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Abstinenzdauer und Wechsel von Abstinenz zu KT

HaPe

Benutzer
Hallo liebes Forum,

ich habe mich hier neu angemeldet, bin aber schon seit einiger Zeit stiller Mitleser und bewundere euer Fachwissen und Hilfsbereitschaft :-)

Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass es mir nicht leicht fällt meine persönliche Situation hier im Detail zu schildern. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse und werde versuchen meine Fragen so pauschal wie möglich zu halten, sodass die (ersehnten) Antworten vielleicht nicht nur für mich, sondern auch für andere hilfreich sein werden.

Leider habe ich trotz intensiver Recherche keine klaren Antworten auf meine folgenden drei Fragen in Erfahrung bringen können.

1. Bei meinem ersten Termin beim Verkehrspsychologen (TF mit ca. 2 Promille auf dem Fahrrad) wurde mir gesagt, dass es bei mir ein Grenzfall wäre bezüglich Abstinenz und KT. Daraufhin habe ich ein 6 monatiges Abstinenzprogramm gewählt. Beim abschließenden Gespräch mit dem VP hat dieser mir jedoch geraten lieber das KT in Betracht zu ziehen, da man so eher in Hypothese A3 eingestuft würde, statt in A2.

Nun zur Frage: Ist es grundsätzlich möglich bei der MPU zu bestehen wenn man Abstinenznachweise bringt, aber für die Zukunft KT für sich entschieden hat? Irgendwo habe ich gelesen, dass man quasi erst einen (nachweislichen, dokumentierten) Probelauf mit KT machen muss, damit man beweist, dass man sich auch wirklich an das KT gehalten hat. Legt man also bereits am Anfang den Grundstein für Abstinenz oder eben KT und kann man später nicht mehr ohne weiteres umentscheiden?


2. Das mag vielleicht eine blöde Frage sein, aber kann man mit Abstinenz überhaupt in die Hypothese A3 eingestuft werden?

Ich habe diesen Satz schon öfter für A3 gelesen:

"Es lag eine Alkoholgefährdung vor, die sich in gesteigerter Alkoholgewöhnung, unkontrollierten Trinkepisoden oder ausgeprägtem Entlastungstrinken äußerte. Der Klient hat aufgrund eines angemessenen Problembewusstseins sein Alkoholtrinkverhalten ausreichend verändert, so dass von einem dauerhaft kontrollierten Alkoholkonsum ausgegangen werden kann."

Ist das nur eine Ergänzung, dass A1 und A2 immer Abstinenz benötigen und bei A3 zusätzlich noch das KT in Betracht kommt, oder wird man bei Abstinenz zwangsläufig in A1/A2 eingestuft?

3. Wenn man in A2 eingestuft wird, hat man dann überhaupt theoretisch die Chance mit 6 Monaten Abstinenz zu bestehen? Falls ja, wie groß ist da der Handlungsspielraum des GA und gibt es vielleicht eine Schätzung wie viele der Begutachteten mit Abstinenz 6M und Hypothese A2 ein positives Gutachten bekommen haben?

Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe mich wirklich intensiv vorbereitet und für mich persönlich einen sehr anstrengenden, aber äußerst interessanten Veränderungsprozess erlebt. Mich interessiert jedoch in welchen Punkten die GA quasi gezwungen sind ein negatives Gutachten zu erstellen.

Lasst es mich bitte wissen wenn ich mich unklar ausgedrückt habe oder etwas ergänzen soll.

Vielen, vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße,
HaPe
 
Guten Abend zusammen,

ich wollte nur mal kurz nachfragen, ob schon jemand hierzu was sagen kann :-)

Viele Grüße,
HaPe
 
Moin,
das Problem ist halt, dass KT gelebt werden muss damit man weiß, ob es für einen funktioniert.
Nicht jeder kann das 2. Glas Wein stehen lassen. Da wird erwartet, dass man das über einen längeren Zeitraum praktiziert hat.
Wenn das nicht der Fall ist ist das ein gefährliches Experiment und das wird auch der GA so sehen
Warum willst du nicht abstinent bleiben?
Wie alt bist du?

flo
 
Der VP hat dir erst geraten AB zu machen und dann KT? War das der gleiche?

