MPU wegen Cannabis / bekifft gefahren

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Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
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Wieso passiert das nicht wieder?​

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?​

Ja, ich hätte mich frühzeitiger meinen Freunden und meiner Familie anvertrauen sollen, über die Belastungen reden sollen und sei es über Telefon oder Messenger. Stattdessen habe ich viel in mich hineingefressen. Ich habe später deutlich gemerkt, dass es mir dadurch besser geht, dass ich mit ihnen darüber reden kann.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?​

Ich will nicht mehr vor Problemen davon laufen, will meine positiven Eigenschaften weiter ausbauen und im Beruf und Nebenberuf sowie ehrenamtlichen Tätigkeiten erfolgreicher und produktiver sein. Auch meine Freizeit will ich sinnvoller nutzen. Inzwischen wandere ich gerne durch die Natur und habe andere Outdoor-Aktivitäten lieben gelernt, wie z. B. SUP und Kanu fahren. Außerdem habe ich inzwischen wieder eine Beziehung, die ich wohl nicht hätte aufbauen können, wenn ich noch konsumieren würde. Das war ja auch ein wichtiger Punkt: Ich konsumierte auch, weil ich mich einsam fühlte, weil ich eine Beziehung vermisst hatte. Mal abgesehen davon, dass es allgemein schwerer war Frauen kennenzulernen, war der gesteigerte Konsum da ganz sicher auch nicht förderlich. Die Frau, zu der ich heute eine Beziehung habe, hätte ich nicht mal kennengelernt, wenn ich noch konsumieren würde, weil ich dann gar nicht die Outdoor-Aktivitäten betreiben würde. Mir ist es wichtig, eine Beziehung zu haben und aufrecht erhalten zu können. Außerdem möchte ich mehr auf meine körperliche und mentale Gesundheit achten.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)​

Das war eher eine Art Lernprozess und kein singulares Ereignis. Das erste, was mich getroffen hatte, war der Satz des Polizisten, dass Konsum ja okay sein, aber andere zu gefährden, das ginge gar nicht. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, auch weil ich Ersthelfer bin. Ich war einfach zu sehr auf meine eigenen Probleme fixiert und mir war nicht so klar, dass ich andere gefährde – obwohl es mir eigentlich hätte klar sein müssen.
Anfangs nach der Kontrolle hatte ich ziemlich gemischte Gefühle: ich ärgerte mich über mich selbst und auch darüber, dass man mich erwischt hatte. Im Laufe der nächsten Wochen habe ich mehr und mehr eingesehen wie mies mein Verhalten war und dass es im Grunde gut war, dass ich erwischt wurde und ich nicht noch einen Unfall gebaut habe, wobei vielleicht jemand zu Schaden gekommen wäre. Das hätte ich mir nie verzeihen können.
Im weiteren Verlauf habe ich dann gemerkt, dass ich mich durchaus auch ohne Drogen beschäftigen kann, mit Dingen, die mir persönlich etwas bringen und mein Leben bereichern. Da steht der Cannabiskonsum nur im Weg, weil man unter dem Einfluss der Droge nicht so produktiv sein kann. Die Gestaltung meines Naturgartens hat mir viel gebracht und ich kann mich dort gut beschäftigen und dabei abschalten und seelische Ruhe schöpfen. Meine Lehrtätigkeit an der VHS erfüllt mich auf andere Weise, ich kann Wissen weitergeben und mir etwas nebenbei verdienen. Ferner fällt es mir nun leichter Kontakt zu Menschen aufzubauen, auch für gemeinsame Aktivitäten, u. a. weil ich keinen Konsum mehr verheimlichen muss und auch nicht berauscht bin. So habe ich im Frühjahr 2022 dann auch eine feste Beziehung zu einer Frau aufbauen können. Durch sie habe ich weitere Freizeitmöglichkeiten kennengelernt, die mir Spaß machen, wie z. B. gemeinsames Wandern (wir waren neulich zusammen im Gebirge) und Paddeln (Kanu, SUP). Ich habe seit meiner Abstinenz so viel aufbauen können, das möchte ich nicht gefährden.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?​

Das Ereignis und die Monate davor haben mir gezeigt, dass ich wohl doch nicht so gut mit dem Konsum umgehen kann, wie ich lange Zeit dachte. Daher möchte ich abstinent bleiben und arbeite weiter an mir, um auch abstinent zu bleiben. Ich will mein Engagement weiter ausbauen, mehr Kurse geben und private Projekte weiter verfolgen. Zudem ist es wichtig für mich, dass ich in der Lage bin eine Beziehung aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Ich fühle mich deutlich wohler mit meinem neuen Leben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?​

Anfangs habe ich schlecht geschlafen. Hin und wieder habe ich an Konsum gedacht.
Aber ich hatte durch die Abstinenz einen klareren Kopf, habe mehr geschafft und sinnvollere Dinge getan, anstatt nur das Nötigste zu tun. Das habe ich als positiv wahrgenommen. Auch die Reflektion meiner Probleme, die dann eingesetzt hatte, als ich nicht mehr konsumierte.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?​

Die Abstinenz war mein eigener Entschluss. Wobei natürlich auch die Kontrolle eine Rolle spielte, die mir schlagartig vor Augen führte, was ich anrichte. Meine Familie und meine Freunde haben mich unterstützt, vor allem meine beste Freundin und meine Schwester, die beide auf der einen Seite Verständnis gezeigt haben, aber mir auf der anderen Seite auch eine ehrliche und dringend notwendige Standpauke gehalten haben. Ferner habe ich wieder Kontakte zu alten Freundschaften aufgebaut. Ich brauchte ja neue Kontakte, auch weil ich die wenigen Bekanntschaften, die mit Drogen zu tun hatten, aufgegeben habe. Auch diese Freunde wissen über meinen Werdegang und stützen mich. Meine Freundin, die ich zwischenzeitlich kennengelernt habe, unterstützt mich ebenfalls in meinem Bestreben, aktiv und abstinent zu bleiben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?​

