TF mit 2,06 ‰ Ersttäter - Termin Mitte Oktober

mpufrager

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Mit den Medikamenten kenn ich mich nicht so aus, aber würde mir das vom Arzt attestieren lassen und das dann bei der Stelle für die Probeentnahme einreichen/angeben.
M.W. Nach sollte da aber nichts ausschlagen, wenn da kein Ethanol drin ist.
Hallo @Die liebe Lise vielen Dank für deine Rückmeldung! Das ist ein guter Tipp und werde ich so umsetzen.

Über weitere Erfahrungen freue ich mich :) Vielleicht gibt es hierzu ja auch eine offizielle Leitlinie?
 

mpufrager

Benutzer
Hallo zusammen,

auch ich habe das Übel meine Fahrerlaubnis entzogen bekommen zu haben aufgrund einer Trunkenfahrt. Mit dem Thema setze ich mich nun schon länger auseinander und habe bereits ein halbes Jahr Abstinenz so gut wie hinter mir. Die zweite Haaranalyse wird zusammen mit der MPU in der zweiten Oktoberwoche gemacht.

So lange, wie ich mich mit dem Thema auseinandersetze, kenne ich auch das Forum und möchte an dieser Stelle ein Mal sagen: Vielen herzlichen Dank für die unheimlich Große Sammlung an Wissen und Erfahrungsberichten und eure super schnelle Reaktionszeit und Hilfsbereitschaft! Ohne dieses Forum wäre ich mit Sicherheit noch nicht so weit gekommen. :D

Hier nun also mein Fragebogen, ich freue mich auf euer Feedback!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 186 cm
Gewicht: 95 kg
Alter: Ende 22 Jahre (Anfang 20 Jahre zum Tatzeitpunkt)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.01.2020
BAK: 1. 1,42 ‰, 2. 1,38 ‰
Trinkbeginn: ca. 22:00 Uhr
Trinkende: ca. 7:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 10:34 Uhr, 11:04 Uhr
Rückrechnung zum Zeitpunkt des Vorfalls: min. 1,63 ‰, max. 2,06 ‰

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: abgeschlossen
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate, endete 10.05.2021

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: ./.

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 2x geblitzt worden, sonst steht neben der TF nichts in der Akte.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, daß X auch zukünftig ein Kfz unter Alkoholeinfluß fahren wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kfz der Klasse X in Frage stellen?

Bundesland: Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 11.03.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, 2x zum Abstinenznachweis über ein halbes Jahr.
Urinscreening ja/nein: Nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja; seit 2019 regelmäßig in ca. 6 monatigem Abstand; GOT, GPT, GGT und MCV immer am unteren Ende des Referenzbereichs.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja; Erstgespräche und Informationsveranstaltungen
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein

MPU
Datum: Im Anschluss an zweite Haaranalyse im Oktober.
Welche Stelle (MPI): ./.
Schon bezahlt?: ./.
Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ./.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ./.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

mpufrager

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0. Warum sind Sie heute hier?

