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AF mit dem Rad (AW 1.68) liegt 3 Jahre zurück - Jetzt kurzfristige MPU

Indy

Benutzer
Hallo Zusammen, bin über dieses tolle Forum gestoßen und würde mich gern hier beraten lassen.
Bin aktuell völlig mit dem Thema überfordert und weiß - gerade rückblickend nicht wirklich mit umzugehen.
Leider trifft mich die ganze Sache auch noch zu einer Zeit (vor Weihnachten und dem neuen Jahresbeginn)
wo ich beruflich sehr eingebunden bin. Die Informationsflut welche in freier Zeit über das Internet bekomme
und persönlich erhaltene Aussagen verwirren mich einmal mehr.
Fangen wir also mal an (in der Hoffnung hier weiterführende Anregungen und Tipps zu bekommen):

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 190cm
Gewicht: 92 Kg
Alter: 65 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 28.09.2021
BAK: 1,68 g
Trinkbeginn: ca. 17:30
Trinkende: 22:00
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 23:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja (01.12.2021)
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein (alles über 30 Jahre zurück)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/ oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeug der Klassen A+BE+C1E+L in Frage stellen?

Bundesland: Niedersachsen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: ca. 3-4x monatlich. Genusstrinker: mal 1-2 Alster bei warmen Wetter, mal bis zu einer haben Flasche Wein zum Essen bez. danach, einen Whisky zur Zigarre.
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, 1 x, 27.11.2024

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, bisher 1x zur Beratung. Am 17.12.2024 weiterer Beratungstermin bei anderem Berater/ Einrichtung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: offen
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?: am 17,12,2024 Zahlungsziel
Schon eine MPU gehabt? vor über 30 Jahren
Wer hat das Gutachten gesehen?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 
Hallo Indy,

willkommen im Forum.

Gerne helfen wir dir auf deinem Weg zur und durch die MPU. Hast du denn konkrete Fragen an uns?

Was mich zunächst interessiert: wie kam es denn, dass erst nach 3 Jahren eine MPU gefordert wird? Wurde bei(m) FS-Umtausch/Verlängerung bemerkt dass noch eine Begutachtung aussteht, oder was ist da der Hintergrund?
 
Hallo Nancy
Dein Interesse teile ich, kann aber selbst keine Antwort darauf geben.
Meine Führerschein Umschreibung ist im Monat nach der Tat erfolgt,
also auch schon vor über 3 Jahren.

Eine Frage hätte ich direkt:
Bei einem Online Meeting des TÜV Nord hat man mir zu raschen Abstinenz Test geraten.
Bei einem Nord Kurs Verkehrs Psychologen Information Termin hat man gesagt sowas brauche ich nicht.
Was ist den nun richtig, wenn man das überhaupt pauschal sagen kann?

Der bei Nord Kurs hat mir gar nicht gefallen. Hat voraus gesetzt, dass ich hätte wissen müssen, das eine MPU auf mich zu kommt
und wollte nur seine Vorbereitung 3 x 3 Std. für 1.400€ verkaufen.
Morgen früh gehe ich noch mal zu einem weiteren Verkehrs- Psychologen zur Beratung.

Den Termin zur Abgabe des MPU Ergebnis konnte ich bereits vom 18.02.25 auf den 18.03.25 verschieben.

Gerne würde ich hier meine Antworten zu den Psychologen Fragen 1- 7 (weiter bin ich seit dem Mittag noch nicht gekommen) veröffentlichen um eine erste Einschätzung von Euch zu bekommen., wenn das hier in Ordnung ist?
Grüße zur Adventszeit
Indy
 
Was ist den nun richtig, wenn man das überhaupt pauschal sagen kann?
Deine Vermutung ist richtig, eine Pauschalität gibt es dabei nicht - jeder "Fall" ist individuell.
wenn das hier in Ordnung ist?
Hm, die Fragen 1-7 sind etwas zu gering um eine vernünftige Einschätzung abgeben zu können. Dann den FB doch bitte lieber etwas später einstellen, dafür aber idealerweise komplett ausgefüllt. :smiley138:
 
Dein Interesse teile ich, kann aber selbst keine Antwort darauf geben.
Meine Führerschein Umschreibung ist im Monat nach der Tat erfolgt,
also auch schon vor über 3 Jahren.
Du hattest doch bestimmt mit der Fsst Kontakt so überrascht mich schon, nicht dort nachzufragen?
Nach 5 Jahren wäre der Vorgang ansonsten verjährt. Vlt hängt es auch damit zusammen, daß die 2 Punkte auf dem Konto verbucht wurden.

Eine Frage hätte ich direkt:
Bei einem Online Meeting des TÜV Nord hat man mir zu raschen Abstinenz Test geraten.
Bei einem Nord Kurs Verkehrs Psychologen Information Termin hat man gesagt sowas brauche ich nicht.
Was ist den nun richtig, wenn man das überhaupt pauschal sagen kann?
Was ist denn ein Abstinenztest?

Der bei Nord Kurs hat mir gar nicht gefallen. Hat voraus gesetzt, dass ich hätte wissen müssen, das eine MPU auf mich zu kommt
und wollte nur seine Vorbereitung 3 x 3 Std. für 1.400€ verkaufen.
Morgen früh gehe ich noch mal zu einem weiteren Verkehrs- Psychologen zur Beratung.
das ist denke ich der beste Weg. Such Dir einen Dipl.Psychologen mit Fachpsychologe für Verkehrspsychologie. Die sind auch in Verbänden organisiert, so könntest z.B. die Mitgliederliste vom BNV Verband auch anschauen, falls mit dem morgen unzufrieden ist.

Den Termin zur Abgabe des MPU Ergebnis konnte ich bereits vom 18.02.25 auf den 18.03.25 verschieben.
Spätestens hier wäre die Frage nach dem Grund der späten Aufforderung gerecht gewesen. Vlt sind die deswegen auch toleranzbereit.

Um den Termin halten zu können ist die erfolgversprechenste Strategie auf KT zu gehen. An Deiner Stelle würde ich ab sofort gar nichts mehr trinken. Kannst ja behaupten, daß seit der TF dieser Strategie nachkommst.
Zusätzlich würde ich sogar, sofern möglich, eine Haaranalyse kurz vor der MPU dann erstellen zur Untermauerung Deiner Behauptungen.
 
Du hattest doch bestimmt mit der Fsst Kontakt so überrascht mich schon, nicht dort nachzufragen?
Nach 5 Jahren wäre der Vorgang ansonsten verjährt. Vlt hängt es auch damit zusammen, daß die 2 Punkte auf dem Konto verbucht wurden.
Guten Morgen Andi 18
Nein es gab nie Kontakt zwischen der Fsst und mir. Auf die Idee dort jetzt zu fragen warum so spät bin ich leider nicht gekommen. (bei offiziellen Stellen verhalte ich leider eher geduckt).
Was ist denn ein Abstinenztest?
....damit meine Ich Abstinenznachweise.
das ist denke ich der beste Weg. Such Dir einen Dipl.Psychologen mit Fachpsychologe für Verkehrspsychologie. Die sind auch in Verbänden organisiert, so könntest z.B. die Mitgliederliste vom BNV Verband auch anschauen, falls mit dem morgen unzufrieden ist.

