1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Cannabis 2000, Amphetamin auf einer Technogrossveranstaltung 2011, Methamphetamin April 2019.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings bliebt dieser Rausch beim ersten Konsum aus.
Zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren hatten wir dann eine fünfköpfige Lerngruppe gebildet. Zwei davon konsumierten zu diesem Zeitpunkt regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ einer mehrstündigen Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Die Wirkung war dieses mal eine andere – ich fühlte mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war im Rauschzustand verflogen. Dieses Konsummuster – Cannabis rauchen als eine Art Belohnung für eine für mich geistig fordernde Tätigkeit – führte ich bis zum Ende des Studiums 2006 fort.
Zwischen 2006 und 2010 habe ich dann nicht mehr konsumiert.
2010 bin ich dann nach Mannheim gezogen. Dort habe ich angefangen, unregelmäßig Cannabis zu konsumieren. Rückblickend betrachtet bis zu drei mal im Monat, wenn ich mich mit Bekannten zu Hause zu gemeinsamen Fußballabenden am TV getroffen habe.
Das erste mal Amphetamin habe ich auf der Time Warp 2011 (Technogrossveranstaltung) konsumiert.
2012 bis 2019 (außer 2014)) habe ich weitere Male am Tag dieser Veranstaltung Amphetamine konsumiert. Des weiteren haben ich drei mal auf einer privaten Abenden sowie auf einem JGS-Abschied Amphetamine konsumiert. In Summe also knapp ein Dutzend mal.
Das erste Mal Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Der Konsum von Cannabis fand ohne Alkohol statt, hingegen von Amphetamin war stets ein Alkoholkonsum voraus gegangen.
Zu dem Zeitpunkt als ich Methamphetamin konsumiert hatte, hatte ich ebenfalls Alkohol zuvor konsumiert.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
In den Wochen vor meiner Auffälligkeit im April 2019 habe ich durchschnittlich bis zu achtzehn 0,33l Bier pro Woche getrunken, jedoch nicht auf einmal, sondern verteilt auf durchschnittlich drei Abenden.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke morgens eine Tasse Kaffee, gelegentlich sind es auch zwei.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe bereits während dem Studium festgestellt, dass Cannabis – neben der vermeintlich entspannenden Wirkung – mich teilnahmslos und träge macht. Die Kommunikation mit den Anwesenden beschränkte sich dann nur noch auf ein Minimum. Tabak (Zigaretten) habe ich schon immer gemieden. Daher hatte ich beim Konsum von Cannabis oft mit heftigen Hustattacken zu kämpfen, die ich als sehr unangenehm empfand.
Auch bemerkte ich sehr oft, dass der Schlaf nach dem Konsum von Cannabis ein anderer war. Meist hatte ich traumlose und unruhige Nächte wenn ein Konsum voraus gegangen war. Die Konsequenz war, dass ich am nächsten Morgen unausgeschlafen und damit unausgeruht und zerfahren war. Dies stand dann im direkten Widerspruch zu den folgenden Lerneinheiten während des Studiums am nächsten Tag, da ich wieder voll konzentriert und bei der Sache sein musste, was mir aber dann in diesen Momenten schwer fiel.
Nach dem Konsum von Amphetamin war dieses Verhalten noch extremer. Da der Konsum meist an einem Samstag statt gefunden hatte und ich mir den Montag nach der Time Warp immer frei nahm, dachte ich, ein Tag sei ausreichend, um wieder nüchtern und klar im Kopf zu werden. Ein gefährlicher Trugschluss, denn selbst Tage nach dem Konsum muss ich mir heute eingestehen, war meine volle körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit nicht erreicht. An den Tagen nach dem Konsum war ich innerlich wie ausgebrannt und gereizt gegenüber meiner Umwelt.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Ich habe die negativen Folgen durch Cannabois verharmlost bzw. deren Tragweite unterschätzt. Der vermeintliche Vorteil des Entspannt -seins nach einem Joint überwog für mich der Tatsache, dass ich am nächsten Tag unausgeruht und nicht voll leistungsfähig war.
Die erhöhte Leistungsfähigkeit und die stimulierende Wirkung durch Amphetamin nahm ich auf den Technoveranstaltungen in Kauf. Auch wenn die darauf folgenden Tage durch innerliche Unruhe und Gereiztheit geprägt waren.
Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deswegen kann ich zu darauf zu weiteren negativen Folgen keine Aussage machen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
1,58 Promille sowie 241ng/ml Methamphetamin
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe in der Woche zuvor Alkohol konsumiert. Der letzte Konsum von Alkohol fand an dem Samstag davor statt. Es waren an diesem Abend bis zu sechs 0,33l Bier. Am darauf folgenden Sonntag habe ich nochmal zwei 0,33l Bier getrunken.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Dem Konsum von Methamphetamin gingen acht 0.33l Bier sowie zwei Schnaps voraus.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Rückblickend betrachtet war die Auffälligkeit im April 2019 die Summe meiner ungenügenden Bewältigung von Stress und Frustration, die sich in den Monaten zuvor in mir aufgebaut hatten
Ich bin in der technischen Entwicklung in der Automobilbranche tätig, genauer gesagt als technischer Projektleiter. Hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck bestimmt oft meinen Arbeitsalltag. Da ich eine leistungsorientierte Person bin, gab es Phasen, in der ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um den Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Auch rechnete ich mir durch das positive Feedback und die Wertschätzung auf der Arbeit, die ich ja auch regelmäßig von meinen Vorgesetzten erhielt, bessere Karrierechancen aus.