Weil ich mein Verhalten im Umgang mit Alkohol grundlegend geändert habe und das unter Beweis stellen will, um der Fahrerlaubnisbehörde zeigen zu können, dass ich keine Gefahr mehr für den Straßenverkehr darstelle.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich habe mich am Vortag der TF mit Freunden getroffen, um meinen 20. Geburtstag zu feiern. Das war Samstag, der 25.01.2020. Wir haben uns am Abend getroffen. Die genaue Uhrzeit weiß ich nach nun über 2 ½ Jahren nicht mehr, es müsste aber gegen 22-23 Uhr gewesen sein. Getroffen haben wir uns in einem Jugendzentrum im Nachbardorf. Ich habe drei Flaschen Vodka mitgebracht und verschiedene Softdrinks zum Mischen. Als ich ankam waren bereits etliche Leute dort, mit denen habe ich dann die ersten Mischgetränke getrunken. Gegen 0:00 Uhr am Sonntag, dem 26.01.2020 und den ersten Getränken machte sich bei mir eine gewisse Leere breit. Kurz vor dem Geburtstag hatte ich mich von meiner ersten Freundin getrennt, mit der ich immerhin zwei Jahre zusammen war. Insbesondere damals kam mir das wie eine Ewigkeit vor und ich befand mich in einem ziemlichen Loch. Also habe ich begonnen mehr zu trinken, als die anderen, um meine Gefühle zu dämpfen. Die nächsten Stunden habe ich damit verbracht, mit Freunden im Chillout-Bereich zu reden und zu trinken, auf der Tanzfläche zu tanzen oder draußen zu stehen in der Raucher-Runde. Dazwischen bin ich immer wieder auf die Toilette gegangen, weil die Masse der zugenommenen Flüssigkeit wieder raus wollte. Irgendwann gegen 6 Uhr wurden es dann sichtlich weniger Leute, bis wir gegen 7 Uhr dann nur noch zu dritt waren. Ich wollte dann auch nach Hause und habe mich, ohne weiter darüber nachzudenken, in mein Auto gesetzt und bin losgefahren. Mir ist nach den ersten Minuten Fahrt schnell aufgefallen, dass sich das Autofahren nicht wirklich so anfühlte, als würde ich Auto fahren, sondern mehr, als würde ich unter Wasser tauchen. Im ersten Moment habe ich mich darüber amüsiert, bis mir klar wurde, dass das eine ganz dämliche Idee war. So habe ich das Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt und mich dort schlafen gelegt. Gegen 8 Uhr wurde ich von einer Person (zufälliger Parker auf eben diesem Parkplatz) geweckt, die vehement an mein Auto klopfte. Es ging dieser Person angeblich nur darum, nachzufragen, wie es mir geht, da die Scheiben meines Fahrzeugs beschlagen waren und ich dementsprechend wohl schon länger dort verweilt habe. Als sie feststellte, dass ich betrunken war, drohte sie mir umgehend die Polizei zu rufen, redete dauerhaft und vehement auf mich ein und ging mich körperlich an, in dem Sie mir Führerschein und Schlüssel abnehmen wollte. Ich wollte dann nur noch aus der Situation flüchten und habe schlussendlich den weiteren Weg nach Hause mit dem Auto angetreten. Dort angekommen habe ich mich schlafen gelegt. Ca. 1-2 Stunden später stand dann die Polizei vor meiner Tür und nahm mich mit auf die Wache. Nach dem Aufwachen und auf der Wache wusste ich nicht mehr, wie ich überhaupt nach Hause gekommen war. Erst durch die ständige Beschäftigung mit dem Tathergang durch den Strafprozess sind die ersten Erinnerungen an die Nacht wiedergekehrt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Aufgrund der bis heute sehr verschwommenen Erinnerungen kann ich nicht genau wiedergeben, was ich im Laufe des Abends getrunken hatte und kann es nur laut den Promillewerten ungefähr deuten. Aber selbst wenn ich mich noch an jede Einzelheit erinnern könnte, wüsste ich es wahrscheinlich nicht, weil ich mir einfach keinerlei Gedanken dazu gemacht hatte. Ich hatte überhaupt nicht die Intention, mir das zu merken oder überhaupt darauf zu achten, wie viel ich trinke. Insgesamt müssen es ca. 10-11 Mischen mit je ca. 6cl Vodka gewesen sein über die Nacht verteilt.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Bis zu dem Parkplatz waren es 4,3 km, der restliche Weg vom Parkplatz bis nach Hause 1,4 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Wie ich zuvor schon geschildert habe, fühlte ich mich sehr unsicher. Das Fahren habe ich mehr als Tauchen unter Wasser wahrgenommen. Die Autos und Häuser am Straßenrand zogen an mir vorbei und das Lenken und Bremsen fühlte sich ganz schwammig an, eben wie unter Wasser.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hatte mir vorgenommen, dass ich mich von einem Freund nach Hause fahren lasse. Genaue Gedanken hatte ich mir dazu aber eigentlich nicht gemacht und bin zur Feier gefahren nach dem Motto irgendwie komme ich schon nach Hause und zur Not schlafe ich dort. Mit der Vermeidungstaktik habe ich also eher versucht mir ein gutes Gewissen einzureden als tatsächlich nicht zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Zwischen meinem 18. Geburtstag und der TF, also ziemlich genau 2 Jahre, bin ich ca. 10-15 Mal betrunken gefahren, eigentlich immer von einer Feier nach Hause. Daraus folgere ich, dass man, insbesondere Nachts, nicht zwingend dabei erwischt wird. Aber, ich weiß heute, dass es darauf nicht ankommt, sondern darauf, ob man Menschen, Tiere, Sachen, alles Mögliche gefährdet und im Ernstfall verletzt oder sogar tötet, weil man betrunken fährt, oder, ob man so einen Mist einfach sein lässt. Und ich weiß jetzt, dass ich das nur verlässlich mache, wenn ich mir im Voraus genau überlege, wie ich nach Hause komme und wie ich hinkomme. Damit das Auto auch gar nicht erst bereit steht, falls doch mal etwas mit der geplanten Heimfahrt schief geht und ich mir eine Alternative überlegen muss.
 