..... der Termin Heute ist bei einem Verkehrspsychologen aus dem BNV Verband.
Spätestens hier wäre die Frage nach dem Grund der späten Aufforderung gerecht gewesen. Vlt sind die deswegen auch toleranzbereit.
.... hatte den Psychologen vom TÜV Nord gefragt warum die Aufforderung zur MPU so spät kommt, er hat nur mit den Axeln gezuckt.
Um den Termin halten zu können ist die erfolgversprechenste Strategie auf KT zu gehen. An Deiner Stelle würde ich ab sofort gar nichts mehr trinken. Kannst ja behaupten, daß seit der TF dieser Strategie nachkommst.
.... werde am Mittag die MPU bezahlen und kann dann ja nur warten wann der Termin zur MPU stattfindet/ anberaumt wird.
... bezeichne mein TV (Trinkverhalten) seit TF eh als moderat und verzichte in der Tat seit der Aufforderung zur MPU auf jedes Glas Wein oder Whisky zur Zigarre. Ob es eine richtige Strategie ist/ wäre auf KT zu gehen, können wir ja noch mal überlegend betrachten wenn ich den beantworteten Fragebogen hier einstelle.
Zusätzlich würde ich sogar, sofern möglich, eine Haaranalyse kurz vor der MPU dann erstellen zur Untermauerung Deiner Behauptungen.
 
Du hattest doch bestimmt mit der Fsst Kontakt so überrascht mich schon, nicht dort nachzufragen?
Nach 5 Jahren wäre der Vorgang ansonsten verjährt. Vlt hängt es auch damit zusammen, daß die 2 Punkte auf dem Konto verbucht wurden.
Ach ja, Punkte gab es (so mir bekannt) gar keine. Ein kleines und im Febr. 24 großes Führungszeugnis waren beide ohne Einträge. (brauchte ich für Jobs/ Bewerbungen)

Unnötiges Vorzitat gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Morgen euch allen, dies ist nun der zweite Beitrag den ich lese wo die Führerscheinstelle nach 3 Jahren eine MPU anordnet wegen Trunkenheit mit dem Rad.
Beide sind nach deren Aussage nicht mehr im Straßenverkehr aufgefallen oder haben sonst einen Anlass zur Prüfung gegeben. Mich würde interessieren wer der Führerscheinstelle mitteilt das eine Trunkenheit-Fahrt mit dem Rad stattgefunden hat? Wenn die Polizei oder das Gericht dies mitteilt dann müsste das doch sofort sein und nicht nach 2 oder 3 Jahren. Die FAER macht dies soweit ich weiß erst bei 4 Punkten und dadurch erfährt die Führerscheinstelle davon. Danke für eure Antworten und ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.

@Indy Kopf hoch, verliere nicht den Mut! Ich bin zwar nicht in so einer Situation und war es auch nie, kann aber dennoch nachvollziehen wie schwierig das ist.
 
Hi, soweit ich das bisher ausfindig hab machen können, ist erstmal die Polizei verpflichtet. D.h. wenn das Strafverfahren gestartet wird, erfährt die Fsst davon. Die Fsst selbst warten häufig, nicht immer, den Ausgang des Strafverfahrens ab. So erhalten sie dann normalerweise Kenntnis via StA. Der Fsst liegt dann auch immer die Strafakte vor und übernehmen diese.
Häufig ist, wenn v.a. bei Rad nach 153a eingestellt wird, der Infofluss unterbrochen. D.h. die Fsst müsste aktiv nach der Strafakte nachfragen, was dann zum "Vergessen" führt. Mitunter sind die StA auch schlecht über die anhängigen Verwaltungsakte informiert, sodaß diese dann gerne in den Archiven verschwindet. Dies passiert nach 2 Jahren.

Deine eigentliche Frage, wie es dann nach 3 Jahren zu der Aufforderung hin führt, ist dennoch unbeantwortet und hoffe, daß jemand hier im Forum mehr Infos hat.
 
Danke @andy 18, dann hoffe ich dass mein Partner Glück hat und die nächsten 25 Monate nichts hört. Dann sind 5 Jahre vorbei. Als man in die Führerscheinakte gucken wollte konnte man ihn nicht finden. Es hieß er würde dort nicht geführt. Der Führerschein wurde aber von dort ausgestellt und den Wohnort hat er auch nicht gewechselt. In seinem Fall ist es vielleicht gut wenn eine Behörde schlampig arbeitet. Nun möchte ich nicht weiter stören. Warten wir’s ab.
 
Hi, soweit ich das bisher ausfindig hab machen können, ist erstmal die Polizei verpflichtet. D.h. wenn das Strafverfahren gestartet wird, erfährt die Fsst davon. Die Fsst selbst warten häufig, nicht immer, den Ausgang des Strafverfahrens ab. So erhalten sie dann normalerweise Kenntnis via StA. Der Fsst liegt dann auch immer die Strafakte vor und übernehmen diese.
Häufig ist, wenn v.a. bei Rad nach 153a eingestellt wird, der Infofluss unterbrochen. D.h. die Fsst müsste aktiv nach der Strafakte nachfragen, was dann zum "Vergessen" führt. Mitunter sind die StA auch schlecht über die anhängigen Verwaltungsakte informiert, so daß diese dann gerne in den Archiven verschwindet. Dies passiert nach 2 Jahren.

Deine eigentliche Frage, wie es dann nach 3 Jahren zu der Aufforderung hin führt, ist dennoch unbeantwortet und hoffe, daß jemand hier im Forum mehr Infos hat.

Ja diese Frage bleibt auch für mich weiterhin ungeklärt. War ja nun Gestern bei einem VP vom BNV und habe ihm die Frage auch gestellt. Eine eindeutige Antwort konnte er nicht geben. Es könnte auf Schludrigkeit, Verlegen der Akte, Bearbeitungsstau oder sonst was zurück zu führen sein, so seine Antwort. Eine eigene Recherche in meinen Unterlagen hat mir aufgezeigt das ich kurz nach der TF meinen Führerschein altersbedingt umschreiben lies. Was natürlich darauf hindeutet das meine Akte bei der FSST erst einmal in einer anderen Abteilung lag und die Aufforderung zur MPU deswegen verschleppt wurde.
 
Habe eben mit der FSST telefoniert um Akteneinsicht zu nehmen. Der SB war sehr freundlich und kooperativ. Aus dem Gespräch ergab sich ein weiterer Hinweis auf die Verschleppung: Stichwort = Digitalisierung! Stellt für mich eine logische Erklärung dar.
Des weiteren hat meine Stadt ein völlig neues Gebäude der FSST an alter Stelle bekommen. Also mussten alle Akten ausgelagert und schließlich wieder einsortiert werden - was natürlich dauern kann.
 
