TF mit 1,65 BAK auf E-Scooter

Bazi

Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 178 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:00 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 4 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkohol

Bundesland:
Verstoß: Bayern
Wohnhaft: Baden-Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert nach Regeln des KT
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22)
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Keinen Plan?: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja (1x Sitzung, völlig wertlos)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 09.01.2023
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter

###############################################################################
###############################################################################
###############################################################################

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Insgesamt waren wir 11 Freunde, welche sich für ein Männerwochenende getroffen haben. Dieses Wochenende hätte bereits 2020 stattfinden sollen … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Ich habe dieses Wochenende geplant (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 15:30 Uhr in der Unterkunft getroffen und haben dort ab ca. 16:00 angefangen zu trinken. Gegen 16:50 sind wir dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und weiter getrunken haben. Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen war auch die Stimmung. Wir haben auf dem Volksfest sehr viel getrunken und gut gegessen. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen, wo wir 2 verschiedene Diskotheken besucht haben. Hier haben wir weitergefeiert und getrunken, bis ich selbst gemerkt habe, dass ich stark alkoholisiert bin. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht aufgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich bemerkt habe, dass alle meine Freunde bereits in der Unterkunft sind, wollte ich ebenfalls in die Unterkunft. Da ich mich in Erlangen berufsbedingt ganz gut auskenne, wollte ich den Heimweg (ca. 3km) zu Fuß antreten. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Hier kam mir die Idee, dass ich meinen Heimweg deutlich beschleunigen könnte. Meine Alkoholisierung habe ich nach dem nächtlichen Imbiss und dem Fußweg leider total unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten um meinen Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m Schlängellinien ist mir bewusst geworden, dass ich doch stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Unter meinem Alkoholeinfluss habe ich nicht einmal realisiert, dass ich meinen Führerschein abgegeben habe. Das ganze Ausmaß habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
  • 03.06.2022 16:00 – 17:00 = 2 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 17:00 – 18:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 18:00 – 19:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 20:00 – 21:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 21:00 – 22:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 300ml Cocktails (6cl 40%)
  • 04.06.2022 00:00 – 01:00 = 1 x 300ml Cocktails (6cl 40%)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
  • Gefahren = 400m
  • Gesamtstrecke = 1500m
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zu Fahrtantritt habe ich mich recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant waren 2 Taxis für die gesamte Gruppe, welche ich beide aufgrund des nächtlichen Imbissbesuchs verpasst habe. Daraufhin habe ich den Weg zur Unterkunft zu Fuß angetreten. Nach ca. 1 km Fußweg dann den E-Scooter angemietet um den Heimweg zu beschleunigen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
  • 1x Auto im Alter von 18 >> schlechte Erfahrung >> danach nie wieder
  • Ca. 30x mit Restalkohol Auto (ist mir erst durch die Einarbeitung in das Thema Alkoholabbau bewusst geworden)
  • Ca. 40x mit dem Fahrrad während dem Studium
  • E-Scooter = 1x (nur die Fahrt vom 04.06.22)
  • Alle Teilnahmen sind nicht aufgefallen und haben daher eine Art „Sicherheit“ vermittelt … gerade die Teilnahmen mit dem Fahrrad während dem Studium.
###############################################################################
###############################################################################
###############################################################################

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung, welche bei mir hängen geblieben ist, war auf einer Hochzeit innerhalb der Familie (ich war 6 Jahre alt). Mein Onkel war stark alkoholisiert und wurde in eine Tischdecke eingehüllt auf sein Zimmer getragen. Alle Gäste der Hochzeit fanden das lustig und diese Geschichte wird bis heute (30 Jahre später) immer wieder erzählt. Ich habe Alkohol erstmalig mit 14 zu meiner eigenen Konfirmation konsumiert. Damals „durfte“ ich 2 x 0,33l Biermischgetränk trinken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. In den Sommermonaten 3-4 mal pro Monat wochenends. Während der Pandemie habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch stets mindestens 4 Bier á 0,5l. Alle 2 Monate habe ich auch mal zugeschlagen und 6-8 Bier + 1-2 Longdrinks getrunken. Die Trinkmengen haben sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert (Pandemie, Nachwuchs, HomeOffice). Dabei habe ich allerdings stets den Alkoholkonsum vom Autofahren trennen können.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

AlterKonsumHäufigkeitWannBemerkungen
142 x 0,33l BiermischgetränkEinmaligWochenendeKonfirmation
14-16Kein KonsumKein KonsumKein Konsum
16-182-3 x 0,33l Biermischgetränk6x pro JahrWochenendeDiskobesuche mit Freunden
18-196-8 x 0,5l Bier3 x pro WocheGanze Wochesukzessive Steigerung
Bundeswehr
Trinkspitze
Fundament der Alkoholtoleranz
19-223-4 x 0,5l Bier3-4 x pro Monat während PraxisphasenWochenendeDuales Studium
Konsum nur während Praxisphasen
Kein Konsum während Theoriephasen
22-293-4 x 0,5l Bier2x pro MonatWochenendeErstmals im Berufsleben
Technischer Außendienst
Pendler
Partnerschaft
29-343-4 x 0,5l Bier1x pro MonatWochenendeNeue Partnerschaft
Viel unternommen
Seltener getrunken
34-364-6 x 0,5l Bier3-4 x pro MonatWochenendePandemie (fast jeden Anlass genutzt)
Belastung durch Nachwuchs & HomeOffice
Ca. 6 mal pro Jahr Höchstmenge 6-8 Bier + 2 Cocktails

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld ist Alkohol bei jedem Anlass präsent. Im Berufsumfeld konsumiere ich keinen Alkohol.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Im Januar 2020 – kurz vor Pandemiebeginn – kam dann mein Sohn zur Welt. Pandemiebedingt war ich ab März 2020 gezwungen meine gesamte Arbeit im HomeOffice zu erledigen. Zu dieser Zeit war meine Partnerin in Elternzeit und ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Diese Zeit war belastungsbedingt sehr anstrengend uns als Familie. Ich wollte meine Arbeit gut erledigen, aber auch für meine Partnerin und meinen Sohn da sein. Ich habe dann zusätzlich zur Arbeit alle alltäglichen Dinge (wie Einkaufen, Haushalt, Putzen etc.) erledigt, damit meine Partnerin voll und ganz für unseren Sohn da sein kann. Zu dieser Zeit hatte ich das Gefühl zu Hause eingesperrt zu sein. Ich habe dann fast jedes Wochenende Alkohol konsumiert, um herunterzukommen und den Kopf frei zu bekommen. In den Sommermonaten, als man das gesellschaftliche Leben wieder etwas geöffnet hatte, habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass getrunken. Ich musste nie fahren, da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes kein Alkohol getrunken hatte und immer gefahren ist.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen hat Alkohol auf mich befreiend gewirkt. Ich wurde redselig, selbstbewusst und mir fiel es deutlich leichter, auf fremde Personen zuzugehen (was ich nüchtern früher nie gemacht hätte). Ich bin durch den Stimmungsanstieg leichter in Gesprächssituationen gekommen und hatte das Gefühl, dass ich gesellschaftlich akzeptiert werde. Mit zunehmenden Mengen Alkohol konnte ich dann allerdings nicht mehr allen Gesprächen gänzlich folgen und habe mich eher wieder zurückgezogen, weil es mir unangenehm war. In diesen Situationen habe ich dann mit dem Trinken aufgehört und mich (oft ohne Verabschiedung) von der Veranstaltung entfernt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keinerlei ernsthaften alkoholbedingten negativen Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Zeit bei der Bundeswehr (18-19 Jahre im Zeitraum 2004-2005) hat sich mein Alkoholkonsum extrem erhöht. Zum Ende des Grundwehrdienstes habe ich ca. 3x pro Woche 6-8 Bier à 0,5l getrunken. Damals haben fast alle Kameraden um mich herum getrunken. Eine erhöhte Alkoholtoleranz wurde hier als eine Art „Sozialkompetenz“ gewertet, wodurch man nicht ausgegrenzt wurde. Wer bei den Trinkgelagen nicht dabei war, wurde schnell aus dem Kollektiv ausgegrenzt. Zudem hatte ich während dieser Zeit auch das Gefühl, dass der Wehrdienst sinnlos ist und nur meine Zeit verschwendet.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
  • 2005 – 2008 >> Während der 3 monatigen Theoriephasen im Studium, da mir das Studium sehr schwer gefallen ist. Duales Studium = 3 Monate Praxis >> 3 Monate Theorie im Wechsel
  • Juni 2019 – Januar 2020 >> ca. 8 Monate während der Schwangerschaft meiner Partnerin (aus Solidarität und um ständig für Notfälle fahrtauglich zu sein)
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache. Ich sehe mich daher in einer Alkoholgefährdung.
 

Bazi

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der TF hatte ich eine Trinkpause von 4 Wochen.
Danach im Rahmen meiner Trinkregeln und meinem Trinkkalender maximal 10x pro Jahr eine Höchstmenge von 2 Standardgläsern.
Seit dem Start meines KT (30.06.22) hatte ich 5 Trinkanlässe zu denen ich jeweils 1-2 kleine Bier oder 1-2 kleine Wein konsumiert habe (siehe Trinkkalender).


