Emmy Roller und 2,08 BAK Wert

mühsam

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ging das denn problemlos körperlich vor Ort?
Mein RA sagte die Tage, daß dies momentan nicht möglich sei und zugeschickt werden muß. Hatte hier kürzlich gelesen, daß Antragstellung nur postalisch momentan möglich sei.
Bei der IAS war das kein Problem, hab innerhalb einer Woche einen Termin bekommen.
Läuft denn hierzu ein Strafverfahren? was umfasst die Anklage?
Ja, ich denke schon...Verstoß gegen BTMG.
Was sagt denn Dein VP hierzu?
Ich habe vorgeschlagen die MPU erstmal nicht anzutreten und sobald wie möglich schonmal pro forma mit Drogentests anzufangen. Er hat meinte wenn ich so viel Zeit hätte würde er das so machen, zumindest bis man Gewissheit hat.
 

mühsam

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Hallo Forum,

ich will diesen Beitrag reaktievieren. Folgendes hat sich bei mir getan:
- Ich habe bisher keine MPU gemacht
- Die Frist der Fsst habe ich verstreichen lassen mein Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubniss wurde abgelehnt
- Morgen am 29.09.2021 werde ich den Antrag auf Neuerteilung erneut stellen
- Ich habe Mittlerweile seit über einem Jahr keinen Alkohol mehr getrunken (Nachgewiesen mittels Haartest), deshalb würde ich nicht weiter die Strategie des KT verfolgen.
- Ich plane die MPU ende Februar oder anfang März 2022 und will nun langsam wieder in die Vorbereitung gehen.

Soll ich den FB neu schreiben?


Ich freue mich auf eure Unterstützung in meiner Vorbereitung :)
 

mühsam

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Hallo,

ich habe den Fragebogen nun endlich mal angepasst:


FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: Männlich

Größe: 1,83

Gewicht: 67

Alter: 28



Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 15.09.2019

BAK: 2,08

Trinkbeginn: 14 Uhr

Trinkende: 3 Uhr

Uhrzeit der Blutabnahme: 5:22 Uhr



Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Strafbefehl schon bekommen: Ja

Dauer der Sperrfrist: 7 Monate



Führerschein

Hab ich noch: nein

Hab ich abgegeben: ja

Hab ich neu beantragt: ja

Habe noch keinen gemacht: nein



Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ob zu erwarten ist, dass Sie auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden und

psycho-funktionale Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klassen AM+A1+A+B+L in Frage stellen.



Bundesland: Berlin





Konsum


Abstinent seit August 2020



Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein: Ja (5 Stück, 1. Am 01.12.2020

2. am 22.02.2021, 3. am 06.05.2021, 4. am 06.08.2021, 5. Am 5.11.2021)

Nächster Haartest am 04.02.2022

Urinscreening ja/nein: Nein

Keinen Plan?:



Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein



Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein

Selbsthilfegruppe (SHG): nein

Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, 5 Sitzungen a 90 min.

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie: nein

Keine Ahnung:



MPU

Datum: noch nicht vereinbart

Welche Stelle (MPI): noch nicht entscheiden

Schon bezahlt?: Nein

Schon eine MPU gehabt? Nein

Wer hat das Gutachten gesehen?: -

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Es gibt Vorstrafen aber nicht im Zusammenhang mit Alkohol

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


am 14.09.2019 um 14 Uhr hat mich mein bester Freund Oliver zuhause abgeholt, es war ein schöner sonniger Tag. Wir waren verabredet, weil ein alter Freund aus der Heimat mit seiner Band in Berlin war. Also, er hat mich abgeholt und wir sind erstmal zum Späti und haben das erste Bier(0,5l) aufgemacht. Sind dann etwa 3 Stunden durch die Stadt spaziert bzw. haben wir im Park gesessen und dabei Bier getrunken (insgesamt 3 Bier 0,5l). Um 17 Uhr haben wir besagten Freund + Band in Friedrichshain zum Pizza essen getroffen, dabei haben wir auch Bier getrunken (1 Bier 0,5l). Bis ca. 18 Uhr haben wir im Restaurant gesessen. Freund + Band musste dann los, weil die am Abend einen Auftritt in Neukölln hatten. Oliver und ich beschlossen später zum Konzern nachzukommen. Um etwa 20 Uhr waren wir dann auch in Neukölln beim Konzert bis dahin hatte ich 2 weitere Biere getrunken (0,5l). Das Konzert ging bis etwa 23 Uhr, in der Zeit habe ich etwa 4 Biere getrunken (0,3l). Nach dem Konzert Sind Oliver und ich auf dem Weg zur S Bahn noch mal am Späti vorbei und haben 1 weiteres Bier (0,5l) getrunken. Wir waren gerade dabei uns zu verabschieden und nach Hause zu fahren da habe ich einen weiteren Freund getroffen. Der wartete an der Bushaltestelle noch auf eine Freundin um dann gemeinsam in einen Club zu fahren. Ich beschloss spontan mit zu gehen. Oliver hat mittlerweile den Bus nach Hause genommen. Ich bin dann mit den 2 Freunden (Bekannte, so gut kenne ich die gar nicht) mit der S Bahn zum Club gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir eine starke Fanta-Korn Mische getrunken ich schätze 0,16 l Korn. um 01 Uhr waren wir dann im Club. Erst mal zur Bar und ein weiters Bier 0,3l gekauft, viel getanzt und dann noch ein Bier gekauft (0,3l) ich schätze da war es dann schon so um halb 3 ab dem Zeitpunkt setzt bei mir ein Filmriss ein und ich verlor meine Begleitung. Ich bin dann gegen 03:45 auf einer Couch aufgewacht und wollte nur noch nach Hause. Bin dann raus und da Stand ein Roller von Emmy. Kurz überlegt und mich dann entschieden den Roller zu nehmen, ca. 3 km Später wollte ich den Roller wieder abstellen. Beim Versuch den Roller auf den Ständer zu bocken machte ich mit dem Roller einen großen Satz nach vorne und fiel mit dem Roller um. Dann fragten mich zwei Menschen ob sie mir helfen könnten und hielten mir Ihre Ausweise unter die Nase. Polizei. Die riefen dann einen Streifenwagen hinzu, Die Polizei fragte ob ich bereit bin zu pusten, ich wollte nicht. Dann haben Sie mich mit zur Gefangenensammelstellle genommen und erstmal in eine Zelle gesteckt, dort wartete ich bis mir ein Arzt Blut abgenommen hat. Am 15.09.2019 um 05.22 hatte ich eine BAK Wert von 2,08. Das Ergebnis bekam ich erst später mit der Post den Führerschein haben Sie gleich beschlagnahmt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit: 14 Uhr – 03 Uhr (13 Stunden)

14 - 20 Uhr: 6 Bier 0,5 l, 4,9 %

20 - 23 Uhr: 4 Biere 0,3 l, 4,9 %

23 - 00 Uhr: 1 Bier 0,5 l, 4, 9 %

00 - 01 Uhr: Fanta-Korn Mischung, etwa 0,16 ml Korn, 38 %

01 – 03 Uhr: 2 Bier 0,3 l, 4,9 %

Insgesamt ca. 5,3 l Bier und 0,16 l Korn



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

3 km. Ich bin angehalten, weil ich um nach Hause zu kommen noch weiter hätte fahren müssen, aufgrund einer Baustelle. Für den längeren Umweg war mir mein Fahrstiel dann aber zu unsicher. Den Rest wollte ich zu Fuß laufen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)


Ja, dachte ich zumindest, wenn ich mich zusammenreiße. Habe dann aber die Fahrt beendet, weil ich nicht sicher gefahren bin.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hätte zur Tram laufen können und diese nehmen oder ein Taxi. Ich hätte auch nach dem Konzert nach Hause fahren können mit der S Bahn wie eigentlich geplant.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich bin regelmäßig mit dem Fahrrad betrunken gefahren, etwa 1 Mal im Monat seit 2015. Das sind etwa 56 Mal. Ich bin auch schon 2 Mal mit dem Emmy Roller gefahren nach 2 Bier. Ich hatte Glück, dass ich bisher keinen Unfall gebaut habe und mich oder andere verletzt habe. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Polizei mich betrunken im Straßenverkehr erwischt.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Erste Erinnerung: Karneval im Rheinland, da trinken fast alle Alkohol. Das hat man auch als kleines Kind schon mitbekommen.

Erster Konsum mit 13 Jahren

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe mit 15 angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken, fast Jedes Wochenende. Mit 18 und der ersten Freundin hat das nachgelassen, dann nur noch 1 mail im Monat. Durch meinen Umzug nach Berlin im Oktober 2012 habe ich wieder vermehrt Alkohol getrunken, fast jedes Wochenende in Bars/Kneipen/Parks oder Clubs.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe von Anfang an zu viel getrunken, das erste Mal mit 13, da habe ich mit 2 Freunden zusammen eine Viertel Flasche Wodka getrunken. Beim zweiten Mal mit 14 habe ich auf einem großen Familienfest in Lörrach an der Schweizer Grenze heimlich 2 0,5l Bier und später im Hotelzimmer mit meinen älteren Cousinen und Cousins noch 3 Wodka mit Orangensaft getrunken. Beide male war ich am Ende so betrunken das ich gekotzt habe.

Mit 14/15 habe ich die Identität eines Punks angenommen, bei den treffen mit den anderen Punks aus der Gegend wurde immer viel Bier getrunken. Die treffen fanden überwiegend an den Wochenenden statt. In den Ferien auch unter der Woche. Anfänglich habe ich dort 2 - 3 Bier getrunken. Mit der Zeit wurde es mehr. Als ich 16/17 Jahre alt war waren es dann 4 - 5 Bier an einem Abend. Regelmäßig sind wir auch zusammen auf Konzerte gefahren, da wurde auf der Fahrt zum Konzert schon Bier getrunken oft hatte auch jemand Schnaps dabei, da habe ich dann auch mal ein Paar Schluck genommen.

