Lavidasnipe
Stamm-User
So, nun einmal der von mir überarbeitete Fragebogen, mit Anpassungen, sowie kleineren Ergänzungen. Damit sichtbar ist, was geändert wurde, habe ich die Änderungen "kursiv" hinterlegt.
Was ist passiert (Vorgeschichte)?
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule, ich meine im Biologieunterricht der 7 Klasse hat unser Lehrer uns damals was zu Drogen erzählt.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum fand statt, als ich 18 Jahr alt war. Zum Zeitpunkt des erstmaligen Konsums war ich neugierig, da viele Leute aus meinem damaligen Umfeld Cannabis konsumiert haben.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Erstmalig konsumiert habe ich im Alter von 18 Jahren aus Neugier. Auch habe ich zu dem Zeitpunkt mit meinem Halbbruder zusammengearbeitet, welcher täglich konsumierte. Ich war neugierig und wollte dies auch mal ausprobieren. Anschließend erfolgte bis ca. 1 Monat vor der Auffälligkeit kein Konsum mehr, da ich oft den Job gewechselt habe. Ende 2014 entschied ich mich dazu, den damals ausgeführten Job wieder auszuüben. Ich bin wieder in der Firma angelangt, in der auch mein Halbbruder arbeitete. Da ich damals noch nicht so selbstbewusst war, wie ich es heute bin und ich mich leicht beeinflussen lassen habe, ist es ca. 1 Monat vor der Auffälligkeit zum erneuten Konsum gekommen und habe ca. alle 3 Tage einen Joint (mit)geraucht. Da ich zu dem Zeitpunkt nicht über das nötige Selbstbewusstsein verfügte und ich ein sehr angespanntes Verhältnis zu meinen Eltern hatte, fiel es mir schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und nein zu sagen. Ich pflegte eigentlich immer ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern, mein Vater war auch zeitgleich mein bester Freund. Allerdings hat sich das Verhältnis zu dem Zeitpunkt deutlich verschlechtert, da ich einige Entscheidungen getroffen habe, welche ich erst im Nachhinein überdacht habe. Ich habe zu diesem Zeitpunkt keinen richtigen Halt verspürt und habe mich von äußeren Einflüssen beeinflussen lassen. Seit dem Tag der Auffälligkeit allerdings, lebe ich abstinent.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe damals sehr wenig bis gar kein Alkohol getrunken. Maximal habe ich in der Woche 1 Bier á 0,33 Liter getrunken, in äußerst seltenen Fällen auch mal 2 Flaschen á 0,33 Liter. Sonst zu besonderen Anlässen (Geburtstag, Hochzeitstag, etc.) mal ein Glas Mischgetränk (0,2 cl. Alkohol, der Rest Cola (oder ähnliches).
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche am Tag ca. 12 Zigaretten und trinke, je nach Gegebenheit 4-5 Tassen Kaffee am Tag. Je nach Situation auch weniger.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe mich durch den Konsum krank gefühlt, obwohl ich es nicht war. Zudem habe ich bemerkt, dass meine Konzentrationsfähigkeit deutlich abgenommen hat. Auch wurde ich nachlässig und habe meine Arbeit und auch dann die Familie vernachlässigt. Lustlos habe ich mich auch gefühlt. Durch die Nachlässigkeit in jeglicher Hinsicht kam es zu Diskussionen mit meinem damaligen Chef, sowie auch mit meinen Eltern.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der bemerkbaren Folgen weiter konsumiert, habe eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, sowie auch mein Krankheitsgefühl nicht ernst genommen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC = 1,9 ng/nL / 11-OH-THC = negativ / THC-COOH = 26 ng/mL
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass in der Woche vor der Auffälligkeit maximal 2 Joints geraucht wurden.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit selbst fand kein Konsum statt, der Konsum, welcher am Tag der Auffälligkeit auffiel, fand am Vorabend gegen 23:30 Uhr statt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich konnte am Abend nach der Arbeit nicht abschalten. Ich habe versucht, mich mit meinen Eltern auszusprechen, diese habe ich jedoch nicht erreicht und ich war daraufhin sehr frustriert. Ich habe versucht durch den Konsum besser abschalten zu können, um kurzfristig die Probleme vergessen zu können.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Auffällig bin ich geworden, als ich meinen Stiefbruder, sowie 2 seiner Freunde zum Fußball bringen wollte, da diese sehr spät dran waren. Es erfolgte eine „allgemeine Verkehrskontrolle“.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Zweck der Fahrt war, meinen Stiefbruder und die Freunde von ihm, zum Fußball zu fahren, da diese spät dran waren (siehe F13?).