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
24.12.2022 >> 2x0,125l Wein (das wird am 09.01. mein letzter Konsum gewesen sein … laut Trinkkalender)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Aus Genuss, z.B. zu Hochzeiten, Taufen, Feiertagen oder Geburtstagen zum Anstoßen mit den Menschen in meinem engsten Umfeld.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass mein Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf meine Gesundheit haben könnte. Sowohl die Menge, als auch die Häufigkeit meines Konsums überstiegen das allgemeine gesellschaftliche Niveau. Daher habe ich mich dazu entschlossen, meinen Alkoholkonsum deutlich einzuschränken, zu planen und zu überwachen. Bis zur Auffälligkeit hatte ich keine negativen Auswirkungen durch meinen Alkoholkonsum. Daher habe ich meinen Alkoholkonsum nie kritisch hinterfragt. Ich habe es als normal empfunden zu jedem Anlass Alkohol zu konsumieren.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe meinen Konsum in der Vergangenheit analysiert und kategorisiert. Zur Änderung meines Trinkverhaltens habe ich mir eigene Trinkregeln erstellt, welche ich strikt einhalte. Zusätzlich habe ich mir einen Trinkkalender erstellt. Darin ist jeglicher Alkoholkonsum geplant bzw. festgehalten.
Da ich ein konsequenter Mensch bin, war die Umstellung für mich zwar ungewohnt, aber kein Problem. Es habe es als „den Schalter umlegen“ empfunden.
Die Menschen in meinem Umfeld haben überrascht reagiert und ich musste mein KT oft erläutern. Mittlerweile hat sich das KT in meinem Leben sehr gut etabliert und mein Umfeld kennt meinen geänderten Bezug zum Alkohol und unterstützt mich aktiv beim Einhalten meiner Regeln.
Eine Bewährungsprobe gab es in der Umstellungsphase, als die Mutter meiner Partnerin recht jung und sehr plötzlich Ende September verstorben ist. Rückblickend bin ich stolz darauf, dass es für mich in dieser Zeit nie in Frage kam, meine Regeln zu brechen. Mir war bewusst, dass Alkohol dieses Problem nicht ansatzweise lösen könnte.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Die Wochenenden nutze ich seit der Auffälligkeit viel intensiver aus und verbringe deutlich mehr Zeit mit Familienaktivitäten. Als Beispiel gehe ich mittlerweile jeden Sonntag früh morgens mit meinem Sohn in einen Indoor-Sportpark.
Meine gedankliche ToDo-Liste notiere ich mir mittlerweile in digitaler Form und bekomme sie somit aus meinem Kopf. Dadurch bin ich mental deutlich gelassener, weil ich weiß, dass ich nichts mehr vergesse. Ich empfinde das als sehr angenehm.
Mein Umfeld akzeptiert mich auch ohne Alkohol (wer hätte es gedacht ) und bezieht mich trotzdem in alle gesellschaftlichen Anlässe mit ein. Viele Menschen in meinem Umfeld erkundigen sich oft nach meinem Befinden und wie es mir mit meinem KT geht, wann mein nächster Trinkanlass geplant ist, wie die MPU-Vorbereitungen laufen etc.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten gesucht. In meinem Fußballverein bin ich ehrenamtlich seit Juli 2023 als stellvertretender Jugendkoordinator aktiv. In dieser Rolle kümmere ich mich um Trainingspläne, Trainerausbildungen etc., was mir extrem viel Spaß macht. Ende Juni 2023 habe ich im Fußballverein geholfen, ein internationales Jugend-Fußballturnier zu organisieren und auszurichten. Seitdem bin ich fester Bestandteil des Organisationskomitees für kommende Turniere. Die Planungen für 2023 sind bereits in vollem Gange. Darauf bin ich sehr stolz. Mir ist sehr wichtig, dass ich diese Verantwortlichkeiten möglichst gut betreue. Man verlässt sich hier auf mich und ich möchte das Vertrauen bestätigen. Meine geänderten Gewohnheiten und die gesteigerte Aktivität möchte ich auf gar keinen Fall mehr riskieren. Ich möchte auch ein guter Familienvater sein, der mit gutem Vorbild voran geht. Mein gefestigtes Umfeld trägt ebenfalls positiv zu meiner Stabilität bei. All das führt bei mir zu einem sehr großen Willen mein neues Verhalten stabil beizubehalten, wodurch ich sehr positiv in die Zukunft blicke.

Diese Männerwochenenden (wie bei TF) sind seit 10 Jahren ein jährlicher Bestandteil meines Lebens. Da es an diesen Wochenende vorrangig um Alkoholkonsum geht, habe ich mich dazu entschlossen, zukünftig nicht mehr daran teilzunehmen.

Bezüglich meiner Trinkgewohnheiten habe mir selbst strikte Trinkregeln auferlegt und weiche nicht mehr von diesen ab. Mein Alkoholkonsum ist in einem Trinkkalender geplant und festgehalten. Somit habe ich meinen Konsum jederzeit im Blick und kann diesen überwachen.

Meine Trinkregeln:

  • Ich konsumiere Alkohol nicht mehr spontan
  • Ich konsumiere zu einem Anlass maximal 2 kleine Bier oder 2 kleine Wein. Zwischen den Getränken trinke ich stets mindestens 1 antialkoholisches Getränk
  • Ein Anlass, an welchem ein Konsum geplant ist, kann kurzfristig auch zu einem alkoholfreien Anlass geändert werden. Ein geplant alkoholfreier Anlass kann allerdings nicht spontan geändert werden (siehe Regel 1)
  • Ich konsumiere zu maximal 10 Anlässen pro Jahr Alkohol, wobei zwischen 2 Anlässen immer mindestens 4 Wochen Pause liegen müssen
  • Ein Konsum von Alkohol zu einem Anlass setzt Folgendes voraus:
    • Die Trinkmenge muss definiert sein
    • Die Art der alkoholischen Getränke muss definiert sein
    • Mobilität ist geklärt >> Hinweg UND Heimweg!!! (z.b. Partnerin, Taxi, Bus, Bahn etc.)
  • Im Straßenverkehr gilt eine strikte 0.0-Promille-Grenze unabhängig der gewählten Mobilität (zu Fuß, Auto, Fahrrad, Scooter etc.)

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich kann es nicht gänzlich ausschließen, da ich auch zukünftig an Veranstaltungen und Anlässen teilnehmen werde. Allerdings habe ich meine persönlichen Trinkregeln, pflege meinen Trinkkalender und halte mich stets an meinen Plan. Ich gehe offen mit meinem geänderten Bezug zu Alkohol um und tausche mich mit meinem Umfeld darüber aus. Meine Partnerin unterstützt mich jederzeit. Wir tauschen uns oft über das Thema Alkohol aus. Sollte es jemals wieder zu einer (schleichenden) Änderung meiner Gewohnheiten kommen, dann wäre sie meine erste Anlaufstelle. Andersherum habe ich sie aber auch gebeten, mich offen damit zu konfrontieren, sollte sie eine Änderung meiner Gewohnheiten bemerken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Gemäß meinen Trinkregeln ist die Mobilität bei einem Trinkanlass stets vorab geklärt. Dadurch kann ich ausschließen, dass ich noch einmal unter Alkoholeinfluss fahren werde. Bei den meisten Veranstaltungen stimme ich mich mit meiner Partnerin ab, wer fährt. Für andere Veranstaltungen werde ich öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Taxis etc. nutzen. Diese müssen gemäß meinen Trinkregeln vorab definiert sein. Davin weiche ich nicht mehr ab. Für den Fall, dass keine Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, werde ich zukünftig keinen Alkohol mehr konsumieren.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

Andi18

MPU Profi
Hallo Bazi,
hab gesehen, daß Deine Mpu schon in einer Woche ist?

Ich hab den FB nur überflogen, und bin direkt an Frage 12 hängen geblieben.
Hier hatte sich die Antwort nach @rüdscher Kommentar leider nicht mehr verändert, somit kann ich nur die damalige Bewertung unterstützen.

Du bist jetzt 36 Jahre alt, da sind intrinsische Motive wie introvertiert und ruhig nich mehr haltbar. Diese werden einem Anfang 20-Jährigen noch eher zugestanden..

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich bin ein introvertierter und ruhiger Mensch. Durch den Konsum von Alkohol bin ich redselig geworden. Zusätzlich hat er mir suggeriert, dass ich selbstbewusst und offen wäre. Ich habe mich dann eher getraut, neue Leute anzusprechen und an Unterhaltungen und Gesprächen teilzunehmen. Zudem habe ich gedanklich immer das Gefühl, dass ich noch etwas zu erledigen habe (die ToDo-Liste ist quasi nie leer). Ich habe das als geringe mentale Belastung empfunden/wahrgenommen. Durch den Konsum von Alkohol konnte ich diese Gedanken ruhen lassen und für einen Moment vergessen. Im Januar 2020 – kurz vor Pandemiebeginn – kam dann mein Sohn zur Welt. Pandemiebedingt war ich ab März 2020 gezwungen meine gesamte Arbeit im HomeOffice zu erledigen. Zu dieser Zeit war meine Partnerin in Elternzeit und ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Diese Zeit war belastungsbedingt sehr anstrengend uns als Familie. Ich wollte meine Arbeit gut erledigen, aber auch für meine Partnerin und meinen Sohn da sein. Ich habe dann zusätzlich zur Arbeit alle alltäglichen Dinge (wie Einkaufen, Haushalt, Putzen etc.) erledigt, damit meine Partnerin voll und ganz für unseren Sohn da sein kann. Zu dieser Zeit hatte ich das Gefühl zu Hause eingesperrt zu sein. Ich habe dann fast jedes Wochenende Alkohol konsumiert, um herunterzukommen und den Kopf frei zu bekommen. In den Sommermonaten, als man das gesellschaftliche Leben wieder etwas geöffnet hatte, habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass getrunken. Ich musste nie fahren, da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes kein Alkohol getrunken hatte und immer gefahren ist.
Woher kommt denn der Anstieg der letzten 3 Jahre? Die Toleranz hast Dir ja zur Bundeswehr-Zeit antrainiert.
Somit fehlt mir hier einfach der ausschlaggebende Faktor.
Hast ja eine Familie gegründet, was war denn ab März2020 genau so anstrengend? Hast einen Hang zu Perfektionismus?
Stimmte vlt in Deinem Elternhaus was nicht? Hattest Existenzängste? Zusammenhang zu Beruf?
Wie steht's um Dein Selbstwertgefühl?
Hier mußt tiefer graben.. - das innere Motiv kommt mir zu kurz.
 

