Wiederholungstäter 1,2 Promille E-Roller

Sabo

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

muss ich als Wiederholungstäter auf dem E-Roller eine MPU machen, auch wenn mein Promille-Wert unter der 1,6 Promille Grenze war (1,2 Promille)?

zu meinen Angaben:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe:1,79
Gewicht: 88
Alter:29

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 18.02.24
BAK: 1,2 Promille
Trinkbeginn: 19 Uhr
Trinkende: 23 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 24 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Trunkenheitsfahrt mit Fahrrad (2,3 Promille 2021)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): N/A

Bundesland: Hessen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 2-mal pro Woche
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: nein
Welche Stelle (MPI): nein
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? Ja, eine
Wer hat das Gutachten gesehen?: N/A
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: N/A

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Trunkenheitsfahrt mit Fahrrad, 2,3 Promille. MPU bestanden nach Abstinenz
 
Hallo und willkommen im Forum

MPU bestanden nach Abstinenz

Da ist schon mal ein Logikfehler. Abstinenz heißt für den Rest seines Lebens (in deinem Fall) keinen Alkohol mehr zu sich zu nehmen, egal in welcher Form. Ansonsten ist die Rückfallgefahr und damit verbundene Gefahr zu hoch um dich am Straßenverkehr teilnehmen zu lassen.

Dass das zutrifft hast du ja nachdrücklich bewiesen.

muss ich als Wiederholungstäter auf dem E-Roller eine MPU machen

Ja, da die erste nachgewiesene Alkoholfahrt noch gespeichert ist.

Nebenbei: Je nach den Begleitumständen hätte eventuell auch die Fahrt alleine ohne deine Vorgeschichte bereits für eine MPU-Forderung gereicht. Ab einer Promillehöhe von 1,6 muss eine MPU gefordert werden, ab 1,1 Promille kann eine MPU gefordert werden, sofern die Begleitumstände auf eine deutlich höhere Alkoholverträglichkeit / Alkoholgrenze hinweisen.

Mit deiner Vorgeschichte (2,3 Promille) wirst du bei der folgenden MPU eine Schippe drauflegen müssen. Also erklären, warum deine damaligen Vermeidungsstrategien nicht funktioniert haben und was du jetzt anders machen willst. Zudem sehe ich mindestens 15 Monate Abstinenznachweise. Und danach natürlich ein abstinentes restliches Leben.

Ob eventuell ein Fahrradfahrverbot im Raum steht vermag ich nicht zu beurteilen, halte das aber für unwahrscheinlich.
 
Hey Murphy,

vielen lieben Dank für deine Antwort, hast mir sehr geholfen :)

dann geht es jetzt wohl fleißig los mit dem abstinenten Leben
 
Moin Barns,
ja, das sollte eigentlich kein Problem sein. Beim letzten Abstinenzprogramm hat das problemlos geklappt :) werde trotzdem wahrscheinlich mal zur Suchttherapie o.Ä. gehen.
 
Hallo zusammen,

erstmal der FB:

zu meinen Angaben:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe:1,79
Gewicht: 88
Alter:29

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 18.02.24
BAK: 1,2 Promille
Trinkbeginn: 19 Uhr
Trinkende: 23 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 24 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Trunkenheitsfahrt mit Fahrrad (2,3 Promille 2021)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): N/A

Bundesland: Hessen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: -
Ich lebe abstinent seit: Oktober 2024

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: Ja, 12 Monate
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 28.11.25
Welche Stelle (MPI): AVUS Frankfurt
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Ja, eine
Wer hat das Gutachten gesehen?: Ich + Verkehrspsychologe
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: negatives Gutachten. Empfehlung von Fortführung der therapeutischen/ beratenden Maßnahmen.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Trunkenheitsfahrt mit Fahrrad, 2,3 Promille. MPU bestanden nach 6 Monatigen Abstinenz


nun zu meinem Problem.

ich hatte vor zwei Wochen MPU und habe nun ein negatives Gutachten erhalten und bräuchte Hilfe, wie ich am besten weiter mache.
Entweder nochmal zur selben Stelle (Avus Frankfurt) oder eine besser zu einer anderen MPU-Stelle.
Bei Option 1: ich würde hier mit 15 Monaten Abstinenz nachweisen dann hingehen, reichen 3 Monate, dass der Gutachter mir meine Erkenntnisse bzw. Veränderungen "glaubt"?

