MPU wegen Cannabis / bekifft gefahren

G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Die Drogenproblematik fängt in deinem Fall schon damit an das du es verharmlost und dir selber schön redest.
Ich rede mir gar nichts schön.

Du hast selber geschrieben, das du vorm Tattag fast täglich konsumiert hast.
Ja. Und dafür gab es Auslöser. Das macht die Tat nicht besser, aber es macht aus mir imho auch keinen regelmäßigen Konsumenten. Ich lasse mir von dir doch keine Komplexe aufquatschen.

Aber es ist zweifelsohne so, dass ich schon einige Zeit deutlich mehr konsumiert hatte, als sonst, und ich froh sein kann, dass ich erwischt wurde, bevor ich noch einen Unfall verursache.

Und hör auf so zu tun als wären alle anderen blöder als du denn das macht dich auch nicht schlauer.
Das tue ich nicht. Du schaffst es ganz allein, dich als blöd darzustellen.

Ich habe geschrieben:
Oben im Profilfragebogen habe ich geschrieben, dass ich zuletzt täglich konsumiert habe. Ja, das war eine schwere Zeit mit Corona und Lockdown, zudem noch ein paar private Dinge. Damals hatte ich noch einen Nachbarn, der hatte mich ein paar Mal eingeladen und wir haben zusammen konsumiert, das war kein guter Kontakt für mich. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der bei Problemen gleich zu Drogen oder Alkohol greift. Die Gesamtsituation hat aber irgendwie dazu geführt, dass ich mehr als sonst konsumiert habe und blöderweise auch dazu, dass ich berauscht gefahren bin.
Und dazu stehe ich. Ich war gelegentlicher Konsument, der auf Grund von akuten Problemen (auf mehr Details mag ich hier nicht eingehen) und fehlender Problembewältigungsstrategie vermehrt konsumiert hat. Nur auf Grund dessen kam es zu dieser Rauschfahrt. Ich lasse mich von dir doch nicht als Lügner hinstellen. Deine vermeintlichen Widersprüche sind doch nichts als heiße Luft. Du regst dich auf wegen nichts. Vielleicht solltest du auch noch etwas an deiner Stressbewältigungsstrategie arbeiten?

Hättest du echte Argumente oder wenigstens echte Widersprüchlichkeiten entdeckt, dann würde ich das auch einsehen.

Mag noch jemand auf mir herum hacken oder hat jemand vielleicht etwas Konstruktives beizutragen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Von der Bundesanstalt für Straßenwesen:
Von einer Drogengefährdung müssen Gutachter ausgehen, wenn häufiger oder gewohnheitsmäßig ausschließlich Cannabis konsumiert wurde und/oder nur gelegentlich eine Droge mit einer höheren Suchtpotenz und Gefährlichkeit als Cannabis. Von einem ausschließlich gelegentlichen Cannabiskonsum können Gutachter ausgehen, wenn tatsächlich keine Hinweise für eine andere Problematik sprechen.


Sie sollten sich aus einem angemessenen Problembewusstsein heraus dafür entschieden haben, zukünftig auf jeden Drogenkonsum – auch unabhängig vom Führen eines Kraftfahrzeuges – zu verzichten und motiviert sein, den Drogenverzicht dauerhaft beizubehalten. Sie sollten Angaben zum Zeitpunkt und den Gründen für Ihren Entschluss, zukünftig keine Drogen mehr zu konsumieren, machen können. Idealerweise können Sie von positiven Erfahrungen, die Sie seit Beginn des Drogenverzichts gesammelt haben, berichten.


Der vorliegende drogenfreie Zeitraum muss vor dem Hintergrund Ihres früheren Konsums und Ihrer Motivation als bereits ausreichend lang bewertet werden können. Daher müssen die Abstinenzbelege immer unter forensischen Bedingungen gewonnen werden. Zur Dauer der zu fordernden Abstinenz bei Drogengefährdung:


  • Die Dauer des Drogenverzichts sollte zum Zeitpunkt der Begutachtung bereits sechs Monate betragen.
  • Soweit der Drogenkonsum aber über einen langen Zeitraum stattgefunden hat (zum Beispiel über Jahre regelmäßiger Cannabiskonsum), ist erst durch einen längeren Abstinenzzeitraum eine günstige Voraussetzung für die Stabilität der Verhaltensänderung gegeben.

Der Drogenverzicht wird durch die Ergebnisse geeigneter Urin- oder Haaranalysen bestätigt, die unter forensischen Bedingungen gewonnen wurden.
Wie passt das zu den hier getätigten Aussagen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Mein lieber Sinner,

kann es sein, dass deine Toleranzgrenze im Moment recht niedrig ist?
Kann es sein, dass du dich angegriffen fühlst, obwohl wir dir hier lediglich dazu raten wollen die MPU so gut wie möglich zu bestehen?

Weißt du was Resilienz bedeutet?

Lies dir doch bitte nochmal deinen Thread in Ruhe durch und lasse die Antworten die du erhalten hast auf dich wirken.
Versuche mal deine Beiträge aus der Sicht eines Außenstehenden zu sehen. Fällt dir etwas auf?

Du beklagst, dass nichts "subtantielles" von uns kommt - das mag daran liegen dass wir über deine genauen Hintergründe viel zu wenig wissen um dir subtantiell zu antworten. Ja, einiges hast du uns schon erzählt, aber deine inneren Motive zum Konsum sind völlig unklar.

Aussagen wie..
Ich war gelegentlicher Konsument, der auf Grund von akuten Problemen (auf mehr Details mag ich hier nicht eingehen) und fehlender Problembewältigungsstrategie vermehrt konsumiert hat.
bringen uns da zunächst nicht weiter.

Was wir wissen ist, dass du kein "Jungspund" mehr bist der sich bei den abendlichen Treffen seiner Clique ein paar Tüten teilt.
Du bist "wie der Volksmund es wohl ausdrücken würde" ein gestandener Mann der mitten im Leben steht, mit festem Job, und sogar als Ersthelfer tätig.

Trotzdem bist du mehrfach zu deinem Nachbarn gegangen, von dem du heute sagst dass dir "dieser Kontakt nicht gutgetan hat", und hast nach deiner Aussage gemeinsam "täglich konsumiert", obwohl dir zu dieser Zeit bereits klar sein musste (und wahrscheinlich auch war), dass es dir auf kurze Sicht zusätzliche Probleme bereiten würde.

Welche Gründe gab es dafür?

Es bringt jetzt nichts dir die Beurteilungskriterien herunterzubeten, denn darauf kann erst gezielt eingegangen werden wenn du den FB ausgefüllt hast. Trotzdem mache ich dir dazu einige Angaben damit du es als argumentavive Vorgehensweise meinerseits einordnen kannst:

In den Buk wird unter der Hypothese D 2 folgendes aufgeführt:

Es liegt eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, die sich im missbräuchlichen Konsum von Suchtstoffen (...) gezeigt hat.

Die Einstufung eines Drogenkonsums als "fortgeschrittene Drogenproblematik" setzt die Erfüllung zumindest eines der Kriterien D 2.1 bis D 2.3 voraus:

D 2.1 N
1. Der Klient hat Drogen wiederholt mit den Folgen konsumiert, dass es zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule, oder zu Hause gekommen ist.

2. Der Klient hat Drogen wiederholt in Situationen konsumiert, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen konnte oder gekommen ist.