Bazi

Benutzer
Servus @Andi18 ,

vielen Dank auch dir für dein Feedback :).
Genau ... meine MPU ist nächsten Montag am 9.1. und irgendwie freue ich mich drauf (das klingt etwas schräg)
Mir ist bewusst, dass ich mit mehr Zeit auch meine Chancen auf ein positives GA erhöhe. Ich habe trotzdem beschlossen, den Termin nicht zu verlegen und einen Versuch zu starten. Ein negatives GA im ersten Anlauf wäre für mich kein Weltuntergang ... was nicht heißt, dass ich es nicht im ersten Versuch packen möchte.

Wie vor meinem letzten Update erwähnt, tue ich mich gerade bei Frage 12 tatsächlich sehr schwer. Ich habe in meinem Leben glücklicherweise keine ernsthaften Probleme und - abgesehen von der TF - habe ich auch nichts Größeres falsch gemacht. Mein Elternhaus ist skandalfrei und gefestigt. Existenzängste spielen ebenfalls keine Rolle. Der Beruf ist sporadisch zwar stressig, aber auch da habe ich keinerlei Problem ... eher das Gegenteil ... da war/bin ich erfolgreich und gefestigt, was sich auch in einem gesunden Selbstwertgefühl widerspiegelt.

Der Hang zum Perfektionismus ist definitiv da ... den Aspekt werde ich noch mit aufnehmen. Auch die Pandemiezeit werde ich noch näher beleuchten und in die Antwort einarbeiten ... Danke dafür!

Abgesehen davon stelle ich mir die Frage, ob ich in die MPU zwingend einen seelischen Schaden / ein psychologisches Problem als Trinkmotiv mitbringen muss? Mir ist mittlerweile bewusst, dass meine Trinkmengen & Trinkhäufigkeit über dem breiten gesellschaftlichen Niveau lagen und das möchte ich auch nicht verharmlosen. In meinem Umfeld sind diese Mengen aber nicht unüblich (das werde ich in der MPU natürlich nicht sagen). Da ich meinen Konsum nie hinterfragt habe, gab es für mich nur selten einen Grund auf Alkohol zu verzichten (eigentlich nur, wenn ich der Fahrer war). Und durch die hohe Gewöhnung habe ich auch selten ein Bier abgelehnt. Klingt alles nach Verharmlosung ... ich weiß. Ich möchte mir nur kein seelisches Problem einreden oder gar eines "erfinden" ... nur damit ich die MPU bestehe. Anhand meines FB merkt man hoffentlich, dass ich kein Problem mit Offenheit und Ehrlichkeit habe ... daran liegt es sicher nicht.

Wie schätzt du denn meine Erfolgsaussichten ein? Wenn ich keine Chance auf ein positives GA haben sollte, dann verlege ich den Termin evtl. doch noch. Wie siehst du das mit meiner Haaranalyse? Zeigen oder zuhause lassen?

Falls wir uns nicht nochmal hören sollten, drückt die Daumen :cool:

Grüße

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bazi

Benutzer
Ich habe mich jetzt noch einmal an Frage 12 gemacht ... nachfolgend das Update. Was meinst ihr @rüdscher @Andi18 ?

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Alkoholkonsum Anderer mithalten müsste, um akzeptiert zu werden. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei der Bundeswehr nur meine Zeit absitze und die Zeit eigentlich viel sinnvoller nutzen könnte. Der Alkoholkonsum gehörte zum (beinahe täglichen) Ritual und machte die Zeit erträglich. Zudem wurde man (gefühlt) nur wirklich in die Gruppe integriert, wenn man Alkohol trinkt. Während des anschließenden Studiums hat sich mein Trinkmotiv verändert. In meinem dualen Studium haben sich jeweils 3-monatige Theoriephasen und 3-monatige Praxisphasen im Betrieb abgewechselt. Während der Theoriephasen und den anschließenden Prüfungen habe ich gar kein Alkohol konsumiert, da mir das Studium sehr schwergefallen ist und ich es eventuell nicht geschafft hätte, wenn mein Fokus nicht 100% auf dem Lernen gelegen hätte. Während den Praxisphasen habe ich dann an den Wochenenden regelmäßig Alkohol getrunken. Zu der Zeit wollte ich den Kopf freibekommen und entspannen. In der Folgezeit (nach dem Studium) habe ich im technisches Außendienst gearbeitet und war beruflich auf den Führerschein angewiesen. Daher habe ich zu dieser Zeit weniger und seltener Alkohol konsumiert. Zu dieser Zeit bin ich jedes Wochenende zwischen meiner ehemaligen Heimat und meiner Arbeitsstelle gependelt (ca. 350km einfache Strecke). Aus diesem Grund habe ich es verpasst, mir am Ort meiner Arbeitsstelle ein soziales Umfeld aufzubauen. Ich trenne stets Berufliches von Privatem, daher hatte ich auch keinen privaten Kontakt zu Arbeitskollegen. Während dieser Zeit habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, wo ich eigentlich leben / arbeiten möchte. Die wöchentliche Pendelei habe ich als stressig empfunden … wollte es aber auch nicht ändern, da ich eine langjährige Partnerin hatte, welche in meiner ehemaligen Heimat wohnte. Ich wusste nicht so richtig, wo ich eigentlich zuhause bin. Unter Alkoholeinfluss konnte ich diese mentale Belastung kurzzeitig vergessen. Nachdem diese Beziehung zerbrochen war, fing ich an mir am Ort meiner Arbeitsstelle ein soziales Umfeld aufzubauen (hauptsächlich Fussballverein). In diesem Zusammenhang habe ich dann auch meine heutige Partnerin kennengelernt. Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Lebensmittelpunkt voll und ganz an den Ort meiner Arbeitsstelle und zu meiner neuen Partnerin zu verlegen. In den folgenden Jahren hat sich mein Alkoholkonsum nochmals verringert und auf seltene Anlässe beschränkt, zu denen ich eigentlich nur mit meiner Partnerin getrunken habe. Im Januar 2020 (kurz vor Pandemiebeginn) wurde dann unser Sohn geboren. In der Folge hat sich mein Alkoholkonsum wieder erhöht. Aufgrund der Pandemie war ich gezwungen, meine gesamte Arbeit aus dem HomeOffice heraus zu erledigen. Meine Partnerin und mein Sohn waren ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Wir haben uns aus finanziellen Gründen darauf geeinigt, dass sie 12 Monate in Elternzeit geht und ich arbeite. Allerdings haben wir nie wirklich über unsere Rollen während dieser Zeit geredet. Für mich stand ungeschrieben fest, dass ich arbeite und meine Partnerin die Kinderversorgung übernimmt. Durch die Pandemie hat sich meine Partnerin mit unserem Sohn zuhause „eingesperrt“ gefühlt. In dieser Zeit wurden sämtliche Angebote für Kleinkinder (z.b. Babyschwimmen, Krabbelgruppen etc.) alternativlos eingestellt. Bei mir hat das zu mentalem Stress und einer erhöhten Belastung geführt. Ich konnte mich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren (da ich ja zuhause war und somit automatisch in die Kinderbetreuung involviert war), aber auch nicht richtig auf die Kinderbetreuung (da ich ja auch noch arbeiten musste). Die Folge war, dass ich oft bis spät abends arbeiten musste, damit alles erledigt ist. Zusätzlich musste ich aber auch viele Aufgaben im Haushalt übernehmen (Wäsche, Hausputz, Einkauf etc.), da meine Partnerin mit der Kinderversorgung beschäftigt war. Als man das gesellschaftliche Leben in den Sommermonaten wieder etwas geöffnet hat, haben wir als Familie jede sich bietende Möglichkeit genutzt, uns wieder mit Freunden, Familie und Bekannten zu treffen. Da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes lange Zeit keinen Alkohol konsumieren konnte, ist sie zu jedem Anlass gefahren. Ich habe in dieser Zeit zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol getrunken. Unter Alkoholeinfluss habe ich den kurzzeitig den Kopf freibekommen und konnte mich entspannen. Zu besonderen Anlässen (Vatertag, 1.Mai, Männerausflug) kam es zu den Trinkhöchstmengen (ähnliche Mengen wie bei TF). Zu diesen Anlässen war stets geklärt, dass ich am nächsten Morgen länger schlafen kann.

