Vorstellung

Info-Veranstaltung beim TÜV besuchen
Diese sind lediglich allgemein-informativ, dass kannst du auch in den angeführten Links erlesen.
Empfehlenswert ist ein Beratungsgespräch (macht nur noch der TÜV), kostet beim TÜV Nord 60 Euro und beim TÜV Süd ca. 90 Euro.
Hier gibts auch ein Empfehlungsschreiben für deine MPU, du kennst demnach deine Marschrichtung. Das Empfehlungsschreiben wird bei deiner TÜV-MPU akzeptiert werden.
Ich hatte damals ebenfalls an einem Beratungsgespräch teilgenommen ... klick

Gibt es Argumente die gegen dieses Vorgehen sprechen?
Viele mögen den TÜV nicht, dies begründet sich aber daraus, dass der TÜV gern überteuerte Kurse an seine Probanten verkaufen will. Diese Kurse sind jedoch keine Pflicht !!!
Lass dich also im Beratungsgespräch nicht überrumpeln.

MPU ... abc Teil 1
MPU ... abc Teil 2

Urinanalyse
Haaranalyse

Wichtige Abkürzungen im Forum
 
Hej Max,

okay dann ist wohl der nächste Schritt ein Beratungsgespräch beim TÜV, verstehe ich das richtig, dass dieses Gespräch auch das Erstgespräch ist sofern ich beim TÜv dann auch die MPU machen würde?

Grüße
der Radfahrer
 
verstehe ich das richtig, dass dieses Gespräch auch das Erstgespräch ist sofern ich beim TÜv dann auch die MPU machen würde?
Was verstehst du eigentlich unter "Erstgespräch" ? ... dieses ist ein Beratungsgespräch zur Vorbereitung für deine MPU und dieses machst du freiwillig. Ein "Erstgespräch" im direkten Sinne, gibt es bei der MPU nicht.
 
Hmmm Erstgespräch.... ich dachte dass wäre das Gespräch mit einem Verkehrspsychologen in dem meine Fallsituation genau erörtert wird und anhand dessen das weitere Procedere für die Wiedererlangung meiner Fahrerlaubnis eingetaktet wird. Ich ging bisher davon aus, dass ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen zwingende Vorraussetzung ist um überhaupt eine MPU durchführen zu können und die daraus resultierenden Ergebnisse in bestimmter Form auch eine bindende Wirkung haben bzw. als Empfehlung für den Gutachter der die MPU durchführt dienen?

Offensichtlich verstehe ich das falsch und (abgesehen davon, dass es bestimmt hilfreich ist mich vorzubereiten) ich dokumentiere damit lediglich meinen Willen meine Probleme proaktiv anzugehen.

Grüße
der Radfahrer
 
Ich ging bisher davon aus, dass ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen zwingende Vorraussetzung ist um überhaupt eine MPU durchführen zu können
Eine MPU ist eine reine Privatangelegenheit. Viele gehen einfach hin und bestehen, ebenso viele gehen hin ... und bestehen nicht. Die Letzteren waren meist unvorbereitet.
Wie sich jemand auf die MPU vorbereitet, bleibt jedem selbst überlassen ... hier gibt es keine Vorschriften.

Lies meine Links, danach wirst du das alles besser verstehen.
 
Falls du noch hier im Forum bist, kurze Frage ... willst du deinen FB so stehen lassen, oder noch etwas verbessern ??
 
Hallo Max,

war lange nicht hier und hab mich in Hinblick auf in Gang setzen des Procederes zur Wiedererlangung meiner Fahrerlaubnis nicht wirklich um mein Anliegen gekümmert.

Allerdings habe ich am Fragebogen gearbeitet. Ich habe Formulierungen geändert und vor allem in den Bereichen "Warum ist das passiert" und "Warum passiert das nicht wieder" meine Antworten bzw. meine "Karriere" auf- bzw. meine "Ressourcen zur Bewältigung von Stress" aufgearbeitet habe.

Gerne würde ich den Fragebogen "verbessern".

Soll ich dazu den Text in denersten Beiträgen editieren oder soll ich lieber hier die jeweils geänderten Aspekte posten?

Grüße der Radfahrer
 
Da ich festgestellt habe bzw. nicht erkennen kann wie ich meine alten Posts editieren kann folgt die überarbeitete Fassung als neue Posts....

Kursiv und Fett geschriebene Teile sind neu, rot geschriebene Teile sind rausgeflogen.

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Ca. 1985, nach dem Wechsel von der Realschule auf die Fachoberschule in der nächstgelegenen Stadt. Dort war ein Mitschüler welcher älter war als der Rest der Klasse (bereits abgeschlossene Berufsausbildung als Tischler), er erzählte mir mehrfach von seinen „Erlebnissen am Wochenende“.

Etwa zum gleichen Zeitpunkt sahen wir bei einem Videoabend den Film „Scarface“, in diesem Gangsterfilm konsumiert die Hauptfigur nahezu durchgängig Kokain. Seither war mir Kokain als Droge ein Begriff, jedoch habe ich zu keinem Zeitpunkt Anstrengungen unternommen in den Besitz von Kokain zu kommen.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien 1985. Es war üblich, dass sich die Schüler der einzelnen Klassen am Abend nach den letzten Schultagen in der Stadt in einer Kneipe trafen. Der oben erwähnte Mitschüler holte mich mit seinem Wagen ab, als wir vor dem Treffpunkt geparkt hatten holte er einen Joint aus seiner Jackentasche und sagte, dass wir beiden jetzt erst mal den Abend mit einer „Sportzigarette“ einem Joint beginnen würden. Aufgrund seiner vorhergehenden Schilderungen war ich neugierig auf die Wirkung und rauchte mit Ihm meinen ersten Joint.

Das erste und einzige Mal Kokain habe ich am 08.12.12 im Rahmen einer privaten Weihnachtsfeier/Weihnachtsessens von Freunden meiner damaligen Affäre/Ex-Freundin konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
1985 bis Ende 1987 habe ich dann ca. 2-3 mal wöchentlich Cannabis konsumiert. In der Regel war dies am Wochenende bzw. Mittwochs (der klassische Ausgehtag in xxx). Ich wohnte zu diesem Zeitpunkt noch zu Hause, durch meinen Schulkollegen erhielt ich Zugang zu seinem Freundeskreis, sämtliche Leute in der neuen Clique waren im Schnitt 2-3 Jahre älter als ich (20-22 Jahre). In der Regel trafen wir uns bei Kollegen die bereits eine eigene Wohnung hatten bzw. in einer Wohngemeinschaft in der Stadt lebten. Dort kreisten dann die Joints bevor wir uns in unsere Stammkneipe begaben. Dort konsumierten wir dann gemeinsam Cannabis.

Hinsichtlich der Wirkung kann ich sagen, dass ich mich entspannt fühlte und redselig wurde. Zugleich erschienen mir auch die Erzählungen und Scherze der weiteren Kollegen witzig und es wurde viel gelacht. Durch meinen Konsum fühlte ich mich dazugehörig und anerkannt in einem Kreis von „Coolen Typen“. Ich dachte ohne den Konsum hätte ich nie solche Leute kennenlernen können.

Aufgrund mangelhafter schulischer Leistungen habe ich den Konsum Ende 1987 eingestellt. 1989 zog ich für den Zivildienst von Süddeutschland in eine norddeutsche Großstadt und somit brachen sämtliche Kontakte zu diesem Freundeskreis ab.

Im Juli 2012 (ca. 2 Jahre nach Trennung von der Mutter meiner Kinder) habe ich über ein Internet-Datingportal eine Frau kennengelernt. Da ich regelmäßig von Mo. bis Mi. und jedes 2. Wochenende meine Kinder betreue sahen wir uns nur Do. und Fr. sowie jedes zweite WE bei Ihr zuhause. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass sie Cannabis konsumiert. Nach anfänglichem Zögern habe ich dann mit Ihr im September meinen ersten Joint seit fast 25 Jahren geraucht. Seit diesem Zeitpunkt habe wir bis zu meiner Kontrolle Anfang Dezember an unseren gemeinsamen Wochenenden ca. 15 bis 20 mal Cannabis geraucht. Im Unterschied zu meinen früheren Erfahrungen bzw. die Erinnerungen an den früheren Konsum machte mich der Konsum jetzt eher träge.