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke vom damaligen Wohnort zum Fußballplatz, wo es hätte hingehen sollen, waren ca. 12 KM. Nach Etwa 5 KM folgte die „allgemeine Verkehrskontrolle“.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis nach dem Konsum noch ca. 72 Stunden nachweisbar ist, werden dies ungefähr 10 Fahrten unter dem Einfluss von Berauschenden Mitteln gewesen sein.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zum Zeitpunkt des Geschehens habe ich den Konflikt nicht gelöst, da ich zum Zeitpunkt der Tat, keinen Konflikt hatte. Damals habe ich gedacht, dass wenn ich keinen Rausch mehr verspüre und ausgeschlafen bin, wieder fahrtauglich bin. Das von mir damals auch eine Gefahr ausging, habe ich nicht wahrgenommen. Heute werde ich den Konflikt lösen, indem ich weiterhin abstinent lebe.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter dem Einfluss von Cannabis sinkt die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit der Konzentration nimmt ab und auch die Empfindlichkeit der Augen ist deutlich beeinflusst. Auch werden die Geschwindigkeiten, sowie Distanzen falsch geschätzt, sodass dies eine Gefahr für einen selbst und für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Abhängig vom Konsum und Droge, kann man auch nach mehreren Tagen noch unter dem Einfluss von Drogen stehen. Da der Abbau von THC langsam voranschreitet, ist davon auszugehen, dass man nach dem Konsum noch mindestens 72 Stunden unter dem Einfluss steht. Die Abbauzeit ist ebenfalls von dem Konsummuster abhängig und kann ggfs. Auch länger andauern.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei einem Konsum, welcher täglich stattfindet, ist das Abhängigkeitsrisiko hoch. Durch täglichen Konsum entwickelt sich eine Routine, sodass es wahrscheinlich ist, dass der Konsum auch in größeren Mengen voranschreitet. Auch können durch täglichen Konsum gesundheitliche, sowie geistige Schäden die Folge sein. Zudem besteht die Gefahr, dass der Konsum auf härtere Drogen erweitert wird.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zu anfangs war es die Neugier, einen Rauschzustand zu erleben. Anschließend hat es mich für einen Moment alles um mich rum vergessen lassen, sei es die Arbeit, das ziemlich angespannte Verhältnis zu meinen Eltern, oder das mangelnde Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl. Ich habe in für mich schwierigen Situationen alles in mich hereingefressen und habe mit niemanden über diese geredet. Anstatt eine Lösung zu suchen, habe ich mich eingeigelt und niemanden an mich herangelassen. Auch wollte ich dazugehören und nicht immer der Spaßverderber sein, wie es sich teilweise anfühlte. Zudem war ich mir damals noch nicht sicher, welchen Berufszweig ich ausüben will, deshalb habe ich diverse Male den Job gewechselt, um mich zu orientieren. Ich habe viel „herumexperimentiert“, damit ich mir ganz sicher sein kann, welchen Job ich ausüben möchte. Ich war nicht entschlossen, hatte ein mangelndes Selbstbewusstsein, sowie auch wenig Selbstvertrauen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Als meine Eltern erfuhren, dass ich konsumiere, waren diese nicht gerade glücklich darüber, haben sich allerdings damit arrangiert. Allerdings hat sich das angespannte Verhältnis daraufhin verschlechtert. Auch meine damalige Freundin war nicht begeistert, als diese davon erfuhr. Der Konsum führte zu Diskussionen, welche letzten Endes dazu beitrugen, dass wir uns trennten.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Das äußerst angespannte Verhältnis zu meinen Eltern hat mich zum Nachdenken angeregt, sowie auch die Trennung meiner damaligen Freundin. Da ich die Hintergründe damals noch nicht wahrgenommen habe, habe ich versucht, durch den Konsum die Sorgen und Probleme zu vergessen.