Trunkenheitsfahrt mit 2,03 BAK - negative MPU trotz Vorbereitung

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Es würde dir eher jetzt schon helfen, wenn die Gründe deines negativen Gutachtens hier erörtert werden könnten. Unso früher, umso besser. Hier ist auch keiner genervt, kontroverse Diskussionen sind ja auch förderlich und dir eventuell hilfreich. So verlierst du auch keine Zeit an deinen ergründeten Baustellen zu arbeiten.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Schliesse mich an.
allein aus den Eckdaten haben wir jetzt deine Strategie als unzureichend rausgeschält. Das nervt erst mal, aber ist ein wichtiger Punkt.

keiner weiss aber, was da noch schlummert. Wenn dein GA dich in deinem schön verklausulierten Gutachtersprech z.B. als therapiewürdig einstuft und du würdest es nicht wissen, wäre weitere wertvolle Zeit vergeudet..
 

Schotty

Erfahrener Benutzer
Der Psychologe und Suchtforscher Prof. Dr. Joachim Körkel befasst sich mit dem Thema
Nach Körkel ist das Kontrollierte Trinken für jeden Alkoholikertyp geeignet - für Pegeltrinker ebenso wie für Menschen, die nach längeren alkoholfreien Phasen regelmäßig die Kontrolle über ihren Konsum verlieren. Gegenüber dem sogenannten Suchtgedächtnis geht Körkel auf Abstand: "Das Suchtgedächtnis ist ein total überladenes ideologisches Konstrukt, das kein ausreichendes wissenschaftliches Fundament hat", sagt er. Der Betroffene erinnere sich beim Alkoholkonsum lediglich an vergangene Situationen und Empfindungen im Zusammenhang mit dem Trinken von Alkohol. "Genauso wie Sie Abstinenz lernen können, können Sie auch Kontrolliertes Trinken erlernen", betont Körkel.
Körkel ist in der Suchthilfe sehr umstritten. Uneingeschränkt empfohlen wird er oft nur den Menschen, die sonst den Absprung überhaupt nicht schaffen aus Panik vorm kompletten Verlust ihres Suchtmittels. Entsprechend wäre ich in Bezug auf eine MPU mit dem Verweis auf den Herrn Prof. Dr. doch ehr zurückhaltend. Zumal die in Frage Stellung des Suchtgedächtnis auch schnell mal als Verharmlosung ausgelegt werden kann. Und ob sich das Konzept der zieloffenen Suchtarbeit schon weitreichend bei den Psychologen der MPI's herumgesprochen hat...
 
S

Sv1

Gast
Wenn Ihr meint, ok, dann scanne ich das Gutachten kurzfristig und stelle es hier zur Erörterung ein. Hilft ja vielleicht auch noch anderen weiter.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Wenn Ihr meint, ok, dann scanne ich das Gutachten kurzfristig und stelle es hier zur Erörterung ein. Hilft ja vielleicht auch noch anderen weiter.
Gutes Vohaben, denke auch das es dir und anderen hilft. Persönlich würde ich mich auch über einen Erfahrungsbericht deiner MPU-Begutachtung bei deiner DEKRA freuen.
 
S

Sv1

Gast
Hier nun das GA, mit zwischendrin vermerkten Kommentaren von mir, welche als Informationen durchaus gegeben worden und untergegangen sind.
Etwa 1/3 der Fragen wurde nicht explizit per Fragestellung beantwortet, sondern aus einem Text den ich komplett erzählen sollte von ihr übernommen, denn Sie ließ mich „mal“ reden. Leider sind Dinge verwechselt und teils im Gutachten gar nicht oder nicht korrekt wiedergeben.

Ich habe der Dame klar übermittelt, dass ich den Alkohol früher für die Überschattung meiner Probleme wie Ängste und Enttäuschungen „benutzt“ habe. Ich heute aber erkannt habe, diese Themen mittels Lösungen wie offenen Gesprächen zu verarbeiten, was auch funktioniert. Dies habe ich Ihr an einem Beispiel erklärt.
Ich möchte keineswegs die Fehler meinerseits überspielen, aber generell hat die junge Dame von Anfang an sehr viel Druck ausgeübt, welche zu Verunsicherungen führten. Ein Psychologe sollte ein Gespräch aufzubauen wissen, anstatt Spannung und Erklärungsnot zu erzeugen.

Meine Ersatzgenussmittel bestimmter alkoholfreien Getränke und Belohnungen wurden ebenfalls nicht erwähnt im Bericht. Diese helfen gerade in der Übergangsphase immens.
 

