Trunkenheitsfahrt mit Unfall

Nightmare

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Hi Nancy,
vielen Dank für deine Rückmeldung und deine erste Einschätzung. Ich werde nach deinen Anmerkungen meinen FB nochmal überarbeiten. Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit auf Einsichtnahme in meine FS-Akte, mir wurde gesagt erst nachdem ich den Führerscheinantrag stelle was ich Mitte Dezember auch gemacht habe. Zur Vorbereitung hatte ich mich zum VKM+
vom TÜV entschieden, der bisher eher oberflächlich war. Einzelgespräche stehen noch aus, sind ab Januar geplant.
Ich wollte mich mit dem Kurs in Kombination mit dem Forum vorbereiten. Die MPU hatte ich angedacht ab Mitte März nach der 4.HA. Ich werde mal nach einem Vp suchen. Eventuell meinen Antrag nachdem ich Akteneinsicht hatte wieder zurückziehen. Oder denkst du das das zeitlich so machbar wäre?

Gruß Nightmare
 

Nightmare

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Hi Nancy,
Nachdem ich Mitte Dezember meinen Führerscheinantrag gestellt habe, bekam ich letzte Woche von der Fsst die Mitteilung das Meine Akte an die von mir angegebene Begutachtungstelle versendet wurde. Ich bekam vorher nicht die Möglichkeit auf Akteneinsicht. Ich hab daraufhin gleich dort angerufen und ein Termin gemacht.
In der FS Akte ist der Polizeibericht der TF, meiner Widerstandshandlung an dem Abend (ebenfalls im Führungszeugnis) sowie von der Körperverletzung aus 2019 enthalten, Kurzmitteilung der Polizei mit insgesamt 6 Einträgen / in Erscheinungtreten bei der Polizei, die zurück gehen bis 2012.
Antrag auf Löschung der Daten bei der Polizei hab ich gestellt,wurde weitergeleitet ans LKA. Die Einträge beinhalten Ermittlungen die eingestellt wurden aber trotzdem so an die Fsst. weitergeleitet wurden und so in die Akte kamen. Mein VP meinte dazu, sei nicht weiter schlimm dürfte bei der MPU nicht verwendet werden.
Ich bin sehr verunsichert ob es nicht besser wäre FS Antrag zurück ziehen und die Löschung abzuwarten.
In der Zwischenzeit habe ich an meinem Fragebogen weitergearbeitet den ich in Kürze einstelle.
Gruß Nightmare
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Nightmare,
Mein VP meinte dazu, sei nicht weiter schlimm dürfte bei der MPU nicht verwendet werden.
da stimme ich deinem VP durchaus zu. Was der Gutachter mal gelesen hat, behält er natürlich auch i-wie im Hinterkopf, verwenden darf er getilgte Delikte aber trotzdem nicht.
Ich bin sehr verunsichert ob es nicht besser wäre FS Antrag zurück ziehen und die Löschung abzuwarten.
Du weißt, dass bei einem späteren erneuten FS-Antrag vermutlich wieder ähnlich hohe Kosten auf dich zukommen werden?
Je nachdem welche Einträge vorhanden sind, können diese bis zu 10 Jahren in der Akte verbleiben, von daher weiß ich nun nicht was genau gelöscht werden würde...
think.gif
 

Nightmare

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Hi Nancy,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Das ich erneut die Gebühren für den Antrag zahlen müsste, weiß ich. Es ist schwierig abzuwiegen ein negatives Gutachten wäre teurer als die Gebühren für den Antrag. Außerdem zieht sich das ganze immer mehr in die Länge. Ich weiß auch nicht wie lange die Löschung und dann ein Bereinigung der FS-Akte dauern würde. Hätte ich im Vorfeld machen müssen, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
Ich arbeite an meinem Fragebogen weiter und orientiere mich dabei an der Akte Lage damit ich notfalls bei Rückfragen darauf eingehen kann oder sollte ich das im Gespräch erwähnen?

