TF mit ca. 2,0 Promille - mein Kurzprofil

Tessi

Benutzer
Hallo ihr Lieben,

wie ihr schon aus der Überschrift erkennen könnt, habe ich am Montag großen, großen Mist gebaut. Nach einigen Tagen einer Art Schockzustand funktioniert mein Gehirn wenigstens wieder einigermaßen und ich versuche nun alles zusammenzusammeln, was mein Thema so angeht.

Auf der Suche im Internet, der Recherche über Trinkmenge, Promille, Führerscheinentzug und Strafvolumen (bei dem ich natürlich sofort bei MPU landen werde), bin ich unter anderem auf eür Forum gestoßen. Da ihr sehr nützliche Infos habt, aber auch die Art der Ansprache und Kommunikation sehr sympathisch ist, habe ich beschlossen, dass ich mich gerne euch anvertraün würde.

Seit Freitag habe ich einen Rechtsanwalt, der mich bei der Angelegenheit juristisch berät. Er ist Spezialanwalt für Verkehrsdelikte und hat mir beim Erstgespräch zumindest insoweit geholfen, dass ich nun im groben Ablauf weiß was auf mich zukommt und was ich am besten tun kann, um diesen Alptraum bestmöglich durchzustehen. Er hat mir ebenfalls geraten, mich nach MPU-Foren im Internet umzusehen (wegen Erfahrungen von anderen ehemalig Betroffenen) und mir weiterhin angeraten, sofort einen Verkehrspsychologen aufzusuchen (ohne konkrete Nennung, sie haben aber in der Kanzlei eine komplette Übersichtsliste aller VP im Umkreis).

Was ist passiert?

Ich habe mich am Montag nach dem Geschäft mit einer lieben Kollegin getroffen, um diverse Dinge zu bereden. Wir haben seit einigen Monaten sehr viel Stress im geschäftlichen und privaten Umfeld und wir besprechen von Zeit zu Zeit die neüsten Entwicklungen. Da wir zufällig beide am selben Tag Geburtstag haben (Mitte August) und noch keine Gelegenheit hatten darauf anzustoßen, wollten wir ein Glas Sekt darauf trinken. Unsere Idee war hierbei, dass so während der momentanen Negativzeit wenigstens irgendwas positives passiert... Mit Sicherheit nicht die beste Idee, werdet ihr jetzt sagen, wenn zwei gefrustete Leute und Alkohol zusammentreffen, und ich stimme dem uneingeschränkt zu. Leider ist dies aber die Wahrheit, so lief es ab und weil ich die Situation offensichtlich und definitiv nicht im Griff hatte, kann man jetzt unten ganz nüchtern nachlesen was dabei rauskam.
Ich möchte mit meiner Erklärung irgendwas beschönigen oder jemand anderem die Schuld gebe, ich hoffe, dass das nicht so bei euch ankommt. Es ist nur die Kurzversion, wie es speziell an diesem Abend zum Alkoholkonsum kam. Details zum Gesamtthema werde ich so schnell wie möglich im Fragebogen einstellen.
Die TF war ein absoluter Fehler, der ganz allein auf meine Kappe geht, ich fühle mich absolut mies, da das einfach nicht hätte passieren dürfen. Ich mache mir fürchterliche Vorwürfe und bin bloß froh, dass nichts passiert ist.

Da ich keinerlei Zweifel habe, dass meine TF zu einem mindestens 12monatigen Führerscheinentzug samt MPU führt, möchte ich am liebsten und wenigstens von Anfang an alles das richtig machen, was jetzt noch richtig zu machen ist. Ich möchte auch nicht alleine mit diesem Anptraum unterwegs sein, deshalb bitte ich euch um Hilfe, mich auf dem Weg dorthin zu begleiten.

Geschlecht: weiblich
Größe: 167
Gewicht: 56
Alter: 42

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 12.09.2011
BAK: noch keine Meldung, Polizist schätze laut Atemtest 2,0
Trinkbeginn: ca. 20:30
Trinkende: ca. 21:45
Alkoholkontrolle: ca. 22:15 bei einer Routinekontrolle
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 23:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ja, am Montag
Strafbefehl schon bekommen: nein
Daür der Sperrfrist: noch nicht bekannt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde augenblicklich beschlagnahmt
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein, wird aber mein RA anfordern
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: in sehr unregelmäßigen Abständen und sehr wenige (geschätzt ca. 6? in 20 Jahren Autofahrt ) Bußgelder wegen geringer Geschwindigkeitsübertretungen (keine Punkte), keinerlei Straftaten

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein, nichts mehr seit Montag
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Anmeldung am Montag
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch nicht klar
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Noch nicht erhalten

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein


Danke im Voraus für eure Hilfe und eure Antworten.

