Antrag auf Neuerteilung der Fahrererlaubnis - nicht einhaltbare Frist und Einwilligung Gutachten an FST rechtens?

Falo

Stamm-User
Wann ist der MPU Termin ?

Also ich verstehe es richtig das du vor einer MPU stehst , die Akte bereits beim MPI ist und in dieser Akte steht noch die 2002er Tat drinnen ?

Wenn ja würde ich so nicht zur MPU gehen und mit der FSST kontakt aufnehmen und fragen warum ist 2002er Tat noch vermerkt wurde wo doch zum 1.4.2014 die Tilgungshemmung abgeschafft wurde und nach 5 Jahren Übergangszeit das auch für alle Altfälle zählt sprich alle Vergehen mit Rechtskraft VOR den 1.5.2004 sind unter allen umständen getilgt.

Quelle:

Tilgungsregelungen für bereits vorhandene Eintragungen
Für einen Übergangszeitraum von fünf Jahren werden bis zum Ablauf des 30.04.2019 auf Entscheidungen, die bis zum Ablauf des 30.04.2014 im VZR gespeichert wurden, grundsätzlich die „alten“ Tilgungsregelungen angewendet. Nach Ablauf dieser fünfjährigen Übergangszeit sind für die dann noch zu speichernden (alten) Entscheidungen das neue Recht und damit auch die neuen Tilgungsfristen anzuwenden. Die bis dahin abgelaufene Tilgungsfrist wird angerechnet.

Und:

Tilgungshemmung und Überliegefrist

Für Eintragungen im FAER gelten die Tilgungsfristen ausschließlich gemäß obiger Tabelle, eine Verlängerung der Fristen (Tilgungshemmung) gibt es ab dem 01.05.2014 nicht mehr.
 

Nosebone80

Benutzer
MPU Termin ist Mitte Juli und ja, FS Akte mit ALLEN Einträgen ist bereits bei der MPI.

Ich möchte mich halt nicht Fragen aussetzen, die mich unnötigerweise in Bedrängnis bzw. Erklärungsnot bringen könnten. Ich denke, dass ist legitim.

Die FAER Abfrage entspricht vom Inhalt der FS Akte? Bzw sollte! :D
 

Falo

Stamm-User
Wenn ich es nun richtig verstanden habe, muss der Inhalt der FS Akten dem des FAER Auszug entsprechen?
Im FAER stehen nur Entscheidungen, aber keine Unterlagen/Infos wie es zu der Entscheidung gekommen ist.
In der FSST Akte ist auch der ganze Briefverkehr wie es zu der entscheidung gekommen ist.
Aber ist eine Tat im FAER getilgt ist muß auch in der FS Akte getilgt werden und du hast ein anrecht darauf das die Akte bereiningt wird.
Vermutlich wird auch die Nötigung gelöscht werden weil ich halt vermute das die getilgt ist.

Meine Meinung:
Die FSST muß die Akte vom MPI zurückschicken, dann bereinigen und dann solltest du nochmal um Akten einsicht beten bevor sie wieder zum MPI geht.
Das ist ja bis Mitte Juli problemlos machbar.
 

Nosebone80

Benutzer
Hallo,

heute kam leider erst die Auskunft aus dem FAER.

Und es ist tatsächlich so, dass nur noch zwei Entscheidungen erfasst sind: Einmal die der Staatsanwaltschaft (Maßnahme: Beschlagnahme eines Führerscheins nach StPO §94) und die des Amtsgerichts. Beide beziehen sich aber auf den jüngsten Vorfall aus 2019, es steht aber nichts mehr drin aus 2002 und/oder 2010. D.h. diese beiden Vorfälle sind getilgt worden.

Ich werde daher morgen direkt auf meiner FSST anrufen und fragen, wie sie nun am besten vorgehen wollen. Parallel dazu mache ich einen Vor-Ort Termin kommenden Dienstag aus (leider online kein früherer Termin möglich).

Was ich nicht möchte, ist jetzt nichts zu tun und den/die MPU-Gutachter(in) auf ihr Verwertungsverbot hinweisen. Für mich würde er/sie definitiv Vorbelastet in das Gespräch gehen. Professionalität hin oder her. :D
 

Bob

Benutzer
Total verständlich. Würde ich auch nicht wollen. Letztendlich muss die Akt nochmal zur Fsst. Da sollten die sich aber drum kümmern.
 