Zu Geburtstagen wurden oft Partys gefeiert, ich kannte relativ viele Menschen dementsprechend gab es auch viele Geburtstage zu feiern. In meiner Gegend wurden für die Partys oft Waldhütten angemietet, da hat jeder seine Getränke selbst mitgebracht. Ich habe dann meistens einen Rucksack mit 10 Bier mitgebracht, der stand dann aber allgemein zur Verfügung bei mir blieb es in der Regel bei 5 Bier 0,5l. Im zunehmenden Alter kam dann auch vermehrt Schnaps dazu meistens Pfeffi oder Berentzen Apfel.

Seitdem ich 15 bin fahre ich jedes Jahr auf mindestens ein Festival, dort wurde dann schon früh angefangen Bier zu trinken oft den ganzen Tag durch und das 2 Tage hintereinander. Was mitunter dazu geführt hat das ich auch größere Mengen Alkohol trinken konnte.

Mit 18 hatte ich meine erste Freundin mit ihr war ich 1,5 Jahre zusammen. In der Zeit hat sich mein Alkohol Konsum drastisch reduziert, von einmal die Woche auf einmal im Monat. Zeitgleich waren Die Partys auch nicht mehr so wild und seltener draußen. Wir haben uns dann öfter in Kneipen getroffen, dort habe ich dann meistens so um die 4 Bier getrunken. Schnaps habe ich dort sehr selten getrunken, weil ich in der Vergangenheit immer wieder feststellen musste, dass ich das nicht vertrage. So ganz die Finger davon gelassen habe ich aber nie.

mit 20 bin ich dann nach Berlin gezogen (Oktober 2012), die Beziehung mit meiner ersten Freundin war vorbei, von den Punks habe ich mich gelöst. Die waren mir zu unpolitisch, ich wollte was erleben und mehr Politik machen.

Um in Berlin anzukommen und Leute kennen zu lernen bin ich viel in Kneipen und auf Partys gegangen recht bald nach meinem Umzug schon jedes Wochenende. Die Menge an Alkohol ist in der Zeit auch gestiegen im Schnitt 7-9 Bier an einem Abend oft bis in die frühen Morgenstunden am Wochenende. Nicht immer aber schon regelmäßig habe ich Freitag und Samstag Alkohol getrunken. Immer öfter habe ich jetzt auch Longdrinks getrunken, meistens Gin Tonic. Das hat sich eigentlich bis zur Tat am 15.09.2019 kaum verändert, fast jedes Wochenende Kneipe, Club, Bar oder im Sommer einfach draußen in Parks oder vor Spätis auf Konzerten und Festivals.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Dass erst mal mit 13, draußen am Rhein mit 2 freunden. Wir bekamen den Alkohol von älteren Jugendlichen die auch draußen getrunken haben.

das zweite Mal mit 14 auf der Familienfeier in Lörrach und später auf dem Hotelzimmer mit meinen älteren Cousinen und Cousins.

Mit 15 - 17 überwiegend draußen im Schlosspark oder am Rhein, in Hütten zu Geburtstagen, auf Konzerte bzw. auf dem Weg dorthin und vor dem Konzerthaus, auf Festivals (Force Attacke, Rock am Ring) mit Freunden aus der Punkerszene.

Mit 18 - 20 überwiegend in Kneipen, mit den noch übriggebliebenen Freunden aus der Punkerszene, Konzerte und Festivals.

Mit 21 - 27 überwiegend in Kneipen/Bars, Clubs, im Sommer viel draußen in Parkanlagen, auf Konzerten und Festivals mit den neugewonnenen Freunden die es auch heute noch sind. (Berlin)
 

mühsam

Benutzer
12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich aus reiner Neugier, ich fragte mich warum die älteren Jugendlichen das machen und wie das wirkt.

Beim zweiten Mal haben meine älteren Cousinen und Cousins in meiner Gegenwart Alkohol getrunken, ich habe zu Ihnen aufgesehen, sie waren meine Vorbilder. Ich wollte dazu gehören. Wenn ich Bier trinke finden die mich cool und wollen mich dabeihaben und wir haben einen schönen Abend, wenn ich auch Alkohol trinke, dann bin ich so gut drauf wie die anderen dachte ich.

In der Gegend in der ich aufgewachsen bin gab es eine Punkszene, die sind mir schon früh aufgefallen. Die saßen immer mit Musik und Biertrinkend irgendwo draußen rum. Ich war fasziniert von denen. Als ein bekannter aus der Schule mich dann mal mitgenommen hat zu einem dieser Treffen, habe ich gar nicht mehr lange überlegt, wenn wir da hingehen dann sollten wir uns vorher Bier besorgen. Das haben wir dann auch gemacht. Es hat funktioniert, nach einem Bier war meine Schüchternheit den Leuten gegenüber weg. Ich kam mit den Punks ins Gespräch, wir haben uns gleich für nächstes Wochenende wieder verabredet am selben Ort. Ich dachte zu dem Zeitpunkt ich muss Bier trinken sonst würde ich nicht dazugehören, sonst würden die mich nicht anerkennen, sonst wäre ich kein richtiger Punk. In der Szene wird viel getrunken, Alkohol und Betrunken sein wird regelrecht gefeiert. Das haben mir die Punks und die dazugehörige Musik vermittelt. Und weil ich fester Bestandteil dieser Szene sein wollte habe ich das ohne zu hinterfragen mitgemacht, denn Punks sind ebenso. Wenn ich da nicht mit mache finden die mich bestimmt uncool dachte ich.

Nach den ersten malen Alkohol trinken stellte ich auch die Vorteile fest. Ich wurde viel gesprächiger, risikobereiter, frecher und lustiger und das flirten ging mir besser von der Hand. Nach nicht langer Zeit war ich fester Bestandteil der Szene. Innerhalb der Szene hatten wir ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das hat mir sehr gut gefallen. Ich war immer gerne von vielen Menschen umgegeben um nicht alleine zu sein, das hat mir innerhalb der Punks das gegeben was ich wollte. Ich wollte nicht alleine sein und dachte, wenn ich keinen Alkohol trinke bin ich alleine.

Wir hatten damals alle mit ähnlichen Schwierigkeiten zu tun. Ich war genervt von der Schule und den Lehren aber teilweise auch von anderen Schülern, die mich aufgrund meines Aussehens ausschlossen. Zu meiner Familie habe ich eigentlich ein sehr gutes Verhältnis aber auch da bin ich hin und wieder angeeckt, da war Alkohol trinken mit Leuten die dieselben Probleme hatten ein Ventil um druck abzulassen und ein Ausgleich zum nervigen Alltag zu finden.

In Berlin wollte ich schnell neue Menschen kennen lernen, ich wollte was erleben, ich dachte das funktioniert am besten mit Alkohol. Hier wird ja auch an jeder Ecke Alkohol verkauft und getrunken. Ich dachte Alkohol trinken gehört zum Berliner lifesyle. Einen neuen stabilen Freundeskreis habe ich schnell gefunden, auch innerhalb dieses Kreises habe ich Alkohol getrunken. Vor allem um eine gute Zeit zu haben und Gespräche zu führen, nüchtern bin ich immer so still, dann finden die Leute mich bestimmt langweilig, dachte ich. Auch dieser neue Freundeskreis hat ein sehr ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. Um sich das immer wieder zu bestätigen haben wir gemeinsam getrunken, meistens zu viel, weil ich den Abschluss nicht gefunden habe, ich wollte einfach nicht nach Hause gehen. Ich hatte immer "angst" etwas zu verpassen und wollte nicht alleine sein.

Ich habe Alkohol auch zur Belohnung getrunken, zum Beispiel nach einer Bestanden Prüfung oder um zu feiern, z. B., dass ich einen Ausbildungsplatz gefunden hatte. Aber ich habe nie alleine getrunken und gefeiert. Ich habe hauptsächlich die soziale Funktion des Alkohols genutzt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


wenig Alkohol: Kontaktfreudiger, Risikobereiter, lustiger, wacher.

viel Alkohol: Erbrechen, Erinnerungslücken, Müdigkeit, undeutlich sprechen (lallen), Schwankungen, lautes für andere unangenehmes Verhalten

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Mutter hat meinen Alkoholkonsum kritisiert als ich 16/17 war, ich sei zu Betrunken. Ich sagte ihr das ich keinen Schnaps mehr trinke. Das hat nicht immer geklappt.

Meine Freundin mochte meine Art, wenn ich betrunken war nicht, ich war ihr zu laut und zu prollig. Ich habe die Kritik angenommen und mag dieses Verhalten an mir auch nicht, ich will nicht prollig sein. Die laute betrunkene Art hatte ich noch aus meiner Punk-Vergangenheit. Ich habe dann versucht mein Verhalten anzupassen. Das hat funktioniert., da war ich 23.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Alkohol Konsum hatte keinen Einfluss auf mein Umfeld. Rückblickend muss ich sagen, dass ich sehr viel Zeit verschwendet habe in dem ich verkatert vor dem Fernseher verbracht habe und mich unwohl gefühlt habe und im Endeffekt doch wieder alleine war was ich ja eigentlich nicht so gerne mag. Die größte Folge ist der Verlust meines Führerscheins und der damit verbundene Stress und die Kosten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein, mein Alkoholkonsum hatte zum Zeitpunkt der Tat seinen Höhepunkt

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja, auf Festivals ist mir das auch schon passiert.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, wenn ich es an einem Wochenende übertrieben hatte habe ich am Wochenende darauf nichts getrunken. Wenn ich meine Mutter im Rheinland besuche trinke ich nie Alkohol.



19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Früher als Punk hatte ich schon den Eindruck, dass ich mehr trinke als zum Beispiel die anderen Schüler aus meiner Klasse. Fand das aber nicht sehr bedenklich.

