Angekündigte Legalisierung vs Führerschein

G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
dass ich aber nicht mit aktivem THC fahre hast du aber schon mitgeschnitten?
ich kenne deine Geschichte nicht. Wenn du bereits MPU wegen Cannabis gemacht hast und Abstinenz angegeben hast, dann musst du im Zweifel trotzdem eine MPU machen.

Du kannst natürlich machen was du willst.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Aktuell zum Legalisierungsvorhaben der Ampel: Bayern lehnt es erwartungsgemäß ab. Andy "1Pimmel-Hausdurchsuchung" kam auch nicht weit mit seiner Ansicht, dass der Bundesrat zustimmen müsse. Allerdings wird es eine Reihe von Verschärfungen geben. Und angeblich brauche die Legalisierung erheblich mehr Personal.
Überzeugt sind die Länder mehrheitlich, dass das Konsumcannabisgesetz (KCanG) bei den Ländern gravierende Kontroll- und Vollzugsaufgaben sowie umfassende Präventions- und Interventionsaufgaben zur Folge haben werde, die nur mit erheblichem personellem Aufwand zu bewältigen seien.
Das finde ich ein wenig lächerlich, da die Ermittlungsbehörden und Gerichte ja schon seit langem mit Personalmangel kämpfen. Übrigens wohl eher nicht wegen Fachkräftemangel, sondern weil die öffentliche Hand zu dumm und zu geizig ist, so jedenfalls meine Annahme. Polizisten kloppen seit vielen Jahren unglaublich viele Überstunden und kommen nicht dazu diese abzufeiern. Die Einstellungskriterien hat man massiv gesenkt, weil man sonst nicht genügend Nachwuchs rekrutieren konnte. Entsprechend hört man vom ein oder anderen Skandal in der Polizeischule. Ferner ist fraglich, wieso überhaupt durch eine Legalisierung mehr Personal da sein müsse. Schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten konsumiere viele Menschen Cannabis ohne dass die Behörden das einschränken konnten - trotz vorhandenem Verbot. Auch sonst gaben die deutschen Behörden nicht immer ein gutes Bild ab, Stichwort Geldautomatensprenger. Oder auch die Justiz, die teilweise Gewaltverbrecher frei lassen musste, weil sie nicht rechtzeitig vor Gericht gestellt werden konnten. Ursache: Personalmangel. Aber jetzt sol die Legalisierung schuld am "erheblichen Personalmehrbedarf" sein? Das ist doch ein schlechter Witz.

Ginge es nach dem Willen der Opposition, würde man auch die Cannabisverbotszonen von 200 auf 250 m Radius ausweiten. Da darf man ohnehin gespannt sein, wie das umgesetzt werden soll. Wir reden von einem Staat, der selbst auf dem Schulgelände kein Rauchverbot durchsetzen kann, von einem Staat, der an den Schulen weit drängendere Probleme hat, z. B. den Lehrermangel. Zudem ist es so, dass durch diese Cannabisverbotszonen und ein engmaschiges Schulnetz kaum noch ein Plätzchen bleibt, wo man dann legal konsumieren dürfte. Siehe auch die interaktive Karte, die ich letztens gepostet habe (man kann da rauszoomen und andere Städte aussuchen).

Der Bundesrat wünscht sich noch einige Verschärfungen des Gesetzesentwurfs. Es ist aber ohnehin schon fraglich, wie man bei erlaubten Eigenanbau mit (geringfügigen) Überschreitungen von Anbaumengen oder Wirkstoffgehalt (10%) vorgeht. Und ob diese Regelungen viel Sinn machen, ist eine weitere Frage. Letztlich könnte ein Konsument den Wirkstoffgehalt nicht überprüfen und auch ein "Social Club" könnte lediglich ein Labor beauftragen. Da fällt mir der alte Spruch ein "Die Revolution frisst ihre Kinder". Die aus meiner Sicht an und für sich gute Sache wird kaputt gebastelt. Das ist aber ja nichts Neues in Deutschland. Komischerweise sieht keiner die Kosten und den Mehraufwand z. B. für die Kontrolle der Cannabisverbotszonen. Ohne App für Polizei und Konsumenten wird das kaum möglich oder will man etwa Schilder aufstellen? Natürlich sollte niemand in der unmittelbaren Nähe von Schulen konsumieren, das ist ja klar. Tatsächliche, größere Gefahren sind aber z. B. die sog. Elterntaxis.

Irgendein Unionspolitiker fragte, ob man nichts Wichtigeres zu tun habe, angesichts des Krieges und anderer Dinge. Dazu kann ich nur sagen: Hätten die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte nicht regelmäßig gepennt und viele Dinge einfach schleifen lassen, stünden wir heute wesentlich besser da. Und damit meine ich nicht mal die Legalisierung, sondern z. B. Straßen- und Brückenbau bzw -erhalt oder auch den Ausbau des ÖPNV. Jetzt hören wir natürlich andauernd "Sondervermögen", wenn irgendwo Geld locker gemacht werden muss.