mpufrager

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ich hatte schon 1-2 Mal von einem Bier von meinem Vater probieren dürfen. Die erste bewusste Erfahrung mit Alkohol war aber auf der Kerb des Nachbardorfs 2014. Da war ich 14 Jahre alt, es gab 2-3 0,2l Cola Bier zu trinken. Es war ein schöner und sehr langer Abend, bei dem wir viel erlebt haben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis Anfang 17 Jahre habe ich nur bei Feiern Alkohol getrunken, also schätzungsweise alle 2-3 Monate mal etwas. Da bin ich in eine neue Klasse gekommen und zusammen mit den neuen Freunden haben wir uns hin und wieder einen Spaß daraus gemacht in der Schule etwas zu trinken, das war dann inklusive aller anderen Trinkgelegenheiten bei Feiern oder ähnlichem vielleicht alle 2-3 Wochen der Fall. In der Zeit habe ich auch meine erste Freundin kennengelernt und dabei hat mir der Zustand des Betrunken-seins auf jeden Fall geholfen. Dieses Gefühl, wenn einem Dinge nicht mehr so wichtig sind und man sich auch weniger Gedanken darüber macht, wann man jemandem schreibt, was man sagt, etc. Also es hat einfach dieses ganze „Dating-Game“ erleichtert. Die Kombination aus mit Freunden in der Schule trinken, mit Freundin privat was trinken, auf Feiern trinken führte dann dazu, dass ich schon eher 1-2 mal wöchentlich etwas getrunken habe. In der Regel aber von der Menge her relativ wenig, also z.B. ein Mischgetränk mit 0,33l. Als die Beziehung dann kriselte steigerte sich vor allem die Menge, sodass ich mit 19 teilweise schon vor dem Vorglühen vor der Kerb eine halbe Flasche Wein getrunken habe. Ich hatte das Gefühl, das zu brauchen, damit ich witzig und offen bin. Das ist dann auch nach der Beziehung ähnlich geblieben, die Häufigkeit hat sich durch keinen Kontakt mehr mit der Ex-Freundin und weniger Kontakt mit den Freunden aus der Schule (durch das Ende der Schule) eher wieder etwas verringert auf alle 1-2 Wochen ein Mal, die Trinkmenge war aber dafür immer ziemlich viel. Anfang 20 hat dann ja auch die Fahrt stattgefunden, aufgrund derer ich heute die MPU machen muss. Seitdem bin ich auch nicht mehr betrunken gefahren, aber das Konsumverhalten hatte ich vorerst nicht geändert. Mit Ende 20 war ich dann beruflich alleine in München für ein halbes Jahr, da habe ich dann wieder 1-2 wöchentlich getrunken und auch ganz schön viel, also ca. 1 Flasche Wein oder eine halbe Flasche Gin. Ich denke das hatte was mit der Langeweile zu tun aufgrund der Einsamkeit und war irgendwo auch ein Belohnungsfaktor für die Erfolge bei der Arbeit. Zurück in der Heimat hat dann die Reflektion eingesetzt, dass das ziemlich viel war. Mit 21 habe ich dann also wieder seltener getrunken, ca. alle 2 Wochen und nur mit Freunden oder Familie. Auch die Trinkmenge hat sich bis dahin reduziert auf ca. 1-2 Gläser Wein. In der Winterzeit ist es dann aufgrund der Vielzahl festlicher Anlässe wieder etwas häufiger geworden bei ähnlicher Trinkmenge. Im März diesen Jahres bin ich dann mit der Uni auf eine Exkursion in die VAE gereist. Auch dort haben wir getrunken. Ich habe aber seit München angefangen, mich mit meinem Alkoholkonsum zu beschäftigen und so konnte mich der Umgang mit Alkohol in diesem Land sehr inspirieren. Selbst in Dubai gab es sehr selten Alkohol und wenn dann sehr teuer. Man hat nie jemanden Alkohol trinken sehen und statt der typischen Bier und Wein-Angebote in Restaurants gab es eine tolle Auswahl an frisch gepressten Fruchtsäften. Oft so aufwendig gemixt und garniert wie man das von einem Cocktail kennt. Da ist mir erstmals aufgefallen, wie stark unsere Gesellschaft in Deutschland durch Alkohol geprägt ist und dass das in anderen Kulturen auch ganz anders sein kann. Direkt nach diesem Urlaub habe ich dann angefangen, konkrete Pläne zu machen, wie ich meinen Alkoholkonsum nachhaltig reduzieren kann und habe begonnen ein Trinktagebuch zu führen, vorerst orientiert an den nach WHO und BZgA gesundheitlich unbedenklichen Trinkmengen. Mit Beginn dieser Phase habe ich mich dann auch bereit gefühlt für die MPU und mit intensiverer Beschäftigung damit auch die Regeln des kontrollierten Trinkens kennengelernt. Ich habe mich dann nach Anfangsphase des kontrollierten Trinkens aufgrund der Unsicherheit vor der MPU doch dazu entschieden, lieber einen vollständigen Abstinenznachweis zu erbringen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe oben, bis 17 Jahre ca. 2-3 Monate ein Mal. Trinkmenge ca. 2 Gläser Wein. Bis 19 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich. Trinkmenge meistens ca. 1 Glas Wein, selten (alle 2-3 Monate) auch mal 2-3 Gläser Wein. Bis 21 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich mit einer Trinkmenge von 3-4 Gläsern Wein. Bis 22 Jahre ca. alle 2 Wochen ein Mal. Trinkmenge ca. 1-2 Gläser Wein. Seit Ende Februar 2022, also seit Anfang/Mitte 22 Jahre wesentlich seltener und weniger und seit Mitte März 2022 gar nicht mehr.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Bis 20 Jahre in der Regel auf Feiern wie Dorfkerb oder privaten Geburtstagen mit guten Freunden. Ab 20 Jahre öfters auch mal bspw. einen „Feierabend-Drink“ zu Hause alleine. In München ebenfalls alleine zu Hause oder unterwegs. Ab 21 Jahre dann wieder nur noch auf Feiern und mit guten Freunden.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Vor allem aufgrund des Socializings. Ich bin eher ein verschlossener Typ, der viel nachdenkt. Zu trinken hat mir geholfen, unter Freunden aus mir rauszukommen, witzig zu sein, bemerkt zu werden, neue Leute kennenzulernen. Gleichzeitig war es ein innerer Druck, bei dem ich mir eingeredet habe, wenn ich nicht trinke, bin ich all das nicht und vielleicht finden meine Freunde mich dann langweilig. In der Phase in München war es eher die Überbrückung der Langeweile und Einsamkeit. Rückblickend betrachtet habe ich erkannt, dass ich Alkohol also vor allem getrunken habe, um meine persönlichen Probleme (Schüchternheit oder Einsamkeit) zu überspielen. Dass das natürlich nur für den Moment funktioniert und die Probleme langfristig gesehen eher verstärkt, darüber habe ich mir damals keine Gedanken gemacht. Heute arbeite ich an den Problemen und versuche sie nicht zu überspielen. Ich habe inzwischen keinerlei Probleme mehr damit, fremde Leute anzusprechen oder mit Freunden, auch ohne die durch Alkohol abgebaute Hemmschwelle, über meine Probleme zu reden.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig bis moderatem Alkoholkonsum Freude, Gelassenheit, Offenheit, mehr Selbstbewusstsein. Bei viel Alkohol Übelkeit, Schwindel, Verschlechterung der motorischen Fähigkeiten, keine Kontrolle mehr über mich selbst.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Abgesehen von der TF die zur MPU geführt hat gab es keine.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Am nächsten Morgen typische Symptome eines Katers wie Lustlosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit. Das führte dazu, dass ich nicht aus dem Bett kam und nicht die Produktivität an den Tag gelegt habe, die ich eigentlich hatte.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Aufgrund der Tatsache, dass ich heute keinen Alkohol mehr trinke, im Grunde jeder Lebensabschnitt seit ich begonnen habe Alkohol zu trinken.