Hallo Mühsam,
ich kommentiere mal ein Wenig:
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin regelmäßig mit dem Fahrrad betrunken gefahren, etwa 1 Mal im Monat seit 2015. Das sind etwa 56 Mal. Ich bin auch schon 2 Mal mit dem Emmy Roller gefahren nach 2 Bier. Ich hatte Glück, dass ich bisher keinen Unfall gebaut habe und mich oder andere verletzt habe. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Polizei mich betrunken im Straßenverkehr erwischt.
Statistisch noch zu wenig. Wie sieht es mit dem Auto aus? Auch ein Ouzo nach dem Grieche zählt dazu... Nicht beschönigen, das schadet nur...
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe mit 15 angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken, fast Jedes Wochenende. Mit 18 und der ersten Freundin hat das nachgelassen, dann nur noch 1 mail im Monat. Durch meinen Umzug nach Berlin im Oktober 2012 habe ich wieder vermehrt Alkohol getrunken, fast jedes Wochenende in Bars/Kneipen/Parks oder Clubs.
Und nach 2012? Da ist eine riesige Erzähllücke von 10 Jahren, geh da mal noch drauf ein...
12. Warum haben Sie getrunken?
Geh hier mal tiefer auf dich selbst und deine Motive ein.
Warum wolltest du bei deinen Cousinen dazugehören?
Was in dir hat die Faszination für die Punks ausgelöst?
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
wenig Alkohol: Kontaktfreudiger, Risikobereiter, lustiger, wacher.
viel Alkohol: Erbrechen, Erinnerungslücken, Müdigkeit, undeutlich sprechen (lallen), Schwankungen, lautes für andere unangenehmes Verhalten
Erbrechen und Erinnerungslücken klingen als ob du sozusagen oft bis zum Umfallen gesoffen hast. Das mag ja stimmen, aber ich würde das vielleicht etwas verbal entschärfen, ohne dabei zu beschönigen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein Alkohol Konsum hatte keinen Einfluss auf mein Umfeld. Rückblickend muss ich sagen, dass ich sehr viel Zeit verschwendet habe in dem ich verkatert vor dem Fernseher verbracht habe und mich unwohl gefühlt habe und im Endeffekt doch wieder alleine war was ich ja eigentlich nicht so gerne mag. Die größte Folge ist der Verlust meines Führerscheins und der damit verbundene Stress und die Kosten.
Das ist jetzt wiederum etwas weniger glaubwürdig, denn du hast anscheinend ziemlich zugelangt, andere haben dich schon kritisiert, aber ganz folgenlos? Überleg nochmal, ob es da nicht doch Folgen gab...
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, mein Alkoholkonsum hatte zum Zeitpunkt der Tat seinen Höhepunkt
???
Das ist eine Fangfrage - du hast hoffentlich viele Zeiten, in denen du mehr als heute getrunken hast.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, wenn ich es an einem Wochenende übertrieben hatte habe ich am Wochenende darauf nichts getrunken. Wenn ich meine Mutter im Rheinland besuche trinke ich nie Alkohol.
Ein Wochenende ist keine längere Zeit. Ein halbes Jahr oder mehr ist damit gemeint
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Heute knapp 2,5 Jahre nach der Trunkenheitsfahrt bezeichne ich meinen damaligen Alkoholkonsum als Risikoreich und Missbräuchlich.
Früher dachtest du, das wäre normal und cool, heute denkst du Risikoreich (ist keine Trinkerkategorie) und Missbrauch, aber beschönigst du da nicht etwas?
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr
Siehe auch die 16...
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja
Zwei Gedanken: erstens, das solltest du bei der MPU verschweigen. Zweitens, überleg dir selbst, ob das eine gute Idee überhaupt ist, Alkfreies zu trinken, es gibt immer noch kleine Mengen von Alkohol darin, der Geschmack, Geruch, die Flasche, das weckt Erinnerungen...