Der Gutachter hatte einige Aufarbeitungsdefizite festgestellt (ich habe das Gutachten auch angehängt) z.B. das ich viele Ähnlichkeiten meiner Strategien zur ersten MPU hatte. Ich habe dies mal zusammen gefasst, mit meiner Aufarbeitung dieser:

Aufarbeitungsdefizite (in fett die Aussagen des Gutachter und in dünn meine Aufarbeitung):

  • Spezifische situative, emotionale und gedanklichen Faktoren für Rückfall zu unspezifisch beschrieben
  • Gründe warum anbahnenden Rückfall nicht erkannt fehlen:
  • Fehlendes Wissen über gedankliche Warnzeichen
  • Kopplung von Situation und Konsum nicht erkannt
  • Verharmlosung
  • Stark positive Emotionen auch als Risikofaktor -> Selbstüberschätzung

  • Warum haben Strategien und Verhaltensweisen nicht vor Rückfall geschützt (was waren Strategien)
  • Strategien teilweise nicht angewendet, weil wieder Trinken nicht als Problem gesehen
  • Alte Gewohnheiten, vor allem auch Orte
  • Gedanke Konsum kontrollieren zu können
  • Intrinsische Motivation? (eventuell riskant zu sagen)
  • Wiederlangen von Führerschein als erstes inneres Motiv für Verzicht angeführt
  • Motive außer Führerschein:
  • Gesundheit und Wohlbefinden
  • Besserer und klarer Umgang mit Problemen und Ängsten
  • Angst vor Alkoholismus
  • Anerkennung von Freunden
  • Gesteigerte berufliche Leistung

  • Leicht widersprüchlich in Hinblick auf Verzichtnotwendigkeit
  • -> Erkenntnis der erheblichen Schwierigkeiten bei Steuerung des Alkholkonsums fehlt
  • -> Einsicht, dass es schwer fällt Konsum zu steuern von meiner Seite nötig

  • Zu unspezifisch beschrieben, inwiefern tiefergehende und spezifische zusätzliche Erkenntnisse im Vergleich zur ersten MPU hinsichtlich Problembewältigungsstrategien
- hier habe ich ehrlich gesagt noch nichts, da ich in der ersten MPU hier schon ziemlich viel abgedeckt hatte​
  • Stabile Lebensumstände gut, aber auch nicht geschützt vor Rückfall

  • Detaillierter mit Rückfallgefahren und spezifischen emotionalen und gedanklichen Warnzeichen eines Rückfalls auseinandersetzen (habe hier mal die generellen gelistet, Punkt 1,2 und 4 treffen bei mir zu):
  • Postive Trinkanlässe -> Belohnung, Soziale Anlässe, „Freiheit/Sprengen der Gesellschaftlichen Ketten“
  • Risikounterschätzung
  • (potentielle Warnzeichen: vernachlässigen von Sport, Hobbys und Routinen die glücklich machen)
  • Vermissen der alten Zeit
  • (Stimmungsschwankungen)
  • (Soziale Isolation)
  • (Defensiv reagieren, wenn jemand Stimmung anspricht)


  • Strategien zur Bewältigung von Belastungssituationen erweitern, da ähnlich zu ersten MPU
  • Soforthilfe: Sport
  • Langfriste Strategien: bessere Emotionsregulation (Meditation), Therapie
  • „Aushalten von Druck“?
  • Teilen der Erfolgreichen Erlebnisse


  • Kritisch: Umfeld nicht geändert
  • Einweihen der Freunde, dass es nicht einfach ist
  • Situationen wie Bar komplett meiden
  • Starke Trinker meiden, nur Events bei denen nicht getrunken wird

Anmerkung gelegentlich Alkoholfreies Bier (ich habe gesagt alle paar Monate mal ein Alkoholfreies Bier, mir ist die Gefahr jedoch bewusst.)

-> nächstes Mal Frage verneinen

Was haltet ihr von meinen Antworten? Muss ich da noch mehr nachlegen bzw. spezifischer werden?

Vielen Danke schon mal im Voraus :)
 

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Hallo Sabo,

ich habe deine beiden Themen zusammengeführt.

Für die Helfer hier wäre es sicher besser, wenn du den Fragebogen für eine Alkohol-MPU ausfüllen würdest und darin ausführliche Antworten gibst, aus Stichpunkten heraus ist es schwierig eine Einschätzung zu geben.
Daraus kann dann auch eher abgeleitet werden, ob eine erneute MPU beim gleichen MPI in deinem Fall sinnvoll ist und welcher Zeitraum dafür benötigt wird.
 
Es ist vor allem wichtig, dass deine Aufarbeitung auf dem 1.GA aufbaut, weil dieses noch in der Akte ist.
Um dir also zielorientiert helfen zu können, solltest du auch dieses hier zur Verfügung stellen.
 
Ich bin mir nicht sicher die zeitliche Reihenfolge richtig verstanden zu haben. Einige Daten habe ich nach bestem Wissen eingesetzt, da kann ich falsch liegen. Deshalb meine Frage in wie weit ich richtig liege?

2021: Fahrrad 2,3 Promille
2023 oder 2024: 1. MPU bestanden mit Abstinenz und einem halben Jahr Abstinenznachweisen
2024: E-Scooter 1,2 Promille
28.10.2025: 2. MPU, negativ mit einem Jahr Abstinenznachweisen
Nächster MPU-Wunsch: In drei Monaten mit 15 Monaten Abstinenznachweisen

Ich gehe davon aus, das du das zweite Gutachten nicht bei der Führerscheinstelle abgegeben hast.