Du solltest ein Verhalten stabil eingeübt haben, und dem GA davon überzeugen, dabei zu Belieben. Egal welches, ob KT oder AB. Für AB brauchst du zwingend Nachweise für KT wird es wohl gerne gesehen
Also egal was du tust- Roter Faden Vergangenheit, roter Faden Zukunft.
 
1. Bei meinem ersten Termin beim Verkehrspsychologen (TF mit ca. 2 Promille auf dem Fahrrad) wurde mir gesagt, dass es bei mir ein Grenzfall wäre bezüglich Abstinenz und KT. Daraufhin habe ich ein 6 monatiges Abstinenzprogramm gewählt. Beim abschließenden Gespräch mit dem VP hat dieser mir jedoch geraten lieber das KT in Betracht zu ziehen, da man so eher in Hypothese A3 eingestuft würde, statt in A2.
halte ich schon für sehr fragwürdig. Aufgrund der gewählten Strategie wirst nie i.-wohin eingestuft. Da sieht man mal wie breit gefächert die Aussagen von VPs so sind..
Entscheide für Dich, welche Strategie die Bessere ist. In der Hypothese A2 sind eindeutige Kriterien der AB-Bedürftigkeit aufgeführt, diese solltest nachlesen, ob zutreffend. Anhand der Schilderung bisher vermute ich schon eher auf A3.
... ich habe mich wirklich intensiv vorbereitet und für mich persönlich einen sehr anstrengenden, aber äußerst interessanten Veränderungsprozess erlebt.
Könntest diesen für uns zumindest etwas skizzieren?
Mich interessiert jedoch in welchen Punkten die GA quasi gezwungen sind ein negatives Gutachten zu erstellen.
das hängt von obigem ab, ob Indizien für A2 sozusagen vorliegen.
 
Guten Morgen zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten. Bin gerade in der Arbeit und werde später ausführlicher antworten, aber hier vorab:

@flo Ich bin 43 Jahre alt und mein VP meinte ich wäre zu jung für das restliche Leben mit Abstinenz. Kontrolliertes Trinken würde ich mir zutrauen aber ich kann mich damit irgendwie nicht anfreunden. Für mich hängt Alkoholgenuss mit Spontanität zusammen. Diese Spontanität habe ich mir jedoch verspielt. Für mich ist dauerhafte Abstinenz kein negativer Gedanke, sondern wirklich etwas, was ich leben will.

@Sonne Ja, so war es und ja, das war derselbe VP. Jedoch habe ich damals die Entscheidung zur Abstinenz selbst getroffen. Mein VP hat mir beide Varianten in Aussicht gestellt.

@Andi18 Das werde ich gerne noch machen mit den genaueren Infos. Ich würde mich persönlich auch in A3 einstufen.

Viele Grüße,
HaPe
 
Ich bin 43 Jahre alt und mein VP meinte ich wäre zu jung für das restliche Leben mit Abstinenz.
Ich bin 46. Mein VP sagte, ich sei zu alt für KT. In diesem fortgeschrittenen Alter ist AB korrekt. Als ich meinen nach zick Monaten nach KT gefragt hatte, ist dessen Gesichtsfarbe ins Rötliche angelaufen..
Hier werden mal wieder die Bandbreite an Informationen der VPs sehr deutlich.
 
Wobei ich sagen muss, dass nur das Alter ja nicht das Kriterium ist
Wenn man mit 25 schon eine fortgeschrittene Suchtproblematik hat, dann ist das Alter auch egal
 
Kontrolliertes Trinken würde ich mir zutrauen aber ich kann mich damit irgendwie nicht anfreunden. Für mich hängt Alkoholgenuss mit Spontanität zusammen.
Das schließt sich prinzipiell aus...wenn man die Strategien AB/KT als das betrachtet, was sie offiziell sind...für das restliche Leben.
Dann käme nur AB in Betracht.
Ich allerdings sehe die MPU mit ihren strategien eher als Warnschuss und Denkzettel, als dass ich nun 1 Jahr danach KT LEBEN würde.
 