Nosebone80

Benutzer
Hallo,

das Gespräch mit der FSST war mal wieder ernüchternd:

Die Dame sagte mir, dass die Akte vor Versand bereinigt wurde, es wurden alle Registerauskünfte, Führungs- und Gesundheitszeugnisse sowie Gutachten zur Fahreignung gelöscht.
Auf meiner Nachfrage hin, ob denn die Schriftstücke mit den Strafbefehlen des AG tatsächlich nicht auch gelöscht werden müssten, meinte sie: Nein, die werden nicht gelöscht und bleiben in der Akte enthalten.

Hier steht das ganz ähnlich (oder zumindest nichts von der expliziten Löschung von Strafbefeheln ist hier die Rede):

https://rp-online.de/leben/auto/new...hrerscheinakte-wieder-sauber-sein_aid-8670021

Jetzt frage ich mich natürlich, wo denn der konkrete Vorteil liegt, wenn die Aktie "bereinigt" wird, wenn der Gutachter aber trotzdem die Straftaten (und den damaligen Entzug der Fahrerlaubnis) sieht?!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nosebone80

Benutzer
Registerauskünfte, Führungs- und Gesundheitszeugnisse sowie Gutachten zur Fahreignung müssen nach zehn Jahren aus der Führerscheinakte entfernt werden. Diese Regel im Straßenverkehrsgesetz gelte auch für alle weiteren Unterlagen, aus denen sich Hinweise auf ein zehn oder mehr Jahre zurückliegendes Verfahren ergeben, entschied das Verwaltungsgericht Darmstadt.
In dem Fall, den die Verkehrsrechts-Anwälte (Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein - DAV) veröffentlicht haben, ging es um die bevorstehende Begutachtung eines Autofahrers nach einem Alkoholdelikt und die damit verbundene Vorlage seiner Führerscheinakte an den Sachverständigen. Zentrale Frage war, ob der Betroffene als Wiederholungs- oder als Ersttäter einzustufen sei. Die einschlägigen Daten über ein mehr als zehn Jahre zurückliegendes Delikt waren zwar vorschriftsmäßig aus der Akte entfernt. Enthalten war allerdings aktuelle schriftliche Korrespondenz über den neuen Fall mit Hinweise auf die „verjährte“ Ersttat.
Das Gericht entschied nun, auch die aktuellen Schreiben müssten entfernt werden. Ziel des gesetzlichen Verwertungsverbots sei es, den Fahrerlaubnisbewerber vor einer Konfrontation mit vorausgegangenen Verurteilungen und Gutachten zu schützen. Diese Regelung werde aber unterlaufen, wenn die Korrespondenz zu dem aktuellen Fall mit eindeutigen Hinweisen auf das lange zurückliegende Geschehen in der Akte bliebe, hieß es in dem Beschluss: „Der Grundsatz der Vollständigkeit der an den Gutachter zu übersendenden Führerscheinakte findet dort seine Grenze, wo er zu einer Umgehung des gesetzlichen Verwertungsverbots führen würde.“ Folglich galt der Betroffene für die Begutachtung als Ersttäter.

Verwaltungsgericht Darmstadt
Beschluss vom 24. Juni 2003
Aktenzeichen: 6 G 935/03(1)

Das heisst für mich klar, dass jegliche Hinweise (Strafbefehle, schriftliche Korrespondenzen etc.pp) ebenso aus der FS-Akte gelöscht werden müssen.

Oder um es anders auszudrücken: Die FS-Akte darf in meinem Fall kein einzigen Schrieb/Hinweis auf meine Straftaten von 2002 und 2010 enthalten. Korrekt?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Warte mal bitte ob/wie sich Falo dazu äußert, der ist am besten von uns mit der Materie vertraut...
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Nosebone80

Benutzer
Hallo,

schade, dass sich Falo nicht mehr zu dem Thema geäußert hat. Nun gut, bin mir auch nicht ganz sicher, was es mir gebracht hätte, denn die FSST beharrt nach wie darauf, dass die alten Einträge aus 2002 und 2010 ihren Platz in der FS-Akte haben. Sie haben sogar beim MPI angerufen und sind gemeinsam die Akte durchgegangen...passt alles, war ihre Aussage.