Der Gutachter hatte einige Aufarbeitungsdefizite festgestellt (ich habe das Gutachten auch angehängt) z.B. das ich viele Ähnlichkeiten meiner Strategien zur ersten MPU hatte.

Richtig. Der Gutachter erwartet das du erkannt hast, warum du wieder rückfällig geworden bist und was du geändert hast, damit das nicht wieder passiert. Dazu konntest du nichts sagen. Jedenfalls keine realistischen Angaben machen.

Wie @joost bereits schrieb müssten wir für konkrete Tips das erste Gutachten kennen.

Das war aber nur ein Teilproblem deiner Angaben. Insgesamt hast du offensichtlich viele Worthülsen verwendet, konntest aber nicht konkret beschreiben, wie du die mit deinem Leben füllst. Das gleiche zeigt deine "Aufarbeitung" im Vergleich mit den Angaben des Gutachters. Das es bei der MPU um dich und dein Alkoholproblem geht wird nicht ersichtlich.

Wenn du wieder zur Avus Frankfurt gehst liegt denen das negative Gutachten vor. Das du dem Gutachter erklären kannst, warum du in 3 Monaten Verhaltensänderungen in dein Leben integriert hast, die innerhalb eines Jahres nicht möglich waren, halte ich für unwahrscheinlich.

Für mich ist aktuell dein Hauptproblem, das du dein Alkoholproblem nicht akzeptierst und deshalb eher dozierst als von dir berichtest. Bei vielen deiner Antworten der Aufarbeitung drängt sich direkt die Nachfrage auf: Was meinst du konkret? Der Gutachter erwartet direkt konkrete Angaben, kein besserwisseres Geschwafel mit (zudem vermeintlichen) Allgemeinwissen.

Das fällt auch in der Zusammenfassenden Befundwürdigung auf: Der Gutachter muss sehr oft nachfragen (was bei einer MPU grundsätzlich schlecht ist), erhält aber trotzden keine ausreichenden Antworten.
 
Hier ist erstmal noch der ausgefüllte Frageteil (noch von vor der zweiten MPU, sind also definitiv viele Lücken drin und vor allem der großen Fehlannahme, dass ich in Kategorie A3 eingeordnet werde):

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Erste Fahrt
19.01.2020 Kontrolle Gießen

Auf dem Fahrrad, BAK um 04:02, Kontrolle um 03:15.

Auf dem Rückweg von Party mit Fahrrad. Ich kannte wenig Leute, viel getrunken und trinkspiele. Vertraute Strecke, auf Tigerkostüm. Schlangenlinienen, Ausfallerscheinungen bei auf Fahrrad steigen.


Zweite Fahrt
25.02.2024 00:24 Kontrolle Mannheim Neckarau

Auf dem Weg zur Disco Kontrolle auf E-Roller. Strecke ca. 3,5 km. Nach 5 min auf ca. Hälfte der Strecke Kontrolle. Am Abend davor mit Freunden getroffen in Mannheim und vor der Party getrunken. Ca. 4 Bier und 1 Longdrink (4 cl). Im Zeitraum von 20:00-23:30.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Erste Fahrt

8 Bier + 4 Schnäpse + 20 cl Vodka
Zweite Fahrt
5 Bier + 2 Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Erste Fahrt

Strecke gesamt ca. 3 km. Nach 10 Minuten auf 2/3 der Strecke Kontrolle.


Zweite Fahrt
Strecke gesamt ca. 3,5 km. Nach 5 min auf ca. Hälfte der Strecke Kontrolle.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Erste Fahrt

Nein, starke Ausfallerscheinung mit Sturz zu Beginn.


Zweite Fahrt

Nein, Gleichgewichtssinn eingeschränkt.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Erste Fahrt

Keine Gedanken gemacht. In Vergangenheit oft mit dem Fahrrad gefahren und nie etwas passiert.


Zweite Fahrt

Eigentlich mit Straßenbahn gefahren, aber Straßenbahn ist auf halber Strecke angehalten. E-Roller stand an Station -> Risikofreudige Entscheidung E-Roller zu fahren

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


-> Ja, siehe erste MPU

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Früher oft mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Daraus die Folgerung “was soll schon passieren”.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erster Kontakt als Kind, Eltern haben ab und zu mit Freunden 1-2 Gläser Wein oder 1-2 Bier beim Grillen/ Restaurant getrunken.

Erster Konsum mit 15, damals waren die ersten Freunde 16 und es wurde ein Six-Pack Mischbier geteilt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

1-2 Mixbier ab und zu am Wochenende mit 15-6

Mit 18 Abi jedes Wochenende 4-5 Bier a 0,5 Liter

Danach Studium. Hier dann auch mal 7-8 Bier, mit Freuden, Partys, nach Trennung. In Beziehung auch weniger.

Dann während der erste Abstinenz gar nichts.