Wie bereits zuvor erwähnt erfolgte der einmalige Konsum von Kokain am 8.12.2012 auf einer privaten Weihnachtsfeier. Gegen 23:00 Uhr, nach dem üppigen Essen waren alle anwesenden Personen träge und sofaschwer. Ich selbst war in besonderem Maße müde, da ich am Nachmittag bereits Cannabis konsumiert hatte. Es war geplant auf eine Tanz-Party zu gehen, einer der Anwesenden sagte dann dass es jetzt Zeit wäre sich erst mal frisch zu machen, worauf drei der acht Anwesenden mehrere Beutelchen hervor holten und Kokain zum Konsum vorbereiteten. Ich war erst irritiert da ich in einer solchen Runde (u.a. Anwälte und Banker) eigentlich nicht mit so etwas gerechnet hatte, aber weil alle mitmachten und es für sie wie das normalste der Welt erschien, war ich zugleich auch überrumpelt und kritiklos. Auch war meine Neugier auf die Wirkung geweckt und leider auch größer als die Bedenken. In dem nachfolgenden Rauschzustand machte dann innerhalb einer bis anderthalb Stunden mehrfach ein Spiegel mit Kokainbahnen die Runde. Völlig überdreht fuhren wir mit dem Taxi zur Party und ich tanzte ca. 2-3 Stunden durch.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Bei meiner ersten Erfahrungen mit Cannabis ja, jedoch war nach dem Konsum von Cannabis die Wirkung des Alkohols unangenehm und über das normale Maß hinaus ermüdend, so dass ich nach dem Genuss von Cannabis kein Verlangen mehr nach Alkohol hatte lediglich geringe Mengen Alkohol konsumiert wurden (2-3 Flaschen/Gläser Bier bzw. stark verdünnte Weinschorlen).

Von September bis Dezember 2012 nein, wir konsumierten das Cannabis immer zuhause und hatten danach meist Sex.

Der Konsum von Kokain erfolgt nach dem Essen zu dem ich 2 Gläser Rotwein getrunken hatte. Nach der Einnahme des Kokains habe ich nur noch Wasser getrunken. Im Laufe der Einnahme des Kokains und in der Zeit danach habe ich keinen Alkohol konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Seit ca. 10 Jahren trinke ich Alkohol lediglich in der Gesellschaft weiterer Personen und nur in der Freizeit, z.B. im Rahmen von Abendessen oder Kneipenbesuchen. Dabei konsumiere ich selten mehr als zwei Flaschen/Gläser Bier.

Bei geschäftlichen Anlässen bzw. Feierlichkeiten ist Alkohol für mich tabu, da es bei solchen Anlässen für mich stets wichtig ist einen klaren Kopf zu haben.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche ca. 15 Zigaretten täglich und trinke bis zum Mittag in der Regel mehrere Tassen Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
In der Folge des länger andauernden Konsums von Ende 1985 bis Ende 1987 ließen meine schulischen Leistungen sukzzesive nach. Während ich vorher noch ein Realschüler mit gutem Notendurchschnitt war, sanken meine schulischen Leistungen innerhalb von 2 Jahren soweit ab, dass die Gefahr drohte ein zweites Mal die Prüfungen zur Fachhochschulreife nicht zu bestehen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein, als ich die Gefahr erkannte die Fachhochschulreife nicht zu erlangen und meine weitere gewünschte berufliche Laufbahn damit in Gefahr geriet habe ich den Konsum Ende 1987 umgehend eingestellt.

Beim Kokain erfolgte nach den 2-3 Stunden euphorischen Tanzens eine prompte Ernüchterung, ich war körperlich vollkommen ausgelaugt und geistig völlig durch den Wind. Mir wurde ein weiteres Mal Kokain angeboten jedoch fühlte ich mich bereits zu diesem Zeitpunkt auch von innen heraus unwohl und ich verlies die Party umgehend und fuhr alleine mit der Taxe nach Hause. Als nach einer unruhigen Restnacht der Zustand des inneren Unwohlseins (missmutig, gereizt) selbst am nächsten Tag noch andauerte schwor ich mir nie wieder Kokain zu konsumieren.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Beim Drogenschnelltest (Urinprobe) wurden Spuren von Kokain und THC in meinem Urin festgestellt. Die nachfolgende Blutuntersuchung ergab Werte in Höhe von 110 ng des Kokainabbauproduktes Benzoylecgonin sowie 7,5 ng THC Carbonsäure pro ml Blutserum.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Einen Joint am Spätnachmittag sowie ca. 5 offensichtlich voluminöse Bahnen Kokain am Abend des in der Nacht vom Samstag (08.12.12) auf Sonntag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag meiner Auffälligkeit selbst habe ich keine Drogen konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Der Grund für den Cannabiskonsum zwischen 1985-1987 lag in meinem Bedürfnis begründet zu einer Clique von älteren und „coolen“ Leuten dazu zugehören. Nach dem Wechsel von der Realschule auf die Fachoberschule galt es sich neue Kreise zu erschließen und die Clique meines Schulkollegen empfand ich anfänglich als äußerst „cool“.

Der Grund für den erstmaligen Konsum von Cannabis nach knapp 25 Jahren war eine Mischung aus Neugier und dem Irrglauben sich ein Stück Jugend zurückholen zu können. Nach dem ersten Konsum und dem darauf folgenden Sex glaubte ich (die Bentonung liegt hier auf „Ich“) redete ich mir darüber hinaus ein, eine Gemeinsamkeit mit meiner Affäre herstellen zu können. Ich wurde nicht dazu gedrängt.

Der Grund Kokain zu konsumieren lag zum einen in meiner Unbedarftheit gegenüber dem Verhalten der weiteren beteiligten Personen, es handelte sich hierbei um erfolgreiche Menschen und Ihr Verhalten und Umgang mit der Droge lies es erscheinen als ob es gang und gäbe sei Kokain zu konsumieren. Ich dachte wenn die das machen wird es schon nicht so dramatisch sein. Darüber hinaus war da auch noch die Neugier die über meinem gesunden Menschenverstand siegte, ich wollte mit auf die Party und ich schenkte dem „Versprechen“ das ich durch die Einnahme wesentlich länger und intensiver feiern könne glauben.

Nicht Zuletzt hatte ich selbst zwar ein beruflich sehr anstrengendes aber auch unerwartet erfolgreiches Jahr. Ich redete mir ein mich jetzt aber auch mal „belohnen“ zu können, da ich es vollkommen versäumt hatte mich im Alltag für meine Erfolge zu belohnen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich stand an einer roten Ampel, die Polizei stand links hinter mir. Beim Anfahren habe ich den Wagen fast abgewürgt und bin dabei mit dem Oberkörper nach vorne gewippt. Anhand meiner fehlenden Körperspannung und der daraus resultierenden mangelhaften Koordination haben mich die Beamten als auffällig kategorisiert und einer Routinekontrolle unterzogen.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich hatte einen geschäftlichen Termin.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke zu meinem ursprünglichen Zielort betrug ca. 9 km, ich wurde nach einer Fahrt von 2,5 km angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In den Jahren von 1985-1987 verfügte ich nicht über ein Kraftfahrzeug, daher gehe ich davon aus, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht unter dem Einfluss von Drogen ein Kraftfahrzeug geführt habe.

Ausgehend von meinem jetzigen Wissen über die Wirkungsdauer von Drogen, gehe ich davon aus, dass innerhalb dieser drei Monate von September bis Dezember 2012 ca. 5 mal unter Drogeneinfluss mit einem Kraftfahrzeug am Straßenverkehr teilgenommen habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Mir war dieser Konflikt nicht bewusst, ich habe grundsätzlich kein Kraftfahrzeug unmittelbar nach dem Konsum selbst geführt, ich habe die Wirkungsdauer der Drogen schlichtweg unterschätzt bzw. auf den unmittelbaren Rauschzustand begrenzt.

Heute sehe ich diesen Konflikt, eine Lösung dafür sehe einzig und allein darin keine Drogen mehr zu konsumieren. Angesichts meiner jetzigen Kenntnis über die eigentliche Wirkungsdauer und mögliche Langzeitwirkungen kann ich mich glücklich schätzen, dass durch mein fehlerhaftes Verhalten niemand zu schaden gekommen ist.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Die Konzentrationsfähigkeit sowie Reaktionsgeschwindigkeit wird durch den Einfluss von Cannabis erheblich reduziert. Auch neigt man dazu sich auf unerhebliche bzw. für den aktiven Straßenverkehr nicht relevante Dinge zu fokussieren. Jedoch sind gerade im Straßenverkehr oftmals Bruchteile von Sekunden und eine gute Übersicht entscheidend darüber ob eine Situation richtig eingeschätzt wird um gefährliche Situationen zu vermeiden bzw. Unfallrisiken abzuwenden.

