Huhu, hier ist nun mein erste Versuch des Schreibens. Ich hoffe ich konnte einigermaßen alles in Worte fassen. Falls nicht, werde ich direkt den FB nochmal überarbeiten! Vielen Dank für die die sich die Mühe machen, ihn sich durchzulesen.
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 2,01 m
Gewicht: 85 kg
Alter: 22 Jahre
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 18.09.2014
BAK: 2.02 Promille
Trinkbeginn: ca. 20:00
Trinkende: ca. 01:00
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 2:25
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: keine
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
kontrolliertes Trinken, 2 bis 3 mal im Monat 2 TE
Ich lebe abstinent seit: nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: -
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:
MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich kam frisch aus einem USA-Urlaub mit meiner Freundin zurück und hatte vor mich mit Freuden aus meinem vorherigen Studium zu treffen. Ich fuhr mit dem Fahrrad zum Biergarten und dort Trank ich gegen 19:00 zwei Bier und wir aßen. Wir entschieden uns dazu an dem Abend bei einem Freund vorzutrinken und dann Feiern zu gehen. Wir gingen zu Fuß, ich schob das Fahrrad, zu dem Freund und fingen um 20:30 an Bier zu trinken. Ich trank ca. 6-8 Bier(0.2l).Es kamen immer mehr Freunde und Bekannte dazu, die Stimmung und die Musik wurden langsam lauter. Gegen 22:30 entschieden wir uns dazu zu einer nahegelegenen Diskothek zu gehen. Da wir zu viele waren sind wir jedoch nicht reinkommen und sind zurück zu der Wohnung. Gegen 23:00 dort wieder angekommen tranken wir in ausgelassener Stimmung weiter. Ich merkte das mir der Alkohol schnell zusetzte das ich die letzten Wochen in Amerika kaum getrunken hatte. Durch die lockere Stimmung mit den freunden die ich länger nicht mehr gesehen hatte kam es jedoch dazu noch eins und noch eins zu trinken. Ich Trank zwischen 23:00 und 01:00 ca noch 4 0,5l Bier. Ich merkte, dass sich stark betrunken war und wollte langsam Heimgehen. Ich erinnerte mich jedoch daran, dass ich mein Fahrrad dabei hatte und beschloss mit diesem zu fahren. Kurz vor 2 Wurde ich aufgrund von Schlangenlinien angehalten und habe um 02:25 auf der Wache eine Blutprobe entnehmen lassen mit einem wert von 2.02 Promille.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Siehe 1.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 1 km und wollte bis nach Hause noch ca. 1,5 km fahren
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Aufgrund meines hohen Alkoholgehaltes war ich sicherlich nicht mehr in der Lage das Fahrrad sicher zu fahren, hatte dies in dem Moment jedoch nicht realisiert und unterschätzte die Gefahr die davon ausging. Während des Fahrens ist mir selber nicht aufgefahren das ich in Schlangenlinien fuhr was mir zeigt das ich meine Fähigkeiten überschätzt hatte und ich das Gefühl hatte sicher fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Eigentlich wollte ich mein Rad stehen lassen und den Nachhause Weg zu Fuß gehen oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Leichtsinnigerweise bin ich aber dann trotzdem aufs Fahrrad gestiegen und gefahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Auto habe ich noch nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Zu der Zeit als ich ein eigenes Auto besaß, hatte ich sehr großen Respekt vorm Autofahren und war mir bewusst das ich nicht nur mich sondern andere Personen in Gefahr bringe wenn ich Mit Alkohol oder Restalkohol fahre. Mir war bewusst das Alkohol die Selbstwahrnemung und das Reaktionsverhalten verändert und ich hätte mich nie getraut, unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren. Auch am nächsten Tag hab ich, bei Alkoholkonsum am Abend davor, das Auto lange oder komplett stehen zu lassen um das Restalkoholrisiko so niedrig wie möglich zu halten. Mir war auch bewusst das bis 21, innerhalb der Probezeit, die 0,00 Promille grenze galt und ich mich so hätte strafbar machen können.
Auf dem Fahrrad habe ich ca. 20 mal alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. In der Regel war das in meinem Heimatgegend bei Bonn und unter geringem Alkoholeinfluss aber auch 2-3 mal stark alkoholisiert. In München hab ich aufgrund der größeren Entfernungen mein Fahrrad fast immer zuhause gelassen. Rückblickend habe ich mir nie Gedanken gemacht über die Gefahren und die Beeinträchtigung durch Alkohol am Fahrrad und die Promille-Grenze war mir nur wage bekannt. Heute weiß ich das ich durch Alkohol, auch in geringen Mengen, auf dem Fahrrad, nicht nur mich in große Gefahr begebe sondern auch schnell einen Unfall verursachen könnte und somit andere Menschen in Gefahr bringen kann.