Vor der Trunkenheitsfahrt wusste ich schon, dass ich oft Zuviel Alkohol trinke, habe aber keinen akuten Handlungsbedarf gesehen.

Heute knapp 2,5 Jahre nach der Trunkenheitsfahrt bezeichne ich meinen damaligen Alkoholkonsum als Risikoreich und Missbräuchlich.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe festgestellt, dass es mir leichter fällt in Gänze auf Alkohol zu verzichten anstatt nur meinen Konsum zu reduzieren. Mein Umgang mit Alkohol ist nicht verantwortungsvoll. Alkohol war für mich immer ein Rauschmittel. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.

Außerdem möchte ich einen klaren Kopf haben, ich möchte keine Probleme mehr aufgrund von Alkohol bekommen, ich möchte gesund leben, ich möchte ein verantwortungsbewusster Mensch sein und immer Herr meiner Sinne bleiben. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Alarmglocken läuteten mir nach der Trunkenheitsfahrt. Es musste sich etwas ändern. Ich habe eingesehen das es ein Problem ist, wenn ich mich fast jedes Wochenende betrinke. Das tut mir und meiner Gesundheit nicht gut, ich mache dann dumme Sachen. Ich habe nicht schon eher aufgehört, weil es keinen Anlass gegeben hat und ich mein Problem nicht erkannt habe, rückblickend ist das ziemlich naiv, es hat mehrere Situationen gegeben die mich dazu veranlassen hätten sollen meinen Alkoholkonsum zu regulieren. (aufgeschobene oder verschlafene Termine, Stress mit der Freundin, bei der Arbeit krankmelden, ungesunder Lebensstil)
 

mühsam

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25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Der Schock und die Scham nach dem Verlust meines Führerscheins saßen tief, ich habe mich erstmal gar nicht mehr getraut Alkohol zu trinken und hatte angst vor dem was jetzt folgt. Ich habe dann 1 Monate komplett auf Alkohol verzichtet aber damit das Thema eigentlich nur verdrängt. Ich wollte mich anfangs nicht damit auseinandersetzen, es bereitete mir schlechte Laune.

Pünktlich zu Weihnachten bekam ich den Strafbefehl, 1500 €. Damit war das Thema wieder hoch aktuell bei mir. Im neuen Jahr (2020) Habe ich dann gleich 3 kostenlose MPU Beratungs-Erstgespräche in Anspruch genommen. Das Problem habe ich aber weiter verdrängt und wäre nicht Corona gekommen hätte ich wahrschlich so weiter gemacht wie vor der Tat. Aber durch Lockdown und Kontaktbeschränkungen hat sich mein Alkoholkonsum sehr reduziert.

Im August 2020 war ich auf einer Beerdigung in der alten Heimat. Eine Freundin war leider verstorben. Am Ende des Tages war ich so Betrunken, dass ich mein Bett nicht mehr gefunden habe (ich übernachtete bei einem Freund in dessen Haus kannte ich mich eigentlich aus). Am nächsten Tag war ich sehr verkatert und habe mich unwohl gefühlt und fragte mich ob dieser Starke Alkoholkonsum nötig war.
Weil ich ja schon in der alten Heimat war besuchte ich auch gleich meine Mutter. Da musste ich feststellen, dass ich dort ohne Führerschein überhaupt nicht unterstützen kann. Meine Mutter hatte einen Arzttermin und ich konnte Sie nicht hinfahren, ich konnte nicht für sie einkaufen fahren. Und ich konnte meine Geschwister nicht besuchen fahren oder sonst irgendwohin. Ich war voll abhängig davon das meine Mutter mich durch die Gegend fährt obwohl sie eigentlich die ist die durch die Gegend gefahren werden sollte (Wegen gesundheitlichen Zustand). Das mochte ich überhaupt nicht und das wollte ich ihr nicht mehr zumuten.

Dieser Volltrunkene Zustand am Tag der Beerdigung und das schlechte Gewissen meiner Mutter gegenüber sie mit meinem Besuch mehr zu belasten als zu unterstützen waren letztendlich die Ausschlaggebende Punkte. Jetzt muss ich etwas ändern, mein Alkohlkonsum ist schuld an der Situation also muss ich mein Alkoholkonsum verändern. Ich beschloss keinen Alkohol mehr zu trinken.

Ich wurde dann sehr wählerisch wo ich mit hingehe, In Clubs bin ich seit der Auffälligkeit nicht mehr gegangen, das konnte ich mir nicht vorstellen, der Zeitraum dort wäre viel zu lang und die Gefahr dort Alkohol zu konsumieren war mir einfach zu hoch. Ich ging jetzt wieder mehr zum Sport (2 Mal die Woche bouldern und 1 Mal schwimmen)

Wenn ich mich mit meinen Freunden in einer Kneipe getroffen habe wollte ich anfangs solange in der Kneipe bleiben wie die anderen. Ich war jedoch früher müde aber den Absprung zu schaffen und nach Hause zu gehen viel mir anfangs nicht leicht. Auf der anderen Seite waren die Betrunken Unterhaltungen nach 00 Uhr so nüchtern nicht mehr mit anzuhören, das war mir dann meistens zu ansträngend. Da war ich im Zwiespalt. Ich bin dann die ersten male bis zum Schluss dageblieben, bis alle andern auch nach Hause gegangen sind. Habe aber mit der Zeit festgestellt, dass ich nichts verpasse. Danach fiel es mir leichter den Absprung zu schaffen.

Es fühlt sich sehr gut an am Wochenende nicht verkatert zu sein und so viel Energie zu haben. Die Wochenenden kamen mir jetzt viel länger vor als früher und ich hatte viel mehr Zeit. Langsam stellte ich fest das alles auch ohne Alkohol funktioniert, ich hatte kein Gefühl des Verzichts. Ich bemerkte wie meine Psyche gesünder wurde, ich fing an positiver zu denken. Meine Freunde mögen mich so wie ich bin. Ich muss mich nicht mit Alkohol verstellen. Ich erhielt viel Unterstützung und Anerkennung dafür das ich jetzt abstinent lebe. An manchen Abenden haben meine Freunde meinetwegen auch auf Alkohol verzichtet. Es ging mir immer nur darum mit Freunden eine gute Zeit zu haben und die hatte ich jetzt auch ohne Alkohol

Ich habe mich daran gewöhnt nicht mehr betrunken zu sein. Mir geht es gut damit, ich vermisse es nicht betrunken zu sein, im Gegenteil ich will mich nie wieder betrinken und diese Einstellung hat sich seit der Auffälligkeit langsam entwickelt und immer mehr verfestigt. Das alles mit Hilfe eines Verkehrspsychologen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mehr Zeit bzw. mehr Motivation um Sport zu treiben, mehr politisches Engagement. Mehr Geld, körperlich und geistig fitter. Auf mein Umfeld hat mein verändertes Verhalten keine Auswirkungen, ich habe nach wie vor dieselben Freunde, die Freundschaften sind stabil. Ich bin in der Zwischenzeit umgezogen und Plane mit Freunden zusammen einen kleinen Laden zu eröffnen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich meide riskante Orte und Personen, ich lehne Einladungen konsequent ab, ich gehe Probleme an und versuche gemeinsam Lösungen zu finden. Ich suche mir Hilfe, wenn nötig auch professionelle. Ich gestalte mein Leben so, dass ich die nötige Zeit zum Ausgleich habe und nutze diese Zeit für konstruktive Dinge die mir nachhaltig gut tun. Ich habe mir klar gemacht, dass ich gut so bin wie ich bin, ich brauche mich nicht zu verstellen. Ich werde genauso gemocht, geschätzt und geliebt. Freunde und Familie sind da um Sorgen und Probleme zu teilen.

Wenn ich so denke und konsequent auf Alkohol verzichte dann wird mein Verhalten dauerhaft stabil bleiben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)

Das Rückfallrisiko ist immer da. Ich muss wachsam bleiben und das Risiko so gering wie möglich halten. Ich habe alles getan und werde alles tun, dass ich nie wieder Alkohol konsumiere. Ich habe meine Konsumgeschichte aufgearbeitet und die Ursachen meines Verhaltens erkannt. Meine Eistellungen, Überzeugungen und Denkweisen habe ich verändert und dadurch auch mein Verhalten. Für die Zukunft habe ich Vorsichtsmaßnahmen getroffen, Notfallpläne und Verhaltensalternativen entwickelt, das alles mit Hilfe eines Verkehrspsychologen. Deshalb werde ich nie wieder Alkohol trinken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich keinen Alkohol trinke bin ich immer legal im Straßenverkehr unterwegs.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

mühsam

Benutzer
Ich habe jetzt auch in meine Akte geschaut.

Soll ich diesen Fragebogen mal neu veröffentlichen?
ich würde gerne in den nächsten 2 Monaten zur MPU gehen und bissher habe ich leider keine Kritik auf meinen Fragebogen bekommen.
 

Larsos

Benutzer
Also ich als Laie, kann dir nur schreiben, dass einige Fragen des Fragebogens noch bearbeitet werden müssen.
Bei Frage 22 unbedingt mit Nein antworten.

Die Auswertung deines FB sollten allerdings die Profis übernehmen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Hallo Mühsam,

ich kommentiere mal ein Wenig:

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich bin regelmäßig mit dem Fahrrad betrunken gefahren, etwa 1 Mal im Monat seit 2015. Das sind etwa 56 Mal. Ich bin auch schon 2 Mal mit dem Emmy Roller gefahren nach 2 Bier. Ich hatte Glück, dass ich bisher keinen Unfall gebaut habe und mich oder andere verletzt habe. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Polizei mich betrunken im Straßenverkehr erwischt.
Statistisch noch zu wenig. Wie sieht es mit dem Auto aus? Auch ein Ouzo nach dem Grieche zählt dazu... Nicht beschönigen, das schadet nur...