Gruß Nightmare
 

Meier900

Neuer Benutzer
Bitte nur die Frage beantworten, wenn du vorher noch nicht aufgefallen bist lautet die Antwort "nein".
@Nancy: Deine Aussage zur Antwort von Frage Nummer 6 ist falsch. Wenn du das sagst, bist du gleich durchgefallen. Da solltest du sagen du bist ca. 300-400 mal unter Alkohol gefahren. Begründung: Wer mit 2 Promille noch fahren kann muss eine Gewöhnung daran haben, sonst hätte man nicht mal den Schlüssel ins Zündschloss bekommen, geschweige denn könnte man die Balance auf einem Moped halten und 5 km weit fahren.
 

Nightmare

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@Meier900 ich denke, in der Frage geht um die Trunkenheitsfahrten bei denen man aufgefallen ist. Deshalb hatte ich das bei der Frage Nr.7 angegeben. Natürlich ist deine Anmerkung der Häufigkeit richtig. Ich komme da tatsächlich auf ca. 300 Fahrten.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Alkoholisiert am Straßenverkehr war ich ca 2 X im Monat,dies war aber immer von vielen Faktoren wie Arbeit,Notdienst/Rufbereitschaft und privaten Verpflichtungen abhängig. Durch meine öfteren TF ohne Aufzufallen folgere ich, dass ich einen verantwortungslosen Umgang mit Alkohol praktiziert habe,dazu gehört auch eine hohe Alkoholverträglichkeit.
 

Nightmare

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FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 180 cm
Gewicht: 80 Kg
Alter: 29

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.01.22
BAK: 2,0 Promille
Trinkbeginn: 16.30 Uhr
Trinkende: 22.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 0.30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist 22.10.22

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja (entzogen)
Hab ich neu beantragt: ja, 15.12.22
Habe noch keinen gemacht:/

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Körperverletzung
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist zu erwarten das der/die Untersuchte auch zukünftig ein (Kraft)Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1/2 (Klasse A, BE, CE, C1E,L, AM) in Frage stellen ?

Bundesland:


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: Februar 22

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: 1.am 15.6.22, 2. am 15.9.22, 3. am 13.12.22,
4.geplant Mitte März23

Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, 1Kontrolle 14.12.22

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja, 1Gespräch 13.01.22
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja ab 27.09.22
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: /
Welche Stelle (MPI): vorausichtlich TÜV
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Insgesamt 6 mal in Erscheinung getreten bei der Polizei
 

Nightmare

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Nachdem ich mehrere Monate durch einen Sturz mit dem Mountainbike krank war,machte ich mich Samstag Mittag ,den 15.01.22 auf zu einer Spritztour mit dem Motorrad. Für den Abend hatte ich geplant mich mit einer Freundin zu treffen.Gegen Nachmittag (ca.16.30 Uhr)beschloss ich auf dem Rückweg die Werkstatt eines Freundes den ich länger nicht gesehen hatte anzufahren. Im Laufe des Gesprächs ,anfangs noch mit Tasse Kaffee, stiegen wir recht schnell auf Bier um.Wir hatten nach meiner Verletzung im Sommer nur noch wenig Kontakt und dementsprechend viel zu erzählen, es stand bei mir Jobwechsel sowie das Date am Abend bevor. Langsam wurde es dunkel und wir beschlossen weiter zu trinken.Insgesamt trank ich ca 8 Bier 0,5 l und 4 Dosen Jacky/Cola.Im Laufe des Abends vergass ich das Treffen mit meinem Schwarm,als ich von ihr eine Nachricht bekam machte ich mich dann gegen 22.30 auf den Weg zu ihr. Die ersten Km fuhr ich über einen geteerten Feldweg. Den Rest der ca. 8 Km langen Strecke musste ich über Landsstraße zurücklegen,nach ca 5,5 – 6 Km kurz vor einer Einmündung kam es zum Sturz. Bei dem Versuch das Moped aufzurichten ,bemerkte ich einen Streifenwagen der Anhielt. In Panik versuchte ich den Motor,der durch den Sturz nicht ansprang, zu starten.Einer der Polizisten kam immer näher also versuchte ich zu Fuß zu flüchten,worauf ich zu Boden gebracht und mit Handschellen fixiert wurde.Gegen 0.30 Uhr Blutentnahme mit 2,0 Promille

