagen Trinkpause, zwei Partys, den Weihnachtstagen, Silvester alles ohne Alkohol und Gesprächen mit meiner Familie und auch Freunden, von denen übrigens zwei seit vielen Jahren abstinent leben, habe ich mich jetzt ganz bewusst für die Abstinenz entschieden.

Ich bin überzeugt, dass das der richtige Weg für mich ist.

Ich bin sicher, dass mir mit neuen Kompensationsmöglichkeiten, meinem stabilen sozialem Umfeld und auch mit Hilfe von außen gelingen wird, ein Alkoholfreies Leben zu führen. In erster Linie mir und meiner Gesundheit zur Liebe und natürlich auch für meine Familie.

Seit Anfang des Jahres mache ich wieder jeden Dienstag und Freitag leichtes Krafttraining im Sportstudio.
Um die Sache kardiologisch abzurunden, fahre ich mit dem Fahrrad dort hin, wenn es das Wetter zulässt. Wenn nicht, fährt auch ein Bus.
Zudem habe ich durch Ernährungsumstellung bis jetzt 6,5 Kg in zwei Monaten abgespeckt. Ich bin guter Dinge, dass da noch was geht.
Und zu guter Letzt versuche ich gerade mein vor Jahrzehnten durch eine Freundin erlerntes autogenes Training wieder zu intensivieren. Ist gut zum Stressabbau und regeneriert Körper und Kopf in kürzester Zeit.

Da Erinnerung und Wahrheit zwei Paar Schuhe sind, hoffe ich das wesentliche getroffen zu haben. Sind ja schon ein paar Jahre.


MfG
Fs weg 2017
 

Fs weg 2017

Benutzer
Hier noch ein kleiner Nachschlag. Passte nicht alles. Zu viele Zeichen......


Berufliche Werdegang


2004 – heute Fa. XY. AG, Übernahme in das Angestelltenverhältnis
Logistik, Fertigungssteuerung und Disposition von
Zulieferteilen

2003 - 2004 Fa. XY. AG, Produktion, Test, Fehlerbehebung,
Abnahme

2001 - 2003 Fa. XY. AG, Serieneinführung FFZ

1998 - 2000 Fa. XY. AG, Prototypen u. Sonderfahrzeugbau

1996 - 1998 Fa. XY. AG, Hauptmontage FFZ

1995 - 1996 Fa. XY. AG, Vormontage, Komponenten

1988 - 1995 Fa. XY. AG, Schlosserei, Radialbohren, Fräsen,
schweißen, brennen, richten

1985 - 1988 Fa. A. M., Maschinen u. Getriebebau, Schlosserei und
Getriebemontage

1982 - 1985 Fa. O. S., Maschinenbau, Schlosserei, Fräsen, Härten,
Montage

1980 - 1982 Bundeswehr

1976 - 1979 Fa. W. D., Ausbildung zum Maurer

1971 - 1976 Hauptschulabschluss


Hier noch einige Infos:
Anhörungsbogen nur mit Personenbezogenen – und Einkommensdaten ausgefüllt.

Anklageschrift wegen vorsätzlichen Führen eines Kfz unter Alkoholeinfluss am 27.01.2018 erhalten. § 316 Abs.1, § 69, 69a StGB. Es wird die Zulassung zur Hauptverhandlung beantragt. Bin etwas erstaunt, da der Anwalt mir erklärte, dass das mit einem Strafbefehl abgehandelt werden wird.

Noch keine Akteneinsicht über Anwalt stattgefunden. Findet jetzt wohl bald mal statt.

Leberwerte vom 10.01.2018:
GOT 15 ist < 50 max
GPT 19 ist < 50 max
GGT 21 ist < 60 max

Ist GPT in höherer Konzentration vorhanden als GOT ist das eher auf eine Belastung durch Übergewicht zurückzuführen. Ist es umgekehrt, deutet dies zumeist auf Alkohol hin.

Termin Haarscreening am 30.01.2018. Ergebnis laut Tüv-Nord in ca. 3 Wo.


Und hier noch ein paar Fragen:

Muss ich trotz Abstinenz Promille berechnen können?