Unter dem Einfluss von Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung, Gefahren und Risiken werden nicht erkannt bzw. als Belanglosigkeiten die man problemlos im Griff hat abgetan. In der Folge ergibt sich i.d.R. auch eine weitaus erhöhte Risikobereitschaft welche zu einer erheblichen Gefährdung der eigenen und vor allem anderer Personen im Straßenverkehr führt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Der Einfluss von Cannabis liegt in der Regel bei ca. 24-36 Stunden. Je nach konsumierter Menge und Konsummuster auch bis zu 72 Stunden.
Kokain bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe, Noradrenalin. Die Einflussdauer liegt bei bis zu 24 Stunden, in Ausnahmefällen auch länger.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Der dauerhafte Genuss von Cannabis führt in der Regel zu körperlicher Antriebslosigkeit und geistiger Trägheit, das Kurzzeitgedächtnis leidet erheblich. Ein weiters Symptom zeigt sich in einer zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst und seiner Umwelt. Bei labilen Persönlichkeiten können sich darüber hinaus ausgewachsene Psychosen manifestieren (soziale Ängste, Halluzinationen etc.).

Kokain verfügt über ein besonders hohes Abhängigkeitspotential. Eine psychische Abhängigkeit, d.h. es entstehen keine körperlichen Entzugssymptome, kann sich sehr schnell entwickeln. Der daraus resultierende dauerhafte Konsum ruft schwerwiegende körperliche Schäden z.B. an Herz, Leber und Nieren hervor und führt zu einer eklatanten Schwächung des Immunsystems. Des Weiteren treten i.d.R. psychischen Folgeschäden wie z.B. erhöhte Aggressivität, Reizbarkeit, Depressionen, Verwirrtheit und nicht zuletzt paranoide Wahnvorstellungen auf.
 
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Wie bereits zuvor ausgeführt lagen die Gründe für den Erstgebrauch von Cannabis in dem Bedürfnis einer Gruppe anzugehören bzw. sich einen neuen „coolen“ Freundeskreis zu erarbeiten. Aus heutiger Sicht gesehen war ich zu diesem Zeitpunkt noch sehr unreif für mein eigentliches Alter, der Wechsel von einer Realschule im kleinen Nachbarort zur Fachoberschule in der nächsten größeren Stadt brachte zudem Identifikationsprobleme mit sich. Dies alles wollte ich kompensieren durch „cooles“ Verhalten mit „coolen“ Leuten. Ich glaubte der Konsum von Cannabis verleiht mir das notwendige Standing in der Gruppe.

Während der Aufarbeitung meiner Drogenkarriere trat zudem ein weiterer Aspekt ans Tageslicht. Mein Vater war selbständiger Unternehmer in einem kleinen Ort, während meiner Jugend wurde ich stets von meiner Mutter ermahnt bzw. auch angefleht ordentlich aufzutreten (Kleidung, Haare etc.). Innerlich und äußerlich hatte ich mich stets gegen diese kleinbürgerlich Haltung aufgelehnt. Der Anschluss an die Clique und der Konsum von Cannabis war ein weiterer Schritt auf der Treppe der Ablehnung und verschaffte mir die Befriedigung gegen den Wunsch meiner Mutter zu handeln.

Der erneute Konsum von Cannabis lag zum einen in dem Glauben ein Stück Jugend und Unbeschwertheit zurückholen zu können und in dem gesteigerten Harmoniebedürfnis meinerseits nach der zuvor durchgestandenen Trennung und der Zeit ohne Partner. Fälschlicherweise war ich dem Irrglauben aufgesessen durch die Gemeinsamkeit des Konsums und des nachfolgenden Sex eine zwischenmenschliche Gemeinsamkeit zu erreichen.

Der Konsum von Kokain beruht zum einen auf dem Sieg meiner Neugier über meinen gesunden Menschenverstand. Die Trägheit nach dem Essen und die versprochene Wirkung in Verbindung mit der unerwarteten Verfügbarkeit ließen mich über die Risiken hinwegsehen und jegliche Zweifel einfach beiseite zu schieben.

Ein weiterer nicht unerheblicher Grund liegt in meiner Unbedarftheit und meiner ungenügenden Reflexion gegenüber der Handlungsweise Dritter. Ich habe im Moment des Konsums die notwendige Distanz und Kritikfähigkeit gegenüber den in meinen Augen erfolgreichen Personen vermissen lassen. Zumal ich selbst auch ein beruflich erfolgreiches Jahr hinter mir hatte glaubte ich zudem mich damit belohnen zu können.

Aus heutiger Sicht, mit dem Wissen um meinen körperlichen Zustand nach dem Kokainkonsum ist mir klar dass sich dauerhafter beruflicher Erfolg nicht mit Kokainkonsum vereinbaren lässt. Im Nachgang gesehen erscheint es mir nun als ob die Personen und in diesem Moment auch ich vielmehr den Konsum als Ventil für Ihren Druck und Stress benutzten bzw. um überhaupt loslassen zu können.

Insgesamt sehe ich den erneuten Konsum von Drogen darüber hinaus auch in Zusammenhang mit meiner aktuellen Lebenssituation zum Zeitpunkt des Konsums. Angesichts meines Alters habe ich nun erkannt, dass die Zeit des jungen Erwachsenen endgültig hinter mir liegt, es gibt neue Aufgaben, Ziele und Wünsche. Zum Zeitpunkt des Konsums wollte ich diese Tatsache nicht wahrhaben bzw. empfand dies als Verlust und versuchte diesen durch mein Handeln zu verhindern.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Damals 1987 haben meine alten Freunde aus Realschulzeiten mich aufgefangen und mir Mut zugesprochen, als ich Sie über meinen Konsum und die daraus resultierenden schulischen Probleme informierte – sie hatten Zeit für mich, ich war bzw. bin Ihnen wichtig. Jedoch äußerten Sie auch deutliche Worte des Missfallens gegenüber meinem Handeln. Die Kontakte und die geglaubte Gemeinschaft mit meinen „neuen“ Freunden kühlten sehr schnell ab nach dem ich den Konsum stoppte.

Hinsichtlich meines erneuten Konsums gilt es zu sagen dass es prinzipiell zwei Welten gab. Meine Familie und Freunde sowie die Parallelwelt mit meiner Affäre, beide haben sich nicht überschnitten bzw. habe ich beides getrennt gehalten.

Mein familiäres Umfeld (Mutter meiner Kinder, Schwester, Mutter, Freunde) habe ich mit der Tatsache des Drogenkonsums erst einige Tage nach der Kontrolle am 10.12.12 konfrontiert. Sie waren schockiert und äußerten gegenüber der eigentlichen Tat Unverständnis. Zum gleichen Teil wurde mir jedoch auch dahingehend Zuspruch zuteil, dass ich trotz dieses Fehltritts jederzeit auf ihre Unterstützung zählen kann.

Über Weihnachten und Sylvester war ich dann mit den Kindern bei meiner Familie in Süddeutschland und besuchte auch Freunde aus Realschulzeiten. In ausführlichen Gesprächen mit meiner Schwester und den Freunden kristallisierte sich immer mehr heraus, dass ich meine, zu diesem Zeitpunkt aktuelle private Situation neu ordnen muss.

Rückblickend war für meine Affäre lediglich die Tatsache der Kontrolle und wie es dazu kam von Interesse, ich wurde zwar bedauert, dass Drogenrückstände in meinem Urin nachgewiesen wurde und dass dies wohl Auswirkungen auf meine Fahrerlaubnis haben könnte, das war es aber dann auch. Es war keine Betroffenheit zu spüren, auch das eigene Verhalten bzw. der eigene Konsum wurde nicht in Frage gestellt.

Nach meiner Rückkehr aus Süddeutschland nach Hamburg suchte ich erneut das Gespräch. Als ich darauf hinwies, dass ich zukünftig keine Drogen mehr konsumieren werde und die Beziehung in der Form (d.h. bei weiterem Drogenkonsum ihrerseits) nicht weiterführen möchte, erntete ich Unverständnis und Kopfschütteln. Als Reaktionen kam lediglich „Mach Dein Problem nicht zu meinem Problem“.