(...)

4. Obwohl durch die Auswirkungen der konsumierten Drogen ständig oder wiederholt soziale oder zwischenmenschliche Probleme aufgetreten oder verstärkt worden sind, hat der Klient weiterhin diese Drogen konsumiert.

Einige Auszüge aus D 2.2. N

1. Der Klient konsumierte Drogen mit der Absicht, emotionale Dauerbelastungen (z.B. Ängstlichkeit, Unzulänglichkeitsgefühle. Depressionen) zu verändern oder in ihrer Bedrohlichkeit zu reduzieren.

2. Der Klient setzte bei persönlichen Belastungen (Frustationen, Unterprivilegierungen, Pubertätskonflikte) vorwiegend Drogenkonsum als Mittel zur Problembewältigung ein.

3. Dem Drogenkonsum des Klienten lag überwiegend ein problematisches Konsummotiv (z.B. weitgehende Realitätsflucht) zugrunde.

(...)

8. Der Klient hat am Straßenverkehr teilgenommen, obwohl er für sich selbst erkennbar unter Rauscheinfluss stand.

Ich habe hier nur die, aus meiner Sicht, für dich relevanten Dinge aufgeführt. Das Kriterium D 2.3 entfällt bei dir da sich dies ausschließlich mit einem polyvalenten Konsummuster befasst.

Kannst du dich in einer der Kriterien wiederfinden?
Ist es nun etwas besser für dich nachvollziehbar, warum wir derzeit noch keine genaueren Aussagen darüber treffen können ob in deinem Fall evtl. doch 6 Monate reichen würden und uns darum erstmal nur auf deine Blutwerte beziehen können?

Um es mal überspitzt auszudrücken: Bei der MPU wird die Einstufung deines zurückliegenden Konsums nicht anhand deiner Angaben bzgl. deiner heutigen Hobbys durchgeführt, sondern sie fußt auf deinen früheren Konsummotiven und den sich daraus ergebenen Folgen.

Mag sein dass Theo Pütz (ich vermute dass es sich um ihn handelt, kann mich aber auch irren) da von Anfang an mehr Informationen von dir hatte die uns heute noch fehlen (du sagst allerdings selbst dass er den Inhalt deiner FS-Akte nicht kannte).

Von daher wäre es einfach das Beste wenn du dich (weiter) mit dem FB auseinandersetzt, damit hier ein klareres Bild entsteht.

Noch eine Anmerkung als Mod:
Wir versuchen hier einen netten Umgangston zu pflegen und legen daher Wert auf unsere Netiquette die da lautet:
"Achtet bitte auf eure Umgangsformen, seid höflich und behandelt andere User mit Respekt".
Es gibt schon genug Foren im Netz in denen sich Menschen verbal an die Gurgel gehen, dies möchten wir in diesem Forum nicht.

Wie du schon richtig bemerkt hast antworten wir hier alle ehrenamtlich und in unserer Freizeit. Kostenfrei muss aber nicht bedeuten dass die Hilfe hier weniger wert ist als dort wo sie bezahlt werden muss...

Edit:
Wie passt das zu den hier getätigten Aussagen?
Das passt insofern, in dem dies hier weiter gedacht wird:
Von einem ausschließlich gelegentlichen Cannabiskonsum können Gutachter ausgehen, wenn tatsächlich keine Hinweise für eine andere Problematik sprechen.
Ich füge mal hinzu:

"Eine andere Problematik wäre es, wenn es sich eben nicht mehr nur um Drogengefährdung handeln würde, sondern bereits um Missbrauch",

.....wobei wir wieder bei deiner Vorgeschichte wären dir wir hier alle nicht kennen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Moin zusammen,
kann es sein, dass deine Toleranzgrenze im Moment recht niedrig ist?
Interessant, dass du das nicht bakira fragst. Ich versuche die ganze Zeit, sachliche Argumente aus euch heraus zu kitzeln.

Kann es sein, dass du dich angegriffen fühlst, obwohl wir dir hier lediglich dazu raten wollen die MPU so gut wie möglich zu bestehen?
Nein, ich denke nicht. Mir war aber auch nicht klar, dass ich hier schon auf der Couch liege. Vielmehr habe ich versucht allgemeine Informationen von euch zu bekommen, keine Analyse.

Lies dir doch bitte nochmal deinen Thread in Ruhe durch und lasse die Antworten die du erhalten hast auf dich wirken.
Versuche mal deine Beiträge aus der Sicht eines Außenstehenden zu sehen. Fällt dir etwas auf?
Das mache ich später mal. Im Moment bin ich auf dem Sprung.


Du beklagst, dass nichts "subtantielles" von uns kommt - das mag daran liegen dass wir über deine genauen Hintergründe viel zu wenig wissen um dir subtantiell zu antworten. Ja, einiges hast du uns schon erzählt, aber deine inneren Motive zum Konsum sind völlig unklar.
Wie gesagt, mir war nicht klar, dass ich hier bereits auf der Couch liege. Ferner weiß ich nicht, ob ich mich einfach so auf eine Couch legen würde, die, sagen wir auf der Straße steht. Ich weiß doch nichts über die fachliche Befähigung der Nutzer hier. Würdest du dich denn von irgendjemandem auf der Straße operieren lassen? Oder gehst du doch irgendwo hin, wo zumindest ein Schild an der Tür steht "Dr. med."? Bislang habe ich mangels guter Argumentation nicht viel von fachlicher Befähigung spüren können. Das habe ich auch versucht zu erklären.

Welche Gründe gab es dafür?
Darauf gehe ich später in Ruhe ein.
Es bringt jetzt nichts dir die Beurteilungskriterien herunterzubeten, denn darauf kann erst gezielt eingegangen werden wenn du den FB ausgefüllt hast. Trotzdem mache ich dir dazu einige Angaben damit du es als argumentavive Vorgehensweise meinerseits einordnen kannst:
Danke! Genau so etwas braucht man doch, um zu beurteilen, ob man hier einen "Quacksalber" vor sich hat oder jemanden, der Ahnung von der Materie hat!

Ich gehe später genauer darauf ein.
Kannst du dich in einer der Kriterien wiederfinden?
Ist es nun etwas besser für dich nachvollziehbar, warum wir derzeit noch keine genaueren Aussagen darüber treffen können ob in deinem Fall evtl. doch 6 Monate reichen würden und uns darum erstmal nur auf deine Blutwerte beziehen können?
Ich habe die meisten Beiträge so verstanden, dass allein die Blutwerte schon ausreichen, um von 12 Monaten Mindesabstinenzzeit auszugehen. Entsprechend habe ich versucht zu argumentieren. Im Prinzip war meine Frage doch relativ klar: Wann reichen 6 Monate, wann müssen 12 Monate Abstinenz nachgewiesen werden. Und zwar losgelöst von meiner Person. Zumal manche Beiträge auf mich den Eindruck machten, als ob man mich bewusst falsch verstehen wollte oder schlicht nicht in der Lage ist, mich zu verstehen.

Um es mal überspitzt auszudrücken: Bei der MPU wird die Einstufung deines zurückliegenden Konsums nicht anhand deiner Angaben bzgl. deiner heutigen Hobbys durchgeführt, sondern sie fußt auf deinen früheren Konsummotiven und den sich daraus ergebenen Folgen.
Damit kann ich arbeiten.