Hallo Ihr Lieben
hoffe es haben alle die Weihnachtstag gut überstanden.
-Inzwischen konnte ich Akteneinsicht nehmen und wie erwartet steht neben der TF nur eine Geschwindigkeitsübertretung drin.
-Berater Termine bei einem Verkehrs Psychologen sind ab dem 02.01. 2025 gemacht
-heute kam der Termin für die MPU rein (15.01.2025) um dessen Verlegung in die Mitte Februar ich eben bereits schriftlich ersucht habe.
Anbei nun auch der beantwortete Fragebogen und ich bin auf Eure Einschätzung sehr gespannt:

Fragen:

Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

-Am Dienstag, den 28.09.21 ging es mir psychisch und seelisch nicht besonders gut. Seit Monaten kämpfte ich innerlich immer wieder mit den Trennungsfolgen meiner gescheiterten Ehe. Darüber hinaus setzte mir der näher rückende Scheidungstermin, inkl. Sorge- und Umgangsrechtsstreit zu. Seit der Trennung von der Familie und der gleichzeitigen Geschäftsaufgabe meines Ladengeschäft, gefolgt von der Corona Pandemie habe ich eine soziale Vereinsamung durchleben müssen. Wirtschaftliche Folgen waren inkludiert. In dieser Zeit habe ich öfter mehr Alkohol getrunken als ich es normal von mir kannte. Es half mir Ängste zu vertreiben, mal nicht über Alles nach zu denken und tiefer zu schlafen. An besagtem Tag habe ich mich nachmittags, wie des Öfteren in dieser Zeit, aufs Rad gesetzt und bin ziellos durch die Gegend gefahren. Oft habe ich mich an einen See oder in einen Park gesetzt, nicht selten bereits mit einer Flasche Bier im Gepäck. Gegen 17:30 befand ich mich bereits auf dem Rückweg und traf eher zufällig noch einen entfernten Bekannten. Er lud mich auf eine Dose Whisky Cola ein was mir sichtlich die Zunge löste. Es tat gut den ganzen Müll von der Seele zu reden. Von einem nahe gelegenem Discounter holte ich weitere Dosen Whisky Cola und später sogar nochmal von einem Kiosk. Normaler Weise trank ich damals eher allein Zuhause. Irgendwann am Abend verabschiedete sich der Bekannte und ich blieb noch um die letzte Dose zu trinken. Aufgewühlt und nicht drüber nachdenkend, wollte ich schließlich nach Hause und setzte mich aufs Rad. Das, das unkoordiniert ablief ist mir dabei nicht aufgefallen. Hatte die Dosen nicht mitgezählt, es müssen aber bestimmt 4 oder 5 gewesen sein. Gegen 22:30 stoppte mich unmittelbar vor meiner Haustür ein Streifenwagen und sprach mich auf mein unsicheres Fahrverhalten an und bat mich um einen Alkohol Atem Test. Da dieser 1,6 g anzeigte wurde ich mit zur Wache zum Bluttest gebeten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

- Ein erstes Bier von 0,5 l trank ich gegen 16:00. Das mit dem Whisky Cola begann ca. um 17:30 und es waren 4 – 5 Dosen (0,33 l) bis ca. 22:00

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

-Die gesamte Wegstrecke betrug nicht mehr als höchstens 1 km, an dessen Ende ich kontrolliert wurde.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

-hätte ich auch nur einen einzigen Gedanken darüber gehabt, wäre mir klar gewesen das ich nicht mehr zum Fahren mit dem Rad im Stande war.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

-Leider habe ich nicht darüber nachgedacht wie einfach und simpel es gewesen wäre das Rad zu schieben. Es waren zu viele andere unkoordinierte Gedanken in meinem Kopf.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

-Früher? Früher nein, denn ich habe früher in meiner Ehe und davor selten mal viel Alkohol getrunken. Nach der Trennung, also zu der Zeit als ich die Ehe definitiv als gescheitert betrachten musste und mir oft die Schuld dafür gegeben habe schon. Aufgefallen bin ich jedoch nie, da bin ich lieber schon im Ansatz zu Fuß gegangen wenn mir klar war das ich unterwegs mehr trinken würde.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

- in den Jahren 20/21 habe ich, was mir total bewusst war, öfter getrunken, es dann aber eher vermieden am Straßenverkehr teil zu nehmen. Und doch muss ich zugeben, dass es bestimmt 4-5 x vorgekommen ist, obwohl ich es gar nicht angedacht hatte so viel zu trinken. In dieser Zeit war es bestimmt eine gewisse Gewöhnung, die mich hat nicht merken lassen wie viel Alkohol ich bereits im Blut habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

-Mein Eltern wurden schon vor meiner Geburt geschieden. Der spätere Lebensgefährte meiner Mutter hatte eine Gaststätte wo ich mich im Alter von ca. 6/7 Jahren öfter am Nachmittag/ frühen Abend aufgehalten habe. Hier haben sich immer wieder alkoholisierte Männer aufgehalten, sie haben übel gerochen und gepöbelt.

Selbst habe ich an Silvester, im Alter von 11 Jahren Bowle trinken dürfen. Mir war so schlecht, dass meine Pflegeeltern mich ins Bett bringen mussten. Ein Spuckeimer stand daneben und beim übergeben fühlte ich mich einfach nur hundeelend, alles hat sich gedreht.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

-Nein, Alkohol hat mir als Jugendlicher nicht wirklich geschmeckt. Nach der Schulzeit begann ich unmittelbar eine Ausbildung zum KFZ Mechaniker und habe stets auf dem Betriebsgelände Autos rangieren dürfen, der Chef hat damals über die Arbeitszeit hinaus sehr darauf geachtet das ich als Azubi nicht getrunken habe. In der Zeit gehörte ich einer Mofa Clique an, später hatten wir alle Mokicks und Kleinkrafträder da war es verpönt Alkohol zu trinken, gerade wenn wir Ausflüge machten. Später kam der Führerschein 1+3 und ich habe es geliebt Motorrad und Auto zu fahren da war nur sehr selten mal Alkohol ein Thema.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

- wie gesagt Alkohol spielte nur selten eine Rolle in meinem Leben. Klar gab es Partys, Grillabende und Butterfahrten wo auch mal ein Bier, getrunken wurde. Jedoch hat mir der unkontrollierte Rausch nie gefallen, so dass ich meistens nach dem 2. Bier auf Cola umgestiegen bin.
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

-wenn wurde Bier oder Biermischgetränke getrunken. Meistens auf Partys oder am Wochenende mal am Lagerfeuer bei Gitarren- oder sonstiger Musik in gemütlicher Runde mit Freunden. Ist dann so etwa einmal im Monat vorgekommen.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

-s.o.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

- wenn ich mal unzufrieden mit mir und meiner Leistung war kam es hier und da vor das ich ein oder zwei Bier getrunken habe um dem Druck auszuweichen.

Auf Partys oder in geselliger Runde hat es eigene Spannungen, Schüchternheit oder Ängste der Gesellschaft nicht gerecht zu werden gelöst.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

-Es hat Spannungen gelöst, egal ob von außen provoziert oder durch selbst erzeugten inneren Druck. Bei mehr Alkohol wurde mir regelmäßig schlecht und der Kreislauf hat schwach gemacht. Den Verlust der Selbstkontrolle mochte ich daneben überhaupt nicht. Es kam dann auch eher vor dass ich einfach eingeschlafen bin und irgendwann endfremdet zu mir kam und mich geschämt habe.

Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)

-Der in dieser Zeit der TF gewünschte Effekt basierte ja in erster Linie auf den Kopf ausschalten, so kam es selten vor noch weiter zu trinken wenn eh kein klarer Gedanke mehr formbar war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

- nein gab es nicht. Liegt wohl auch daran das ich, z. Zt. der TF eher für mich allein getrunken habe.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

-In dieser Zeit habe ich mich selbst, meinen Alltag und soziale Umfeld vernachlässigt. In den gesamten Problematiken dieser Periode habe ich eher die Augen verschlossen und mich nur flüchtig bis oberflächlich den Herangehensweisen zu Lösungen gestellt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

-Gab ja bis dato gar keine vergleichbare Situation in meinem Leben. In den letzten drei Jahren, nach der TF habe ich eher Abstand zu Alkohol gehalten. Seit Anfang 2023 habe ich eine neue Lebensgefährtin die garkeinen Alkohol mag (ihr Exmann war Alkoholiker). Durch sie habe ich ein neues Hobby entdeckt was mich sehr ausfüllt. (Kajak fahren im Verein, gepaart mit Wochenendtouren und Camping).


Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

-Gab ja keine.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

-Ja ist in den letzten 50 Jahren schon mal vorgekommen. Kann mich kaum erinnern, waren aber Situationen aus einer gelösten Partystimmung heraus. Endeten bei mir dann, dass ich einfach eingeschlafen bin.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

-Auch das hat es bei mir in den Letzten 50 Jahren immer mal gegeben. Meist auf Auslandsreisen, die neuen Eindrücke hier haben mich dann regelrecht überwältigt, gepaart mit Glücksgefühlen die ich wie heute noch völlig bewusst genießen wollte. Aber auch wenn berufliche Situationen oder Bildungsmaßnahmen meine volle Konzentration gefordert haben.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

- zurück blickend würde ich mich Zeit meines Lebens als gemäßigter Genusstrinker mit Hang auch mal über die Stränge zu schlagen (wenn es mal passte) bezeichnen. Die Zeit um/ vor meiner TF war definitiv eine Flucht. Angst mich den Problemen, der Scheidung, dem Umgang mit den Kindern, der neuen sozialen Einsamkeit und verbundenen Zukunftsängsten zu stellen verbunden.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

-Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

-Anfang November anlässlich eines Abendessens.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

- Ja, gerade Gestern, am Heilig Abend mit meiner Lebensgefährtin und ihrer Familie.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

-Ja: Weil mir ein Glas Rotwein zu einem tollen Essen einfach schmeckt. Oder auch ein Glühwein als Alternative zu Tee nach dem Spaziergang angenehm wärmt.

-Nein: Weil meine Freundin mich in der Regel gern Autofahren sieht wenn wir zusammen unterwegs sind.
Weil berufliche Anforderungen (Gewerbeumstellung, neue gesetzliche Anforderungen Anfang Dezember) mich als Kaufmann intensiv fordern.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

-Nach der TF wurde mir sehr bewusst, dass ich vor mir und den ganzen Problemen flüchtete und mein Leben völlig aus den Händen verlieren würde, wenn ich weiter täglich trinke. So habe ich danach erst mal garkeinen Alkohol mehr angefasst. Erst im Frühsommer 2022 nach meiner Scheidung und Behalt des anteiligen Sorgerecht für die Kinder und Klärung wie es in meinem Leben weiter geht, habe ich mit einer langjährigen Freundin und einer Flasche Sekt gefeiert. Ich fühlte wieder Stabilität in meinem Leben. Auch das Ableben meiner Mutter im April 2022 und zwei Jahre später (Februar 2024) meines Vaters hat mich nicht wieder zurück geworfen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

- Ich habe einfach nichts mehr getrunken. Die ersten Tage, als mir bewusst wurde wie fehlerhaft mein Verhalten war, war ich niedergeschlagen über mein eigenes TV. Habe mich zurück gezogen, geschämt und für mich geweint.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

-Nach dem ich vor drei Jahren erst mal jegliches Trinken eingestellt hatte, konnte ich mich ziemlich rasch wieder auf meine Probleme und Aufgaben konzentrieren. Gespräche mit meiner Ex-Frau, den Kindern (unter Beistand des Amts für Familie) wurden wieder konstruktiver und der Alltag verlief strukturierter. Mein eigentliches Selbstwertgefühl kehrte zurück.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

-Die Probleme, die Scheidung und alles was mich damals so runtergezogen hat sind inzwischen Geschichte. Der Umgang mit meiner Ex-Frau und den Kindern hat sich freundlich stabilisiert. Mein „neues“ Leben hat- und zeigt mir das es immer weiter geht. Die Erfahrung wie leicht ich mein Leben aus der Kontrolle verlieren kann, hat sich derart festgebissen das ich überzeugt sagen kann, das es niemals ein/ mein Weg sein kann der zum Erfolg führen wird.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Wie gesagt alles was zum TV geführt hat ist Geschichte. Soziale wie emotionale Tiefschläge wird es immer wieder geben. Es gilt sie auszuhalten und zu durchleben, zu akzeptieren und wenn es sein soll mit einer nahe stehenden Person ins Gespräch zu gehen. Darüber hinaus hilft es auch sich ins Boot zu setzen und auf dem Wasser zu treiben um nachzudenken.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

-Getrunken und mich ins Auto gesetzt habe ich nie – das war schon immer ein Prinzip von mir. So wird es auch bleiben. Das habe ich unlängst nach meiner TF auch für das Fahrrad ausgeweitet. So komme ich, egal in welcher Stimmung gar nicht erst auf die Idee zu fahren.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Es hat mich längere Zeit nach der TF beschäftigt was hätte in der Zeit, an dem Abend alles passieren können. Was ich meinen Kindern indirekt angetan hätte und selbst das sich meine Ex-Frau durch meine Verantwortungslosigkeit bestimmt Vorwürfe gemacht hätte. Solche Fehler möchte ich schlicht nicht wiederholen, nicht zu Letzt weil ich auch auf mich und meine Gesundheit aufpassen möchte.
 
Leider ist dein FB noch nicht im Ansatz MPU-tauglich.

Ich gehe hier nur exemplarisch auf 3 Kernpunkte ein, die nur für sich schon ein negatives Ergebnis zur Folge haben.

1 ) Kritische Auseinandersetzung mit deinem Alkoholkonsum ( Fr. 9 / 10 )
Du bist mit 1,7 ‰ Fahrrad gefahren.
Das deutet auf eine außergewöhnlich hohe Gewöhnung hin, die du trainiert haben musst.
Das geht aus deiner Konsumhistorie nicht hervor.

2 ) Fehlende Erkennung und Auseinandersetzung mit den inneren Motiven ( Fr. 12 )

3 ) Keine Vermeidungsstrategien ( Fr. 27 )

Da wartet noch eine Menge Arbeit auf dich, gerne auch mit unserer Hilfe :smiley138:
 
Hallo Indy,

ich geb mir mal die Mühe, deinen FB komplett zu kommentieren, auch wenn Karl-Heinz schon richtigerweise die Knackpunkte angefasst hat. Das ist absolut nicht MPU-tauglich. Leicht zu erkennen daran, dass die Vergangenheit (Frage 1) deutlich umfangreicher ist als der Rest...