Es ist, wie es ist. Um das Thema adäquat beenden zu können, fehlt mir schlicht die Zeit und Muße. Von daher werde ich das so akzeptieren und offensiv an die Sache ran gehen. :)

Da in einigen Wochen wie gesagt, die MPU ansteht, hier nun mein ganz persönlicher Fragebogen "Drogen".

Und ja...in besagter Nacht hat sich tatsächlich alles so abgespielt, wie geschildert. Stolz muss man nicht drauf sein, sind aber wahrscheinlich eh die wenigsten hier.
Die Frage, die sich mir stellt...glaubt sowas ein Gutachter? Das man so bescheuert ist, erst mit dem Rad zu fahren, um dann völlig dicht in's Auto zu steigen?
Bin gespannt, was ihr sagt und freu mich auf sachliche Kritik.

Mir bluten jetzt auf jeden Fall die Finger! :D

Beste Grüsse!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nosebone80

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis 2001, Amphetamin auf einer Technogrossveranstaltung 2007, Methamphetamin April 2019.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semster einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings bliebt dieser Rausch beim ersten Konsum aus.

Zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren hatten wir dann eine fünfköpfige Lerngruppe gebildet. Zwei davon konsumierten zu diesem Zeitpunkt regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ einer mehrstündigen Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Die Wirkung war dieses mal eine andere – ich fühlte mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war im Rauschzustand verflogen. Dieses Konsummuster – Cannabis rauchen als eine Art Belohnung für eine für mich geistig fordernde Tätigkeit – führte ich bis zum Ende des Studiums 2006 fort.

Zwischen 2006 und 2010 habe ich dann nicht mehr konsumiert.

2010 bin ich dann nach Mannheim gezogen. Dort habe ich angefangen, unregelmäßig Cannabis zu konsumieren. Rückblickend betrachtet bis zu drei mal im Monat, wenn ich mich mit Bekannten zu Hause zu gemeinsamen Fußballabenden am TV getroffen habe.

Das erste mal Amphetamin habe ich auf der Time Warp 2011 (Technogrossveranstaltung) konsumiert.

2012 bis 2019 (außer 2014)) habe ich weitere Male am Tag dieser Veranstaltung Amphetamine konsumiert. Des weiteren haben ich drei mal auf einer privaten Abenden sowie auf einem JGS-Abschied Amphetamine konsumiert. In Summe also knapp ein dutzend mal.

Das erste Mal Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Der Konsum von Cannabis fand ohne Alkohol statt, hingegen von Amphetamin war stets ein Alkoholkonsum voraus gegangen.
Zu dem Zeitpunkt als ich Methamphetamin konsumiert hatte, hatte ich ebenfalls Alkohol zuvor konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

In den Monaten vor meiner Auffälligkeit im April 2019 habe ich durchschnittlich bis zu achtzehn 0,33l Bier pro Woche getrunken, jedoch nicht auf einmal, sondern verteilt auf durchschnittlich drei Abenden.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke morgens eine Tasse Kaffee, gelegentlich sind es auch zwei.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ich habe bereits während dem Studium festgestellt, dass Cannabis – neben der vermeintlich entspannenden Wirkung – mich teilnahmslos und träge macht. Die Kommunikation mit den Anwesenden beschränkte sich dann nur noch auf ein Minimum. Ausserdem habe ich bie Zigaretten konsumiert. Daher hatte ich beim Konsum von Cannabis oft mit heftigen Hustattacken zu kämpfen, die ich als sehr unangenehm empfand.

Auch bemerkte ich sehr oft, dass der Schlaf nach dem Konsum von Cannabis ein anderer war. Meist hatte ich traumlose und unruhige Nächte wenn ein Konsum voraus gegangen war. Die Konsequenz war, dass ich am nächsten Morgen unausgeschlafen und damit unausgeruht und zerfahren war. Dies stand dann im direkten Widerspruch zu den folgenden Lerneinheiten während des Studiums am nächsten Tag, da ich wieder voll konzentriert und bei der Sache sein musste, was mir aber dann in diesen Momenten schwer fiel.