Nach 1 MPU / Abstinenz deutlich weniger Alkohol. Langsame Steigerung der Menge, aber verringerte Frequenz -> Arbeitsleben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

4 Mal im Monat im Studium reisen. 4-8 Bier

Im Berufsleben 2 Mal im Monat an Wochenenden. Ca 6 Bier




11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Immer mit Freunden (Grenze nie alleine zu trinken immer gesetzt und gehalten). Bei Party, Barabenden, Grillen/Freizeit, Urlaub im sozialen Kontext.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Trinken in Gruppen, bei Events.

Gute Laune / Locker werden

Verdrängen unangenehmer Situationen, sozialer Ängste

„Sprengen gesellschaftlicher Ketten“ -> es egal was andere Denken im betrunkenen Zustand.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Lockerer, lustiger, mutiger, weniger Nachdenken „was denken die anderen“.

Geselligkeit oft Trunkenheit verwechselt.

Bei viel Alkohol dann oft nach Hause gegangen/müde.



Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:



13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)

Verwechselung Geselligkeit mit Konsum. -> Gewöhnung an Trinken im Beisammensein.

Oft „Trinken“ als Flucht/Vermeidung von Situationen.

Mut um Konflikte zu verbalisieren.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, außer mal lange geschlafen/verkatert -> Kommentar der Eltern o.Ä.. + MPU Nummer 2.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Oft Planung um Alkoholkonsum herum an den Wochenende. Suche nach Party und Gesellschafft, da ungern alleine. Ansonsten keine Probleme mit Beziehungen/Arbeit/Studium


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Logischerweise vor Abstinenz.

Nein, kleine Auf und Abs. Alkohol nicht benutzt um größere Problem und Sorgen zu verdrängen. Auch jetzt Abstinent größere Probleme „erfolgreich gemeistert“ und verwunden.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, immer irgendwann nach Hause gegangen. -> Bewusste Entscheidung

Sogwirkung nach zweiter Abstinenz unterschätzt. Mir hat das Wissen über Konsummuster gefehlt.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, in Klausurenphasen mal wenig bis gar nix getrunken und während der ersten Abstinenz.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Alkoholgefährdet. Keine Sucht, da nie alleine, keine hohe Freqzenz

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich werde auch in Zukunft abstinent leben. Gemerkt, dass man schnell wieder in alte Muster fällt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Oktober 2024

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, aber sehr selten.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Zuerst wegen MPU (erste), aber gemerkt es ist besser ohne. Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Umgang mit Problemen/Ängsten, vor allem in sozialen Kontext. -> größeres Selbstbewusstsein. Kein „Schleier“ vor dem erlebten.

Deutlich stärkeres Immunsystem

Keine Lust auf Abhängigkeit

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Zuerst wegen Führerschein, dann nach und nach auch positive Effekte. Kein Grund für eine frühere Aufgabe.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Zuerst nicht ganz ohne „Lust“ aber dann immer einfacher. Direkt aufgehört. Umstellung positiv, da schnell positive Resonanz von Freunden und Überwindung der kleinen Ängste und Konflikte. Genaues Beobachten der eignen Gewohnheiten „Trinken von Getränken in Situationen“ und abstellen dieser. Freude über Erfolge.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Leistungsfähiger, motivierter, mehr Antrieb für Hobbys und soziale Aktivitäten ohne Alkoholkonsum. Besseres Immunsystem. Positiveres Erleben von Events wie Geburtstagen


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Gelernt, dass Situationen wie Partys/Feiern immer wieder auftreten und ich nicht ganz aus dem Weg gehen werde. Klare Kommunikation an Freunde über abstinenz. Gelernt auch auf Partys stabil abstinent zu sein. Auch wenn „Gefährdungssituation“. Sonst Rückzug aus Situation

Folgen vorhalte wie schädliche Auswirkungen


28 Können Sie ich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurück zu fallen?
(mit Begründung)

Ja, -> siehe MPU Nr.2. Aber ich schätze Risiko gering ein (2-3 von 10). Sicherungsnetz durch professionelle Hilfe (Hr. Reinhard, Diakonisches Werk Marburg). Freunde die kein Alkohol trinken

gefährliche Situationen: Situationen wie fremde Umgebung, Trennung, Party, Verlust Familienmitglied.

Wenn doch:

Gefühlen wie Scham stellen und Situation erörtern


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Nicht notwendig, ich werde nicht mehr trinken.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ernsthaftigkeit erster MPU semi -> zweite bei Diakonisches Werk mit Suchttherapeut, Gespräch mit Freunden die Abstinent Leben und teilweise selber MPU/Therapie gemacht haben über Ursachen. (Ähnlichkeit Selbsthilfegruppe)
 
Hier ist noch das erste Gutachten
 

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Hallo Mr. Murphy,

danke dir schonmal für deine ausführliche Antwort.

deine Annahme bezüglich der Daten sind korrekt.

das meine Aufarbeitung noch nicht gut ist ist mir klar, ich habe hierzu auch noch Termine mit meinem Verkehrspsychologen, bei denen wir das ganze aufarbeiten.