Den Respekt vor der Wirkung von Alkohol und die Angst andere und mich selbst in Gefahr zu bringen habe ich seitdem vom Autofahren auch auf das Fahrradfahren erweitert.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Meine erste Erinnerung an Alkohol war auf einem Geburtstag der Familie, wo ich zum Anstoßen an einem Sektglas nippen durfte, schätzungsweise so mit 13 Jahren. Danach kam ich erst wieder mit 15 mit Alkohol in Berührung
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 15 und 16 fing man bei uns langsam an, Geburtstage oder Partys auch mit Bier zu feiern. Dies steigerte sich in den kommenden Jahren. Zur Abiturzeit setzte es jedoch bei mir und meinen meisten Freunden aus da wir uns gut auf die Prüfungen vorbereiten wollten. Nach dem Abitur gehörte regelmäßiger Alkoholkonsum auf Reisen oder auf Partys dazu(1-2 mal die Woche). Der Umzug nach München und das einsetzende Studentenleben boten noch mehr Möglichkeiten zum Alkoholkonsum an. Erstiepartys, Kneipenabende, WG-Partys gab es in der Regel jeden Tag. Diese neu gewonnene Freiheit, zu tun wann und wie man es will, normalisierte sich jedoch noch einem halben Jahr ungefähr. Ich wechselte meinen Studiengang zum Sommer und hatte kein Interesse mehr an den Erstipartys oder ähnlichem. Regelmäßige Kneipenabende und Partys am Wochenende gehörten jedoch dazu. In den Prüfungsphasen verzichtete ich jedoch auf regelmäßigen Alkoholkonsum.
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
15-16 : 2-4 Mischbiere / 3-4 Mal pro Monat
16-18 : bis zu 3-4 mal bis zu 6 Bier pro Monat
18-19: während Abiturs fast nichts
19-20: Anfang des Studiums: 3-9 Biere(0,33) bis zu 3-5 Mal pro Monat, auch während der Woche wenn am nächsten Tag keine Veranstaltungen in der Uni waren
20-21: 2-4 Mal im Monat, 3-9 Biere(0.33) an einem Abend: in der Klausuren Phase nichts bis kaum, am Semesteranfang/Semesterferien mehr
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe nur mit Freunden Getrunken, Im Urlaub, auf Partys oder in Bars. Alleine hab ich nie Alkohol konsumiert und mit meinen Eltern nur als Ausnahme zum Essen ein Glas Wein.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfang hab ich aus Neugierde und Entdeckungswillen getrunken. Wir finden an auszugehen und neue Leute und Sachen kennen zu lernen und dazu gehörte auch Alkohol. Alohol war „cool“ und man wollte selbst auch Geschichten darüber erzählen können wie und wann man getrunken hat. Das Gruppengefühl war sicherlich zu jederzeit auch ein Grund zum trinken von Alkohol. Anfangs wollte man dazugehören und nicht als Langweiler oder Außenseiter daneben stehen. Später kam es durch die Gruppendynamiken eher zum erhöhten Konsum von Alkohol. Man ließ sich überreden noch ein Bier zu trinken und wollte mithalten können.
Ich merkte schon früh der Alkohol bei mir schnell enthemmend wirkte und ich auch ein erhöhtes Selbstbewusstsein bekam. Es war einfacher neue Menschen kennen zu lernen und Kontakt zum anderen Geschlecht aufzubauen. Ich hatte Angst etwas zu verpassen und an keinen verrückten, durch Alkohol entstandenen Aktionen und Geschichten teilzunehmen.
Am Anfang fing es mir schwer an Abenden teilzunehmen wo Alkohol konsumiert wurde. Da ich mich aber als sehr sozialen Menschen sehe der sehr viel Wert auf seine Freunde und Bekannten legt und diese Freundschaften auch gerne pflegt, gehörte es nun mal dazu mit auf WG-Partys, zu Freunden oder in eine Bar und darauf wollte ich auch nicht verzichten. Ich bestellte mir meistens ein Bier(idR. Radler, weil mir das am besten schmeckt
) oder etwas nicht Alkoholisches, oder nahm dies mit. Ich fing an die sozialen Situationen mehr zu reflektieren und stellte fest, dass ich den gleichen Spaß an einem Abend haben konnte wie alle anderen, auch ohne Alkohol. Ich unterhalte mich viel mit meinen Freunden und lerne auch neue Leute kennen. Ich merkte jedoch schnell, dass ich nicht mehr den Grund hatte Alkohol zu trinken wie die anderen oder wie ich vorher. Mir wurde klar, dass viele meiner Freunde gerne eine feste Freundin hätten wie ich um nicht mehr triebgesteuert auf jede Party gehen zu müssen.