Nach dem Konsum von Amphetamin war dieses Verhalten noch extremer. Da der Konsum aber stets an einem Samstag statt gefunden hatte und ich mir den Montag nach der Time Warp immer frei nahm, dachte ich, ein Tag sei ausreichend, um wieder nüchtern und klar im Kopf zu werden. Ein gefährlicher Trugschluss, denn selbst Tage nach dem Konsum muss ich mir heute eingestehen, war meine volle körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit nicht erreicht gewesen. An den Tagen nach dem Konsum war ich innerlich wie ausgebrannt und gereizt gegenüber meiner Umwelt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja. Ich habe die negativen Folgen durch Cannabois verharmlost bzw. deren Tragweite unterschätzt. Der vermeintliche Vorteil des Entspannt -seins nach einem Joint überwog für mich der Tatsache, dass ich am nächsten Tag unausgeruht und nicht voll leistungsfähig war.

Die erhöhte Leistungsfähigkeit und die stimulierende Wirkung durch Amphetamin nahm ich auf den Technoveranstaltungen in Kauf. Auch wenn die darauf folgenden Tage durch innerliche Unruhe und Gereiztheit geprägt waren.

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deswegen kann ich zu darauf zu weiteren negativen Folgen keine Aussage machen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,58 Promille sowie 241ng/ml Methamphetamin

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe in der Woche zuvor Alkohol konsumiert. Der letzte Konsum von Alkohol fand an dem Samstag davor statt. Es waren an diesem Abend bis zu sechs 0,33l Bier. Am darauf folgenden Sonntag habe ich nochmal zwei 0,33l Bier getrunken.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen acht 0.33l Bier sowie zwei Schnaps voraus.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Rückblickend betrachtet war die Auffälligkeit im April 2019 die Summe meiner ungenügenden Bewältigung von Stress und Frustration, die sich in den Monaten zuvor in mir aufgebaut hatten

Ich bin in der technischen Entwicklung in der Automobilbranche tätig, genauer gesagt als technischer Projektleiter. Hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck bestimmt oft meinen Arbeitsalltag. Da ich im privaten wie auf Arbeit eine leistungsorientierte Person bin, gab es Phasen, in der ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl ich müsse dies tun, um den Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Auch rechnete ich mir durch das positive Feedback und die Wertschätzung auf der Arbeit, die ich ja auch regelmäßig von meinen Vorgesetzten erhielt, bessere Karrierechancen aus.

Da wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer mehrmonatige Akqusiephase befanden und dieses Projekt für die Firma sehr wichtig war, hatte ich streckenweise Wochen, in denen ich bis zu 60h gearbeitet hatte. Die Wochen vor der Auffälligkeit war eine solche Phase, die mich an meine persönliche Belastbarkeitsgrenze gebracht hatte.

Anfang April hatte ich mich zudem intern auf eine Teamleiterposition beworben, auf die ich mir gute Chancen ausgerechnet hatte. Diese Hoffnung wurde Mitte April jäh zerstört, als mir gesagt wurde, dass ein jüngerer Kollege für diese Stelle bedacht worden ist. Man sagte mir zwar auch, es sei eine Millimeterentscheidung gewesen, an dieser Entscheidung hatte ich aber zu dieser Zeit schwer zu schlucken. Ich sah meine Leistungsbereitschaft, die ich über Jahre erbracht hatte, in Frage gestellt. Wo war die Wertschätzung und der Respekt gegenüber meinen bisherigen Arbeitsleistungen gegenüber mir geblieben? Habe ich Fehler gemacht? Wenn ja, was für Fehler?