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bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo,

Dein letzter Satz hier mit den Ersatzgenussmitteln stimmt einen nachdenklich.
Sowas brauchen in der Regel Alkoholabhängige oder Menschen mit einer fortgeschrittenen Alkoholproblematik.
Mit solchen Aussagen geht KT auf keinen Fall.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich denke, wir haben jetzt doch ein paar Anhaltspunkte.

Erstens, deine Aussage zu den Gründen (hier die Frage 12). Nur das Ganze als Gewohnheit abtun reicht nicht aus, um eine solide Aufarbeitung und somit auch Vermeidung aufzustellen.
Einerseits, warum kann man nicht auch ein Glas mit Cola oder Saft in der Hand halten? Was ist daran doof?
Andererseits, wenn die Gewohnheit so stark war, dann ist KT hoch riskant.
Gleichzeitig aber auch die Darstellung, dass du damit Probleme wegsaufen wolltest - an sich auch riskant.

Zweitens - die Trinkmenge wurde nicht als plausibel angenommen. Habe nicht nachgerechnet, aber finde es ebenfalls ziemlich niedrig angesetzt, das kommt nie gut an. Wenn es nachher um ein kleines Glas mehr oder weniger geht - das ist in der Toleranz. Aber der GA schreibt ja von doppelter Menge, die es gewesen sein muss. Das ist massiv.
Daher auch die Einschätzung, dass deine Selbstreflexion in Bezug aufs Trinkverhalten nicht ausreichend ist und eventuell auch die Abstinenz gefordert werden könnte.

Drittens - auch wieder mit Bezug zur Warum-Frage - der GA schreibt auf Seite 19, dass du dich nicht ausreichend, vor allem auch nur mit den äusseren Faktoren auseinandergesetzt hast, nicht aber mit den wirklichen inneren Gründen.

Seite 20: das KT kam erst gerade rechtzeitig für die MPU, nicht aber aus "freien Stücken" nach deiner TF - daher die Einschätzung, dass es nicht um eine Änderung in deinem Leben ging, sondern nur um den FS. Klar will man den FS, aber will man so weiterleben? Darf man, aber halt ohne FS...

Was sicherlich auch noch reinspielt, die Darstellung des GA, dass du "bockig" warst. Das kann ich nicht beurteilen, aber es kommt mit Sicherheit nicht gut an.

Es geht ja im Kern bei der MPU um drei Themen:
Was ist passiert?
Warum ist es passiert?
Warum wird es nicht nochmal passieren?

viele Grüsse,
rüdscher
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Ich bin etwas schockiert über die Einschätzung der Gutachterin bezüglich deiner Trinkmenge zu früheren Zeiten und beim Delikt.
Du hättest eventuell die größer als üblich Prozente bei deinem Wein(14%) und dem Schnaps(50%) zusätzlich erwähnen sollen. Meines Erachtens passt die Trinkmenge zumindestens nach Widmark eigentlich. Dir allerdings zu unterstellen, das du die doppelte Menge getrunken haben mußt ist mehr als grenzwertig, ebenso wie sie den Trinkbeginn einfach mal um eine Stunde vorverlegt hat. Und zu früheren Zeiten hast du ja angegeben, das du auch mal zwei Flaschen Wein und mehr getrunken hast. Totaler Wahnsinn, wie sehr man vom Hörvermögen, schnelle Tipserei am PC und falschen Trinkmengenberechnungen einer Gutachterin abhängig ist.

Auf die Frage, warum du beim Delikt betrunken gefahren bist, hast du mit Gewohnheit und Bequemlichkeit geantwortet. Auf die Frage, ob es schon mal Trunkenheitsfahrten gab, hast du vom Grundsatz her nicht geantwortet. Nur nach einem Feierabendbier oder vermutliche Restalkoholfahrten hattest du erwähnt. Also gab es ja keine Gewohnheit, mit viel Stoff direkt im Anschluß zu fahren. Das wird sie dir eher nicht geglaubt haben, weil es rein statistisch nicht wahrscheinlich ist. Du hättest ja mit dem Taxi auch hinfahren können, wenn die Rücktour eh mit dem Taxi geplant war.

Eine Antwort war, das dir der Schnaps nicht geschmeckt hat. Warum trinkst du dann nach dem ersten Schnaps noch drei weitere? Und das auch noch Doppelte.

Du hast drei Wochen nach dem Delikt für ein paar Wochen wieder jedes Wochenende eine Flasche Wein getrunken, bevor dir die zündende Idee mit KT für den Führerschein kam. War zwar eine ehrliche Antwort, aber sicher nicht hilfreich.

