Hallo Nancy, hallo Max,
nun habe ich endlich Akteneinsicht erhalten( Anwalt war auch so freundlich, mir eine Kopie zukommen zu lassen) und Verhandlungstermin ist der 24.04.2018. Beim lesen der Zeugenaussage war ich schon sehr schockiert aber auch froh, dass dieser Wahnsinn niemanden verletzt, getötet oder geschädigt hat. Allerdings sagt mir das auch, dass dieser Abend nichts mehr mit meinen gewohnten Trinkmengen zu tun hatte und mir total entglitten ist. Das war irgendwie nicht mehr wirklich ich. Ich denke, dass da mehrere Faktoren zusammen gekommen sind.
Aber nichts desto Trotz muss ich mir jetzt ja mal Gedanken um die MPU-Strategie machen. Meine Vorstellung in der Kurzversion wäre folgende: Jugendzeit bis Ende Ausbildung wenig bis gar keinen Alkohol. Bundeswehr meistens gesittetes Trinkverhalten. Die Zeit nach der Bundeswehr ordentlich Gas gegeben, bis ich meine Frau und ihren Sohn kennen gelernt habe. Ab dieser Zeit stark abflachend und größere Mengen nur zu geplanten Trinkanlässen und grundsätzlich ohne Auto unterwegs, was bis zum Tag der Trunkenheitsfahrt auch eingehalten wurde. Und letztendlich die eineinviertel Jahre vor der Trunkenheitsfahrt mit massiv steigenden Alkoholkonsum durch Nichtkompensation von extremen Problemen in Firma durch massiven Druck durch Vorstand wegen extremen Auftragseinbruchs u. abgesenkten Produktionszahlen. Dazu völliges genervt sein wegen meiner Mutter. Und verletzungsbedingt kein Sport machen zu können.
Gegenmaßnahmen: Abstinenz, Problemerkennung, wieder Sport und gesunde Ernährung(dadurch bis jetzt 13,5 Kilo abgespeckt), autogenes Training, Problem "Mutter" durch Kontaktabruch beendet da keine Hoffnung auf Lösung. Zu viel vorgefallen.
Über ein Stellungnahme und Vorschläge von dir würde ich mich freuen.
Unten habe ich die Anklageschrift, Arztbericht und Zeugenaussage aufgeführt.
Mfg
Fs weg 2017
Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht
Anklageschrift
Der Angestellte ******
geboren am 03.04.1960 in. Hamburg
wohnhaft:*************
Staatsangehörigkeit: deutsch. Familienstand: verheiratet, Geburtsname: *********
Verteidiger:
Herr Rechtsanwalt********
wird angeklagt, am 14.10.2017
vorsätzlich im Verkehr ein Fahrzeug geführt zu haben, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke nicht in der Lage war, das Fahrzeug sicher Zu führen und sich dadurch als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen erwiesen zu haben.
Nachdem der Angeschuldigte so viel Alkohol zu sich genommen hatte,
dass die ihm um 02.05. Uhr entnommene Blutprobe 2,30 °/oo Alkohol
enthielt; befuhr er gegen 01.00 Uhr mit den PKW Chrysler Grand
Cherokee mit dem amtlichen Kennzeichen ****** die ***** straße,
die *****straße, die ***** Straße und die ******* Straße in *******
Der Angeschuldigte wusste bzw. nahm zumindest billigend in Kauf, dass er infolge des Alkoholgenusses fahrunsicher war.
' '
Anqewendete Vorschriften: §§ 316 Abs. 1, 69, 69a StGB,
Beweismittel:
Angaben des Angeschuldigten.
keine
Urkunden:
1. Protokoll und Antrag zur Feststellung der
Blutalkoholkonzentration
2. Gutachten der Staatlichen Blutalkoholuntersuchungsstelle am
Institut für Reehtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-
Holstein, Campus.Kiel .
3. Zeugen:
1. Herr Heinz Alfred B.
2. POM M.
3. POM N.
4. PHK’in N.
Sachverständige:
1. Herr Facharzt für Chirurgie, Peter M.
2. Frau Ärztin Alexandra W., c/o Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Rechtsmedizin, Campus Kiel, Haus 28, Arnold-Heller-Straße 12 24105 Kiel
3. Herr Apotheker Fabian S., c/o Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Rechtsmedizin, Campus Kiel,
Haus 28, Arnold-Heller-Straße 12, 24105 Kiel
Augenscheinobiekt:
Skizze der Fahrtstrecke des Zeugen Heinz Alfred B.
Es wird beantragt, das Hauptverfahren zu eröffnen.
