MPU wegen Cannabis / bekifft gefahren

G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich bin mir nicht ganz sicher, wo meine Lehrtätigkeit hin gehört. Also versuche ich es einfach hier:

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich hatte einen klareren Kopf, habe mehr geschafft und sinnvollere Dinge getan, wie zum Beispiel mehr gelesen, anstatt nur das Nötigste zu tun. Ich habe Gartenarbeit für mich entdeckt, den Garten zu einem Naturgarten umgestaltet. Und ich habe ein technisches Naturschutz-Projekt umgesetzt. Im breiten Schädel hätte ich das wohl nicht getan und umgekehrt bringt mir der Garten und der Naturschutz auch etwas, ich fühle mich dadurch besser und ausgeglichener. Auch gebe ich inzwischen Kurse zu verschiedenen Themen an einer Volkshochschule, was mir viel Spaß macht und mir nebenbei ein kleines Zusatzeinkommen generiert.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich will auf absehbare Zeit nicht mehr konsumieren. Ob ich jemals wieder an einem Joint ziehen werde, kann ich nicht sagen. Aber keinesfalls darf sich das wieder zu einem problematischen Verhalten entwickeln, daher bleibe ich lieber für die nächsten Jahre bei der Abstinenz. In der Zwischenzeit habe ich andere Tätigkeiten für mich entdeckt, die mir Spaß machen und mir etwas zurückgeben, so meine Zufriedenheit und mein seelisches Gleichgewicht stützen, so dass ich resistenter gegenüber Problemen bin. Dazu zählt einerseits die Gartenarbeit bzw die Gestaltung eines Naturgartens u. a. für den Schutz von Wildbienen und Vögeln, ein technisches Projekt für den Naturschutz und eine Lehrtätigkeit. Ich gebe Kurse zu verschiedenen Themen, was einerseits zwar manchmal anstrengend ist, aber mir auch viel Freude bereitet, da ich Wissen weitergeben kann. Das alles gibt mir viel und ich möchte das weiter ausbauen.
 
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Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ergänzung zu meinen Werten: THC-OH 9,7 ng/ml (zur Erinnerung: THC 25 ng/ml, THC-COOH 128 ng/ml)

Was sagt mir das? Der Stoff wird wohl nur für kurze Zeit nach dem Konsum vorhanden. Aber in welcher Höhe und wie lange?

Gibt es hier eigentlich eine Abbaukurve als Grafik, die ich noch nicht gefunden habe?
Eigentlich müsste man doch ein Tool basteln können, wo man die Werte eingibt und dann dazu etwas ausgespuckt bekommt. Ich überlege, ob ich so etwas für zukünftige Hilfesuchende umsetzen könnte.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Sinner,
Gibt es hier eigentlich eine Abbaukurve als Grafik, die ich noch nicht gefunden habe?
nein, über solche Grafiken verfügen wir hier nicht. Es ist wohl auch schwer da "generelle" Werte einzutragen da jeder Körper anders
metabolisiert...
think.gif


Trotzdem halte ich dies...
Ich überlege, ob ich so etwas für zukünftige Hilfesuchende umsetzen könnte.
für eine gute Idee :)

(PN)
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hallo Nancy,
ein, über solche Grafiken verfügen wir hier nicht. Es ist wohl auch schwer da "generelle" Werte einzutragen da jeder Körper anders
metabolisiert...
think.gif
Das hält die Rechtssprechung aber nicht davon ab, solche generellen Werte anzuwenden. Beispiel: THC >1 ng/ml --> relative(?) Fahruntüchtigkeit. THC-OH und Cannabis-Influence-Factor (CIF) findet keine Anwendung in Führerschein- und Strafrecht. Höchstens derart, dass THC-OH auf zeitnahen Konsum hindeutet. Bei THC-COOH >75 ng/ml geht man von regelmäßigem Konsum aus. Außer bei zeitnahem Konsum, dann erst ab 150 ng/ml. Das habe ich doch so richtig verstanden, oder?

Entsprechend muss man doch bei mir nicht zwingend von regelmäßigem Konsum ausgehen, da <150 ng/ml THC-COOH und 9,7 ng/ml THC-OH. Also rein von den Blutwerten gehe ich daher nach wie vor davon aus, dass gelegentlicher Konsum vorliegen kann. Dementsprechend würde ich mich in D3 einsortieren (wollen).

Allerdings habe ich auch gelesen, dass die Dauer des regelmäßigen Konsums keine Rolle spielt. Verstehe ich nicht ganz: Wenn ich dann eine Woche "regelmäßig" konsumiere, sonst aber nur gelegentlich, dann ist das trotzdem regelmäßiger Konsum? Das ist mir zu hoch.

Der CIF-Wert hat zwar keine rechtliche Relevanz, ist aber doch irgendwie interessant und berechnet sich nach folgender Formel:

CIF = ( THC + THC-OH ) / THC-COOH * 100

Wobei anzumerken ist, dass die molaren Konzentrationen in nmol/ml eingetragen werden müssen und nicht etwa die Blutwerte in ng/ml!
Für die Umrechnung muss man die Molekulargewichte der Substanzen kennen und daraus zunächst die molaren Konzentrationen errechnen:

c [nmol/ml] = β [ng/ml] / M [ng/nmol]

Die Molekulargewichte für die Substanzen sind folgendermaßen (aus der Wikipedia):

THC-COOH: 344,451 ng/nmol
THC-OH: 330,468 ng/nmol
THC: 314,469 ng/nmol

Somit ist die Formel für CIF dann folgende, wenn man direkt die Blutwerte in ng/ml eintragen möchte.

CIF = (( THC [ng/ml] / 314,469 ) + ( THC-OH [ng/ml] / 330,468 )) / ( THC-COOH [ng/ml] / 344,451 )

Allerdings wird der CIF - zumindest in der mir vorliegenden Publikation, für den Daldrup finde ich keine Online-Quelle - für Vollblut und Plasma berechnet, die Blutwerte in ng/ml beziehen sich aber normalerweise auf das Blutserum. Das müsste man das auch noch mal umrechnen. Grob gesagt müsste man die Werte allesamt halbieren, aber das muss ich noch genauer nachschlagen. Das müsste aber egal sein, so lange die Werte nicht unterschiedlich berechnet werden müssen. Ich komme jedenfalls für meine Werte dann auf folgenden CIF:

CIF = 29,05

Nach Daldrup wäre ich dann also schon drei Mal fahruntauglich. Denn

In der Untersuchung zeigten selbst Probanden mit einem CIF zwischen 0 und 10 in über 6 % der untersuchten Fälle Konzentrationsmängel, in 10 % der Fälle Unsicherheiten beim Finger-Nase-Test sowie in 21,2 % der Fälle beim Einbeinstand,
Drasch/Meyer/Roider/Jägernhuber, Blutalkohol 40 (2003), S. 269 (277 Abbildung 3), S. 278 Tabelle 3.
Außerdem wurde festgestellt, dass bei einem CIF von 10 ein deutlicher Sprung von niedriger zu hoher Häufigkeit von Ausfallerscheinungen auszumachen ist. Dieser Befund hat Daldrup/Meininger veranlasst, in einer Studie mit 114 Teilnehmern einen CIF-Wert von 10 - den der Kläger vorliegend überschritten hat - als Grenzwert für eine absolute Fahruntüchtigkeit vorzuschlagen,
vgl. Drasch/Meyer/Roider/Jägernhuber, Blutalkohol 40 (2003), S. 269 (284).
Klingt für mich nach Voodoo oder vielmehr nach "Im Zweifel verbrennen wir die mutmaßliche Hexe, bevor sie noch das Vieh verhext". Das mag legitim sein, da es ja um die Verkehrssicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer geht. Aber irgendwie erscheint mir das alles nichts wirklich klar zu belegen.