Von daher wäre es einfach das Beste wenn du dich (weiter) mit dem FB auseinandersetzt, damit hier ein klareres Bild entsteht.
Okay.
Noch eine Anmerkung als Mod:
Wir versuchen hier einen netten Umgangston zu pflegen und legen daher Wert auf unsere Netiquette die da lautet:
"Achtet bitte auf eure Umgangsformen, seid höflich und behandelt andere User mit Respekt".
Es gibt schon genug Foren im Netz in denen sich Menschen verbal an die Gurgel gehen, dies möchten wir in diesem Forum nicht.
Ich will das auch nicht. Mir wurde hier aber ohne tatsächlichen Grund vorgeworfen, dass ich lüge und die Schuld anderen zuschiebe. Was ich über Arzt und Polizei gesagt habe, ist aber wahr. Mir ist auch klar, dass ich das in der MPU nicht sagen darf. Wie gesagt, mir war nicht klar, dass ich hier schon auf der Couch liege.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Was ich über Arzt und Polizei gesagt habe, ist aber wahr.

Das können wir nicht beurteilen. Fakt ist aber: Bei der MPU gelten die Angaben als wahr. Wenn du das bei der MPU in Frage stellst darf der Gutachter dir kein positives Ergebnis ausstellen.

Ich zitiere mal aus den Beurteilungskriterien, 3. Auflage

Die Aktenanalyse erfüllt jedoch noch eine weitere wichtige Funktion: die Realitätsprüfung von Aussagen des Klienten. Seine Angaben zur Vorgeschichte und zur Verhaltensänderung dürfen nicht im Widerspruch zu den objektiv erfassten Tatmerkmalen und Messdaten stehen.

Hypothese 0.4 N

Die Angaben des Klienten widersprechen nicht dem gesicherten Erfahrungswissen, den wissenschaftlichen Erkenntnissen und / oder der Aktenlage

Hypothese 0.5 N

Die Angaben des Klienten widersprechen nicht den Befunden (medizinische Befunde, Leistungsbefunde etc.)

Du kannst dich in der MPU auch nicht als gelegentlicher Konsument einstufen. Die Einstufung übernimmt der Gutachter. Und am schwersten wiegt dabei die Aktenlage. Also die Angaben im Strafbefehl, in den Polizeiberichten und dem Arztbericht. Die gelten in der MPU als objektiv.

Deinen bisherigen Angaben hier im Forum zufolge

Ich habe ausgesagt, dass es mir schlecht geht und allein bin und deswegen konsumiert hätte. Außerdem, dass ich an dem Tag und dem Tag davor konsumiert hätte. Bluttest hat dann zw. 20 und 30 ng/ml THC und zw. 125 und 130 ng/ml THC-COOH ergeben. Außerdem hatte ich eine geringe Menge Cannabis dabei (<5g). Ansonsten habe ich eine blütenreine Weste. Aber bei Einsicht in meine Führerscheinakte musste ich leider feststellen, dass im Polizeibericht steht, dass Stummel im Aschenbecher darauf hindeuten würden, dass ich täglich konsumiere, dabei waren das Zigarettenstummel (selbst gedrehte) und wurden gar nicht analysiert. Außerdem hat der Arzt (imho wahrheitswidrig) behauptet, dass ich beim Finger-Finger- und Finger-Nase-Test langsam gewesen wäre und depressiv gewirkt hätte. Dass keiner Hurra schreit, sollte ja eigentlich klar sein. Auch die Polizei behauptet, dass ich etwas depressiv gewirkt hätte und angeblich langsam aus dem Auto ausgestiegen sei (was auch Blödsinn ist, ich bin ganz normal ausgestiegen, wenn auch nicht übertrieben schnell).

bist du im Sinn der MPU ein ganz normaler Drogenkonsument. Deine weiteren Entlastungen sagen zu einer Drogenproblematik überhaupt nichts aus, das sind typische Scheinargumente von Drogen- und Alkoholproblematikern.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Nur kurz:
Das können wir nicht beurteilen. Fakt ist aber: Bei der MPU gelten die Angaben als wahr. Wenn du das bei der MPU in Frage stellst darf der Gutachter dir kein positives Ergebnis ausstellen.
Ja, das ist klar. Ich war kurz etwas erschüttert wegen der Folgen und habe mich daher darüber aufgeregt, weil ich keinerlei realistische Handhabe gegen solche falschen Angaben und unbewiesene Behauptungen habe. Besonders aufgestoßen ist mir, dass mir nichts von alldem mitgeteilt oder als Bericht (Kopie) ausgehändigt oder zugesandt wurde und ich erst durch die Akteneinsicht davon erfahren habe. Aber gut, das muss ich halt als gegeben hinnehmen und würde das bei einer MPU garantiert nicht in Zweifel ziehen.
Deinen bisherigen Angaben hier im Forum zufolge

bist du im Sinn der MPU ein ganz normaler Drogenkonsument. Deine weiteren Entlastungen sagen zu einer Drogenproblematik überhaupt nichts aus, das sind typische Scheinargumente von Drogen- und Alkoholproblematikern.
Noch mal: Ich würde das nie bei einer MPU sagen! Das ist mir schon klar, dass die Aktenlage da als Fakt gewertet wird. Ich habe mir hier darüber aufgeregt und hier gesagt, dass da falsche Angaben und unbewiesene Behauptungen drin enthalten sind, nicht etwa vor dem Gutachter.

Ich komme aber nicht umhin, hier (und nicht während einer Begutachtung) festzustellen, dass die Polizei mitnichten die an sie gesetzten moralischen Erwartungen erfüllt. Natürlich glaubt man nie demjenigen, dem eine Tat vorgeworfen wird, sondern immer dem Polizisten. Wenn unbemerkt eine Kamera mit lief, konnte aber schon dem ein oder anderen Polizisten eine Falschaussage vorgeworfen werden. Die Annahme, dass die Polizei immer korrekt handelt, ist also leicht zu widerlegen, im konkreten Fall ist das aber schwer bis unmöglich. Ich kann es mir gerade noch verkneifen, einen Anwalt zu beauftragen und Tausende von Euros aus dem Fenster zu schmeißen, um vielleicht nach Jahren Recht zu bekommen. Da kann ich besser bis Mitte August warten und eine zweite Haaranalyse in Auftrag geben.

Das Problem, was sich für mich dadurch ergibt, liegt ja auf der Hand: Ich werde als "Drogenproblematiker" hingestellt, der sich nur heraus reden will und habe es in Folge dessen um so schwerer. Möglicherweise bin ich sogar ein Drogenproblematiker, das lasse ich jetzt erst mal offen. Das ändert aber nichts daran, dass die Polizei und der Arzt unbewiesene Angaben gemacht haben.