Man darf also gespannt sein, wie sich die Sache weiter entwickelt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich leichte Zweifel, dass das so funktioniert. Aber okay, ein Anfang wäre jedenfalls dann gemacht. Vieles hätte man vorher schon schnell regeln können, wie z. B. den Besitz geringer Mengen für den Eigenbedarf zu entkriminalisieren und damit die Polizei stark zu entlasten. Denn die mussten ja jedes Mal für 0,3 g Cannabis eine Anzeige schreiben, die der Staatsanwalt dann sowieso eingestellt hat. Das war schon vor Jahren überfällig, trotzdem kam es nicht dazu.

 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Nachtrag: Wie häufig sind Alkoholkontrollen und wie häufig Cannabiskontrollen? Gibt es da überhaupt einen Unterschied?
Denn wenn Cannabis zur legalen Droge wird, warum sollte man dann mehr kontrollieren als ohnehin schon? Zumal man ja eben auch nicht dauernd "pusten" muss. Wo ist da der Personalmehrbedarf? Hingegen kann die Polizei sich in Zukunft sparen Anzeigen wegen minimaler Mengen Cannabis bearbeiten zu müssen, die der Staatsanwalt dann sowieso einstellt. Das ist eine wohl deutliche Arbeitsersparnis. Statt auf der Wache lästigen Papierkram zu machen, können die Beamten mehr auf der Straße Verbrechen bekämpfen.

Vielleicht sind aber ja auch die Kontrollen 200 rund um die Schulen gemeint, dass da bloß keiner Cannabis konsumiert? Wenn man bedenkt, dass vorher ganz Deutschland Verbotszone war, ist auch hier kein Personalmehrbedarf zu begründen, im Gegenteil. Illegal Cannabis Konsumierende findet man dann eben innerhalb 200 m rund um die Schulen - und sonst nirgends.

Und weiter? Nun, der illegale Handel wird zum größten Teil einfach weg sein. Einfach weil die Kunden ausbleiben, die sich dann legal versorgen können. Aber selbst wenn man annimmt, dass nur 50% der Dealer wegfallen, bedeutet das eben auch 50% weniger Hausdurchsuchen und was da noch alles dran hängt. Also auch hier: kein Personalmehrbedarf, ganz im Gegenteil.
 

flo

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@Sinner
aber wer fährt denn extra für ein paar Gramm als Gelegenheitskonsument in irgendeine Abgabestelle?
Wo man sich dann eventuell auch registrieren lassen muss und Gefahr läuft dann doch im Straßenverkehr kontrolliert zu werden und wegen Abbauprodukten Theater zu bekommen?
Solange die verkehrsrechtliche Situation so ist, wie sie ist kommt das gar nicht in Frage.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

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Eine Registrationspflicht und Weitergabe der Daten an die Polizei mit anschließender Verfolgung der Konsumenten würde das komplette Vorhaben ad absurdum führen. Das würde nicht funktionieren, klar. Die Verfolgung durch die Hintertür haben wir ja schon lange. Zudem würde das Vertrauen in den Staat (noch mehr) leiden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

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Was denn genau?

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Eine (politische) Verfolgung der Konsumenten, nur weil sie Legales tun, muss ausgeschlossen sein. Ich sehe es aber schon kommen, dass die bayrische Polizei die Daten abfragt und dann jedem auflauert, der in so einem Social Club registriert ist.

Dann funktioniert es nicht, ist doch klar.

Aber natürlich müssen Ermittlungen möglich sein, wenn man weiß, dass ein Mordverdächtiger zufällig in so einem Club registriert ist.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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flo

Erfahrener Benutzer
ein Mordverdachtiger wird wohl kaum so dämlich sein, sich in so einem Club registrieren zu lassen, damit er sein weed endlich legal beziehen kann und nicht mehr auf dem Schwarzmarkt beziehen muss.

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hast du eine Ahnung, was alles passiert und wie dämlich Täter oft sind. Zumal viele Morde (und auch andere Straftaten) nicht von langer Hand geplant sind.
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
Eine Registrationspflicht und Weitergabe der Daten an die Polizei mit anschließender Verfolgung der Konsumenten würde das komplette Vorhaben ad absurdum führen. Das würde nicht funktionieren, klar. Die Verfolgung durch die Hintertür haben wir ja schon lange. Zudem würde das Vertrauen in den Staat (noch mehr) leiden.

Die müssen die Daten gar nicht an die Polizei geben, es reicht doch an die Fsst.

Jeder registrierte Nutzer wird geprüft auf FS-Besitz und dann ggf. wird die Fahreignung angezweifelt und eine MPU verlangt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Das wäre eine anlasslose und daher politische Verfolgung von Konsumenten. Das wäre ja, als wenn man sämtliche Kneipen- und Discogänger erfasst und gezielt kontrolliert, rein auf Verdacht, weil es sein könnte, dass sich irgendwer doch berauscht ans Steuer setzt.