Zumal: Wenn man Ausfallerscheinungen hat -> keine Fahrtauglichkeit. Wenn man keine Ausfallerscheinungen hat -> regelmäßiger Konsum muss vorliegen, erst recht keine Fahrtauglichkeit.

Ich glaube, da muss die Wissenschaft noch ein bisschen forschen und die Experten sich noch ein paar Gedanken machen, um da verlässliche Konzepte zur halbwegs sicheren Feststellung der tatsächlichen Fahrtauglichkeit zu entwickeln. Aus einer wiss. Veröffentlichung:
CIF did not accurately predict impairment or subjective response following a single cannabis cigarette, but a high value (≥ 30) may suggest recent cannabis intake.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3523952/

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto seltsamer kommt mir das alles vor. Das einzige, was imho Sinn macht, ist die Zusammenfassung von THC und THC-OH. Zumindest bei Grenzwerten von >10ng/ml, wobei man da eigentlich die molare Konzentration zu Grunde legen müsste. Keinen Sinn macht hingegen aus meiner Sicht den THC-COOH-Wert als Maß für gelegentlichen oder regelmäßigen Konsum zu nehmen. Aber vielleicht bin ich auch nur zu blöd.

Trotzdem halte ich dies...

für eine gute Idee :)

(PN)
Danke für den Link. Ich werde weiter versuchen, aus den vielen Informationen irgendwas Brauchbares abzuleiten.
Leider wissen Konsumenten erst von ihren Blutwerten, wenn es schon viel zu spät ist. Aber wenn ich irgendwo Abbaukurven entdecke und daraus Formeln ableiten kann, dann müsste sich ein Rechner entwickeln lassen, der einem sagt, wann der letzte Konsum bei welchem Konsummuster vorgelegen haben muss. Nichts anderes machen die Gutachter ja auch. Aus THC-COOH lässt sich aber imho nicht viel ableiten, wenn man nicht zusätzlich Gewicht und Körperfettanteil berücksichtigt, sowie weitere Parameter. Das muss dann also jeder für sich selbst beantworten, ob das dann so passt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Vielleicht ist mein FB nicht gut genug und ich sollte den noch mal überarbeiten? Der Sinn und Zweck vieler Frage verschließt sich mir nach wie vor, z. B. nach der Frage der zurückgelegten Kilometer oder die Frage danach, wann man das erste Mal von illegalen Drogen gehört hat. Ich frage mich auch, ob man sich wirklich an genaue Daten in seiner Jugendzeit erinnern können sollte. Schließlich bin ich schon 50 und nach ein paar Jahrzehnten ist die Erinnerung nicht mehr ganz so frisch. Selbst bei Dingen, an die ich mich erinnern kann, kann ich nicht immer ein exaktes Datum oder auch nur mein exaktes Alter zu der Zeit sagen. Sollte ich mir da etwas ausdenken und die Daten auswendig lernen?

Bei anderen Stellen frage ich mich, ob ich zu sehr übertrieben habe oder vielleicht auch noch mehr übertreiben sollte. Schließlich müssen die Angaben ja aus Sicht des GA glaubhaft sein, da spielt die Wahrheit ja ohnehin keine Rolle. Andererseits wäre es vielleicht auch kontraproduktiv, wenn man zu sehr übertreibt. Ob ich den Alkoholkonsum so darstellen sollte, ist auch eine Frage. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird da bei einer Cannabis-MPU ja ohne Anzeichen einer Suchtverlagerung ohnehin nicht drauf getestet.

Wahrscheinlich sollte ich im FB auch meinen Willen zu Abstinenz klarer formulieren und keinesfalls schreiben, dass ich vielleicht irgendwann wieder konsumieren werde. Mir erschien das ehrlicher, ich kann ja nicht in die Zukunft schauen.

Ich hadere außerdem nach wie vor mit meinem Abstinenzzeitraum. Laut den Kategorien finde ich das eigentlich passend:

Hypothese D3
Es liegt eine Drogengefährdung ohne Anzeichen einer fortgeschrittenen Drogenproblematik vor. Ein ausreichend nachvollziehbarer Einsichtsprozess hat zu einem dauerhaften Drogenverzicht geführt.
Bei häufigem Cannabiskonsum wird der Führerscheinbesitzer in Kategorie D3 eingestuft oder wenn er nur gelegentlich eine Droge mit hohem Suchtpotential einnimmt. Hier beträgt der Abstinenzzeitraum 6 Monate.

Da rätsel ich immer noch, wie auch bei den Blutwerten, warum ich 12 Monate machen soll, statt 6 Monate. Klar, Konsumgründe etc. pp. Das Psychologische ist für mich am schwersten zu verstehen, ich hab halt einen technischen Beruf und tue mich da schwer.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hier nun noch mal mein kompletter, überarbeiteter FB:

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass wir in der Oberstufe „Christiane F – Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ thematisiert hatten. Das wird das erste Mal gewesen sein, dass ich von illegalen Drogen gehört habe.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Das war mit Mitte 20, so im Alter von 24 Jahren.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

In den Zwanzigern habe ich sehr selten konsumiert, meist wenn flüchtige Bekannte etwas hatten und mir dann auch angeboten haben. Damals hatte ich selbst nie Cannabis.

Ab Anfang Dreißig habe ich mir auch mal selbst etwas gekauft und hin und wieder konsumiert, wenn ich mit Bekannten zusammen war, die auch konsumierten, an den Wochenenden. Wenn ich Urlaub hatte, habe ich auch mal allein zuhause konsumiert und dabei Musik gehört, mich dabei mit kreativen Dingen am PC beschäftigt.
Nach Weihnachten 2020 ist der Konsum schleichend regelmäßiger geworden. Die nicht endende Coronazeit und die dadurch eingeschränkten Sozialkontakte und Freizeitmöglichkeiten sowie das Schicksal einer Freundin hatten mir sehr zu schaffen gemacht.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein, nie.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Als Teenager, mit 16 Jahren, habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Auf Partys mit Gleichaltrigen, da gab es immer Bier. Da wurde auch schon mal etwas mehr getrunken, als wir damals vertragen haben. Das gilt auch für mich. Übelkeit und Kater waren da die Folge. Nach dieser „Lernphase“ habe ich nur noch so viel Alkohol getrunken, wie ich auch vertragen habe. Halt immer auf Partys und Festen (Geburtstage, Schützenfeste), wo der Alkoholkonsum quasi zum guten Ton gehörte.

Bier trinke ich schon viele Jahre praktisch kaum noch, ganz selten mal. Seit einigen Jahren trinke ich gerne zu einem guten Essen mal guten Rotwein. Ich treffe mich dann mit Freunden und wir grillen oder kochen dann etwas, trinken dabei dann 1-2 Gläser Wein, manchmal auch drei. Manchmal auch mit einem guten Käse.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche Zigaretten, ca 15-20 am Tag, trinke Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Beim Cannabiskonsum? Nein. Ich war dann immer gut drauf, wir haben oft dazu Musik gehört. Am nächsten Tag habe ich aber meist länger geschlafen, als sonst.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Nein, da ich keine negativen Folgen wahrgenommen hatte.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


25 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?