Ich hab die Affäre daraufhin Anfang Januar beendet.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, in den zwei Phasen des Cannabiskonsums gab es keine besonderen Konsumspitzen.

Kokain habe ich nur einmal konsumiert und möchte dieses „Erfahrung“
aufgrund des Erlebnisses der körperlichen Sofortfolgen nicht noch einmal in meinem Leben haben

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
1987 waren es meine „alten“ und zugleich wirklichen Freunde denen ich mich offenbart habe. Die vorbehaltshaltlose Unterstützung durch diese in Form der Annerkennung meiner Person und Persönlichkeit aber auch in Form von Zeit und Gesprächsbereitschaft haben mir damals sehr geholfen.

Seit der Kontrolle am 10.12.12 bzw. seit der Einnahme des Kokains in der Nacht von Sa. auf So. habe ich keine Drogen mehr konsumiert. Auch zum Jahreswechsel 2012/2013 bzw. jetzt ist es wieder mein Freundeskreis der mich vorbehaltlos trotz des Vergehens unterstützt. Prinzipiell geht es jedoch bei dieser Unterstützung nicht um die Beendigung des Konsums, vielmehr haben wir in den Gesprächen hinterfragt wie es dazu kommen konnte und daraus resultierend wie ich mit einem erneuter Konfrontation mit Drogen und deren Konsum umgehen könnte.

Seit der Kontrolle am 10.12.12 habe ich keine Drogen mehr konsumiert und plane die Aufarbeitung meiner „Drogenkarriere“ und Vorbereitung der MPU durch ein Beratungsgespräch mit einem Verkehrspsychologen sowie evtl. daraus resultierender Vorbereitungskursen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Ich habe von 1987 bis zum September 2012 mit Ausnahme von Alkohol und Nikotin keine Drogen konsumiert. Mit dem Weggang aus Süddeutschland brach jeglicher Kontakt zu den Leuten mit denen Ich Cannabis konsumiert habe ab. Während ich in der neuen Stadt anfänglich noch darauf geachtet habe Kontakte mit Konsumenten von illegalen Drogen zu vermeiden, Insgesamt entwickelte sich mein gesamtes Umfeld von selbst immer weiter weg von solchen Kreisen.

Darüber hinaus war auch durch meinen privaten Weg kein Raum für Drogen, ich lernte 1994 die Mutter meiner Kinder kennen. Für uns beide war relativ zügig klar, dass wir nach Abschluss unserer Ausbildungen und dem Einstieg ins Berufsleben Kinder haben wollten. Auch wenn ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht eingehend mit möglichen, gesundheitlichen Spätfolgen von Drogenkonsum beschäftigt hatte, so war mir durchaus bewusst, dass Drogenkonsum hinsichtlich unseres Kinderwunsches durchaus negative Folgen mit sich bringen könne.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Zum Zeitpunkt des erneuten Konsumbeginns im September 2012 war mir selbst gar nicht bewusst, dass es sich um ein abschalten handelt. Jetzt im Nachgang würde ich sagen, es war eine Flucht vor dem gespaltenen Leben. Einerseits meine Kinder, andererseits meine Affäre. Ich habe es nicht geschafft beides unter einen Hut zu bekommen, da ich die beiden Welten nicht vereinen konnte und wollte. Um mir in Gegenwart meiner Affäre dessen nicht stets bewusst zu sein habe ich mich mit dem Cannabis betäubt.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Rückblickend gesehen würde ich sagen Nein.

1985-1987 habe ich den Zusammenhang zwischen meinen schlechten schulischen Leistungen und dem Konsum von Cannabis erkannt und umgehend mein Verhalten geändert.

Die unmittelbaren, körperlichen und seelischen Folgen (gereizt, missmutig) des Kokainkonsums sind mir nach wie vor sehr gut in Erinnerung. Angesichts des hohen Suchtpotentials von Kokain kann und mag ich mir für mich nicht vorstellen wie sich ein Leben in Abhängigkeit von der Droge gestaltet.

Den Hindernisgrund (neben meinen Kindern) für mich in eine Drogenabhängigkeit zu rutschen sehe ich letztendlich darin, dass ich nach wie vor noch Ziele und Wünsche habe und der Überzeugung bin diese auch verwirklichen zu können. Ich möchte meine Firma weiter zu einem erfolgreichen Unternehmen aufbauen, ich möchte mir den Traum eines Segelbootes erfüllen, ich möchte eine Immobilie an der Ostsee, ich möchte einen gesicherten Lebensabend etc..

Diese Wünsche sind alle nicht auf einmal zu erreichen, vielmehr bedarf es kleiner Teilschritte die auch in kurz- und mittelfristiger Zeit erreichbar sind. Vor allem aber Bedarf es hierfür einen klaren Geist und Ausdauer. Ein Leben in Abhängigkeit von Drogen würde sämtliche dieser Ziele und Wünsche verhindern.


Letztendlich wurde mir auch zweimal bewusst, welchen Einfluss Drogen auf mich und mein Leben haben können, diese Erfahrungen möchte ich nie mehr erleben. Weiterhin bin ich grundsätzlich eine sparsame Persönlichkeit bzw. ist meine oberste Prämisse die schwarze Null auf dem Konto, selbst während der Zeit 1985-1987 habe ich sehr selten selbst Cannabis gekauft bzw. besessen. Mir ist mein Geld zu schade um es für Drogen auszugeben.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Ausgehend von den im Internet beschriebenen seelischen bzw. körperlichen Entzugssymptomen (Nervosität, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Schweißausbrüche, Konzentrations- und Leistungsunfähigkeit) kann ich sagen, dass sich solche Anzeichen nach Beendigung des Konsums weder 1987 noch Ende 2012 hatte. Auch angesichts dessen, dass ich den Konsum jeweils abrupt, ohne jegliches Zögern beendete und vor allem ohne das sich meine Gedanken nach Beendigung um evtl. Zugriffsmöglichkeiten drehten, gehe ich davon aus, dass ich nicht drogenabhängig war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, sowohl 1985 als auch im Ende 2012 unterlag ich in gewisser Hinsicht einem Gruppenzwang bzw. dem Charme einer Gruppe. Gerade was den Kokainkonsum anbelangt, hätte ich aus meinen Erfahrung wie es zu dem damaligen Konsum kam erkennen müssen, dass ich mich wieder in einer ähnlichen Situation befinde und entsprechend meinen Erfahrungen keine Drogen konsumieren dürfen. Dieser Umstand ist mir nun wieder sehr bewusst geworden und im Gegensatz zu damals auch mit wesentlich deutlicheren Konsequenzen hinterlegt, die dauerhaft (auch über den Führerscheinentzug hinaus) nachwirken. Im Gegensatz zu dem vergessen der schulischen Probleme von einst wird mir die aktuelle Situation zukünftig stets eine Warnung sein.

Darüber hinaus hätte ich erkennen müssen, dass es mir nicht möglich ist in zwei getrennten Welten zu leben. Auf den Wegen zwischen meinen damaligen Lebenswelten habe ich die Zerrissenheit gefühlt und hätte entsprechend handeln müssen also die Welten vereinen. Hätte ich diesen Schritt gewagt wäre mir schnell deutlich geworden, dass diese nicht zueinander passen und ich hätte entsprechend handeln können.


Ja , ich hätte erkennen müssen, dass ich nicht dauerhaft in zwei Welten leben kann und meinen Kindern gegenüber keine Abstriche machen dürfen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Neben den körperlichen Folgen sind es in erster Linie meine Kinder die mich Abstand von einem erneuten Konsum von Drogen halten lassen. Sie sind mir das wichtigste in meinem Leben, ich will diesen ein guter und vor allem gesunder, wacher und aufmerksamer Vater sein. Dies ist nicht mit dem Konsum von Drogen vereinbar. Ich kann mich glücklich schätzen, dass die Mutter meiner Kinder mir weiterhin Vertrauen schenkt. Dieses Vertrauen darf ich meiner Kinder zuliebe nicht enttäuschen.

Daneben stehe ich beruflich momentan vor einer entscheidenden Situation in meinem Leben. Ich habe im September 2011 ein Unternehmen gegründet, mein Ziel dieses Unternehmen zu einer erfolgreichen Gesellschaft aufzubauen verlangt mir viel Kraft ab. Aktuell bin ich dabei auf einem guten Weg und ich möchte dies nicht durch Drogen gefährden. Gerade mit dem Wissen welche körperliche Folgen der Konsum von Drogen nach sich ziehen kann, kann ich mir jetzt und in Zukunft nicht vorstellen nochmals Drogen zu konsumieren, da dies nicht mit den hohen beruflichen Belastungen einhergehen kann.