Zitatwiederholung gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Mir fallen 2 Dinge auf:

Erstens, es ist voller „man“ und „wurde“ - erzähl von dir, nicht neutral von „man“. Das klingt sonst sehr abstrakt.

Zweitens kommt es mir vor als ob du zwar ausführlich die Auslöser aufzeigst, aber die Motive (warum hast du getrunken, was hat dir das gegeben) kommen zu kurz.
 

Andi18

MPU Profi
Ich sehe es wie rüdscher. Du führst nur die Anlässe bisher auf.

Ich habe mich jetzt noch einmal an Frage 12 gemacht ... nachfolgend das Update. Was meinst ihr @rüdscher @Andi18 ?

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Alkoholkonsum Anderer mithalten müsste, um akzeptiert zu werden. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei der Bundeswehr nur meine Zeit absitze und die Zeit eigentlich viel sinnvoller nutzen könnte. Der Alkoholkonsum gehörte zum (beinahe täglichen) Ritual und machte die Zeit erträglich. Zudem wurde man (gefühlt) nur wirklich in die Gruppe integriert, wenn man Alkohol trinkt. Während des anschließenden Studiums hat sich mein Trinkmotiv verändert. In meinem dualen Studium haben sich jeweils 3-monatige Theoriephasen und 3-monatige Praxisphasen im Betrieb abgewechselt. Während der Theoriephasen und den anschließenden Prüfungen habe ich gar kein Alkohol konsumiert, da mir das Studium sehr schwergefallen ist und ich es eventuell nicht geschafft hätte, wenn mein Fokus nicht 100% auf dem Lernen gelegen hätte. Während den Praxisphasen habe ich dann an den Wochenenden regelmäßig Alkohol getrunken. Zu der Zeit wollte ich den Kopf freibekommen und entspannen. In der Folgezeit (nach dem Studium) habe ich im technisches Außendienst gearbeitet und war beruflich auf den Führerschein angewiesen. Daher habe ich zu dieser Zeit weniger und seltener Alkohol konsumiert. Zu dieser Zeit bin ich jedes Wochenende zwischen meiner ehemaligen Heimat und meiner Arbeitsstelle gependelt (ca. 350km einfache Strecke). Aus diesem Grund habe ich es verpasst, mir am Ort meiner Arbeitsstelle ein soziales Umfeld aufzubauen. Ich trenne stets Berufliches von Privatem, daher hatte ich auch keinen privaten Kontakt zu Arbeitskollegen. Während dieser Zeit habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, wo ich eigentlich leben / arbeiten möchte. Die wöchentliche Pendelei habe ich als stressig empfunden … wollte es aber auch nicht ändern, da ich eine langjährige Partnerin hatte, welche in meiner ehemaligen Heimat wohnte. Ich wusste nicht so richtig, wo ich eigentlich zuhause bin. Unter Alkoholeinfluss konnte ich diese mentale Belastung kurzzeitig vergessen. Nachdem diese Beziehung zerbrochen war, fing ich an mir am Ort meiner Arbeitsstelle ein soziales Umfeld aufzubauen (hauptsächlich Fussballverein). In diesem Zusammenhang habe ich dann auch meine heutige Partnerin kennengelernt. Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Lebensmittelpunkt voll und ganz an den Ort meiner Arbeitsstelle und zu meiner neuen Partnerin zu verlegen. In den folgenden Jahren hat sich mein Alkoholkonsum nochmals verringert und auf seltene Anlässe beschränkt, zu denen ich eigentlich nur mit meiner Partnerin getrunken habe. Im Januar 2020 (kurz vor Pandemiebeginn) wurde dann unser Sohn geboren. In der Folge hat sich mein Alkoholkonsum wieder erhöht. Aufgrund der Pandemie war ich gezwungen, meine gesamte Arbeit aus dem HomeOffice heraus zu erledigen. Meine Partnerin und mein Sohn waren ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Wir haben uns aus finanziellen Gründen darauf geeinigt, dass sie 12 Monate in Elternzeit geht und ich arbeite. Allerdings haben wir nie wirklich über unsere Rollen während dieser Zeit geredet. Für mich stand ungeschrieben fest, dass ich arbeite und meine Partnerin die Kinderversorgung übernimmt. Durch die Pandemie hat sich meine Partnerin mit unserem Sohn zuhause „eingesperrt“ gefühlt. In dieser Zeit wurden sämtliche Angebote für Kleinkinder (z.b. Babyschwimmen, Krabbelgruppen etc.) alternativlos eingestellt. Bei mir hat das zu mentalem Stress und einer erhöhten Belastung geführt. Ich konnte mich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren (da ich ja zuhause war und somit automatisch in die Kinderbetreuung involviert war), aber auch nicht richtig auf die Kinderbetreuung (da ich ja auch noch arbeiten musste). Die Folge war, dass ich oft bis spät abends arbeiten musste, damit alles erledigt ist. Zusätzlich musste ich aber auch viele Aufgaben im Haushalt übernehmen (Wäsche, Hausputz, Einkauf etc.), da meine Partnerin mit der Kinderversorgung beschäftigt war. Als man das gesellschaftliche Leben in den Sommermonaten wieder etwas geöffnet hat, haben wir als Familie jede sich bietende Möglichkeit genutzt, uns wieder mit Freunden, Familie und Bekannten zu treffen. Da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes lange Zeit keinen Alkohol konsumieren konnte, ist sie zu jedem Anlass gefahren. Ich habe in dieser Zeit zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol getrunken. Unter Alkoholeinfluss habe ich den kurzzeitig den Kopf freibekommen und konnte mich entspannen. Zu besonderen Anlässen (Vatertag, 1.Mai, Männerausflug) kam es zu den Trinkhöchstmengen (ähnliche Mengen wie bei TF). Zu diesen Anlässen war stets geklärt, dass ich am nächsten Morgen länger schlafen kann.
So wie ich das interpretiere hast Dir Deine Trinktoleranz während der Bundeswehr antrainiert.
Ab Januar 2020 begann mit Geburt des Sohnes der gesteigerte Konsum. Konzentriere Dich in der F12 auf diese Zeit.
Also Entlastung, Perfektionismus vlt Existenzängste? . Von was genau hast den Kopf denn freibekommen müssen?
Wenn am nächsten Tag "in den Seilen hingst", wie erging es Dir dann? in F15 hast von Kopfschmerzen, antriebslos berichtet.
Dein Sohn ist ja immer noch da..
 

Bazi

Benutzer
Hallo @rüdscher & @Andi18 ,

danke für euer Feedback. Ich hab das jetzt noch ein wenig überarbeitet. Da ich diese Woche noch einige andere Dinge zu tun habe, werde ich nicht mehr viel anpassen können. Mein Kleiner hat am Donnerstag Geburtstag ... das hat Prio :). Die letzten 2 Tage vor der MPU möchte ich dann auch nicht mehr am FB rummachen ... dann lieber nochmal die Gedanken sortieren. Hauptsächlich habe ich an F12, F26 & F27 noch Ergänzungen gemacht. Ich würde das die 3 Fragen nachfolgend noch einmal posten ... der Vollständigkeit halber.

Wie ist eure Meinung zu meiner Haaranalyse (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22) ... würdet ihr die abgegeben?