Ich habe in der Woche vor der Kontrolle jeden Tag geraucht. Ich hatte nach Pfingsten Urlaub genommen (Pfingstmontag, dann Urlaub 24.-28.05.2021, danach war noch Wochenende). Etwa ein halbes bis ganzes Gramm? So genau kann ich das nicht sagen, da ich es nie gewogen hatte.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


Ich habe an dem Tag zwei „Stickies“ im Auto konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?


Ich hatte zu der Zeit mehrere Probleme, die zusammen kamen. Zum einen die langen Corona-Maßnahmen und die daraus resultierende Einsamkeit und das Schicksal einer Freundin, die nacheinander mehrere Schlaganfälle und einen Herzinfarkt hatte. Sie saß dann im Rollstuhl und man merkte deutlich, dass ihr Gehirn nicht mehr ganz da war. Ich hatte ihr gelegentlich geholfen, mit PC, Smartphone, Internet. Dabei hat sie fast immer gesagt, dass sie sterben möchte. Das hatte mich alles sehr mitgenommen, ich fühlte mich einsam und zudem überlastet mit der Situation. Im Urlaub hatte ich zudem keine Arbeit, die mich abgelenkt hatte und das alles hat letztlich in der Summe dazu geführt, dass ich irrational und ohne Nachzudenken gehandelt habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?


Ich bin auf einem Autobahnparkplatz kontrolliert worden. Der Polizist hatte es direkt gerochen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Es gab kein bestimmtes Ziel. Ich wollte an dem Tag einfach nur weg.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Rund 40 km. Ich wollte wieder die Heimfahrt antreten, als ich kontrolliert wurde.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Wahrscheinlich 20-30x, denn inzwischen weiß ich, dass die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann, auch wenn man glaubt, dass man längst nüchtern ist. Eigentlich glaubte ich

In der Woche vor der Kontrolle habe ich drei Mal vor und während der Fahrt konsumiert.

(Anmerkung: eigentlich war ich nur am Tag der Kontrolle unterwegs, aber denke mir, dass das vielleicht unglaubwürdig ist, da Zigarettenstummel von der Polizei ohne Laborüberprüfung als Jointstummel gewertet wurden).

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Ich habe nicht richtig über die Folgen nachgedacht, mir war da alles egal, ich wollte einfach nur noch weg. Und ich habe mir eingebildet, dass ich immer noch fahren kann, habe mich selbst betrogen, mir etwas vorgemacht.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Weil Wahrnehmung und Reaktion sich verschlechtert, weil man leichter ablenkbar ist, weil man dazu neigt seine Fahrfähigkeiten zu überschätzen und sich und andere gefährdet.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Bis zu 72h.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?


Ja, man gewöhnt sich daran, läuft Gefahr süchtig zu werden. Man schädigt seine Gesundheit, vor allem die Lunge, aber auch das Gehirn und andere Organe. Auch Parodontose ist häufiger bei Konsumenten und dadurch kann man früher dement werden.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Lange Jahre habe ich hin und wieder Cannabis anstatt Alkohol konsumiert, weil mir die Wirkung lieber war als die von Alkohol.

Ab Weihnachten 2020 hat sich das verändert, da begann ich schleichend mehr zu konsumieren. Ich wollte wohl von meinen Problemen abschalten, sie verdrängen. Mir war das zu der Zeit nicht so bewusst.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?


Die meisten wussten gar nichts davon, vor allem nicht meine Familie. Bekannte, die auch konsumiert hatten, haben sich nie darüber geäußert. Manch enge Freunde haben das mal mitgekriegt, aber die fanden das nicht schlimm, obwohl die selbst kein Cannabis konsumierten. Ich erinnere mich noch daran, dass eine Freundin sagte, dass sie mal probiert habe, aber nichts gemerkt habe.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?


Ja, siehe oben. Die wenigen Freizeitmöglichkeiten durch die lange Coronazeit, das Schicksal der Freundin und eine Rolle hat auch ein Nachbar gespielt, der viel konsumierte und damals den Kontakt zu mir suchte. Mit ihm habe ich häufig konsumiert.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Nicht vor der Kontrolle. Ich hatte mich bis dahin leider nicht Freunden und Familie anvertraut. Ein paar Tage nach der Kontrolle habe ich mich bei Quit-the-Shit angemeldet. Ich hatte dann aber keine so großen Probleme nichts zu konsumieren, habe nur hin und wieder daran gedacht, dem aber nicht nachgegeben. Auch die Probleme, die mich vorher so belastet haben, spielten auf Grund des „Schockerlebnisses“ keine so große Rolle mehr. Als die Freundin dann einen Monat später gestorben ist, war das wie eine Erleichterung, auch wenn das natürlich traurig war.
Später hatte ich mir dann einen MPU-Berater gesucht, der mir bis zu seinem überraschenden Tod auch sehr geholfen hat. Danach habe ich versucht einen neuen MPU-Berater zu finden, habe aber keinen gefunden, dem ich vertraute und zutraute, mich gut zu beraten. Dann habe ich mir in Foren Hilfe gesucht.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?


Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein. Erst nach Weihnachten 2020 habe ich angefangen mehr als sonst zu konsumieren, was sich schleichend aufgebaut hat und dann im Urlaub seinen Höhepunkt erreicht hat.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?


Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, z. B. wenn ich eine gute Zeit mit Freunden hatte. Ich war zum Beispiel sehr gerne mit meiner besten Freundin im Restaurant essen und wir haben viel gequatscht und rumgealbert. Bis dann die Coronazeit kam, da war dann halt Schluss mit vielen Freizeitaktivitäten und Restaurantbesuchen. Ich befürwortete die Coronamaßnahmen und es ging auch lange gut, aber mit der Zeit bedrückte mich das halt doch. Insbesondere, weil Sozialkontakte nur noch eingeschränkt möglich waren, da meine besten Freunde nicht in meiner Stadt wohnen und auch Sozialkontakte einschränken wollten. Ich habe also meine Freunde deutlich seltener gesehen, meist nur noch per Messenger Kontakt gehabt, was letztlich nicht dasselbe ist.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?


Ja. Ich hatte ein ungutes Konsumverhalten entwickelt. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen und mich nicht in den Cannabiskonsum flüchten sollen.

