Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
am 11.12.2020, einem Freitag nach Feierabend gegen 15h traf ich mich mit einem Freund auf den Elbwiesen spazieren gehen. An diesem Tag fuhr ich mit dem Fahrrad auf Arbeit und nach Feierabend direkt von Arbeit an die Elbe. Auf dem Weg zur Elbe hielt ich am Supermarkt an und holte für meinen Freund und für mich jeweils 2 Bier. Wir spazierten, unterhielten uns über die Wochenereignisse und tranken unterwegs die Bier. Es wurde zeitig dunkel und es wurde zunehmend kälter. Gegen halb fünf beschlossen wir ins Warme zu meinen Freund zu gehen. Vorher gingen wir noch in den Supermarkt einkaufen. Etwas zu Essen und 6 weitere Bier. Als wir in der Wohnung ankamen, kochten wir etwas und tranken weiter. Sein Mitbewohner war auch zuhause und fragte uns ob wir Lust hätten einen Kartenspielabend zu machen. Wir sagten zu und der Mitbewohner ging los um einen Kasten Bier zu kaufen. Gegen 18Uhr aßen wir das gekochte Chilli. Zu diesem Zeitpunkt öffnete ich mein viertes Bier. Im Verlauf des weiteren Abend unterhielten wir uns, sahen fern und spielten Doppelkopf. Die weiteren Bier, die ich an diesem Abend trank, zählte ich nicht mehr mit. Ich vermute, dass es bis 0:30 10 Bier waren. Mein Freund war müde und war kurz davor zu Bett zu gehen. Ein anderer Freund fragte mich ob nicht noch Lust hätte bei ihm weiter zu quatschen. Da ich an dem Abend noch sehr euphorisch war, sagte ich zu. Ich war der Annahme, dass ich noch in der Lage war Fahrrad zu fahren. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Promillewert so hoch ist. Wenn ich Alkohol trinke, meide ich das Auto und nutze das Fahrrad. Wir fuhren also los. Es war nachts und es gab nahezu kein Verkehr. Nach ca. 2km versuchte uns eine in Zivil gekleidete Person zu stoppen. Darauf reagierten wir nicht und fuhren weiter. Da weit und breit kein Auto zu sehen war, achten wir nicht auf Verkehrssignale. Wir nutzten den Radweg. Einen halben km später bemerkten wir, dass ein Streifenwagen hinter uns her war. Ich bog rechts in eine Seitenstraße ab während mein Freund weiter geradeaus fuhr. Ich fuhr schneller, ich hatte keine Lust auf eine Polizeikontrolle. Daraus wurde aber nichts. Die Polizei fuhr mir hinterher überholte mich und schnitt mir den Weg ab. Ich musste scharf bremsen, kollidierte beinahe in den Streifenwagen und stand nun mit Fahrrad. Die Polizei war darüber so erbost, dass sie mich vom Fahrrad zog und mich auf dem Boden drückte. Zwar nicht brutal aber auch nicht zaghaft. Der Boden war feucht, ich wehrte mich nicht und die Polizei befragte mich warum nicht stehen blieb. Ich verweigerte meine Aussage und die Zustimmung der Alkoholatemkontrolle. Daraufhin wurde ich ins Krankenhaushaus gefahren und mir wurde Blut genommen. Der Wert war 2,1 Promille. Im Polizeibericht stand noch dass ich ohne Licht und Schlängellinien fuhr und zwei rote Ampeln überfuhr.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Trinkzeit: 15 Uhr – 00:30 (9,5 Stunden)
15 - 19 Uhr: 4 Bier 0,5 l, 5 %
19- 0:30 Uhr 6 Bier 0,5 l, 5%
Insgesamt 5 l Bier
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
2,5 km bin ich gefahren. 3 km sollten es werden.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ja, ich war der Annahme. Weil ich schon öfter unter Alkoholeinfluss gefahren bin und Zuhause ohne Vorfälle ankam. Mir war die Menge des Alkohols nicht bewußt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hätte das Fahrrad stehen lassen können und hätte Fuß laufen können. Taxi oder Straßenbahn wäre auch möglich gewesen
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin regelmäßig mit dem Fahrrad betrunken gefahren, etwa 1 bis 2mal monatlich für ca. 10 Jahre. Das sind 180mal. (nicht immer in den Zustand wie am geschilderten Abend)
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erste Erinnerung: Schluck Sekt zu Neujahr mit 12 Jahren.
