Bazi
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FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 178 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:00 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 4 Monate
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkohol
Bundesland:
Verstoß: Bayern
Wohnhaft: Baden-Württemberg
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert nach Regeln des KT
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22)
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Keinen Plan?: -
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja (1x Sitzung, völlig wertlos)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: 09.01.2023
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter
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Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Insgesamt waren wir 11 Freunde, welche sich für ein Männerwochenende getroffen haben. Dieses Wochenende hätte bereits 2020 stattfinden sollen … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Ich habe dieses Wochenende geplant (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 15:30 Uhr in der Unterkunft getroffen und haben dort ab ca. 16:00 angefangen zu trinken. Gegen 16:50 sind wir dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und weiter getrunken haben. Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen war auch die Stimmung. Wir haben auf dem Volksfest sehr viel getrunken und gut gegessen. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen, wo wir 2 verschiedene Diskotheken besucht haben. Hier haben wir weitergefeiert und getrunken, bis ich selbst gemerkt habe, dass ich stark alkoholisiert bin. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht aufgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich bemerkt habe, dass alle meine Freunde bereits in der Unterkunft sind, wollte ich ebenfalls in die Unterkunft. Da ich mich in Erlangen berufsbedingt ganz gut auskenne, wollte ich den Heimweg (ca. 3km) zu Fuß antreten. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Hier kam mir die Idee, dass ich meinen Heimweg deutlich beschleunigen könnte. Meine Alkoholisierung habe ich nach dem nächtlichen Imbiss und dem Fußweg leider total unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten um meinen Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m Schlängellinien ist mir bewusst geworden, dass ich doch stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Unter meinem Alkoholeinfluss habe ich nicht einmal realisiert, dass ich meinen Führerschein abgegeben habe. Das ganze Ausmaß habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
(Ja/Nein + Begründung)
Zu Fahrtantritt habe ich mich recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant waren 2 Taxis für die gesamte Gruppe, welche ich beide aufgrund des nächtlichen Imbissbesuchs verpasst habe. Daraufhin habe ich den Weg zur Unterkunft zu Fuß angetreten. Nach ca. 1 km Fußweg dann den E-Scooter angemietet um den Heimweg zu beschleunigen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
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Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung, welche bei mir hängen geblieben ist, war auf einer Hochzeit innerhalb der Familie (ich war 6 Jahre alt). Mein Onkel war stark alkoholisiert und wurde in eine Tischdecke eingehüllt auf sein Zimmer getragen. Alle Gäste der Hochzeit fanden das lustig und diese Geschichte wird bis heute (30 Jahre später) immer wieder erzählt. Ich habe Alkohol erstmalig mit 14 zu meiner eigenen Konfirmation konsumiert. Damals „durfte“ ich 2 x 0,33l Biermischgetränk trinken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. In den Sommermonaten 3-4 mal pro Monat wochenends. Während der Pandemie habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch stets mindestens 4 Bier á 0,5l. Alle 2 Monate habe ich auch mal zugeschlagen und 6-8 Bier + 1-2 Longdrinks getrunken. Die Trinkmengen haben sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert (Pandemie, Nachwuchs, HomeOffice). Dabei habe ich allerdings stets den Alkoholkonsum vom Autofahren trennen können.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld ist Alkohol bei jedem Anlass präsent. Im Berufsumfeld konsumiere ich keinen Alkohol.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Im Januar 2020 – kurz vor Pandemiebeginn – kam dann mein Sohn zur Welt. Pandemiebedingt war ich ab März 2020 gezwungen meine gesamte Arbeit im HomeOffice zu erledigen. Zu dieser Zeit war meine Partnerin in Elternzeit und ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Diese Zeit war belastungsbedingt sehr anstrengend uns als Familie. Ich wollte meine Arbeit gut erledigen, aber auch für meine Partnerin und meinen Sohn da sein. Ich habe dann zusätzlich zur Arbeit alle alltäglichen Dinge (wie Einkaufen, Haushalt, Putzen etc.) erledigt, damit meine Partnerin voll und ganz für unseren Sohn da sein kann. Zu dieser Zeit hatte ich das Gefühl zu Hause eingesperrt zu sein. Ich habe dann fast jedes Wochenende Alkohol konsumiert, um herunterzukommen und den Kopf frei zu bekommen. In den Sommermonaten, als man das gesellschaftliche Leben wieder etwas geöffnet hatte, habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass getrunken. Ich musste nie fahren, da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes kein Alkohol getrunken hatte und immer gefahren ist.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen hat Alkohol auf mich befreiend gewirkt. Ich wurde redselig, selbstbewusst und mir fiel es deutlich leichter, auf fremde Personen zuzugehen (was ich nüchtern früher nie gemacht hätte). Ich bin durch den Stimmungsanstieg leichter in Gesprächssituationen gekommen und hatte das Gefühl, dass ich gesellschaftlich akzeptiert werde. Mit zunehmenden Mengen Alkohol konnte ich dann allerdings nicht mehr allen Gesprächen gänzlich folgen und habe mich eher wieder zurückgezogen, weil es mir unangenehm war. In diesen Situationen habe ich dann mit dem Trinken aufgehört und mich (oft ohne Verabschiedung) von der Veranstaltung entfernt.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keinerlei ernsthaften alkoholbedingten negativen Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Zeit bei der Bundeswehr (18-19 Jahre im Zeitraum 2004-2005) hat sich mein Alkoholkonsum extrem erhöht. Zum Ende des Grundwehrdienstes habe ich ca. 3x pro Woche 6-8 Bier à 0,5l getrunken. Damals haben fast alle Kameraden um mich herum getrunken. Eine erhöhte Alkoholtoleranz wurde hier als eine Art „Sozialkompetenz“ gewertet, wodurch man nicht ausgegrenzt wurde. Wer bei den Trinkgelagen nicht dabei war, wurde schnell aus dem Kollektiv ausgegrenzt. Zudem hatte ich während dieser Zeit auch das Gefühl, dass der Wehrdienst sinnlos ist und nur meine Zeit verschwendet.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
(mit Begründung)
Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache. Ich sehe mich daher in einer Alkoholgefährdung.