Liebe Grüße,

Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Tessi,
herzlich Willkommen bei uns im Forum. :smiley5:

Du hast schon die richtigen Maßnahmen ergriffen, das ist eher selten.:smiley711:

Kannst Du Dich noch an die Trinkmenge erinnern, denn es muss ja in der relativ kurzen Zeit so einiger Sekt geflossen sein...:zwinker0004:

Da ihr sehr nützliche Infos habt, aber auch die Art der Ansprache und Kommunikation sehr sympathisch ist, habe ich beschlossen, dass ich mich gerne euch anvertraün würde.

Das ehrt uns.

Bis zur MPU hast Du noch viel Zeit, Deine Einschätzung von 12 Monaten Sperrfrist könnte passen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Psychologe/Verkehrspsychologe: Anmeldung am Montag
Willkommen im Forum !!!

Grundsätzlich ist ein VP keine Notwendigkeit, alles was du brauchst bekommst du auch hier ... kostenlos. Diese Listen haben alle Anwälte, meiner hatte auch solch eine Liste ... hab ich nie gebraucht.

Um eine entsprechende Vorgehensweise abzuwägen, solltest du erst einmal das Ergebnis deiner BAK abwarten.
 

Tessi

Benutzer
Hallo Flori, hallo Max,

danke für eure prompte Reaktion.

Trinkmenge: Wir hatten 2 Flaschen Sekt, die waren am Ende beide leer. Ich versuche schon seit Tagen das irgendwie rauszufinden, aber die meisten Promillerechner bieten irgend ein Detail nicht in der Größe/Einheit/Menge an, dass ich auf die 2,0 Promille komme. Das mit der Rückrechnung habe ich zwar gesehen, aber noch nicht ganz verstanden. Wenn mein Hirn wieder richtig funktioniert, will ich mich damit genaür befassen.

Geschätzt würd ich sagen, auf jeden von uns beiden entfällt eine Flasche. Ich kann aber nicht verbindlich sagen, wer wieviele Gläser hatte... laut der meisten Rechner müsste ich bei 1 1/2 Flaschen liegen, aber das erscheint mir zu viel. Nicht, weil ich irgendwas leugnen will, sondern weil ich ziemlich sicher bin, dass meine Kollegin auch sehr viele Gläser hatte... und weil ich mich kenne und behaupten würde, bei 1 1/2 Flaschen in der Zeit wäre ich einfach umgefallen und hätte das Auto auch nicht mehr gefunden. Wenn ich zu einer Sylversterparty eine Flasche Sekt getrunken habe (über 4 oder 5 Stunden) war ich mehr als betrunken. Deswegen geht das in meinem Kopf noch nicht ganz zusammen.

Ich hatte den ganzen Tag nur ein belegtes Brötchen gegessen, was aber laut verschiedener Internetseiten völlig egal sein soll... Oder kann das doch eine Auswirkung haben?

Wegen des VP: Du hast bestimmt recht, lieber Max, aber der Psychologe schadet mir mit Sicherheit nichts, auch abgesehen von dieser Sache. Mein Fragebogen wird darüber einigen Aufschluss geben.
Insgesamt glaube ich, dass ich hier sehr gut aufgehoben bin und ihr mir ebenfalls wertvolle Hilfe seid. Ich möchte nicht nur auf den VP setzen.


Lieber Gruß,

Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Tessi,
laut Promillerechner baut eine Frau Deiner Statur mit einem Glas Sekt (0,1l) etwa 0,25‰ auf.
Es muss also etwas mehr als eine Flasche gewesen sein, da Deine Leber ja in der Zeit auch wieder einigen Alkohol abbaut.

Genau ist das aber erst nach Kenntnis Deiner BAK zu errechnen...
 
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Tessi

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Hallo Flori,

danke für die Info. Ich bleib dran, sobald ich die genaün Werte habe, mache ich mich ans ausrechnen.