Mir ist auf jeden Fall klar, dass ich ein Alkoholproblem habe (sonst säße ich wohl nicht zum zweiten mal in einer MPU). Ich habe hier auch erstmal grob Wissen über Rückfall aus dem Internet gesucht und versucht mit meinen Antworten zu füllen (vielleicht deshalb der Dozenten-Stil).
Ich bin natürlich auch gerne offen für Tipps in der Hinsicht :)


Was wäre den ein realistische Zeitrahmen, wenn man zur selben Stelle gehen würde?

Viele Grüße,
Sabo
 
Was wäre den ein realistische Zeitrahmen, wenn man zur selben Stelle gehen würde?
Ich sehe jetzt weniger das Problem, wann du zur selben Stelle gehen könntest, sondern dass du mit dieser „Aufarbeitung“ leider nirgendwo bestehen würdest.

Ich würde dir empfehlen, erst einmal eine fundierte Aufarbeitung zu machen und dann entscheiden, zu welcher BfF du gehen könntest.
Meiner Einschätzung nach brauchst du dafür mindestens 6 Monate.
 
Sorry, Du hattest schon eine MPU und dann solche nichtssagenden und inhaltslosen Antworten??
Bin tatsächlich zur Zeit etwas entsetzt….
 
Hallo Ihr,

da mir die Klatsche schon ganz schön dolle wehtut, die ihr mir hier verbal verabreicht habt, habe ich den Fragebogen nochmal überarbeitet in selbstkritisch und ohne Telegramstil, ich denke das hat zur Befremdung beigetragen. Ich werde wie gesagt nochmal mit meinem Therapeuten nacharbeiten, aber freue mich gerne über (konstruktive) Kritik an spezifischen Punkten.

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Erste Fahrt
19.01.2020 Kontrolle Gießen

Auf dem Fahrrad, BAK um 04:02, Kontrolle um 03:15.

Ich war auf dem Rückweg von Motto-Party mit dem Fahrrad. Ich kannte wenig Leute auf der Party (siehe späteren Teil). Auf der Party habe ich viel getrunken (vor allem bei Trinkspielen). Der Heimweg war eine vertraute Strecke (Weg zur Uni). Ich hatte ein Tigerkostüm an (da Mottoparty) Auf dem Heimweg fuhr ich Schlangenlinien. Beim aufs Fahrrad steigen stürzte ich bereits.


Zweite Fahrt
25.02.2024 00:24 Kontrolle Mannheim Neckarau

Ich war auf dem Weg zur Disco. Ich wurd auf einem E-Roller angehalten. Am Abend (Zeitraum davor) hatte ich mich mit Freunden getroffen in Mannheim und vor der Party getrunken. Ca. 4 Bier und 1 Longdrink (4 cl). Im Zeitraum von 20:00-23:30.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Erste Fahrt

8 Bier + 4 Schnäpse + 20 cl Vodka


Zweite Fahrt
5 Bier + 2 Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Erste Fahrt

Strecke gesamt ca. 3 km. Nach 10 Minuten auf 2/3 der Strecke Kontrolle.


Zweite Fahrt
Strecke gesamt ca. 3,5 km. Nach 5 min auf ca. Hälfte der Strecke Kontrolle.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Erste Fahrt

Nein hatte ich nicht, starke Ausfallerscheinung mit Sturz zu Beginn.


Zweite Fahrt

Nein, mein Gleichgewichtssinn war eingeschränkt.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Erste Fahrt

Ich hatte mir keine Gedanken gemacht. In Vergangenheit bin ich oft angetrunken und betrunken mit dem Fahrrad gefahren und mir ist nie etwas passiert.


Zweite Fahrt

An dem Abend bin ich eigentlich mit Straßenbahn gefahren, aber Straßenbahn ist auf halber Strecke angehalten. Es stand ein E-Roller an Station. Betrunken habe ich dann die risikofreudige Entscheidung getroffen E-Roller zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Ja, siehe erste MPU.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Früher oft betrunken mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Daraus folgerte ich: „was soll schon passieren“. Ich habe hier die Gefahr verharmlost. Mit dem Auto bin ich nie betrunken gefahren.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meinen ersten Kontakt hatte ich als Kind (kein Konsum), Eltern haben ab und zu mit Freunden 1-2 Gläser Wein oder 1-2 Bier beim Grillen/ Restaurant getrunken.

Mein erster Konsum war mit 15, damals waren die ersten Freunde 16 und konnten Alkohol kaufen. Wir haben uns damals ein Six-Pack Mischbier geteilt o.Ä.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter von 15-16 trank ich 1-2 Mixbier ab und zu am Wochenende.

Mit 17-18 kam dann die Abizeit, hier habe ich jedes Wochenende ca. 4-5 Bier a 0,5 Liter getrunken

Danach kam ich ins Studium. Hier dann auch mal 7-8 Bier, mit Fremden und Freunden, auf Partys, in Bars. In Beziehung oder Klausuren trank ich auch mal weniger, aber trotzdem regelmäßig. Mein Konsum blieb hier in der Zeit von 18-26 relativ gleich.