Grüße
 

Bazi

Benutzer
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Im Januar 2020 (kurz vor Pandemiebeginn) bin ich Vater geworden. In der Folge hat sich mein Alkoholkonsum wieder erhöht. Direkt nach der Geburt hatte ich dann 2 Monate frei und meine Partnerin und ich haben uns zusammen um unseren Sohn gekümmert. Wir haben uns aus finanziellen Gründen darauf geeinigt, dass sie 12 Monate in Elternzeit bleibt und ich ab März 2020 wieder arbeite. Allerdings haben wir nie wirklich über unsere Rollenverteilung während dieser Zeit geredet. Für mich stand ungeschrieben fest, dass ich arbeite und meine Partnerin in dieser Zeit die Kinderversorgung vollständig übernimmt. Meine Partnerin dachte ich könnte mich mehr um die Kinderbetreuung kümmern, da ich ebenfalls zuhause war. Als ich dann Anfang März wieder begonnen habe zu arbeiten, musste ich meine gesamte Arbeit pandemiebedingt im HomeOffice erledigen. Meine Partnerin und mein Sohn waren ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Durch die Pandemie haben wir uns zuhause eingesperrt gefühlt. In dieser Zeit wurden auch sämtliche Angebote für Kleinkinder (z.b. Babyschwimmen, Krabbelgruppen etc.) alternativlos eingestellt. Bei mir hat das zu mentalem Stress und einer erhöhten Belastung geführt. Ich konnte mich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren (da ich ja zuhause war und somit automatisch in die Kinderbetreuung involviert war), aber auch nicht richtig auf die Kinderbetreuung (da ich ja auch noch arbeiten musste). Rückblickend betrachtet war ich während dieser Zeit stark überlastet. Da ich alle Erwartungen an mich immer möglichst perfekt erfüllen möchte, habe ich es eigentlich nie geschafft, alle Aufgaben zu meiner Zufriedenheit zu erledigen und somit aus meinem Kopf zu bekommen. Ich habe ich gefühlt wie in einem Hamsterrad auf Höchstgeschwindigkeit. Das hat mich mental sehr belastet. Mein Kopf war nie leer und ich bin gedanklich nie zur Ruhe gekommen, weil ich immer das Gefühl hatte, eine Aufgabe zu vergessen. Ich habe dann oft bis spät abends gearbeitet, damit mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden ist. Tagsüber habe ich die Arbeit oft liegen lassen und mich um viele Aufgaben im Haushalt gekümmert (Wäsche, Hausputz, Einkauf etc.), da meine Partnerin hauptsächlich mit der Kinderversorgung beschäftigt war. Ich wollte aber auch ein guter Familienvater sein und habe mich natürlich auch um meinen Sohn gekümmert und wollte mit ihm Zeit verbringen. In den Sommermonaten haben wir als Familie dann jede Chance genutzt, um uns wieder mit Freunden, Familie und Bekannten zu treffen … insofern es erlaubt war. Da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes lange Zeit keinen Alkohol konsumieren konnte, ist sie zu jedem Anlass gefahren. Ich habe in dieser Zeit zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol getrunken. Zu Anlässen wie Vatertag, 1.Mai, Männerausflug, Hochzeiten etc. habe ich dann auch immer wieder meine Trinkhöchstmengen (ähnliche Mengen wie bei TF) konsumiert. Zu diesen Anlässen war stets geklärt, dass ich am nächsten Morgen länger schlafen kann. Mit dem Alkohol konnte ich meine Gedanken ruhen lassen und den Kopf freibekommen und habe mich kurzfristig entlastet gefühlt. In diesen Momenten konnte ich mal abschalten und musste nicht immer an meine Aufgaben denken. Ich konnte meinen Drang zum Perfektionismus für einen kurzen Zeitraum ablegen. Ich mochte das Gefühl der Gelassenheit und habe mich in Gesellschaft einfach sehr wohl gefühlt. In diesen Situationen stand eben mal nicht unser Sohn im Vordergrund und auch nicht die ständigen Abstimmungen bzgl. Kinderversorgung, Alltag, Haushalt etc.. Die Tage nach dem Alkoholkonsum waren meist zäh und von Antriebslosigkeit geprägt.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Die Wochenenden nutze ich seit der Auffälligkeit viel intensiver aus und verbringe deutlich mehr Zeit mit Familienaktivitäten. Als Beispiel gehe ich jeden Sonntag früh morgens mit meinem Sohn in einen Indoor-Sportpark. Jeden Mittwoch betreue ich meinen Sohn beim Kindersport als fester wöchentlicher Bestandteil. Ich habe in klärenden Gesprächen mit meiner Partnerin alle Verantwortlichkeiten & Rollen im Bezug auf unseren Sohn geklärt. Dadurch ist unser familiärer Alltag deutlich harmonischer und einfacher geworden. Wir nehmen uns jetzt auch immer wieder Auszeiten vom „Eltern sein“ und gehen auch mal ohne unseren Sohn in ein Restaurant. Diese Gelegenheiten nutzen wir dann auch immer wieder zur Abstimmung wie unser Alltag läuft und ob wir Dinge verbessern können, einer von uns mehr Freiraum benötigt etc.. Mein Umfeld akzeptiert mich auch ohne Alkohol (wer hätte es gedacht ) und bezieht mich trotzdem in alle gesellschaftlichen Anlässe mit ein. Viele Menschen in meinem Umfeld erkundigen sich oft nach meinem Befinden und wie es mir mit meinem KT geht, wann mein nächster Trinkanlass geplant ist, wie die MPU-Vorbereitungen laufen etc. Meine gedankliche ToDo-Liste notiere ich mir mittlerweile in digitaler Form und bekomme sie somit aus meinem Kopf. Dadurch bin ich mental deutlich gelassener, weil ich weiß, dass ich nichts mehr vergesse. Ich empfinde das als sehr angenehm. Ich habe gelernt, meine Aufgaben zu kategorisieren und zu priorisieren.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten gesucht. In meinem Fußballverein bin ich ehrenamtlich seit Juli 2023 als stellvertretender Jugendkoordinator aktiv. In dieser Rolle kümmere ich mich um Trainingspläne, Trainerausbildungen etc., was mir extrem viel Spaß macht. Ende Juni 2022 habe ich im Fußballverein geholfen, ein internationales Jugend-Fußballturnier zu organisieren und auszurichten. Seitdem bin ich fester Bestandteil des Organisationskomitees für kommende Turniere. Die Planungen für 2023 sind bereits in vollem Gange. Darauf bin ich sehr stolz. Mir ist sehr wichtig, dass ich diese Verantwortlichkeiten möglichst gut betreue. Man verlässt sich hier auf mich und ich möchte das Vertrauen bestätigen. Meine geänderten Gewohnheiten und die gesteigerte Aktivität möchte ich auf gar keinen Fall mehr riskieren. Ich möchte auch ein guter Familienvater sein, der mit gutem Vorbild voran geht. Mein gefestigtes Umfeld trägt ebenfalls positiv zu meiner Stabilität bei. All das führt bei mir zu einem sehr großen Willen mein neues Verhalten stabil beizubehalten, wodurch ich sehr positiv in die Zukunft blicke. Sollten wir noch ein Kind bekommen, dann haben wir uns vorgenommen, die Verantwortlichkeiten möglichst rechtzeitig & detailliert zu klären, damit es nicht wieder zu Missverständnissen & Überlastungen nach der Geburt kommt. Auch beruflich würde ich in diesem Fall auf meinen Chef zugehen und meine Arbeitszeit verringern, damit es nicht wieder zu einer Überlastung kommt.

Die Männerwochenenden (wie bei TF) sind seit 8 Jahren ein jährlicher Bestandteil meines Lebens. Da es an diesen Wochenende vorrangig um Alkoholkonsum geht, habe ich mich dazu entschlossen, zukünftig nicht mehr daran teilzunehmen.

Bezüglich meiner Trinkgewohnheiten habe mir selbst strikte Trinkregeln auferlegt und weiche nicht mehr von diesen ab. Mein Alkoholkonsum ist in einem Trinkkalender geplant und festgehalten. Somit habe ich meinen Konsum jederzeit im Blick und kann diesen überwachen.

Meine Trinkregeln:

  • Ich konsumiere Alkohol nicht mehr spontan
  • Ich konsumiere zu einem Anlass maximal 2 kleine Bier oder 2 kleine Wein. Zwischen den Getränken trinke ich stets mindestens 1 antialkoholisches Getränk. Meine persönliche Promillegrenze liegt bei 0,3 ‰, da ich mein Handeln stets im Griff haben möchte.
  • Ein Anlass, an welchem ein Konsum geplant ist, kann kurzfristig auch zu einem alkoholfreien Anlass geändert werden. Ein geplant alkoholfreier Anlass kann allerdings nicht spontan geändert werden (siehe Regel 1)
  • Ich konsumiere zu maximal 10 Anlässen pro Jahr Alkohol, wobei zwischen 2 Anlässen immer mindestens 4 Wochen Pause liegen müssen
  • Ein Konsum von Alkohol zu einem Anlass setzt Folgendes voraus:
    • Die Trinkmenge muss definiert sein
    • Die Art der alkoholischen Getränke muss definiert sein
    • Mobilität ist geklärt >> Hinweg UND Heimweg!!! (z.b. Partnerin, Bus, Bahn, Taxi etc.)
  • Im Straßenverkehr gilt eine strikte 0.0-Promille-Grenze unabhängig der gewählten Mobilität (zu Fuß, Auto, Fahrrad, Scooter etc.)
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Du hast die richtige Richtung eingeschlagen. Von der Pandemie bist du jetzt zum Erwartungsdruck vorgedrungen. Und nun? Hier reisst die Motivsuche ab, das gefällt mir nicht.

Dann hast du die 27 ausführlich beantwortet. So weit so gut, aber der GA wird folgendes sehen:
Problem: Erwartungsdruck
Lösung: mehr Verantwortung im Leistungsumfeld (Kicken, Trainer)

Fällt dir dabei etwas auf?
 

Bazi

Benutzer
@rüdscher Ja tatsächlich ist mir beim Schreiben bereits aufgefallen, dass ich an der Stelle eine Divergenz erzeugt habe. Ich bin allerdings auch ein Mensch, der immer eine Aufgabe braucht und gerade die neuen Aufgaben außerhalb des eigenen Haushalts sorgen bei mir für meine persönliche Ausgeglichenheit. Allerdings funktioniert das auch nur, weil ich die Aufgaben & Erwartungen an mich (egal ob familiär oder im Verein etc.) mittlerweile immer wieder mit meinem Umfeld abstimme, strukturiere und vor allem auch herunterschraube, wenn ich es eben nicht mehr leisten kann (das fehlt in der Form vielleicht noch bei F26/27). Ich bin an der Stelle einfach offener, strukturierter und transparenter meinem Umfeld gegenüber geworden. Vorher war ich festgefahren, im Tunnel / Hamsterrad und hab halt mein Ding gemacht ... ohne je zu hinterfragen, ob das alles richtig so ist. Dadurch habe ich viele Aufgaben übererfüllt (Perfektionismus) und andere dafür vor mir her geschoben. Durch die TF und die Aufarbeitung schaut man auch mal wieder von außen auf sein Leben und kann Dinge nachjustieren ... das war Gold wert und ist letztlich das Wichtigste für mich. Die MPU werde ich früher oder später schon bestehen...und wenn es dann nur am Motiv scheitert, dann muss halt nochmal professionelle Hilfe in Form eines VP her. Aber bevor ich mich da jetzt zu verrückt mache und das alles gedanklich zu chaotisch wird im FB, lass ich das jetzt erstmal so stehen. Eventuell kommen mir da noch ein paar gute Gedanken ... dann nehm ich das natürlich noch mit auf bis Freitag.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Die MPU werde ich früher oder später schon bestehen...
Naja, ob das die ideale Einstellung ist...