Hab heute beim VP angerufen. War sehr nett am Telefon, habe für nächsten Montagmorgen sogar gleich den ersten Termin bekommen. Er bat mich ein kleines Blutbild machen zu lassen, mit Leberwerten und dem MCV.
Daraufhin beim HA angerufen, Termin für Freitagfrüh inkl. Blutabnahme. Der Befund ist dann am Montag natürlich noch nicht da, da der Arzt kein eigenes abor hat, d.h. das erste Mal wird es wohl ohne Blutbild gehen müssen.

Eine Frage hätte ich zu den AB-Kontrollen: Wenn ich das auf euren Seiten und diversen anderen Internetportalen richtig verstanden hab, braucht man für den AB-Nachweis nun immer Urintests, Blutwerte scheinen nicht mehr relevant zu sein. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Mir ist nur nicht ganz klar, wo ich hier bei mir einen solchen verbindlichen Test herbekommen soll, weiß sowas der HA? Er selber wird das ja wohl kaum durchführen dürfen, oder?

Fragen über Fagen.. war mehr als eine Frage, ich merk es gerade selber... sorry.

Liebe Grüße,

Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Tessi,
als AB-Nachweise gelten jetzt nur nuch screenings.
Die sind per forensischer Urinproben oder mit Haaranalysen möglich.
Dazu musst Du mit dem Institut Deiner Wahl einen Screeningvertrag abschließen...

Die Blutabnahme bei meinem Arzt wird von den Arzthelferinnen vorgenommen, dafür benötige ich keinen Termin.

Hier findest Du eine Liste der Screening-Institute:

http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?282-EtG-Adressen
 
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Tessi

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Hallo Flori,

danke für die Liste, ich bin hier auch einen Schritt weiter, der TÜV bietet das bei uns an. Nur leider haben sie auf der kompletten Homepage inklusive aller PDF-Flyer den Preis pro Screening vergessen :) Aber es gibt Rabatte, wenn man das Komplettpaket bucht.. was immer das heißt. Will ich ein Paket? Man muss da wirklich anrufen, damit man einen Preis bekommt!

Gruß,

Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Tessi,
aus welcher Gegend kommst Du denn?
Es gibt auch andere Institute als den TÜV...
 

Pfohli

MPU Profi
Hallo Flori,

danke für die Liste, ich bin hier auch einen Schritt weiter, der TÜV bietet das bei uns an. Nur leider haben sie auf der kompletten Homepage inklusive aller PDF-Flyer den Preis pro Screening vergessen :) Aber es gibt Rabatte, wenn man das Komplettpaket bucht.. was immer das heißt. Will ich ein Paket? Man muss da wirklich anrufen, damit man einen Preis bekommt!

Gruß,

Tessi
soweit mir bekannt ist Urinscreening beim Tüv Süd pro Abgabe 115€ und Haarprobe 275€ . Kann sein daß es im Paket etwas günstiger wird,aber viel wirds wohl nicht sein.
Was den Preis für AB Analysen angeht ist der TÜV das weitaus teürste Institut. Was die MPU selber betrifft kann ich für mich nicht verstehen warum immer vom TÜV abgeraten wird, muß aber letztendlich jede für sich selber entscheiden.
Mit Paket ist gemeint das du mit dem Institut einen Screnningvertrag abschließt,bedeutet entweder 4Urinproben in 6Monaten oder 6Urinproben in 12Monaten. Alternativ Haarproben 2mal für 6Monate AB und 4Proben für 12Monate AB Nachweis
Gruss Pfohli
 
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Max

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Was die MPU selber betrifft kann ich für mich nicht verstehen warum immer vom TÜV abgeraten wird
Hier schließe ich mich deiner Meinung an ... Pfohli :smiley711:
Auch wenn der TÜV teure Kurse verkaufen will, heißt dass noch lange nicht, dass ich diesen Kurs auch belegen muß ... Kurse sind keine Pflicht !!! Wie sich jemand vorbereitet, bleibt jedem selbst überlassen.
 

Tessi

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Hallo ihr Helfer,

ich habe mal gestöbert, was die anderen Screening-Stellen so nehmen. Zwischen 95,-€ und 115,- € (Tüv) ist da alles möglich. Ich wohne im Großraum Stuttgart, allerdings alles andere als zentral. Da ich also für die günstigen Labore sehr weit fahren muss (Zeit + Fahrgeld), wird der Tüv in der nächsten Stadt (4 km) trotz allem wohl die beste Lösung sein.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen den TÜV und die Proben muss ich ja machen lassen, emotional ist mir das egal, wo. Ein Paket für alle 6Tests wird also eher sinnvoll sein, wenn es dann Rabatt gibt.