Ist mit Metformin (Oral) therapierte Diabetes(mit vierteljährlichen Blut-und Urintests) ein Problem und was sollte man vorweisen können?

Gibt es evtl. auch einen aktuellen Fragebogen vom Tüv-Nord?

Welche Tests macht der Tüv-Nord Arzt konkret? Z.B. Einbeiniges stehen, gedachte Linie mit geschlossenen Augen gehen etc.

Ist die Software Easy MPU4 bekannt und ist die brauchbar zum üben?

Kann ich bei Wiederbeantragung der Fahrerlaubnis eine Einsicht in die FS-Akte verlangen, mit der Prämisse, dass diese alles beinhaltet was auch an das MPI gesendet wird?



MfG
Fs weg 2017
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Fs weg 2017,

nach dem es bei uns gestern einen totalen "Internetausfall" gab, konnte ich deinen Beitrag erst heute sehen. Gib mir bitte etwas Zeit um alles ausführlich zu lesen, ich antworte dir dann schnellstmöglich...:pc0003::smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Jetzt habe ich mir deine Beiträge durchgelesen und dabei gesehen, dass noch Fragen deinerseits offen sind - diese möchte ich, soweit es mir möglich ist, vorab beantworten.

Zunächst:

Hier noch einige Infos:
Anhörungsbogen nur mit Personenbezogenen – und Einkommensdaten ausgefüllt.

:smiley711:

Anklageschrift wegen vorsätzlichen Führen eines Kfz unter Alkoholeinfluss am 27.01.2018 erhalten. § 316 Abs.1, § 69, 69a StGB. Es wird die Zulassung zur Hauptverhandlung beantragt. Bin etwas erstaunt, da der Anwalt mir erklärte, dass das mit einem Strafbefehl abgehandelt werden wird.

Wundert mich ehrlich gesagt auch etwas, da bei "Ersttätern" meist auf eine Hauptverhandlung verzichtet wird...
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Evtl. schafft es dein RA aber aus der "vorsätzlichen" eine "fahrlässige" TF zu machen, was sich im Urteil strafmildernd auswirken würde, wobei ich mich gerade frage, warum du wegen "Vorsatz" verurteilt werden sollst...:smiley2204: Gab es bei deiner TF i-welche "Besonderheiten", oder hast du gegenüber der Polizei Aussagen gemacht?


Und hier noch ein paar Fragen:

Muss ich trotz Abstinenz Promille berechnen können?

Bei einer MPU mit AB-Angabe kommt es eher nicht zu solchen Fragen.

Ist mit Metformin (Oral) therapierte Diabetes(mit vierteljährlichen Blut-und Urintests) ein Problem und was sollte man vorweisen können?

Ganz ehrlich: ich würde die Diabetes eher nicht bei der MPU erwähnen, da dies im ungünstigsten Fall noch zu einer separaten fachärztlichen Gutachtenaufforderung führen könnte..

Gibt es evtl. auch einen aktuellen Fragebogen vom Tüv-Nord?

Schau mal hier: Profilfragebogen des TÜV

Welche Tests macht der Tüv-Nord Arzt konkret? Z.B. Einbeiniges stehen, gedachte Linie mit geschlossenen Augen gehen etc.

Hier hat ein User etwas dazu geschrieben: MPU beim TÜV Nord

Ist die Software Easy MPU4 bekannt und ist die brauchbar zum üben?

Dazu kann ich konkret nichts sagen, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Früher habe ich mal den kostenlosen Reaktionstest dazu empfohlen, den gibt es aber wohl nicht mehr (??)

Mit gesundem Menschenverstand kann man jedoch einschätzen, dass ein reines Ausfüllen von Fragebögen ohne persönliches Feedback - sondern "nur" durch einen "Gutachtensimulator" - evtl. nicht ganz so zielführend ist....

Kann ich bei Wiederbeantragung der Fahrerlaubnis eine Einsicht in die FS-Akte verlangen, mit der Prämisse, dass diese alles beinhaltet was auch an das MPI gesendet wird?

Einsicht in deine Akte solltest du erst nehmen wenn sie bereit ist an das MPI versendet zu werden, denn erst dann ist alles enthalten was auch der Gutachter zu Gesicht bekommen wird.
 