In diesem Zusammenhang ist mir auch bewusst geworden, dass ich auch Ausgleich für die Belastungen zum Abbau von beruflichem Stress brauche. Seit Anfang des Jahres gehe ich regelmäßig, d.h. mindestens einmal die Woche für ca. eine Stunde schwimmen, Mindeststrecke sind 1.500m wenn ich es schaffe 2.000m. Die Konzentration auf den gleichmäßigen und effizienten Bewegungsablauf verbunden mit dem Wechseln des Elements und damit dem abgeschnitten sein von der Welt außerhalb des Wassers lassen mich innerhalb kürzester Zeit abschalten bzw. eintauchen. Danach fühle ich mich stets wesentlich ruhiger und klarer.

Letztendlich ist es aber auch die Erkenntnis, dass ich die Zeit nicht aufhalten kann, insbesondere nicht durch den Konsum von Drogen. Vielmehr liegt mein Augenmerk jetzt auf das Leben dass noch vor mir liegt und welches noch weitaus mehr zu bieten hat als die vermeintliche Trauer über die vergangenen Jahre.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Gedanke keine Drogen mehr zu konsumieren kam bereits vor der Kontrolle durch die Polizei, mehr oder weniger unmittelbar nach dem abklingen der euphorisierenden Wirkung des Kokains und dem Eintreten der Nachwirkungen. Der eigentliche Knackpunkt war die, aus dem Konsum heraus entstehende Situation am Sonntagnachmittag nach dem Weihnachtsessen/feier.

Gegen 14:00 war eigentlich ein Familienspaziergang mit anschließendem gemeinsamem Abendessen vereinbart, dies habe ich unter dem Vorwand einer Erkältung abgesagt. Aufgrund meiner körperlichen und seelischen Verfassung fühlte ich mich nicht in der Lage vernünftig mit meiner Familie zu kommunizieren bzw. auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. In dem Moment, in dem ich den gemeinsamen Nachmittag absagte, spürte förmlich wie ich in meiner Verantwortung gegenüber den Kinder versagte. Mir wurde bewusst, dass so etwas nie mehr vorkommen darf.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
In dem Zusammenhang gibt es für mich kein gelegentlich. Gelegentlicher illegaler Konsum ist und bleibt dauerhaft eine illegale Handlung. Die erlebten körperlichen, rechtlichen und nicht zuletzt finanziellen Folgen haben einen unmittelbaren Einfluss auf den Alltag, den ich mit meinen Kindern verbringe und dieser Einfluss ist nicht positiv.

Aber auch die Gefahr durch Drogenkonsum meine Ziele aus den Augen zu verlieren spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch meine Auseinandersetzung mit meiner eigenen Drogenkarriere habe ich für mich erkannt, dass lediglich die Abstinenz die Sicherheit bietet eine Bagatellisierung zu vermeiden und somit in einen gewohnheitsmäßigen Missbrauch zu rutschen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Positiv, einerseits war ich nach dem einmaligen Konsum von Kokain körperlich in einer solch schlechten Verfassung, dass eine Abstinenz nur als positiv empfunden werden kann. Rückblickend gesehen fühlte ich mich nach dem gelegentlichen Konsum von Cannabis Ende 2012 an den darauf folgenden Tagen stets lethargisch und leistungsunwillig. Nun bin ich nicht täglich auf dem gleichen Leistungsniveau, sicherlich gibt es gute und weniger gute Tage, jedoch lassen sich zuvor die schlechten Tage eindeutig mit dem Konsum in Verbindung bringen.

Im Zuge meiner Auseinandersetzung mit meiner Situation und meinem Handeln innerhalb des letzten Jahres bin ich im April durch einen Freund zu einer Männergruppe gestoßen, "Kreis der Männer". In wöchentlichen Integrationsgruppen treffen sich dort Männer unterschiedlichster Couleur um an sich zu arbeiten. Die Treffen folgen stets einem festen Ritual und bilden so einen gesicherten und geschlossenen Rahmen. Ein Bestandteil des Rituals ist die Aufstellungsarbeit in der jeder der teilnehmenden Männer hier an seinen Themen arbeiten kann.

Ich persönlich habe hier eine für mich völlig neue Erfahrung gemacht, in diesen geschlossenen Gruppen kann ich vorbehaltlos und offen über meine Probleme sprechen ohne meinem Rollenbild als starker Mann entsprechen zu müssen. Dies gibt mir die Möglichkeit ein andere Sichtweise auf mein Handeln zu erlangen. Im Rahmen der Aufstellungsarbeit habe ich mich einerseits mit den Ursachen meines Drogenkonsums auseinandergesetzt um so auch Möglichkeit für einen zukünftigen Umgang mit entsprechenden Situationen zu entwickeln.


Kurz gefasst zeigten sich in der Arbeit zu dem Drogenthema vier wesentliche Aspekte:
1. Mein Bedürfnis nach Abgrenzung
Resultierend aus der bürgerlichen Enge meiner Jugend mit selbständigen Eltern in einem kleine Ort, besteht in mir ein starkes Bedürfnis nach Abgrenzung von diesen „spießigen“ Idealen. Neben der Tatsache, dass ich meinen Kindern diese „Ideale“ nicht auferlege verspürte ich immer noch den Wunsch auch mir selbst zu beweisen, dass ich nicht so bin. Der Drogenkonsum war auch die Folge dieses Beweiswunsches.
2. Meine Bedürfnis nach Annerkennung
Während ich nach Außen stets versuche als autonome, unabhängige und eigenständige Person wahrgenommen zu werden besteht in mir ein hohes Bedürfnis Akzeptanz und Anerkennung von einzelnen Menschen und Gruppen zu erhalten. Dies ging soweit, dass ich meinen Ideale in Teilen verbogen habe um eine vermeintliche Schnittmenge mit meinem Handeln herzustellen.
3. Mein Harmoniebedürfnis oder besser meine Scheu vor Konflikten
Tendenziell neige ich dazu gegenüber wortgewandten, eloquenten Menschen zu nachgiebig zu sein und nach der Devise „Du hast Recht und ich hab meine Ruhe“ zu handeln. Dieses Handeln führt jedoch dazu, dass ich letztendlich meine Ideale verrate.
4. Meine Härte gegen mich selbst bzw. meine Unfähigkeit mich selbst zu belohnen
Grundsätzlich bin ich eine sparsame Person, z.B. ist es für mich sehr wichtig stets einen ausgeglichenen Kontostand zu haben oder nichts auf Pump zu kaufen. Dieser Wesenszug führte in den letzten Jahren (u.a. durch die anfänglich kritische finanzielle Situation als Existenzgründer) verstärkt dazu, dass ich mich selbst nicht mehr für gute Leistung belohnt habe und hat die Zufriedenheit mit mir selbst und somit auch ein gewisses Maß an Gelassenheit verhindert.


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Es ist viel weniger ein „Wer“ als ein „Was hat mir dabei geholfen“. Die Zeit die ich mit meinen Kindern verbringe und die Tatsache, dass ich nicht mehr in zwei getrennten Welten lebe geben mir nun wieder Ruhe und Kraft.

Darüber hinaus habe ich durch meine Arbeit in der Männergruppe wieder gelernt mich selbst zu belohnen. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist, dass ich mir Zeit für mich selbst gönne und mir Fluchten aus dem Alltagstrott geschaffen habe. Hier zählen unter anderem der Sport und die regelmäßige Teilnahme an der Männergruppe. Ein nicht unerheblicher Faktor ist u.a. das Angeln, ein wiederentdecktes Hobby aus meiner Kindheit/Jugend. Neben der Ruhe und Erholung gibt es mir vor allem ein „wahrhaftiges“ Stück Kindheit und Unbeschwertheit zurück, in vielen Situationen am Wasser denke ich daran zurück wie es früher war und was wir alles versucht haben um Fische zu fangen. Soweit es möglich ist versuche ich nun auch meinen Sohn dafür zu begeistern und mit ihm gemeinsam Zeit am Wasser zu verbringen. In diesen Momenten fühle ich mich richtiggehend geerdet.