Leider verstehe ich die "zitieren" - Blase nicht, sonst würde ich eure Fragen hier reinkopieren... in der Hilfe finde ich nichts, oder bin ich mal wieder blind?
Auch den FB zum kopieren kann ich nicht finden... sorry.

Grüße,

Tessi
 

Tessi

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Hallo Flori,

mal schaün ob es klappt:

Das hat aber noch etwas Zeit, mach das ganz in Ruhe. Schnellschüsse bringen nix...

Danke für den FB! Ja, das sehe ich auch so. Ich bin nur ein Mensch, der am liebsten alles irgendwo bereitliegen hat, damit er es hat, wenn er es braucht.

Ich lass euch jetzt mal in Ruhe und meld mich erst wieder, wenn es was Neüs zu berichten gibt.

Gruß, Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Administrator
Tessi,
Information ist alles!!!

Du solltest ständig am Ball bleiben.

Das Zitieren hat ja schon geklappt...:zwinker0004::smiley711::applause:
 
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Tessi

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Hallo Ihr,

heute die Benachrichtigung vom Amtsgericht bekommen, dass mein Führerschein eingezogen ist und ein Strafbefehl folgt. Gemessene BAK 1,99 Promille.
Mir gehts nicht gut.

Gruß,

Tessi
 

admin

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Hallo Tessi,
lass den Kopf nicht hängen! :smiley1453::smiley1453:

Das ist uns allen schon so ergangen...:zwinker0004:

Denk doch einfach positiv, jede scheinbar negative Erfahrung hat auch seine guten Seiten.

Für mich war das ein wichtiger "Schuss vor den Bug" und der erste Schritt wieder in ein sicheres Fahrwasser zu gelangen.
 

Tessi

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Hallo zusammen,

ich mag mich heute mal wieder melden, weil mir einige Dinge im Kopf herumgehen und ich nicht so richtig weiß, was ich davon halten soll.

Wie bereits erwähnt, hat mir mein RA empfohlen einen Verkehrspsychologen aufzusuchen, bei dem ich am Montag auch meinen ersten Termin hatte. Er macht einen sympathischen Eindruck, ist also keine Person, bei der man gleich von Anfang an das Gefühl hat, man möchte lieber wieder die Tür in die andere Richtung nehmen. Er hat mich auch nochmal recht detailliert über die bevorstehenden Notwendigkeiten und Abläufe informiert. Natürlich wollte er auch wissen, was abgelaufen ist und hat mich zwei Fragebogen ausfüllen lassen (ein dritter wird nächstes Mal folgen).
Außerdem gab er mir die Empfehlung zwei Bücher zu besorgen, wovon ich eines am besten gleich beginnen sollte zu lesen, weil insbesondere die ersten Kapitel für die Therapie von Nutzen sein würden.

Vielleicht kennen es einige von euch, es heißt „Die Suchtfibel“ und ist maßgeblich für Alkoholkranke und/oder deren Angehörige geschrieben. Er (der VP) betonte bei der Empfehlung ausdrücklich, dass wir zum gegebenen Zeitpunkt nicht davon ausgehen, dass mein Alkoholkonsum bereits krankhaft ist, aber eben einige Informationen und Erklärungen oder auch Fragestellungen in diesem Buch jedem nützen können, dessen Konsum jenseits der normalen Grenze liegt.