29. Waren sie drogenabhängig?


Nein.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, ich hätte mich frühzeitiger meinen Freunden und meiner Familie anvertrauen sollen, über die Belastungen reden können und sei es über Telefon oder Messenger. Stattdessen habe ich viel in mich hineingefressen. Ich habe später deutlich gemerkt, dass es mir dadurch besser geht, dass ich mit ihnen darüber reden kann.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich will nicht mehr vor Problem davon laufen, will meine positiven Eigenschaften weiter ausbauen und im Beruf und Nebenberuf sowie ehrenamtlichen Tätigkeiten erfolgreicher und produktiver sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Ein besonderer Knackpunkt war der Satz des Polizisten, dass Konsum ja okay sein, aber andere zu gefährden, das ginge gar nicht. Das hat auf mich gewirkt, auch weil ich Ersthelfer bin und ich habe mich geschämt. Ich war leider einfach zu sehr auf meine eigenen Probleme fixiert und mir war nicht so klar, dass ich andere gefährde – obwohl es mir eigentlich hätte klar sein müssen.
Anfangs nach der Kontrolle hatte ich ziemlich gemischte Gefühle: ich ärgerte mich über mich selbst und auch darüber, dass man mich erwischt hatte. Im Laufe der nächsten Wochen habe ich mehr und mehr eingesehen wie mies mein Verhalten war und dass es im Grunde gut war, dass ich erwischt wurde und ich nicht noch einen Unfall gebaut habe, wobei vielleicht jemand zu Schaden gekommen wäre. Das hätte ich mir nie verzeihen können.
Im weiteren Verlauf habe ich dann gemerkt, dass ich mich durchaus auch ohne Drogen beschäftigen kann, mit Dingen, die mir persönlich etwas bringen und mein Leben bereichern. Da steht der Cannabiskonsum nur im Weg, weil man unter dem Einfluss der Droge nicht so produktiv sein kann.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich weiß nicht, ob gelegentlicher Konsum jemals wieder in Betracht kommt. Im Moment und in den nächsten Jahren möchte ich jedenfalls keinesfalls wieder konsumieren, sondern abstinent bleiben. Das Ereignis und die Monate davor haben mir gezeigt, dass ich wohl doch nicht so gut mit dem Konsum umgehen kann, wie ich dachte. Daher möchte ich abstinent bleiben und arbeite weiter an mir, um auch abstinent zu bleiben. Ich will mein Engagement weiter ausbauen, mehr Kurse geben und private Projekte weiter verfolgen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich hatte einen klareren Kopf, habe mehr geschafft und sinnvollere Dinge getan, wie zum Beispiel mehr gelesen, anstatt nur das Nötigste zu tun. Ich habe Gartenarbeit für mich entdeckt, den Garten zu einem Naturgarten umgestaltet. Und ich habe ein technisches Naturschutz-Projekt umgesetzt. Im breiten Schädel hätte ich das wohl nicht getan und umgekehrt bringt mir der Garten und der Naturschutz auch etwas, ich fühle mich dadurch besser und ausgeglichener. Auch gebe ich inzwischen Kurse zu verschiedenen Themen an einer Volkshochschule, was mir viel Spaß macht und mir nebenbei ein kleines Zusatzeinkommen generiert.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?


Meine Familie und meine Freunde haben mich unterstützt, vor allem meine beste Freundin und meine Schwester, die beide auf der einen Seite Verständnis gezeigt haben, aber mir auf der anderen Seite auch eine ehrliche und dringend notwendige Standpauke gehalten haben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Durchweg positiv. Meine Mutter ist erleichtert, sie war nämlich entsetzt, als sie das erfahren hat. Meine Schwester und meine engen Freunde sagen, dass sie es gut finden und dass man es halt sein lassen sollte, wenn der Konsum außer Kontrolle gerät und man unter Cannabiseinfluss Auto fährt. Sie unterstützen mich und sagten, dass ich jederzeit kommen könnte, wenn ich Probleme hätte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?


Nein. Ich habe den Kontakt zu anderen Konsumenten abgebrochen und gesagt, dass ich nicht mehr konsumiere und nicht mehr zur Verfügung stehe. Das haben die so hingenommen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?


Nein. Ich habe nur ein Mal einen ehemaligen Nachbarn bekifft gesehen, als ich ihm sagte, dass ich Ärger mit der Polizei habe und keinen Bock mehr auf Konsum habe.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich will auf absehbare Zeit nicht mehr konsumieren. Ob ich jemals wieder an einem Joint ziehen werde, kann ich nicht sagen. Aber keinesfalls darf sich das wieder zu einem problematischen Verhalten entwickeln, daher bleibe ich lieber für die nächsten Jahre bei der Abstinenz.

Gar nicht, da ich nicht mehr konsumieren werde. In meiner Abstinenz habe ich andere Tätigkeiten für mich entdeckt, die mir Spaß machen und mir etwas zurückgeben, so meine Zufriedenheit und mein seelisches Gleichgewicht stützen, so dass ich resistenter gegenüber Problemen bin. Dazu zählt einerseits die Gartenarbeit bzw die Gestaltung eines Naturgartens u. a. für den Schutz von Wildbienen und Vögeln, ein technisches Projekt für den Naturschutz und eine Lehrtätigkeit. Ich gebe Kurse zu verschiedenen Themen, was einerseits zwar manchmal anstrengend ist, aber mir auch viel Freude bereitet, da ich Wissen weitergeben kann. Das alles gibt mir viel und ich möchte das weiter ausbauen. Drogen haben da keinen Platz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?


Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Zunächst mal, indem ich einfach nicht mehr konsumiere. Ich arbeite an mir und will das einfach nicht mehr. Sollte ich je einen Rückfall erleiden, so kann ich problemlos den ÖPNV benutzen, auch zur Arbeit. Wahrscheinlich werde ich das Auto ohnehin aus wirtschaftlichen Gründen abschaffen und mir so schnell sicher kein neues kaufen.
Aber selbst, wenn ich irgendwann wieder bei einer Gelegenheit konsumieren würde, so bin ich mir heute sicher, dass ich die folgenden Tage sicherlich kein Fahrzeug anrühren würde, nicht mal einen Tretroller. Ich benutze noch mehr als früher den ÖPNV.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


So lange ich nicht konsumiere, droht die Gefahr ja nicht. Falls ich je wieder konsumieren sollte: es ist gut, dass ich darüber offen mit Familienmitgliedern und Freunden gesprochen habe. Denen kann ich mich daher nun leichter anvertrauen, da sie ja nun eingeweiht sind. Und ich würde mich denen anvertrauen, wenn ich wieder in Versuchung komme. Ich glaube aber, dass ich auch selbst wachsamer geworden bin, was selbstschädigendes Verhalten angeht.

Das Rauchen von Zigaretten will ich außerdem auch bald endlich aufgeben. Das wird mir sicherlich auch zusätzlich helfen dauerhaft dem Cannabiskonsum fern zu bleiben. (Frage: Sollte man solch ungelegten Eier erwähnen?)

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich trinke gelegentlich ein oder zwei Glas eines guten Rotweins, ganz selten auch mal ein Bier, wenn ich mit Freunden etwas Besonderes koche oder Steaks grille oder auch zu besonderen Anlässen, wie einem runden Geburstag.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich habe da nun ein paar Dinge geändert, auch in Bezug auf zukünftige Abstinenz. Mir ist nicht so ganz klar, inwiefern der Wille zur absoluten Abstinenz überhaupt erforderlich ist. Oder ob auch gelegentlicher Konsum mit strikter Trennung ebenso ein mögliches Modell wäre oder ob das dann automatisch zu einem negativen Gutachten führt. Im Moment bin ich glücklich, wie es ist, also abstinent zu sein. Aber ich habe ein kleines Problem mit so absoluten Aussagen, wie "Niemals werde ich je wieder ..." und ähnliches. Mir ist völlig klar, dass ich falsch und rücksichtslos und auch selbstschädigend gehandelt habe. Aber wäre nicht auch ein gelegentlicher Konsum generell möglich, sofern Konsum und Teilnahme am Straßenverkehr strikt getrennt wird? Im Moment will ich das gar nicht und ich fiebere auch nicht darauf hin, darum geht es nicht. Mir ist das halt nur nicht klar, was aus verkehrspsychologischer Sicht dagegen spricht. Wäre ich Gutachter, würde ich selbst niemandem glauben, der hoch und heilig beim Leben seiner Mutter darauf schwört, dass er niemals wieder konsumiert. So sicher kann man sich doch niemals sein, oder irre ich mich?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Darum gibt es wohl den Spruch "sag niemals nie...."
rolleyes.gif


Der Gutachter erstellt keine Prognose für den Rest deines Lebens, vielmehr schaut er dabei für 5 bis max. 10 Jahre in die Zukunft.
Wenn du bei der MPU mit vollständiger Abstinenz aufschlägst, gleichzeitig aber angibst dass du auch künftig konsumieren möchtest, wird es wohl auf ein neg. Gutachten hinauslaufen.