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

-Am Dienstag, den 28.09.21 ging es mir psychisch und seelisch nicht besonders gut. Seit Monaten kämpfte ich innerlich immer wieder mit den Trennungsfolgen meiner gescheiterten Ehe. Darüber hinaus setzte mir der näher rückende Scheidungstermin, inkl. Sorge- und Umgangsrechtsstreit zu. Seit der Trennung von der Familie und der gleichzeitigen Geschäftsaufgabe meines Ladengeschäft, gefolgt von der Corona Pandemie habe ich eine soziale Vereinsamung durchleben müssen. Wirtschaftliche Folgen waren inkludiert. In dieser Zeit habe ich öfter mehr Alkohol getrunken als ich es normal von mir kannte. Es half mir Ängste zu vertreiben, mal nicht über Alles nach zu denken und tiefer zu schlafen. An besagtem Tag habe ich mich nachmittags, wie des Öfteren in dieser Zeit, aufs Rad gesetzt und bin ziellos durch die Gegend gefahren. Oft habe ich mich an einen See oder in einen Park gesetzt, nicht selten bereits mit einer Flasche Bier im Gepäck. Gegen 17:30 befand ich mich bereits auf dem Rückweg und traf eher zufällig noch einen entfernten Bekannten. Er lud mich auf eine Dose Whisky Cola ein was mir sichtlich die Zunge löste. Es tat gut den ganzen Müll von der Seele zu reden. Von einem nahe gelegenem Discounter holte ich weitere Dosen Whisky Cola und später sogar nochmal von einem Kiosk. Normaler Weise trank ich damals eher allein Zuhause. Irgendwann am Abend verabschiedete sich der Bekannte und ich blieb noch um die letzte Dose zu trinken. Aufgewühlt und nicht drüber nachdenkend, wollte ich schließlich nach Hause und setzte mich aufs Rad. Das, das unkoordiniert ablief ist mir dabei nicht aufgefallen. Hatte die Dosen nicht mitgezählt, es müssen aber bestimmt 4 oder 5 gewesen sein. Gegen 22:30 stoppte mich unmittelbar vor meiner Haustür ein Streifenwagen und sprach mich auf mein unsicheres Fahrverhalten an und bat mich um einen Alkohol Atem Test. Da dieser 1,6 g anzeigte wurde ich mit zur Wache zum Bluttest gebeten.
Das ist alles ja schon mal sehr trefflich. Sozialer Abstieg durch Scheidung, wirtschaftlicher Niedergang, Einsamkeit. Alles "gute" Erkenntnisse für einen erhöhten Trinkkonsum.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

- Ein erstes Bier von 0,5 l trank ich gegen 16:00. Das mit dem Whisky Cola begann ca. um 17:30 und es waren 4 – 5 Dosen (0,33 l) bis ca. 22:00
Ich bin kein Rechner, aber es erscheint mir als zu wenig. Das solltest du mal nachprüfen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

-hätte ich auch nur einen einzigen Gedanken darüber gehabt, wäre mir klar gewesen das ich nicht mehr zum Fahren mit dem Rad im Stande war.
Du hast es also bewusst in Kauf genommen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

-Leider habe ich nicht darüber nachgedacht wie einfach und simpel es gewesen wäre das Rad zu schieben. Es waren zu viele andere unkoordinierte Gedanken in meinem Kopf.
Was hattest du denn da im Kopf?
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

-Früher? Früher nein, denn ich habe früher in meiner Ehe und davor selten mal viel Alkohol getrunken. Nach der Trennung, also zu der Zeit als ich die Ehe definitiv als gescheitert betrachten musste und mir oft die Schuld dafür gegeben habe schon. Aufgefallen bin ich jedoch nie, da bin ich lieber schon im Ansatz zu Fuß gegangen wenn mir klar war das ich unterwegs mehr trinken würde.
Die Frage ist geschmeidig mit "nein" zu beantworten. Mit deiner Aussage tust du dir nichts gutes. Du bist ja seinerzeit nicht im Ansatz zu Fuß gegangen. Da überholt dich die Wahrheit.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

- in den Jahren 20/21 habe ich, was mir total bewusst war, öfter getrunken, es dann aber eher vermieden am Straßenverkehr teil zu nehmen. Und doch muss ich zugeben, dass es bestimmt 4-5 x vorgekommen ist, obwohl ich es gar nicht angedacht hatte so viel zu trinken. In dieser Zeit war es bestimmt eine gewisse Gewöhnung, die mich hat nicht merken lassen wie viel Alkohol ich bereits im Blut habe.
"obwohl ich es gar nicht angedacht hatte, so viel zu trinken". Ein klassisches Abhängigkeitsprinzip gemäß der ICD10-Kriterien. Das wirst du doch nicht so kundtun wollen? Auch "Gewöhnung" ist eines. Und dann kommst du auf 4-5 Fahrten? Obwohl du in Frage 1 schreibst, dass du des öfteren schon ein Bier zum See mitgenommen hast? Bist du dir da wirklich gegenüber ehrlich?
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

-Mein Eltern wurden schon vor meiner Geburt geschieden. Der spätere Lebensgefährte meiner Mutter hatte eine Gaststätte wo ich mich im Alter von ca. 6/7 Jahren öfter am Nachmittag/ frühen Abend aufgehalten habe. Hier haben sich immer wieder alkoholisierte Männer aufgehalten, sie haben übel gerochen und gepöbelt.

Selbst habe ich an Silvester, im Alter von 11 Jahren Bowle trinken dürfen. Mir war so schlecht, dass meine Pflegeeltern mich ins Bett bringen mussten. Ein Spuckeimer stand daneben und beim übergeben fühlte ich mich einfach nur hundeelend, alles hat sich gedreht.
Die Story von dir mit 11 Jahren würde ich eher nicht so erwähnen. Das ist schon sehr früh.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

-Nein, Alkohol hat mir als Jugendlicher nicht wirklich geschmeckt. Nach der Schulzeit begann ich unmittelbar eine Ausbildung zum KFZ Mechaniker und habe stets auf dem Betriebsgelände Autos rangieren dürfen, der Chef hat damals über die Arbeitszeit hinaus sehr darauf geachtet das ich als Azubi nicht getrunken habe. In der Zeit gehörte ich einer Mofa Clique an, später hatten wir alle Mokicks und Kleinkrafträder da war es verpönt Alkohol zu trinken, gerade wenn wir Ausflüge machten. Später kam der Führerschein 1+3 und ich habe es geliebt Motorrad und Auto zu fahren da war nur sehr selten mal Alkohol ein Thema.
Dein 1. Satz sagt mir, dass du Alkohol konsumiert hast, sonst wüsstest du ja nicht, dass er dir geschmeckt hat. Warum musste dein Chef so deutlich darauf achten, dass du als Azubi nix trinkst? Das regt zu Nachfragen an. Und natürlich fehlt hier noch ganz viel deiner Lebensgeschichte. Du bist halt keine 20 Jahre mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

- wie gesagt Alkohol spielte nur selten eine Rolle in meinem Leben. Klar gab es Partys, Grillabende und Butterfahrten wo auch mal ein Bier, getrunken wurde. Jedoch hat mir der unkontrollierte Rausch nie gefallen, so dass ich meistens nach dem 2. Bier auf Cola umgestiegen bin.
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

-wenn wurde Bier oder Biermischgetränke getrunken. Meistens auf Partys oder am Wochenende mal am Lagerfeuer bei Gitarren- oder sonstiger Musik in gemütlicher Runde mit Freunden. Ist dann so etwa einmal im Monat vorgekommen.
NEIN, es wurde nicht getrunken. Wer hat getrunken? DU! Das solltest du dir eingestehen. Aber auch da bist du in einer Vorvergangenheit und nicht in der Gegenwart. Wo steht hier was von See und co? Und warum taucht da kein whiskey-cola auf? Hast du irgendwann mal gedanklich aufgegeben?
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

-s.o.
Das geht natürlich gar nicht. Eine Frage ist zu beantworten. Punkt!
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

- wenn ich mal unzufrieden mit mir und meiner Leistung war kam es hier und da vor das ich ein oder zwei Bier getrunken habe um dem Druck auszuweichen.