Durchweg positiv. Meine Mutter ist erleichtert, sie war nämlich entsetzt, als sie das erfahren hat. Sie wusste gar nicht, dass ich konsumiere. Meine Schwester und meine engen Freunde sagen, dass sie es gut finden und dass man es halt sein lassen sollte, wenn der Konsum außer Kontrolle gerät und man unter Cannabiseinfluss Auto fährt. Sie unterstützen mich und sagten, dass ich jederzeit kommen könnte, wenn ich Probleme hätte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?​

Nein. Ich habe den Kontakt zu anderen Konsumenten abgebrochen. Das war in erster Linie der damalige Nachbar, dem ich gesagt habe, dass ich nicht mehr konsumiere und nicht mehr zur Verfügung stehe. Das haben die so hingenommen.
(Was ich nicht erwähnt habe: mit wem ich früher gelegentlich konsumiert hatte. Oder hatte ich das erwähnt?).

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?​

Nein. Ich habe nur ein Mal einen ehemaligen Nachbarn bekifft gesehen, als ich ihm sagte, dass ich Ärger mit der Polizei habe und keinen Bock mehr auf Konsum habe.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?​

Gar nicht, da ich nicht mehr konsumieren werde. In meiner Abstinenz habe ich andere Tätigkeiten für mich entdeckt, die mir Spaß machen und mir etwas zurückgeben, so meine Zufriedenheit und mein seelisches Gleichgewicht stützen, so dass ich resistenter gegenüber Problemen bin. Dazu zählt einerseits die Gartenarbeit bzw die Gestaltung eines Naturgartens u. a. für den Schutz von Wildbienen und Vögeln, ein technisches Projekt für den Naturschutz und eine Lehrtätigkeit. Ich gebe Kurse zu verschiedenen Themen, was einerseits zwar manchmal anstrengend ist, aber mir auch viel Freude bereitet, da ich Wissen weitergeben kann. Das alles gibt mir viel und ich möchte das weiter ausbauen. Drogen haben da keinen Platz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?​

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

Ich arbeite an mir und will das einfach nicht mehr. Denn ich habe gemerkt, dass ich in jeder Hinsicht viel mehr aus mir machen kann und auf vielen Ebenen erfolgreicher bin, wenn ich nicht konsumiere. Ich habe viele Aktivitäten, die ich vorher nicht hatte, die mir etwas zurückgeben. Und ich habe Freunde gefunden und Kontakte zu alten Freunden aufgebaut, die mir ebenfalls etwas bringen. Das hat alles nicht so gut geklappt, als ich noch konsumierte.

Sollte ich doch wider Erwarten jemals einen Rückfall erleiden, so kann ich problemlos den ÖPNV benutzen, auch zur Arbeit. Wahrscheinlich werde ich das Auto ohnehin aus wirtschaftlichen Gründen abschaffen und mir so schnell sicher kein neues kaufen. Ich glaube nicht, dass ich rückfällig werde, aber keinesfalls will ich wieder Menschen potenziell gefährden, indem ich berauscht fahre.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?​

Es ist gut, dass ich darüber offen mit Familienmitgliedern und Freunden gesprochen habe. Denen kann ich mich daher nun leichter anvertrauen, da sie ja nun eingeweiht sind. Und ich würde mich denen anvertrauen, wenn ich wieder in Versuchung komme. Ich glaube aber, dass ich auch selbst wachsamer geworden bin, was selbstschädigendes Verhalten angeht. Auch meine Freundin ist eingeweiht und lässt mir einerseits sämtliche Freiheiten, aber unterstützt mich in meinem Bestreben. Ich habe einige Strategien entwickelt, um gar nicht mehr das Bedürfnis zu haben: Entspannung, Aktivität körperlicher und geistiger Art, soziale Kommunikation. Ferner lasse ich Probleme anderer nicht mehr so an mich ran, weiß nun besser, wo meine Leistungsgrenzen sind. Ich denke, dass ich eine Gefährdung nun schon auch vor einem Rückfall erkennen würde, wenn ich z. B. Gedanken an Konsum hegen würde oder mir sogar etwas besorgen würde.
Ein ganz klarer Rückfall wäre, wenn ich z. B. an einen mir angebotenen Joint ziehen würde, denn das will ich ja nicht mehr und wäre ein Anfang und somit ein Alarmzeichen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?​

Ich trinke gelegentlich ein Glas Rotwein oder auch mal ein oder zwei Bier, wenn ich mit Freunden etwas Besonderes koche oder Steaks grille, manchmal auch zu besonderen Anlässen, wie einem runden Geburtstag. Das ist unregelmäßig, so etwas 2x im Monat an Wochenenden.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
So, ich habe den FB jetzt auch noch mal neu ausgefüllt, weil er mir - wie erwähnt - zu verbastelt erschien. Den bespreche ich heute abend noch mit einer Freundin und stelle den dann ein. Der hat den Vorteil, dass er etwas kürzer ist. ;)
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Hallo, meine erster Eindruck zu Deinem FB...für des du schon Stamm User bist und jede Menge Beiträge gemacht hast finde ich ihn recht dünn an mancher Stelle, vorallem Frage 3 und 21.
Deine Konsumbiografie wird so der GA schwer nachvollziehen können und dir viele Rückfragen bescheren sowie es auch in dem Fragebogen des MPI schwer übertragbar sein wird...zu wenig Daten, Mengen, Zeit usw.
Ich habe an dem Tag zwei „Stickies“ im Auto konsumiert.
Drogen Jargon würde ich komplett weglassen wenn du ne Veränderung aufzeigen möchtest. Ausserdem ist das Wort "Stickies" wie Bierchen, eine verharmlosung und kann als freundschaftliches Verhältnis zur Droge gewertet werden.