Dann kam für mich die erste Abstinenz, hier trank ich gar keinen Alkohol mehr.

Nach der ersten MPU Abstinenz trank ich erstmal für ein kurze Zeit weniger Alkohol, da mir bewusstwurde, dass ich definitiv gefährdet bin in die Sucht zu rutschen. Jedoch war ich nach ein paar Monaten wieder bei denselben Trinkmengen, auch wenn in etwas verringerter Frequenz, da ich im Arbeitsleben ankam.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

4-mal im Monat im Studium und auf Reisen. Ca. 8 Bier

Im Berufsleben 2-mal im Monat an Wochenenden. Ca 6-8 Bier


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit wem: Ich habe immer mit Freunden getrunken (hier kann ich stolz und ehrlich sagen: ich habe mir die Grenze nie allein zu trinken immer gesetzt und gehalten, ich hatte schon immer Angst davor traurig und allein als Alkoholiker zu enden).

Wo: Bei Parties, Barabenden, Grillen/Freizeit, Urlaub im sozialen Kontext, Festivals, Konzerten.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe in Gruppen, bei Events etc. getrunken. Hier waren vordergründig, oder was ich mir immer selbst eingeredet habe, um Gute Laune zu bekommen und lockerer zu werden/ Spaß zu haben.

Bei genauerer Reflexion habe ich auf jeden Fall festgestellt, dass ich Alkohol oft zum Verdrängen sozialer Ängste (ich bin nicht lustig genug, nicht unterhaltsam u.Ä.), sowie zum Entkommen aus unangenehmen Situationen („ich geh mir mal ein Bier holen“) verwende.

Auch habe ich früher oft Alkohol getrunken, um meine Angst vor Ablehnung bei Frauen zu betäuben, bzw. um mutig zu werden jemanden anzutanzen/anzusprechen (wer hätte es gedacht, hat meistens nicht geklappt).

Außerdem habe ich oft Gesellschaft in Form von gemeinsamem Trinken gesucht, da es mir oft nicht einfach fällt und fiel alleine zu sein (vor allem aus Angst irgendetwas zu verpassen, andere haben Spaß ohne mich etc.)

Ein weiterer Grund war glaube ich ein bisschen das „Sprengen der gesellschaftlichen Ketten“ durch den Konsum. Betrunken war mir deutlich egaler was andere Denken (für mich im Nachhinein auch ein starker Hinweis auf meine innere Unsicherheit).


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Ich wurde oft (aus meiner Perspektive) lockerer, lustiger, mutiger und mir wurden egaler, was andere über mich denken. Ob andere Menschen das genauso gesehen haben, ist natürlich eine andere Geschichte. Für mich funktiorte der Alkohol in dieser Hinsicht jedoch als Verstärkungsmittel meiner Emotionen und zur Unterdrückung von Ängsten.

Ich fühlte mich auch geselliger und hatte deutlich mehr Lust mit anderen Menschen Zeit zu verbringen. Retroperspektiv habe ich hier auch die Lust auf Alkoholkonsum mit Geselligkeit verwechselt.

Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:



13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)

Weil ich eben oft Ängste unterdrückte oder dies versuchte. Oder eben um manchmal aus der Situation in eine andere zu fliehen.

Manchmal gab mir auch Alkohol den Mut Konflikte zu verbalisieren, was ich mich bei einem geringen Pegel nicht traute.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Tatsächlich hier eher ein Nein, außer oft zu lange geschlafen und Kater. Von den Eltern gab es schonmal einen Kommentar der Eltern „wann stehst du endlich mal auf“. Ich war jedoch nie aggressiv oder ähnliches und auch meine Uni und Arbeit habe ich immer hingekriegt.

Natürlich war dann die erste MPU (gerade mit dem hohen Promillewert) ein deutlicher Hinweis.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe oft meine Planung der Wochenenden um Alkoholkonsum herum gemacht. Ich war immer auf der Suche nach der nächsten Party und Gesellschafft von Freunden, die auch trinken. Ansonsten hatte ich keine Probleme mit Beziehungen/Arbeit/Studium durch Alkohol (Studium hätte eventuell schneller gehen können, aber unterm Strich bin ich doch ganz zufrieden).

In meinen Beziehungen habe ich Alkohol allerding eingesetzt, um Probleme zu verbalisieren, wenn ich mich nicht getraut habe, Konflikte anzusprechen (mit Freunden). Mit meinen Eltern habe ich grundsätzlich eine gute Beziehung, aber hier habe ich oft meinen Konsum am Wochenende über Zeit mit meinen Eltern gestellt („Hallo und Tschüss, ich geh Freunde treffen/feiern“), was unterm Strich Einfluss auf die Beziehung hatte.