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ca. 3 Mal. Ein Mal auf einem Geburtstag eines guten Freundes, ein Mal auf der Erstsemesterparty meines Studiengangs und ein Mal an meinem 20. Geburtstag, der durch die TF auf der Polizeiwache endete.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, ich habe dafür früher keinen Grund gesehen, weil ich der Meinung war, mein Alkoholkonsum wäre unproblematisch. Seit ich meinen Umgang mit Alkohol durch die Trunkenfahrt begonnen habe zu hinterfragen und schlussendlich durch den Aufenthalt in den VAE eingesehen habe, dass dieser alles andere als „normal“ war, sehe ich, dass mir so ein vollständiger Verzicht wahrscheinlich auch zu einem früheren Zeitpunkt gut getan hätte.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher hätte ich mich als Genusstrinker gesehen. Heute weiß ich, dass ich den Alkohol missbraucht habe, um meine Gefühle und Probleme zu überspielen und denke, wenn ich so weiter gemacht hätte, früher oder später in einer Abhängigkeit gerutscht wäre.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Mir war es wichtig für die MPU nachzuweisen, dass ich in der Lage bin, vollständig abstinent zu leben. Ich werde mich in Zukunft aber prinzipiell an den Regeln für kontrolliertes Trinken orientieren, so wie ich ursprünglich begonnen habe, mich auf die MPU vorzubereiten. Das kontrollierte Trinken gibt Leitlinien vor, durch die ich mich in der Lage sehe, nicht nur strikt den Konsum von Alkohol und das Fahren eines Autos zu trennen, sondern insbesondere, meinen Alkoholkonsum nachhaltig im Griff zu behalten. Ich denke mir hat in der Vergangenheit vor allem die Übersicht über meinen Konsum gefehlt. Ich habe mir schließlich nie Gedanken darüber gemacht, wann und wie viel ich getrunken habe. Diese Übersicht habe ich jetzt durch Trinkkalender und Trinktagebuch, also sozusagen Soll- und Ist-Zustand (werde ich zur MPU vorlegen). Heute habe ich mir feste Regeln für meinen Konsum gesetzt und weiß, dass ich in der Lage bin, diese einzuhalten. Diese sind für mich absolutes Maximum 2 Gläser Wein a 0,1l, maximal 12 Mal im Jahr und mit mindestens 30 Tagen Pause. Keine spontanen Trinkanlässe, nur das, was ich fest im Kalender im Voraus geplant habe. So stelle ich nicht nur sicher, dass ich mein Konsumverhalten dauerhaft beibehalte, sondern auch, dass ich nicht irgendwo mit dem Auto hingefahren bin, spontan einen Trinkanlass für ein Glas Wein nutze und dann doch wieder vor dem Problem stehe, mit Alkohol im Blut nach Hause kommen zu müssen. Zwar werde ich mit den Regeln gar nicht über die 0,5 Promille Grenze kommen – Auto fahren und Trinken trenne ich jetzt aber komplett, also nur mit keinerlei Promille wird gefahren.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 11.03.2022 als ich einen Freund nach längerer Zeit wiedergesehen habe. Getrunken habe ich innerhalb von ca. 3 Stunden 3 Gläser genau bemessene 2cl Scotch, also in etwa so viel Alkohol wie ein Glas Wein 0,2l, dazwischen viel Wasser. Ich hatte mich hier bereits mit den Regeln für kontrolliertes Trinken auseinandergesetzt und mich daher an 3 Trinkeinheiten mit insgesamt nicht mehr Alkohol als einem Glas Wein 0,2l orientiert.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Um zu besonderen Festlichkeiten mit meiner Familie oder meinen Freunden anzustoßen und zu genießen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Wir schon erwähnt hat mir der Umgang mit Alkohol in den VAE da etwas die Augen geöffnet und die Frage „Warum mache ich das nicht eigentlich auch so?“ war ein sehr motivierender Faktor. Ich habe halt einfach gesehen, dass der gesellschaftliche Umgang damit auch vollständig anders sein kann. Von Veranstaltungen auf dem Dorf wie Kerb habe ich bis dato nur erlebt, wie sich alle Leute bewusst die Kante geben wollen. Aus genau diesem Grund habe ich das auch nicht schon eher gemacht, mir hat einfach die Reflektion gefehlt. Das war der Beginn dieses Umstellungsprozesses und während diesem habe ich laufend über mein Trinkverhalten nachgedacht und gemerkt, dass es in den letzten Jahren vor allem die oben beschriebenen Probleme waren, die mich zum Trinken verleitet haben und, wenn ich diese nicht angegangen wäre, immer mehr in Richtung Abhängigkeit getrieben hätten.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Für kurze Zeit hatte ich ja mit dem kontrollierten Trinken angefangen. Da war vor allem dieser ständige Soll-Ist-Vergleich zwischen Trinkkalender und Trinktagebuch, also dem, wann und was ich mir vorgenommen habe und tatsächlich getrunken habe sehr hilfreich. Außerdem bietet so ein Trinkkalender auch für mich eine starke Motivation, mich an das zu halten, was ich mir vorgenommen habe. Zur Abstinenz habe ich dann einfach vollständig aufgehört, etwas zu trinken, das viel mir nicht schwer. Während der Umstellungsphase sind mir dann die Hintergründe für meinen Alkoholkonsum klar geworden und ich habe begonnen, daran zu arbeiten. Heute habe ich nicht mehr das Gefühl, Alkohol zu brauchen, um bspw. mit neuen Leuten Kontakt zu knüpfen oder, um mit Freunden über meine Probleme zu reden.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich sehr gut damit. Seit April diesen Jahres mache ich diszipliniert mindestens ein Mal in der Woche Sport. Das macht sich körperlich auch schon deutlich bemerkbar. Beruflich bin ich nach wie vor auf einem guten Weg und komme meinen Zielen immer näher. Mein Umfeld hat sich daran gewöhnt, dass ich nichts trinke. Dadurch habe ich zu manchen Leuten, mit denen ich nahezu nichts anderes gemacht habe als zusammen zu trinken nicht mehr viel Kontakt. Mit den anderen mache ich dafür jetzt viel spannendere Sachen. Beispielsweise war ich mit einem guten Freund kürzlich Kanufahren, davor hätten wir uns wahrscheinlich einfach irgendwo in die Natur gesetzt und was getrunken und geredet. Das Kanufahren bleibt mir aber als ein viel schöneres Erlebnis in Erinnerung. Außerdem bin ich viel offener und kontaktfreudiger geworden und ziehe mich nicht mehr so zurück. Im Moment befinde ich mich in der Anfangsphase von einem Auslandssemester und habe bereits viele Leute kennenlernen können und durch meine heutige Kontaktfreudigkeit konnte ich mich sogar ein Wenig als Natural Leader etablieren. Früher hat sich sowas für mich nahezu unmöglich angefühlt und ich bin sehr stolz darauf, diese Probleme bewältigt zu haben.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich halte mich an meine Regeln, weil ich gemerkt habe, dass ich ohne Alkohol viel besser an mir selbst arbeiten kann und tollere Erfahrungen im Leben machen kann. Sollte ich wider Erwarten doch in eine Situation geraten, in der ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren, weiß ich heute, dass ich mit meinen Freunden oder meiner Familie über meine Probleme reden kann. Außerdem bin ich während meiner Vorbereitung auf die MPU auf ein Forum mit vielen Gleichgesinnten gestoßen und weiß, dass ich mich auch dort jederzeit mit meinen Sorgen an Leute wenden kann, die schon mal in einer ähnlichen Situation gesteckt haben, wie ich. (Schöne Grüße an euch alle an dieser Stelle!)