Weiterhin habe ich im März die (alleinerziehende) Mutter einer Kindergartenfreundin meiner Tochter näher kennengelernt. Da ich nach meiner vorherigen Erfahrung keine Versteckspiele mehr haben möchte und natürlich aufgrund der Tatsache, dass ich kein Auto fahren darf, habe ich Ihr die Umstände meines Führerscheinentzugs offengelegt. Sie verurteilt mich deshalb nicht und akzeptiert die aktuelle Situation. Unsere Kinder wissen mittlerweile von dieser Annäherung, jedoch ist es aufgrund der schon vorher häufigeren und von uns forcierten Verabredungen mit nachfolgendem gemeinsamen Essen, für die Kinder auch nichts ungewöhnliches uns gemeinsam zu sehen. Allem Anschein nach akzeptieren sie die Situation ohne Ressentiments.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Grundsätzlich ist die Abstinenz für mein Umfeld keine Umstellung da die Menschen mich nicht als Drogenkonsument kennen. Vielmehr waren Sie verwundert, dass ich Drogen konsumiert habe und sehen in der Abstinenz eine Rückkehr zur Normalität.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, nach Beendigung der Affäre und meiner Konzentration auf mein bestehendes Umfeld habe ich keinen Kontakt mehr zu der Frau bzw. zu deren Drogenbekannten. Die Kontakte aus Süddeutschland existieren seit nahezu 25 Jahren nicht mehr

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da jeglicher Kontakt abgebrochen ist.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde keine Drogen mehr konsumieren, auch werde ich zukünftig wieder verstärkt darauf achten näheren Kontakt mit Konsumenten zu vermeiden. Sollte sich in meinem Bekanntenkreis der Verdacht auf Konsum ergeben werde ich die Person offen ansprechen.

Jedoch werde ich nicht dazu übergehen Person die Drogen konsumieren verurteilen. Ich habe mich, vor allem resultierend aus den körperlichen Folgen und dem damit einhergehenden Versagen in meiner Verantwortung meiner Kinder gegenüber „für mich“ gegen den Konsum von Drogen entschieden. Vielmehr geht es darum meine eigenen Erfahrungen zu nutzen und entsprechend zu versuchen mit den betroffenen Personen in Dialog zu treten. Sofern hier Bereitschaft zu Gesprächen besteht werde ich zuhören und in meinem, mir möglichen Rahmen versuchen der Person entsprechende Unterstützung zur Erörterung der Ursächlichkeiten anbieten. Ich selbst sehe mich (fachlich und zeitlich) nicht in der Lage jemandem dauerhaft zu helfen seinen Drogenkonsum zu beenden, jedoch denke ich, dass ich einen Anstoß geben zur Auseinandersetzung mit dem Thema geben kann.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Ich werde keine Drogen mehr konsumieren und somit auch nicht mehr Gefahr laufen, unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Da ich mich dazu entschieden habe hinsichtlich Drogen abstinent zu leben würde ich eine beginnenden Rückfall daran erkennen, dass ich es überhaupt wieder in Erwägung ziehen würde „einen Joint“ zu rauchen bzw. den Konsum und die daraus resultierenden Folgen zu bagatellisieren.

Darüber hinaus werde ich auch zukünftig regelmäßig an den Männergruppen teilnehmen. Ich sehe hier eine sehr große Hilfestellung sein eigenes Leben und Handeln objektiviert zu beleuchten. Durch die Aufstellungsarbeit der anderen Männer und der Darlegung ihrer Probleme lernt man sehr viel über sich selbst bzw. kann Parallelen zu seinem eigenen Leben ziehen. Auch ergeben sich in der eigenen Arbeit oftmals Sachverhalte die vorher nicht so zu Tage getreten sind. Für mich ist diese Arbeit ein präventives Mittel geworden um mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen und aktiv anzugehen dank der Hilfestellung der anderen Männer.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Wie bereits zuvor erwähnt konsumiere ich Alkohol lediglich in Gemeinschaft und mäßig. Um es grob zu beziffern wären dies in der Woche insgesamt ca. drei Flaschen Bier bzw. eine halbe Flasche Wein verteilt über zwei bis drei Tage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Radfahrer,

Max ist jobbedingt noch bis zum 6.10. im Ausland. Ich hoffe, du hast bist dahin noch Geduld....:smiley138:
 
Hej Nancy

Danke für die Info
Jep momentan bin ich noch gelassen, 12 Monate Abstinezdauer kann ich rechnerisch eh und je erst im Dezember nachweisen

Grüße
Der Radfahrer
 
Bei Interesse an einer Kommentierung des FB, bitte melden (auch per PN) ... andernfalls kann ich mir hier die Mühe sparen. :zwinker0004::smiley138:
 
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
1985 bis Ende 1987 habe ich dann ca. 2-3 mal wöchentlich Cannabis konsumiert. In der Regel war dies am Wochenende bzw. Mittwochs (der klassische Ausgehtag in xxx). Ich wohnte zu diesem Zeitpunkt noch zu Hause, durch meinen Schulkollegen erhielt ich Zugang zu seinem Freundeskreis, sämtliche Leute in der neuen Clique waren im Schnitt 2-3 Jahre älter als ich (20-22 Jahre). In der Regel trafen wir uns bei Kollegen die bereits eine eigene Wohnung hatten bzw. in einer Wohngemeinschaft in der Stadt lebten. Dort kreisten dann die Joints bevor wir uns in unsere Stammkneipe begaben. Dort konsumierten wir dann gemeinsam Cannabis.

Hinsichtlich der Wirkung kann ich sagen, dass ich mich entspannt fühlte und redselig wurde. Zugleich erschienen mir auch die Erzählungen und Scherze der weiteren Kollegen witzig und es wurde viel gelacht. Durch meinen Konsum fühlte ich mich dazugehörig und anerkannt in einem Kreis von „Coolen Typen“. Ich dachte ohne den Konsum hätte ich nie solche Leute kennenlernen können.

Aufgrund mangelhafter schulischer Leistungen habe ich den Konsum Ende 1987 eingestellt. 1989 zog ich für den Zivildienst von Süddeutschland in eine norddeutsche Großstadt und somit brachen sämtliche Kontakte zu diesem Freundeskreis ab.

Im Juli 2012 (ca. 2 Jahre nach Trennung von der Mutter meiner Kinder) habe ich über ein Internet-Datingportal eine Frau kennengelernt. Da ich regelmäßig von Mo. bis Mi. und jedes 2. Wochenende meine Kinder betreue sahen wir uns nur Do. und Fr. sowie jedes zweite WE bei Ihr zuhause. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass sie Cannabis konsumiert. Nach anfänglichem Zögern habe ich dann mit Ihr im September meinen ersten Joint seit fast 25 Jahren geraucht. Seit diesem Zeitpunkt habe wir bis zu meiner Kontrolle Anfang Dezember an unseren gemeinsamen Wochenenden ca. 15 bis 20 mal Cannabis geraucht. Im Unterschied zu meinen früheren Erfahrungen bzw. die Erinnerungen an den früheren Konsum machte mich der Konsum jetzt eher träge.

Wie bereits zuvor erwähnt erfolgte der einmalige Konsum von Kokain am 8.12.2012 auf einer privaten Weihnachtsfeier. Gegen 23:00 Uhr, nach dem üppigen Essen waren alle anwesenden Personen träge und sofaschwer. Ich selbst war in besonderem Maße müde, da ich am Nachmittag bereits Cannabis konsumiert hatte. Es war geplant auf eine Tanz-Party zu gehen, einer der Anwesenden sagte dann dass es jetzt Zeit wäre sich erst mal frisch zu machen, worauf drei der acht Anwesenden mehrere Beutelchen hervor holten und Kokain zum Konsum vorbereiteten. Ich war erst irritiert da ich in einer solchen Runde (u.a. Anwälte und Banker) eigentlich nicht mit so etwas gerechnet hatte, aber weil alle mitmachten und es für sie wie das normalste der Welt erschien, war ich zugleich auch überrumpelt und kritiklos. Auch war meine Neugier auf die Wirkung geweckt und leider auch größer als die Bedenken. In dem nachfolgenden Rauschzustand machte dann innerhalb einer bis anderthalb Stunden mehrfach ein Spiegel mit Kokainbahnen die Runde. Völlig überdreht fuhren wir mit dem Taxi zur Party und ich tanzte ca. 2-3 Stunden durch.
Auch wenn es zum Teil länger zurück liegt, würde ich gewisse Regelmäßigkeiten möglichst vermeiden. Dem einen GA wirds vieleicht egal sein, der Andere kann das schon wieder kritischer sehen ... da wir im Vorfeld nicht wissen welche Charaktereigenschaft wir vor uns haben, gehen wir hier lieber auf Sicherheit. --> Bitte umformulieren
Ansonsten hast du das sehr deutlich und umfangreich umschrieben :smiley711:

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Bei meiner ersten Erfahrungen mit Cannabis ja, jedoch war nach dem Konsum von Cannabis die Wirkung des Alkohols unangenehm und über das normale Maß hinaus ermüdend, so dass ich nach dem Genuss von Cannabis kein Verlangen mehr nach Alkohol hatte lediglich geringe Mengen Alkohol konsumiert wurden (2-3 Flaschen/Gläser Bier bzw. stark verdünnte Weinschorlen).