Insgesamt glaube ich, das du mit dieser sehr strengen Gutachterin nicht das größte Los gezogen hast und die zweite MPU woanders stattfinden sollte. Dazu war KT in meinen Augen die falsche Wahl, aber du wirst ja jetzt auf Abstinenz gehen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Insgesamt glaube ich, das du mit dieser sehr strengen Gutachterin nicht das größte Los gezogen hast und die zweite MPU woanders stattfinden sollte. Dazu war KT in meinen Augen die falsche Wahl, aber du wirst ja jetzt auf Abstinenz gehen.
Ich würde das tatsächlich nicht auf einen strengen GA schieben wollen.
Vielleicht war es ein etwas kritischeres Exemplar, aber: über 2 Promille, wenn auch nur knapp, ist eine Hausnummer. Ab 2 geht man von Abstinenzforderung aus, dass ein GA hier zwar Andeutungen aber nicht klare Forderungen aufgestellt ist, werte ich also weniger als streng sondern fast als kulant.

Insgesamt war glaube ich die Vorbereitung (Hintergrundinformationen, KT-Informationen, Aufarbeitung, bis hin zu Auseinandersetzung der eigenen Motive, AB-Forderung und Hypothesen der Gutachter, ...) zu dünn, was sich in den Antworten und am Ende auch im Gutachten niedergeschlagen hat.
 
S

Sv1

Gast
Ok, danke, dann habe ich ja schonmal einen Ansatz a) noch mehr auf Details einzugehen, und b) gibt es bestimmt Dinge anzupassen und tiefgründiger aufzuarbeiten.
Ich möchte gerne die notwendigen Antworten, wie sie zu geben sind hier erfahren.
Obwohl ich mir sicher vorkam durch das Erlernte in 4 Monaten und 15 Sitzungen.
Die GA holte sich viele der Informationen aus meinen umfangreichen Texterklärungen bei der 92-minütigen Sitzung, welche offensichtlich in Ihrem Tipprausch untergegangen sind.
Vielleicht war es zuviel, oder meine Ausführungen kamen nicht entsprechend rüber, bzw. bei Ihr an.
Sie hätte ja auch nachfragen können.
Die schätzungsweise mittzwanzige Dame war von Anfang an etwas schnippig, "sie sind doch ein intelligenter Mann...", "das sagen se alle immer", "toller Kuli". Sie sollte sich schon auf Ihre Aufgaben konzentrieren, aber wie gesagt, ich möchte final nichts auf diese Person schieben.

Beim nächsten Mal werde ich auf Fragen antworten, bzw. hoffen wieder keinen Text aufführen zu müssen zur Geschichte.


Ich sagte ihr, dass der kroatische Wein 14% hat, ebenso die harte Schnäppse mit min. 50%. Sie meinte ja im Gespräch: "ja, das kommt hin mit der Menge."
Auf die Frage, warum du beim Delikt betrunken gefahren bist, hast du mit Gewohnheit und Bequemlichkeit geantwortet. Auf die Frage, ob es schon mal Trunkenheitsfahrten gab, hast du vom Grundsatz her nicht geantwortet. Nur nach einem Feierabendbier oder vermutliche Restalkoholfahrten hattest du erwähnt. Also gab es ja keine Gewohnheit, mit viel Stoff direkt im Anschluß zu fahren. Das wird sie dir eher nicht geglaubt haben, weil es rein statistisch nicht wahrscheinlich ist. Du hättest ja mit dem Taxi auch hinfahren können, wenn die Rücktour eh mit dem Taxi geplant war.
Delikt war in der Nähe vom Wohnort, deshalb war der Plan mit Taxi zurück ohne Übernachtung.
Ich erklärte, das Restalkoholfahrten bei den Treffen mit Freunden beim Trinken in Großstädten in 20/30km Entferungen stattgefunden haben und ich da nicht geplant hatte mit dem Taxi zurückzufahren. Geplant mit Auto hin, "nüchtern ausgeschalfen" am nächsten Tag auch wieder zurück. Das war früher nicht als Trunkenheitsfahrt mit Vorsatz erkannt, heute selbstverständlich schon.
Eine Antwort war, das dir der Schnaps nicht geschmeckt hat. Warum trinkst du dann nach dem ersten Schnaps noch drei weitere? Und das auch noch Doppelte.
Das war halt ein eher anstoßen und wegkippen. Der Wein hat es immer überspielt anschließend. Das dies sinnlose Sauferei war, ist mir natürlich bewusst.