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

In der Zeit zwischen 16.30 – 22.30 ca. 8 Bier 0,5l und 4 Jacky/Cola Dosen 0,33l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr ca. 5,5 – 6 km bis ich stürzte , Insgesamt wollte ich 8 Km fahen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Während der Trunkenheitsfahrt habe ich mich selbstüberschätzt. Ich machte mir keine Gedanken darüber, ob ich noch fahren konnte oder über mögliche Folgen. Durch meinen missbräuchlichen Alkoholkonsum hatte ich mir eine Trinkfestigkeit angeeignet. Heute ist mir bewusst,dass bei zunehmder Menge Alkohol die Kontrollfähigkeit über sich selbst immer mehr verloren geht.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Vor Fahrtantritt wurden keine versuche unternommen die TF zu vermeiden.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Schätzungsweise 300 Fahrten unter Alkohol.

Alkoholisiert am Straßenverkehr war ich ca 2 X im Monat,dies war aber immer von vielen Faktoren wie Arbeit,Notdienst/Rufbereitschaft und privaten Verpflichtungen abhängig. Durch meine öfteren TF ohne Aufzufallen folgere ich, dass ich einen verantwortungslosen Umgang mit Alkohol praktiziert habe,dazu gehört auch eine hohe Alkoholverträglichkeit.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Meinen ersten Konsum hatte ich mit 15 Jahren. Auf dem Geburtstag eines Freundes tranken wir heimlich in der Gartenhütte 2-3 Cola/Bier in der Hoffnung das unsere Eltern davon nichts mitbekämen. Ich kann mich noch daran erinnern, das das Cola/Bier sehr süß war und eher nach Limo schmeckte.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Mit 15-18 ausschließlich am Wochenende 2-4 Bier oder Cola/Bier

Mit 18-20 ausschließlich am Wochenende 6-8 0,5l Bier

Mit 20-27Jahren eher selten in der Woche 3-4 Bier , am Wochenende 8-10 Bier 0,5l

Mit 27-30 Jahren in der Woche 7-8 Bier 0,5l und am Wochenende 8-10 Bier 0,5l +4-5 Jacky/Cola





10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

15-18 Jahren 2007-2010 ca.2mal im Monat 2-4 Bier oder Cola/Bier
18-20 Jahren 2010-2012 ca.2 mal im Monat 6-8 Bier 0,5l
20-27 Jahren 2012-2019 ca.3 mal im Monat 8-10 Bier 0,5l
27-30 Jahren 2019-2022 ca.5-6 mal im Monat 8-10 Bier 0,5l + 3-4 Jacky/Cola 0,33l


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich trank ausschließlich in Gesellschaft,nach Feierabend oder an Wochenenden.In Kneipen oder Bars ging ich eher selten. Nach der KV in 2019 besuchte ich auch keine Feste mehr.
Ich trank dann vermehrt bei Freunden oder bei mir zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Früher in der Schule fiel es mir schon schwer Anschluß zu finden.Auf Menschen zu zu gehen und Gespräche anzufangen und meine Noten in der Schule waren auch nicht die besten. Im ersten Jahr auf der weiterführenden Schule blieb ich sitzen und es wurde mir nahegelegt eine Querrversetzung auf die Hauptschule zu machen. Meine Eltern waren aufgrund der schlechten Leistungen sehr entäuscht von mir, darin lag auch der Grund es allen recht machen zu wollen sowie der Wunsch nach Perfektion und Anerkennung. In der Familie wurde über Gefühle nur wenig gesprochen, ich empfand es, dass viel an der schulischen Leistung festgemacht wurde.mit Freunden und Familie wurde nur wenige über Gefühle oder Probleme gesprochen.