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Die erst Konsumpause folgte nach dem ersten Konsum, bis zum Konsum ca. 1 Monat vor dem Vorfall. Ich habe versucht in dieser Zeit mich neu zu ordnen und habe diverse verschiedene Jobs ausgeführt.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe damals auch ohne Drogen abschalten können. Jedoch hatte ich ein angenehmeres Gefühl durch den Konsum.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin der Überzeugung, dass jeder der Drogen nimmt, gefährdet ist in eine Abhängigkeit zu geraten. Bei mir jedoch habe ich keine Abhängigkeit feststellen können, da ich keinen Druck empfand, unbedingt konsumieren zu müssen.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Wenn ich zurückblicke, hätte ich diese verhindern können, wenn es bei dem Einmalkonsum geblieben wäre als ich 18 war. Leider habe ich erst spät darüber nachgedacht.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mich dazu entschieden, weil ich am Tag der Auffälligkeit erkannt habe, dass ich mir selbst kein Gefallen mit dem Konsum tue. Seitdem ich abstinent bin, ging es wieder bergauf. Ich habe endlich angefangen über meine Probleme und Sorgen zu sprechen und habe somit auch Unterstützung erhalten. Auch fühle ich mich nicht mehr krank, wenn ich eigentlich gesund bin.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Dazu entschieden habe ich mich am Tag der Auffälligkeit. Ich habe gemerkt, dass ich mir mit dem Konsum nur selbst schade. Als ich anfing, wieder über meine Probleme und Sorgen zu sprechen, haben sich meine Eltern gefreut und wir haben uns ausgesprochen.
Zudem lernte ich Ca. 2 Monate nach der Auffälligkeit meine jetzige Frau kennen, welche mich auch unterstützt hat über meine Probleme zu sprechen, was mir zusätzlichen Halt gegeben hat. Dadurch hat sich mein Selbstbewusstsein deutlich gestärkt.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe mein Leben in eine andere Richtung gelenkt. Dadurch, dass ich gelernt habe, über meine Probleme zu sprechen, ergeben sich die Lösungen in Zusammenarbeit mit der Familie und meiner Frau. Auch geht es mir in gesundheitlicher Hinsicht, sowie auch in privater Hinsicht besser. Außerdem sehe ich die Welt mittlerweile auch aus der Sicht eines Vaters, da meine Frau und ich 2 Töchter haben. Diese geben mir zusätzlich halt. Zusätzlich habe ich meine Berufsausbildung begonnen, welche erfordert, dass ich höchstkonzentriert bin. Im Anschluss an diese, habe ich vor, meinen Meister zu machen. Das Leben, wie ich es aktuell lebe, möchte ich auf keinen Fall aufgeben, da sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben haben.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Als ich mich dazu entschloss, abstinent zu leben bemerkte ich, dass ich mich nicht mehr krank fühlte, obwohl ich es nicht war. Zudem konnte ich mich durch meine Abstinenz neu ordnen und konnte somit auch mein Selbstbewusstsein stärken.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Dabei geholfen haben mir meine Familie und meine jetzige Frau, an die ich mich jederzeit, mit jedem Problem wenden kann. Professionelle Hilfe habe ich nicht in Anspruch genommen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und meine Frau sind stolz, dass ich die Umstellung gemeistert habe.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nach meiner Auffälligkeit hatte ich noch kurze Zeit engeren Kontakt zu meinem Halbbruder. Da ich nach der Auffälligkeit entschloss, mein Leben in eine andere Bahn zu lenken, habe ich den Job aufgegeben und den Kontakt eingeschränkt. Mittlerweile besteht nur noch ganz selten Kontakt. Auch mit den damaligen bekannten besteht kein Kontakt mehr, da man sich durch mehrere Umzüge meinerseits aus den Augen verloren hat.