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe festgestellt, dass es mir leichter fällt in Gänze auf Alkohol zu verzichten anstatt nur meinen Konsum zu reduzieren. Mein Umgang mit Alkohol ist nicht verantwortungsvoll. Alkohol war für mich immer ein Rauschmittel. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.
Außerdem möchte ich einen klaren Kopf haben, ich möchte keine Probleme mehr aufgrund von Alkohol bekommen, ich möchte gesund leben, ich möchte ein verantwortungsbewusster Mensch sein und immer Herr meiner Sinne bleiben. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.
Also Rauschtrinker, dann ist Alkfreies für dich wirklich keine gute Idee und deine heutige Einschätzung als Missbrauchter ist stark beschönigt.
Wenn du ein Rauschtrinker warst, hast du eine nicht ganz kleine Alkproblematik.
Zum zweiten Absatz, du willst keine Probleme mehr, laut 15 hattest du aber keine - was nun?
On Top: wenn dir der Verzicht besser gelingt, als die Kontrolle, deutet auch das auf eine tiefere Problematik als nur missbräuchliches Trinken hin, das meine ich nicht diagnostisch, aber für diesen Kontext klingt dein restlicher FB doch recht "harmlos".
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Alarmglocken läuteten mir nach der Trunkenheitsfahrt. Es musste sich etwas ändern. Ich habe eingesehen das es ein Problem ist, wenn ich mich fast jedes Wochenende betrinke. Das tut mir und meiner Gesundheit nicht gut, ich mache dann dumme Sachen. Ich habe nicht schon eher aufgehört, weil es keinen Anlass gegeben hat und ich mein Problem nicht erkannt habe, rückblickend ist das ziemlich naiv, es hat mehrere Situationen gegeben die mich dazu veranlassen hätten sollen meinen Alkoholkonsum zu regulieren. (aufgeschobene oder verschlafene Termine, Stress mit der Freundin, bei der Arbeit krankmelden, ungesunder Lebensstil)
Wie zuletzt, eine recht tiefe Einsicht, die nicht ganz zu deinen ersten Antworten passt
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Da kommt jetzt ein ziemliches Hin und Her.
Erst mal gleich 3 Beratungstermine.
Dann kommt Corona und du wirst sozusagen zur Mässigung gezwungen.
Dann schilderst du Motive, die mit deinem Problem wenig zu tun haben, umso mehr aber mit der Unbequemlichkeit ohne FS.
Was aber ganz fehlt, ist deine Schilderung wie du das erreicht hast, also was genau hattest du für Strategien, dass es dir gelingt, vom Alkohol wegzukommen?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich meide riskante Orte und Personen, ich lehne Einladungen konsequent ab, ich gehe Probleme an und versuche gemeinsam Lösungen zu finden. Ich suche mir Hilfe, wenn nötig auch professionelle. Ich gestalte mein Leben so, dass ich die nötige Zeit zum Ausgleich habe und nutze diese Zeit für konstruktive Dinge die mir nachhaltig gut tun. Ich habe mir klar gemacht, dass ich gut so bin wie ich bin, ich brauche mich nicht zu verstellen. Ich werde genauso gemocht, geschätzt und geliebt. Freunde und Familie sind da um Sorgen und Probleme zu teilen.
Wenn ich so denke und konsequent auf Alkohol verzichte dann wird mein Verhalten dauerhaft stabil bleiben.
Du sagtest doch gerade, dass du noch die selben Freunde hast...
Es gibt noch viele Unstimmigkeiten und offene Themen, du hast dich mit der Thematik zwar erkennbar auseinandergesetzt, aber was noch fehlt, ist der entscheidende "Kick", der deinen FB überzeugend macht, so ist das, ich nenne es mal so, das Niveau von der dritten Session beim VP...
In die Zukunft (Strategie) ist deutlich zu wenig, der Rückblick ist noch etwas oberflächlich, die Problemtiefe ist möglicherweise grösser, das kann man immer wieder rauslesen, als du klar darstellst.
viele Grüsse,
rüdscher