In der Hauptschule wurden meine Leistungen besser, vieles fiel mir dort leichter.
Ich lernte in dieser Zeit auch einige Freunde kennen zu denen ich heute noch Kontakt pflege. Ich fing mit Motocross an. Aus dem Freundeskreis lernte ich auch meine damalige Freundin kennen.
Mir war es wichtig In meinem Freundeskreis akzeptiertund geschätzt zu werden. Ich emfand es als normal Alkohol auf Geburtstagen oder Festen zu trinken.ich war in meinem Auftreten nicht so gefestigt .Bei großen Menschenansammlungen wurde ich nervös und Schüchtern. Mit Alkohol wurde ich entspännter,redseliger und es fiel mir leichter mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Ich fing nach der Schule eine Ausbildung an, ich wollte was machen was meinem Vater gefallen habe. Zum Ende der Ausbildung löste sich der Freundeskreis wegen neuen Arbeitstellen bzw. fingen an in anderen Städten zu studieren.Mit dem Motocross hörte ich während der Lehre auf, mir fehlte die Zeit fürs Training bzw. war es mir wichtiger geworden mit Freunden etwas zu unternehmen.Die Beziehung zu meiner damaligen Freundin beendet wir daraufhin auch, es war schwierig für uns die Beziehung über die entfernung zu führen und sie lernte in der neuen Stadt schnell jemand kennen.
Ich machte meinen Motorradführerschein 2011 und war ab dann viel alleine mit Motorrad unterwegs, Freunde hatte ich in dieser Zeit nur wenige. Ende Januar 2012 beendete ich meine Ausbildung unb bekam in der Firma einen befristeten Arbeitsvertrag.

Im Sommer 2012 lernte ich neue Freunde kennen innerhalb einer polizeibekannten Gruppe
(steht leider so in der Akte, Im Polizeibericht über die Körperverletzung 2019 mit dem Hinweis "Polas Datenabfrage bereits in 6 Fällen in Erscheinung getreten, unter anderem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte,Verstoß gegen BTM und Körperverletzung".

Ich war anfangs skeptisch, fand es aber cool,war vom Auftreten, dem Gemeinschaftsgefühl und dem Zusammenhalt innerhalb der Gruppe faziniert. In den darauffolgenden Monaten traf ich mich regelmäßig mit den Leuten aus diesem Umfeld. In dieser Zeit fing ich an mehr Alkohol zu trinken, aus dieser Zeit resultierten auch die Straftaten bzw.Auffälligkeiten bei der Polizei.
Öfters wurden Partys gefeiert oder Veranstaltungen wie Konzerte besucht.
Mir fiel auf das es mir mit Alkohol leichter auf Menschen zuzugehen und Gespräche anzufangen. Ich fühlte mich in dem neuen Umfeld geschätzt und respektiert.Zudem stärkte das Auftreten in der Öffentlichkeit in der Gruppe mein Selbwertgefühl.

Ende 2015/16 lernte ich eine neue Freundin kennen und fing einen neuen Job an.In dem neuen Umfeld fiel es mir anfangs schwer mich zu recht zu finden.Außerdem wurde die Arbeit komplexer und durch den Notdienst/Rufbereitschaft sowie das Arbeiten Nachts sowie an Sonn,- und Feiertagen war ich zudem angespannt und gestresst. Außerdem stellte ich fest das ich stark zu genommen hatte.In dieser Zeit steigerte ich nochmals meinen Alkoholkonsum. Die Beziehung mit der damalige Freundin entwickelte sich nicht in meinem Sinne worauf wir uns gegen Ende des Jahres voneinander trennten.
Sich nach einem anstrengenden und stressigen Tag beruhigen, bessr Abschalten zu können und Sorgen auszublenden fiel mir mit Alkohol leichter.
Durch den Wunsch es anderen recht machen zu wollen und keine Hilfe anzunehmen. Mein Auftreten und Selbstbewustsein war im Umgang mit Alltagsproblem nicht so gefestigt.