Das schließt sich prinzipiell aus...wenn man die Strategien AB/KT als das betrachtet, was sie offiziell sind...für das restliche Leben.
Dann käme nur AB in Betracht.
Ich allerdings sehe die MPU mit ihren strategien eher als Warnschuss und Denkzettel, als dass ich nun 1 Jahr danach KT LEBEN würde.
Bin vollkommen bei dir Rübezahl.
@HaPe. Nach der MPU wird dich keiner kontrollieren. Es ist völlig egal ob du dann ein Bier spontan trinkst oder nicht;-)
 
@Sonne
natürlich wird niemand nach der MPU kontrolliert.
Und es ist auch kein Problem, wenn man nach der MPU MAL ein Bier trinkt.
Doch die meisten von uns haben eben nicht mal EIN BIER getrunken. Du auch nicht.

Und wenn man sich nicht wirklich die Konsumgründe bewusst macht und aufarbeitet heißt es schnell " nach der MPU ist vor der MPU".

Ich bin echt erstaunt, wie sehr du am Anfang deiner Aufarbeitung stehst (noch nicht mal begonnen hast) und dennoch wie ein alter Hase Tipps gibst.
Warum ist das so?
Ich weiß, es ist immer leichter, sich um andere zu kümmern als bei sich selbst zu schauen aber der Weg zum Ziel ist das (auf Dauer) nicht.

flo
 
@Sonne
natürlich wird niemand nach der MPU kontrolliert.
Und es ist auch kein Problem, wenn man nach der MPU MAL ein Bier trinkt.
Doch die meisten von uns haben eben nicht mal EIN BIER getrunken. Du auch nicht.

Und wenn man sich nicht wirklich die Konsumgründe bewusst macht und aufarbeitet heißt es schnell " nach der MPU ist vor der MPU".

Ich bin echt erstaunt, wie sehr du am Anfang deiner Aufarbeitung stehst (noch nicht mal begonnen hast) und dennoch wie ein alter Hase Tipps gibst.
Warum ist das so?
Ich weiß, es ist immer leichter, sich um andere zu kümmern als bei sich selbst zu schauen aber der Weg zum Ziel ist das (auf Dauer) nicht.

flo
Hi Flo. Ich weiss nicht wie du darauf kommst, ich würde am Anfang meiner Aufarbeitung stehen,erstens. Und finden es spannend wie du das hier beurteilst
2. Verstehe ich dein Punkt mit ein Bier getrunken nicht
Und 3. Verstehe ich deinen Kommentar nicht.
Nach der MPU wird dich keiner kontrollieren ob du spontan ein Bier trinkst oder nicht. Das zu HaPes comment... bzw zu Rübezahls comment in Bezug auf die Spontanität.
 
Mein Problem ist halt, dass ich relativ schlecht lügen kann. Wenn ich nicht wirklich hinter dem ganzen stehe und mir gedanklich am Abend schon ein Bier nach der MPU aufmache, dann geht das garantiert in die Hose. Ich gehe schon davon aus, dass die ziemlich viel aus der Körpersprache und Mimik herauslesen.

Apropos, weiß jemand ob der psychische Teil derzeit mit Maske stattfindet oder hinter Plexiglas o. Ä.?
 
Bei mir (vor 8 Wochen) mit Maske. Ist ein komisches Gefühl da die Mimik mit Sicherheit eine große Rolle spielt....zumindest fände Ich es besser mal ein lächeln usw zu sehen.
 
Mein Problem ist halt, dass ich relativ schlecht lügen kann. Wenn ich nicht wirklich hinter dem ganzen stehe und mir gedanklich am Abend schon ein Bier nach der MPU aufmache, dann geht das garantiert in die Hose. Ich gehe schon davon aus, dass die ziemlich viel aus der Körpersprache und Mimik herauslesen.

Apropos, weiß jemand ob der psychische Teil derzeit mit Maske stattfindet oder hinter Plexiglas o. Ä.?
Dann würde ich bei der Strategie bleiben, die du am besten vertreten kannst... bzw überzeugend wirkst... sonst "verkaufst" du dich vermutlich schlecht... aber ich kann es gut nachvollziehen
Zumal ich ähnliche Gedanken hatte... bzw habe
 
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