Ich habe mir auch mehrfach Beziehungen gesucht, bei denen Freunde oder Partner ebenfalls getrunken haben. Dadurch habe ich meinen Konsum a) normalisiert und b) hatten meine Partnerinnen kein Problem mit meinem Konsum.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Logischerweise vor der Abstinenz.

Sonst über die Zeit davor nicht, es gab kleine Auf und Abs, aber unter dem Strich habe ich relativ konstant viel Alkohol getrunken. Ich kann ehrlich sagen, dass Alkohol nicht benutzt habe, um größere Problem und Sorgen zu verdrängen. Auch jetzt Abstinent größere Probleme „erfolgreich gemeistert“ und verwunden (mein Vater ist momentan suizidal, ich habe eine harte Trennung vor 1,5 Jahren hinter mit).


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich habe definitiv zu viel getrunken an vielen Abenden. Es kam zwar nicht vor, dass ich mich übergab, aber ich war definitiv zu betrunken um „klar zu denken“ und mich selbst zu koordinieren. Vor allem habe ich die Kontrolle über meine Wochenendplanung verloren.

(An dieser Stelle: hier ist ja ein ICD-Kriterium für Sucht, was abgefragt wird. Kann ich hier ehrlich antworten, ohne dass ich sofort in die Suchtkategorie eingeordnet werde?).


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, in Klausurenphasen habe ich mal wenig bis gar nix getrunken und während der ersten Abstinenz. An Abenden, an denen ich Fahrer gemacht habe, habe ich ebenfalls nicht getrunken, auch wenn das nicht oft vorkam.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: Ich habe mich als „normal“ gesehen. Keine Sucht, da nie alleine, nicht täglich.

Heute: Alkoholmissbrauch, gefährdet/Nahe an der Sucht. Ich hatte jedoch noch nie ein Entzugssyndrom und habe meine Pflichen, andere Vergnügen und Sport nie vernachlässigt.






Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich werde auch in Zukunft abstinent leben. Ich habe nach der ersten MPU gemerkt, dass man schnell wieder in alte Muster fällt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Oktober 2024

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, aber sehr selten -> wurde mir tatsächlich angekreidet. Ich werde hier definitiv nächstes mal verneinen. Mir ist die Gefahr von der Ähnlichkeit zu Bier mit Alkohol bewusst.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Zuerst wegen meiner ersten MPU. Bzw der zweiten MPU. In den letzten Monaten habe ich gemerkt es ist definitiv besser ist ohne. Ich bin gesünder, funktioniere bei der Arbeit besser, mein Umgang mit Problemen/Ängsten hat sich deutlich verbessert, vor allem in sozialen Kontext. Ich habe definitiv größeres Selbstbewusstsein und traue mich auch deutlich öfter in Konflikte. Auch habe ich nach Abenden mit Freunden keinen „Schleier“ vor dem erlebten.



Keine Lust auf Abhängigkeit

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Bei der ersten MPU zuerst wegen dem Führerschein. Jedoch bin ich wieder rückfällig geworden.

Bei der zweiten MPU dann, weil mir klar geworden ist, dass ich etwas an meinem Leben ändern muss, wenn ich nicht als Alkoholiker enden will. Das ich so „dumm“ (bei genauer Betrachtung wohl eher Sucht) war, ein zweites Mal meinen Führerschein zu verlieren, war hier ein Weckruf. Auch hier war aber der Führerschein für mich eine starke Motivation, da irgendwann im nächsten Jahr für mich ein Jobwechsel ansteht und ich gerne eine Führerschein für die Bewerbung haben würde.

Warum nicht schon eher: mir hat die Problemeinsicht gefehlt, bzw. ich habe mir nach der ersten MPU noch nicht ganz eingestehen können, dass ich ein ernsthaftes Problem mit Alkohol habe.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Zuerst nicht ganz ohne „Lust“ aber dann immer einfacher. Ich habe zu Beginn beider Abstinenzen direkt aufgehört. Die Umstellung habe ich beide Male positiv erlebt, da ich positive Resonanz von Freunden bekam. Beim zweiten Mal kommt hinzu, dass ich mir sehr aktiv überwinde, mich kleinen Ängste und Konflikte zu stellen. Ich habe mich genau beobachtet und festgestellt, dass ich trotzdem manchmal Getränke trinke/hole zur Situationsflucht (meistens ein Glas Wasser). Auch hier habe ich aktiv gelernt die Situation meistens auszuhalten. Ich freue mich tatsächlich hier sehr über meine Erfolge


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Siehe im Prinzip Punkte 23. Ich bin leistungsfähiger, motivierter, mehr Antrieb für Hobbys und soziale Aktivitäten ohne meinen Alkoholkonsum. Ich bin gesünder und erlebe soziale Events wie Geburtstage trotzdem positiv.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Gelernt, dass Situationen wie Geburstage/Firmenfeiern immer wieder auftreten und ich nicht ganz aus dem Weg gehen werde. Ich habe meinen Freunden klar Kommuniziert das ich abstinent lebe. Auch wenn ich in „Gefährdungssituationen“ wie neue soziale Umfelder bin. Im Notfall ziehe ich mich zurück aus Situation.