2019 kam es auf einem Fest dann zu der Körperverletzung.
Nach der Arbeit hielt ich auf dem Heimweg bei einem Freund an, um mit ihm Planung für den Tag (Feiertag) zu besprechen. Wir tranken zusammen 2-3 Bier 0,5l
im späteren Verlauf des Abends kam uns die Idee ein Dorffest zu besuchen, seine Frau fuhr uns dort hin.
An dem Abend trank ich weiter (ca.8-10 Bier 0,5l) und geriet mit einem Bekannten auf dem Fest in Streit. Er griff mich an und schubste mich ,einige Gäste wurden von meinem Getränk vollgeschütet mein Freund kam dazu und die Schlägerei zwischen den beiden war voll im gange. Wir drei wurden daraufhin von der Security rausgeschmissen.
Draußen vor der Tür entfachte sich erneut der Streit. Aufgeputscht durch die davor ausgegange Agressivität schlug ich mehrfach auf mein Gegenüber ein,der schwer verletzt zu Boden ging. In der Menschenmenge vor der Tür bzw. die aufkommende Hektik wegen des Verletzten konnte ich mich zu nächst entfernen wurde dann aber gestellt und der Polizei übergeben. AAk 1,63% um 2.00 Uhr

Nach dem Vorfall fing ich langsam an mich von der Gruppe zu distanzieren und den Kontakt zu alten Freunden zu suchen. Rückblickend hatte ich mich mit den Straftaten oder wie es dazu kam oder mit meinem Alkoholkonsum nicht auseinander gesetzt. Für mich war der Auslöser die damalige Gruppe.

Mit meinem besten Freund begann ich wieder mehr Zeit zu verbringen, zusammen fingen wir wieder an Motocross zu fahren und mehr Sport zu treiben. Schnell verlor ich ziemlich viel an Gewicht (fast 20Kg) das ging so bis ich mir im Sommer 21 bei einem Sturz mit dem Moutainbike die Schulter brach. Im August 21 verstarb dann mein bester Freund bei einem Verkehrsunfall.
Ich war in der Zeit noch krankgeschrieben, mir fehlte der geregelte Tagesablauf zudem fühlte ich mich an manchen Tagen, wenn ich allein zu Hause war einsam und isoliert. Vermehrt besuchte ich in dieser Zeit Freunde um mit Ihnen zu trinken das ging so bis zur TF.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig :
Ich wurde entspannter,redseliger und fand mich lustiger.Es fiel mir leichter auf Menschen zu zu gehen und Gespräche anzufangen.