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich glaube nicht, dass man sowas zu 100% ausschließen kann, schließlich weiß ich nicht, welche Prüfungen das Leben noch für mich bereithält. Ich weiß aber, dass ich Hilfe von meiner Familie, von meinen Freunden und von Gleichgesinnten bekommen kann – ich muss nur den ersten Schritt machen, und dazu fühle ich mich heute in der Lage.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich mich an meine Regeln halte, werde ich es nicht zu Überschneidungen kommen lassen. In dieser Situation ein Mal gewesen zu sein, reicht mir mehr als aus. Von nun an heißt es für mich Trinken oder Fahren – auch für die Hinfahrt – und das absolut, also auch nicht „ein Bier geht schon“. Ich halte mich an die Nullpromillegrenze.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin froh, dass durch meine Leichtsinnigkeit niemand zu Schaden gekommen ist.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Vielleicht gibt es hierzu ja auch eine offizielle Leitlinie?

Die Regeln sind ganz einfach: Wenn in deinem Körper Alkohol nachgewiesen wird lebst du nicht abstinent. Zur Abstinenz gehört, dass du in der Lage bist versteckten Alkohol zu erkennen und zu meiden. Nicht nur in Speisen und Körperpflegemitteln. Nachträgliche Erklärungsversuche werden deshalb in der Regel nicht anerkannt, auch wenn die von einem Arzt kommen.

Warum hast du deinen Arzt offensichtlich nicht über dein Alkoholproblem informiert und direkt um alkoholfreie Medikamente gebeten? Zu fast allen Medikamenten gibt es entsprechend ähnlich wirkende Alternativen ohne Alkohol.

Falls du ein Attest von deinem Arzt haben willst sollte der also nicht nur bestätigen, dass und welche Medikamente er dir verschrieben hat, sondern auch, dass es zu denen keine alkoholfreien Alternativen gibt.
 

mpufrager

Benutzer
Danke auch für deine Antwort @MrMurphy

Ich bin gerade im Urlaub und mir viel es aufgrund der Sprachbarriere bereits schwer genug, mit dem Arzt zu sprechen.

Ich bin auch entschieden der Meinung, wenn man durch die Abstinenz seine Gesundheit beeinträchtigen muss, wird es völlig absurd.

Hilfreicher wäre es für mich, wenn du mir sagen könntest, ob ich diese Medikamente nun einnehmen darf, oder nicht?
 

Andi18

MPU Profi
im Rahmen der HA wird ausschließlich auf ETG untersucht, also Trinkalkohol.
Jegliche andere Alkoholabwandlungen haben mit Ethanol idR nichts zu tun.