Warum? Weil es schon einmal nicht funktioniert hat mit dem Trennen.

Wenn man jetzt argumentiert dass eine MPU ja auch mit "KT" bestanden werden kann, so ist dazu zu sagen dass es bei Alkohol ein wenig anders ist. Hier ist ganz gut einteilbar welche Promillisierung mit welcher Trinkmenge erreicht werden kann, bei Drogen ist das schon wesentlich schwerer, nicht umsonst wird THC als unberechenbar eingestuft. Um das Konsumieren vom Fahren zu trennen muss man sich eisern an verschiedene Dinge halten - spontaner Konsum ist quasi ausgeschlossen.

Und wie schnell wird aus einem (geteilten) Joint ein zweiter oder dritter...

Mal schauen, mag sein das andere dazu eine gegenteilige Ansicht haben, evtl. gibt es hierzu noch entsprechende Beiträge.
Und wegen deinem FB habe bitte noch etwas Geduld, ich bin sicher, dass Max dir eine Rückmeldung geben wird sobald er es zeitlich einrichten kann...
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hast du schon einmal in den "guten FB" zu deinem Thema gelesen und mit dem deinigen verglichen ??
Ich habe welche gelesen, nicht aber direkt nebeneinander gelegt und verglichen. Mein Problem war zudem, dass die Situationen oft nicht vergleichbar waren, also deutlich niedrigere (oder auch deutlich höhere) Werte zum Beispiel oder es wurde direkt ein ganze Jahr Abstinenz gemacht. Für mich ist oft die Psychologie hinter den Fragen nicht ganz klar, das sind für mich böhmische Dörfer. Aus meiner Sicht habe ich den FB schon ganz gut beantwortet, aber deine Nachfrage lässt mich da natürlich skeptisch werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich lese gerade noch mal die guten FB und könnte meinen FB noch mal überarbeiten. Manche Dinge könnte ich vielleicht besser formulieren. Bei manchen Angaben bin ich mir nicht sicher, ob die so schlüssig sind, z.B. wie oft ich unter Drogeneinfluss gefahren bin. Oder auch ob meine Angaben sich mit meinen Werten decken oder ob ich gar zu sehr übertrieben habe. Ein kleiner Hinweis auf die Art meiner Fehler wäre echt hilfreich.

Abgesehen vom FB (klar, der muss auch gut sein und vermutlich besser werden) interessieren mich vor allem noch folgende Fragen:
  1. Habe ich angesichts meiner Werte überhaupt eine reelle Chance die MPU mit nur 6 Monaten Abstinenz zu bestehen oder macht das gar keinen Sinn? Sonst könnte ich auch Mitte August zur Probennahme und dann ab Anfang September ein ganzes Jahr nachweisen. Dann würde ich ggf. noch ein augenärztliches Gutachten machen lassen und die Neuerteilung neu beantragen, um dann auch für 7,5t den Führerschein zurück zu bekommen.
  2. Was passiert, wenn meine Haaranalyse älter als 8 Wochen ist, aber noch (nicht ganz) 12 Wochen alt? Mir wurde erst kein Hinweis gegeben, dann später gesagt, das Gutachten darf nicht älter als 8 Wochen sein, darauf habe ich nachgefragt und keine Antwort erhalten. Es wurde aber auch gesagt, dass ich das Abstinenzgutachten sonst später machen und nachreichen kann. Ich trau dem Braten nicht. Ich würde das Haargutachten nicht bei der Begutachtungsstelle machen, sondern in einem anderen Labor. Das dauert dann 3 Wochen bis das da ist und dann noch ein paar Tage bis ich es an die Begutachtungsstelle weitergeleitet habe, falls das eine Rolle spielt.
  3. Ich habe trotz meiner 50 Jahre noch lange Haare (Pferdeschwanz). Sollte ich zum Frisör und mir einen Kurzhaarschnitt machen lassen? Außerdem habe ich inzwischen einen Bart. Ansonsten habe ich vor gute Lederschuhe, eine Stoffhose und je nach Wetter vielleicht ein Sakko anzuziehen. Oder ist das Sakko zu viel des Guten?
  4. Falls ich die MPU verschieben muss und evtl Neuerteilung neu beantrage, eventuell an einem anderen Ort bei der gleichen Gruppe die MPU machen möchte: Was passiert mit dem bereits an das Begutachtungsinstitut gezahlte Geld? (Falls das überhaupt jemand beantworten kann)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Aus meiner Sicht habe ich den FB schon ganz gut beantwortet, aber deine Nachfrage lässt mich da natürlich skeptisch werden.
Ich lese am Anfang immer F41/42, ich weiß dann meist wie intensiv sich jemand mit der Materie beschäftigt hat.
Um es kurz zu sagen, Aussagen wie ... "indem ich einfach nicht mehr konsumiere." oder "So lange ich nicht konsumiere, droht die Gefahr ja nicht." ... hört der Gutachter jeden Tag. Diese Aussagen sind zu "einfach" und werden ihn in dieser Form nicht befriedigen.