Ich habe nicht richtig über die Folgen nachgedacht, mir war da alles egal, ich wollte einfach nur noch weg. Und ich habe mir eingebildet, dass ich immer noch fahren kann, habe mich selbst betrogen, mir etwas vorgemacht. Zu der Zeit war ich Cannabis schon recht gewohnt. Mit anderen Worten: Ich habe den Konflikt nicht gelöst.
Hattest du wirklich nicht den Konflikt gelöst oder gab es ihn erst gar nicht???

Der hat den Vorteil, dass er etwas kürzer ist.

Ich gebe dir gerne was aus meiner Erfahrung mit:
Du kannst dir hier im Forum sämtliche eingestellte Gutachten und Erfahrungsberichte durchlesen und dennoch ist es schwierig zu beschreiben mit welchen kleinen zwischfragen der Psychologe dich unterbrechen und konfrontieren wird...deswegen versuche deinen FB nicht noch kürzer zu gestalten sondern detaillierter und dafür auf den Punkt kommen.


Mir fielen noch paar andere Dinge auf, aber muss jetzt in die Spätschicht.
Werden sich bestimmt noch andere User melden und ich auch wenn ich Zeit habe :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hallo, meine erster Eindruck zu Deinem FB...für des du schon Stamm User bist und jede Menge Beiträge gemacht hast finde ich ihn recht dünn an mancher Stelle, vorallem Frage 3 und 21.
Deine Konsumbiografie wird so der GA schwer nachvollziehen können und dir viele Rückfragen bescheren sowie es auch in dem Fragebogen des MPI schwer übertragbar sein wird...zu wenig Daten, Mengen, Zeit usw.
Ich weiß wirklich nicht, was ich da alles beschreiben soll. Die Gründe für den stärker werdenden Konsum habe ich doch dargelegt. Was soll ich denn die Jahre gelegentlichen Konsums rückwirkend beschreiben? Zu Daten, Mengen, Zeit: Wer führt denn im Ernst Buch darüber, wann er wieviel konsumiert hat, so dass er das Jahre später noch detailliert beschreiben kann?

Es hat eben auch nicht einen einzigen Grund für meinen vermehrten Konsum gegeben, sondern es war was da alles zusammen kam: Die Coronazeit und die sozialen Kontakteinschränkungen, die viele meiner Freunde und Bekannten ernst genommen haben und auch ich ernst genommen habe, da es nachvollziehbare Gründe dafür gab (ich bin kein Coronaleugner). Ferner der stark konsumierende Nachbar, der sich eben wegen Corona in dieser Zeit als Kontakt quasi angeboten hatte. Und natürlich die Einsamkeit, also einerseits die wenigen Sozialkontakte und andererseits auch die Tatsache, dass ich Single war. Und belastend war vor allem die Freundin, die nach einem Schlaganfall im Rollstuhl war und alles ständig sagte, dass sie sterben wolle. Ich kann das natürlich noch ausführen, aber ich will auch nicht jammern. Der Punkt ist, dass ich mit der Gesamtsituation überfordert war, mein Verhalten zu der Zeit nicht gut analysiert hatte und eine falsche Problemlösungsstrategie hatte, nämlich quasi keine, wenn man so will. Das war der Grund, warum aus gelegentlichem Konsum regelmäßiger Konsum geworden ist.

Drogen Jargon würde ich komplett weglassen wenn du ne Veränderung aufzeigen möchtest. Ausserdem ist das Wort "Stickies" wie Bierchen, eine verharmlosung und kann als freundschaftliches Verhältnis zur Droge gewertet werden.
Kann ich natürlich weglassen. "Stickies" ist aber keine Verharmlosung, sondern bezeichnet einfach das, was es war und das war eben kein dicker Joint, sondern eben ein Stickie. So etwas wie Longpapers hatte ich gar nicht.

Ich muss sagen, dass ich mit so manchen Problemen meine Fragen habe. So zum Beispiel bei den Mengen, also "wie viel" und "wie oft". Es ist ja nicht so, dass man nach Kalenderterminen abgewogene Mengen raucht.

Auch die Frage danach, wie oft ich unter Drogeneinfluss ein Kfz geführt habe, finde ich nach wie vor schwierig einzuschätzen. Der Grenzwert liegt ja bei niedrigen 1 ng/ml (kann auch Konsum von vorgestern sein!) und gestern abend dachte ich, vielleicht bin ich dann doch noch wesentlich häufiger unter dem Einfluss von Btm gefahren. Wie soll man solche Fragen ehrlich beantworten ohne sich was aus den Fingern zu saugen?

Hattest du wirklich nicht den Konflikt gelöst oder gab es ihn erst gar nicht???
Ehrlich gesagt verstehe ich schon die Frage nach dem Konflikt nicht wirklich. Hätte es in dem Moment einen inneren Konflikt gegeben, wäre ich vermutlich gar nicht erst gefahren.
Unter uns, es war natürlich schon so, dass ich im Hinterkopf hatte, dass auch Abbauprodukte zu Problemen führen können und dass auch Tage oder sogar Wochen zurückliegender Konsum ein Problem sein kann. Ich kann denen aber ja schlecht sagen, dass es keinen Konflikt gab, weil ich so oder so dran gewesen wäre. Ich will es auch gar nicht auf die Rechtslage schieben, das bringt bestimmt keinen Vorteil, aber das ist ja nun mal so, dass diese auch unter Experten umstritten ist.