Erster intensiver Konsum mit 15/16 Jahren. Auf einer Zugfahrt mit meinem älteren Bruder und seinen/meinen Freunden trank ich vier Bier. In der Nacht musste ich mich übergeben und ließ das nächste halbe Jahr die Finger vom Alkohol.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe mit 17 angefangen regelmäßig zu trinken. An Wochenenden mit Freunden. Wir haben zusammen gefeiert, sind zusammen auf Partys gegangen. Die Mengen waren in dem Alter geringer. 2 Bier haben gereicht um in einen euphorisierten Zustand zu kommen. Das steigerte sich (auf 3-6 Bier) bis ich nach DD zog mit 21 Jahren. Ich machte zur der Zeit eine Ausbildung für 2 Jahren. In der Zeit reduzierte sich mein Alkoholkonsum. Wenn es zu Feiern kam trank ich etwas manchmal sogar gar nichts. Während meiner Studienzeit 23-29 Jahren häuften sich die Trinkanlässe und auch die Mengen. Es gab zwischen 1-4 Trinkanlässe pro Woche. Dabei ist zu unterscheiden. Ich kategorisiere 3 Anlässe. Feiern an Wochenenden, Treffen im Grünen/Freizeitfußballverein, Studium Veranstaltung. Die Treffen im Grünen oder das Fußballspielen fanden fast immer unter der Woche statt. Dabei kombinierte ich Bewegung, körperliche Ertüchtigung wie Fahrrad fahren, Fußball spielen, spazieren gehen mit dem Genuss von Alkohol. Die Alkoholmenge variierte zwischen 1-5 Bier. Bei den Abendlichen Studium Veranstaltungen wurden die Studium Angelegenheiten besprochen. Es gab Treffen, kleinere Feiern. Durchschnittlich trank ich zu solch Gelegenheiten 2-3 Bier. Es kam auch vor das die Treffen länger waren und es zu intensiveren Alkoholkonsum kam. Da trank ich bis zu 6 Bier. Bei Feiern an Wochenenden trank ich mehr. Meist war die Trinkdauer auf den Abend/ die Nacht beschränkt. Es gab auch Anlässe das es tagsüber schon losging. Die Mengen sind hier schwieriger einzuschätzen. Über den gesamten Abend/Nacht von 19Uhr bis 5 Uhr morgens trank ich sicherlich bis zu 10 Bier. Bei längeren Feiern war es sicherlich mehr. Ich meine, dass es im Durchschnitt 1Bier pro Stunde ist. Selten war auch ein Schnaps dabei. Das ist bei mir aber die Ausnahme. Schnaps trinke nur wenn jemand eine Runde gibt zum Anstoßen. Mein Alkoholkonsum beschränkt sich auf Bier und Wein.
In meinen Lebensjahren von 30-heute gab es weniger Trinkanlässe. Wenn es zu Trinkanlässen kam dann waren die Mengen so wie vorher beschrieben. Ich schätze die Trinkanlässe auf 10 pro Monat. Hier sind die 3 vorher beschrieben Kategorien gemeint, wobei ich die Studium Veranstaltung austausche mit Spielabende bei Freunden. Es gab Anlässe wo ich 2 Bier trank oder Feiern wo ich bis zu 10 Bier trank.
Von 34-35Jahren hatte ich eine Schilddrüsenüberfunktion und ich nahm ein Antibiotikum dagegen. Anfangs war die Dosis hoch. Diese senkte sich mit der Zeit bis ich gar keins mehr nahm. Als die Dosis hoch war, verzichtete ich um meine Leberwerte in einem gesunden Bereich zu halten, für 4 Monate auf Alkohol.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich meine, dass habe ich schon unter Punkt 9 beschrieben. Wenn Ihr meint ich sollte es ausführlicher beschreiben, gebt mir ein Feedback.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich meine, dass habe ich schon unter Punkt 9 beschrieben. Wenn Ihr meint ich sollte es ausführlicher beschreiben, gebt mir ein Feedback.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich aus reiner Neugier. Warum trinken die Erwachsenen? Wird man durch Alkohol fröhlicher? Erwachsene sind oftmals gut gelaunt wenn sie Alkohol trinken. Es wird wohl was Gutes sein.
Danach trank ich um die Erfahrung im Umgang mit Alkohol zu sammeln und weil es enthemmte. Wie ich bereits meine erste negative Erfahrung mit Alkohol beschrieben habe, erinnere ich mich an eine Zugfahrt mit meinem älteren Bruder und seinen bzw. meinen Freunden. Es war spaßig enthemmt zu sein und Dinge zu tun die man sich sonst nicht traut. Wir sangen bzw grölten Lieder. Wir unterhielten uns laut und angeregt. Außerdem dachte ich mithalten zu müssen und mehr zu trinken als ich eigentlich vertrage.