Zum FB allgemein ... es gibt durchaus Antworten, die könnte man 1:1 aus den "guten FB" übernehmen, andere Antworten habe jeweils ihre eigene Geschichte. Dann gibt es noch die "gefühlt" doppelten Fragen, diese dienen dem Gutachter zum aufspüren von Wiedersprüchen und sind daher nicht zu vernachlässigen. Dein FB muss innerlich genau abgestimmt sein und darf keine Wiedersprüche enthalten.
Habe ich angesichts meiner Werte überhaupt eine reelle Chance die MPU mit nur 6 Monaten Abstinenz zu bestehen oder macht das gar keinen Sinn? Sonst könnte ich auch Mitte August zur Probennahme und dann ab Anfang September ein ganzes Jahr nachweisen. Dann würde ich ggf. noch ein augenärztliches Gutachten machen lassen und die Neuerteilung neu beantragen, um dann auch für 7,5t den Führerschein zurück zu bekommen.
Ich möchte da ganz ehrlich sein, 6 Monate halte ich für ziemlich grenzwertig ... da brauchst du schon einen lockeren, gut gelaunten und sich aufs Wochenende freuenden Gutachter.
Wenn ich dann F3 überfliege, bist du gut 30 Jahre am kiffen ... am Ende sogar mit praktizierter Regelmäßigkeit.
Mach das Jahr AB voll, damit kannst du abstinenzmäßig auf alle Fälle punkten. Die Entscheidung liegt letztendlich immer bei dir, ich gebe hier lediglich Empfehlungen.
Was passiert, wenn meine Haaranalyse älter als 8 Wochen ist, aber noch (nicht ganz) 12 Wochen alt? Mir wurde erst kein Hinweis gegeben, dann später gesagt, das Gutachten darf nicht älter als 8 Wochen sein, darauf habe ich nachgefragt und keine Antwort erhalten. Es wurde aber auch gesagt, dass ich das Abstinenzgutachten sonst später machen und nachreichen kann. Ich trau dem Braten nicht. Ich würde das Haargutachten nicht bei der Begutachtungsstelle machen, sondern in einem anderen Labor. Das dauert dann 3 Wochen bis das da ist und dann noch ein paar Tage bis ich es an die Begutachtungsstelle weitergeleitet habe, falls das eine Rolle spielt.
Die Lücke zwischen letzten Abstinenznachweis und MPU ist stets mit dem jeweiligen MPI abzuklären. Die MPI praktizieren das erfahrungsgemäß recht unterschiedlich, daher stets nachfragen. Notfalls kann die Lücke bei der MPU mit einer Haaranalyse geschlossen werden (vorher anmelden).
Von einer "Nachreichung" von Abstinenzbelägen, habe ich noch nie gehört ... AB-Nachweise sind stets vor dem MPU Termin in entsprechenden Umfang zu erbringen.
Ich habe trotz meiner 50 Jahre noch lange Haare (Pferdeschwanz). Sollte ich zum Frisör und mir einen Kurzhaarschnitt machen lassen? Außerdem habe ich inzwischen einen Bart. Ansonsten habe ich vor gute Lederschuhe, eine Stoffhose und je nach Wetter vielleicht ein Sakko anzuziehen. Oder ist das Sakko zu viel des Guten?
Du meinst jetzt die Kleiderordnung zu deiner MPU ? ... wichtig ist ein gepflegtes Erscheinungsbild. Auch lange Haare können gepflegt sein, auch hat der Gutachter nichts gegen eine Jeans einzuwenden.
Du brauchst dir kein Gel in die Haare kippen und auch nicht die Nägel lackieren ;) ... ganz normal sauber und gepflegt.
Falls ich die MPU verschieben muss und evtl Neuerteilung neu beantrage, eventuell an einem anderen Ort bei der gleichen Gruppe die MPU machen möchte: Was passiert mit dem bereits an das Begutachtungsinstitut gezahlte Geld? (Falls das überhaupt jemand beantworten kann)
Ich sehe das wie folgt ... Die MPU ist ja deine Privatangelegenheit, daher, du bist Auftraggeber für das Erstellen eines Gutachtens an deinem ausgesuchten MPI. Wenn du aus gutem Grund die MPU nicht antreten kannst (Krankheit, Todesfall usw.), findet eine Begutachtung nicht statt und das Geld sollte erstattet werden ... denn es wurd ja keine Leistung erbracht. Wichtig hierbei ist, dass du das MPI vorab rechtzeitig informierst.

Ich hoffe, ich konnte das soweit zufriedenstellend beantworten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Es ist spät, ich lasse das erst mal sacken. Aber danke schon mal für deine Einschätzung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich lese am Anfang immer F41/42, ich weiß dann meist wie intensiv sich jemand mit der Materie beschäftigt hat.
Um es kurz zu sagen, Aussagen wie ... "indem ich einfach nicht mehr konsumiere." oder "So lange ich nicht konsumiere, droht die Gefahr ja nicht." ... hört der Gutachter jeden Tag. Diese Aussagen sind zu "einfach" und werden ihn in dieser Form nicht befriedigen.
Okay, ich werde den FB auf jeden Fall noch mal überarbeiten. Heute komme ich aber nicht mehr dazu.
Ich möchte da ganz ehrlich sein, 6 Monate halte ich für ziemlich grenzwertig ... da brauchst du schon einen lockeren, gut gelaunten und sich aufs Wochenende freuenden Gutachter.
Ja, das hörte ich jetzt schon oft. Heute war Infoabend bei meinem Begutachtungsinstitut und da habe ich natürlich auch noch mal nachgefragt. Auch da war die Aussage sinngemäß: Möglich, aber schwierig. Auch da wurde mir gesagt, dass ich mit 12 Monaten auf der sicheren Seite wäre. Also relativ gesehen, man kann ja auch mit 12 Monaten noch durch die MPU rasseln. Vor allem, weil sich die hohen passiven Werte nicht weg diskutieren lassen.

Aber gerade das will mir einfach nicht in den Kopf. Denn: Mein Konsum hat sehr zeitnah zur Kontrolle und Blutprobe stattgefunden, was im übrigen auch der Grund war, warum der Polizist das direkt gerochen hatte. Ich hatte Urlaub in der Woche und hatte gerade die Zeit vor der Kontrolle stark konsumiert, weil ich da halt auch nicht gut zurecht kam mit meinen Problemen und die Zeit dazu hatte. Hier ein Zitat von der Webseite eines Strafverteidiger aus dem Netz:

THC COOH hat eine Halbwertzeit von 6 Tagen. Etwa in NRW macht man sich dies bei der Fahreignungsprüfung zunutze. Wenn man im Verkehr wegen des Verdachts auf § 24 a StVG erwischt und Blut abgezapft wird, kriegt man schnell Post von der Fahrerlaubnisbehörde und soll binnen 8 Tagen eine zweite Blutprobe abgeben. Beträgt diese dann mindestens 75 ng/ml THC-COOH ist von regelmäßigen Konsum auszugehen. Und regelmäßige Konsumenten sind fahrerlaubnisrechtlich nicht gern gesehen, es kommt dann auch nicht mehr auf den aktiven THC-Wert an. Bei spontan genommenen Blutproben sollen demnach 150 ng/mL THC COOH den Beweis für den regelmäßigen Konsum abliefern. Ist ja klar wegen der Halbwertszeit. Dieser Wert wird übrigens auch schon nach kurzen und heftigen Konsumepisoden erreicht. Ein-zwei Wochen in Amsterdam reichen da schon aus.
Zunächst mal: Ich wurde nicht zu einer zweiten Blutprobe aufgefordert. Besser wäre es wohl gewesen! Denn ich habe schon mehrfach gelesen, dass der THC-COOH-Wert direkt nach dem Konsum schon in die Höhe schnellt und ferner - wie im zitierten Text auch - durch relativ kurze Konsumepisoden stark ansteigen kann. 128 ng/ml sind nicht wenig, klar, aber wenn man die Gesamtumstände betrachtet und außerdem, dass das noch unter 150 ng/ml liegt, dann verstehe ich nicht ganz, wieso die Buk solche Fälle anscheinend nicht berücksichtigt - oder was auch immer das Problem ist. Vielleicht suche ich gleich noch mal online nach den Buk, aber beim letzten Mal hatte ich nichts gefunden. Und es nutzt natürlich auch nichts, wenn der Gutachter dann trotzdem anderer Meinung ist, warum auch immer. Aber wenn ich das, was ich gelesen habe, mit meinem Fall vergleiche, dann erklärt das imho auch die Blutwerte.

Wenn ich dann F3 überfliege, bist du gut 30 Jahre am kiffen ... am Ende sogar mit praktizierter Regelmäßigkeit.
Ja, nun, ich bin halt keine 20 mehr. Im übrigen sind es "nur" 26 Jahre vom ersten Konsum bis heute und bei der Kontrolle war ich noch ein Jahr jünger, also 25 Jahre. Der Konsum war meistens so sporadisch, da finde ich es ehrlich gesagt übertrieben dargestellt, dass ich 30 Jahre am kiffen sei. Das hört sich an, als sei ich die letzten Jahrzehnte jedes WE breit gewesen, was aber sicher nicht der Fall war. Aber gut, die Jahre, wo ich hin und wieder mal was geraucht habe, könnte ich theoretisch ja auch verschweigen. Die sind auch nie das Problem gewesen. Das Problem hat für mich angefangen mit Corona, sozialer Isolation, dem Schicksal der Freundin usw. und dem dann steigenden Konsum. Und ja, da habe ich echt viel geraucht. Das war doch das Problem und nicht die Jahrzehnte zuvor, wo ich trotz Verkehrskontrollen nie positiv getestet wurde und nie in Verdacht war, obwohl ich Tausende Kilometer jedes Jahr zurückgelegt habe.