Und noch mal: Das sage ich euch, quasi unter uns, aber niemals vor einem Gutachter. So weit denken kann ich schon noch, trotz Cannabiskonsum in der Vergangenheit. Mir ist völlig klar, dass einem da nie geglaubt werden würde, weder vor Gericht noch in einem Begutachtungsprozess.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Blutwerte: zw. 20 und 30 ng/ml THC und zw. 125 und 130 ng/ml THC-COOH
Was heißt hier eigentlich "zwischen" ... hier muss doch ein genauer Wert definiert sein !? ... in dieser Art habe ich das hier noch nicht gelesen.
Der Wert gehört sicherlich in den Endbereich eines "gelegentlichen Konsums" ... aber das allein reicht noch nicht, um eine MPU mit "gelegentlichen Konsum" anzutreten.
Um dies zu beurteilen, fehlen sämtliche Restfaktoren ... wie oft hast du konsumiert, wann hast du konsumiert, zu welcher Gelegenheit hast du konsumiert und warum hast du konsumiert.
Kommst du mir jetzt mit einem Spruch, wie ... "dass ich hier bereits auf der Couch liege" ... war das mein letzter Beitrag in diesem Thread. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Was heißt hier eigentlich "zwischen" ... hier muss doch ein genauer Wert definiert sein !?
Das reicht doch zur Beurteilung. Die Werte sind deshalb nicht genau definiert, weil:
Einige Angaben des Users auf seinen Wunsch hin anonymisiert *Nancy*

Der Wert gehört sicherlich in den Endbereich eines "gelegentlichen Konsums" ... aber das allein reicht noch nicht, um eine MPU mit "gelegentlichen Konsum" anzutreten.
Um dies zu beurteilen, fehlen sämtliche Restfaktoren ... wie oft hast du konsumiert, wann hast du konsumiert, zu welcher Gelegenheit hast du konsumiert und warum hast du konsumiert.
In Form des FB? Kommt! Angefangen habe ich ja schon. Leider habe ich gerade noch einiges für meinen Zweitjob vorzubereiten, neben anderen Dingen. Im Moment könnte ich mich vierteilen und selbst das würde nur knapp reichen. Auf Nancys Beitrag muss ich auch noch eingehen. Und der FB hat so viele Fragen ...
Kommst du mir jetzt mit einem Spruch, wie ... "dass ich hier bereits auf der Couch liege" ... war das mein letzter Beitrag in diesem Thread. ;)
Ich werde es mir verkneifen ;) Sorry, wenn das jetzt noch etwas dauert, das Leben ist stressig zurzeit, nicht nur wegen der MPU.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Sorry, habe eben aus Versehen Enter gedrückt. Der obige Beitrag kann gelöscht werden.

Welche Gründe gab es dafür?
Es sind halt viele Sachen zusammen gekommen. Corona hat schon dazu geführt, dass man viel weniger Leute trifft und weniger unternimmt und unternehmen kann. Zumal in meinem Bekanntenkreis viele Corona sehr ernst genommen haben, was ja auch richtig ist. Außerdem hat mich das Schicksal einer Freundin belastet, die nach Schlaganfällen und Herzinfarkt im Rollstuhl saß, auch geistig nicht mehr wie vorher war und häufig geäußert hat, dass sie sterben wolle. Rund einen Monat nach der Kontrolle ist sie dann schlussendlich auch gestorben. Ich hatte ihr mit Computer und Smartphone und Internetvertrag geholfen. Zudem dann halt der Nachbar, der halt als Sozialkontakt da war und mir scheinbar gut tat. Zumindest war er nicht ständig schlecht gelaunt und suizidgefährdet. Sonst hatte ich zu der Zeit halt nicht viele, außer meiner besten Freundin, die in der nächsten Großstadt wohnt, die zu der Zeit aber auch viel anderes um die Ohren hatte und wegen Corona auch etwas vorsichtig war.

Es bringt jetzt nichts dir die Beurteilungskriterien herunterzubeten, denn darauf kann erst gezielt eingegangen werden wenn du den FB ausgefüllt hast. Trotzdem mache ich dir dazu einige Angaben damit du es als argumentavive Vorgehensweise meinerseits einordnen kannst:

In den Buk wird unter der Hypothese D 2 folgendes aufgeführt:

Es liegt eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, die sich im missbräuchlichen Konsum von Suchtstoffen (...) gezeigt hat.

Die Einstufung eines Drogenkonsums als "fortgeschrittene Drogenproblematik" setzt die Erfüllung zumindest eines der Kriterien D 2.1 bis D 2.3 voraus:

D 2.1 N
1. Der Klient hat Drogen wiederholt mit den Folgen konsumiert, dass es zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule, oder zu Hause gekommen ist.
Nein, niemals. Meine Arbeit mache ich sehr gewissenhaft. Das muss auch so sein. Zurzeit der Kontrolle hatte ich übrigens Urlaub.
Gibt es diese BuK irgendwo online oder als Buch?

2. Der Klient hat Drogen wiederholt in Situationen konsumiert, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen konnte oder gekommen ist.
Nein.
Aber okay, ich bin ja unter Rauscheinwirkung mit dem Auto gefahren.

4. Obwohl durch die Auswirkungen der konsumierten Drogen ständig oder wiederholt soziale oder zwischenmenschliche Probleme aufgetreten oder verstärkt worden sind, hat der Klient weiterhin diese Drogen konsumiert.
Nein. Die "soziale Isolation" durch Corona hat mir zu schaffen gemacht. Dass ich Single war (und noch bin), macht die Sache natürlich nicht einfacher. Selbst berufliche Meetings fanden (und finde) nur noch online statt.

Einige Auszüge aus D 2.2. N

1. Der Klient konsumierte Drogen mit der Absicht, emotionale Dauerbelastungen (z.B. Ängstlichkeit, Unzulänglichkeitsgefühle. Depressionen) zu verändern oder in ihrer Bedrohlichkeit zu reduzieren.
Nein, keine Dauerbelastungen. Siehe oben. Allerdings habe ich leider wohl aus genannten Gründen konsumiert,

2. Der Klient setzte bei persönlichen Belastungen (Frustationen, Unterprivilegierungen, Pubertätskonflikte) vorwiegend Drogenkonsum als Mittel zur Problembewältigung ein.

3. Dem Drogenkonsum des Klienten lag überwiegend ein problematisches Konsummotiv (z.B. weitgehende Realitätsflucht) zugrunde.
Nein, ich löse Probleme normalerweise anders und bin auch niemand, der versucht der Realität zu entkommen. Normalerweise versuche ich Lösungen zu finden.

8. Der Klient hat am Straßenverkehr teilgenommen, obwohl er für sich selbst erkennbar unter Rauscheinfluss stand.
Na das kann ich leider nicht abstreiten. Vermutlich habe ich aber meine Fahrtauglichkeit zum fraglichen Zeitpunkt besser eingeschätzt, als sie tatsächlich war.

Von daher wäre es einfach das Beste wenn du dich (weiter) mit dem FB auseinandersetzt, damit hier ein klareres Bild entsteht.
Kommt. Ich musste leider auch am WE zusätzlich arbeiten. Der Rubel muss rollen. Und ich wollte erst mal endlich dir antworten.