Du hast ja nochmal einen klaren Hinweis bekommen, wo ein Problem in der Story liegt.
Und du hast selbst jetzt nochmal gebuddelt und was ergänzt.

Wenn Perfektionismus und Druck ein Grossteil deines Problems war/ist, dann gilt:
Wie hast du das Problem allgemein gelöst?
Welche Erfahrungen hast du damit gesammelt?
Wie kannst du heute damit umgehen?

Dann kannst du auch guten Gewissens deine neue Alternative als Trainer bringen und daran aufzeigen, wie du heute mit diesen Problemen umgehst.

Ich denke nicht, dass du weit von einer erfolgreichen MPU entfernt bist, da wäre es schade, jetzt alles einfach irgendwie abzuhaken und zur Not halt nochmal...
 

Ig14

Stamm-User
Wie ist eure Meinung zu meiner Haaranalyse (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22) ... würdet ihr die abgegeben?
Kann ich dir nicht genau sagen, ein VP meinte zu mir alles bis 10 (0,010) würde positiv gesehen werden, alles darüber könnte Fragen zu deinem vllt. doch höheren Konsum aufkommen lassen. Hier werden die GA natürlich unterschiedlich entscheiden einige werden sicher auch die in den BUK´s angegeben 30 akzeptieren.

Wie erwähnt ist nach den Angaben von 1,8 l Bier in 3 Monaten in der Regel ein Wert nach Studien unter 7 zu erwarten. Ich denke aber bei 9 wird die keiner einen Strik daraus drehen da sonst nur AN Nachweise gelten dürften. Ein Wert von 9 spiegelt natürlich eine geringe Aufnahme von Alkohol wieder deshalb würde ich Ihn persönlich abgeben.
 

Bazi

Benutzer
@Ig14 Danke ... so sehe ich das prinzipiell auch. Dann werde ich den Nachweis wohl mitnehmen. Ich hätte persönlich zwar auch einen Wert <7 erwartet, da ich ja sehr sehr wenig Alkohol konsumiert habe, aber kann es nun auch nicht ändern, dass es eben 9 sind.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bazi

Benutzer
Ich denke nicht, dass du weit von einer erfolgreichen MPU entfernt bist, da wäre es schade, jetzt alles einfach irgendwie abzuhaken und zur Not halt nochmal...
@rüdscher Bitte nicht falsch verstehen ... ich hake die Vorbereitung nicht ab. Mir ist auch klar, dass das schnell als "selbstgerecht" oder "besserwisserisch" interpretiert werden kann. Ich möchte nur den FB mal in dieser Form stehen lassen, da ich am Ende ja nicht den FB bei der MPU abgebe und dieser bewertet wird. Ich muss das alles auf der Tonspur rüberbringen und dafür muss ich meine Gedanken sortieren & verinnerlichen und mir natürlich auch über einige Formulierungen im Klaren werden. Ansonsten möchte ich auch noch ein paar positive & negative Gutachten studieren. Auf deine Fragen könnte ich spontan ausführlich antworten ... das stimmt mich positiv :).

Mein Leben würde auch mit einem negativen Gutachten weitergehen ... das gehört übrigens ebenfalls zu meinem geänderten Umgang mit Drucksituationen ;). Mein Sohn hat die Woche noch Geburtstag ... das hat Prio. Und meine Partnerin braucht mich auch, da ihre Mutter vor Kurzem sehr plötzlich verstorben ist (siehe F25 im FB).

Ich denke ich werde bis Freitag bestimmt noch die ein oder andere Kleinigkeit im FB anpassen und ihn dann noch einmal posten.

Zitat auf das Wesentliche gekürzt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Andi18

MPU Profi
Hi, ich lese aus Deinen recht prompten Antworten und FB-Erweiterungen heraus, daß bei Dir noch viel mehr schlummert, als jetzt im FB geschrieben hast.
Mit dem Motiv bist ein gutes Stück weiter gekommen.

Was die Stabilität und Vermeidung angeht, gibst hier schon ein gutes Zeichen:
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Die Wochenenden nutze ich seit der Auffälligkeit viel intensiver aus und verbringe deutlich mehr Zeit mit Familienaktivitäten. Als Beispiel gehe ich jeden Sonntag früh morgens mit meinem Sohn in einen Indoor-Sportpark. Jeden Mittwoch betreue ich meinen Sohn beim Kindersport als fester wöchentlicher Bestandteil. Ich habe in klärenden Gesprächen mit meiner Partnerin alle Verantwortlichkeiten & Rollen im Bezug auf unseren Sohn geklärt. Dadurch ist unser familiärer Alltag deutlich harmonischer und einfacher geworden. Wir nehmen uns jetzt auch immer wieder Auszeiten vom „Eltern sein“ und gehen auch mal ohne unseren Sohn in ein Restaurant. Diese Gelegenheiten nutzen wir dann auch immer wieder zur Abstimmung wie unser Alltag läuft und ob wir Dinge verbessern können, einer von uns mehr Freiraum benötigt etc.. Mein Umfeld akzeptiert mich auch ohne Alkohol (wer hätte es gedacht ) und bezieht mich trotzdem in alle gesellschaftlichen Anlässe mit ein. Viele Menschen in meinem Umfeld erkundigen sich oft nach meinem Befinden und wie es mir mit meinem KT geht, wann mein nächster Trinkanlass geplant ist, wie die MPU-Vorbereitungen laufen etc. Meine gedankliche ToDo-Liste notiere ich mir mittlerweile in digitaler Form und bekomme sie somit aus meinem Kopf. Dadurch bin ich mental deutlich gelassener, weil ich weiß, dass ich nichts mehr vergesse. Ich empfinde das als sehr angenehm. Ich habe gelernt, meine Aufgaben zu kategorisieren und zu priorisieren.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten gesucht. In meinem Fußballverein bin ich ehrenamtlich seit Juli 2023 als stellvertretender Jugendkoordinator aktiv. In dieser Rolle kümmere ich mich um Trainingspläne, Trainerausbildungen etc., was mir extrem viel Spaß macht. Ende Juni 2022 habe ich im Fußballverein geholfen, ein internationales Jugend-Fußballturnier zu organisieren und auszurichten. Seitdem bin ich fester Bestandteil des Organisationskomitees für kommende Turniere. Die Planungen für 2023 sind bereits in vollem Gange. Darauf bin ich sehr stolz. Mir ist sehr wichtig, dass ich diese Verantwortlichkeiten möglichst gut betreue. Man verlässt sich hier auf mich und ich möchte das Vertrauen bestätigen. Meine geänderten Gewohnheiten und die gesteigerte Aktivität möchte ich auf gar keinen Fall mehr riskieren. Ich möchte auch ein guter Familienvater sein, der mit gutem Vorbild voran geht. Mein gefestigtes Umfeld trägt ebenfalls positiv zu meiner Stabilität bei. All das führt bei mir zu einem sehr großen Willen mein neues Verhalten stabil beizubehalten, wodurch ich sehr positiv in die Zukunft blicke. Sollten wir noch ein Kind bekommen, dann haben wir uns vorgenommen, die Verantwortlichkeiten möglichst rechtzeitig & detailliert zu klären, damit es nicht wieder zu Missverständnissen & Überlastungen nach der Geburt kommt. Auch beruflich würde ich in diesem Fall auf meinen Chef zugehen und meine Arbeitszeit verringern, damit es nicht wieder zu einer Überlastung kommt.

Die Männerwochenenden (wie bei TF) sind seit 8 Jahren ein jährlicher Bestandteil meines Lebens. Da es an diesen Wochenende vorrangig um Alkoholkonsum geht, habe ich mich dazu entschlossen, zukünftig nicht mehr daran teilzunehmen.

Bezüglich meiner Trinkgewohnheiten habe mir selbst strikte Trinkregeln auferlegt und weiche nicht mehr von diesen ab. Mein Alkoholkonsum ist in einem Trinkkalender geplant und festgehalten. Somit habe ich meinen Konsum jederzeit im Blick und kann diesen überwachen.
Du hast also gelernt zu kategorisieren, priorisieren und im Falle von Überlastungen Dich anderen anzuvertrauen.
Erst mal deiner Frau, Arbeitskollegen etc. - sollte alles nichts nutzen weißt auch professionelle Hilfe aufzusuchen.

So ein Ritual wie das Wochenende würde ich lediglich nur so benennen, daß den Freundeskreis gewechselt hast..

Ich will hier bewusst nicht mehr am FB rum nörgeln. Geh den Weg und verinnerliche, meine Daumen sind gedrückt,
und ja, die Haaranalyse nimmst auf jeden Fall mit!!
 