Mach das Jahr AB voll, damit kannst du abstinenzmäßig auf alle Fälle punkten. Die Entscheidung liegt letztendlich immer bei dir, ich gebe hier lediglich Empfehlungen.
Das ziehe ich mehr und mehr in Betracht. Ich habe das heute abgeklärt und mir entstehen beim Begutachtungsinstitut keine Mehrkosten, wenn ich den Termin verschiebe und den dann vielleicht sogar in einer anderen Stadt mache, sofern es das gleiche Begutachtungsinstitut ist. Nur Zinsen bekomme ich wohl keine für meine Einlage ;) muss aber auch keine Negativzinsen zahlen. ;)
Die Lücke zwischen letzten Abstinenznachweis und MPU ist stets mit dem jeweiligen MPI abzuklären. Die MPI praktizieren das erfahrungsgemäß recht unterschiedlich, daher stets nachfragen. Notfalls kann die Lücke bei der MPU mit einer Haaranalyse geschlossen werden (vorher anmelden).
Von einer "Nachreichung" von Abstinenzbelägen, habe ich noch nie gehört ... AB-Nachweise sind stets vor dem MPU Termin in entsprechenden Umfang zu erbringen.
Auch das habe ich heute geklärt. Der Nachweis darf nicht mehr als 8 Wochen alt sein. Ein Nachreichen von Abstinenznachweisen wäre aber tatsächlich möglich. Mit anderen Worten: ich könnte noch nach dem MPU-Termin eine Haaranalyse in Auftrag geben und das Gutachten nachreichen, was insgesamt etwas vier bis fünf Wochen dauern würde. Wichtig ist da nur, dass die von der Fahrerlaubnisbehörde gesetzte Frist eingehalten werden kann.

Morgen mittag kontaktiere ich mal einen VP. Und morgen nachmittag telefoniere ich mit einem "Cannabis-Anwalt". Wenn mir noch mehr Leute sagen, dass ich besser 12 Monate voll machen soll, dann glaube ich es irgendwann. ;) Ja, ich weiß, ich kann ziemlich beharrlich sein, aber ich interpretiere das halt noch so, wie beschrieben und ich bin es gewohnt, gesetzte Ziele zu erreichen. Allerdings muss ich gestehen, dass die Informationsbeschaffung und Beurteilung der Lage für mich stressiger, anstrengender und langwieriger ist, als ich angenommen hatte. Es wäre also durchaus entspannter, wenn ich die MPU doch erst im August/September mache. Und da das offenbar auch ohne Verluste geht (bis auf einen Urlaub in Berlin), wäre das durchaus auch ein annehmbarer Weg. Darüber muss ich mir über Ostern klar werden. Der "goldene Mittelweg" wäre, dass ich am Termin festhalte und vorher eine MPU-Simulation mitmache. Na mal schauen.

Ich hoffe, dass ich mich morgen abend noch um den FB kümmern kann.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Okay, ich werde den FB auf jeden Fall noch mal überarbeiten. Heute komme ich aber nicht mehr dazu.
Das ist überhaupt kein Problem, lass dir dafür ausreichend Zeit ... meine Zeit ist auch im engen Rahmen.
Denn ich habe schon mehrfach gelesen, dass der THC-COOH-Wert direkt nach dem Konsum schon in die Höhe schnellt und ferner - wie im zitierten Text auch - durch relativ kurze Konsumepisoden stark ansteigen kann. 128 ng/ml sind nicht wenig, klar, aber wenn man die Gesamtumstände betrachtet und außerdem, dass das noch unter 150 ng/ml liegt, dann verstehe ich nicht ganz,
THC-COOH ist ein Langzeitwert, dieser steht nicht im direkten Zusammenhang mit einem aktiven Wert. THC-COOH ist ein "Kernwert" bei der MPU, früher war hier eine Analyse von bis zu 12 Monaten möglich. Daher sind Gedanken "direkt nach Konsum" an dieser Stelle überflüssig.
Der Konsum war meistens so sporadisch, da finde ich es ehrlich gesagt übertrieben dargestellt, dass ich 30 Jahre am kiffen sei. Das hört sich an, als sei ich die letzten Jahrzehnte jedes WE breit gewesen, was aber sicher nicht der Fall war.
Ach Sinner, sieh dass doch nicht so eng ... in dieser Form war das doch gar nicht gemeint. Ich weiß doch das du nicht jedes Wochenende "breit" warst. Du hast ganz einfach in diesem Zeitraum konsumiert, wie oft und wieviel spielt erstma keine Rolle ... du warst jedenfalls aktiv.
Was du vor über 20zig Jahren konsumiert hast, ist für deine MPU auch gar nicht relevant. Wichtig ist deine Konsumentwicklung, die zu deinem Delikt geführt hat.
Bei meiner Alk-MPU habe ich bis drei Jahre zurück gerechnet ... auch wenn ich in jungen Jahren so ziemlich jede Party mitgenommen habe.
Und was das Alter anbetrifft, da bin ich dir 10 Jahre voraus. ;)
Auch das habe ich heute geklärt. Der Nachweis darf nicht mehr als 8 Wochen alt sein. Ein Nachreichen von Abstinenznachweisen wäre aber tatsächlich möglich. Mit anderen Worten: ich könnte noch nach dem MPU-Termin eine Haaranalyse in Auftrag geben und das Gutachten nachreichen, was insgesamt etwas vier bis fünf Wochen dauern würde.
Ok, das ist mir nach über 10 Jahren hier im Forum neu. Wahrscheinlich wieder eine eigene Klausel des von dir ausgesuchten MPI.
Wenn es möglich, kannst du es nutzen. Ich hoffe, dass deine "Klärung" auch von deinem Gutachter akzeptiert wird.
Morgen mittag kontaktiere ich mal einen VP. Und morgen nachmittag telefoniere ich mit einem "Cannabis-Anwalt". Wenn mir noch mehr Leute sagen, dass ich besser 12 Monate voll machen soll, dann glaube ich es irgendwann. ;)
Da bin ich ja mal gespannt, was diese "Spezialisten" zu sagen haben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Nur kurz ...
THC-COOH ist ein Langzeitwert, dieser steht nicht im direkten Zusammenhang mit einem aktiven Wert. THC-COOH ist ein "Kernwert" bei der MPU, früher war hier eine Analyse von bis zu 12 Monaten möglich. Daher sind Gedanken "direkt nach Konsum" an dieser Stelle überflüssig.
Ja, THC-COOH ist ein Langzeitwert. Aber der THC-COOH-Wert steigt auch direkt nach dem Konsum an und flacht dann deutlich langsamer ab, wodurch ja der Puffer aufgebaut wird. Direkt nach dem Konsum kann der THC-COOH-Wert aber (nach Diagrammen) durchaus 25-50 ng/ml höher liegen, als ein paar Stunden danach. Bei zeitweise besonders starkem Konsum kann der THC-COOH-Puffer natürlich auch auf hohe Werte ansteigen. Das ist ja genau der Effekt, von dem ich rede.

Wenn meine Gedanken "direkt nach dem Konsum" hier überflüssig wären, warum unterscheidet man dann in der Rechtssprechung, ob die Blutprobe zeitnah zum Konsum entnommen wurde? Wir haben zwei Grenzen für regelmäßigen Konsum: 75 ng/ml und 150 ng/ml und der letztere Wert gilt für Blutproben, die zeitnah zum Konsum gemacht wurden. Das habe ich mir ja nicht ausgedacht.