An dem Abend, mit Sicherheit auch bedingt durch den Einfluss von Alkohol, stellte ich mir genau diese Fragen. Ich fühlte mich nicht ausreichend wertgeschätzt und ab einem gewissen Zeitpunkt einsam. Aus diesem Grund bin ich dann Abends in das örtliche Rotlichtmilieu gefahren, um nach Zerstreuung und Ablenkung zu suchen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die dort mit ihrem Auto gestanden hatten. Kurze Zeit später wurde ich dann angehalten und kontrolliert.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Mit dem Fahrrad bin ich von meiner Wohnung zum Rotlichtmilieu gefahren und dort direkt in eine Bar. Nach dem ich die Bar betreten hatte, kam ich szenetypisch schnell mit einer jungen Dame in das Gespräch. Sie bemerkte rasch, dass mich etwas bedrückte. Sie hätte da etwas, was meine Stimmung steigen würde, meinte die dann zu mir. Ich bin ihr also auf das Zimmer gefolgt, wo sie mir sogleich eine Line legte. Ich hatte nicht nachgefragt, um was für eine Droge es sich handelt. Für mich war es in diesem Moment klar, dass es Amphetamine handeln müsse. Ich habe dann auf dem Zimmer ein 0.33l Bier und noch eine weitere Line konsumiert. Zum Akt kam es aufgrund fehlender Libido meinerseits nicht, daher bat die Dame mich zwar höflich, aber bestimmt, dass Zimmer zu verlassen.

Daheim mit dem Fahrrad angekommen, stelle ich dann voller Panik fest, dass ich sowohl meinen Geldbeutel inkl. meiner Kreditkarten als auch mein Handy bei ihr vergessen hatte.

Da ich in diesem Moment der Fehleinschätzung unterlag, ich fühle mich fit und sicher genug ein Auto fahren zu können, verließ ich die Wohnung und stieg in meine Auto ein, um meine beiden Sachen ab zu holen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5,5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg, wurde ich direkt danach angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach dem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe, weiss ich heute, dass Cannabis bis zu 72h wirken kann. Früher bin ich davon ausgegangen, dass ich am nächsten Tag gefahrlos ein Fahrzeug steuern kann. Somit bin ich mindestens zwanzig mal unter dem Einfluss von Cannabis Auto gefahren.
Nach dem Konsum von Amphetamine, bin ich nie Auto gefahren.
Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Unter dem Einfluss von Cannabis habe ich damals keinen Konflikt gesehen, da ich davon ausgegangen war, dass ein sicheres Fahren am nächsten Tag gefahrlos möglich sei.
Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des Alkohols noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Unter dem Einfluss von Methamphetamin kommt es ähnlich wie bei Amphetamin zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es entsteht ein Gefühl der Unverwundbarkeit. Gefahren, Unfall- oder Entdeckungswahrscheinlichkeiten werden unterschätzt.
Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da Warnsignale des Körpers ausgeschalten werden. Die Wahrnehmung der Alkoholwirkung wird durch Methamphetamin stark vermindert.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung von Cannabis kann bis zu 72h anhalten. Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch bis zu 70h möglich.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis macht träge, man wird motivations- sowie antriebslos. Dauerhafter Konsum kann zu Depressionen und psychischen Krankheiten führen. Cannabisabhängigkeit kann soziale Vereinsamung sowie finanzielle Verarmung bedeuten.

Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich noch rascher als Amphetamine im Gehirn anreichert. Außerdem verursacht es, zumindest bei den ersten Einnahmen, weniger Sofort-Nebenwirkungen. So ist die Gefahr, häufiger und mehr zu konsumieren, hoch – und man entwickelt eine Toleranz. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Als ich zum ersten Mal Cannabis konsumiert hatte, wollte ich nicht der Außenseiter sein, nicht der „uncoole Junge vom Land“. Ich wollte dazu gehören, nicht isoliert sein von dieser Gemeinschaft. Ein Gefühl von Selbständigkeit hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, immerhin war ich zum ersten Male von zu Hause ausgezogen.
Während der Vorbereitungszeit zu den Klausuren gab es dann öfters Phasen, an denen ich gestresst war und nicht mehr wusste, wie ich die ganzen Themen bewältigen solle. Der Konsum von Cannabis hat mich diese Gedanken verdrängen lassen, in dem Moment war alles weit weg.
Diese Wahrnehmung das Cannabis hilft Stress vergessen machen zu können, hat sich dann im Laufe des Studiums so in mir manifestiert, dass es zu meiner angelernten Strategie wurde.