"Eine andere Problematik wäre es, wenn es sich eben nicht mehr nur um Drogengefährdung handeln würde, sondern bereits um Missbrauch",

.....wobei wir wieder bei deiner Vorgeschichte wären dir wir hier alle nicht kennen...
Missbrauch ist Drogensucht? Ich gehe bei mir nicht von einer Drogensucht aus. Der Konsum war aber zum Schluss gesteigert, aus genannten Gründen. Zum Zeitpunkt der Kontrolle hatte ich auch noch Urlaub, habe da deutlich mehr konsumiert. War ein Fehler, völlig klar.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Sinner,

danke für deine Antwort, auf die ich zeitlich bedingt nur kurz eingehen möchte:
Es sind halt viele Sachen zusammen gekommen. Corona hat schon dazu geführt, dass man viel weniger Leute trifft und weniger unternimmt und unternehmen kann. Zumal in meinem Bekanntenkreis viele Corona sehr ernst genommen haben, was ja auch richtig ist. Außerdem hat mich das Schicksal einer Freundin belastet, die nach Schlaganfällen und Herzinfarkt im Rollstuhl saß, auch geistig nicht mehr wie vorher war und häufig geäußert hat, dass sie sterben wolle. Rund einen Monat nach der Kontrolle ist sie dann schlussendlich auch gestorben. Ich hatte ihr mit Computer und Smartphone und Internetvertrag geholfen. Zudem dann halt der Nachbar, der halt als Sozialkontakt da war und mir scheinbar gut tat. Zumindest war er nicht ständig schlecht gelaunt und suizidgefährdet. Sonst hatte ich zu der Zeit halt nicht viele, außer meiner besten Freundin, die in der nächsten Großstadt wohnt, die zu der Zeit aber auch viel anderes um die Ohren hatte und wegen Corona auch etwas vorsichtig war.
dir ist aber schon bewusst dass dies alles nur "äußere" Motive sind, oder?
Viele Menschen haben sich in Coronazeiten einsam gefühlt, haben sogar Freunde oder Familienmitglieder wegen dieser Krankheit verloren und haben trotzdem nicht angefangen i-welche Rauschmittel zu konsumieren, oder den Konsum zu verstärken. Warum war das bei dir anders?
Darauf solltest du im FB gezielt eingehen.
Nein, ich löse Probleme normalerweise anders und bin auch niemand, der versucht der Realität zu entkommen. Normalerweise versuche ich Lösungen zu finden.
Nun ja, i-was war anscheinend "nicht normal" und das kann nicht nur an Corona gelegen haben...
Missbrauch ist Drogensucht? Ich gehe bei mir nicht von einer Drogensucht aus. Der Konsum war aber zum Schluss gesteigert, aus genannten Gründen.
Hatte ich etwas von Drogensucht geschrieben?
unsure.gif

Es geht weiterhin um den missbräuchlichen Konsum im Sinne der Buk und um nichts anderes...
Gibt es diese BuK irgendwo online oder als Buch?
Sie sind als Buch erhältlich, z.B. hier: https://www.amazon.de/Urteilsbildun...49108859&sprefix=Beurteilungskr,aps,68&sr=8-1
Es findet jedoch gerade eine Überarbeitung der Kriterien mit erheblichen Änderungen statt, wobei damit zu rechnen ist dass diese im Herbst mit der 4. Auflage erscheinen, somit ist fraglich ob es sich noch lohnt jetzt soviel Geld dafür auszugeben...
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Bevor ich schlafen gehe noch kurz:
dir ist aber schon bewusst dass dies alles nur "äußere" Motive sind, oder?
Nicht wirklich. Ich glaube, da habe ich ein Verständnisproblem.

Viele Menschen haben sich in Coronazeiten einsam gefühlt, haben sogar Freunde oder Familienmitglieder wegen dieser Krankheit verloren und haben trotzdem nicht angefangen i-welche Rauschmittel zu konsumieren, oder den Konsum zu verstärken. Warum war das bei dir anders?
Okay, da muss mir vielleicht doch noch irgendwas klar werden, obwohl ich keine Ahnung habe, was das sein soll.
Ich weiß nicht, was andere Menschen machen, die sich auch einsam gefühlt haben und Freunde oder Familienmitglieder verloren haben. Gibt es darüber Erhebungen? Afaik soll in Corona durchaus zB mehr Alkohol getrunken worden sein, habe ich zumindest in den News gelesen. Sicherlich nicht von jedem. Was genau ist aber ein "inneres" Motiv? Cannabis zu konsumieren hat mir halt geholfen abzuschalten, die Probleme zumindest für kurze Zeit beiseite zu schieben. Natürlich war das falsch und nicht ziel führend, das weiß ich heute auch. Ich bin da halt durch die Umstände rein gerutscht und habe es nicht rechtzeitig erkannt.


Nun ja, i-was war anscheinend "nicht normal" und das kann nicht nur an Corona gelegen haben...
Ich weiß nicht recht, was du da für eine Antwort von mir erwartest. Corona war z. B. kein "normales" Problem für mich, weil ich an der Situation nichts ändern konnte. Ebenso der Schlaganfall der Freundin und die körperlichen und geistigen Folgen. Das hatte ich so noch nicht erlebt und ich fühlte mich ohnmächtig, wusste nicht damit umzugehen. Das wäre alles vielleicht kein Problem gewesen, wenn es sich nicht so lange hingezogen hätte. Ein "normales" Problem ist für mich eine (leichter) lösbare Aufgabe. Dinge zum Beispiel, die ich erledigen kann, wo die Lösung quasi auf der Hand liegt oder wo man durch Nachdenken darauf kommt und der Rest nur eine Aufgabe und Arbeit ist.

Hatte ich etwas von Drogensucht geschrieben?
unsure.gif
Das war eine Frage. Auf Drogensucht bin ich gekommen, weil afaik nach der fortgeschrittenen Drogenproblematik die Drogensucht kommt und ich angenommen hatte, dass du darauf hinaus willst. Ich weiß nicht, was unter Missbrauch zu verstehen ist. Ich würde Missbrauch als zweckentfremdete Nutzung definieren. Medikamentenmissbrauch ist z. B. wenn man die Schmerzpillen nicht wegen Schmerzen nimmt. Bei Alkohol würde ich den Konsum als Missbrauch bezeichnen, der über die kulturell integrierten Formen hinaus geht, wobei ich da die Abgrenzung schon schwierig finde, wenn ich unsere Traditionen so betrachte: Karneval und Schützenfeste sind ja oft regelrechte Saufgelage. Ich glaube, die eigentliche Tradition dahinter ist etwas anderes. Cannabis war lange nicht kulturell integriert. Also ist jeder Cannabiskonsum Missbrauch? Wenn ich Cannabis als Medizin betrachte, dann ist jeder Konsum, der nicht aus medizinischen Gründen erfolgt, Missbrauch? Andererseits wird Cannabis schon seit Jahrtausenden zu Konsumzwecken angebaut, so weit ich weiß, wenn auch nicht in unserer Kultur.

Sie sind als Buch erhältlich, z.B. hier: https://www.amazon.de/Urteilsbildung-Fahreignungsbegutachtung-Deutsche-Gesellschaft-Verkehrspsychologie/dp/3781218945/ref=sr_1_1?crid=2WTY705NW2J6B&keywords=beurteilungskriterien+fahreignung&qid=1649108859&sprefix=Beurteilungskr,aps,68&sr=8-1
Es findet jedoch gerade eine Überarbeitung der Kriterien mit erheblichen Änderungen statt, wobei damit zu rechnen ist dass diese im Herbst mit der 4. Auflage erscheinen, somit ist fraglich ob es sich noch lohnt jetzt soviel Geld dafür auszugeben...
Danke. Fachbücher sind leider immer teuer, aber das ist schon arg viel. Beim ZVAB brauche ich nicht zu gucken, da wird es nur alte Auflagen geben. Vielleicht guck ich mal bei uns in der Bücherei.