Ich bin eigentlich auch ein Mensch, der nach vorne guckt. Und ich konsumiere nicht mehr, habe 1 Jahr Abstinenz hinter mir, will weiterhin abstinent bleiben und habe viel in meinem Leben verändert. Ich habe Tätigkeiten, bei denen ich abschalten und entspannen kann, habe welche, die mich fordern und ich bin in der Lage eine Beziehung zu führen und aufrecht zu erhalten, habe mehr Sozialkompetenzen, auch gerade wegen der Abstinenz.

Ich gebe dir gerne was aus meiner Erfahrung mit:
Du kannst dir hier im Forum sämtliche eingestellte Gutachten und Erfahrungsberichte durchlesen und dennoch ist es schwierig zu beschreiben mit welchen kleinen zwischfragen der Psychologe dich unterbrechen und konfrontieren wird...deswegen versuche deinen FB nicht noch kürzer zu gestalten sondern detaillierter und dafür auf den Punkt kommen.
Naja, auf den Punkt kommen bedeutet letztlich auch verkürzen, also nichts doppelt und dreifach schreiben, sondern präziser auf die Fragen einzugehen.

Mir fielen noch paar andere Dinge auf, aber muss jetzt in die Spätschicht.
Werden sich bestimmt noch andere User melden und ich auch wenn ich Zeit habe :)
Würde mich freuen, wenn du später noch etwas dazu sagen kannst. Ich versuche in der Zwischenzeit den "kürzeren", neu beantworteten FB einzustellen.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

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Was ist passiert?​


Vorgeschichte:​

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?​

Das war wohl in der Realschule. Wir hatten mal Christiane F. geschaut und den Film besprochen. Da ging es in der Hauptsache um Heroin, wenn ich mich recht erinnere.

(2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)​

Das war mit 24 Jahren. Das genaue Datum weiß ich nicht mehr.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)​

Anfangs habe ich nur sehr selten konsumiert, wenn flüchtige Bekannte etwas dabei hatten und mir angeboten haben. Zu der Zeit hatte ich nie selbst Cannabis besessen. Das erste Mal habe ich mit Anfang 30 Cannabis gekauft. Auch da habe ich nur gelegentlich konsumiert, wenn ich mit Bekannten zusammenkam, von denen ich wusste, dass die auch konsumierten. Das war dann meist zu Feierlichkeiten, abseits des Trubels, aber auch schon mal im kleinen, privaten Kreis. Das ging viele Jahre so. Erst ab Mitte 2020 habe ich häufiger konsumiert, mit einem damaligen Nachbarn und auch alleine. Grund waren die weniger gewordenen Sozialkontakte durch die Coronazeit, die Einsamkeit, die Langeweile. Während des Lockdowns ging es noch gut, aber auch danach waren viele meiner Freunde noch vorsichtig und haben Sozialkontakte vermieden. Ich war zudem Single. Zu der Zeit hatte ich einen Nachbarn, der viel konsumierte und der den Kontakt zu mir suchte. Mit ihm habe ich häufiger zusammen konsumiert, da er Tür an Tür zu mir wohnte. Der Konsum wurde dann häufiger. Ab Weihnachten 2020 habe ich vermehrt auch alleine konsumiert. Wohl auch wegen meiner Probleme: ich war Single, hatte relativ wenig Kontakt zu Freunden, die Weihnachtszeit und die kalte Jahreszeit empfand ich als belastend und ich hatte eine Freundin (oder vielmehr eine Freundin meiner Schwester), die einen Schlaganfall hatte, im Rollstuhl saß und der ich oft bei Problemen mit Internet und Notebook geholfen habe. Die hat sich häufig über ihre Situation beklagt und sagte jedes Mal, dass sie sterben wolle. Das hat mich damals sehr belastet, ich konnte mit der Situation damals nicht umgehen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?​

Nein. Ich habe ein einziges Mal irgendwann in den Zwanzigern an einem Joint gezogen, als ich schon alkoholisiert war und bin daraufhin abgestürzt und nur noch nach Hause gewankt, die Party war gelaufen. Seitdem habe ich Alkohol und Cannabis strikt getrennt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?​

Als Jugendlicher habe ich den Umgang mit Alkohol erst erlernt. Da kam es vor, dass wir auf Partys zu viel getrunken haben. Dann musste ich mich schon mal übergeben und hatte am nächsten Tag einen Kater. Das hat sich dann später gegeben, als ich besser einordnen konnte, was ich vertrage. Als junger Erwachsener habe ich dann auf Partys getrunken, wusste aber, wo meine Grenzen sind. Im späteren Erwachsenenalter habe ich dann deutlich weniger getrunken, weil auch die Anlässe bei weitem nicht mehr so häufig waren. Heute trinke ich gelegentlich noch mal ein oder zwei Gläser Bier oder ein Glas Wein, zum Beispiel zu einem Essen mit Freunden oder auf Feiern.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?​

Nein, keine außer Alkohol, Cannabis und Zigaretten. Ich trinke allerdings Kaffee, falls das von Belang ist.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?​

Lange Zeit nicht. Auch als der Konsum häufiger wurde, habe ich die negativen Folgen zunächst nicht so wahrgenommen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass der Konsum meine Situation gewiss nicht verbessert hat. Ich hatte mich mit meiner Einsamkeit abgefunden, obwohl ich gleichzeitig darunter gelitten habe. Das war mir damals aber nicht so bewusst.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?​

Ja, da mir die negativen Folgen nicht so bewusst waren.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?​

25 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH. Die Kontrolle war am 27.05.2021

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?​

In der Woche vor der Auffälligkeit hatte ich Urlaub und habe da täglich konsumiert. Ich kann nicht genau sagen, wie viel, aber ich schätze so ein halbes Gramm täglich.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?​

Ich habe zwei kleine Cannabiszigaretten geraucht (kleine Blättchen).