Fs weg 2017

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Moin Nancy,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Leider hab ich das zitieren mit Rahmen noch nicht gecheckt. Deswegen so. Sorry

Wundert mich ehrlich gesagt auch etwas, da bei "Ersttätern" meist auf eine Hauptverhandlung verzichtet wird...
Evtl. schafft es dein RA aber aus der "vorsätzlichen" eine "fahrlässige" TF zu machen, was sich im Urteil strafmildernd auswirken würde, wobei ich mich gerade frage, warum du wegen "Vorsatz" verurteilt werden sollst...:smiley2204: Gab es bei deiner TF i-welche "Besonderheiten", oder hast du gegenüber der Polizei Aussagen gemacht?

"Nein, gab keine Besonderheiten von denen ich wüsste und auch keine Aussage zum Tathergang von mir. Muss ich wohl die Ak-Einsicht abwarten."



Ganz ehrlich: ich würde die Diabetes eher nicht bei der MPU erwähnen, da dies im ungünstigsten Fall noch zu einer separaten fachärztlichen Gutachtenaufforderung führen könnte..

"Leider habe ich auf Nachfrage des Blut nehmenden Arztes nach Diabetes mit ja geantwortet. Mit 2,3 BAK ist man irgendwie nicht mehr so geistesgegenwärtig. Er hat auch einen Test gemacht.
Habe meinen RA ausdrücklich gebeten, Arztbericht und Laborbericht mit anzufordern."



Dazu kann ich konkret nichts sagen, da ich damit keinerlei Erfahrungen habe. Früher habe ich mal den kostenlosen Reaktionstest dazu empfohlen, den gibt es aber wohl nicht mehr (??)

"Doch, den gibt es noch. Schiffstest, Buchstaben suchen, Linien nachverfolgen und Reaktionstest."



Einsicht in deine Akte solltest du erst nehmen wenn sie bereit ist an das MPI versendet zu werden, denn erst dann ist alles enthalten was auch der Gutachter zu Gesicht bekommen wird.

"So hab ich das gemeint. Hatte sie mir ja schon mal am 30.10.17 bz. Altlasten angesehen. Sie bestand aus einem alten grauen Pappordner mit nichts drinnen als dem polizeilichen Beschlagnahmungsformular meines FS vom 14.10.2017"
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo und guten Morgen :smiley138:

"Nein, gab keine Besonderheiten von denen ich wüsste und auch keine Aussage zum Tathergang von mir. Muss ich wohl die Ak-Einsicht abwarten."

Ja, das wird wohl das Beste sein...

"Leider habe ich auf Nachfrage des Blut nehmenden Arztes nach Diabetes mit ja geantwortet. Mit 2,3 BAK ist man irgendwie nicht mehr so geistesgegenwärtig. Er hat auch einen Test gemacht.
Habe meinen RA ausdrücklich gebeten, Arztbericht und Laborbericht mit anzufordern."

Okay, also auch hier erstmal abwarten was dabei herauskommt...

"Doch, den gibt es noch. Schiffstest, Buchstaben suchen, Linien nachverfolgen und Reaktionstest."

Ah, danke für die Info :smiley22:

"So hab ich das gemeint. Hatte sie mir ja schon mal am 30.10.17 bz. Altlasten angesehen. Sie bestand aus einem alten grauen Pappordner mit nichts drinnen als dem polizeilichen Beschlagnahmungsformular meines FS vom 14.10.2017"

Also dann nochmal reinsehen bevor die Akte verschickt wird, denn dann könnte schon etwas mehr enthalten sein...

Wegen dem Zitieren schau mal bitte hier...

Beiträge zitieren


oder

Video "Zitieren"
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo FS weg 2017,

sorry das ich noch nicht auf deinen anderen Beitrag eingegangen bin (Trinkvorgeschichte), dafür fehlt es mir im Moment schlichtweg an Zeit - ich werde dies aber noch nachholen und bedanke mich schon einmal für deine ausführliche Schilderung.