Bei viel:
Neigte ich dazu Dinge zu ernst zu nehmen.Ich war anfälliger für Diskussionen oder Streitereien.
Wenn ich zu betrunken war kam es auch zu Prügeleien oder Beleidigungen, ich sagte zu Menschen Dinge die mir im nach hinein sehr leid tun und für die ich mich sehr schäme.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise gab es nachdem es zu den Straftaten bzw. den Auffälligkeiten bei der Polizei kam .Oder wenn ich offentsichtlich betrunken nach Hause kam. Meine Eltern sowie enge Freunde versuchten mit mir darüber sprechen.Wenn ich nüchtern war habe ich mich für mein Verhalten geschämt und es war mir peinlich.Allerdings habe ich darüber vorher nie besonders nachgedacht.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Meine Beziehungen zu Frauen litten natürlich unter meinem Verhalten. Am nächsten Tag bei den hohen Mengen konnte ich nicht die Leistung bringen, konnte mich schlecht Konzentrieren und war Übellaunig. Ich bemerkte das ich einige Kilo zugenommen hatte.Beruflich gesehen hatte mein Alkoholkonsum und die daraus resultierenden Vorstrafe die Folge, dass ich mich an betrieblichen Weiterbildung bei denen ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert war nicht machen konnte.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja, vor meiner Abstinenz .Da ich Abstinent lebe, kann ich da keine Vergleiche mehr machen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Das kam schätzungsweise 2-3 mal im Jahr vor. Dies war aber auch immer stark davon abhängig mit wem ich trank, und welche verpflichtungen ich die Tage danach hatte.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja,über die Fastenzeit verzichtete ich auf Alkohol mit einem Freund zusammen.Rückblickend war dies auch der falsche Weg.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher war ich ein Wochenend,- oder Geselligkeitstrinker. In der Woche war ich eben der normale Arbeiter. Am Wochenende wollte ich was erleben. Ich habe den Alkohol als Spaßfunktion missbraucht und um mein Ego zu stärken. Auch habe ich den Alkohol benutzt um irgendwo Anschluss zu finden. Heute kann ich mich in keine Kategorie von Trinkern einstufen, da ich abstinent lebe!
Meinen Alkoholkonsum sehe ich als missbräuchlich und riskant an.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
zuletzt getrunken hatte ich am Tag der TF, ich lebe seit Anfang Februar 22 abstinent.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der TF.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein,auch in alkoholfreiem Bier können geringe Mengen Alkohol enthalten sein.Außerdem kann der Geschmack verleiten richtiges Bier zu trinken(Rückfall begünstigen)

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich an die Suchbeatungsstelle gewand und nach dem Gespräch mit dem Abstinenzprogramm angefangen und gemerkt das es mir an nichts fehlt und es mir gut geht.Außerdem habe ich meine bisherigen Alkoholkonsum in frage gestellt und habe eingesehen, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. In der Vergangenheit führte es bei mir oft zu Ärger .Ich habe damit schlechte Erfahrungen gesammelt und möchte in Zukunft lieber einen klaren Kopf bewahren.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich machte mir über mein konsum Verhalten kaum Gedanken.Mein Leben lief vermeintlich in geordneten Bahnen.Verpflichtungen zu Hause kam ich nach und ging immer Arbeiten.Rückblickend kam es schon vor der TF zu Auffälligkeiten die mich zu einem Umdenken bringen müsssen.Mir war das Umfeld innerhalb der Gruppe sehr wichtig. Ich fühlte mich dort wichtig,akzeptiert und respektiert,ich wollte anderen imponieren und dachte das ich dort viele Freunde habe.Ich denke das die Strafen in der Vergangenheit mich zwar ärgerten ,ich mich schlussendlich nicht damit auseinander gesetzt hatte. Die Geldstrafen wurden bezahlt und nach kurzer Zeit war es wieder vergessen und nicht darüber nachgedacht.Ich möchte in Zukunft meine Famillie und Freunde nicht mehr entäuschen .