Auf Partys oder in geselliger Runde hat es eigene Spannungen, Schüchternheit oder Ängste der Gesellschaft nicht gerecht zu werden gelöst.
Das ist doch gar nix. Schau dir deine Antwort in Frage 1 an. Da kommen aber ganz andere Themen. Da musst du schon deutlicher und klarer werden. Wir reden von 1,68‰. Das ist in unserem Forum keine Höchstleistung, aber genug zur Straftat selbst auf dem Fahrrad. Mit der Antwort kommst du da überhaupt nicht durch. Da war doch was: Scheidung, sozialer Abstieg, wirtschaftliche Einschränkungen...
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

-Es hat Spannungen gelöst, egal ob von außen provoziert oder durch selbst erzeugten inneren Druck. Bei mehr Alkohol wurde mir regelmäßig schlecht und der Kreislauf hat schwach gemacht. Den Verlust der Selbstkontrolle mochte ich daneben überhaupt nicht. Es kam dann auch eher vor dass ich einfach eingeschlafen bin und irgendwann endfremdet zu mir kam und mich geschämt habe.
OHA! Diese Folgen sind aufgrund deines genannten Alkoholkonsums nicht nachvollziehbar. Das war doch immer so überschaubar in den Fragen 9 und 10. Du erkennst, dass du dich selbst der Lüge entlarvst?
Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)

-Der in dieser Zeit der TF gewünschte Effekt basierte ja in erster Linie auf den Kopf ausschalten, so kam es selten vor noch weiter zu trinken wenn eh kein klarer Gedanke mehr formbar war.
Das ist ehrlich, aber bislang nicht im Fragebogen verifizierbar.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

- nein gab es nicht. Liegt wohl auch daran das ich, z. Zt. der TF eher für mich allein getrunken habe.
Hast du bei der TF nicht mit einem Freund getrunken? Ich will dir echt nix böses, aber wenn ich in spätestens jeder 2. Frage einen Widerspruch sehe, dann is es anstrengend. Du MUSST ehrlich sein! Auch zu dir selbst
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

-In dieser Zeit habe ich mich selbst, meinen Alltag und soziale Umfeld vernachlässigt. In den gesamten Problematiken dieser Periode habe ich eher die Augen verschlossen und mich nur flüchtig bis oberflächlich den Herangehensweisen zu Lösungen gestellt.
Wow, Vernachlässigung der sozialen Pflichten. Du lieferst das 3. Kriterium für eine ICD10 Abhängigkeit frei Haus. Du musst gut überlegen, was du sagst. Entweder bist du bereit, zu sagen, dass du abhängig bist. Dann darfst du nix mehr trinken und musst mit AB-Nachweisen kommen. Oder du hattest eine kurzfristige Phase des erhöhten Trinkkonsums, so dass dich der GA in A3 einstufen kann. Ist in deinem Alter nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. Aber wenn du ehrlich bist...

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

-Gab ja bis dato gar keine vergleichbare Situation in meinem Leben. In den letzten drei Jahren, nach der TF habe ich eher Abstand zu Alkohol gehalten. Seit Anfang 2023 habe ich eine neue Lebensgefährtin die garkeinen Alkohol mag (ihr Exmann war Alkoholiker). Durch sie habe ich ein neues Hobby entdeckt was mich sehr ausfüllt. (Kajak fahren im Verein, gepaart mit Wochenendtouren und Camping).
Du schaffst es wirklich, jede Frage ungenügend zu beantworten. Natürlich hast du keinen Vergleich zu einer TF, aber du hast einen Vergleich zu früheren Fahrten unter Alkohol, Mit welchem Gefährt du die gemacht hast, weißt alleine du. Aber wenn der Ex-Mann deiner Lebensgefährtin Alkoholiker ist, bist du ja ein total schlechtes Beispiel. DAS wollte sie bestimmt nicht, oder?
Und zum Rest kommen wir noch
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

-Gab ja keine.
Du hast 65 Lenze. Wie kannst du sagen: gab ja keine? So irgendwie hast du die MPU noch nicht begriffen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

-Ja ist in den letzten 50 Jahren schon mal vorgekommen. Kann mich kaum erinnern, waren aber Situationen aus einer gelösten Partystimmung heraus. Endeten bei mir dann, dass ich einfach eingeschlafen bin.
Kann nicht sein, wenn ich dein Trinkverhalten in Frage 9 anschaue. Oder hast du da geflunkert?
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

-Auch das hat es bei mir in den Letzten 50 Jahren immer mal gegeben. Meist auf Auslandsreisen, die neuen Eindrücke hier haben mich dann regelrecht überwältigt, gepaart mit Glücksgefühlen die ich wie heute noch völlig bewusst genießen wollte. Aber auch wenn berufliche Situationen oder Bildungsmaßnahmen meine volle Konzentration gefordert haben.
Das lassen wir mal so
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

- zurück blickend würde ich mich Zeit meines Lebens als gemäßigter Genusstrinker mit Hang auch mal über die Stränge zu schlagen (wenn es mal passte) bezeichnen. Die Zeit um/ vor meiner TF war definitiv eine Flucht. Angst mich den Problemen, der Scheidung, dem Umgang mit den Kindern, der neuen sozialen Einsamkeit und verbundenen Zukunftsängsten zu stellen verbunden.
DAS ist ehrlich. Passt halt nicht zu deinem FB.
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

-Nein
Jetzt ernsthaft?
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

-Anfang November anlässlich eines Abendessens.
Da war doch was.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

- Ja, gerade Gestern, am Heilig Abend mit meiner Lebensgefährtin und ihrer Familie.
Du weißt, wie alkoholfreies Bier in der MPU gesehen wird?
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

-Ja: Weil mir ein Glas Rotwein zu einem tollen Essen einfach schmeckt. Oder auch ein Glühwein als Alternative zu Tee nach dem Spaziergang angenehm wärmt.

-Nein: Weil meine Freundin mich in der Regel gern Autofahren sieht wenn wir zusammen unterwegs sind.
Weil berufliche Anforderungen (Gewerbeumstellung, neue gesetzliche Anforderungen Anfang Dezember) mich als Kaufmann intensiv fordern.
Du machst mich fertig. In Frage 20 sagst du, du trinkst keinen Alkohol, jetzt sagst du ja, Gibt es da eine Klarheit?
Ich mach jetzt hier den cut. Ich kann ja nicht mehr was dazu sagen. Du brauchst erstmal Klarheit für dich, Gemäß deiner jetzigen Aussagen habe ich wenig Hoffnung, dass du mit A3 durchkommst. Aber das diskutiere bitte mit deinem VP! Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute. Das hat mir jetzt mehr Zeit gekostet als ich dachte.
 
An dieser Stelle erstmal herzlichen Dank an

Karl-Heinz und kapomick

Eure Hinterfragungen, Anmerkungen und Kritiken sind harter Tobak, andererseits habe ich schon mit sowas gerechnet.
Werde es mir zu Herzen nehmen und "fast" alles überarbeiten.
Will jetzt, im Moment auch nicht auf Details eingehen, wenn gleich ich in einem persönlichen Gespräch sicherlich noch den einen oder Anderen Zweifel ausräumen könnte.
Hatte mir Mühe gegeben so ehrlich wie geht zu sein, möchte aber bestimmte Dinge aus meinem Leben (Vergangenheit bis ca. 1990 als böser Junge, Therapien, gestrichene Vorstrafen, abgeschlossene MPU`s usw.) nicht in der MPU thematisieren. Sonst wird es wohl richtig katastrophal.

