2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
11:00 Uhr – 12:30 Uhr: ca. 4 Bier 0,33L
12:30 Uhr – ca. 15:30 Uhr: weiter Biere (3x 0,5l + 2x 0,33l) + 6 Mischgetränke (Rum + Cola / Longdrink 4cl )
Die o. Trinkmenge ist jetzt so okay, bei der MPU wird wohl eher nach der Gesamtmenge des Tages gefragt werden, welche dann aus 3,5l Bier und 6 Longdrinks mit jeweils 4cl Rum bestand.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Bereits am Morgen wusste ich, dass ich den Tag über Alkohol trinken werde.
Machte mir aber keine weiteren Gedanken darüber welche Folgen solch eine Fahrt haben könnte
Ist so in Ordnung, sei dir aber bewusst das der GA dich fragen könnte: "Ihnen war aber klar das es verboten ist betrunken Fahrrad zu fahren"?
Viele TF'ler, die mit dem Rad "erwischt" wurden, haben dies bewusst als Vermeidungsstrategie gewählt, um nicht mit einem Auto betrunken zu fahren (es geht sogar das Gerücht um, dass die MPU'en der Radler leichter zu bestehen wären), anderen war einfach nicht klar das sie einen derart hohen ‰-Wert haben, dass ihre Fahrerlaubnis in Gefahr ist, eben weil sie "nur" mit dem Rad unterwegs waren. Gelernt hat man das sicher in der Fahrschule....aber wohl auch wieder verdrängt
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
-15-17: vllt einmal im Monat: 1-2 Alkopops
-18-20: 1-2 mal im Monat: 1-2 Bier; 2-3 Mischgetränke (Cola-Rum / Vodka-Enery)
-20-22 (Bundeswehrzeit): es wurde angefangen auch unter der Woche zu trinken: meist nur Bier
-22-25: Ausbildungszeit: max. 1 im Monat: 1-2 Bier; 2-3 Mischgetränke (Cola-Rum)
-25-Trunkenheitsfahrt: ca. 2-3 mal im Monat: 2-3 Bier zum Warmwerden; 4-6 Mischgetränke vor der Fahrt in die Diskothek, weitere Mischgetränke in der Diskothek (3-4 Stück)
Ist immer noch zu wenig um deine Alk.verträglichkeit, zum Zeitpunkt der TF, zu erklären. Deine Giftfestigkeit hast du dir sicher schon früher angeeignet (BW-Zeit), dennoch musst du "in der Übung" gewesen sein, um das Rad fahren zu können und nicht umzukippen. Der GA will sicher nicht jedes Glas von dir aufgezählt bekommen das du in der Vergangenheit getrunken hast, aber die Frage: "Haben Sie auch vorher die Mengen ihrer TF konsumiert", solltest du eindeutig mit ja beantworten und das es einige Male sogar darüber gelegen haben kann.
Das heißt ja nicht das du ständig so viel getrunken hast, sondern erklärt nur warum du soviel verträgst. Dabei würde es reichen wenn du diese Mengen an ca. 2 WE im Monat getrunken hast und es würde ebenfalls reichen wenn dieser Zeitraum 9 oder 12 Monate betragen hätte. Des weiteren ist es auch gut wenn man bei KT-Angabe davon spricht das man unter der Woche hin und wieder nur mal ein Bier getrunken hat. So sieht der GA das man auch mit weniger "zufrieden" war und nicht immer bis zum "Abwinken" getrunken hat.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Diese Frage habe ich mir direkt nach der Trunkenheitsfahrt auch gestellt und im Laufe meiner Aufarbeitung persönlich und mit meiner Familie aufzuarbeiten und zu ergründen.
Wie bereits geschildert begann mein Alkoholkonsum im Alter von 15-16 Jahren. Damals war es die Neugierde etwas zu trinken und was der Alkohol mit mir anstellte, auch sprachen Freunde offen über Ihre Erfahrungen mit dem Alkohol und ich selbst wollte diese ersten Erfahrungen auch sammeln um mitreden zu können. Außerdem war es der ''Kick'' etwas Verbotenes zu tun und sich dabei nicht erwischen zu lassen.
Während der Abiturphase und danach gehörte es ebenso zu meinem Leben Alkohol zu trinken, ich hatte den ersten wichtigen Abschnitt in meinem Leben geschafft und es gab sehr viel Freizeit bis zum Beginn eines weiteren Lebensabschnittes. Alle Freunde zu der damaligen Zeit verbrachten die Zeit mit Partys und ich wollte diese Zeit mit ihnen verbringen. Es war für mich völlig normal gelegentlich zu trinken.
Weitere Trinkmotive entwickelten sich nach meiner Ausbildung und der Festanstellung in der Firma.
Ich erhielt immer mehr Verantwortung und musste nun auch alleine Entscheidungen treffen und mir wurde nicht mehr über die Schulter geschaut, wie es noch in der Ausbildung der Fall war.