Da wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer mehrmonatige Akqusiephase befanden und dieses Projekt für die Firma sehr wichtig war, hatte ich streckenweise Wochen, in denen ich bis zu 60h gearbeitet hatte. Die Wochen vor der Auffälligkeit war eine solche Phase, die mich an meine persönliche Belastbarkeitsgrenze gebracht hatte.
Anfang April hatte ich mich zudem intern auf eine Teamleiterposition beworben, auf die ich mir gute Chancen ausgerechnet hatte. Diese Hoffnung wurde Mitte April jäh zerstört, als mir gesagt wurde, dass ein jüngerer Kollege für diese Stelle bedacht worden ist. Man sagte mir zwar auch, es sei eine Millimeterentscheidung gewesen, an dieser Entscheidung hatte ich aber zu dieser Zeit schwer zu schlucken. Ich sah meine Leistungsbereitschaft, die ich über Jahre erbracht hatte, in Frage gestellt. Wo war die Wertschätzung und der Respekt gegenüber meinen bisherigen Arbeitsleistungen gegenüber mir geblieben? Habe ich Fehler gemacht? Wenn ja, was für Fehler?
An dem Abend, mit Sicherheit auch bedingt durch den Einfluss von Alkohol, stellte ich mir genau diese Fragen. Ich fühlte mich nicht ausreichend wertgeschätzt und ab einem gewissen Zeitpunkt einsam. Aus diesem Grund bin ich dann Abends in das örtliche Rotlichtmilieu gefahren, um nach Zerstreuung und Ablenkung zu suchen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die dort mit ihrem Auto gestanden hatten. Direkt darauf wurde ich angehalten und kontrolliert.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Mit dem Fahrrad bin ich von meiner Wohnung zum Rotlichtmilieu gefahren und dort direkt in eine Bar. Nach dem ich die Bar betreten hatte, kam ich szenetypisch schnell mit einer jungen Dame in das Gespräch. Sie bemerkte rasch, dass mich etwas bedrückte. Sie hätte da etwas, was meine Stimmung steigen würde, meinte sie dann zu mir. Ich bin ihr also auf das Zimmer gefolgt, wo sie mir sogleich eine Line legte. Ich hatte nicht nachgefragt, um was für eine Droge es sich handelt. Für mich war es in diesem Moment klar, dass es Amphetamine handeln müsse. Ich habe dann auf dem Zimmer ein 0.33l Bier und noch eine weitere Line konsumiert. Zum Akt kam es aufgrund fehlender Libido meinerseits nicht, daher bat die Dame mich zwar höflich, aber bestimmt, dass Zimmer zu verlassen.
Daheim mit dem Fahrrad angekommen, stelle ich dann voller Panik fest, dass ich sowohl meinen Geldbeutel inkl. meiner Kreditkarten als auch mein Handy bei ihr vergessen hatte.
Da ich in diesem Moment der Fehleinschätzung unterlag, ich fühle mich fit und sicher genug ein Auto fahren zu können, verließ ich die Wohnung und stieg in meine Auto ein, um meine beiden Sachen ab zu holen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5,5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg, wurde ich direkt danach angehalten.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nach dem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe, weiß ich heute, dass Cannabis bis zu 72h wirken kann. Früher bin ich davon ausgegangen, dass ich am nächsten Tag gefahrlos ein Fahrzeug steuern kann. Somit bin ich mindestens zwanzig mal unter dem Einfluss von Cannabis Auto gefahren.
Nach dem Konsum von Amphetamine, bin ich nie Auto gefahren.
Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Unter dem Einfluss von Cannabis habe ich damals keinen Konflikt gesehen, da ich davon ausgegangen war, dass ein sicheres Fahren am nächsten Tag gefahrlos möglich sei.
Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des Alkohols noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter dem Einfluss von Methamphetamin kommt es ähnlich wie bei Amphetamin zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es entsteht ein Gefühl der Unverwundbarkeit. Gefahren, Unfall- oder Entdeckungswahrscheinlichkeiten werden unterschätzt.
Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da Warnsignale des Körpers ausgeschalten werden. Die Wahrnehmung der Alkoholwirkung wird durch Methamphetamin stark vermindert.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkung von Cannabis kann bis zu 72h anhalten. Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch bis zu 70h möglich.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Cannabis macht träge, man wird motivations- sowie antriebslos. Dauerhafter Konsum kann zu Depressionen und psychischen Krankheiten führen. Cannabisabhängigkeit kann soziale Vereinsamung sowie finanzielle Verarmung bedeuten.
Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich noch rascher als Amphetamine im Gehirn anreichert. Außerdem verursacht es, zumindest bei den ersten Einnahmen, weniger Sofort-Nebenwirkungen. So ist die Gefahr, häufiger und mehr zu konsumieren, hoch – und man entwickelt eine Toleranz. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Als ich zum ersten Mal Cannabis konsumiert hatte, wollte ich nicht der Außenseiter sein, nicht der „uncoole Junge vom Land“. Ich wollte dazu gehören, nicht isoliert von dieser Gemeinschaft sein. Ein Gefühl von Selbständigkeit hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, immerhin war ich zum ersten Male von zu Hause ausgezogen.
Während der Vorbereitungszeit zu den Klausuren gab es dann öfters Phasen, an denen ich gestresst war und nicht mehr wusste, wie ich die ganzen Themen bewältigen solle. Der Konsum von Cannabis hat mich diese Gedanken verdrängen lassen, in dem Moment war alles weit weg.
Diese Wahrnehmung das Cannabis hilft Stress vergessen machen zu können, hat sich dann im Laufe des Studiums so in mir manifestiert, dass es zu meiner angelernten Strategie wurde.
Amphetamine brachten mich dazu, aus meinem bürgerlichen „langweiligen“ Leben auszubrechen und die ganze Nacht hindurch feiern zu können. Ich sah kein Risiko, gelegentlich Amphetamine zu konsumieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich es immer kontrollieren könne.
Am Tag des Konsums von Methamphetamin fühlte ich mich innerlich ausgebrannt aufgrund von der vorangegangen Arbeitsbelastungen. Zudem plagten mich negative Gedanken ob meiner erbrachten Arbeitsleistungen. Ich fühlte mich nicht ausreichend Wertgeschätzt und Respektiert von meinen Vorgesetzten. Ich suchte an diesem Abend Anerkennung und Wertschätzung, die ich – so meine Annahme zumindest - bei einer käuflichen Dame zu finden glaubte.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Ich habe versucht, meiner Familie und Freunde, die keine Drogen konsumierten, meinen Konsum verheimlichen.
2002 ist dieses Vorhaben zum ersten Mal gescheitert, als ich im Straßenverkehr mit dem Auto meiner Mutter mit 1,59 Promille sowie Cannabiode im Blut auffällig wurde.
Danach ist mein familiäres Umfeld davon ausgegangen, dass ich meine Drogenproblematik im Griff habe. Dies war bis April 2019 der Fall. Im ersten Moment war es natürlich ein Schock für meine Eltern, heute kennen sie meine persönliche Hintergründe und unterstützen mich auf dem Weg in ein drogenfreies Leben (bei Heimatbesuchen wird z.B. kein Alkohol in meiner Anwesenheit getrunken).
Meine Kommilitonen sahen den Cannabiskonsum natürlich als unkritisch an. Ebenso meine Bekannte, mit denen ich die Abende zw. 2010 und 2019 verbracht hatte, an denen wir Cannabis konsumiert hatten. Hier konnte ich keine ernst gemeinte Kritik zu meinem Drogenkonsum erwarten.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Gründe für verstärkten Cannabiskonsum waren die Lernphasen während dem Studium in der Zeit vor den Klausuren. Ich bin damals davon ausgegangen, dass Cannabis mir hilft, abschalten und entspannen zu können.
Zu den Technogrossveranstaltungen habe immer lange darauf hin gefiebert. Daher wollte ich diese Nächte - und am besten den ganzen darauf folgenden Morgen noch – so lange es ging nutzen. Amphetamin schien mir ein probates Mittel dafür, meine Leistungsfähigkeit zu steigern und so das Maximum an diesen Veranstaltungen heraus zu holen.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen damaligen Drogenkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Eine weitere große Hilfe ist mein bester Freund, der übrigens seit je her ein drogenfreies Leben führt. Er kennt meine Drogenvergangenheit und hat mir auch einige für mich neue Sichtweisen auf meine Persönlichkeit geben können.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation ein ganz wesentlicher Bestandteil für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte.
Wir hatten tiefgründige Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.
Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut, welches ich in fahrlässigster Weise bei meiner Auffälligkeit in Kauf nahm.
Wir sind alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumspitzen mit Cannabis hatte ich immer dann, wenn Klausuren anstanden und ich mich in einer stressigen Lernvorbereitung fand. Cannabis gab mir das Gefühl, besser abschalten zu können.
Eine Konsumpause hatte ich dann von 2006 bis 2010.
Konsumspitzen mit Alkohol hatte ich erst während meiner Arbeitszeit. Durch ehrliche und schonungslose Reflexion des eigenen Konsumverhaltens muss ich heute sagen, der Konsum von Alkohol fand eine ähnliche Anwendung wie damals mit Cannabis und den Lernphasen.
In Phasen, in der ich eine hohe Arbeitsleistung zu erbringen hatte, war der Konsum von Alkohol besonders ausgeprägt. Wie Cannabis gab er mir das Gefühl, mein Stresslevel besser kontrollieren zu können und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, nur mit ihm besser abschalten zu können.