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe mit 15 angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken, fast Jedes Wochenende. Mit 18 und der ersten Freundin hat das nachgelassen, dann nur noch 1 mail im Monat. Durch meinen Umzug nach Berlin im Oktober 2012 habe ich wieder vermehrt Alkohol getrunken, fast jedes Wochenende in Bars/Kneipen/Parks oder Clubs.
Und nach 2012? Da ist eine riesige Erzähllücke von 10 Jahren, geh da mal noch drauf ein...

12. Warum haben Sie getrunken?
Geh hier mal tiefer auf dich selbst und deine Motive ein.
Warum wolltest du bei deinen Cousinen dazugehören?
Was in dir hat die Faszination für die Punks ausgelöst?

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


wenig Alkohol: Kontaktfreudiger, Risikobereiter, lustiger, wacher.

viel Alkohol: Erbrechen, Erinnerungslücken, Müdigkeit, undeutlich sprechen (lallen), Schwankungen, lautes für andere unangenehmes Verhalten
Erbrechen und Erinnerungslücken klingen als ob du sozusagen oft bis zum Umfallen gesoffen hast. Das mag ja stimmen, aber ich würde das vielleicht etwas verbal entschärfen, ohne dabei zu beschönigen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Alkohol Konsum hatte keinen Einfluss auf mein Umfeld. Rückblickend muss ich sagen, dass ich sehr viel Zeit verschwendet habe in dem ich verkatert vor dem Fernseher verbracht habe und mich unwohl gefühlt habe und im Endeffekt doch wieder alleine war was ich ja eigentlich nicht so gerne mag. Die größte Folge ist der Verlust meines Führerscheins und der damit verbundene Stress und die Kosten.
Das ist jetzt wiederum etwas weniger glaubwürdig, denn du hast anscheinend ziemlich zugelangt, andere haben dich schon kritisiert, aber ganz folgenlos? Überleg nochmal, ob es da nicht doch Folgen gab...

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein, mein Alkoholkonsum hatte zum Zeitpunkt der Tat seinen Höhepunkt
???
Das ist eine Fangfrage - du hast hoffentlich viele Zeiten, in denen du mehr als heute getrunken hast.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, wenn ich es an einem Wochenende übertrieben hatte habe ich am Wochenende darauf nichts getrunken. Wenn ich meine Mutter im Rheinland besuche trinke ich nie Alkohol.
Ein Wochenende ist keine längere Zeit. Ein halbes Jahr oder mehr ist damit gemeint

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)



Heute knapp 2,5 Jahre nach der Trunkenheitsfahrt bezeichne ich meinen damaligen Alkoholkonsum als Risikoreich und Missbräuchlich.
Früher dachtest du, das wäre normal und cool, heute denkst du Risikoreich (ist keine Trinkerkategorie) und Missbrauch, aber beschönigst du da nicht etwas?

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?


Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr
Siehe auch die 16...

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja
Zwei Gedanken: erstens, das solltest du bei der MPU verschweigen. Zweitens, überleg dir selbst, ob das eine gute Idee überhaupt ist, Alkfreies zu trinken, es gibt immer noch kleine Mengen von Alkohol darin, der Geschmack, Geruch, die Flasche, das weckt Erinnerungen...

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe festgestellt, dass es mir leichter fällt in Gänze auf Alkohol zu verzichten anstatt nur meinen Konsum zu reduzieren. Mein Umgang mit Alkohol ist nicht verantwortungsvoll. Alkohol war für mich immer ein Rauschmittel. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.

Außerdem möchte ich einen klaren Kopf haben, ich möchte keine Probleme mehr aufgrund von Alkohol bekommen, ich möchte gesund leben, ich möchte ein verantwortungsbewusster Mensch sein und immer Herr meiner Sinne bleiben. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.
Also Rauschtrinker, dann ist Alkfreies für dich wirklich keine gute Idee und deine heutige Einschätzung als Missbrauchter ist stark beschönigt.
Wenn du ein Rauschtrinker warst, hast du eine nicht ganz kleine Alkproblematik.

Zum zweiten Absatz, du willst keine Probleme mehr, laut 15 hattest du aber keine - was nun?

On Top: wenn dir der Verzicht besser gelingt, als die Kontrolle, deutet auch das auf eine tiefere Problematik als nur missbräuchliches Trinken hin, das meine ich nicht diagnostisch, aber für diesen Kontext klingt dein restlicher FB doch recht "harmlos".

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Alarmglocken läuteten mir nach der Trunkenheitsfahrt. Es musste sich etwas ändern. Ich habe eingesehen das es ein Problem ist, wenn ich mich fast jedes Wochenende betrinke. Das tut mir und meiner Gesundheit nicht gut, ich mache dann dumme Sachen. Ich habe nicht schon eher aufgehört, weil es keinen Anlass gegeben hat und ich mein Problem nicht erkannt habe, rückblickend ist das ziemlich naiv, es hat mehrere Situationen gegeben die mich dazu veranlassen hätten sollen meinen Alkoholkonsum zu regulieren. (aufgeschobene oder verschlafene Termine, Stress mit der Freundin, bei der Arbeit krankmelden, ungesunder Lebensstil)
Wie zuletzt, eine recht tiefe Einsicht, die nicht ganz zu deinen ersten Antworten passt

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Da kommt jetzt ein ziemliches Hin und Her.

Erst mal gleich 3 Beratungstermine.
Dann kommt Corona und du wirst sozusagen zur Mässigung gezwungen.
Dann schilderst du Motive, die mit deinem Problem wenig zu tun haben, umso mehr aber mit der Unbequemlichkeit ohne FS.
Was aber ganz fehlt, ist deine Schilderung wie du das erreicht hast, also was genau hattest du für Strategien, dass es dir gelingt, vom Alkohol wegzukommen?

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich meide riskante Orte und Personen, ich lehne Einladungen konsequent ab, ich gehe Probleme an und versuche gemeinsam Lösungen zu finden. Ich suche mir Hilfe, wenn nötig auch professionelle. Ich gestalte mein Leben so, dass ich die nötige Zeit zum Ausgleich habe und nutze diese Zeit für konstruktive Dinge die mir nachhaltig gut tun. Ich habe mir klar gemacht, dass ich gut so bin wie ich bin, ich brauche mich nicht zu verstellen. Ich werde genauso gemocht, geschätzt und geliebt. Freunde und Familie sind da um Sorgen und Probleme zu teilen.

Wenn ich so denke und konsequent auf Alkohol verzichte dann wird mein Verhalten dauerhaft stabil bleiben.
Du sagtest doch gerade, dass du noch die selben Freunde hast...

Es gibt noch viele Unstimmigkeiten und offene Themen, du hast dich mit der Thematik zwar erkennbar auseinandergesetzt, aber was noch fehlt, ist der entscheidende "Kick", der deinen FB überzeugend macht, so ist das, ich nenne es mal so, das Niveau von der dritten Session beim VP...

In die Zukunft (Strategie) ist deutlich zu wenig, der Rückblick ist noch etwas oberflächlich, die Problemtiefe ist möglicherweise grösser, das kann man immer wieder rauslesen, als du klar darstellst.

viele Grüsse,
rüdscher
 

mühsam

Benutzer
Statistisch noch zu wenig. Wie sieht es mit dem Auto aus? Auch ein Ouzo nach dem Grieche zählt dazu... Nicht beschönigen, das schadet nur...
Ich bin einmal nach einem Firmenausflug mit Übernachtung am nächsten Tag mit Restalkohol gefahren und nach einem Festival ebenfalls also 2 mal. Ich muss dazusagen, dass ich kein eigenes Auto habe und noch nie hatte dementsprechend bin ich nicht viel Auto gefahren.

Und nach 2012? Da ist eine riesige Erzähllücke von 10 Jahren, geh da mal noch drauf ein...
Mit Anfang 20 (2013) war ich viel auf Partys unterwegs (WG Partys und Solipartys) Wenn es keine Party gab sind wir in eine Kneipe gegangen oder haben im Sommer einfach im Park Getrunken. Ich habe dort in der Regel 7 - 9 Bier 0,5l getrunken. Zu der Zeit bin ich auch sehr viel auf Konzerte gegenagen und danach noch in die Kneipe. Party oder Kneipenabend gingen oft bis in die frühen Morgenstunden. Mit 23 habe ich angefangen in Clubs feiern zu gehen, da haben wir dann Zuhause schon angefangen Bier und Longdrinks getrunken weil es im Club so teuer war. Im Club dann nochmal etwa 4-5 Bier 0,3l und 2 - 4 Shots. In Clubs bin ich im Schnitt einmal im Monat gegangen. Es verging kaum ein Wochenende an dem ich keinen Alkohol getrunken habe, wenn es nicht die wilde Party war waren es 2 gemütliche Biere am Kanal oder ein Feierabend Bier mit den Kollegen. Was sich seit dem ich 15 Bin nicht verändert hat ist das Jährliche Festival 3 Tage jedentag Alkohol, hauptsächlich Bier. Mit der Zeit konnte ich nur noch an einem Tag am Wochenende Alkoholtrinken. Freitag und Samstag so wie das früher manchmal war ging nicht mehr. Je älter ich wurde desto heftiger waren die Kater und die Regenerationszeit nach einer durchzechten NAcht wurde länger. Wenn ich Samstag auf Sonntag viel Getrunken habe kam es vor, dass ich am Montag immernoch verkatert und Müde war. Mit 24 begann meine Ausbildung ab dann war für mich der Freitag Priorisiert um auf eine Party oder in die Kneipe zu gehen damit ich auf der Arbeit fit war. Mit derZeit haben sich die Trinkanlässe verringert. Ich war in der Ausbildung und habe ein Freundin, nach der Ausbildung fing ich an zu arbeiten, Freunde beendeten Ihr Studium und fingen an zu Arbeiten. In meinem Freundeskreis wurde es etwas ruhiger. Allerdings kam es bin zum Tag der Tat doch immer wieder dazu das ich mich mit viel Bier Betrunken habe.