Ich wollte mich beweisen und habe nie Nein zu meinen Kollegen gesagt, wenn sie fragten, ob ich noch etwas Arbeit von ihnen übernehmen könnte, obwohl ich selbst noch genug auf dem Tisch hatte. Ich wollte mich zu dieser Zeit auf der Arbeit beweisen und meinem Chef zeigen, dass ich viel an Arbeit vertragen kann und diese auch bewältige. Es entstand dann mit der Zeit der innere Druck alles zu schaffen und ich habe immer mehr Stress in mich hineingefressen. Um diesen Stress abzubauen traf ich mich am Wochenende mit meinen Freunden und habe getrunken. Durch den Alkoholmissbrauch konnte ich abschalten und es fühlte sich so an, dass der ganze Stress von mir abfiel und ich fühlte mich durch den Konsum von Alkohol erleichtert.
Von Zeit zu Zeit stieg die Menge des getrunkenen Alkohols an, weil ich irgendwann keine Wirkung von geringen Mengen Alkohol wahrgenommen habe es entstand eine Art Giftfestigkeit gegenüber dem Alkohol, der dazu führte das ich zur Trunkenheitsfahrt eine hohe Promillezahl erreichen konnte.
Es schlich sich also eine Art Gewohnheit ein, am Wochenende zu trinken. Einfach um den Alltagsstress auf der Arbeit zu entfliehen und um Entspannen zu können.
Heute weiß ich, dass dieses genau der falsche Weg war und ich das Gespräch mit meinem Chef hätte eher suchen müssen.
Aber dazu im weiteren Verlauf mehr.
Lass das, von mir fett markierte, einfach weg. Zum einen beschreibst du hier ein Wirkungstrinken welches gefährlich werden könnte...
http://www.fundus.org/pdf.asp?ID=12733
und zum anderen ist das Gewohnheitstrinken ebenfalls kritisch zu sehen...
https://www.alkoholsucht.eu/haupttypen-von-alkoholkranken/
Gewiss macht erst die gesamte Geschichte einen Schuh daraus - dennoch sollte man sich nicht zu leichtfertig äußern und das Gespräch in Bahnen lenken die man so gar nicht beabsichtigt hatte. Verwechsle das jetzt bitte nicht mit: "das darf ich sagen und das nicht" - ich möchte dir keine Worte in den Mund legen oder dir vorschreiben was du sagen "darfst", sondern möchte dich lediglich auf Stolpersteine hinweisen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer und begann mehr zu sprechen, die Zunge wurde lockerer. Ich wurde offener und konnte durch den Alkoholkonsum leichter auf Menschen zugehen. Je weiter der Pegel stieg, desto mehr Unfug erzählte ich und tat Dinge die ich nüchtern nie gemacht hätte. Zum Beispiel wild und quer durch die Disko zu tanzen.
Für mich war dieses Verhalten damals normal, es erging ja nicht nur mir so, sondern auch meinen Freunden.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Wirklich kritische Hinweise auf den Alkoholkonsum gab es nicht wirklich. Meinte Eltern waren das ein oder andere Mal verärgert, weil ich nicht zum Mittagessen erschien. Auch stichelten meine Arbeitskollegen hin und wieder mal, wenn ich den Anschein erweckte nicht wirklich anwesend zu sein, ob ich am Wochenende mal wieder zu tief ins Glas geschaut hätte.
Darauf reagiert habe ich nicht wirklich, weil es für mich normal war am Wochenende feiern zu gehen. Es gehörte zu meinem Leben. Es war ja nicht nur ich der am Wochenende feiern geht sondern auch viele andere Freunde.
Wie in meiner letzten Antwort schon angemerkt: lass das mit deinen Freunden weg! Diese sitzen nicht bei der MPU sondern DU. Es geht hier ausschließlich um dich und dieses: "ja aber meine Freunde haben doch auch..." macht auf den GA einen negativen Eindruck. Es klingt nach Rechtfertigung und Verharmlosung. Mach nicht den Fehler das der GA zu dem Schluss kommt, dass du dich selbst als Opfer siehst.
DU hast zuviel getrunken und dafür bist DU ganz alleine verantwortlich - niemand hat dich dazu gezwungen (auch deine Mittrinker nicht) und es ist vollkommen irrelevant wieviel die anderen getrunken haben - alles klar?
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Der Tag nach einer Party war meist zum Vergessen. Ich schlief bis zum Mittag durch und fühlte mich überhaupt nicht fit (Kopfschmerzen / Übelkeit). Ich blieb also den ganzen Tag im Bett liegen oder bewegte mich zumindest aufs Sofa. Gegen Abend ging es mir dann langsam besser. Dadurch das ich den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa oder im Bett lag, fiel es mir Abends schwer einzuschlafen und ich lag die halbe Nacht wach. Das spiegelte sich dann auch auf der Arbeit wieder, ich war einfach unausgeschlafen und müde und so ließ bereits am frühen Nachmittag die Konzentration nach und es schlichen sich Fehler ein. Es dauerte 1-2 Tage bis ich wieder einen normalen Tagesrythmus hatte und der Kater komplett verschwunden war.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe mir damals keine Gedanken über die Trinkmenge gemacht, sondern einfach getrunken bis der Körper sagte jetzt ist Schluss sonst musst du dich übergeben.