"Vorsatz" wird oft unterstellt wenn es bei der TF z.B. zu einer (versuchten) Fahrerflucht gekommen ist, oder wenn klar ersichtlich ist, dass man sich seiner Trunkenheit bewusst war (Aussagen gegenüber der Polizei) und sich trotzdem hinter das Steuer gesetzt hat.

Du kannst auch bei Google einiges zu dem Thema nachlesen, z.B. hier: https://www.anwalt.de/rechtstipps/w...nkenheitsfahrt-auszugehen-bgh-njw_070560.html
 

Fs weg 2017

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Moin Nancy,
ja, bin ich noch! Lag die letzten zwei Wochen flach mit Grippe. Allerdings weiß ich im Moment auch nicht so genau womit ich hier jetzt weitermachen soll, da ich 1) immer noch keine Akteneinsicht hatte und 2) auch noch kein Feedback bezüglich meiner Vorgeschichte von dir bekommen habe.
Ohne Akteneinsicht macht es glaube ich kaum Sinn mich zum Tathergang auszulassen, da das nur zu Unschärfen führen könnte. Werde nächste Woche mal den Anwalt nötigen.
Wäre nett, wenn du mich diesbezüglich ein wenig anleiten könntest womit ich weitermachen könnte.
Zu dem hast du irgendwann mal in diesem Forum gesagt, das man eingeloggt bleiben soll, damit ihr sehen könnt, dass man noch aktiv ist. Ich bin, glaube ich, seit November eingeloggt geblieben.

würde mich freuen, von dir zu hören.

MfG
Fs weg 2017
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Fs weg 2017,

Moin Nancy,
ja, bin ich noch! Lag die letzten zwei Wochen flach mit Grippe.
oh, dann hoffe ich das du es nun überstanden hast....:smiley1694:

Allerdings weiß ich im Moment auch nicht so genau womit ich hier jetzt weitermachen soll, da ich 1) immer noch keine Akteneinsicht hatte und 2) auch noch kein Feedback bezüglich meiner Vorgeschichte von dir bekommen habe.

Gerade darauf zielte meine Rückfrage ab. Wäre ärgerlich wenn ich auf deine Vorgeschichte eingehe und dann keine Antwort mehr bekomme, eben weil es jetzt doch ein paar Tage her ist das du sie eingestellt hast...

Ohne Akteneinsicht macht es glaube ich kaum Sinn mich zum Tathergang auszulassen, da das nur zu Unschärfen führen könnte. Werde nächste Woche mal den Anwalt nötigen.

Das heißt du weißt nicht mehr wie es bei deiner TF genau zugegangen ist (Wie kam es zur Kontrolle, bist du z.B. durch deine Fahrweise aufgefallen)?

Zu dem hast du irgendwann mal in diesem Forum gesagt, das man eingeloggt bleiben soll, damit ihr sehen könnt, dass man noch aktiv ist. Ich bin, glaube ich, seit November eingeloggt geblieben.

Ja und dadurch hatte ich gesehen das es schon einige Tage her war das du zuletzt aktiv in deinem Thema warst...

Aber jetzt weiß ich ja das du krank warst und werde dir kurzfristig Feedback geben.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Ich habe nun alles gelesen und möchte dir ein Feedback geben. Dieses fällt nicht allzulange aus, da ich die einzelnen Stationen deines Lebens ja nicht bewerten soll, sondern Anmerkungen zu den Punkten mache die mir dabei aufgefallen sind.

Deine Geschichte liest sich gut und ehrlich und ich zweifle keinen Moment daran das sich alles so, wie von dir beschrieben, zugetragen hat. Du hast zu keinem Zeitpunkt in deinem Leben extrem lange Phasen eines hohen Alk.konsumes gehabt. Der Anstieg der Alk.menge begann in einer Zeit in der du, wie du es selbst ausdrückst, "sportlich zur Untätigkeit" verdammt warst.

Hier entsteht jedoch der Eindruck, dass du immerzu in deinem Leben eine Art von "Kick" gebraucht, ständig Herausforderungen gesucht hast (erst Fußballplatz, Hundeplatz, dann Boot, Motorrad, Fitnessstudio), es klingt als hättest du i-wie Angst davor "untätig" zu sein und in Langeweile und Routine zu erstarren. Hier wäre dann die Frage warum dieser "Aktionismus" so sehr dein Leben bestimmt hat....