Amtsanwalt *********
Ärztlicher Befundbericht (vom Arzt auszufüllen)
Der umseitig bezeichneten Person habe ich die in beigefügter Venüle enthaltene Blutprobe entnommen. Zur Desinfektion der
Körperstelle wurde der beiliegende Tupfer benutzt. Es wurde keine ethanolhaltige Lösung verwendet.
Entnahme der 1. Probe am: 14.10.2017 um 02:05 Uhr
Entnahme der 2. Probe am: keine
Körpergewicht
110kg
geschätzt (eigene Angabe)
Körperbeschaffenheit
fettleibig
Körpergröße
181 cm
geschätzt (eigene Angabe)
Puls 100 Schläge/min
Blutdruck 130/90 mm Hg
Erbrechen nein Ermüdungszeichen nein
Angaben des Betroffenen über Krankheiten, Behinderungen, Beschwerden, aufgenommene Medikamente, Drogen, etc.:
Metformin 1000 / 1-0-1
stark beeinträchtigt, stark schwankend, motorisch eingeschränkt.
Pupillenweite
mittel
Pupillenreaktion
(Licht-Naheinsteliung)
prompt
Bindehäute
gerötet
Gang mit offenen Augen
unsicher
Gang mit geschlossenen Augen
nicht durchführbar, da: Sicherheit
Ansprechbarkeit
erschwert
Sprache
verwaschen
Orientierung (Ort/Zeit)
sicher
Nasen-Finger-Probe
unsicher
Alkoholgeruch der Atemluft
ja
Aktivität/Reaktionen
verlangsamt
Bewusstsein
getrübt/benommen
Denkverlauf
zähflüssig/verlangsamt
zerfahren
Gesicht / Haut
gerötet
Romberg-Versuch
stark schwankend
Stimmung
gleichgültig
Urteilsfähigkeit
unsicher
Drehnystagmus
(Dauer in Sekunden)
Proband 5x um Längsachse
drehen, danach Finger
Untersuchers aus 50 cm
Entfernung fixieren lassen
Sich drehen
unsicher
Verhalten
beherrscht
Erinnerung an den Vorfall
lückenhaft
Medikation / Narkose /Transfusion vor Probensicherung
nein
Anzeichen für Schädel-Hirn-Trauma
nein
Anzeichen für andere Verletzungen
nein
Hinweise auf Diabetes mellitus
nein
Entzugserscheinungen
nein
Nadeleinstiche
nein
Verweigerung sämtlicher Untersuchungen:
nein
Gesamteindruck des Untersuchten im Hinblick auf seine AIkoholbeeinflussung
hochgradig beeinflusst
Die Probenentnahmegefäße und der Antrag sind in meiner Gegenwart mit übereinstimmenden, vorschriftsmäßig mitNamen und Geburtsjahr
der / des Untersuchten beschrifteten Klebezetteln versehen worden.
PLZ und Ort, Datum 14.10.2017
Betreff: Anhörung als Zeuge, Herr Heinz Alfred B., 30. Okt. 2017
Sehr geehrte Damen und Herren,
Schilderung Vorgang
Gegen 0;50 Uhr erhielt ich einen Fahrauftrag (Taxi) und befuhr die *******str, um an der Kreuzung ******str. nach links abzubiegen. Dort, ca. 30 m von mir entfernt, rangierte ein Jeep xxxxx (Kennzeichen entfernt *Nancy*) auffällig hin und her. Ich habe angehalten, weil es mir auffiel, dass da etwas nicht in Ordnung war. Dann brauste das Fahrzeug mit über 50 KM in Richtung **************str. In der Rechtskurve fuhr es in rasanter Fahrt auf der Gegenfahrbahn am Korfu vorbei, um dann rechts fast in parkende Autos zu prallen.
Ich fuhr ca. 100 m hinter ihm, um den Verlauf zu beobachten. Ich habe dann Warnsignale gegeben. Worauf das Fahrzeug wieder mit Vollgas in Richtung Kreuzung Friedrich Ebert Str. fuhr. Ich habe 110 gewählt, um den Vorgang zu melden. Der Fahrer wollte offen-sichtlich in Richtung ********** fahren.
Ich bin dann auf die Stadtbrücke links gefahren, zu meinen Taxiauftrag.
Den Fahrzeugführer konnte ich an der Ampel nur als männliche Person erkennen.
Es wurden keine weiteren Personen direkt behindert oder gefährdet. Auch ich nicht, da ich einen großen Abstand gewahrt habe.
Auf einem Beiblatt habe ich eine ungefähre Verlauf-Zeichnung angefertigt.