Warum wolltest du bei deinen Cousinen dazugehören?
Meine Cousinen und Cousins waren schon etwas älter als ich und in meinen Augen alternative leute. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon angefangen Punk Musik zuhören und versucht eintritt in eine alternative Welt zu finden. Ich mochte alternative menschen, die haben mir ein anderes Weltbild vorgestellt, ich wollte anders sein, weil ich die Welt um mich rum irgendwie ätzend fand. Ich war auf der Suche nach einer Subkultur.
Die fand ich dann in den Punks. Anfänglich war ich sehr fasziniert von denen weil die anders aussehen, besonders auffälig waren und es schien denen egal zu sein von vielen leuten schräg angeguckt zu werden, dass hat mich am meisten fasziniert.
Erbrechen und Erinnerungslücken klingen als ob du sozusagen oft bis zum Umfallen gesoffen hast. Das mag ja stimmen, aber ich würde das vielleicht etwas verbal entschärfen, ohne dabei zu beschönigen.
Wie kann ich das entschärfen? Und warum schließt du daraus das mir das Oft passiert ist? Erbechen un Erinnerungslücken gehören nicht zwangsläufig zusammen, sollte ich einfach wenn ich negative erfahrungen mit Alkohol aufzähle Erbrechen und erinnerungslücken nicht hintereinander aufzählen?
Ein Wochenende ist keine längere Zeit. Ein halbes Jahr oder mehr ist damit gemeint
nicht bewusst, es kam bestimmt mal vor das ich 3 Wochen lang keinen Alkohol getrunken habe aber das scheint nicht relevant.

Das ist jetzt wiederum etwas weniger glaubwürdig, denn du hast anscheinend ziemlich zugelangt, andere haben dich schon kritisiert, aber ganz folgenlos? Überleg nochmal, ob es da nicht doch Folgen gab...
Da hast du recht, aufgeschobene oder verschlafene Termine, Stress mit der Freundin, bei der Arbeit krankmelden, ungesunder lebenssti sind auch negative Folgen meines Alkoholkonsums.

Früher dachtest du, das wäre normal und cool, heute denkst du Risikoreich (ist keine Trinkerkategorie) und Missbrauch, aber beschönigst du da nicht etwas?
Riskant und missbräuchlich hat mein VP in unser protokoll geschrieben. Ich dachte nie das es normal wäre. Mir war, wie auch geschrieben bewusst, dass ich mehr trinke als gleichaltrige aus der schule aber ich fand das damals nicht bedenklich schließlich bekam ich von den Punks anerkennung. Also "Normal und cool "kann ich aus meiner Antwort nicht rauslesen.

Also Rauschtrinker, dann ist Alkfreies für dich wirklich keine gute Idee und deine heutige Einschätzung als Missbrauchter ist stark beschönigt.
Wenn du ein Rauschtrinker warst, hast du eine nicht ganz kleine Alkproblematik.

Zum zweiten Absatz, du willst keine Probleme mehr, laut 15 hattest du aber keine - was nun?

On Top: wenn dir der Verzicht besser gelingt, als die Kontrolle, deutet auch das auf eine tiefere Problematik als nur missbräuchliches Trinken hin, das meine ich nicht diagnostisch, aber für diesen Kontext klingt dein restlicher FB doch recht "harmlos".
Okay, hier habe ich bei der Formulierung über die Sränge geschlagen und war mir der Tragweite nicht bewusst wenn ich das so formuliere.
Mit meinem VP bin ich damals auf KT gegangen. Stattdessen habe ich aber einfach garnicht mehr getrunken, nicht weil es mir leichter gefallen ist in gänze auf Alkohol zu verzichten sondern weil ich mir höhere Chancen erhoffe die MPU zu bestehen. Das wollte ich nur nicht so sagen.

Den Punkt mit den Problemen und Folgen sehe ich. Es gab Probleme.

Da kommt jetzt ein ziemliches Hin und Her.

Erst mal gleich 3 Beratungstermine.
Dann kommt Corona und du wirst sozusagen zur Mässigung gezwungen.
Dann schilderst du Motive, die mit deinem Problem wenig zu tun haben, umso mehr aber mit der Unbequemlichkeit ohne FS.
Was aber ganz fehlt, ist deine Schilderung wie du das erreicht hast, also was genau hattest du für Strategien, dass es dir gelingt, vom Alkohol wegzukommen?
Ja, hier habe ich mich auch besonders schwergetan eine Antwort auf die Frage zu formulieren und es fällt mir nach wie vor schwer. Gibt es Irgenwelche Tipps bezüglich Strategien?


Vielen Dank für die Kommentare
 

mühsam

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FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: Männlich

Größe: 1,83

Gewicht: 67damals, heute 71

Alter: 27 damals, heute 29

Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 15.09.2019

BAK: 2,08

Trinkbeginn: 14 Uhr

Trinkende: 3 Uhr

Uhrzeit der Blutabnahme: 5:22 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Strafbefehl schon bekommen: Ja

Dauer der Sperrfrist: 7 Monate



Führerschein

Hab ich noch: nein

Hab ich abgegeben: ja

Hab ich neu beantragt: ja

Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja, besitz von Cannabis (2013) steht auch in der Akte

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ob zu erwarten ist, dass Sie auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden und

psycho-funktionale Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klassen AM+A1+A+B+L in Frage stellen.



Bundesland: Berlin


Konsum


Abstinent seit August 2020


Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein: Ja (5 Stück, 1. Am 01.12.2020

2. am 22.02.2021, 3. am 06.05.2021, 4. am 06.08.2021, 5. Am 5.11.2021, 6. Am 04.02.2022)

Urinscreening ja/nein: Nein


Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein



Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein

Selbsthilfegruppe (SHG): nein

Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, 5 Sitzungen a 90 min.

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie: nein

Keine Ahnung:



MPU

Datum: noch nicht vereinbart

Welche Stelle (MPI): DEKRA

Schon bezahlt?: Nein

Schon eine MPU gehabt? Nein

Wer hat das Gutachten gesehen?: -

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Es gibt Vorstrafen aber nicht im Zusammenhang mit Alkohol

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


am 14.09.2019 um 14 Uhr hat mich mein bester Freund Oliver zuhause abgeholt, es war ein schöner sonniger Tag. Wir waren verabredet, weil ein alter Freund aus der Heimat mit seiner Band in Berlin war. Also, er hat mich abgeholt und wir sind erstmal zum Späti und haben das erste Bier(0,5l) aufgemacht. Sind dann etwa 3 Stunden durch die Stadt spaziert bzw. haben wir im Park gesessen und dabei Bier getrunken (insgesamt 3 Bier 0,5l). Um 17 Uhr haben wir besagten Freund + Band in Friedrichshain zum Pizza essen getroffen, dabei haben wir auch Bier getrunken (1 Bier 0,5l). Bis ca. 18 Uhr haben wir im Restaurant gesessen. Freund + Band musste dann los, weil die am Abend einen Auftritt in Neukölln hatten. Oliver und ich beschlossen später zum Konzern nachzukommen. Um etwa 20 Uhr waren wir dann auch in Neukölln beim Konzert bis dahin hatte ich 2 weitere Biere getrunken (0,5l). Das Konzert ging bis etwa 23 Uhr, in der Zeit habe ich etwa 4 Biere getrunken (0,3l). Nach dem Konzert Sind Oliver und ich auf dem Weg zur S Bahn noch mal am Späti vorbei und haben 1 weiteres Bier (0,5l) getrunken. Wir waren gerade dabei uns zu verabschieden und nach Hause zu fahren da habe ich einen weiteren Freund getroffen. Der wartete an der Bushaltestelle noch auf eine Freundin um dann gemeinsam in einen Club zu fahren. Ich beschloss spontan mit zu gehen. Oliver hat mittlerweile den Bus nach Hause genommen. Ich bin dann mit den 2 Freunden (Bekannte, so gut kenne ich die gar nicht) mit der S Bahn zum Club gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir eine starke Fanta-Korn Mische getrunken ich schätze 0,16 l Korn. um 01 Uhr waren wir dann im Club. Erst mal zur Bar und ein weiters Bier 0,3l gekauft, viel getanzt und dann noch ein Bier gekauft (0,3l) ich schätze da war es dann schon so um halb 3 ab dem Zeitpunkt setzt bei mir ein Filmriss ein und ich verlor meine Begleitung. Ich bin dann gegen 03:45 auf einer Couch aufgewacht und wollte nur noch nach Hause. Bin dann raus und da Stand ein Roller von Emmy. Kurz überlegt und mich dann entschieden den Roller zu nehmen, ca. 3 km Später wollte ich den Roller wieder abstellen. Beim Versuch den Roller auf den Ständer zu bocken, betätigte ich ausversehen das Gas und machte mit dem Roller einen großen Satz nach vorne und knallte gegen eine Baustellenabsperrung und fiel mit dem Roller um. Dann fragten mich zwei Menschen ob sie mir helfen könnten und hielten mir Ihre Ausweise unter die Nase. Polizei. Die riefen dann einen Streifenwagen hinzu, Die Polizei fragte ob ich bereit bin zu pusten, ich wollte nicht. Dann haben Sie mich mit zur Wache genommen und erstmal in eine Zelle gesteckt, dort wartete ich bis mir ein Arzt Blut abgenommen hat. Am 15.09.2019 um 05.22 hatte ich eine BAK Wert von 2,08. Das Ergebnis bekam ich erst später mit der Post den Führerschein haben Sie gleich beschlagnahmt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit: 14 Uhr – 03 Uhr (13 Stunden)