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?​

Ja, mich hatte der fehlende Lebenswille bis hin zu Selbstmordabsichten der Freundin mit dem Schlaganfall sehr mitgenommen. Hinzu kam die Einsamkeit, die fehlenden persönlichen Kontakte durch die nicht enden wollende Coronazeit.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?​

Ich wurde kontrolliert, als ich auf einem Rastplatz hielt. Der Polizist hatte sofort gerochen, dass ich kurz vorher konsumiert hatte.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):​


14. Was war der Zweck der Fahrt?​

Es gab für die Fahrt keinen besonderen Grund, außer dass ich weg wollte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?​

Circa 40 km. Ich war auf dem Rastplatz, um zu konsumieren und um auf die Karte zu gucken, wie ich wieder nach Hause komme.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?​

Das ist schwer zu sagen. Da ich mittlerweile weiß, dass man auch noch bis zu 72 Stunden nach dem Konsum unter dem Einfluss von Cannabis stehen kann, würde ich sagen so etwa 20-30x. Direkt vor Fahrtantritt beispielsweise am gleichen Tag habe ich nur zwei Mal konsumiert.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?​

Ich bin mir nicht sicher, wie die Frage zu verstehen ist. Ich hatte den Konflikt nicht gelöst, ich hatte das vielmehr verdrängt, weil mich andere Gedanken so belastet haben.
In Bezug auf Konsum an vorhergehenden Tagen bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen, dass ich dann fahren kann.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)​

Weil sich Cannabis stark auf die Fahreignung auswirkt, man weniger konzentriert und leichter ablenkbar ist, die Reaktion schlechter ist und die Gefahr eines Unfalls stark ansteigt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?​

Bei Cannabis bis zu 72 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?​

Ja, man gewöhnt sich daran und kann abhängig werden. Zudem drohen natürlich gesundheitliche Schäden beim Rauchen von Cannabis.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

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Warum ist es passiert?​



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?​

Da kamen viele Umstände zusammen, die zu dem vermehrten Cannabiskonsum geführt haben. Zum einen die nicht enden wollende Coronazeit und die sozialen Einschränkungen auch lange nach dem Lockdown. Zum anderen die Einsamkeit (ich war schon einige Zeit Single), ein viel konsumierender Nachbar, der den Kontakt zu mir suchte. Sowie eine Freundin (eigentlich Freundin meiner Schwester), die als lebensmüdes, depressives Schlaganfallopfer ebenfalls den Kontakt zu mir suchte. Ihr habe ich oft bei Problemen mit Internet und Notebook geholfen. Das ständige Beklagen, die sowieso schwierige Situation, das ständige Wiederholen, dass sie sterben möchte, hat mir sehr zu schaffen gemacht.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?​

Meine Familie wusste gar nichts von meinem Konsum. Meine engeren Freunde wussten von dem gelegentlichen Konsum, hatten dagegen aber nichts einzuwenden. Bekannte (wie der Nachbar), die ebenfalls konsumierten, wussten davon, hatten sich aber natürlich auch nicht kritisch darüber geäußert. Von dem häufiger gewordenen und dann regelmäßigen Konsum wussten nur wenige, die zudem selbst konsumierten. Ich hatte zu der Zeit wenig soziale Kontakte und auch zu guten Freunden hatte ich überwiegend über Telefon und Messenger Kontakt, also kaum persönlichen Kontakt. Lediglich die beste Freundin wusste, dass ich mehr konsumierte, als früher, aber auch nicht, wie regelmäßig. Auch zu ihr hatte ich zu der Zeit überwiegend über Messenger Kontakt. Dazu muss man sagen, dass meine guten Freunde nicht in meiner Stadt wohnen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?​

Über viele Jahre nicht. Erst, als viele Probleme zusammen kamen (Corona, Einsamkeit, Kontakt zu der Schlaganfall-Freundin) und der einzig regelmäßige Kontakt auch ein Konsument war (Nachbar), hat das zu vermehrten und schließlich regelmäßigem bis hin zu täglichem Konsum geführt. Es war eine falsche Problemlösungsstrategie, was ich aber erst später erkannt habe.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)​

Nein, nicht vor der Kontrolle. Nachdem ich “erwischt” wurde, habe ich schlagartig aufgehört und mich noch in der gleichen Woche bei einem Online-Programm (Quit-the-shit) angemeldet.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?​

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?​

Das kann man so nicht sagen. Ich hatte ja viele Jahre sowieso nur gelegentlich konsumiert, dazwischen lagen mitunter auch Monate, manchmal auch nur Wochen. Erst Mitte 2020 änderte sich das.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?​

Viele Jahre lang hatte der Konsum nichts damit zu tun, dass ich nicht ohne abschalten könne. Erst Mitte 2020 änderte sich das und ich konsumierte mehr, habe versucht, damit meine Probleme zu verdrängen, wie ich heute weiß.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?​

Ja. Ich hatte ein ungutes Konsumverhalten entwickelt. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen und mich nicht in den Cannabiskonsum flüchten sollen.

29. Waren sie drogenabhängig?​

Nein, ich würde sagen, ich war noch nicht abhängig, aber stark gefährdet.