Des weitern halte ich mir vor, was passiert, sollte ich wieder trinken bzw. in welchen Sog ich wieder gerate.


28. Können Sie ich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurück zu fallen?
(mit Begründung)

Ja, kann passieren, ist ja schon einmal passiert -> siehe MPU Nr.2. Jedoch habe ich ein Sicherungsnetz durch professionelle Hilfe (Hr. Reinhard, Diakonisches Werk Marburg). Außerdem habe ich mir ein Netzwerk aus Freunde gebaut, die kein Alkohol trinken.

Gefahrensituationen sind hier Situationen wie fremde Umgebung, Trennung, Partys oder Verlust Familienmitglied (da Erinnerung an frühen Tod meiner Schwester.

Wenn doch Rückfall:

Ich muss mich Gefühlen wie Scham stellen und die Situation erörtern (am besten mit anderen) und professionelle Hilfe aufsuchen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Nicht notwendig, ich werde nicht mehr trinken.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein



Weiter Punkte für mich aus MPU 2, vielleicht auch interresant für andere mit zweiter MPU und ähnlicher Geschichte:

31. Was waren die Gründe, dass der sich anbahnende Rückfall nicht erkannt wurde?

Ich war selber nach meiner ersten MPU nicht wirklich überzeugt davon abstinent zu leben (Frage hier an die Community: ist das schlau, dass so zu sagen? Ich müsste hier ja dann argumentieren, warum ich diesmal überzeugter bin.) Mir war einfach die Größe meiner Alkoholproblematik nicht bewusst.

Außerdem hat mir das Wissen über Rückfall schlichtweg gefehlt um meinen Rückfall als Rückfall einzuordnen.



32. Warum haben die Strategien und Verhaltensweisen nicht vor Rückfall geschützt?

Ich habe die Strategien schlicht und einfach nicht konsequent angewendet. Hinzu kommt, dass ich wieder alte Orte aufgesucht habe, mit Trinkerfreunden abgehangen habe und meine alten Gewohnheiten wieder aufleben lassen habe.

Hinzu kommt, dass mir zwar meine Alkoholproblematik zu einem gewissen Grad bewusst war, ich mir aber immer noch eingeredet habe, dass ich meinen Alkoholkonsum steuern kann. Mittlerweile habe ich aber erkannt, dass ich das nicht ausreichend kann.



33. Was sind Rückfallgefahren und was sind spezifischen emotionalen und gedanklichen Warnzeichen eines Rückfalls?

Grundsätzlich sind Rückfallgefahren wieder die Situationen aus Frage 28.

Mit den Warnzeichen habe ich mich noch nicht genug beschäftigt, werde ich mit meinen Therapeuten aufarbeiten.

34. Welche weiteren Strategien zur Bewältigung von Belastungssituationen im Vergleich können Sie nennen? (Waren zu ähnlich bei zweiter MPU)

Auch hier muss ich mit meinem Therapeuten nochmal nacharbeiten (@Community: vielleicht habt ihr ja Tipps)

  • Konfrontation der unangenehmen Situation
  • Aushalten von Druck
 
Das Problem in deinem Falle ist, dass du nach kurzer Zeit die positive Prognose zerschossen hast.
Du hast direkt nach der MPU, in die du mit Abstinenz gegangen bist, weiterkonsumiert…?!
Du hast dich also durch diese MPU irgendwie gemogelt.
Da wird der nächste GA seeeeeeehr vorsichtig mit einer erneuten positiven Prognose !

Dass du in deinem Alter mit 2,3 Umdrehungen ein großes Problem hast, ist dir doch glaskar gewesen ?
Das hast du aber grob 4 Jahre ignoriert und lustig weiterkonsumiert und konntest nicht gegensteuern.

Die Frage ist: Warum ?

Deine Trinkhistorie ist komplett unglaubwürdig.
Mit 6-8 Bier erreichst du niemals 2,3‰

Mein Eindruck ist:
Du nimmst das nach wie vor auf die zu leichte Schulter….

Gut ist, dass du einen deutlich kleineren Promillewert hattest und, dass du dir jemand Fachlichen gesucht hast, mit dem du dem auf den Grund gehen möchtest.

Und auch wir helfen dir sehr gerne :smiley138:
 
Ich müsste hier ja dann argumentieren, warum ich diesmal überzeugter bin.) Mir war einfach die Größe meiner Alkoholproblematik nicht bewusst.
oh ja. Müsstest Du. Bisher hast Du nur eindrucksvoll belegt, dass das, was Du so erzählt, hohles Geblubber ist. Schall und Rauch. Das weiss der Gutachter jetzt. Er wird Dir (zu Recht) ziemlich misstrauen.
Ist Dir denn Deine Alkoholproblematik inzwischen so richtig bewusst? So echtecht?
 
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