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, ich habe nach meiner Auffälligkeit miterlebt, wie bekannte Drogen konsumiert haben. Jedoch habe ich mich dann, wenn die Möglichkeit bestand, davon distanziert und einen anderen Raum aufgesucht, oder bin sogar nach Hause gegangen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich habe vor, weiterhin ein abstinentes Leben zu führen. Auch werde ich den Umgang mit Konsumenten vermeiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Durch meine Reflektion, weiß ich, wie gefährlich mein damaliges Verhalten war. Da ich die Welt mittlerweile auch aus den Augen eines Vaters sehe, wäre es verantwortungslos, berauscht zu fahren und mir, meiner Familie, sowie auch anderen Verkehrsteilnehmern der Gefahr auszusetzen. Auch werde ich weiterhin den Kontakt zu Konsumenten vermeiden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte es dennoch zu einer Situation kommen, welche mich annehmen lässt rückfällig werden zu können, wende ich mich an meine Familie, meine Frau, oder meine neu gewonnenen Freunde, um diese Situation zu entschärfen. Ggfs. Würde ich dann auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke wie damals, auch heute kaum Alkohol. Ich trinke gelegentlich mal ein Bier (meist 0,33Ltr), manchmal auch 2 Bier á 0,33 Liter. Aktuell trinke ich ca. 2-4 Bier im Monat. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. Geburtstagen, oder sonstigen Feierlichkeiten, auch mal ein Mischgetränk, dies kommt jedoch äußerst selten vor.
@Max ich hoffe, ich konnte deine Anmerkungen, sowie Vorschläge zur Verbesserung umsetzen.
Was ist passiert (Vorgeschichte)?
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule, ich meine im Biologieunterricht der 7 Klasse hat unser Lehrer uns damals was zu Drogen erzählt.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Konsum fand statt, als ich 18 Jahr alt war. Zum Zeitpunkt des erstmaligen Konsums war ich neugierig, da viele Leute aus meinem damaligen Umfeld Cannabis konsumiert haben.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Erstmalig konsumiert habe ich im Alter von 18 Jahren aus Neugier. Auch habe ich zu dem Zeitpunkt mit meinem Halbbruder zusammengearbeitet, welcher täglich konsumierte. Ich war neugierig und wollte dies auch mal ausprobieren. Anschließend erfolgte bis ca. 1 Monat vor der Auffälligkeit kein Konsum mehr, da ich oft den Job gewechselt habe. Ende 2014 entschied ich mich dazu, den damals ausgeführten Job wieder auszuüben. Ich bin wieder in der Firma angelangt, in der auch mein Halbbruder arbeitete. Da ich damals noch nicht so selbstbewusst war, wie ich es heute bin und ich mich leicht beeinflussen lassen habe, ist es ca. 1 Monat vor der Auffälligkeit zum erneuten Konsum gekommen und habe ca. alle 3 Tage einen Joint (mit)geraucht. Da ich zu dem Zeitpunkt nicht über das nötige Selbstbewusstsein verfügte und ich ein sehr angespanntes Verhältnis zu meinen Eltern hatte, fiel es mir schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und nein zu sagen. Ich pflegte eigentlich immer ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern, mein Vater war auch zeitgleich mein bester Freund. Allerdings hat sich das Verhältnis zu dem Zeitpunkt deutlich verschlechtert, da ich einige Entscheidungen getroffen habe, welche ich erst im Nachhinein überdacht habe. Ich habe zu diesem Zeitpunkt keinen richtigen Halt verspürt und habe mich von äußeren Einflüssen beeinflussen lassen. Seit dem Tag der Auffälligkeit allerdings, lebe ich abstinent.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe damals sehr wenig bis gar kein Alkohol getrunken. Maximal habe ich in der Woche 1 Bier á 0,33 Liter getrunken, in äußerst seltenen Fällen auch mal 2 Flaschen á 0,33 Liter. Sonst zu besonderen Anlässen (Geburtstag, Hochzeitstag, etc.) mal ein Glas Mischgetränk (0,2 cl. Alkohol, der Rest Cola (oder ähnliches).