Dass 2 Promille die magische Grenze zum KT ist, und dies mit Ende 40 erschwerter ist, war mir natürlich schon letztes Jahr klar. Allerdings meinte mein Verkehrspsychologe, der ja auch MPU Begutachter war, KT ist bei mir möglich.
Naja, ich bleibe dann jetzt bei Abstinenz. Ergebnis 2. Haarprobe kommt nächste Woche. Dann sind es schonmal 6 Monate.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Ich möchte gerne die notwendigen Antworten, wie sie zu geben sind hier erfahren.
Da hoffe ich jetzt auch mal auf die Experten hier im Forum, da ich da auch viel für mich selbst ableiten kann. Bei manchen Fragen(die nicht unbedingt im FB auftauchen) der Gutachterin hätte ich wahrscheinlich ähnlich geantwortet.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Da hoffe ich jetzt auch mal auf die Experten hier im Forum, da ich da auch viel für mich selbst ableiten kann. Bei manchen Fragen(die nicht unbedingt im FB auftauchen) der Gutachterin hätte ich wahrscheinlich ähnlich geantwortet.
Ich fürchte, dass ihr beide da tendenziell eher enttäuscht sein werdet.
Es bring touch nichts und entspricht nicht unserer Idee, hier die Antworten zu liefern, denn mit auswendig gelernten Antworten wird die MPU keinesfalls leichter, daher auch das teilweise "seltsame" Verhalten von GA, die damit testen wollen, wie sattelfest man in der eigenen Geschichte ist. Immerhin hören die täglich genug Standardfloskeln und Lügengeschichten...

Was wir aber leisten können ist, dass wir eure Antworten daraufhin bewerten, ob die funktionieren können oder eher nicht.
 

Capri100

Benutzer
Meines Erachtens passt die Trinkmenge zumindestens nach Widmark eigentlich. Dir allerdings zu unterstellen, das du die doppelte Menge getrunken haben mußt ist mehr als grenzwertig,
Ich bin nun wahrlich kein Profi aber mit der einfachsten Formel ergeben sich hier doch schon Unstimmigkeiten

„Ab ca. 18 Uhr angefangen zu trinken. Trinkmenge gut 1l 14% Weißwein, 4 x 0,04l 50% Slibowitz. Kurz vor 0:00 Blutentnahme.“

1000ml Wein = 10 TE ca. 1,00 Promille
160ml Schnaps = 8 TE ca. 0,80 Promille
- 5 Stunden 0,5 Promille = 1,3 Promille
Selbst wenn nun der Wein und der Schnaps ein wenig Prozent mehr hatten als üblich kommst du nie auf über 2 Promille eher ist der Abbau noch mehr oder mach ich hier einen Fehler?
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Ich bin nun wahrlich kein Profi aber mit der einfachsten Formel ergeben sich hier doch schon Unstimmigkeiten

„Ab ca. 18 Uhr angefangen zu trinken. Trinkmenge gut 1l 14% Weißwein, 4 x 0,04l 50% Slibowitz. Kurz vor 0:00 Blutentnahme.“

1000ml Wein = 10 TE ca. 1,00 Promille
160ml Schnaps = 8 TE ca. 0,80 Promille
- 5 Stunden 0,5 Promille = 1,3 Promille
Selbst wenn nun der Wein und der Schnaps ein wenig Prozent mehr hatten als üblich kommst du nie auf über 2 Promille eher ist der Abbau noch mehr oder mach ich hier einen Fehler?
Ich habe seine Trinkmengen jetzt mal mit Widmark berechnet.
1000 x 14 : 100 x 0,8 = 112 Gramm Alkohol
160 x 50 : 100 x 0,8 = 64 Gramm Alkohol
176 x 0,8(Resorptionsdefizit) = 140,8 Gramm Alkohol
140,8 : 49 = 2,87 Promille
2,87 - 0,9(6x 0,15 Abbau) = 1,97 Promille

Kommt doch fast hin mit seinen 2,03 Promille. Die Gutachterin hat aber ja seinen Trinkbeginn auf 17 Uhr(obwohl er 18 Uhr gesagt hat) vorverlegt und so kommt man auf 1,82 Promille, aber niemals wie von der GA erwähnt auf fast das Doppelte. Ich kann mir nur vorstellen, das die GA sowie du ganz einfach gerechnet hat. 18 TE - 0,7 TE Abbau(obwohl die DEKRA ja mit 0,15 Abbau rechnen soll) = 1,1 Promille. Das würde zumindestens erklären, warum die GA der Meinung war, das er annähernd das Doppelte getrunken haben soll.
Oder sie hat 20 TE(2,03 Promille) zugrunde gelegt und noch 1,05 Promille Abbau für 7 Stunden draufgeschlagen umso auf ca. 31 TE zu kommen.
 
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