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 178 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:00 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 4 Monate
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkohol
Bundesland:
Verstoß: Bayern
Wohnhaft: Baden-Württemberg
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert nach Regeln des KT
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22)
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Keinen Plan?: -
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja (1x Sitzung, völlig wertlos)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: 09.01.2023
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter
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Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Insgesamt waren wir 11 Freunde, welche sich für ein Männerwochenende getroffen haben. Dieses Wochenende hätte bereits 2020 stattfinden sollen … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Ich habe dieses Wochenende geplant (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 15:30 Uhr in der Unterkunft getroffen und haben dort ab ca. 16:00 angefangen zu trinken. Gegen 16:50 sind wir dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und weiter getrunken haben. Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen war auch die Stimmung. Wir haben auf dem Volksfest sehr viel getrunken und gut gegessen. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen, wo wir 2 verschiedene Diskotheken besucht haben. Hier haben wir weitergefeiert und getrunken, bis ich selbst gemerkt habe, dass ich stark alkoholisiert bin. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht aufgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich bemerkt habe, dass alle meine Freunde bereits in der Unterkunft sind, wollte ich ebenfalls in die Unterkunft. Da ich mich in Erlangen berufsbedingt ganz gut auskenne, wollte ich den Heimweg (ca. 3km) zu Fuß antreten. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Hier kam mir die Idee, dass ich meinen Heimweg deutlich beschleunigen könnte. Meine Alkoholisierung habe ich nach dem nächtlichen Imbiss und dem Fußweg leider total unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten um meinen Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m Schlängellinien ist mir bewusst geworden, dass ich doch stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Unter meinem Alkoholeinfluss habe ich nicht einmal realisiert, dass ich meinen Führerschein abgegeben habe. Das ganze Ausmaß habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
- 03.06.2022 16:00 – 17:00 = 2 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 17:00 – 18:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 18:00 – 19:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 20:00 – 21:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 21:00 – 22:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
- 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 300ml Cocktails (6cl 40%)
- 04.06.2022 00:00 – 01:00 = 1 x 300ml Cocktails (6cl 40%)
- Gefahren = 400m
- Gesamtstrecke = 1500m
(Ja/Nein + Begründung)
Zu Fahrtantritt habe ich mich recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant waren 2 Taxis für die gesamte Gruppe, welche ich beide aufgrund des nächtlichen Imbissbesuchs verpasst habe. Daraufhin habe ich den Weg zur Unterkunft zu Fuß angetreten. Nach ca. 1 km Fußweg dann den E-Scooter angemietet um den Heimweg zu beschleunigen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
- 1x Auto im Alter von 18 >> schlechte Erfahrung >> danach nie wieder
- Ca. 30x mit Restalkohol Auto (ist mir erst durch die Einarbeitung in das Thema Alkoholabbau bewusst geworden)
- Ca. 40x mit dem Fahrrad während dem Studium
- E-Scooter = 1x (nur die Fahrt vom 04.06.22)
- Alle Teilnahmen sind nicht aufgefallen und haben daher eine Art „Sicherheit“ vermittelt … gerade die Teilnahmen mit dem Fahrrad während dem Studium.