14 - 20 Uhr: 6 Bier 0,5 l, 4,9 %

20 - 23 Uhr: 4 Biere 0,3 l, 4,9 %

23 - 00 Uhr: 1 Bier 0,5 l, 4, 9 %

00 - 01 Uhr: Fanta-Korn Mischung, etwa 0,16 ml Korn, 38 %

01 – 03 Uhr: 2 Bier 0,3 l, 4,9 %

Insgesamt ca. 5,3 l Bier und 0,16 l Korn



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

3 km. Ich bin angehalten, weil ich um nach Hause zu kommen noch weiter hätte fahren müssen, aufgrund einer Baustelle. Für den längeren Umweg war mir mein Fahrstiel dann aber zu unsicher. Den Rest wollte ich zu Fuß laufen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)


Ja, dachte ich zumindest, wenn ich mich zusammenreiße. Habe dann aber die Fahrt beendet, weil ich nicht sicher gefahren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hätte zur Tram laufen können und diese nehmen oder ein Taxi. Ich hätte auch nach dem Konzert nach Hause fahren können mit der S Bahn wie eigentlich geplant.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich bin regelmäßig mit dem Fahrrad betrunken gefahren, etwa 1 - 2 Mal im Monat seit 2015. Das sind etwa 56 – 112 Mal. Ich bin auch schon 2 Mal mit dem Emmy Roller gefahren nach 2 Bier und 2 Mal mit dem Auto am Tag nachdem ich Alkohol getrunken hatte, dass erste Mal nach einem kleinen Festival und das 2. Mal nach einem Betriebsausflug mit Übernachtung. Ich hatte Glück, dass ich bisher keinen Unfall gebaut habe und mich oder andere verletzt habe. Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Polizei mich betrunken im Straßenverkehr erwischt.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Erste Erinnerung: Karneval im Rheinland, da trinken fast alle Alkohol. Das hat man auch als kleines Kind schon mitbekommen.

Erster Konsum mit 13 Jahren

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe mit 15 angefangen regelmäßig Alkohol zu trinken, fast Jedes Wochenende. Mit 18 und der ersten Freundin hat das nachgelassen, dann nur noch 1 mail im Monat. Durch meinen Umzug nach Berlin im Oktober 2012 habe ich wieder vermehrt Alkohol getrunken, fast jedes Wochenende in Bars/Kneipen/Parks oder Clubs.
 

mühsam

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10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe von Anfang an zu viel getrunken, das erste Mal mit 13, da habe ich mit 2 Freunden zusammen eine Viertel Flasche Wodka getrunken. Beim zweiten Mal mit 14 habe ich auf einem großen Familienfest in Lörrach an der Schweizer Grenze heimlich 2 0,5l Bier und später im Hotelzimmer mit meinen älteren Cousinen und Cousins noch 3 Wodka mit Orangensaft getrunken. Beide male war ich am Ende so betrunken das ich gekotzt habe.

Mit 14/15 habe ich die Identität eines Punks angenommen, bei den treffen mit den anderen Punks aus der Gegend wurde immer viel Bier getrunken. Die treffen fanden überwiegend an den Wochenenden statt. In den Ferien auch unter der Woche. Anfänglich habe ich dort 2 - 3 Bier getrunken. Mit der Zeit wurde es mehr. Als ich 16/17 Jahre alt war waren es dann 4 - 5 Bier an einem Abend. Regelmäßig sind wir auch zusammen auf Konzerte gefahren, da wurde auf der Fahrt zum Konzert schon Bier getrunken oft hatte auch jemand Schnaps dabei, da habe ich dann auch mal ein Paar Schluck genommen.

Zu Geburtstagen wurden oft Partys gefeiert, ich kannte relativ viele Menschen dementsprechend gab es auch viele Geburtstage zu feiern. In meiner Gegend wurden für die Partys oft Waldhütten angemietet, da hat jeder seine Getränke selbst mitgebracht. Ich habe dann meistens einen Rucksack mit 10 Bier mitgebracht, der stand dann aber allgemein zur Verfügung bei mir blieb es in der Regel bei 5 Bier 0,5l. Im zunehmenden Alter kam dann auch vermehrt Schnaps dazu meistens Pfeffi oder Berentzen Apfel.

Seitdem ich 15 bin fahre ich jedes Jahr auf mindestens ein Festival, dort wurde dann schon früh angefangen Bier zu trinken oft den ganzen Tag durch und das 2 Tage hintereinander. Was mitunter dazu geführt hat das ich auch größere Mengen Alkohol trinken konnte.

Mit 18 hatte ich meine erste Freundin mit ihr war ich 1,5 Jahre zusammen. In der Zeit hat sich mein Alkohol Konsum drastisch reduziert, von einmal die Woche auf einmal im Monat. Zeitgleich waren Die Partys auch nicht mehr so wild und seltener draußen. Wir haben uns dann öfter in Kneipen getroffen, dort habe ich dann meistens so um die 4 Bier getrunken. Schnaps habe ich dort sehr selten getrunken, weil ich in der Vergangenheit immer wieder feststellen musste, dass ich das nicht vertrage. So ganz die Finger davon gelassen habe ich aber nie.

mit 20 bin ich dann nach Berlin gezogen (Oktober 2012), die Beziehung mit meiner ersten Freundin war vorbei, von den Punks habe ich mich gelöst. Die waren mir zu unpolitisch, ich wollte was erleben und mehr Politik machen.

Ich war viel auf Partys unterwegs (WG Partys und Solipartys) Wenn es keine Party gab sind wir in eine Kneipe gegangen oder wir waren erst in der Kneipe und dann auf einer Party. Im Sommer haben wir oft einfach im Park Alkohol Getrunken oder am Späti. Ich habe in der Regel 7 - 9 Bier 0,5l getrunken. Zu der Zeit bin ich auch sehr viel auf Konzerte gegangen und danach noch in die Kneipe. Party oder Kneipenabend gingen oft bis in die frühen Morgenstunden.

Mit 23 habe ich angefangen in Clubs feiern zu gehen, da haben wir dann Zuhause schon angefangen Bier und Longdrinks zu trinken, weil es im Club teuer war. Im Club dann nochmal etwa 4-5 Bier 0,3l und 2 - 4 Shots. In Clubs bin ich im Schnitt einmal im Monat gegangen. Es verging kaum ein Wochenende an dem ich keinen Alkohol getrunken habe, wenn es nicht die wilde Party war waren es 2 gemütliche Biere am Kanal oder ein Feierabend Bier mit den Kollegen. Was sich seitdem ich 15 bin nicht verändert hat ist das Jährliche Festival 2 oder 3 Tage hintereinander große Mengen Alkohol, hauptsächlich Bier. Mit der Zeit konnte ich nur noch an einem Tag am Wochenende Alkoholtrinken. Freitag und Samstag, so wie das früher manchmal war, ging nicht mehr. Je älter ich wurde desto heftiger waren die Kater und die Regenerationszeit nach einer durchzechten Nacht wurde länger. Wenn ich Samstag auf Sonntag viel Getrunken habe kam es vor, dass ich am Montag immer noch verkatert und Müde war.

Mit 24 begann meine Ausbildung ab dann war für mich der Freitag Priorisiert um auf eine Party oder in die Kneipe zu gehen damit ich auf der Arbeit fit war, das hat nicht immer geklappt. Mit der Zeit haben sich die Trinkanlässe etwas verringert. Ich war in der Ausbildung und habe eine Freundin, Freunde beendeten Ihr Studium und fingen an zu Arbeiten. In meinem Freundeskreis wurde es etwas ruhiger. Allerdings kam es bin zum Tag der Tat doch immer wieder dazu das ich mich mit viel Bier Betrunken habe.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Dass erst mal mit 13, draußen am Rhein mit 2 freunden. Wir bekamen den Alkohol von älteren Jugendlichen die auch draußen getrunken haben.

das zweite Mal mit 14 auf der Familienfeier in Lörrach und später auf dem Hotelzimmer mit meinen älteren Cousinen und Cousins.

Mit 15 - 17 überwiegend draußen im Schlosspark oder am Rhein, in Hütten zu Geburtstagen, auf Konzerte bzw. auf dem Weg dorthin und vor dem Konzerthaus, auf Festivals (Force Attacke, Rock am Ring) mit Freunden aus der Punkerszene.

Mit 18 - 20 überwiegend in Kneipen, mit den noch übriggebliebenen Freunden aus der Punkerszene, Konzerte und Festivals.

Mit 21 - 27 überwiegend in Kneipen/Bars, Clubs, im Sommer viel draußen in Parkanlagen, auf Konzerten und Festivals mit den neugewonnenen Freunden die es auch heute noch sind. (Berlin)

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich aus reiner Neugier, ich fragte mich warum die älteren Jugendlichen das machen und wie das wirkt.

Beim zweiten Mal haben meine älteren Cousinen und Cousins in meiner Gegenwart Alkohol getrunken, ich habe zu Ihnen aufgesehen, sie waren meine Vorbilder. Ich wollte dazu gehören. Wenn ich Bier trinke finden die mich cool und wollen mich dabeihaben und wir haben einen schönen Abend, wenn ich auch Alkohol trinke, dann bin ich so gut drauf wie die anderen dachte ich. Ich habe zu Ihnen aufgesehen, weil sie schon älter waren und auf mich irgendwie alternativ wirkten. Das mochte ich, denn ich war interessiert an alternativen Leben und verschiedene Subkulturen.