Eine Frage ergibt sich jedoch direkt an kapomick oder andere Wissende: wie wird denn alkoholfreies Bier in der MPU gesehen?
Mit besten Grüßen
Indy


 
Ich muss mich meinen Vorrednern Karl-Heinz und kapomick anschließen. Der Fragebogen ist absolut nicht MPU-tauglich. Vorab, ich bin kein Experte, stecke aber in einer ähnlichen Situation. Auch wenn bei mir noch Hoffnung besteht, keine MPU machen zu müssen, habe ich mich bereits mit dem Fragebogen auseinandergesetzt. Am Anfang, wo ich noch keine Ahnung hatte, bin ich selbst in die klassischen Fettnäpfchen getreten. Was ich noch offen kommunizieren muss. Bei dir Indy ist leider keine Strategie zu erkennen. Es geht nur mit Abstinenz oder kontrolliertem Trinken. Du sagst einerseits du trinkst keinen Alkohol mehr, hast dann aber im November doch nochmal getrunken. Abgesehen davon braucht man meines Wissens selbst für A3 nach den neuen BUK Nachweise, dass bei kontrolliertem Trinken der Alkoholmarker EtG nicht über 30 pg ist. Ansonsten haben meine Vorredner schon alles gesagt.

Hab tatsächlich noch ein paar kritische Nachfragen vor allem an dich kopamick, zum einen um Indy vielleicht ein bisschen Druck vor der MPU zu nehmen, zum anderen um mein Wissens selbst zu erweitern. Das Vernachlässigen der sozialen und beruflichen Pflichten sowie sich vorzunehmen weniger zu trinken und dann doch mehr zu trinken (=Kontrollverlust) sind schon mal Kriterien des ICD 10, die tatsächlich auf eine Alkoholabhängigkeit hindeuten. Die Alkoholgewöhnung bei dem Wert sehe ich sowieso schon als vorausgesetzt. Jetzt meine Fragen. Nehmen wir an, es gab eine kurze Phase, in der Indy aufgrund seines erhöhten Alkoholkonsums seine beruflichen und sozialen Pflichten vernachlässigt hat. Ist das bereits ein Indikator für A1? Ich meine wenn das jetzt ständig vorgekommen ist, dass er aufgrund seiner Abhängigkeit dazu nicht mehr in der Lage war, seinen Pflichten nachzugehen, dann okay. Aber wenn es wenige male vorgekommen ist, dass er beispielsweise von Samstag auf Sonntag verkatert war, und deshalb nicht aus dem Bett kam, um mit der Familie zu essen. Das wäre doch was anderes oder?

Genauso die kritischen Hinweise aus seinem Umfeld. Indy sagt er hat meist nur alleine getrunken. Ist zwar unwahrscheinlich, dass ausgerechnet am Tag der TF dann ein Kollege dabei war. Deshalb nehmen wir an, er hat da was zu verbergen. Es gab vereinzelte hinweise aus seinem Umfeld nach dem Motto, "Ey Kumpel, trink mal bisschen weniger!" Dann wäre ja der Indikator für die Alkoholabhängigkeit auch nicht direkt gegeben. Anders wäre es doch, wenn beispielsweise ständig jemand mit dem Nudelholz nach einem feucht fröhlichen Abend zu Hause wartet und Indy ständig zurechtweist, er aber immer noch nicht daraus lernt. Ergo, er war nicht mehr in der Lage seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren.

Ein dritte Frage zu dem Kontrollverlust. Wenn er ständig rausgegangen ist, sich gesagt okay, ich trinke 1-2 Bier, sich dann aber ständig bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hat. Dann würde ich auch diesen Indikator für ICD 10 gegeben sehen. Aber wenn das nicht die Regel war? Ich bin auch weit davon entfernt, Indy die Hoffnung zu machen, mit A3 bestehen zu können. Erst recht wenn es schon mal Therapien und eine MPU gab. Aber dennoch gehört da doch mehr dazu, um in A1 eingestuft zu werden. Damit meine ich, dass kritische Hinweise seitens des Umfeldes, Kontrollverluste, Vernachlässigungen der sozialen und beruflichen Pflichten usw. öfter und über längere Zeiträume passiert sein müssen? Abgesehen davon kann der Gutachter Teilnehmer zwar in A1 einstufen (wenn es sich so aus dem Gespräch eindeutig ergibt), ohne externe Hinweise, wie beispielsweise abgeschlossenen Therapien oder eine Arzt vom bestätigte Diagnose, ist dies doch unwahrscheinlich? Zumindest hat es mir mein Verkehrspsychologe so gesagt.

Ich bedanke mich für Antworten und hoffe, dass es auch Indy nochmal zum Nachdenken anregt, da auch in sich zu gehen und ehrlich zu sein.
 