...
- Ohrentropfen mit Diethylene
- Lutschpastillen mit 2,4-Dichlorobenzyl Alcohol
somit sind diese Medikamente unkritisch.
im Übrigen haben in aller Regel Delinquenten, welche KT leben, ebenfalls abstinente Befunde in der HA. Soll heißen die Cut-Off-Grenzen sind extrem großzügig gehalten.
Nach meinem Kenntnisstand wird ja nur Ethanol im Körper zu Ethylglucuronid verstoffwechselt.
korrekt.

PS: diese Vorhaltungen von MrMurphy würde ich ansonsten nicht zu sehr persönlich nehmen.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte mir vorgenommen, dass ich mich von einem Freund nach Hause fahren lasse. Genaue Gedanken hatte ich mir dazu aber eigentlich nicht gemacht und bin zur Feier gefahren nach dem Motto irgendwie komme ich schon nach Hause und zur Not schlafe ich dort.
Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Zwischen meinem 18. Geburtstag und der TF, also ziemlich genau 2 Jahre, bin ich ca. 10-15 Mal betrunken gefahren, eigentlich immer von einer Feier nach Hause. Daraus folgere ich, dass man, insbesondere Nachts, nicht zwingend dabei erwischt wird.
Früher hast du dir also keine Gedanken um die Fahrt nach Hause gemacht. Und bei der TF sollte dann auf einmal ein Freund dich nach Hause fahren, bzw. du wolltest im Jugendzentrum übernachten. Klingt wenig überzeugend, zumal deine Freunde wahrscheinlich auch nicht nüchtern waren und das Jugendzentrum wohl auch kein 24/7 Herbergsbetrieb ist.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Siehe oben, bis 17 Jahre ca. 2-3 Monate ein Mal. Trinkmenge ca. 2 Gläser Wein. Bis 19 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich. Trinkmenge meistens ca. 1 Glas Wein, selten (alle 2-3 Monate) auch mal 2-3 Gläser Wein. Bis 21 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich mit einer Trinkmenge von 3-4 Gläsern Wein. Bis 22 Jahre ca. alle 2 Wochen ein Mal. Trinkmenge ca. 1-2 Gläser Wein. Seit Ende Februar 2022, also seit Anfang/Mitte 22 Jahre wesentlich seltener und weniger und seit Mitte März 2022 gar nicht mehr.
Auch in Frage 9 sind deine Trinkmengen kaum ersichtlich bzw. eher geschönt. In Frage 10 sind die Trinkmengen völlig unrealistisch. Du hattest morgens nach 12 Stunden zwischen Trinkanfang und BAK noch ordentlich Dampf auf dem Kessel, die sich mit deinen früheren Trinkangaben nicht in Einklang bringen lassen. Und du hast angeblich zwischen Ende Februar 22 bis Mitte März wesentlich weniger und seltener getrunken. Also ganze zwei Wochen bevor du abstinent geworden bist. Wann hast du dann eigentlich KT erlernt und wie lange gelebt? Nur diese 2 Wochen? Man sollte das KT eigentlich 6 Monate gelebt haben. Ich sehe das anhand deiner Trinkhistorie nicht. Oder willst du erst nach der MPU das KT angehen? Zuletzt hat ein User hier damit sogar die MPU bestanden.

[UIn welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?[/U]
(mit Begründung)
Früher hätte ich mich als Genusstrinker gesehen. Heute weiß ich, dass ich den Alkohol missbraucht habe, um meine Gefühle und Probleme zu überspielen und denke, wenn ich so weiter gemacht hätte, früher oder später in einer Abhängigkeit gerutscht
Die mögliche Abhängigkeit würde ich weglassen. Wenn du selbst in Missbrauch einstufst reicht das aus. Aufgrund deines Alters und deiner Trinkhistorie(wenn in meinen Augen auch etwas geschönt), könnte der GA dich auch noch in A3( Alkoholgefährdung) einstufen.

Den Rest von deinem FB mögen bitte andere erfahrene User beurteilen.
 

Andi18

MPU Profi
ich habe jetzt nur die folgenden Fragen angeschaut zur Trinkhistorie - Motiv.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe oben, bis 17 Jahre ca. 2-3 Monate ein Mal. Trinkmenge ca. 2 Gläser Wein. Bis 19 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich. Trinkmenge meistens ca. 1 Glas Wein, selten (alle 2-3 Monate) auch mal 2-3 Gläser Wein. Bis 21 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich mit einer Trinkmenge von 3-4 Gläsern Wein. Bis 22 Jahre ca. alle 2 Wochen ein Mal. Trinkmenge ca. 1-2 Gläser Wein. Seit Ende Februar 2022, also seit Anfang/Mitte 22 Jahre wesentlich seltener und weniger und seit Mitte März 2022 gar nicht mehr.
Du hattest rückgerechnet mind 1,6‰ bis 2,0‰.
Bei dieser Trinkgewohnheit hättest diesen Trinkeffekt nie erreichen können. Hab grad gesehen, daß Hammer schon kommentiert hat..