Kann man machen, ist dann aber halt Bockmist, der dem Rechtsstaat und der Demokratie schadet.
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
Das wäre eine anlasslose und daher politische Verfolgung von Konsumenten. Das wäre ja, als wenn man sämtliche Kneipen- und Discogänger erfasst und gezielt kontrolliert, rein auf Verdacht, weil es sein könnte, dass sich irgendwer doch berauscht ans Steuer setzt.

deswegen zahle ich in der Kneipe nur bar und fahre mit dem Bus......

in BaWü reicht es im Moment ein Klein-Verfahren wegen Cannabis am Hals zu haben, z. B. mit einem Joint in der Tasche, als Beifahrer in einem Auto, erwischt zu werden. Die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren ein, aber gibt die Daten an die Fsst.
Damit hat man min. ein ärtzliches Gutachten am Laufen, oft auch direkt die MPU.


Kann man machen, ist dann aber halt Bockmist, der dem Rechtsstaat und der Demokratie schadet.

Ich hab da die stärksten Befürchtungen. das gemacht wird, was gemacht werden kann.

Damit könnte die Legalisierung ausgehebelt werden, und das will z. B. Bayern ja erreichen:


Aber ich weiß es natürlich nicht, und es ist von meiner Seite reine Spekulation.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
in BaWü reicht es im Moment ein Klein-Verfahren wegen Cannabis am Hals zu haben, z. B. mit einem Joint in der Tasche, als Beifahrer in einem Auto, erwischt zu werden. Die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren ein, aber gibt die Daten an die Fsst.
Damit hat man min. ein ärtzliches Gutachten am Laufen, oft auch direkt die MPU.
Ich finde es schon sehr bemerkenswert, dass Konsumenten sogar dann verwaltungsrechtlich verfolgt werden, wenn sie zu Fuß gehen, mit dem Bus fahren oder Beifahrer sind, und Cannabis bei sich haben oder konsumiert haben. Denn eigentlich machen die ja genau das, was sie sollen: sie setzen sich nicht selbst ans Steuer. Das und ein paar andere Umstände weisen imho sehr schwer darauf hin, dass es sich hier um eine politische Verfolgung von Konsumenten handelt. Denn mit reinem Sachverstand ist so ein hartes Vorgehen gegen Konsumenten nicht zu erklären.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Die Krönung des Ganze ist es dann, wenn man den Konsumenten erklärt, dass ein äG oder eine MPU ja keine Strafe sei. Also, da fährt einer mit dem Bus irgendwohin und hat einen Joint in der Tasche. Dann wir er kontrolliert, wird eventuell sogar mit zur Wache genommen, der Joint ist natürlich auch futsch und obendrein darf das Opfer dann auch noch ein Jahr ohne Führerschein auskommen und die Kosten für und rund um die MPU tragen. Nicht zu vergessen den ganzen Stress mit Abstinenznachweisen und MPU-Vorbereitung. Natürlich wird das als Strafe wahrgenommen. Und natürlich hat diese Strafe das Potenzial Existenzen zu zerstören. Es ist zynisch, ein Opfer der Verfolgung dann auch noch darauf hinzuweisen, dass eine MPU formalrechtlich ja keine Strafe sei. Formalrechtlich stimmt das zwar, da kein Ordnungs-/Strafrecht. Im Ergebnis ist das aber klar eine Bestrafung, zumal es in den oben genannten Fällen ja noch nicht ein Mal einen guten Grund für diese Maßnahmen gibt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Immerhin: Die bescheuerte Abstandsregel, die leider im Gesetzesentwurf steht, könnte wieder gestrichen werden. Das macht Sinn, weil diese Regelung sowieso hanebüchener Unsinn war, da nur schwer kontrollierbar und von den Konsumenten auch nicht erkennbar. Eine vergleichsweise einfache und sinnvolle Maßnahme, um Konsumverbotszonen zu kennzeichnen, wäre, wenn man flächendeckend deutlich sichtbare Markierungen auf dem Gehweg und auf Plätzen anbringen würde. Klingt unsinnig? Ist es auch.

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/cannabis-gesetz-bundestag-erste-lesung-abstandsregel-konsum-anbauvereinigung/
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich finde es schon sehr bemerkenswert, dass Konsumenten sogar dann verwaltungsrechtlich verfolgt werden, wenn sie zu Fuß gehen, mit dem Bus fahren oder Beifahrer sind, und Cannabis bei sich haben oder konsumiert haben. Denn eigentlich machen die ja genau das, was sie sollen: sie setzen sich nicht selbst ans Steuer.
Daher ist diese "Legalisierung" für mich ein Fake, sie dient womöglich nur dazu, die Leute noch mehr abzuzocken.
Eigentlich wundert mich bei dieser "Regierung" nichts mehr, die letzten Wahlen haben es ja gezeigt. Insbesondere die "Grünen", die sind total Regierungsunfähig ... aber das ist ja wieder ein anderes Thema. ;)
 
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