Hallo Indy, hallo Desole,

"harter Tobak", das klingt schon stark. Ich gebe zu, dass ich einen Fragebogen ehrlich beantworte und dafür nicht die Brille der Freundschaft aufsetze. Ich möchte halt aus meinem eigenen Erfahrungsschatz ein wenig aufzeigen, was auf den Kandidaten zukommt. Das ist halt nicht nur ein netter Plausch. Aber ich möchte niemandem was böses, sondern einfach eine Zugangsweise zeigen, wie eine MPU machbar ist. Und hier ist der Weg noch ein wenig lang. Aber machbar! Es war mir aufgrund deines FB sowas von klar, dass es da noch Leichen im Keller gibt. Jetzt bin ich noch nicht mal Psychologe und erkenne das sofort, dann kannst du erahnen, wie es einem Profi ergeht. Du bist ein guter Mensch, du kannst nicht gut lügen! Nehm es als Kompliment.
Natürlich musst du nicht alle Altlasten aufgreifen, aber da muss schon noch weng mehr kommen. Was das alkoholfreie Bier angeht: mach es dir einfach! Sag, du trinkst keins. Alkoholfreies Bier kann immer das reale Bier suggestieren. Du willst ja mit KT rein, insofern wär das sogar schmerzfrei, aber das sind solche Dinge, die muss dein GA gar nicht wissen. Ist ja legitim. Und wenn du mit ihm nicht grad angestoßen hast, weiß er es nicht und macht sich dann keine Gedanken. Wobei deine Gedanken zum zukünftigen Konsum noch allgemein zu klären wären. Ich hab es nicht mehr gemacht, weil ich ja abgebrochen habe. Da ist zu viel noch unklar. Ich hab momentan Stand jetzt eher die Sorge, dass du nicht auf A3 kategorisiert wirst, sprich, dass die KT noch zugetraut wird. Da geh ich jetzt bei Desole noch darauf ein.
Ich muss mich meinen Vorrednern Karl-Heinz und kapomick anschließen. Der Fragebogen ist absolut nicht MPU-tauglich. Vorab, ich bin kein Experte, stecke aber in einer ähnlichen Situation. Auch wenn bei mir noch Hoffnung besteht, keine MPU machen zu müssen, habe ich mich bereits mit dem Fragebogen auseinandergesetzt. Am Anfang, wo ich noch keine Ahnung hatte, bin ich selbst in die klassischen Fettnäpfchen getreten. Was ich noch offen kommunizieren muss. Bei dir Indy ist leider keine Strategie zu erkennen. Es geht nur mit Abstinenz oder kontrolliertem Trinken. Du sagst einerseits du trinkst keinen Alkohol mehr, hast dann aber im November doch nochmal getrunken. Abgesehen davon braucht man meines Wissens selbst für A3 nach den neuen BUK Nachweise, dass bei kontrolliertem Trinken der Alkoholmarker EtG nicht über 30 pg ist. Ansonsten haben meine Vorredner schon alles gesagt.
Das ist freundllich formuliert. Deine Treinkmengen waren ja völlig unrealistisch. Und jetzt gibst du in deinem Profilbogen an, zur Zigarre einen guten Whisky zu trinken. Das ist keine Frage Genuss, aber bei KT schon nicht mehr gern gesehen.
Hab tatsächlich noch ein paar kritische Nachfragen vor allem an dich kopamick, zum einen um Indy vielleicht ein bisschen Druck vor der MPU zu nehmen, zum anderen um mein Wissens selbst zu erweitern. Das Vernachlässigen der sozialen und beruflichen Pflichten sowie sich vorzunehmen weniger zu trinken und dann doch mehr zu trinken (=Kontrollverlust) sind schon mal Kriterien des ICD 10, die tatsächlich auf eine Alkoholabhängigkeit hindeuten. Die Alkoholgewöhnung bei dem Wert sehe ich sowieso schon als vorausgesetzt. Jetzt meine Fragen. Nehmen wir an, es gab eine kurze Phase, in der Indy aufgrund seines erhöhten Alkoholkonsums seine beruflichen und sozialen Pflichten vernachlässigt hat. Ist das bereits ein Indikator für A1? Ich meine wenn das jetzt ständig vorgekommen ist, dass er aufgrund seiner Abhängigkeit dazu nicht mehr in der Lage war, seinen Pflichten nachzugehen, dann okay. Aber wenn es wenige male vorgekommen ist, dass er beispielsweise von Samstag auf Sonntag verkatert war, und deshalb nicht aus dem Bett kam, um mit der Familie zu essen. Das wäre doch was anderes oder?
Natürlich ist der zeitliche Faktor von großer Relevanz. Wer nur kurzzeitig übermäßig Alkohol trinkt, hat keine langen Phasen der sozialen Einschränkungen. Aber es stand im FB halt nix von nem Kater am WE, sondern eben von sozialem Rückzug. Das hört sich zumindest anders an als mal "nur kurz". Ich kann nur mit dem arbeiten, was mir vorliegt. Und auf A1 darf nur ein ausgebildeter Arzt/Psychiater einordnen. Aber es klingt halt deutlich nach A2, der Kunde ist nicht in der Lage, dauerhaft Alkohol und Autofahren zu trennen. Damit liegt noch keine Abhängigkeit vor, aber eben Missbrauch. Bei Abhängigkeit wäre eine Therapie Vorraussetzung.
Genauso die kritischen Hinweise aus seinem Umfeld. Indy sagt er hat meist nur alleine getrunken. Ist zwar unwahrscheinlich, dass ausgerechnet am Tag der TF dann ein Kollege dabei war. Deshalb nehmen wir an, er hat da was zu verbergen. Es gab vereinzelte hinweise aus seinem Umfeld nach dem Motto, "Ey Kumpel, trink mal bisschen weniger!" Dann wäre ja der Indikator für die Alkoholabhängigkeit auch nicht direkt gegeben. Anders wäre es doch, wenn beispielsweise ständig jemand mit dem Nudelholz nach einem feucht fröhlichen Abend zu Hause wartet und Indy ständig zurechtweist, er aber immer noch nicht daraus lernt. Ergo, er war nicht mehr in der Lage seinen Alkoholkonsum zu kontrollieren.
Es ist uns wohl allen bewusst, dass kritische Nachfragen erst kommen, wenn es wirklich grauslig wird. Solang wir uns auch in trunkenem Zustand einigermaßen gut aufführen, wird sich niemand laut beschweren. Das ist ja schon eine höhere Stufe, wenn Kritik kommt. Und "gute" Alkoholiker können viel abhaben, ohne viel abzugeben. Nicht immer wird da einer laut und macht nen Molly, viele werden eher still. Also wenn da was kommt, dann weißt du: ups, da passt was nicht.
Ein dritte Frage zu dem Kontrollverlust. Wenn er ständig rausgegangen ist, sich gesagt okay, ich trinke 1-2 Bier, sich dann aber ständig bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hat. Dann würde ich auch diesen Indikator für ICD 10 gegeben sehen. Aber wenn das nicht die Regel war? Ich bin auch weit davon entfernt, Indy die Hoffnung zu machen, mit A3 bestehen zu können. Erst recht wenn es schon mal Therapien und eine MPU gab. Aber dennoch gehört da doch mehr dazu, um in A1 eingestuft zu werden. Damit meine ich, dass kritische Hinweise seitens des Umfeldes, Kontrollverluste, Vernachlässigungen der sozialen und beruflichen Pflichten usw. öfter und über längere Zeiträume passiert sein müssen? Abgesehen davon kann der Gutachter Teilnehmer zwar in A1 einstufen (wenn es sich so aus dem Gespräch eindeutig ergibt), ohne externe Hinweise, wie beispielsweise abgeschlossenen Therapien oder eine Arzt vom bestätigte Diagnose, ist dies doch unwahrscheinlich? Zumindest hat es mir mein Verkehrspsychologe so gesagt.

Ich bedanke mich für Antworten und hoffe, dass es auch Indy nochmal zum Nachdenken anregt, da auch in sich zu gehen und ehrlich zu sein.
Du gibst dir die Antwort schon selbst. Wenn jemand hinausgeht und 1-2 Bier trinken will und dann 1-2 Bier trinkt, dann hat er sich unter Kontrolle. Wenn aber dann noch 4-5 cola-whisky dazu kommen, dann ist das eher nicht erwartet, somit ein Kontrollverlust. Bei indy kommt einfach gemäß dieses FB sehr viel zusammen, die eine Einstufung in A2 relaistischer machen. Der GA kann nicht in A1 einstufen, dazu fehlt ihm die Zeit und die Befugnis. Letztlich muss die Geschichte stimmig sein, dass es sich um einen kurzfristigen ungemäßen Alkoholkonsum gehandelt hat, der zur TF führte. Die wäre bei indy ja sogar gegeben, aber nicht mit den angegebenen Daten. Da deutet ganz vieles auf mehr und länger hin. Das ist in diesem Alter nicht gut, weil es da als gesetzt gilt.
 
Das bei mir noch einiges unkoordiniert rüber kommt sehe ich ein.
Um jedoch noch mal auf gelaufene MPU`s und Therapien was zu sagen (hätte ich wohl gar nicht erst in Zitaten erwähnen sollen),, all diese Dinge sind Geschichte (vor 1990), stehe weder in der Akte noch sonst wo. Die Therapien hatten auch nichts mit Verkehr, Alkohol oder gar Drogen zu tun, sondern mit Psyche. Lebe seit 1990 ganz normal. Es waren die Jahre 20/21 die von Alkoholmissbrauch gekennzeichnet waren.
Bin nun dabei den Fragebogen zu überarbeiten und etwas anders zu strukturieren.
Hoffe noch 6 Wochen bis zur MPU zu haben und bin gespannt auf die Beratergespräche beim VP.
 
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