Bazi

Benutzer
Hey @Andi18 ,
danke nochmals für dein Feedback. Ich empfinde es nicht als Nörgelei, sondern als konstruktive Kritik, welche meine Vorbereitung qualitativ enorm verbessert hat. Dafür bin ich euch mega dankbar!!! Ich möchte nur vermeiden, dass ich am Montag wie ein aufgescheuchtes Reh vorm GA sitze und 1000 Aspekte beleuchtet habe, welche ich alle ansprechen möchte und am Ende doch den Kern nicht treffe. Daher sortiere ich das jetzt alles noch einmal gedanklich. Ich werde meinen FB auch bestimmt noch einmal updaten und ihn Richtung Wochenende posten. Wenn ihr da noch die Nerven habt mal drüber zu schauen würde ich mich natürlich sehr freuen.

Im Kern war es die Überbelastung und fehlende Kommunikation & Offenheit gegenüber meinem Umfeld in den letzten 3 Jahren. Beide Punkte habe ich angepackt, positiv verändert und damit auch positive Erfahrungen gemacht. Die Sauferei hatte entsprechend entlastenden Charakter…Redseligkeit, Gelassenheit und gesteigerte Stimmung waren das Beiwerk.

Eventuell schlummert da auch noch mehr…könnte da sicher noch 3 Seiten mehr schreiben. Die prompten Antworten sind aber eher meiner verfügbaren Zeit geschuldet. Hatte gestern und heute mal ordentlich Zeit mich reinzugraben, da ich frei hatte und mich in Vollzeit damit beschäftigen konnte .

Grüße

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Moderative Anmerkung an Bazi:

Wenn Du auf das letzte Posting in deinem Thema antwortest, dann verwende bitte die Funktion "Antworten".
Ausschließlich, wenn Du auf länger zurückliegende Postings reagieren möchtest, ist die Funktion "Zitieren" geeignet. Und dann auch nur die wirklich relevanten Passagen - danke.
Beiträge zitieren
 

Bazi

Benutzer
Hallo zusammen,

ich habe meinen FB noch einmal etwas angepasst und einige Punkte ergänzt, angepasst, umformuliert oder gelöscht.
Im Nachgang poste ich meine letzte Gesamtversion.
Montag gehts dann endlich zur MPU ... ich werde berichten :).

Natürlich sauge ich bis dahin gerne noch jedes Feedback und/oder Kritik auf.

@rüdscher & @Andi18 >> An euch einen besonderen Dank für eure Hilfe bis hierhin !!!

Grüße
 

Bazi

Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 178 cm
Gewicht: 92 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.06.2022, 02:39 Uhr
BAK: 1,65 ‰
Trinkbeginn: 03.06.2022, 16:00 Uhr
Trinkende: 04.06.2022, 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.06.2022, 03:21 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 4 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt nach TF
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Alkohol

Bundesland:
Verstoß: Bayern
Wohnhaft: Baden-Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, deutlich reduziert nach Regeln des KT
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (0,009 ng/mg ETG vom 05.12.22)
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Keinen Plan?: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja (1x Sitzung, völlig wertlos)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 09.01.2023
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Keine, Ersttäter

###############################################################################

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich bin am 03.06.22 mit einem Freund in meinem Auto nach Erlangen zu einem Volksfest gefahren. Dort haben wir uns mit 10 weiteren Freunden zu einem Männerwochenende getroffen. Eigentlich war dieser Ausflug bereits im Jahr 2020 geplant … pandemiebedingt ist es 2022 geworden. Ich habe dieses Wochenende geplant (Tischreservierung für Volksfest & Unterkunft im Nachbarort). Wir haben uns um 15:30 Uhr in der Unterkunft getroffen. An die Unterkunft angeschlossen war ein Biergarten, wo ich ab ca. 16:00 angefangen habe zu trinken (2 x 0,5l Bier). Gegen 16:50 sind wir dann mit 2 Taxis zum Volksfest gefahren, wo wir ab 17:00 Uhr an unserem reservierten Tisch saßen und weiter getrunken haben (6 x 0,5l Bier). Für uns alle war diese Veranstaltung die erste in dieser Form seit Pandemiebeginn. Entsprechend ausgelassen war auch die Stimmung. Nach dem Ende des Volksfestes um ca. 22:00 Uhr sind wir in die nahegelegene Innenstadt gelaufen. Wir haben wir 2 Diskotheken besucht, wo ich jeweils noch 1 Longdrink Gin/Tonic getrunken habe. Gegen 01:00 Uhr habe ich mit dem Trinken aufgehört, da ich stark alkoholisiert war. Daraufhin bin ich allein zu einem nahegelegenen Imbiss gelaufen und habe dort 2 Döner gegessen und 1 Wasser getrunken. Während dieser Zeit sind meine Freunde mit 2 Taxis in unsere Unterkunft gefahren. Ich habe beide Taxis verpasst, da ich noch im Imbiss war. Meinen Freunden ist nicht aufgefallen, dass ich fehle, da sie nicht gemeinsam gefahren sind. Nachdem ich bemerkt habe, dass alle meine Freunde bereits in der Unterkunft sind, wollte ich ebenfalls in die Unterkunft. Da ich mich in Erlangen gut auskenne, wollte ich den Heimweg (ca. 3km) zu Fuß antreten. Nach ca. 1,5km Fußweg bin ich dann an einigen E-Scootern vorbeigelaufen. Hier kam mir die Idee, dass ich meinen Heimweg deutlich beschleunigen könnte. Meine Alkoholisierung habe ich nach dem nächtlichen Imbiss und dem Fußweg leider unterschätzt. Also habe ich mich dazu entschieden, einen Scooter zu mieten, um meinen Heimweg zu beschleunigen. Nach ca. 400m Schlängellinien ist mir bewusst geworden, dass ich doch stark alkoholisiert bin und den Scooter nicht mehr sicher führen kann. Daher habe ich ihn wieder abgestellt und die Miete beendet. In diesem Moment – um 02:39 Uhr am 04.06.22 - hat dann die Polizei neben mir angehalten und mich zu einer Verkehrskontrolle gebeten. Ich habe dann versucht möglichst nüchtern zu wirken und den Forderungen der Beamten widerstandslos Folge zu leisten. Die Atemalkoholkonzentration betrug zu diesem Zeitpunkt 0,79 mg/l (1,58 Promille). Die Beamten haben mich daraufhin mit zur Wache genommen und um eine Blutprobe gebeten. Mein Führerschein wurde beschlagnahmt … diesen habe ich zwar widerwillig, aber freiwillig ausgehändigt. Ich habe alle Maßnahmen ohne Gegenwehr mitgemacht. Ich war zu diesem Zeitpunkt immer in dem Glauben, dass mein Führerschein nicht in Gefahr sei. Das ganze Ausmaß habe ich erst am nächsten Tag nach einer Internetrecherche realisiert.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

  • 03.06.2022 16:00 – 17:00 = 2 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 17:00 – 18:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 18:00 – 19:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 19:00 – 20:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 20:00 – 21:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 21:00 – 22:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 22:00 – 23:00 = 1 x 500ml Bier (5%)
  • 03.06.2022 23:00 – 00:00 = 1 x 300ml Longdrink Gin/Tonic (6cl 47%)
  • 04.06.2022 00:00 – 01:00 = 1 x 300ml Longdrink Gin/Tonic (6cl 47%)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Die Gesamtstrecke wären ca. 1,5 km gewesen … tatsächlich gefahren bin ich ca. 400m.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Durch den nächtlichen Imbiss und die ca. 1,5 km Fußweg habe ich mich zu Fahrtantritt recht gut gefühlt und ich habe mir das zugetraut. Nach ca. 400m Schlängellinien bin ich mir meiner eigenen Unsicherheit und Alkoholisierung bewusst geworden und habe den Scooter wieder abgestellt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant waren 2 Taxis für die gesamte Gruppe, welche ich beide aufgrund des nächtlichen Imbissbesuchs verpasst habe. Daraufhin habe ich den Weg zur Unterkunft zu Fuß angetreten. Nach ca. 1,5 km Fußweg dann den E-Scooter angemietet, um den Heimweg zu beschleunigen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Durch meine Aufarbeitung der TF ist mir bewusst geworden, dass ich in meinem Leben ca. 80 – 100 mal mit Restalkohol Auto gefahren bin. Während meines Studiums bin ich ca. 40 mal unter Alkoholeinfluss Fahrrad gefahren. Vor allem diese Fahrradfahrten haben mir eine gewisse Art von „Sicherheit“ vermittelt, da ich nie aufgefallen bin oder einen alkoholbedingten Unfall hatte.