Da ich ein relativ schneller Leser bin, habe ich bereits 2/3 der Lektüre hinter mir. Gerade am Anfang stehen auch tatsächlich einige Fragen, deren Beantwortung sich zweifelsohne jedermann in Bezug auf Alkohol mal stellen sollte, wenn ich mir das mit meiner Geschichte überhaupt so erlauben zu sagen darf.
Ab ca. Seite 100 geht es nicht mehr um die physischen Auswirkungen und körperliche Abhängigkeit, sondern sehr intensiv um psychische Abhängigkeit. Und hier begann mein Kopf im Kreis zu laufen. Irgendwie hatte ich ab da den Eindruck, dass jedweder Konsum von Alkohol, der jenseits des äußerst gelegentlichen 1/8 Glases zum Essen oder des Glas Sekt zum Anstoßen an einem Geburtstag, bereits übermäßiger Konsum ist. Die Gründe und Motive hierfür können zwar mannigfaltig sein, aber es läuft trotzdem immer auf die mehr oder minder hintergründige Feststellung hinaus, dass dies bereits der Anfang einer Sucht sein könnte.
Was beschäftigt mich so sehr? Ganz einfach, ich habe meinen Konsum niemals unter diesen Gesichtspunkten hinterfragt. Ich stelle damit nicht in Zweifel, dass mein letztes Jahr um einiges zu alkohol-lastig war, aber offen gestanden habe ich noch niemals überlegt, ob ich bereits alkoholkrank bin oder noch die Kontrolle über meine Mengen habe. (Hatte ich am 12.09. eindeutig nicht, aber davor? Also so ziemlich 41 Jahre meines Lebens?) Sind meine Mengen tatsächlich bereits im Bereich „krank“? Wenn ich etwas trinke, sagen wir mal am Wochenende mit Freunden, und die Menge ist mehr als das empfohlenen Maß, trinke ich dann aus Frust weiter? Weil ich nicht aufhören kann? Wirklich? Oder denke ich einfach nicht darüber nach, dass ich mir noch ein Glas Sekt einschenke? Ist nicht nachdenken bereits Kontrollverlust? Ist mitunter mehr als ein oder zwei Glas ein Hinweis auf Alkoholismus?

Wisst ihr, was ich meine? Ich komme hier aufgrund der Art, wie das Buch geschrieben ist, ziemlich in die Ecke geschoben vor „krank, aber verdrängt es“. Es hört sich für mich alles sehr suggestiv an, als ob dieser und jener Konsum aus diesen und jenen und welchen Gründen auf Alkoholkrankheit ganz klar hinweist.
Und das ist mir jetzt alles etwas zu heftig. Stempel drauf und ab in die Kiste…. Ist es wirklich so eindeutig und einfach?

Also ich bin total verunsichert: Habe ich eben eine ganz normale Reaktion auf die Konfrontation mit dem Thema, oder will ich mich vor was drücken, oder bin ich verkappter Alkoholiker?
Ich weiß grad gar nichts mehr.

Gruß,
Tessi
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Tessi,

Irgendwie hatte ich ab da den Eindruck, dass jedweder Konsum von Alkohol, der jenseits des äußerst gelegentlichen 1/8 Glases zum Essen oder des Glas Sekt zum Anstoßen an einem Geburtstag, bereits übermäßiger Konsum ist.

das halte ich für falsch!!

Dann ist fast jeder Alkoholabhängig...:smiley8:
 

Tessi

Benutzer
Hallo Flori,

eben.

Ich habe mir die entsprechenden Stellen heute Morgen auch nochmal durchgelesen, habe da vielleicht auch was missverstanden.

Tatsache ist, dass die 3 von 4 Missbrauchskriterien vorliegen:
Alkohol zu unpassender Gelegenheit (z.B. autofahren, ist ja gegeben)
Bis zum Rauschzustand (kann man bei 2,0 Promille so sagen)
Zur Besserung gestörter seelischer Befindlichkeit (Absackerbiere am Abend?)

Bei 4. reden sie von bedenklichem Umfang, allerdings sind 20gr-40gr am Tag wohl bereits riskant, bis 80gr wird’s dann gefährlich.
Da ich nicht jeden Tag trinke und an einem Wochenendtag meistens zu viel, ordne ich mich jetzt mal unter „gefährlicher Alkoholkonsum“ ein.

Die Suchtfragen kann ich bis auf die Absackerbiere und die Kontrolle über die Menge (war ja am 12.09. definitiv nicht der Fall) verneinen.

Also kein Alkoholiker, aber gefährdet und eindeutiger Missbrauch. Da bin ich ja mal einen Schritt weiter in meinen Erkenntnissen.

Habe übrigens gestern meine Blutwerte bekommen:
Gamma-Gt: 16
GOT: 20
GPT: 24
MCV 95
Die 3 “G” sind okay, sagt mein Arzt, der MCV ist an der oberen Grenze aber noch innerhalb der Toleranz. Da ich die Werte eh nicht für die MPU brauche, ist es lediglich für mich eine Orientierung, aber ganz interessant es mal zu wissen.

Frage, lieber Flori: Wenn laut Amtsgericht der BAK um 1,99 liegt (Messung um 23:43), wird dann der Strafbefehl-BAK nicht noch höher? Weil ja noch die Abbauzeit eingerechnet wird?

Sorry, dass ich hier so abschweife, aber mit irgendwem muss ich reden, sonst wird ich verrückt.

Liebe Grüße,
Tessi
 
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