In der Gegend in der ich aufgewachsen bin gab es eine Punkszene, die sind mir schon früh aufgefallen. Die saßen immer mit Musik und Biertrinkend irgendwo draußen rum. Ich war fasziniert von denen, weil, so schien es mir, es ihnen egal war was andere von ihnen gehalten haben. So wollte ich auch sein, anders als der Rest, rebellieren. Das war Teil meiner Entwicklung während der Pubertät. Als ein bekannter aus der Schule mich dann mal mitgenommen hat zu einem dieser Treffen, habe ich gar nicht mehr lange überlegt, wenn wir da hingehen dann sollten wir uns vorher Bier besorgen. Das haben wir dann auch gemacht. Es hat funktioniert, nach einem Bier war meine Schüchternheit den Leuten gegenüber weg. Ich kam mit den Punks ins Gespräch, wir haben uns gleich für nächstes Wochenende wieder verabredet am selben Ort. Ich dachte zu dem Zeitpunkt ich muss Bier trinken sonst würde ich nicht dazugehören, sonst würden die mich nicht anerkennen, sonst wäre ich kein richtiger Punk. In der Szene wird viel getrunken, Alkohol und Betrunken sein wird regelrecht gefeiert. Das haben mir die Punks und die dazugehörige Musik vermittelt. Und weil ich fester Bestandteil dieser Szene sein wollte habe ich das ohne zu hinterfragen mitgemacht, denn Punks sind ebenso. Wenn ich da nicht mit mache finden die mich bestimmt uncool dachte ich.

Nach den ersten malen Alkohol trinken stellte ich auch die Vorteile fest. Ich wurde viel gesprächiger, risikobereiter, frecher und lustiger und das flirten ging mir besser von der Hand. Nach nicht langer Zeit war ich fester Bestandteil der Szene. Innerhalb der Szene hatten wir ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das hat mir sehr gut gefallen. Ich war immer gerne von vielen Menschen umgegeben um nicht alleine zu sein, das hat mir innerhalb der Punks das gegeben was ich wollte. Ich wollte nicht alleine sein und dachte, wenn ich keinen Alkohol trinke bin ich alleine.

Wir hatten damals alle mit ähnlichen Schwierigkeiten zu tun. Ich war genervt von der Schule und den Lehren aber teilweise auch von anderen Schülern und Jugendlichen die Punks nicht mochten. Zu meiner Familie habe ich eigentlich ein sehr gutes Verhältnis aber auch da bin ich hin und wieder angeeckt, da war Alkohol trinken mit Leuten die dieselben Probleme hatten ein Ventil um druck abzulassen und ein Ausgleich zum nervigen Alltag zu finden.

In Berlin wollte ich schnell neue Menschen kennen lernen, ich wollte was erleben, ich dachte das funktioniert am besten mit Alkohol. Hier wird ja auch an jeder Ecke Alkohol verkauft und getrunken. Ich dachte Alkohol trinken gehört zum Berliner lifesyle. Einen neuen stabilen Freundeskreis habe ich schnell gefunden, auch innerhalb dieses Kreises habe ich Alkohol getrunken. Vor allem um eine gute Zeit zu haben und Gespräche zu führen, nüchtern bin ich immer so still, dann finden die Leute mich bestimmt langweilig, dachte ich. Auch dieser neue Freundeskreis hat ein sehr ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. Um sich das immer wieder zu bestätigen haben wir gemeinsam getrunken, meistens zu viel, weil ich den Abschluss nicht gefunden habe, ich wollte einfach nicht nach Hause gehen. Ich hatte immer "angst" etwas zu verpassen und wollte nicht alleine sein.

Ich habe Alkohol auch zur Belohnung getrunken, zum Beispiel nach einer Bestanden Prüfung oder um zu feiern, z. B., dass ich einen Ausbildungsplatz gefunden hatte. Aber ich habe nie alleine getrunken und gefeiert. Ich habe hauptsächlich die soziale Funktion des Alkohols genutzt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


wenig Alkohol: Kontaktfreudiger, Risikobereiter, lustiger, wacher


viel Alkohol: Müdigkeit, undeutlich sprechen (lallen), Schwankungen, lautes für andere unangenehmes Verhalten, Erbrechen, Starke Kater, Ein peinliches unangenehmes Gefühl am Tag nach des Alkoholkonsums, weil ich etwas Peinliches gemacht habe zum Beispiel betrunkene Anrufe oder SMS an Schwarm, Freunde oder Familie. Erinnerungslücken.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Mutter hat meinen Alkoholkonsum kritisiert als ich 16/17 war, ich sei zu Betrunken. Ich sagte ihr das ich keinen Schnaps mehr trinke. Das hat nicht immer geklappt. Mit der ersten Freundin mit 18 hat sich wie gesagt mein Alkoholkonsum reduziert. Meine Mutter war zufrieden.

Meine Freundin mochte meine Art, wenn ich betrunken war nicht, ich war ihr zu laut und zu prollig. Ich habe die Kritik angenommen und mag dieses Verhalten an mir auch nicht, ich will nicht prollig sein. Die laute betrunkene Art hatte ich noch aus meiner Punk-Vergangenheit. Ich habe dann versucht mein Verhalten anzupassen. Das hat funktioniert., da war ich 23.
 

mühsam

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15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Alkohol Konsum hatte keinen Einfluss auf mein Umfeld. Rückblickend muss ich sagen, dass ich sehr viel Zeit verschwendet habe in dem ich verkatert vor dem Fernseher verbracht habe und mich unwohl gefühlt habe und im Endeffekt doch wieder alleine war was ich ja eigentlich nicht so gerne mag. Mein Alkohol Konsum brachte Probleme mit sich. Ich habe Termine verschlafen oder aufgeschoben, es gab Streit mit der Freundin, weil ich betrunken Sachen gesagt habe die ich nüchtern nicht sagen würde. Ich habe mich auf der Arbeit krankgemeldet, weil ich verkatert war. Ich habe mich unwohl und alleine gefühlt, wenn die Party vorbei war und mein Lebensstyl war sehr ungesund durch Alkohol, Fastfood und wenig Sport. Ich habe aufgrund von Alkoholkonsum meinen Führerschein verloren.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, mein Alkoholkonsum hatte zum Zeitpunkt der Tat seinen Höhepunkt

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja, auf Festivals ist mir das schon passiert.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Wenn ich es an einem Wochenende übertrieben hatte habe ich am Wochenende darauf nichts getrunken. Wenn ich meine Mutter im Rheinland besuche trinke ich nie Alkohol. So richtig bewusst habe ich aber nicht auf Alkohol verzichtet, es gab allerdings Zeiten in denen ich mal 2 oder auch 4 Wochen keinen Alkohol getrunken habe.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Früher als Punk hatte ich schon den Eindruck, dass ich mehr trinke als zum Beispiel die anderen Schüler aus meiner Klasse. Fand das aber nicht sehr bedenklich. Schließlich bekam ich Anerkennung durch die Punks.

Vor der Trunkenheitsfahrt wusste ich schon, dass ich oft Zuviel Alkohol trinke, habe aber keinen akuten Handlungsbedarf gesehen. Da ich ja nur an den Wochenenden und in Gesellschaft Alkohol trank.

Heute knapp 2,5 Jahre nach der Trunkenheitsfahrt bezeichne ich meinen damaligen Alkoholkonsum als Missbräuchlich. Es bestand bei mir das Risiko einer Alkoholabhängigkeit.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Mein Umgang mit Alkohol ist nicht verantwortungsvoll.

Außerdem möchte ich einen klaren Kopf haben, ich möchte keine Probleme mehr aufgrund von Alkohol bekommen, ich möchte gesund leben, ich möchte ein verantwortungsbewusster Mensch sein und immer Herr meiner Sinne bleiben. Deshalb trinke ich keinen Alkohol mehr.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Alarmglocken läuteten mir das erste Mal nach der Trunkenheitsfahrt. Es musste sich etwas ändern brauchte aber eine Weile um mit dem Prozess der Aufarbeitung zu beginnen. Letztendlich habe ich eingesehen, dass es ein Problem ist, wenn ich mich fast jedes Wochenende betrinke. Das tut mir und meiner Gesundheit nicht gut, ich mache dann dumme Sachen. Ich habe nicht schon eher aufgehört, weil es keinen Anlass gegeben hat und ich habe die Probleme die der Alkoholkonsum mit sich brachte nicht als Probleme erkannt, rückblickend ist das ziemlich naiv, es hat mehrere Situationen gegeben die mich dazu veranlassen hätten sollen meinen Alkoholkonsum zu regulieren. (aufgeschobene oder verschlafene Termine, Stress mit der Freundin, bei der Arbeit krankmelden, ungesunder Lebensstil)

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Der Schock und die Scham nach dem Verlust meines Führerscheins saßen tief, ich habe mich erstmal gar nicht mehr getraut Alkohol zu trinken und hatte Angst vor dem was jetzt folgt. Ich habe dann 1 Monat komplett auf Alkohol verzichtet aber damit das Thema eigentlich nur verdrängt. Ich wollte mich anfangs nicht damit auseinandersetzen, es bereitete mir schlechte Laune.

Dann kam Corona und meine Freizeitbeschäftigungen an denen ich normalerweise Alkohol konsumiert hätte brachen weg (Kneipe, Club, Festival, Konzert). Ich stellte fest das mir der Alkoholverzicht gut tat, trank aber bei Gelegenheiten dennoch Alkohol allerdings nicht mehr in den Mengen wie vor der Trunkenheitsfahrt. Den Entschluss komplett auf Alkohol zu verzichten fasste ich nach einem Besuch in der alten Heimat. Ich war dort auf einer Beerdigung. Leider war eine Freundin von mir verstorben. Nach der Beerdigung trank ich mit alten Freunden viel zu viel Alkohol, sodass ich am Ende stark betrunken war und Mords verkatert. Das wollte ich so nicht mehr erleben.



Da ich durch den mehr oder weniger aufgezwungenen Alkoholverzicht aufgrund von Corona schon darauf eingespielt war nur sehr wenig Alkohol zu trinken ist mir der Übergang in die Abstinenz nicht besonders schwergefallen. Ich hatte bereits alternativen entwickelt. Dazugehören Spieleabende mit der WG, gemeinsames Kochen mit Freunden, Filmabende mit der Freundin, lange Spaziergänge mit ner Limo statt einem Bier Was man halt in Lockdown Zeiten gelernt hat.