Von September bis Dezember 2012 nein, wir konsumierten das Cannabis immer zuhause und hatten danach meist Sex.

Der Konsum von Kokain erfolgt nach dem Essen zu dem ich 2 Gläser Rotwein getrunken hatte. Nach der Einnahme des Kokains habe ich nur noch Wasser getrunken. Im Laufe der Einnahme des Kokains und in der Zeit danach habe ich keinen Alkohol konsumiert.
Das ist deine Privatangelegenheit:smiley894: ... das hat den GA nicht zu interessieren.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
In der Folge des länger andauernden Konsums von Ende 1985 bis Ende 1987 ließen meine schulischen Leistungen sukzzesive nach. Während ich vorher noch ein Realschüler mit gutem Notendurchschnitt war, sanken meine schulischen Leistungen innerhalb von 2 Jahren soweit ab, dass die Gefahr drohte ein zweites Mal die Prüfungen zur Fachhochschulreife nicht zu bestehen.
Negative Folgen, in Bezug auf deine Gesundheit, gabs demnach nicht !?

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein, als ich die Gefahr erkannte die Fachhochschulreife nicht zu erlangen und meine weitere gewünschte berufliche Laufbahn damit in Gefahr geriet habe ich den Konsum Ende 1987 umgehend eingestellt.

Beim Kokain erfolgte nach den 2-3 Stunden euphorischen Tanzens eine prompte Ernüchterung, ich war körperlich vollkommen ausgelaugt und geistig völlig durch den Wind. Mir wurde ein weiteres Mal Kokain angeboten jedoch fühlte ich mich bereits zu diesem Zeitpunkt auch von innen heraus unwohl und ich verlies die Party umgehend und fuhr alleine mit der Taxe nach Hause. Als nach einer unruhigen Restnacht der Zustand des inneren Unwohlseins (missmutig, gereizt) selbst am nächsten Tag noch andauerte schwor ich mir nie wieder Kokain zu konsumieren.
Ok, du hast die Gefahr für deine Fachhochschulreife erkannt und 1987 eingestellt.
Jetzt hast du aber in der Zeit von 1985 - 1987 konsumiert ... in F7 hast du die negativen Folgen erkannt - jetzt ist dein NEIN nur noch relativ - du hast doch trotz dieser Erkenntnis weiter konsumiert !?

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Einen Joint am Spätnachmittag sowie ca. 5 offensichtlich voluminöse Bahnen Kokain am Abend des in der Nacht vom Samstag (08.12.12) auf Sonntag.
Hast du die Fragestellung gelesen ?
Dein Kokainkonsum kann nicht passen ... Konsumeinnahme war am 08.12.12 ... deine Auffälligkeit am 10.1013 --> das hat nicht mit "... der Woche vor der Auffälligkeit" zu tun :smiley2204:

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Der Grund für den Cannabiskonsum zwischen 1985-1987 lag in meinem Bedürfnis begründet zu einer Clique von älteren und „coolen“ Leuten dazu zugehören. Nach dem Wechsel von der Realschule auf die Fachoberschule galt es sich neue Kreise zu erschließen und die Clique meines Schulkollegen empfand ich anfänglich als äußerst „cool“.

Der Grund für den erstmaligen Konsum von Cannabis nach knapp 25 Jahren war eine Mischung aus Neugier und dem Irrglauben sich ein Stück Jugend zurückholen zu können. Nach dem ersten Konsum und dem darauf folgenden Sex glaubte ich (die Bentonung liegt hier auf „Ich“) redete ich mir darüber hinaus ein, eine Gemeinsamkeit mit meiner Affäre herstellen zu können. Ich wurde nicht dazu gedrängt.

Der Grund Kokain zu konsumieren lag zum einen in meiner Unbedarftheit gegenüber dem Verhalten der weiteren beteiligten Personen, es handelte sich hierbei um erfolgreiche Menschen und Ihr Verhalten und Umgang mit der Droge lies es erscheinen als ob es gang und gäbe sei Kokain zu konsumieren. Ich dachte wenn die das machen wird es schon nicht so dramatisch sein. Darüber hinaus war da auch noch die Neugier die über meinem gesunden Menschenverstand siegte, ich wollte mit auf die Party und ich schenkte dem „Versprechen“ das ich durch die Einnahme wesentlich länger und intensiver feiern könne glauben.

Nicht Zuletzt hatte ich selbst zwar ein beruflich sehr anstrengendes aber auch unerwartet erfolgreiches Jahr. Ich redete mir ein mich jetzt aber auch mal „belohnen“ zu können, da ich es vollkommen versäumt hatte mich im Alltag für meine Erfolge zu belohnen.
Die Frage hast du komplett mißverstanden. Hier geht es um den Konsumgrund, der in Zusammenhang mit deiner Auffälligkeit steht.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In den Jahren von 1985-1987 verfügte ich nicht über ein Kraftfahrzeug, daher gehe ich davon aus, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht unter dem Einfluss von Drogen ein Kraftfahrzeug geführt habe.

Ausgehend von meinem jetzigen Wissen über die Wirkungsdauer von Drogen, gehe ich davon aus, dass innerhalb dieser drei Monate von September bis Dezember 2012 ca. 5 mal unter Drogeneinfluss mit einem Kraftfahrzeug am Straßenverkehr teilgenommen habe.
Um am Straßenverkehr teilzunehmen, brauchst du nicht unbedingt ein KFZ ... Herr Radfahrer :zwinker0004:

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Der dauerhafte Genuss von Cannabis führt in der Regel zu körperlicher Antriebslosigkeit und geistiger Trägheit, das Kurzzeitgedächtnis leidet erheblich. Ein weiters Symptom zeigt sich in einer zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst und seiner Umwelt. Bei labilen Persönlichkeiten können sich darüber hinaus ausgewachsene Psychosen manifestieren (soziale Ängste, Halluzinationen etc.).

Kokain verfügt über ein besonders hohes Abhängigkeitspotential. Eine psychische Abhängigkeit, d.h. es entstehen keine körperlichen Entzugssymptome, kann sich sehr schnell entwickeln. Der daraus resultierende dauerhafte Konsum ruft schwerwiegende körperliche Schäden z.B. an Herz, Leber und Nieren hervor und führt zu einer eklatanten Schwächung des Immunsystems. Des Weiteren treten i.d.R. psychischen Folgeschäden wie z.B. erhöhte Aggressivität, Reizbarkeit, Depressionen, Verwirrtheit und nicht zuletzt paranoide Wahnvorstellungen auf.
Jede Droge kann in diesem Punkt zur Abhängigkeit führen, dass gilt somit auch für Cannabis !

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Ich werde keine Drogen mehr konsumieren und somit auch nicht mehr Gefahr laufen, unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen.
Hier fehlt ein ganz wichtiger Satz ... "Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz" !!!

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Da ich mich dazu entschieden habe hinsichtlich Drogen abstinent zu leben würde ich eine beginnenden Rückfall daran erkennen, dass ich es überhaupt wieder in Erwägung ziehen würde „einen Joint“ zu rauchen bzw. den Konsum und die daraus resultierenden Folgen zu bagatellisieren.