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche am Tag ca. 12 Zigaretten und trinke, je nach Gegebenheit 4-5 Tassen Kaffee am Tag. Je nach Situation auch weniger.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe mich durch den Konsum krank gefühlt, obwohl ich es nicht war. Zudem habe ich bemerkt, dass meine Konzentrationsfähigkeit deutlich abgenommen hat. Auch wurde ich nachlässig und habe meine Arbeit und auch dann die Familie vernachlässigt. Lustlos habe ich mich auch gefühlt. Durch die Nachlässigkeit in jeglicher Hinsicht kam es zu Diskussionen mit meinem damaligen Chef, sowie auch mit meinen Eltern.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der bemerkbaren Folgen weiter konsumiert, habe eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, sowie auch mein Krankheitsgefühl nicht ernst genommen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC = 1,9 ng/nL / 11-OH-THC = negativ / THC-COOH = 26 ng/mL
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass in der Woche vor der Auffälligkeit maximal 2 Joints geraucht wurden.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit selbst fand kein Konsum statt, der Konsum, welcher am Tag der Auffälligkeit auffiel, fand am Vorabend gegen 23:30 Uhr statt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich konnte am Abend nach der Arbeit nicht abschalten. Ich habe versucht, mich mit meinen Eltern auszusprechen, diese habe ich jedoch nicht erreicht und ich war daraufhin sehr frustriert. Ich habe versucht durch den Konsum besser abschalten zu können, um kurzfristig die Probleme vergessen zu können.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Auffällig bin ich geworden, als ich meinen Stiefbruder, sowie 2 seiner Freunde zum Fußball bringen wollte, da diese sehr spät dran waren. Es erfolgte eine „allgemeine Verkehrskontrolle“.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Zweck der Fahrt war, meinen Stiefbruder und die Freunde von ihm, zum Fußball zu fahren, da diese spät dran waren (siehe F13?).
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke vom damaligen Wohnort zum Fußballplatz, wo es hätte hingehen sollen, waren ca. 12 KM. Nach Etwa 5 KM folgte die „allgemeine Verkehrskontrolle“.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis nach dem Konsum noch ca. 72 Stunden nachweisbar ist, werden dies ungefähr 10 Fahrten unter dem Einfluss von Berauschenden Mitteln gewesen sein.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zum Zeitpunkt des Geschehens habe ich den Konflikt nicht gelöst, da ich zum Zeitpunkt der Tat, keinen Konflikt hatte. Damals habe ich gedacht, dass wenn ich keinen Rausch mehr verspüre und ausgeschlafen bin, wieder fahrtauglich bin. Das von mir damals auch eine Gefahr ausging, habe ich nicht wahrgenommen. Heute werde ich den Konflikt lösen, indem ich weiterhin abstinent lebe.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter dem Einfluss von Cannabis sinkt die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit der Konzentration nimmt ab und auch die Empfindlichkeit der Augen ist deutlich beeinflusst. Auch werden die Geschwindigkeiten, sowie Distanzen falsch geschätzt, sodass dies eine Gefahr für einen selbst und für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Abhängig vom Konsum und Droge, kann man auch nach mehreren Tagen noch unter dem Einfluss von Drogen stehen. Da der Abbau von THC langsam voranschreitet, ist davon auszugehen, dass man nach dem Konsum noch mindestens 72 Stunden unter dem Einfluss steht. Die Abbauzeit ist ebenfalls von dem Konsummuster abhängig und kann ggfs. Auch länger andauern.