Ich bin froh darüber mittlerweile gemerkt zu haben, dass ich keinen Alkohol brauche um mich zu lockern und auch nicht trinken muss um redseliger zu werden.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich vermeintlich lustiger, offener und mir war weniger peinlich. Jedoch merkte ich schon bei wenig Alkohol, dass ich schnell müde wurde außer es gab ausgelassene Stimmung und laute Musik.
Bei viel Alkohol fing ich an zu lallen und verschwommen zu reden. Ich wurde mehr und mehr enthemmt und fing an mich selbst zu überschätzen. Ich tat Sachen die ich im nüchternen Zustand so nie gemacht hätte.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Die gab es. Meine Familie und meine Freundin haben sich kritisch gegenüber meines Alkoholkonsums geäußert. Ich nahm dieses jedoch nicht kritisch auf und sah mein Verhalten als normal unter Jungen Leuten und Studenten an. Erst nach er TF reflektierte ich mein Verhalten und machte mir Gedanken etwas zu ändern.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Eine zentrale Auswirkung war der Kater am nächsten Tag. Ich konnte nach einer langen Nacht nicht produktives anfangen und es war ein verlorener Tag. Dies beeinflusste meine Sportlichen Aktivitäten so wie meine Leistungsfähigkeit in der Uni. Ich konnte idR nicht Joggen oder zum Sport gehen, und mich nicht konzentrieren und so lernen. Auch konnte ich meine Freizeit nicht wirklich genießen, was wiederum Einfluss auf meinen Alltag während der Woche nahm. Finanziell leidete auch mein knappes Studentenbudget unter den Preisen für Alkohol, den Eintrittspreisen und den oft nach Alkohol auftretenden Heißhunger.
Oft habe ich mich am nächsten Tag geschämt wenn ich etwas peinliches gesagt habe oder mich an Phrasen aus Gesprächen nicht genau erinnern konnte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Seit dem ich Angefangen habe zu Trinken habe ich regelmäßig mehr getrunken als Heute.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Meine Trinkmenge habe ich zuvor nicht bewusst kontrolliert und geplant eingeschränkt, außer ich wusste ich muss an nächsten Tag etwas Produktives erledigen oder körperlich fitt sein.
Einmal habe ich bei einer Abiturfeier bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert und hatte einen Blackout. Meine Freunde haben mir geholfen und wir sind zusammen nachhause gefahren. Das was mir lange sehr unangenehm.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja. Während der Vorbereitung auf einen Halbmarathon den ich laufen wollte verzichtete ich 3 Wochen komplett auf Aklohol als ich 20 war. Im Zuge einer Trainigsphase verzichtete ich auch mit Freunden von mir 4 Wochen komplett auf Alkohol als ich 17 war.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Früher sah ich mich als normalen Jungen an bzw. später als Studenten der nicht anderes gemacht hat als die anderen. Ich hatte mich nicht kategorisiert und mein Verhalten auch nicht reflektiert. Nachdem ich jetzt viel über das Thema nachgedacht und es aufgearbeitet habe, sehe ich, dass ich Alkohol oft gedankenlos konsumiert und mißbraucht habe. Ich hatte nie einen inneren Drang dazu Alkohol zu konsumieren, weshalb ich auch nie alleine getrunken habe, habe aber trotzdem bei vielen Gelegenheit Alkohol konsumiert und mich hinreißen lassen. Ich sehe das mein Konsum eindeutig zu hoch und regelmäßig war und mich eingeschränkt hat. Ich habe vor nie wieder die Kontrolle über mein Trinkverhalten zu verlieren.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja ich trinke heut noch kontrolliert Alkohol. Maximal 2-4 Trinkeinheiten im Monat. Es handelt sich dabei meistens um 1-2 Radler oder 1 0,5l Bier(oder 2 0,33l Biere) an einem Abend. Hochprozentigen Alkohol habe ich nie gemocht und gut vertragen und verzichte deshalb komplett darauf. Zuhause bei meiner Familie trinke heute alternativ mal ein Glas Wein zu passendem Essen.