Amphetamine brachten mich dazu, aus meinem bürgerlichen „langweiligen“ Leben auszubrechen und die ganze Nacht hindurch feiern zu können. Ich sah kein Risiko, gelegentlich Amphetamine zu konsumieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich es immer kontrollieren könne.
Am Tag des Konsums von Methamphetamin fühlte ich mich innerlich ausgebrannt aufgrund von der vorangegangen Arbeitsbelastungen. Zudem plagten negative Gedanken ob meiner Leistungen mich. Ich fühlte mich nicht ausreichend Wertgeschätzt und Respektiert von meinen Vorgesetzten. Ich suchte an diesem Abend Anerkennung und Wertschätzung, die ich – so glaubte ich zumindest - bei einer käuflichen Dame fand.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Ich habe versucht, meiner Familie und Freunde, die keine Drogen konsumierten, meinen Konsum verheimlichen.
2002 ist dieses Vorhaben zum ersten Mal gescheitert, als ich im Straßenverkehr mit dem Auto meiner Mutter mit 1,59 Promille sowie Cannabiode im Blut auffällig wurde.
Danach ist mein familiäres Umfeld davon ausgegangen, dass ich meine Drogenproblematik im Griff habe. Dies war bis April 2019 der Fall. Im ersten Moment war es natürlich ein Schock für meine Eltern, heute kennen sie meine persönliche Hintergründe und unterstützen mich auf dem Weg in ein drogenfreies Leben (bei Heimatbesuchen wird z.B. kein Alkohol in meiner Abwesenheit getrunken).
Meine Kommilitonen sahen den Cannabiskonsum natürlich als unkritisch an. Ebenso meine Bekannte, mit denen die Abende verbracht hatte, an denen wir Cannabis konsumiert hatten. Hier konnte ich keine ernst gemeinte Kritik zu meinem Drogenkonsum erwarten.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Gründe für verstärkten Cannabiskonsum waren die Lernphasen während dem Studium in der Zeit vor den Klausuren. Ich bin damals davon ausgegangen, dass Cannabis mir hilft, abschalten und entspannen zu können.
Zu den Technogrossveranstaltungen habe immer lange darauf hin gefiebert. Daher wollte ich diese Nächte - und am besten den ganzen darauf folgenden Morgen noch – so lange es ging nutzen. Amphetamin schien mir ein probates Mittel dafür, meine Leistungsfähigkeit zu steigern und so das Maximum heraus zu holen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen damaligen Drogenkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Eine weitere große Hilfe ist mein bester Freund, der übrigens seit je her ein drogenfreies Leben führt. Er kennt meine Drogenvergangenheit und hat mir auch einige für mich neue Sichtweisen auf meine Persönlichkeit geben können.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation ein ganz wesentlicher Bestandteil für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte.
Wir hatten tief gehende Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.

Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut, welches ich in fahrlässigster Weise bei meiner Auffälligkeit auf das Spiel gesetzt habe.

Wir sind alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumspitzen mit Cannabis hatte ich immer dann, wenn Klausuren anstanden und ich mich in einer stressigen Lernvorbereitung fand. Cannabis gab mir das Gefühl, besser abschalten zu können.
Eine Konsumpause hatte ich dann von 2006 bis 2010.
Konsumspitzen mit Alkohol hatte ich erst während meiner Arbeitszeit. Durch ehrliche und schonungslose Reflexion des eigenen Konsumverhaltens muss ich heute sagen, der Konsum von Alkohol fand eine ähnliche Anwendung wie damals mit Cannabis und den Lernphasen.
In Phasen, in der ich eine hohe Arbeitsleistung zu erbringen hatte, war der Konsum von Alkohol besonders ausgeprägt. Wie Cannabis gab er mir das Gefühl, mein Stresslevel besser kontrollieren zu können und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, nur mit ihm abschalten zu können.
 