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei einem Konsum, welcher täglich stattfindet, ist das Abhängigkeitsrisiko hoch. Durch täglichen Konsum entwickelt sich eine Routine, sodass es wahrscheinlich ist, dass der Konsum auch in größeren Mengen voranschreitet. Auch können durch täglichen Konsum gesundheitliche, sowie geistige Schäden die Folge sein. Zudem besteht die Gefahr, dass der Konsum auf härtere Drogen erweitert wird.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zu anfangs war es die Neugier, einen Rauschzustand zu erleben. Anschließend hat es mich für einen Moment alles um mich rum vergessen lassen, sei es die Arbeit, das ziemlich angespannte Verhältnis zu meinen Eltern, oder das mangelnde Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl. Ich habe in für mich schwierigen Situationen alles in mich hereingefressen und habe mit niemanden über diese geredet. Anstatt eine Lösung zu suchen, habe ich mich eingeigelt und niemanden an mich herangelassen. Auch wollte ich dazugehören und nicht immer der Spaßverderber sein, wie es sich teilweise anfühlte. Zudem war ich mir damals noch nicht sicher, welchen Berufszweig ich ausüben will, deshalb habe ich diverse Male den Job gewechselt, um mich zu orientieren. Ich habe viel „herumexperimentiert“, damit ich mir ganz sicher sein kann, welchen Job ich ausüben möchte. Ich war nicht entschlossen, hatte ein mangelndes Selbstbewusstsein, sowie auch wenig Selbstvertrauen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Als meine Eltern erfuhren, dass ich konsumiere, waren diese nicht gerade glücklich darüber, haben sich allerdings damit arrangiert. Allerdings hat sich das angespannte Verhältnis daraufhin verschlechtert. Auch meine damalige Freundin war nicht begeistert, als diese davon erfuhr. Der Konsum führte zu Diskussionen, welche letzten Endes dazu beitrugen, dass wir uns trennten.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Das äußerst angespannte Verhältnis zu meinen Eltern hat mich zum Nachdenken angeregt, sowie auch die Trennung meiner damaligen Freundin. Da ich die Hintergründe damals noch nicht wahrgenommen habe, habe ich versucht, durch den Konsum die Sorgen und Probleme zu vergessen.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Die erst Konsumpause folgte nach dem ersten Konsum, bis zum Konsum ca. 1 Monat vor dem Vorfall. Ich habe versucht in dieser Zeit mich neu zu ordnen und habe diverse verschiedene Jobs ausgeführt.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe damals auch ohne Drogen abschalten können. Jedoch hatte ich ein angenehmeres Gefühl durch den Konsum.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich bin der Überzeugung, dass jeder der Drogen nimmt, gefährdet ist in eine Abhängigkeit zu geraten. Bei mir jedoch habe ich keine Abhängigkeit feststellen können, da ich keinen Druck empfand, unbedingt konsumieren zu müssen.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Wenn ich zurückblicke, hätte ich diese verhindern können, wenn es bei dem Einmalkonsum geblieben wäre als ich 18 war. Leider habe ich erst spät darüber nachgedacht.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mich dazu entschieden, weil ich am Tag der Auffälligkeit erkannt habe, dass ich mir selbst kein Gefallen mit dem Konsum tue. Seitdem ich abstinent bin, ging es wieder bergauf. Ich habe endlich angefangen über meine Probleme und Sorgen zu sprechen und habe somit auch Unterstützung erhalten. Auch fühle ich mich nicht mehr krank, wenn ich eigentlich gesund bin.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Dazu entschieden habe ich mich am Tag der Auffälligkeit. Ich habe gemerkt, dass ich mir mit dem Konsum nur selbst schade. Als ich anfing, wieder über meine Probleme und Sorgen zu sprechen, haben sich meine Eltern gefreut und wir haben uns ausgesprochen.