Positiv anzumerken ist auf jeden Fall, dass du das, was du früher durch den Alk.konsum (im Zeitraum vor der TF) kompensiert hast, nun versuchst mit "autogenem Training" anzugehen, denn es könnte ja wieder passieren das du aus Krankheitsgründen "aussetzen" musst.

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann sind deine Trinkmengen im Laufe der Zeit. Du hast von, zuletzt, 3-4 starken Mischungen Whiskey-Cola geschrieben, aber selbst wenn ich ein Glas mit 4cl Schnaps zugrunde lege, komme ich nicht auf einen annähernden Wert der BAK die du bei deiner TF hattest.

Anders ausgedrückt: die Alk.menge die du bei deiner TF intus hattest musst du auch kurz vorher schon über einen längeren Zeitraum und öfter getrunken haben, hier solltest du noch einmal konkret angeben was und wieviel genau es war. Auch wenn ein Mensch mal höhere Trinkmengen gewohnt war, so verliert sich diese "Giftfestigkeit" wieder wenn man nicht in der "Übung" bleibt...

Es geht jetzt nicht darum deine genauen Trinkmengen seit deinem 14. Lebensjahr aufzuführen, sondern um eine Art von Stichpunkten, wann sich dein Alk.konsum jeweils erhöhte und was und wieviel du da in etwa getrunken hast bis zum Zeitpunkt der TF.
 

Fs weg 2017

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Hallo Nancy,
hier nun meine Nachbearbeitung. Ich hoffe das sie hilfreich ausgefallen ist. Was die Srafrechtliche Seite betrifft, bin ich immer noch nicht schlauer. Habe beim Anwalt nochmal die Ak.-einsicht angemahnt. "Er will sich kümmern".


Deine Geschichte liest sich gut und ehrlich und ich zweifle keinen Moment daran das sich alles so, wie von dir beschrieben, zugetragen hat. Du hast zu keinem Zeitpunkt in deinem Leben extrem lange Phasen eines hohen Alk.konsumes gehabt. Der Anstieg der Alk.menge begann in einer Zeit in der du, wie du es selbst ausdrückst, "sportlich zur Untätigkeit" verdammt warst.

Das ist soweit richtig. Der Zeitraum, in dem sich die Regelmäßigkeit entwickelt hat, beläuft sich ca. auf 1 1/4 Jahr. Davor trank ich größere Mengen nur unregelmäßig und Anlass bezogen (z.B. Partys, Veranstaltungen, Geburtstage).

Hier entsteht jedoch der Eindruck, dass du immerzu in deinem Leben eine Art von "Kick" gebraucht, ständig Herausforderungen gesucht hast (erst Fußballplatz, Hundeplatz, dann Boot, Motorrad, Fitnessstudio), es klingt als hättest du i-wie Angst davor "untätig" zu sein und in Langeweile und Routine zu erstarren. Hier wäre dann die Frage warum dieser "Aktionismus" so sehr dein Leben bestimmt hat....

Wir reden hier ja immerhin von einer Zeitspange von ca. 40 Jahren, wenn man meine eigene Zeit auf dem Fussballfeld mit einrechnet. Das sich in einem so langen Zeitraum die Interessen ändern können halte ich persönlich für eine völlig normale und auch positive Entwicklung, die ich weder mit Kick noch mit Aktionismus in Verbindung bringen würde. Wie du in meinem beruflichen Werdegang sehen kannst, bin ich ja auch dort einen Weg gegangen der mich im Laufe der Jahre immer wieder in gänzlich andere Betätigungsfelder gebracht hat( Maurer, Metallverarbeitung, Industriemechanik, Produktionslogistik, Disposition). Und das würde doch, denke ich, jeder als eine positive Entwicklung betrachten die von vielseitigen Interesse zeugt.
Ich bin also kein "getriebener" und durchaus in der Lage mich auch mal im positiven Sinne zu langweilen.