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Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung, welche bei mir hängen geblieben ist, war auf einer Hochzeit innerhalb der Familie (ich war 6 Jahre alt). Mein Onkel war stark alkoholisiert und wurde in eine Tischdecke eingehüllt auf sein Zimmer getragen. Alle Gäste der Hochzeit fanden das lustig und diese Geschichte wird bis heute (30 Jahre später) immer wieder erzählt. Ich habe Alkohol erstmalig mit 14 zu meiner eigenen Konfirmation konsumiert. Damals „durfte“ ich 2 x 0,33l Biermischgetränk trinken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. In den Sommermonaten 3-4 mal pro Monat wochenends. Während der Pandemie habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch stets mindestens 4 Bier á 0,5l. Alle 2 Monate habe ich auch mal zugeschlagen und 6-8 Bier + 1-2 Longdrinks getrunken. Die Trinkmengen haben sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert (Pandemie, Nachwuchs, HomeOffice). Dabei habe ich allerdings stets den Alkoholkonsum vom Autofahren trennen können.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Alter | Konsum | Häufigkeit | Wann | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
14 | 2 x 0,33l Biermischgetränk | Einmalig | Wochenende | Konfirmation |
14-16 | Kein Konsum | Kein Konsum | Kein Konsum | |
16-18 | 2-3 x 0,33l Biermischgetränk | 6x pro Jahr | Wochenende | Diskobesuche mit Freunden |
18-19 | 6-8 x 0,5l Bier | 3 x pro Woche | Ganze Woche | sukzessive Steigerung Bundeswehr Trinkspitze Fundament der Alkoholtoleranz |
19-22 | 3-4 x 0,5l Bier | 3-4 x pro Monat während Praxisphasen | Wochenende | Duales Studium Konsum nur während Praxisphasen Kein Konsum während Theoriephasen |
22-29 | 3-4 x 0,5l Bier | 2x pro Monat | Wochenende | Erstmals im Berufsleben Technischer Außendienst Pendler Partnerschaft |
29-34 | 3-4 x 0,5l Bier | 1x pro Monat | Wochenende | Neue Partnerschaft Viel unternommen Seltener getrunken |
34-36 | 4-6 x 0,5l Bier | 3-4 x pro Monat | Wochenende | Pandemie (fast jeden Anlass genutzt) Belastung durch Nachwuchs & HomeOffice Ca. 6 mal pro Jahr Höchstmenge 6-8 Bier + 2 Cocktails |
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld ist Alkohol bei jedem Anlass präsent. Im Berufsumfeld konsumiere ich keinen Alkohol.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Im Januar 2020 – kurz vor Pandemiebeginn – kam dann mein Sohn zur Welt. Pandemiebedingt war ich ab März 2020 gezwungen meine gesamte Arbeit im HomeOffice zu erledigen. Zu dieser Zeit war meine Partnerin in Elternzeit und ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Diese Zeit war belastungsbedingt sehr anstrengend uns als Familie. Ich wollte meine Arbeit gut erledigen, aber auch für meine Partnerin und meinen Sohn da sein. Ich habe dann zusätzlich zur Arbeit alle alltäglichen Dinge (wie Einkaufen, Haushalt, Putzen etc.) erledigt, damit meine Partnerin voll und ganz für unseren Sohn da sein kann. Zu dieser Zeit hatte ich das Gefühl zu Hause eingesperrt zu sein. Ich habe dann fast jedes Wochenende Alkohol konsumiert, um herunterzukommen und den Kopf frei zu bekommen. In den Sommermonaten, als man das gesellschaftliche Leben wieder etwas geöffnet hatte, habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass getrunken. Ich musste nie fahren, da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes kein Alkohol getrunken hatte und immer gefahren ist.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen hat Alkohol auf mich befreiend gewirkt. Ich wurde redselig, selbstbewusst und mir fiel es deutlich leichter, auf fremde Personen zuzugehen (was ich nüchtern früher nie gemacht hätte). Ich bin durch den Stimmungsanstieg leichter in Gesprächssituationen gekommen und hatte das Gefühl, dass ich gesellschaftlich akzeptiert werde. Mit zunehmenden Mengen Alkohol konnte ich dann allerdings nicht mehr allen Gesprächen gänzlich folgen und habe mich eher wieder zurückgezogen, weil es mir unangenehm war. In diesen Situationen habe ich dann mit dem Trinken aufgehört und mich (oft ohne Verabschiedung) von der Veranstaltung entfernt.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keinerlei ernsthaften alkoholbedingten negativen Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Zeit bei der Bundeswehr (18-19 Jahre im Zeitraum 2004-2005) hat sich mein Alkoholkonsum extrem erhöht. Zum Ende des Grundwehrdienstes habe ich ca. 3x pro Woche 6-8 Bier à 0,5l getrunken. Damals haben fast alle Kameraden um mich herum getrunken. Eine erhöhte Alkoholtoleranz wurde hier als eine Art „Sozialkompetenz“ gewertet, wodurch man nicht ausgegrenzt wurde. Wer bei den Trinkgelagen nicht dabei war, wurde schnell aus dem Kollektiv ausgegrenzt. Zudem hatte ich während dieser Zeit auch das Gefühl, dass der Wehrdienst sinnlos ist und nur meine Zeit verschwendet.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
- 2005 – 2008 >> Während der 3 monatigen Theoriephasen im Studium, da mir das Studium sehr schwer gefallen ist. Duales Studium = 3 Monate Praxis >> 3 Monate Theorie im Wechsel
- Juni 2019 – Januar 2020 >> ca. 8 Monate während der Schwangerschaft meiner Partnerin (aus Solidarität und um ständig für Notfälle fahrtauglich zu sein)
(mit Begründung)
Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache. Ich sehe mich daher in einer Alkoholgefährdung.