Oje, schon wieder so spät ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hier nun endlich mein Fragebogen. Bei einigen Fragen bin ich mir echt unsicher, aber bevor ich da jetzt noch ewig drüber nachdenke, poste ich ihn einfach mal:

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass wir in der Oberstufe „Christiane F – Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ thematisiert hatten. Das wird das erste Mal gewesen sein, dass ich von illegalen Drogen gehört habe.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Das war mit Mitte 20, so im Alter von 24 Jahren.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

In den Zwanzigern habe ich sehr selten konsumiert, meist wenn flüchtige Bekannte etwas hatten und mir dann auch angeboten haben. Damals hatte ich selbst nie Cannabis.

Ab Anfang Dreißig habe ich mir auch mal selbst etwas gekauft und hin und wieder konsumiert, wenn ich mit Bekannten zusammen war, die auch konsumierten, an den Wochenenden. Wenn ich Urlaub hatte, habe ich auch mal allein zuhause konsumiert und dabei Musik gehört, mich dabei mit kreativen Dingen am PC beschäftigt.
Nach Weihnachten 2020 ist der Konsum schleichend regelmäßiger geworden. Die nicht endende Coronazeit und die eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten sowie das Schicksal einer Freundin hatten mir sehr zu schaffen gemacht.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein, nie.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Als Teenager, mit 16 Jahren, habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Auf Partys mit Gleichaltrigen, da gab es immer Bier. Da wurde auch schon mal etwas mehr getrunken, als wir damals vertragen haben. Das gilt auch für mich. Übelkeit und Kater waren da die Folge. Nach dieser „Lernphase“ habe ich nur noch so viel Alkohol getrunken, wie ich auch vertragen habe. Halt immer auf Partys und Festen (Geburtstage, Schützenfeste), wo der Alkoholkonsum quasi zum guten Ton gehörte.

Bier trinke ich schon viele Jahre praktisch kaum noch, ganz selten mal. Seit einigen Jahren trinke ich gerne zu einem guten Essen mal guten Rotwein. Ich treffe mich dann mit Freunden und wir grillen oder kochen dann etwas, trinken dabei dann 1-2 Gläser Wein, manchmal auch drei. Manchmal auch mit einem guten Käse.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche Zigaretten, ca 15-20 am Tag, trinke Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Beim Cannabiskonsum? Nein, nicht wirklich. Ich war dann immer gut drauf, wir haben oft dazu Musik gehört. Am nächsten Tag habe ich aber meist länger geschlafen, als sonst.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Nein, da ich keine negativen Folgen wahrgenommen hatte.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


25 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?


Ich habe in der Woche vor der Kontrolle jeden Tag geraucht. Ich hatte nach Pfingsten Urlaub genommen (Pfingstmontag, dann Urlaub 24.-28.05.2021, danach war noch Wochenende). Etwa ein halbes bis ganzes Gramm? So genau kann ich das nicht sagen, da ich es nie gewogen hatte.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


Ich habe an dem Tag zwei „Stickies“ im Auto konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?


Ich hatte zu der Zeit mehrere Probleme, die zusammen kamen. Zum einen die langen Corona-Maßnahmen und die daraus resultierende Einsamkeit und das Schicksal einer Freundin, die nacheinander mehrere Schlaganfälle und einen Herzinfarkt hatte. Sie saß dann im Rollstuhl und man merkte deutlich, dass ihr Gehirn nicht mehr ganz da war. Ich hatte ihr gelegentlich geholfen, mit PC, Smartphone, Internet. Dabei hat sie fast immer gesagt, dass sie sterben möchte. Das hatte mich alles sehr mitgenommen, ich fühlte mich einsam und zudem überlastet mit der Situation. Schließlich ist sie gestorben, etwa einen Monat nach der Kontrolle, am 29.06.2021.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?


Ich bin auf einem Autobahnparkplatz kontrolliert worden. Der Polizist hatte es direkt gerochen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Es gab kein bestimmtes Ziel. Ich wollte an dem Tag einfach nur weg.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Rund 40 km. Ich wollte wieder die Heimfahrt antreten, als ich kontrolliert wurde.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Wahrscheinlich 20-30x, denn inzwischen weiß ich, dass die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann, auch wenn man glaubt, dass man längst nüchtern ist. Eigentlich glaubte ich

In der Woche vor der Kontrolle habe ich drei Mal vor und während der Fahrt konsumiert.

(Anmerkung: eigentlich war ich nur am Tag der Kontrolle unterwegs, aber denke mir, dass das vielleicht unglaubwürdig ist, da Zigarettenstummel von der Polizei ohne Laborüberprüfung als Jointstummel gewertet wurden).

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Ich habe nicht richtig über die Folgen nachgedacht, mir war da alles egal, ich wollte einfach nur noch weg. Und ich habe mir eingebildet, dass ich immer noch fahren kann, habe mich selbst betrogen, mir etwas vorgemacht.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Weil Wahrnehmung und Reaktion sich verschlechtert, weil man leichter ablenkbar ist, weil man dazu neigt seine Fahrfähigkeiten zu überschätzen und sich und andere gefährdet.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Bis zu 72h.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?


Ja, man gewöhnt sich daran, läuft Gefahr süchtig zu werden. Man schädigt seine Gesundheit, vor allem die Lunge, aber auch das Gehirn und andere Organe. Auch Parodontose ist häufiger bei Konsumenten und dadurch kann man früher dement werden.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Lange Jahre habe ich hin und wieder Cannabis anstatt Alkohol konsumiert, weil mir die Wirkung lieber war als die von Alkohol.

Ab Weihnachten 2020 hat sich das verändert, da begann ich stetig mehr zu konsumieren. Ich wollte von meinen Problemen abschalten, sie verdrängen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?


Die meisten wussten gar nichts davon, vor allem nicht meine Familie. Bekannte, die auch konsumiert hatten, haben sich nie darüber geäußert. Manch enge Freunde haben das mal mitgekriegt, aber die fanden das nicht schlimm, obwohl die selbst kein Cannabis konsumierten. Ich erinnere mich noch daran, dass eine Freundin sagte, dass sie mal probiert habe, aber nichts gemerkt habe.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?


Ja, siehe oben. Die wenigen Freizeitmöglichkeiten durch die lange Coronazeit, das Schicksal der Freundin und eine Rolle hat auch ein Nachbar gespielt, der viel konsumierte und damals den Kontakt zu mir suchte. Mit ihm habe ich häufig konsumiert.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Nicht vor der Kontrolle. Ein paar Tage nach der Kontrolle habe ich mich bei Quit-the-Shit angemeldet. Ich hatte dann aber keine so großen Probleme nichts zu konsumieren, habe nur hin und wieder daran gedacht, dem aber nicht nachgegeben. Auch die Probleme, die mich vorher so belastet haben, spielten auf Grund des „Schockerlebnisses“ keine so große Rolle mehr. Als die Freundin dann einen Monat später gestorben ist, war das wie eine Erleichterung, auch wenn das natürlich traurig war.
Später hatte ich mir dann einen MPU-Berater gesucht, der auch Suchtberater war und mir bis zu seinem überraschenden Tod auch sehr geholfen hat.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?


Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein. Erst nach Weihnachten 2020.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?


Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, z. B. wenn ich eine gute Zeit mit Freunden hatte. Ich war zum Beispiel sehr gerne mit meiner besten Freundin im Restaurant essen und wir haben viel gequatscht und rumgealbert. Bis dann die Coronazeit kam, da war dann halt Schluss mit vielen Freizeitaktivitäten und Restaurantbesuchen. Ich befürwortete die Coronamaßnahmen und es ging auch lange gut, aber mit der Zeit bedrückte mich das halt doch.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?