Mit folgender Formel kannst die Trinkmenge errechnen:
Alkohol (g) = Promille (+Abbau 0,15ph) x Körpergewicht x Korrekturfaktor x RD(1,2)

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Vor allem aufgrund des Socializings. Ich bin eher ein verschlossener Typ, der viel nachdenkt. Zu trinken hat mir geholfen, unter Freunden aus mir rauszukommen, witzig zu sein, bemerkt zu werden, neue Leute kennenzulernen. Gleichzeitig war es ein innerer Druck, bei dem ich mir eingeredet habe, wenn ich nicht trinke, bin ich all das nicht und vielleicht finden meine Freunde mich dann langweilig. In der Phase in München war es eher die Überbrückung der Langeweile und Einsamkeit. Rückblickend betrachtet habe ich erkannt, dass ich Alkohol also vor allem getrunken habe, um meine persönlichen Probleme (Schüchternheit oder Einsamkeit) zu überspielen. Dass das natürlich nur für den Moment funktioniert und die Probleme langfristig gesehen eher verstärkt, darüber habe ich mir damals keine Gedanken gemacht. Heute arbeite ich an den Problemen und versuche sie nicht zu überspielen. Ich habe inzwischen keinerlei Probleme mehr damit, fremde Leute anzusprechen oder mit Freunden, auch ohne die durch Alkohol abgebaute Hemmschwelle, über meine Probleme zu reden.
Ich bin mir bei dieser Frage ehrlich nicht sicher, ob das reicht. Bei derart jungen Delinquenten wie Du, habe ich sehr häufig gelesen, daß diese Gruppendynamik/Schüchternheit für einen GA vlt ausreichend sein kann und mehr Wert auf die Vermeidung und Zukunft gelegt wird.
Viele Menschen sind schüchtern, aber trinken dennoch nicht, also warum du?
Bist denn mit Personen wirklich alkoholisiert leichter in Kontakt gekommen? Was wolltest dann mit dem Kontakt erreichen?
Hast Dich danach nicht vlt dafür geschämt? Besoffen kommst doch eigentlich mit niemandem in Kontakt, außer Du rempelst den/die an? Was denken die dann wohl? (hierauf solltest dann auch in den Fragen 24ff. eingehen)
Mir erscheint dieser Hinweis auf eine Phase in München sehr "ausbaufähig". Was war denn da vorgefallen?
 

mpufrager

Benutzer
Hallo @Hammer1860 erst ein Mal vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung!

Zu 5.: Hier lasse ich ja bereits einfließen, dass ich mir keine wirklichen Gedanken gemacht habe. Ich werde das aber abändern und eindeutiger formulieren, dass ich die Trunkenfahrt nicht ernsthaft habe vermeiden wollen.

Zu 10.: Könntest du mir sagen, welche Trinkmengen realistischer sind? Ich bin der Überzeugung, dass diese Angaben im Durchschnitt der Realität entsprechen. Ich habe aber in, angesichts der Trinkgelegenheiten, wenigen Fällen desöfteren sehr viel getrunken, also mein Körper war es gewohnt, mit einer hohen Mengen Alkohol in wenigen Fällen umzugehen. Ich werde das entsprechend ändern. Eine grobe Orientierung der "erforderlichen" Trinkmengen würde mir dabei sehr helfen.

Zu kT: Genau, ich habe mich Anfangs intensiv mit dem kT beschäftigt, war mir dann aber nicht sicher, ob kT für eine positive MPU in meinem Fall ausreichend sein wird. Deshalb habe ich mit der vollständigen Abstinenz begonnen. Mein Plan ist es, auf Dauer gesehen das kT einzuhalten. Wie du schreibst, hat diese Argumentation ja bereits bei einem User geklappt. Weißt du, wie genau er das formuliert hat?

Zu 19.: Hier war meine Intention zu beschreiben, dass es evtl. in Zukunft zu einer Abhängigkeit gekommen wäre. Ich werde das entsprechend deiner Formulierung abändern. Es soll ja zu keinen Missverständnissen kommen!
 
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mpufrager

Benutzer
Auch erneut hallo an dich @Andi18 und auch dir vielen Dank :)

Zu 10.: Auch hier würde mir eine Orientierung helfen, damit ich über die Trinkmenge nochmals genauer nachdenken kann.

Zu 12.: Sollte ich das mit München evtl. komplett weg lassen? Tatsächlich kann ich da für mich keine anderen Motive feststellen, höchstens noch, das pubertäre Gefühl, ich könnte jetzt machen, was ich will und müsste das auskosten (zuvor hatte ich noch bei meinen Eltern gewohnt).

Ich bin schon der Meinung, dass (zumindest ich) alkoholisiert wesentlich kontaktfreudiger bin. Die meisten meiner Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht haben alkoholisiert stattgefunden, weil es mir damals in diesem Zustand viel leichter gefallen ist. Geschämt im Sinne von, dass es unnötig ist, Leute kennenzulernen, mit denen man sich nur betrunken versteht, kann ich auf jeden Fall noch ergänzen.


Ich freue mich über weiteres Feedback!
 
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Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Zu 10.: Könntest du mir sagen, welche Trinkmengen realistischer sind? Ich bin der Überzeugung, dass diese Angaben im Durchschnitt der Realität entsprechen. Ich habe aber in, angesichts der Trinkgelegenheiten, wenigen Fällen desöfteren sehr viel getrunken, also mein Körper war es gewohnt, mit einer hohen Mengen Alkohol in wenigen Fällen umzugehen. Ich werde das entsprechend ändern. Eine grobe Orientierung der "erforderlichen" Trinkmengen würde mir dabei sehr helfen.
Es soll halt eine Trinkentwicklung erkennbar sein, die dich auf über 2 Promille gebracht haben. Diese Trinkmengen erreicht man nicht mit den Trinkmengen in Frage 10. In der Frage sollte erkennbar sein, das du dich im Vorfeld bereits an diese Trinkmenge angenähert hast. Aus dem Stand erreicht das keiner ohne über der Kloschüssel zu hängen und an der Theke einzuschlafen.
Du schreibst ja in F9 von höherem Alkoholkonsum, das findet sich in F10 in keinster Form und Weise wieder. Mache halt genauere Angaben in F10 was die Trinkmengen angeht, sodass die Entwicklung erkennbar ist.