Dabei kam es aber nie bis zur Volltrunkenheit.
Das passt einfach noch nicht zusammen (hast du diese Antworten wirklich überarbeitet?)
Einerseits ging es dir 2 Tage so schlecht das du danach erst wieder zu deinem "normalen Tagesrythmus" gefunden hast (was nur an einem heftigen Kater durch Betrunkenheit gelegen haben kann), andererseits bestreitest du die Volltrunkenheit. Vllt. sollten wir erstmal herausfinden was du unter Volltrunkenheit verstehst?
Das du an der Arbeit unter Konzentrationsproblemen gelitten hast (es schlichen sich Fehler ein) und die Kollegen dich aufgezogen haben ist nicht sonderlich günstig, da es schon auf ein tieferes Alk.problem hinweist (und darum schlecht mit KT vereinbar ist), da du trotz dieser negativen Dinge an deinem Trinkverhalten nichts verändert hast.
Lies mal bitte hier:
http://www.mpu-vorbereitung-online....70-Bitte-unbedingt-lesen!!!!-DSM-IV-Kriterien
Wenn der GA bei dir auf Missbrauch schließt und es sich nicht mehr um eine Gefährdung handelte, muss er von dir Abstinenz verlangen. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass du dein Trinkverhalten als Missbrauch bezeichnest (denn das ist normaler Sprachgebrauch), es geht hier vielmehr um die Beurteilungskriterien nach denen ein GA sich richten muss.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Direkt nach der Trunkenheitsfahrt wurde mir klar, dass ich etwas ändern muss, was mein Umgang mit Alkohol angeht. Ich habe nicht nur mich in Gefahr gebracht, sondern habe durch meine Trunkenheitsfahrt sogar eine Person verletzt.
Die ersten zwei Wochen nach der Trunkenheitsfahrt wollte ich nichts mehr von Alkohol wissen und habe auch private und öffentliche Feierlichkeiten an denen Alkohol konsumiert wurde vermieden.
In der Zeit sprach ich sehr häufig mit meinen Eltern und auch engen Freunden. Auch stand ein Gespräch mit meinem Chef an, da ich ihn natürlich darüber informieren musste, dass mein Führerschein in Gefahr ist. In diesen Gesprächen erklärte ich meine Gefühlslage, sprach über den Stress auf der Arbeit, dass ich mich überfordert fühlte und den Alkohol dazu missbrauchte um Entspannen zu können.
Es war wie eine Erleichterung für mich, darüber sprechen zu können. Es hat mir keiner den Kopf abgerissen sondern eher im Gegenteil, mir wurde Mut gemacht, dass ich das alles klären lässt und ich hätte keine Angst haben müssen, dieses Gespräch schon eher hätte suchen zu können. Denn meinem Chef geht es auf der Arbeit eher um die Qualität statt um die Quantität. Dieses habe ich damals falsch eingeschätzt, dachte mir je mehr ich schaffe desto mehr Aufträge erhält man auch.
Manchmal ist weniger doch mehr.
In dieser Zeit informierte ich mich auch ausgiebig über den richtigen Umgang mit Alkohol und ich fühlte mich nach 3-4 Wochen auch gefestigt genug um wieder unter Leute gehen zu können.
Während dieser Phase entschloss ich mich auch dazu wieder mehr Sport zu treiben und etwas Gutes für mein Körper zu tun. Ich sortierte meinen Freundeskreis aus und weiß nun wer wirklich meine besten und engsten Freunde sind, denn diese akzeptieren und respektieren meine Entscheidung zu dem Umgang mit Alkohol. Meine damaligen ''Sauffreunde sagen immer noch, wenn man sich mal sieht, dass sie mein Wandel nicht verstehen können nur weil diese Trunkenheitsfahrt passiert ist.
Auch verbringe ich nun viel mehr Zeit mit meiner Familie und sehe wie meine kleine Nichte aufwächst.
Wirkliche Probleme auf Alkohol zu verzichten hatte ich in dieser Phase nicht.
Das kann man so stehen lassen, ich habe nur eine Rückfrage: wie lange hast du denn nach deiner TF auf den Alk. verzichtet?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Man sollte niemals nie sagen, aber durch das nun geregelte Leben und den Umgang mit Alkohol kann ich mir nicht vorstellen in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Durch die vielen Gespräche mit meiner Familie, Freunden und Arbeitskollegen ist außerdem sichergestellt, dass diese mich sofort darauf ansprechen würden sollte ich in eine falsche Bahn geraten.
Ich habe durch die Umstellung gelernt kontrolliert zu trinken und weiß wann Schluss ist.
Theoretisch vorstellen können solltest du dir es schon, denn nur so ist gewährleistet das du die Gefahr immer im Auge behälst und rechtzeitig gegensteuern kannst...
So, genug für heute