Ja. Ich hatte ein ungutes Konsumverhalten entwickelt. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen und mich nicht in den Cannabiskonsum flüchten sollen.

29. Waren sie drogenabhängig?


Nein. Ich hatte nach der Kontrolle kein Problem den Konsum einzustellen und abstinent zu bleiben. Hin und wieder habe ich daran gedacht zu konsumieren, das aber gut bewältigen können. Seit der Kontrolle bin ich komplett abstinent.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, ich hätte mich frühzeitiger meinen Freunden und meiner Familie anvertrauen sollen, über die Belastungen reden können. Stattdessen habe ich viel in mich hineingefressen. Ich habe gemerkt, dass es mir dadurch besser geht, dass ich mit ihnen darüber reden kann.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Mir ist schlagartig klar geworden, was ich für einen Bockmist gebaut habe, dass ich mir damit keinen Gefallen tue. Und vor allem wollte ich niemanden gefährden. Das hat sich im Laufe der nächsten Wochen dann noch gefestigt, auch durch das Quit-the-Shit-Programm und das Lesen von anderen Konsumenten, die teils große Probleme hatten, davon weg zu kommen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Ein besonderer Knackpunkt war der Satz des Polizisten, dass Konsum ja okay sein, aber andere zu gefährden, das ginge gar nicht. Das hat auf mich gewirkt, auch weil ich Ersthelfer bin. Ich war einfach zu sehr auf meine eigenen Probleme fixiert und mir war nicht so klar, dass ich andere gefährde – obwohl es mir eigentlich hätte klar sein müssen.
Anfangs nach der Kontrolle hatte ich ziemlich gemischte Gefühle: ich ärgerte mich über mich selbst und auch darüber, dass man mich erwischt hatte. Im Laufe der nächsten Wochen habe ich mehr und mehr eingesehen wie mies mein Verhalten war und dass es im Grunde gut war, dass ich erwischt wurde und ich nicht noch einen Unfall gebaut habe, wobei vielleicht jemand zu Schaden gekommen wäre. Das hätte ich mir nie verzeihen können.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich weiß nicht, ob gelegentlicher Konsum jemals wieder in Betracht kommt. Im Moment und in den nächsten Jahren möchte ich jedenfalls keinesfalls wieder konsumieren, sondern abstinent bleiben. Das Ereignis hat mir gezeigt, dass ich wohl doch nicht so gut mit dem Konsum umgehen kann, wie ich dachte.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich hatte einen klareren Kopf, habe mehr geschafft und sinnvollere Dinge getan, wie zum Beispiel mehr gelesen, anstatt nur das Nötigste zu tun. Ich habe Gartenarbeit für mich entdeckt, den Garten zu einem Naturgarten umgestaltet. Und ich habe ein technisches Naturschutz-Projekt umgesetzt. Im breiten Schädel hätte ich das wohl nicht getan und umgekehrt bringt mir der Garten und der Naturschutz auch etwas, ich fühle mich dadurch besser und ausgeglichener.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?


Meine Familie und meine Freunde haben mich unterstützt, vor allem meine beste Freundin und meine Schwester, die beide auf der einen Seite Verständnis gezeigt haben, aber mir auf der anderen Seite auch eine ehrliche und dringend notwendige Standpauke gehalten haben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Durchweg positiv. Meine Mutter ist erleichtert, sie war nämlich entsetzt, als sie das erfahren hat. Meine Schwester und meine engen Freunde sagen, dass sie es gut finden und dass man es halt sein lassen sollte, wenn der Konsum außer Kontrolle gerät und man unter Cannabiseinfluss Auto fährt. Sie unterstützen mich und sagten, dass ich jederzeit kommen könnte, wenn ich Probleme hätte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?


Nein. Ich habe den Kontakt zu anderen Konsumenten abgebrochen und gesagt, dass ich nicht mehr konsumiere und nicht mehr zur Verfügung stehe. Das haben die so hingenommen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?


Nein. Ich habe nur ein Mal einen ehemaligen Nachbarn bekifft gesehen, als ich ihm sagte, dass ich erwischt worden sei und keinen Bock mehr auf Konsum habe.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich will auf absehbare Zeit nicht mehr konsumieren. Ob ich jemals wieder an einem Joint ziehen werde, kann ich nicht sagen. Aber keinesfalls darf sich das wieder zu einem problematischen Verhalten entwickeln, daher bleibe ich lieber für die nächsten Jahre bei der Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?


Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Zunächst mal, indem ich einfach nicht mehr konsumiere. Ich arbeite an mir und will das einfach nicht mehr. Aber selbst, wenn ich irgendwann wieder bei einer Gelegenheit konsumieren würde, so bin ich mir heute sicher, dass ich die folgenden Tage sicherlich kein Fahrzeug anrühren würde, nicht mal einen Tretroller. Ich benutze noch mehr als früher den ÖPNV.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