Bezogen auf meine Werte: 128 ng/ml THC-COOH. Hätte der Konsum am Vortag stattgefunden anstatt vor der Kontrolle, dann hätte der Wert vielleicht bei 78 bis 103 ng/ml gelegen. Das ist zwar immer noch reichlich, aber schon mal ein deutlicher Unterschied.

Ach Sinner, sieh dass doch nicht so eng ... in dieser Form war das doch gar nicht gemeint. Ich weiß doch das du nicht jedes Wochenende "breit" warst. Du hast ganz einfach in diesem Zeitraum konsumiert, wie oft und wieviel spielt erstma keine Rolle ... du warst jedenfalls aktiv.
Keine Angst, ich bin nicht so empfindlich, falls das so rüber kam, ich wundere mich nur über die Interpretation. Wenn man Zeit seines Lebens hin und wieder (alle paar Wochen) mal ein Bierchen getrunken hat, dann wirft einem das sicherlich doch auch keiner vor. Der problematische Konsum hat bei mir erst stattgefunden, als ich die besagten Probleme hatte. Da wurde es dann langsam mehr. Und blöderweise hatte ich Urlaub, daher genug Zeit zum Konsumieren und dann fand die verhängnisvolle Fahrt statt, bei der ich ja auch noch konsumiert hatte.
Was du vor über 20zig Jahren konsumiert hast, ist für deine MPU auch gar nicht relevant. Wichtig ist deine Konsumentwicklung, die zu deinem Delikt geführt hat.
Was bedeutet das denn genau, also "Konsumentwicklung"? Ich meine, wo sind die Unterschiede. Letztlich hat ja jeder irgendeine Konsumentwicklung gehabt, der eine MPU machen muss. Wo ist also die Besonderheit meiner Konsumentwickung? Welche "Modelle" gibt es denn da? Ich würde mich nach wie vor in D3 einordnen, siehst du das auch so oder anders?
Bei meiner Alk-MPU habe ich bis drei Jahre zurück gerechnet ... auch wenn ich in jungen Jahren so ziemlich jede Party mitgenommen habe.
Und was das Alter anbetrifft, da bin ich dir 10 Jahre voraus. ;)
Wenn ich mir jedes Mal im Kalender markiert hätte, wann ich konsumiert habe, dann hätte ich dafür eine prima Datengrundlage. Aber ich habe nur mein Gedächtnis, keine exakten Daten. Alles war gut, auch noch zu Anfang der Coronazeit und beim ersten Lockdown. Aber irgendwann hat das halt zusammen mit den anderen Dingen negativ eingeschlagen. Der problematische Konsum hat sich über ein paar Monate aufgebaut, bestand aber nicht schon seit Jahren.

Ok, das ist mir nach über 10 Jahren hier im Forum neu. Wahrscheinlich wieder eine eigene Klausel des von dir ausgesuchten MPI.
Wenn es möglich, kannst du es nutzen. Ich hoffe, dass deine "Klärung" auch von deinem Gutachter akzeptiert wird.
Ja, mal schauen, ob ich die MPU überhaupt noch mache oder ob ich doch warte.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Bezogen auf meine Werte: 128 ng/ml THC-COOH. Hätte der Konsum am Vortag stattgefunden anstatt vor der Kontrolle, dann hätte der Wert vielleicht bei 78 bis 103 ng/ml gelegen. Das ist zwar immer noch reichlich, aber schon mal ein deutlicher Unterschied.
Es gibt kein "Hätte" ... der Wert steht und fertig, da brauchst du auch mit einem Gutachter nicht zu diskutieren.
Was bedeutet das denn genau, also "Konsumentwicklung"? Ich meine, wo sind die Unterschiede. Letztlich hat ja jeder irgendeine Konsumentwicklung gehabt, der eine MPU machen muss. Wo ist also die Besonderheit meiner Konsumentwickung? Welche "Modelle" gibt es denn da? Ich würde mich nach wie vor in D3 einordnen, siehst du das auch so oder anders?
Konsumentwicklung ... es ist wie eine Konsumbiografie ... wie hat es angefangen, Konsumverlauf bis zum Delikt.
Ja, mal schauen, ob ich die MPU überhaupt noch mache oder ob ich doch warte.
Willst du die MPU jetzt aussitzen !?
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Es gibt kein "Hätte" ... der Wert steht und fertig, da brauchst du auch mit einem Gutachter nicht zu diskutieren.
Ich will nicht mit einem Gutachter diskutieren. Erkläre mir doch bitte, warum es zwei Grenzwerte für den regelmäßigen Konsum gibt, besagte 75 und 150 ng/ml und welchen Hintergrund das hat.

VG Ansbach v. 14.03.2006:
Nach den Forschungen von Daldrup entspricht es gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass bei festgestellten THC-COOH-Konzentrationen zwischen 5 und 75 ng/ml wenigstens gelegentlicher Cannabiskonsum und bei einer THC-COOH-Konzentration von als 75 ng/ml (bzw. von 150 ng/ml bei zeitlich konsumnaher Blutentnahme) von regelmäßigem Cannabiskonsum mit der Folge der sofortigen Entziehung der Fahrerlaubnis auszugehen ist. Bezüglich des Problems des regelmäßigen Konsums werden die Ergebnisse von Daldrup durch die Forschungen von Alderjan nicht in Frage gestellt.
Ich verstehe nicht, warum wir schon so lange über Dinge diskutieren, die doch völlig klar sind. Da die Blutprobe zeitnah zum Konsum stattfand, deutet mein THC-COOH-Wert (128 ng/ml) auf (zumindest) gelegentlichen und nicht auf regelmäßigen Konsum hin. Steht in den Buk etwas anderes oder was ist der Grund dafür? Wenn in den Buk etwas anderes steht: Was steht denn da?
Konsumentwicklung ... es ist wie eine Konsumbiografie ... wie hat es angefangen, Konsumverlauf bis zum Delikt.
Das ist klar. Aber wie ich schon sagte, hat jeder eine Konsumentwicklung. Was steht denn dazu konkret in den Buk?
Willst du die MPU jetzt aussitzen !?
Wieso aussitzen? Mir wird doch von allen Seiten empfohlen die MPU zu verschieben und dann mit 12 Monaten AN zu machen. Das ziehe ich mittlerweile in Erwägung.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich will nicht mit einem Gutachter diskutieren. Erkläre mir doch bitte, warum es zwei Grenzwerte für den regelmäßigen Konsum gibt, besagte 75 und 150 ng/ml und welchen Hintergrund das hat.
vonn 10 bis 150 ng/ml​
gelegentlicher Konsum​
ch verstehe nicht, warum wir schon so lange über Dinge diskutieren, die doch völlig klar sind. Da die Blutprobe zeitnah zum Konsum stattfand, deutet mein THC-COOH-Wert (128 ng/ml) auf (zumindest) gelegentlichen und nicht auf regelmäßigen Konsum hin.
Ich kann mich nicht erinnern, dich als regelmäßigen Konsumenten bezeichnet zu haben.
Das ist klar. Aber wie ich schon sagte, hat jeder eine Konsumentwicklung. Was steht denn dazu konkret in den Buk?
Was sollte da in der BuK stehen, dass wäre doch völliger Unsinn ... jeder hat seine eigene Geschichte, die kann man ja in einer BuK nicht festschreiben.
 
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