Die Unternehmungen an denen Alkohol getrunken wurde wähle ich mit Bedacht aus. In Clubs bin ich seit der Auffälligkeit nicht mehr gegangen, das konnte ich mir nicht vorstellen, der Zeitraum dort wäre viel zu lang und die Gefahr dort Alkohol zu konsumieren war mir einfach zu hoch ebenso mit Festivals.
Die ersten Male wieder in eine Kneipe zu gehen waren seltsam, ich hatte zwar einen schönen Abend und lustige Unterhaltungen allerdings änderte sich das für mich wenn bei den anderen der Pegel stieg, trotzdem hatte ich immer noch die angst etwas zu verpassen so dass ich die ersten Male immer mit bis zum Schluss dort geblieben bin, also bis irgendwann in der Nacht. Das konnte ich mir dann aber nach der Erkenntnis, dass ich nichts verpassen werde, weil nur noch betrunkene Diskussionen geführt werden, abgewöhnen. Außerdem litt ich sonst unter einem Rauchkater und war am nächsten Tag viel zu müde.

So schaffe ich es heute Problemlos mit Freunden in die Kneipe zu gehen, alle wissen das ich keinen Alkohol mehr trinken und akzeptieren das. Keiner stört sich mehr daran oder versucht mich zum länger bleiben zu überreden, wenn ich um 23 Uhr nach Hause fahre. Oft wird mir Respekt und Anerkennung dafür entgegengebracht.



Heute werde ich manchmal sogar um Rat gefragt, wenn es darum geht auf Alkohol zu verzichten bzw. zu reduzieren. Ich kann dann von meinen Erfahrungen berichten.


Es fühlt sich sehr gut an am Wochenende nicht verkatert zu sein und so viel Energie zu haben. Die Wochenenden kamen mir jetzt viel länger vor als früher und ich hatte viel mehr Zeit.



Ich treibe heute viel Sport, gehe 2 mal in der Woche bouldern und ab und zu schwimmen. Ich fahre täglich Fahrrad und mache ausgedehnte Fahrradtouren so auch an meinem Geburtstag 2021, eine Alkoholfreie und Coronaconforme 60 km Fahrradtoure mit vielen meiner Freunde, das hat allen Spaß gemacht und ich hatte einen sehr schönen Geburtstag. Mit meiner Freundin plane ich noch in diesem Jahr einen Kletterschein zu machen. Der Sport tut mir gut ich fühle mich fit und schaffe mir so einen Ausgleich zum Arbeitsalltag.



Ich habe angefangen mir Projekte zu suchen bei denen ich handwerklich unterstützen kann zum einen habe ich Ende 2020 bei der Entkernung und Renovierung eines Ladens geholfen der heute ein Nachbarschaftsladen ist. Zum anderen Helfe ich einem guten Freund beim Bau seines Tiny Hauses. Wir bauen nun schon ein gutes Jahr.

Dies sind zwar nicht meine eigenen Projekte aber es tut mir gut meine Wochenenden mit etwas Produktiven zu füllen und ich habe so mein Interesse am handwerkeln geweckt und konnte schon viel lernen.

Für die Zukunft Plane ich mit Freunden zusammen ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, wir wollen einen kleinen Laden eröffnen und allerlei Produkte verkaufen. Es wird ein Café/Kiosk/Späti mit angrenzender Galerie zum Ausstellen von Bildern. Die Planung läuft bereits und ich werde der Geschäftsführer dieses Ladens sein.



2021 habe ich es endlich geschafft Umzuziehen in eine schönere Gegend, das war ein langer Wunsch von mir den ich endlich umsetzen konnte.



Die Beziehung zu meiner Freundin hat sich durch meine Abstinenz von Grund auf verbessert. Die vielen kleinen Streitigkeiten unter Einfluss von Alkohol gibt es nicht mehr. Es ist jetzt sehr harmonisch zwischen uns und wenn es doch mal ein Problem gibt wird es gleich angesprochen und wir versuchen eine konstruktive Lösung zu finden.



Ich bin heute psychisch und physisch auf einem anderen Level als vor der Trunkenheitsfahrt, damit meine ich, ich fühle mich gesund.



Das alles konnte mir nur gelingen, weil ich konsequent auf Alkohol verzichtet habe und mein Leben sich dadurch neu strukturiert hat. Dabei hatte ich Hilfe eines Verkehrspsychologen der mir Handlungsalternativen aufgezeigt hat und mit mir die Ursachen meines Alkoholkonsums aufgearbeitet hat.



Ich weiß heute, dass ich so bin wie ich bin. Es ist nicht nötig mich zu verstellen, weil meine Freunde und meine Familie mich so lieben wie ich bin. Ich brauche keine Angst haben alleine zu sein denn die wichtigen Freunde sind heute noch da und unterstützen mich in meinen Vorhaben.

Ich muss keinen Alkohol mehr trinken um neue Menschen kennen zu lernen, ich habe sogar neue Freunde gefunden, die mich nicht anders kennen als nüchtern.

Alles funktioniert auch ohne Alkohol, das meiste sogar besser.



Ich vermisse es absolut nicht betrunken zu sein, ich fühle mich heute lebendiger denn je und das soll auch so bleiben.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mehr Zeit bzw. mehr Motivation um Sport zu treiben, mehr politisches Engagement. Mehr Geld, körperlich und geistig fitter. Auf mein Umfeld hat mein verändertes Verhalten keine Auswirkungen, ich habe nach wie vor dieselben Freunde, die Freundschaften sind stabil. Ich bin in der Zwischenzeit umgezogen und Plane mit Freunden zusammen einen kleinen Laden zu eröffnen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich meide riskante Orte wie Clubs, ich lehne Einladungen konsequent ab, ich gehe Probleme an und versuche gemeinsam Lösungen zu finden. Ich suche mir Hilfe, wenn nötig auch professionelle. Ich gestalte mein Leben so, dass ich die nötige Zeit zum Ausgleich habe und nutze diese Zeit für konstruktive Dinge die mir nachhaltig gut tun, z. B. Fahrradfahren, klettern, bouldern, schwimmen und gesunde Ernährung. Ich habe mir klar gemacht, dass ich gut so bin wie ich bin, ich brauche mich nicht zu verstellen. Ich werde genauso gemocht, geschätzt und geliebt. Freunde und Familie sind da um Sorgen und Probleme zu teilen.

Wenn ich so denke und konsequent auf Alkohol verzichte dann wird mein Verhalten dauerhaft stabil bleiben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)

Das Rückfallrisiko ist immer da. Ich muss wachsam bleiben und das Risiko so gering wie möglich halten. Ich habe alles getan und werde alles tun, dass ich nie wieder Alkohol konsumiere. Ich habe meine Konsumgeschichte aufgearbeitet und die Ursachen meines Verhaltens erkannt. Meine Eistellungen, Überzeugungen und Denkweisen habe ich verändert und dadurch auch mein Verhalten. Für die Zukunft habe ich Vorsichtsmaßnahmen getroffen, Notfallpläne und Verhaltensalternativen entwickelt, das alles mit Hilfe eines Verkehrspsychologen. Deshalb werde ich nie wieder Alkohol trinken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich keinen Alkohol trinke bin ich immer legal im Straßenverkehr unterwegs.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo mühsam,

da rüdscher, deinen vorherigen FB kommentiert hatte, möchte zumindest ich erst einmal kurz abwarten ob er die Zeit findet ein weiteres Feedback zu geben.
Sollte es ihm nicht möglich sein, bekommst du natürlich von mir oder einem anderen helfenden User weitere Rückmeldung zu deinem FB. :smiley138:
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Moin Mühsam,

hier mal mein Feedback:

Insgesamt schon recht ordentlich. Du hast vieles ernst genommen und umgesetzt. An zwei Punkten würde ich insgesamt noch mal schärfen:

12. Warum haben Sie getrunken?
Hier hast du vieles geschrieben, das ist soweit okay, aber mir fehlt immer noch der allerletzte Schritt zu dir. Deine Verwandten waren cool, alternativ, das wolltest du auch, warum? Was in dir war das?

genauso die Zugehörigkeit bei den Punks, warum (und nicht wegen den Punks, sondern in dir) war das wichtig?

Es geht immer wieder um die Zugehörigkeit und die Frage, wer du bist. Das kann noch ein bisschen klarer rauskommen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Hier stellst du mir die Corona-Situation zu sehr in den Vordergrund. Das sieht ein bisschen aus, als ob es dir ohne Corona nicht gelungen wäre, denn dann hättest du ja munter weitergemacht...


Ansonsten vielleicht noch Kleinigkeiten, wie z.B.:
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Mein Umgang mit Alkohol ist nicht verantwortungsvoll.
Sei gründlich: WAR und nicht IST...


Hast du schon einen Termin für die MPU? Ansonsten solltest du darauf achten, dass deine letzte Haaranalyse nicht zu lange her ist, so dass du bis zur MPU alles dokumentieren kannst.
Da gibt es Richtwerte, wie lange am Ende eine Lücke sein darf, damit es noch anerkannt wird, aber je nach Termin der MPU könnte eine weitere HA sinnvoll sein...

Ich sehe dich auf einem guten Weg und finde auch deine Entscheidung zur Abstinenz mutig. Deine Vorbereitung ist recht weit gediehen, wir sind wirklich beim letzten Feinschliff angekommen.

viele Grüsse,
rüdscher
 

mühsam

Benutzer
@rüdscher vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich kann deine Anmerkungen gut umsetzten posten jetzt Aber keinen aktualisierten FB mehr.
Mein Termin ist nächste Woche. Meine letzte HA ist dann genau 8 Wochen alt. Meine Berater sagte bis zu 8 Wochen gingen. Wenn denen der Zeitraum zu lange ist können die ja noch einen machen.

@Nancy würdest du meinen thread am Sonntag für eine Weile unsichtbar machen?

Noch irgendwelche schlauen Tipps für die Begutachtung? Ich fühle mich eigentlich gut vorbereitet und lese diese Woche meinen FB noch mehrmals Durch zur Verinnerlichung.
 
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