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Am Anfang war es ein zügiger Prozess, ich habe mir viele Gedanken über die Vorkommnisse gemacht.Meine Grundstimmung war aufgrund der TF und des Führerscheinverlusts schlecht gewessen.Ich machte mir über meine berufliche Situation Sorgen , vorallem wie ich meinem Arbeitgeber den Verlust erkäre .Ich begann mich meiner Famillie und engen Freunden zu öffnen,die mir ihre Hilfe und Unterstützung zusagten,sprach mit ihnen über meine Situation,dabei empfand ich es sehr befreiend über meine Gefühle und Ängste zu sprechen.
Ich sprach oft mit der Mutter eines guten Freundes über meine Situation und wie es soweit gekommen war. Sie selbst steht dem Alkoholkonsum sehr kritisch gegenüber, Sie wuchs in zerrütteten Familienverhältnissen auf, ihr Vater verstarb bei einem Verkehrunfall unter Alkohol. Das hat mir stark zu denken geben und mir die Augen geöffnet.
Außerdem wand ich mich an die Diakonie zu einem Beratungsgespräch. Mit der sehr netten Therapeutin dort sprach ich über mein Trinkverhalten ,Folgen sowie mögliche Hilfen.Ich habe verstanden auf welch gefährlichem weg ich war und was ich wie verändern kann. Nach einem weiteren Telefonat entschloss ich mich dazu komplett auf Alkohol zu verzichten.Außerdem habe ich eine MPU Vorbereitung besucht. Desweiteren engaschiere ich mich aktiv im Motocross Verein. Helfe dort bei Streckenpflege und kümmere mich um Gerätschaften. Ich fahre dort zu trainingszwecken.Ich treibe wieder regelmäßig Sport habe im Fitnessstudio und auch im Verein neue Freunde kennen gelernt bzw zu den Leuten dort den Kontakt intesiviert.Ich vermeide frühere Trinksituationen.Außerdem habe ich einige Kontakte eingeschränkt bzw. zur alten Gruppe komplett eingestellt.




26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Körperlich geht es mir besser.Ich fing an wieder Fahrrad zu fahren und treibe regelmäßig Sport.Außerdem fahre ich im Verein wieder Motocross. Ich kann abends gut einschlafen und bin morgens hellwach.Insgesamt fühle ich mich vitaler und bin besser gelaunt. Das Verhältnis zu meiner Famillie und engen Freunden hat sich durch die offenen Gespräch sowie durch gemeinsame Ausflüge und Fahrten zu Motocross-Trainings verbessert.Einige Kontakte habe ich reduziert bzw. abgebrochen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.

In der Vergangenheit war ich viel unterwegs, hetzte nach der Arbeit los um Freunde zu treffen oder schraubte in der Werkstatt eines Freundes. Durch den Führerscheinverlust lernte ich für mich selbst einzustehen und auch mal Nein zu sagen. Nach einem anstrengenden Tag schalte ich das Handy mal aus,und nehme mir die Zeit zum entspannen.In der Freizeitgestaltung achte ich darauf mir keinen zu großen Druck zu machen und sorge für einen guten Ausgleich. Ich bin dankbar, dass ich mit meinem Arbeitgeber offen reden konnte.Ich bekam ein anderes Aufgabengebiet, das mir mehr zu sagt. Zudem bekam ich die Möglichkeit mich weiterzubilden.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

theoretisch Ja
Es wird im Leben immer Situationen geben die einen unvorbereitet treffen können.Durch den Rückhalt der Familie sowie mit der Hilfe enger Freunde kann ich damit gut umgehen. Ich werde heute und in Zukunft offen über meine Probleme reden und nach Lösungen suchen.Was ich vorher nie gemacht hätte,weil ich keine Angst/ Schwäche zeigen wollte.
Außerdem weiß ich das ich mir professionelle Hilfe holen kann z.b. bei Suchtberatungsstelle und ich mich nicht dafür schämen brauche Hilfe in anspruch zu nehmen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich mich strikt und bedigungslos an meine Abstinenz halte.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Nightmare, :smiley138:
das Forum bedankt sich für Deine großzügige Spende!!:hand0025:

:smiley711:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Nightmare,

ich habe mir deinen FB durchgelesen und bin beeindruckt, wie gut du deine Geschichte in der FB-Überarbeitung zusammengefasst hast.
Der Zeitraum des hohen Alk.-Konsums ist recht lang, aber dadurch dass es zu einigen "Vorfällen" in dieser Zeit kam, ist es angemessen ihn wahrheitsgemäß darzulegen.
Inwieweit dich der Gutachter im Endeffekt dazu befragen wird, ist unklar, da nicht sicher ist was genau noch in deiner Akte stehen wird.
Gut ist es auf jeden Fall wenn du bei Nachfragen offen und ehrlich antwortest.
Bei deiner Aufarbeitung, sowie AN von 12 Monaten, zusammen mit dem Nachweis deiner Vorbereitung bei einem VP, sehe ich somit gute Chancen für dich, ein pos. Gutachten zu erhalten. Von daher greife ich keine einzelnen Dinge heraus, da aus meiner Sicht das Gesamtpaket stimmig ist.
 