Als ich nach meinen ersten positiven wie negativen Erfahrungen mit Alkohol gewöhnt war, trank ich nahezu ausschließlich in Gesellschaft Alkohol. Ich hatte auch einmal zuhause alleine ein Bier getrunken, empfand es allerdings als nutzlos. Weil sich die Vorteile, die ich Alkohol sah nicht erfüllten. Es gab mir nicht das enthemmte, euphorische Gefühl. Ich hatte niemanden mit dem ich mich unterhalten konnte oder vor dem ich mich profilieren wollte. In Gesellschaft war es etwas anderes vor allem wenn etwas gefeiert wird und man sich als lebensfroher Mensch gibt. Das Leben in vollen Zügen genießen. Ein typischer Alkoholabend sah folgendermaßen aus. Meine Freunde und ich trafen uns an einen beliebigen Ort. Etwa bei mir zuhause. Wir glühten sozusagen vor. Wir würfelten oder spielten Karten. Wir überlegten uns Mutiges zu tun was uns sonst nicht trauten, wir alberten herum, wir verkleideten uns oder malten uns gegenseitig an. Danach gingen wir euphorisiert auf eine Feier und profilierten unsere Gruppe vor anderen natürlich auch vor Frauen. Wir trennten uns, lernten neue Leute kennen, vermischten uns, tanzten zusammen und hatten im Großen und Ganzen hatten wir einfach Spaß. Ab und zu schlug der ein oder andere auch über die Stränge, was mir auch vorkam. Dazu später mehr. Am nächsten Tag wachte ich oftmals verkatert auf, schaute auf den Vorabend zurück, freute oder ärgerte mich darüber. Im Laufe der Woche traf ich mich wieder mit Freunden und wir werteten das Wochenende aus und ich sehnte mich auf eine Wiederholung.
Ich meine, dass ich trinke weil ich mir diese Glücksmomente wünsche. Ich mir ein fröhliches, geselliges Miteinander vorstelle, ich mich vom tristen Alltag ablenken möchte, ich mich von einer arbeitsamen Woche belohnen möchte. Ich sehe mich früher als eher zurückhaltend an, nach Anerkennung strebend. Alkohol war da immer ein Türöffner um meine ernst gemeinten Gefühle zu äußern.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
mäßiger Alkoholkonsum: euphorisch, gesellig, mutig
viel Alkohol: körperliches Unwohlsein, übermütig, agressiv
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja es gab schon ab und zu mahnende Worte. Z.B. Als ich viel Alkohol getrunken habe, übermütig wurde und meinte lustig zu sein wenn ich das Klo mit Papier verstopfe und das Klo zum Überlaufen bringe. Am nächsten Tag wurde ich von Freunden daraufhin gemahnt. Ich schämte mich, entschuldigte mich mir wurde verziehen und ich meinte die Sache ist erledigt. Jeder baut mal Scheiße. Meine ehemalige Frau hat mich auch schon einige Male darauf hingewiesen, dass ihrer Meinung zu viel trinke. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich mich zurück halten werde. Heute sind wir geschieden. Es lag aber nicht am Alkohol. Er wird sein Teil dazu beigetragen haben. Wir konnten uns oft nicht einig werden. Ich verlangte wohl zu sehr, dass sie meinen Erwartungen entspricht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mir ist nicht bewusst, dass mein Alkoholkonsum Einfluss auf mein Umfeld hat. Vielleicht dass sich jemand von mir beeinflussen lassen aus geselligen Gründen. Oder dass meine schlechte Laune andere runtergezogen hat. Auf mich hat es einen wesentlichen stärkeren Einfluss.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Mehr Alkohol habe ich in meinem Leben als zum Tatvorfall nicht getrunken.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, das kam ca. einmal im Jahr vor.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Als ich die Schilddrüsenüberfunktion hatte, habe ich für 4Monate auf Alkohol verzichtet. Ich verzichtete auch ca. 2mal im Jahr für 3 Wochen auf Alkohol wenn ich der Ansicht war, dass ich eine Pause benötige. Oft habe ich es mir als Neujahrsvorsatz auferlegt.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor dem Vorfall habe ich meinen Alkoholkonsum als übermäßig aber nicht problematisch angesehen, weil ich keine gesundheitlichen Einschränkungen und gefährdeten berufliche wie soziale Erlebnisse bemerkt habe.
Heute sehe ich das anders. Ich sehe, dass ich Alkohol stark mißbräuchlich getrunken habe mit Tendenz zur Sucht. Ich sehe mich zurzeit als beruflich engagierter, körperlich fitter und seelisch entspannter.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich lebe seit dem Vorfall abstinent.