###############################################################################

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Die erste Erinnerung, welche bei mir hängen geblieben ist, war auf einer Hochzeit innerhalb der Familie (ich war 6 Jahre alt). Mein Onkel war stark alkoholisiert und wurde in eine Tischdecke eingehüllt auf sein Zimmer getragen. Alle Gäste der Hochzeit fanden das lustig und diese Geschichte wird bis heute (30 Jahre später) immer wieder erzählt. Ich habe Alkohol erstmalig mit 14 zu meiner eigenen Konfirmation konsumiert. Damals „durfte“ ich 2 x 0,33l Biermischgetränk trinken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis auf kurze Unterbrechungen (Studium & Geburt des Sohnes) habe ich regelmäßig Alkohol getrunken, wobei die Menge & Häufigkeit immer wieder variierte. Während der Pandemie habe ich zu fast jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol konsumiert. Die Trinkmengen waren unterschiedlich, jedoch stets mindestens 5-6 Bier á 0,5l. Etwa alle 2 Monate habe ich zu Anlässen wie Vatertag, Hochzeiten etc. meine Trinkhöchstmenge konsumiert (7-8 Bier + 1-2 Longdrinks). Die Trinkmengen haben sich vor allem in den letzten 3 Jahren deutlich gesteigert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

AlterKonsumHäufigkeitWannBemerkung
142 x 0,33l BiermischgetränkEinmaligWochenendeKonfirmation
14-16Kein KonsumKein KonsumKein Konsum
16-182-3 x 0,33l Biermischgetränk6x pro JahrWochenendeDiskobesuche mit Freunden
18-196-8 x 0,5l Bier3-4 x pro WocheGanze Wochesukzessive Steigerung
Bundeswehr
Trinkspitze
Fundament der Alkoholtoleranz
19-223-4 x 0,5l Bier3-4 x pro Monat während PraxisphasenWochenendeDuales Studium
Konsum nur während Praxisphasen
Kein Konsum während Theoriephasen
22-293-4 x 0,5l Bier2x pro MonatWochenendeErstmals im Berufsleben
Technischer Außendienst
Pendler
Partnerschaft
29-343-4 x 0,5l Bier1x pro MonatWochenendeNeue Partnerschaft
34-364-6 x 0,5l Bier3-4 x pro MonatWochenendePandemie
Ca. 6 mal pro Jahr Höchstmenge 7-8 Bier + 2 Cocktails

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe stets in Gesellschaft (Freunde, Familie und Bekannte) und überwiegend zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeit, Feiertagen etc. getrunken. In meinem familiären Umfeld ist Alkohol bei jedem Anlass präsent. Im beruflichen Umfeld habe ich äußerst selten und sehr wenig Alkohol konsumiert.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im Januar 2020 (kurz vor Pandemiebeginn) bin ich Vater geworden. In der Folge hat sich mein Alkoholkonsum wieder erhöht. Direkt nach der Geburt hatte ich dann 2 Monate frei und meine Partnerin und ich haben uns zusammen um unseren Sohn gekümmert. Wir haben uns aus finanziellen Gründen darauf geeinigt, dass sie 12 Monate in Elternzeit bleibt und ich ab März 2020 wieder arbeite. Allerdings haben wir nie wirklich über unsere Rollenverteilung während dieser Zeit geredet. Für mich stand ungeschrieben fest, dass ich arbeite und meine Partnerin in dieser Zeit die Kinderversorgung vollständig übernimmt. Meine Partnerin dachte ich könnte mich mehr um die Kinderbetreuung kümmern, da ich ebenfalls zuhause war. Als ich dann Anfang März wieder begonnen habe zu arbeiten, musste ich meine gesamte Arbeit pandemiebedingt im HomeOffice erledigen. Meine Partnerin und mein Sohn waren ebenfalls den ganzen Tag zuhause. Durch die Pandemie haben wir uns zuhause eingesperrt gefühlt. In dieser Zeit wurden auch sämtliche Angebote für Kleinkinder (z.b. Babyschwimmen, Krabbelgruppen etc.) alternativlos eingestellt. Bei mir hat das zu mentalem Stress und einer erhöhten Belastung geführt. Ich konnte mich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren (da ich ja zuhause war und somit automatisch in die Kinderbetreuung involviert war), aber auch nicht richtig auf die Kinderbetreuung (da ich ja auch noch arbeiten musste). Rückblickend betrachtet war ich während dieser Zeit stark überlastet. Da ich alle Erwartungen an mich immer möglichst perfekt erfüllen möchte, habe ich es eigentlich nie geschafft, alle Aufgaben zu meiner Zufriedenheit zu erledigen und somit aus meinem Kopf zu bekommen. Ich habe mich gefühlt wie in einem Hamsterrad auf Höchstgeschwindigkeit. Das hat mich mental sehr belastet. Mein Kopf war nie leer und ich bin gedanklich nie zur Ruhe gekommen, weil ich immer das Gefühl hatte, eine Aufgabe zu vergessen. Ich habe dann oft bis spät abends gearbeitet, damit mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden ist. Tagsüber habe ich die Arbeit oft liegen lassen und mich um viele Aufgaben im Haushalt gekümmert (Wäsche, Hausputz, Einkauf etc.), da meine Partnerin hauptsächlich mit der Kinderversorgung beschäftigt war. Ich wollte aber auch ein guter Familienvater sein und habe mich natürlich auch um meinen Sohn gekümmert und wollte mit ihm Zeit verbringen. In den Sommermonaten haben wir als Familie dann jede Chance genutzt, um uns wieder mit Freunden, Familie und Bekannten zu treffen … insofern es erlaubt war. Da meine Partnerin aufgrund unseres Sohnes lange Zeit keinen Alkohol konsumieren konnte, ist sie zu jedem Anlass gefahren. Ich habe in dieser Zeit zu jedem gesellschaftlichen Anlass Alkohol getrunken. Zu Anlässen wie Vatertag, 1.Mai, Männerausflug, Hochzeiten etc. habe ich dann auch immer wieder meine Trinkhöchstmengen (ähnliche Mengen wie bei TF) konsumiert. Zu diesen Anlässen war stets geklärt, dass ich am nächsten Morgen länger schlafen kann. Mit dem Alkohol konnte ich meine Gedanken ruhen lassen und den Kopf freibekommen und habe mich kurzfristig entlastet gefühlt. In diesen Momenten konnte ich mal abschalten und musste nicht immer an meine Aufgaben denken. Ich konnte meinen Drang zum Perfektionismus für einen kurzen Zeitraum ablegen. Ich mochte das Gefühl der Gelassenheit und habe mich in Gesellschaft einfach sehr wohl gefühlt. In diesen Situationen stand eben mal nicht unser Sohn im Vordergrund und auch nicht die Diskussionen bzgl. Kinderversorgung, Alltag oder Haushalt.

Zusammenfassend war ich seit Anfang 2020 durch die Geburt meines Sohnes, die beginnende Pandemie und das HomeOffice stark überlastet. Ich habe mich gefühlt wie in einem Hamsterrad, aus dem ich nicht mehr rausgekommen bin. Das größte Problem war dabei die fehlende Kommunikation und Offenheit gegenüber meinem Umfeld. Ich hatte eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen, wollte es allen Menschen recht machen und konnte dabei aber nicht mehr priorisieren, was wirklich wichtig ist. Ich habe einfach stetig vor mich hingearbeitet, nicht mit meinem Umfeld kommuniziert und mein gesamtes Handeln nie hinterfragt. Durch den Alkoholkonsum am Wochenende konnte ich viele Gedanken zeitweise verdrängen, mein Handeln entschleunigen und dadurch entspannen … das hat sich dann wie eine Pause im Hamsterrad angefühlt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei geringen Mengen hat Alkohol auf mich entlastend und entspannend gewirkt. Ich konnte den Kopf ausschalten und freibekommen. Zudem wurde ich redselig, selbstbewusst und mir fiel es leichter, auf fremde Personen zuzugehen (was ich nüchtern früher nie gemacht hätte). Mit zunehmenden Mengen Alkohol konnte ich dann allerdings nicht mehr allen Gesprächen gänzlich folgen und habe mich eher wieder zurückgezogen, weil es mir unangenehm war. In diesen Situationen habe ich dann mit dem Trinken aufgehört und mich (oft ohne Verabschiedung) von der Veranstaltung entfernt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Auffälligkeit gab es keine ernsthaften negativen (alkoholbedingten) Auswirkungen in meinem Leben. In meinem Umfeld sind keine Alkoholabhängigkeiten etc. bekannt. Nach einem erhöhten Alkoholkonsum hatte ich oft einen flauen Magen und Kopfschmerzen. An solchen Tagen war ich schlapp und antriebslos.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Während meiner Zeit bei der Bundeswehr (18-19 Jahre im Zeitraum 2004-2005) hat sich mein Alkoholkonsum stark erhöht. Zum Ende des Grundwehrdienstes habe ich ca. 3-4x pro Woche 6-8 Bier à 0,5l getrunken. Damals haben fast alle Kameraden um mich herum getrunken. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Alkoholkonsum meiner Kameraden mithalten müsste, damit ich akzeptiert werde. Wenn ich mal nicht bei den Trinkgelagen dabei war, habe ich eine gewisse Ausgrenzung verspürt. Die Grundwehrzeit hat sich für mich zudem wie Zeitverschwendung angefühlt und ich hätte meine Zeit gerne sinnvoller genutzt. Zu dieser Zeit gehörte der Alkoholkonsum für mich zum (beinahe täglichen) Ritual.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
  • 2005 – 2008 >> Während der 3-monatigen Theoriephasen im Studium, da mir das Studium sehr schwer gefallen ist. Duales Studium = 3 Monate Praxis >> 3 Monate Theorie im Wechsel
  • Juni 2019 – Januar 2020 >> ca. 8 Monate während der Schwangerschaft meiner Partnerin (aus Solidarität und um ständig für Notfälle fahrtauglich zu sein)

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Bis zur Auffälligkeit habe ich mich als durchschnittlichen Gesellschaftstrinker eingestuft. Ich konnte stets alle Erwartungen an mich erfüllen und hatte (bis auf diverse Kater) keine negativen Auswirkungen durch den Alkoholkonsum. Daher habe ich mein Konsumverhalten als unkritisch angesehen. Im Rahmen meiner Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich deutlich zu viel und zu oft Alkohol konsumiert habe und dies meiner Gesundheit auf Dauer schaden würde, wenn ich so weiter mache.
 
Oben