Darüber hinaus werde ich auch zukünftig regelmäßig an den Männergruppen teilnehmen. Ich sehe hier eine sehr große Hilfestellung sein eigenes Leben und Handeln objektiviert zu beleuchten. Durch die Aufstellungsarbeit der anderen Männer und der Darlegung ihrer Probleme lernt man sehr viel über sich selbst bzw. kann Parallelen zu seinem eigenen Leben ziehen. Auch ergeben sich in der eigenen Arbeit oftmals Sachverhalte die vorher nicht so zu Tage getreten sind. Für mich ist diese Arbeit ein präventives Mittel geworden um mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen und aktiv anzugehen dank der Hilfestellung der anderen Männer.
Das ist zwar nicht falsch, aber auch nicht das was ein GA wirklich hören will.
Ich antworte hier mal mit meinem "Standardsatz" ...
"Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und den Konsumenten stets vermeide. Falls ich doch einmal ein Verlangen verspüren sollte, wende ich mich vertrauenvoll an meine Familie oder Freunde. Zukünftig werden meine Probleme nicht verdrängt sondern offen mit meiner Familie/Freunden/Bekannten ausdiskutiert. Auch weiß ich, dass ich selbst vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche."

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Ich habe selten einen solch umfangreichen und ausführlichen FB gelesen, insgesamt hast du begriffen worum es hier geht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch der Rest kein Problem für dich darstellen wird.

Den FB bitte nicht editieren, auch nicht in deiner Form.
Du überarbeitest meine Anmerkungen und stelltst den FB anschließend neu und komplett wieder ein. :smiley138:

PS: Siehe auch Anmerkung von "Chrisi" !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hej max

Erst mal danke für dein Feedback
Sitz gerade am Handy ... Daher schwer alles zu lesen
Mach mich am WE dran das abzuarbeiten

Gruß der Radfahrer
 
Hej Max,

bevor ich jetzt gleich den kompletten Bogen neu einstelle, dachte ich es wäre sinnvoll eine Frage zu den Kommentaren die mir nicht ganz klar sind zu stellen.

Vorab aber noch zur Klärung... da gibt es einen Fehler in meinem Vorstellungsteil - mea culpa

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Einen Joint am Spätnachmittag sowie ca. 5 offensichtlich voluminöse Bahnen Kokain am Abend des in der Nacht vom Samstag (08.12.12) auf Sonntag.
Hast du die Fragestellung gelesen ?
Dein Kokainkonsum kann nicht passen ... Konsumeinnahme war am 08.12.12 ... deine Auffälligkeit am 10.1013 --> das hat nicht mit "... der Woche vor der Auffälligkeit" zu tun :smiley2204:

Das Datum der Auffälligkeit war der 10.12.2012 (nicht der 10.10.) - in der Woche vor der Auffälligkeit, also vom 03.-09.12.12 habe ich einen Joint und eben das einzige mal Kokain konsumiert.

Jetzt zu den Fragen

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Nein, als ich die Gefahr erkannte die Fachhochschulreife nicht zu erlangen und meine weitere gewünschte berufliche Laufbahn damit in Gefahr geriet habe ich den Konsum Ende 1987 umgehend eingestellt.

Beim Kokain erfolgte nach den 2-3 Stunden euphorischen Tanzens eine prompte Ernüchterung, ich war körperlich vollkommen ausgelaugt und geistig völlig durch den Wind. Mir wurde ein weiteres Mal Kokain angeboten jedoch fühlte ich mich bereits zu diesem Zeitpunkt auch von innen heraus unwohl und ich verlies die Party umgehend und fuhr alleine mit der Taxe nach Hause. Als nach einer unruhigen Restnacht der Zustand des inneren Unwohlseins (missmutig, gereizt) selbst am nächsten Tag noch andauerte schwor ich mir nie wieder Kokain zu konsumieren.
Ok, du hast die Gefahr für deine Fachhochschulreife erkannt und 1987 eingestellt.
Jetzt hast du aber in der Zeit von 1985 - 1987 konsumiert ... in F7 hast du die negativen Folgen erkannt - jetzt ist dein NEIN nur noch relativ - du hast doch trotz dieser Erkenntnis weiter konsumiert !?

Ich habe knapp 25 Jahre keine Drogen konsumiert, im September 2012 habe ich erstmals wieder Cannabis konsumiert, im Dezember 2012 dann Kokain - unmittelbar nach dem Kokainkonsum (ca. 32 Stunden) bin ich auffällig geworden und habe seitdem keine Drogen mehr konsumiert.
Du fragst ob ich trotz der Erkenntnis 1987 weiter konsumiert habe - ich persönlich würde nach einer Abstinez von 25 Jahren nicht von einem "weiter konsumieren" sprechen, für mich passt eher "erneuter" Konsum bzw. "erstmaliger Konsum von Kokain". Unmittelbar nach der Erkenntnis der Folgen des Kokainkonsums (körperlich und dann auch rechtlich) habe ich den Konsum jeglicher illegaler Drogen eingestellt - nach wie vor rauche ich noch, trinke Kaffee und ab und zu Alkohol (gemäßigt).
Habe ich hier ein falsches Verständnis?

Irgendwie glaube ich, dass die Frage und die fehlerhafte Angabe bzgl. des Datums der Auffälligkeit im Zusammenhang stehen - anhand der Angaben sieht es ja so aus als ob ich Oktober 2012 Auffällig geworden bin und dann munter weitergekifft und zu guter letzt noch Kokain oben raufgekippt hätte um dann endlich zu merken Drogen sind nicht gut.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Der Grund für den Cannabiskonsum zwischen 1985-1987 lag.....
Der Grund für den erstmaligen Konsum von Cannabis nach knapp 25 Jahren.....
Der Grund Kokain zu konsumieren....

Die Frage hast du komplett mißverstanden. Hier geht es um den Konsumgrund, der in Zusammenhang mit deiner Auffälligkeit steht.

Im Rahmen der Blutuntersuchung wurden Abbauprodukte von Kokain (110 ng/ml Benzoylecgonin) und Cannabis (7,5 ng/ml THC-Carbonsäure) - Also gehe ich hier lediglich auf den (einmaligen) Kokainkonsum sowie auf den Cannabiskonsum in der Woche vor Auffälligkeit ein oder sollte ich mich hier auf den Kokainkonsum beschränken?

Grüße und Danke vom Radfahrer
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorab aber noch zur Klärung... da gibt es einen Fehler in meinem Vorstellungsteil - mea culpa
Richtig ... deine Schuld :smiley22: ... das bezieht sich aber nicht nur auf den Monat, sondern auch auf das Jahr (10.10.2013 --> das war vorgestern).
Ich datiere daher deine Auffälligkeit auf den 10.12.2012

Habe ich hier ein falsches Verständnis?
Ja !
Zitat: "Jetzt hast du aber in der Zeit von 1985 - 1987 konsumiert ... in F7 hast du die negativen Folgen erkannt - jetzt ist dein NEIN nur noch relativ - du hast doch trotz dieser Erkenntnis weiter konsumiert !?"
Ich stell die Frage mal anders ...
Du hast doch in der Zeit von 1985 - Ende 1987 auch negative Folgen erkannt !? Wenn du diese zBsp. 1986 erkannt hast ... dann hast du doch trotz Erkenntnis bis Ende 1987 weiter konsumiert.
Jetzt alles klar ??? :smiley2204:

Also gehe ich hier lediglich auf den (einmaligen) Kokainkonsum sowie auf den Cannabiskonsum in der Woche vor Auffälligkeit ein oder sollte ich mich hier auf den Kokainkonsum beschränken?
Da beide Drogen bei deiner Auffälligkeit festgestellt wurden, würde ich auch für beide den Konsumgrund angeben. Jeweils ein Satz reicht hier.
 
Eine Frage noch, bitte nicht falsch verstehen ich bin in keinster Weise homophob und neige auch nicht irgendwelchen populistischen Schmarn einfach zu glauben. Mein grundsätzliches Credo lautet "Jeder soll nach seiner Façon selig werden".

Der Kokainkonsum erfolgte ja auf einer privaten Weihnachtsfeier/-essen, ich bin mir nicht sicher ob es relevant ist aber von den insgesamt zehn anwesenden Personen waren außer meiner damaligen Affäre und ich nur Schwule anwesend.
Glaubt man dieser Studie (Klick mich) ist der Konsum illegaler Drogen unter Homosexuellen "sieben Mal höher" als bei der Gesamtbevölkerung.

Insgesamt wirkte das an jenem Abend auch so .... wie beschrieben.... als ob Kokainkonsum das normalste der Welt wäre -Zitat aus der Studie "Außerdem sei der Drogenkonsum in der Szene häufig normal, wodurch viele junge Homosexuelle leichter Zugang zu den Drogen hätten. Auch der Gruppendruck sei dort höher."

Soll ich die sexuelle Ausprägung der anwesenden selbst erwähnen oder nur auf evtl. Nachfrage des VP/GA.

Grüße der Radfahrer
 
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