Zu kT: Genau, ich habe mich Anfangs intensiv mit dem kT beschäftigt, war mir dann aber nicht sicher, ob kT für eine positive MPU in meinem Fall ausreichend sein wird. Deshalb habe ich mit der vollständigen Abstinenz begonnen. Mein Plan ist es, auf Dauer gesehen das kT einzuhalten. Wie du schreibst, hat diese Argumentation ja bereits bei einem User geklappt. Weißt du, wie genau er das formuliert hat?
Es handelt sich um den User @Brille28. Dessen Thread findest du noch auf der Frontseite bei MPU Alkohol. Und auch sein Gutachten ist unter Erfahrungsberichte und Originalgutachten der User einsehbar.
 

mpufrager

Benutzer
@Hammer1860 @Andi18 hier schon Mal ein Update zu Frage 10:

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe oben, bis 17 Jahre ca. 2-3 Monate ein Mal. Trinkmenge ca. 2 Gläser Wein. Bis 19 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich. Trinkmenge meistens ca. 1 Glas Wein, selten zu besonderen Veranstaltungen (alle 2-3 Monate) aber auch mal 2 Flaschen Wein. Bis 21 Jahre ca. 1-2 Mal wöchentlich mit einer Trinkmenge von 2-3 Gläsern Wein. Selten zu besonderen Veranstaltungen (alle 2-3 Monate) aber auch mal 2-3 Flaschen Wein. Bis 22 Jahre ca. alle 2 Wochen ein Mal. Trinkmenge ca. 1-2 Gläser Wein. Seit Ende Februar 2022, also seit Anfang/Mitte 22 Jahre wesentlich seltener und weniger und seit Mitte März 2022 gar nicht mehr.

Haltet ihr das für realistischer? Ich habe definitiv nicht zu jeder Trinkgelegenheit so eine enorme Menge Alkohol getrunken, aber es gab durchaus regelmäßig in wenigen Fällen im Jahr Trinkgelegenheiten, an denen ich oben Beschriebenes getrunken habe. Ich denke, der Körper kann sich auch bei seltenen Fällen an den Abbau größerer Mengen Alkohol gewöhnen?


Super danke für den Input, die Beiträge von @Brille28 werde ich mir anschauen.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Passt besser. Immerhin vor der Trunkenheitsfahrt alle 2-3 Monate mal 2-3 Flaschen Wein. Erklärt zumindestens die Alkoholgewöhnung und Promillezahl bei der TF. Allerdings kommt bei dir in F10 nur Wein als Getränk vor, bei der TF haust du dir auf einmal 11 Wodkamischungen in den Kopf. Ist für einen GA auch nicht unbedingt nachvollziehbar.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer

mpufrager

Benutzer
Danke für den Hinweis @Hammer1860, ich werde das noch etwas mehr ausdifferenzieren.

Hallo @rüdscher, könntest du mir erläutern, wieso das nicht gut ist? Ich habe das mit dem MPI so vereinbart und für die war das scheinbar kein Problem. Für mich geht es aber leider auch nicht wirklich anders, weil ich gerade im Auslandssemester bin und für die Haaranalyse und MPU extra zurück nach Deutschland fliegen muss. Das noch ein zweites Mal zu machen wegen zwei separaten Terminen geht dann schon ganz schön ins Geld... :smiley2204:


@all Ihr habt euch bisher besonders auf ein paar Fragen konzentriert. Darf ich daraus ziehen, dass die anderen Fragen soweit in Ordnung beantwortet wurden? Oder habt ihr euch (noch) nicht damit beschäftigt? Auf jeden Fall nochmals vielen Dank an euch alle! :D
 

kapomick

Benutzer
Hallo @rüdscher, könntest du mir erläutern, wieso das nicht gut ist? Ich habe das mit dem MPI so vereinbart und für die war das scheinbar kein Problem. Für mich geht es aber leider auch nicht wirklich anders, weil ich gerade im Auslandssemester bin und für die Haaranalyse und MPU extra zurück nach Deutschland fliegen muss. Das noch ein zweites Mal zu machen wegen zwei separaten Terminen geht dann schon ganz schön ins Geld...
Wenn du nicht da bist, gehts natürlich nicht. Eine vorher erstellte Haaranalyse hätte halt den Vorteil, dass die Wartezeit auf das Gutachten nach der MPU sich nicht unnötig in die Länge zieht und wenn man sie bei einem Labor machen lässt, auch deutlich günstiger ist als bei den MPI´s. Außerdem wärest du vor unerwarteten Überraschungen gefeit. Aber wenns nicht geht, dann kannst du das natürlich bei der MPU machen. Da hat ein MPI nie was dagegen. Ist ja gutes Geld...
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Kapomick hat das wesentliche genannt.
Dazu kommt halt der Umstand dass dein GA noch mehr mit Annahmen arbeiten muss als normalerweise schon der Fall ist.
Wenn er das Papier in der Hand hält dann hat er zumindest die Gewissheit dass der Konsum null oder gering war und die Eintrittskarte liegt damit quasi vor.
Es sollte aber auch kein k.o. Sein so wie du es machst, es gibt ja auch nachvollziehbare Gründe für das Vorgehen
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo mpufrager,

ich habe deine 3 Themen jetzt mal zusammengeführt und den Titel des letzten Stranges als Überschrift genommen.
Bitte eröffne nicht für jede Frage, die zum Kernthema gehört, einen neuen Thread, sonst wird es auf Dauer zu unübersichtlich - danke.
 
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