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Wieso passiert das nicht wieder?​

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?​

Ja. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen, mich jemanden bezüglich dieser Probleme anvertrauen sollen. Leider habe ich viel in mich hineingefressen und verdrängt, in Gesprächen nicht oder nur wenig von meinen Problemen gesprochen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?​

Mir wurde schlagartig klar, was ich da anrichte, dass ich mich und sogar andere gefährde. Ich habe dann meine Probleme reflektiert und erkannt, dass ich eine völlig falsche Problemlösungsstrategie hatte, nämlich eigentlich keine, bis auf den Konsum. Ich habe dann eine Entwicklung durchgemacht und erkannt, dass ich mehr Positives im Leben bewirken möchte, dass ich Wissen weitergeben kann, eine Beziehung führen kann, wie ich ohne Drogen abschalten kann (u. a. im Naturgarten). Außerdem habe ich mich Freunden und Familie offenbart und mit ihnen über meine Fehler und Probleme gesprochen, worauf sie positiv und hilfsbereit reagierten, was mich wiederum bestärkt hat.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)​

Es gab nicht den einen Knackpunkt, das waren mehrere Ereignisse und eine Entwicklung. Zum einen die Worte des Polizisten “Kiffen gut und schön, aber andere gefährden geht gar nicht”. Da ich Ersthelfer bin, hat mich das sehr getroffen. Mir war schlicht nicht klar, dass ich andere gefährde, hatte daran wegen meiner eigenen Probleme keinen Gedanken verschwendet. Die Kontrolle hat mir schlagartig mein Fehlverhalten und meine Probleme vor Augen geführt. Ich hatte anfangs natürlich gemischte Gefühle: ich habe mich geärgert, dass ich erwischt wurde, habe mich aber auch darüber geärgert, dass ich mich überhaupt so verhalten habe und andere gefährdet habe. Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist und ich nicht in einen Unfall verwickelt wurde, bei dem womöglich jemand verletzt oder gar getötet worden wäre.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?​

Die Kontrolle und rückblickend die Monate davor haben mir gezeigt, dass ich ganz offensichtlich bei weitem nicht so gut mit dem Konsum umgehen konnte, wie ich dachte. Ich möchte mehr aus meinem Leben machen. Ich habe an mir gearbeitet und möchte weiter an mir arbeiten. Ich möchte mein Engagement ausbauen und Kurse an der VHS geben, Menschen etwas beibringen und auch private Projekte (Naturgarten, Artenschutz) weiter voran treiben. Zudem habe ich seit einiger Zeit eine Freundin. Ich denke, dass mir der Konsum im Weg stand eine funktionierende Beziehung aufzubauen. Generell war der Konsum ein Hindernis bei sozialen Kontakten. Ich habe im Laufe des letzten Jahres wieder Kontakt zu vielen alten Freunden aufgenommen und außerdem neue Freunde gewonnen. Das alles möchte ich nicht gefährden. Mir gefällt mein neues Leben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?​

Anfangs habe ich schlecht geschlafen. Hin und wieder habe ich an Konsum gedacht, wollte dem aber keinesfalls nachgeben. Es gab auch positive Erlebnisse, die mich darin bestärkt haben, abstinent zu bleiben. So hatte ich einen klareren Kopf, war besser organisiert und habe meinen Alltag besser gemeistert. Ich habe mich mit positiveren Dingen beschäftigt, was mir Freude bereitet hat. Außerdem konnte ich meine Probleme viel besser reflektieren. Ich habe gerade in der Umstellungsphase viel nachgedacht.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?​

Meine Familie und meine engsten Freunde, denen ich mich nach dem Ereignis offenbart habe. Ich hatte nicht mit so viel Verständnis und Unterstützung gerechnet. Außerdem hat mir Quit-the-shit geholfen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?​

Durchweg positiv! Meine Mutter, die bis dato gar nichts von dem Konsum wusste, fiel aus allen Wolken. Sie fand es aber gut, dass ich nun abstinent war und dabei bleiben wollte. Auch meine Schwester hat mir geholfen, hat mir angeboten jederzeit mit Problemen zu mir zu kommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?​

Nein, ich habe jeglichen Kontakt zu Konsumenten abgebrochen. Das wurde auch so hingenommen. Auch von dem Nachbarn, mit dem ich damals ja häufiger verkehrt habe. Ich sagte ihm, dass ich erwischt wurde und keinen Bock mehr auf Konsum und Kontakt habe, was er akzeptierte. Der ist dann auch weg gezogen bzw seine Wohnung wurde ihm gekündigt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?​

Nur das eine Mal, als ich meinem Nachbarn gesagt habe, dass ich keine Lust mehr auf Konsum hatte. Er war zu dem Zeitpunkt unter Cannabiseinfluss. Andere Kontakte habe ich schlicht nicht mehr aufgesucht und die mich auch nicht.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?​

Ich will abstinent bleiben, da ich damit bislang sehr gute Erfahrungen gemacht habe und mein Leben in vielerlei Hinsicht viel besser geworden ist. Ich gebe inzwischen Kurse an der VHS, habe einen Naturgarten gestaltet, habe neue Freunde gewonnen und auch den Kontakt zu alten Freunden wieder aufgenommen. Außerdem habe ich inzwischen eine Beziehung. Ich habe viele Aktivitäten, zu denen ich mich vorher nicht aufraffen konnte. Das bedeutet mir alles sehr viel.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?​

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenenfalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

Das wird nicht mehr passieren. Zum einen, weil ich erkannt habe, dass ich damit mich und andere gefährde. Zum anderen, weil ich abstinent bleiben möchte und Strategien entwickelt habe, um Problemen zu begegnen und auf Drogenkonsum zu verzichten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?​

Ein Alarmsignal wäre das bloße Verlangen nach Konsum, z. B. wenn Probleme auftreten oder ich Stress habe. Darüber habe ich mir Gedanken gemacht. Ich habe verschiedene Szenarien durchgespielt, von einer Kündigung bis zu einer Trennung meiner Freundin. Ich denke, dass ich heute wesentlich stabiler und widerstandsfähiger bin, weil ich wieder viele Kontakte und Aktivitäten habe, die mich fordern oder auch helfen, mich zu entspannen und abzuschalten.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?​

Ich trinke hin und wieder ein oder zwei Bier oder auch ein Glas Rotwein zu passenden Anlässen, also zu einem guten Essen mit Freunden oder bei Feierlichkeiten.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

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Ich habe einen furchtbaren Bammel und hatte schon überlegt die MPU nochmals zu verschieben. Ich fühle mich eigentlich gut gewappnet für die Zukunft, hab mein Leben auf dem Kopf gestellt, aber diese MPU und "Psychokram" macht mir nach wie vor zu schaffen. Ich habe noch mal einen Verkehrstherapeuten angerufen, aber nicht erreicht und warte auf den Rückruf wegen einer MPU-Simulation.