Nightmare

Benutzer
Hi Nancy,
ich danke dir sehr für dein Feedback.
Ja der Zeitraum ist leider sehr lang, ich hoffe das ich das alles so im Gespräch vermitteln kann. Die Auffälligkeiten sind leider bekannt und in kurze bekomm ich die nicht aus der Akte. Mir wurde empfohlen zu versuchen das ich frei erzählen kann und dabei werde ich auf die Auffälligkeiten eingehen. Einen Termin zur Mpu habe ich bereits und so langsam steigt natürlich auch die Anspannung. Probegespräche werde ich vorher noch machen. Ich hoffe das alles gut klappt und ich das Kapitel damit abschließen kann. Ich werde mich nach dem Termin wieder melden und berichten.
Gruß Nightmare
 

Nightmare

Benutzer
Hi ihr lieben,
meine Mpu liegt nun einige Zeit zurück und ich habe vor ein paar Tagen meinen Führerschein zurück erhalten.
Großes Dank an dieser Stelle an Nancy für deine Hilfe
Den Reaktionstest, mit dem die Untersuchung begann, habe ich blöderweise total vergeigt, mir wurde das alles zuviel mit den verschieden farbigen Tasten sowie hohen und tiefen Tönen und dazu noch 2 Fußpedale bedienen. Nach kurzer Wartezeit sollte ich dann weitere Tests machen, das lief für mich besser. Das phycholigische Gespräch lief anfangs auch sehr holprig, zum Ende hin konnte ich aber meine Problematik erklären, offen und ehrlich sein hat mir dabei weitergeholfen. Die Psychologin schien mir anfangs sehr genervt, zwischendurch ein grinsen und sie meinte es höre sich zu sehr auswendig gelernt an. Auch kam es mir so vor, als ob die Psychologin mich provozieren wollte um mich aus der Reserve zu locken, nach dem Gespräch beim Tür öffnen ein kurzes und knappes,, Ich sehe das Gespräch mit Ihnen positiv,, wenn SIE bei dem Arzt das selbe Erzählen.
Ärztliche Untersuchung verlief problemlos. Danach sprach die Mitarbeiterin des MPI mit mir ich sollte mir überlegen ob ich ich auf die Führerscheinklasse 2 verzichten könne wegen des Reaktionstest. Ich war kurz Fassungslos. Immerhin haben Sie ihren PKW Führerschein zurück die prompte Antwort. Oder alternativ Verkehrspsychologische Fahrverhaltensbeobachtung Fahrt.
Zu der ich mich dann auch entschloss.
 

Nightmare

Benutzer
Wenn Interesse besteht würde ich meinen Mpu Tag auch noch ausführlicher beschreiben, aber ich denke das sprengt etwas den Rahmen.
Im Gutachten selber wurden nur Auszüge von dem was ich gesagt habe wieder gegeben, sehr komprimiert.
Lg Nightmare
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Nightmare,

vielen Dank für deine Rückmeldung und einen herzlichen Glückwunsch zur bestandenen MPU. :)

:smiley648:


Wenn Interesse besteht würde ich meinen Mpu Tag auch noch ausführlicher beschreiben,
Da dies auch für künftige User immer sehr nützlich ist, würden wir uns darüber freuen.
Wenn du uns noch einen Bericht da lassen möchtest, mache es bitte in diesem Unterforum: Erfahrungsberichte :smiley138:
 
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