Positiv anzumerken ist auf jeden Fall, dass du das, was du früher durch den Alk.konsum (im Zeitraum vor der TF) kompensiert hast, nun versuchst mit "autogenem Training" anzugehen, denn es könnte ja wieder passieren das du aus Krankheitsgründen "aussetzen" musst.

Ja, autogenes Training funktioniert schon wieder ziemlich gut. Mache jeden Tag bewusst 20 Minuten. Einen so langen Ausfall beim Sport, wie bei meiner letzten Verletzung befürchte ich eher nicht mehr, da ich mich nicht mehr unter den Druck setzen werde mit irgend jemanden mithalten zu wollen. In Zukunft wird der Sport als Ausgleich zu meinem Bürojob betrachtet und auch dem entsprechend "Leistungsunorientierter" betrieben.

Was ich noch nicht ganz nachvollziehen kann sind deine Trinkmengen im Laufe der Zeit. Du hast von, zuletzt, 3-4 starken Mischungen Whiskey-Cola geschrieben, aber selbst wenn ich ein Glas mit 4cl Schnaps zugrunde lege, komme ich nicht auf einen annähernden Wert der BAK die du bei deiner TF hattest.

Ok, da habe ich mir wohl doch noch ein bisschen in die eigene Tasche gelogen. Habe mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen und auch mit meiner "Süssen" darüber gesprochen. War mir irgendwie schon unangenehm, aber letztendlich ist es richtig und gut. Nur so kann's funktionieren.
Die Wahrheit liegt wohl da, das es zuletzt locker mal eine dreiviertel Fl. Havanna(40%) am Freitag Abend in 4-5 Stunden war.

Es geht jetzt nicht darum deine genauen Trinkmengen seit deinem 14. Lebensjahr aufzuführen, sondern um eine Art von Stichpunkten, wann sich dein Alk.konsum jeweils erhöhte und was und wieviel du da in etwa getrunken hast bis zum Zeitpunkt der TF.

Damit nicht noch mal alles hier steht nur Auszugsweise:

Nach der Grundausbildung wurde dann nach Dienstschluss relativ oft am Abend Bier getrunken. Entweder im Mannschaftsheim oder auf der Stube, beim Karten spielen. Man musste nicht mehr so früh raus und hatte allgemein mehr Freizeit. Trinkmenge bei mir waren in der Regel 3 Halbe Liter Bier über den Abend. Also ca.0,6promille auf drei Std. gerechnet.

...Meisterschaftsfeiern, Mannschaftsgrillabende, Tunierausrichtung mit anschließender Feier und…und…und.
Eigentlich gab es zu der Zeit kaum Wochenenden ohne Alkohol. Um genaue Trinkmengen festzulegen ist das einfach zu lange her. Aber der BAK war wohl oftmals dichter zur 2 als an der 1Promillegrenze.

Die Beziehung hatte den Effekt, dass sich das Leben und die Freizeit überwiegend zu Hause oder auf Besuch bei Freunden Abspielte. Je nach Besuchsanlass wurde dabei auch öfter mal Alkohol getrunken(1-2 Bier über den gesamten Nachmittag) aber sehr häufig eben auch nicht. Regelmäßige Kneipenbesuche haben seit dieser Zeit nicht mehr stattgefunden.

Am 09.08.1991 wurde geheiratet mit einer zünftigen Polterhochzeit mit ca. 250 Gästen. Nicht abstinent, aber morgens um 6:00 noch gerade gehend, nicht lallend die letzten Gäste verabschiedet, den Discjockey abgerechnet und dann Porzellan weggeräumt. Wer die Verantwortung hat muss den Überblick behalten. Wenn ich das recht erinnere habe ich ins gesamt 5 Halbe Liter Bier und 2-3 Kurze getrunken. Nach Hause ging es mit dem Taxi.

Am 24. Januar 1993 kam dann unser gemeinsamer Sohn Felix gesund auf die Welt.
Zu dieser Zeit trank ich Alkohol so gut wie nur Anlassbezogen und geplant. Die Geburt meines Sohnes war zum Beispiel so ein Anlass, um mit ein paar Freunden ordentlich ein paar Bier und auch ein paar Kümmel dazu zu trinken. Auch hier wurde so geplant, dass niemand das Auto nutzte. Zu Fuß los und mit dem Taxi nach Hause.
Die Trinkmenge dürfte in etwa bei 5-6 großen Bier und 4-5 Kurzen gelegen haben. Das müsste ca. 1,4 - 1,6 Promille BAK entsprechen.