Leider habe ich auch immer noch nicht die Haaranalyse. Die drei Wochen sind vorbei, das Gutachten sollte bald im Briefkasten sein.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

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Drogen Jargon würde ich komplett weglassen wenn du ne Veränderung aufzeigen möchtest. Ausserdem ist das Wort "Stickies" wie Bierchen, eine verharmlosung und kann als freundschaftliches Verhältnis zur Droge gewertet werden.
Also, ich habe gerade noch mal einen der guten FB angesehen und da ist auch von "Joints" die Rede. Das ist doch auch "Drogenjargon", oder nicht? Nur: ein Joint ist eben ein "dickes Ding", dass man aus Longpapers dreht. Ein Stickie ist dünner, wie eine Zigarette halt. Und in meinem Fall auch kürzer, da ich keine Longpapers verwendet habe. Nichtsdestotrotz habe ich "Stickies" durch "kleine Cannabiszigaretten" ersetzt.

Mich würde natürlich auch sehr die Meinung anderer Foristen zu meinem FB interessieren, insbesondere natürlich @Nancy und @Max .
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
angesehen und da ist auch von "Joints" die Rede
Joint ist joint, egal ob normale papers oder lange ocb etc...kommt vom englischen und heißt wörtlich übersetzt "gemeinsam" und wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Konsumform bezeichnet.
Ob als long, dreiblättrig, einblättrig, dickes Ding, Tulpe, Windmühle, Stickie, usw spielt absolut keine Rolle...aber wer dem in der MPU solche Namen gibt zeigt nur auf wie man zur Droge aktuell steht, finde ich.
Auszug aus Wikipedia :
Ein Joint ist ein mit Cannabisprodukten gefülltes Papier, das zusammengedreht wird, um es zu rauchen.
Ein Stickie ist dünner, wie eine Zigarette halt. Und in meinem Fall auch kürzer
Ich sowie alle die hier Kontakte zur Szene hatten wissen sehr wohl was ein Stickie ist ;) ...ich nannte es früher auch gerne: einen "homöopathischen" durchziehen
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Joint ist joint, egal ob normale papers oder lange ocb etc...kommt vom englischen und heißt wörtlich übersetzt "gemeinsam" und wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Konsumform bezeichnet.
Ich verstehe nicht, warum das eine Drogenjargon sein soll und das andere nicht. Die Bedeutung der Übersetzung ist doch zweitrangig. Statt "Stickie" könnte ich auch "stick" sagen, falls das irgendwas besser macht. Gefühlt würde ich sagen, dass "Joint" und "Stickie" gleichwertige Begriffe sind, die aber etwas anderes bezeichnen. Aber gut, ich hab es ja geändert.
 

Pbuddy

Stamm-User
Ich verstehe nicht, warum das eine Drogenjargon sein soll und das andere nicht.
Naja mit der einen Begrifflichkeit zeigt man Szenen-Zugehörigkeit, wohingegen jeder Müller den Begriff "Joint" kennt, selbst wenn er nichts damit zu tun hat. Und klar ist "Stickie" verharmlosend...würde ich auch so empfinden würde man "Jointie" sagen, was man ja zum Glück nicht tut. :D
 
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Macht euch nicht fertig über einen Sprachgebrauch ... da gibt es doch schon genug Unsinn auf dieser Welt.
Joint ist doch ok, da weiß sogar jeder Knirps Bescheid.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Ich habe einen furchtbaren Bammel und hatte schon überlegt die MPU nochmals zu verschieben
Den hatte ich auch, wahnsinnig sogar, und ich war wirklich gut vorbereitet.
Kann deine Feelings gut nach empfinden...
Ich hatte sogar meinen FB komplett handgeschrieben in ein schönes gebundenes Notizbuch geschrieben und dann noch in Kurzform und dann anders formulierte Fragen aus einem meiner Bücher ausgearbeitet inkl meiner Konsum Dokumentation (siehe mein Thread)...waren knapp 100 Seiten UND hatte am Ende trotzdem Bammel ohne Ende.
Ist wahrscheinlich Charakter Sache, der eine nimmt es lässiger der andere nicht.
Aber mir half es psychisch, weil es mir das Gefühl gab noch zusätzlich was getan zu haben in punkto Vorbereitung, handgeschriebenes sich einfach besser im Gedächtnis verankert (bei mir zumindest) und zeigte es gleich am Anfang des Gesprächs vor, als die Frage kam wie ich mich vorbereitet habe.
Ich denke das die Gutachter es merken ob einer gut vorbereitet ist...wird auch oft in dem forum hier erwähnt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Macht euch nicht fertig über einen Sprachgebrauch ... da gibt es doch schon genug Unsinn auf dieser Welt.
Joint ist doch ok, da weiß sogar jeder Knirps Bescheid.
Nee, das ist ja schon richtig und gewollt, dass auch so etwas kritisiert wird. Ich habe halt nur nachgefragt, weil es mir nicht einleuchtete. So ein Begriff nicht zu verwenden ist imho aber auch das geringste Problem: Ich schwitze Blut und Wasser wegen der bevorstehenden MPU und dem FB. Der Verkehrstherapeut hat mich auch noch nicht zurückgerufen wegen MPU-Simulation. Das stresst mich alles sehr.