Zudem lernte ich Ca. 2 Monate nach der Auffälligkeit meine jetzige Frau kennen, welche mich auch unterstützt hat über meine Probleme zu sprechen, was mir zusätzlichen Halt gegeben hat. Dadurch hat sich mein Selbstbewusstsein deutlich gestärkt.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe mein Leben in eine andere Richtung gelenkt. Dadurch, dass ich gelernt habe, über meine Probleme zu sprechen, ergeben sich die Lösungen in Zusammenarbeit mit der Familie und meiner Frau. Auch geht es mir in gesundheitlicher Hinsicht, sowie auch in privater Hinsicht besser. Außerdem sehe ich die Welt mittlerweile auch aus der Sicht eines Vaters, da meine Frau und ich 2 Töchter haben. Diese geben mir zusätzlich halt. Zusätzlich habe ich meine Berufsausbildung begonnen, welche erfordert, dass ich höchstkonzentriert bin. Im Anschluss an diese, habe ich vor, meinen Meister zu machen. Das Leben, wie ich es aktuell lebe, möchte ich auf keinen Fall aufgeben, da sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben haben.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Als ich mich dazu entschloss, abstinent zu leben bemerkte ich, dass ich mich nicht mehr krank fühlte, obwohl ich es nicht war. Zudem konnte ich mich durch meine Abstinenz neu ordnen und konnte somit auch mein Selbstbewusstsein stärken.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Dabei geholfen haben mir meine Familie und meine jetzige Frau, an die ich mich jederzeit, mit jedem Problem wenden kann. Professionelle Hilfe habe ich nicht in Anspruch genommen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und meine Frau sind stolz, dass ich die Umstellung gemeistert habe.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nach meiner Auffälligkeit hatte ich noch kurze Zeit engeren Kontakt zu meinem Halbbruder. Da ich nach der Auffälligkeit entschloss, mein Leben in eine andere Bahn zu lenken, habe ich den Job aufgegeben und den Kontakt eingeschränkt. Mittlerweile besteht nur noch ganz selten Kontakt. Auch mit den damaligen bekannten besteht kein Kontakt mehr, da man sich durch mehrere Umzüge meinerseits aus den Augen verloren hat.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, ich habe nach meiner Auffälligkeit miterlebt, wie bekannte Drogen konsumiert haben. Jedoch habe ich mich dann, wenn die Möglichkeit bestand, davon distanziert und einen anderen Raum aufgesucht, oder bin sogar nach Hause gegangen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich habe vor, weiterhin ein abstinentes Leben zu führen. Auch werde ich den Umgang mit Konsumenten vermeiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Durch meine Reflektion, weiß ich, wie gefährlich mein damaliges Verhalten war. Da ich die Welt mittlerweile auch aus den Augen eines Vaters sehe, wäre es verantwortungslos, berauscht zu fahren und mir, meiner Familie, sowie auch anderen Verkehrsteilnehmern der Gefahr auszusetzen. Auch werde ich weiterhin den Kontakt zu Konsumenten vermeiden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte es dennoch zu einer Situation kommen, welche mich annehmen lässt rückfällig werden zu können, wende ich mich an meine Familie, meine Frau, oder meine neu gewonnenen Freunde, um diese Situation zu entschärfen. Ggfs. Würde ich dann auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke wie damals, auch heute kaum Alkohol. Ich trinke gelegentlich mal ein Bier (meist 0,33Ltr), manchmal auch 2 Bier á 0,33 Liter. Aktuell trinke ich ca. 2-4 Bier im Monat. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. Geburtstagen, oder sonstigen Feierlichkeiten, auch mal ein Mischgetränk, dies kommt jedoch äußerst selten vor.
@Max ich hoffe, ich konnte deine Anmerkungen, sowie Vorschläge zur Verbesserung umsetzen.