Im Juli 1993 kauften wir uns ein altes Kajütsegelboot, Bj. 65, mit viel Restaurationsarbeit, welche ich komplett selber erledigte. Unseren Liegeplatz hatten wir an der Ostsee, in Damp, von wo aus wir dann Wochenendausflüge und Urlaube machten.
Auch hier wurde zu den verschiedensten Anlässen Alkohol konsumiert. War ja auch irgendwie gemütlich abends seinen Tee mit Rum mit Stegnachbarn zu trinken und über gemeinsame Interessen zu klönen. Oder gemeinsam gefangenen Fisch am Steg zu grillen und dabei ein paar Bier und kurze zu nehmen. In Trinkmengen ausgedrückt, habe ich 3 große Bier und 3 Rum in 3-4 Stunden getrunken, was in etwa 0,7 – 0,8 Promille BAK entspricht.

Mein Trinkverhalten zu dieser Zeit würde ich als relativ normal bezeichnen. Zuhause trank ich eigentlich selten. Wenn doch, vielleicht mal ein Bier. Aber dabei blieb es dann auch. Regelmäßige Kneipenbesuche gab es nicht mehr. Auf Partys allerdings trank ich dann auch schon mal mehr. Je nachdem, wie die Stimmung war und wie spät bzw. früh es wurde kam ich so ca. auf 7-8 halbe Liter Bier und 3-4 Kurze in ca. 6-8 Stunden( ca. 1,5 – 1,6 BAK). Zu Trinkanlässen fuhren wir grundsätzlich nicht mit dem Auto. Entweder steuerten wir unser Ziel zu Fuß an oder wir benutzten öffentliche Verkehrsmittel. Nachhause nahmen wir dann in der Regel ein Taxi mit mehreren Leuten. Oder gingen halt auch zu Fuß wieder nach Hause.

Mein Alkoholkonsum zu dieser Zeit beschränkte sich auch hier auf das Wochenende. Beim Fußball mit Felix max. ein kleines Bier und beim Grillen auf dem Hundeplatz waren es dann auch schon mal zwei kleine Biere. Über einen Zeitraum von 2 – 3 Std.

Während der Abnehmphase habe ich vier Monate ganz bewusst keinen Alkohol getrunken. Danach vielleicht mal ein, zwei Bier nach dem Motorradschrauben oder wenn ein Kumpel vorbei kam. Aber eben keine gravierenden Mengen. Auf Partys oder Veranstaltungen am Wochenende habe ich mich dann allerdings nicht unbedingt übermäßig zurückgehalten. Je nach Laune, Stimmung und Länge der Veranstaltung habe ich sicherlich dann auch schon mal eine dreiviertel bis ganze Flasche Havanna-Club mit Kola in 7-8 Stunden konsumiert. Was nach „Widmark“ wohl ca. 1,6 - 1,7 Promille BAK entspricht.

Kurz vor der TF war es keine Seltenheit, dass ich sicherlich an einem Freitagabend bis zu einem halben Liter Havanna-Club(40 % Alk.) konsumierte, was bei einer Trinkzeit von 4- 5 Std. in etwa einem BAK von 1,6 - 1,7 % BAK entsprechen müsste. Gerechnet nach „Widmark".
Soweit Freitagabend kein Autofahren mehr erforderlich war, habe ich das sehr häufig so gemacht. Um den nächsten Tag habe ich mir dabei nicht wirklich Gedanken gemacht.
Nachdem ich mich mit Promilleberechnung und Alkoholabbauzeiten auseinandergesetzt habe muss ich mir eingestehen, dass ich bezogen auf mein gesamtes Autofahrerleben, welches ca 1500 Wochenenden beinhaltet, statistisch sehr, sehr häufig mit zu hohen Restalkoholwerten Auto gefahren sein muss.

MfG und ein schönes Wochenende

Fs weg 2017
 
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