Den hatte ich auch, wahnsinnig sogar, und ich war wirklich gut vorbereitet.
Kann deine Feelings gut nach empfinden...
Ich hatte sogar meinen FB komplett handgeschrieben in ein schönes gebundenes Notizbuch geschrieben und dann noch in Kurzform und dann anders formulierte Fragen aus einem meiner Bücher ausgearbeitet inkl meiner Konsum Dokumentation (siehe mein Thread)...waren knapp 100 Seiten UND hatte am Ende trotzdem Bammel ohne Ende.
Ich bin da mehr der Excel-Tabellen-Typ. Von Hand schreibe ich so gut wie nie und entsprechend anstrengend ist das für meine Hand.
Ich denke das die Gutachter es merken ob einer gut vorbereitet ist...wird auch oft in dem forum hier erwähnt.
Also ich bin oft übergenau bei anderen Dingen, die ich tue. Aber mit so Psychologen habe ich Null Erfahrung und das macht mich nervös. Wobei ich nach dem ersten halben Jahr mal ein Telefonat mit einem MPU-Simulator hatte, der früher auch Gutachter war. Der hatte mich ganz kurz mal fünf Minuten ausgequetscht und das war zufriedenstellend. Eine richtige MPU-Simulation bei dem kostet 200€, wenn ich mich recht erinnere, könnte ich dann aber erst in Berlin machen. Ich mache die MPU ja da bei AVUS, weil mein ursprünglicher, verstorbener MPU-Berater von da kam und ich dabei bleiben wollte.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Ehrlich gesagt verstehe ich schon die Frage nach dem Konflikt nicht wirklich. Hätte es in dem Moment einen inneren Konflikt gegeben, wäre ich vermutlich gar nicht erst gefahren.
Unter uns, es war natürlich schon so, dass ich im Hinterkopf hatte, dass auch Abbauprodukte zu Problemen führen können und dass auch Tage oder sogar Wochen zurückliegender Konsum ein Problem sein kann. Ich kann denen aber ja schlecht sagen, dass es keinen Konflikt gab,
Ja, die Frage hat es wirklich in sich, hab auch ne Weile gebraucht bis ich es kapiert habe...
Klar kannst du sagen du hattest keinen Konflikt weil du dich als fahrtauglich eingeschätzt hast und du zu jener Zeit nicht aufgeklärt warst wie gefährlich Cannabis im Straßenverkehr tatsächlich ist. Mal ehrlich...die allermeisten machen sich doch nur Sorgen oder haben den Konflikt nicht von der Polizei erwischt zu werden, während man über einen Unfall in den wenigsten Fällen darüber nachdenken tut???
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Klar kannst du sagen du hattest keinen Konflikt weil du dich als fahrtauglich eingeschätzt hast
Naja, ich war ja bei der Kontrolle akut berauscht mit 29 ng/ml THC im Serum. Also kann ich da nicht fahrtauglich gewesen sein und konnte es auch nicht annehmen. Aber ja, ich dachte in dem Moment, ich könnte fahren (subjektive Einschätzung in dem Moment) und bin letzten Endes ja auch nicht wegen meiner Fahrweise aufgefallen.

Letztlich ist es sogar so, dass ich wusste, dass ich wegen des regelmäßigen Konsums hohe passive Werte (THC-COOH) haben musste und ich wusste auch, dass man mir daraus sowieso einen Strick drehen würde, sollte es zur Kontrolle kommen. Mit anderen Worten: Eine MPU hätte mir auch dann gedroht, wenn ich nicht akut berauscht gefahren wäre. Wenn man weiß, dass man so oder so im Falle eines Falles dran ist, dann sinkt halt auch die Hemmschwelle, sich berauscht ans Steuer zu setzen. Das kann ich natürlich nicht in der MPU sagen. Aber ich hatte tatsächlich geglaubt, dass ich trotz der akuten Berauschung sicherer Auto fahre, als so manch anderer, der nicht berauscht ist. Heute sehe ich das etwas anders und vor allem der im Falle eines Unfalls fehlende Versicherungsschutz und dann vorgeworfene bedingter Vorsatz wären für mich Argumente, sollte ich je wieder konsumieren. Aber eins kann ich sagen: mir gefällt mein neues Leben und ich will tatsächlich nicht mehr konsumieren.

und du zu jener Zeit nicht aufgeklärt warst wie gefährlich Cannabis im Straßenverkehr tatsächlich ist. Mal ehrlich...die allermeisten machen sich doch nur Sorgen oder haben den Konflikt nicht von der Polizei erwischt zu werden, während man über einen Unfall in den wenigsten Fällen darüber nachdenken tut???
Na klar machte ich mir in erster Linie Sorgen erwischt zu werden und entweder wegen des sehr niedrigen THC-Grenzwertes oder wegen des akkumulierten THC-COOH erheblichen Ärger zu bekommen. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass ich bei sinnvolleren Grenzwerten und Regelungen nicht berauscht gefahren wäre. Was ich definitiv nicht im Blick hatte, war z. B., dass der Versicherungsschutz im Ernstfall entfällt.
Das ist allerdings schwer zu sagen, denn was definitiv der Fall war, ist, dass mir manche Dinge stark zu schaffen machten und mir die Decke auf den Kopf fiel und ich einfach raus und weg wollte. Sonst wäre ich vermutlich zumindest nicht sinnlos durch die Gegend gefahren.
Jetzt warte mal ab wenn sich die Profis und Max sich deinen Bogen vorknöpfen, da wird dir wirklich gut geholfen
Ja, ein bisschen Zeit bleibt ja noch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
So, ich habe gerade noch mal mit einem Verkehrstherapeuten telefoniert, der mich nun endlich zurückgerufen hat. Er hat mir noch einen Tipp gegeben, den ich hier aber nicht vorweg nehmen möchte. Vielleicht hat ja doch noch einer Zeit sich zu äußern?

Termin mit dem Therapeuten habe ich auch schon. Sicherheitshalber.
 
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