So lange ich nicht konsumiere, droht die Gefahr ja nicht. Falls ich je wieder konsumieren sollte: es ist gut, dass ich darüber offen mit Familienmitgliedern und Freunden gesprochen habe. Denen kann ich mich daher nun leichter anvertrauen, da sie ja nun eingeweiht sind. Ich glaube auch, dass ich selbst wachsamer geworden bin, was selbstschädigendes Verhalten angeht. Außerdem will ich weiter Tätigkeiten ausbauen, die mir innerlich gut tun, wie Arbeit im Garten und für den Naturschutz. Das Rauchen von Zigaretten will ich außerdem auch bald endlich aufgeben. Das wird mir sicherlich auch zusätzlich helfen dauerhaft dem Cannabiskonsum fern zu bleiben.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich trinke gelegentlich ein oder zwei Glas eines guten Rotweins, seltener auch mal drei, wenn ich mit Freunden etwas Besonderes koche oder Steaks grille. Je nachdem, manchmal gar nicht, manchmal ein bis zwei Mal im Monat, bei gutem Grillwetter und Urlaub vielleicht auch drei Mal.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Und schon könnte ich wieder einiges ändern ... naja, egal, erst mal abwarten. Bei manchen Fragen war ich mir echt nicht sicher, was ich da antworten sollte, bei anderen hätte ich vielleicht noch mehr schreiben können. Schwierig fand ich z. B. Mengenangaben. Da führt man ja kein Buch drüber oder wiegt nach. Ich war mich auch nicht sicher, ob ich erwähnen sollte, dass ich das Rauchen aufhören möchte. In meiner Welt zählen Taten, nicht Worte, aber keine Ahnung, wie ein Psychologe das bewertet. Ich wollte mir aber auch nicht zu viel auf ein Mal zumuten, das wäre aus meiner Sicht kontraproduktiv gewesen. Was ich jetzt auch nicht erwähnt hatte, war meine Lehrtätigkeit. Dazu könnte ich noch etwas schreiben, da mir das viel gibt, anderen etwas beizubringen und das gerne noch ausbauen möchte. Ob das einen Gutachter interessiert, weiß ich aber nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Bei der Abgabe einer Haaranalyse gab es wohl mal eine Achtwochenfrist, d. h. die Haaranalyse darf zum Zeitpunkt der MPU nicht älter, als acht Wochen sein. Das hat z. B. bei mir jetzt nicht geklappt. Ich habe aber davon gelesen, dass die Achtwochenfrist aufgeweicht wurde und auch noch bis 12 Wochen akzeptabel seien (in "Cannabis und Führerschein" von Theo Pütz). Das würde mir entgegen kommen. Es ist nicht so, dass ich Angst vor einer neuen Haaranalyse hätte, aber man muss ja doch auch Urin abgeben und ich würde mir das Geld für eine weitere Haaranalyse gerne sparen. Zumal es nicht wirklich meine Schuld ist, da man überall auf Termine warten muss und mich keiner - weder beim Labor noch bei der Begutachtungsstelle - darauf hingewiesen hat, dass es eine solche Frist gibt. Wenn ich nicht explizit nachgefragt hätte, wüsste ich das vermutlich immer noch nicht. Eine Antwort, ob denn die Haaranalyse auch dann akzeptiert würde, wenn das Gutachten ein paar Wochen älter ist, habe ich immer noch keine Aussage bekommen. Die Kommunikation läuft recht schleppend und handfeste Auskünfte per Mail bekommt man nur schwer. Telefonisch habe ich aber gesagt bekommen, dass ich eine Haaranalyse auch noch nach dem MPU-Termin machen könnte, traue dem Braten aber nicht. Die Haaranalyse würde ich keinesfalls bei der Begutachtungsstelle machen lassen, sondern im Labor meiner Wahl (Wisplinghoff). Allerdings dauert es allein drei Wochen, bis man das Haaranalyse-Gutachten dann in der Post hat und dann muss es noch zur Begutachtungsstelle. Daher weiß ich jetzt nicht, ob ich sicherheitshalber noch eine Haaranalyse machen sollte, die ich zum Termin dann auch mitbringen könnte oder kurz danach einreichen könnte (wenn vorher in Auftrag gegeben). Eine andere Möglichkeit wäre, dass ich den MPU-Termin verschiebe und dann erst im August ein zweites Haargutachten machen lasse, um dann 1 Jahr AN zu haben. Dann würden die erneuten Kosten wenigstens Sinn machen, aber ich würde natürlich lieber früher die MPU machen. Wenn das klappt, was ja leider auch nicht ganz sicher ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Was ist eigentlich die rechtliche oder meinetwegen auch psychologische Grundlage für diese Achtwochenfrist? Und warum habe ich auch von 12 Wochen gelesen? Stimmt es, dass man auch nach dem MPU-Termin noch eine Haaranalyse in Auftrag geben könnte, um die paar-Wochen-Lücke zu schließen? Gibt es da irgendwelche Fristen, die einzuhalten sind?
 

SIXX

Benutzer
Also mein MPI sagte mir 3 Monate, also 12 Wochen. Am besten anrufen und bei dem MPI deiner Wahl nachfragen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Also mein MPI sagte mir 3 Monate, also 12 Wochen. Am besten anrufen und bei dem MPI deiner Wahl nachfragen.
Habe ich ja. Eine Mitarbeiterin vom Avus sagte mir acht Wochen. Auf weitere Nachfrage habe ich keine Antwort bekommen. Daher hätte ich gerne etwas mit Hand und Fuß.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Sinner,

ich möchte dir noch Antwort auf deine letzte Rückmeldung geben:
Okay, da muss mir vielleicht doch noch irgendwas klar werden, obwohl ich keine Ahnung habe, was das sein soll.
Ich weiß nicht, was andere Menschen machen, die sich auch einsam gefühlt haben und Freunde oder Familienmitglieder verloren haben. Gibt es darüber Erhebungen? Afaik soll in Corona durchaus zB mehr Alkohol getrunken worden sein, habe ich zumindest in den News gelesen. Sicherlich nicht von jedem. Was genau ist aber ein "inneres" Motiv? Cannabis zu konsumieren hat mir halt geholfen abzuschalten, die Probleme zumindest für kurze Zeit beiseite zu schieben. Natürlich war das falsch und nicht ziel führend, das weiß ich heute auch. Ich bin da halt durch die Umstände rein gerutscht und habe es nicht rechtzeitig erkannt.
Ich wüsste nicht an welcher Stelle es darüber Statistiken geben sollte...

Inneres Motiv = intrinsisch

Anders erklärt: du machst etwas aus eigener Überzeugung heraus und nicht von außen motiviert.

Du hast gekifft um deine, wie du selbst sagst, "Probleme beiseite zu schieben". Um diese Probleme geht es. Welche waren das (ich habe deinen FB noch nicht gelesen, wollte dir aber die Fragen schon einmal beantworten) und warum konntest du diese nicht anders lösen. Es kommt ja i-woher dass du dich in deiner Einsamkeit so verhalten hast. Nicht jeder hat Probleme damit, warum du? Wenn du das beantworten kannst bist du bei deinen inneren Motiven angelangt. Verständlich?
Also ist jeder Cannabiskonsum Missbrauch? Wenn ich Cannabis als Medizin betrachte, dann ist jeder Konsum, der nicht aus medizinischen Gründen erfolgt, Missbrauch? Andererseits wird Cannabis schon seit Jahrtausenden zu Konsumzwecken angebaut, so weit ich weiß, wenn auch nicht in unserer Kultur.
Nein, nicht jeder Konsum ist im Sinne der Buk = Missbrauch, sonst gäbe es die Einteilung in Gefährdung ja gar nicht. Es kommt weitgehend auf die Konsumform (Häufigkeit, Anlass) an.
Was ich jetzt auch nicht erwähnt hatte, war meine Lehrtätigkeit. Dazu könnte ich noch etwas schreiben, da mir das viel gibt, anderen etwas beizubringen und das gerne noch ausbauen möchte. Ob das einen Gutachter interessiert, weiß ich aber nicht.
Ich denke schon, dass dies einen Gutachter interessiert und würde es im FB noch nachtragen = heißt, den FB noch einmal mit der Ergänzung einstellen.

Edit: Ich habe deinen anderen Thread aus dem Drogenbereich hier eingefügt, bitte nicht bei Fragen zum gleichen Grundthema neue Threads im selben Unterforum eröffnen - danke.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Inneres Motiv = intrinsisch
Das gelingt mir bei vielen Dingen gut. Sonst könnte ich meine Arbeit gar nicht so gut machen oder vielmehr könnte ich meine Arbeit dann gar nicht ausüben. Und auch viele andere Dinge könnte ich ohne innere Motivation nicht machen, da ich mich sträube, wenn ich mich genötigt fühle, etwas nur des Geldes wegen zu machen.

Wenn du das beantworten kannst bist du bei deinen inneren Motiven angelangt. Verständlich?
Ja. Danke! Wobei das bei Drogenkonsum sicherlich etwas anderes ist. Da liegen vielleicht auch innere Gründe vor, aber die führe ich nicht herbei, verstärke ich nicht bewusst. Wenn überhaupt, dann eher unbewusst.

Ich denke schon, dass dies einen Gutachter interessiert und würde es im FB noch nachtragen = heißt, den FB noch einmal mit der Ergänzung einstellen.
Okay, ich stelle dann nur den Teil erneut ein, um hier nicht eine riesige Textwand zu erzeugen, die sich wiederholt.
Edit: Ich habe deinen anderen Thread aus dem Drogenbereich hier eingefügt, bitte nicht bei Fragen zum gleichen Grundthema neue Threads im selben Unterforum eröffnen - danke.
Okay.
 
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