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Nosebone80

Benutzer
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich hatte die Vorstellung, abgehängt zu werden, weniger gesehen bzw. präsent zu sein auf Arbeit, wenn ich mein Arbeitspensum runter fahre. Aus diesem Grund suchte ich eine Möglichkeit, schnell, effektiv und auf „Knopfdruck“ abschalten zu können. Drogen gaben mir das Gefühl, genau dies mit ihrer Hilfe zu erreichen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder der Drogen jeglicher Art konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Das Unterbewusstsein erlernt Strategien, um bestimmte Situation bewältigen zu können. Dazu gehört auch der Konsum von Alkohol und Drogen in Zeiten, in denen man sich gestresst fühlt oder Zweifel hat.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress und Zweifel umzugehen.
Nach einem klärenden Gespräch mit meinem Vorgesetzten achten wir nun gemeinsam weitgehendst auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Dies war möglich, weil Aufgabenpakete, für die ich mit verantwortlich war, auf andere Kollegen gesplittet worden sind.
Das hat viel Druck von meinen Schultern genommen. Dieses Gespräch und Eingestehen, dass ich nicht alleine für das Wohlbefinden der Firma verantwortlich bin, hätte ich früher führen sollen.
Privat habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbys gefunden, die mir dabei helfen, einen körperlichen Ausgleich neben meiner Arbeit zu finden. Ich habe das Rennrad-fahren wieder für mich entdeckt und bin Teil einer Radgruppe, die sich wöchentlich zu gemeinsamen Ausfahrten trifft. Hieraus hat sich auch schon einen Freundschaft ergeben, die über das reine Rennradfahren hinaus geht.

Über meine Freundin ich auch zum „SUP“ paddeln gekommen. Wir haben bis jetzt schon viele Stunden auf dem Wasser gemeinsam verbringen können. Hierbei steht gar nicht so sehr das körperliche Training im Vordergrund, es ist für mich vielmehr ein tolles Gefühl, im Einklang mit sich und der Natur zu sein. Man muss sich auf sich und seine Bewegungen konzentrieren, um nicht in‘s Wasser zu fallen. Zusammen mit der Ruhe auf dem Wasser hilft mir das sehr zum abschalten und Gedanken zu ordnen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Für mich kommt zukünftig nur Abstinenz in Frage. Ich habe gelernt. Seitdem ich abstinent lebe, fühle ich mich geistig freier. Der unterbewusst angelernte Strategie, Drogen oder Alkohol zu konsumieren, wenn ich mich in einer fordernden Phase befinde, möchte ich zukünftig mit aktivem Handeln gegenübertreten. Ich konnte mir nun eingestehen, dass Ereignisse und Phasen in meinem Leben ein erhöhtes Suchtverlangen in mir auslösen. Habe ich zukünftig das Gefühl, ich schaffe es nicht diesem Suchtverlangen Herr zu werden, dann werde ich Gespräche mit meiner Freundin, Familie oder meinem besten Freund führen. Falls diese mir dann auch nicht mehr weiter helfen können, werde ich nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Das war noch in der Nacht meiner Auffälligkeit. Mir wurde klar, dass ich mein Leben so nicht mehr weiter führen möchte.
Entscheidend dafür war das Wissen, dass ich mich und vor allen anderen Dingen Unschuldige in Gefahr gebracht habe. Wenn etwas passiert wäre und unschuldig Beteiligte wäre verletzt oder gar getötet worden, wäre dies unverzeihlich für mich gewesen. Mir wurde bewusst, wie unverantwortlich mein handeln war.
Ein weiterer Punkt war die Einsicht, dass ich erneut meine Familie und Menschen, die mir nahe stehen, enttäuscht habe. Meine Familie und Freunde bedeuten mir alles. Sie erneut enttäuscht zu haben, hat mich damals schwer getroffen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Betracht. Zumal es nicht mehr zu meinem neuen Lebensentwurf passen würde. Ich will zukünftig achtsam und verantwortungsvoll durch das Leben gehen.
Es ist für niemanden einfach, Misserfolge zu verkraften. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Drogen haben damals die Probleme und Schwierigkeiten nur verdrängt. Es war einfach zu konsumieren, als sich damit auseinander zu setzen. Heute suche ich aktiv diese Auseinandersetzung.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Anfangs war es nicht einfach, mein angelerntes Konsummuster zu durchbrechen.
Mit der Zeit überwogen jedoch für mich die Vorteile. Ich habe gemerkt, dass ich mehr Energie besitze und wieder Freude an meinen Hobbys habe. Auch alte soziale Kontakte habe ich wieder gepflegt, die ich lange Zeit ignoriert hatte.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Geholfen haben mir meine Eltern und mein bester Freund. Seit Anfang Oktober 2019 ist meine neue Freundin eine große Stütze in meinem Leben.
Mein Vorgesetzter hat mir auch sehr geholfen, in dem er die Probleme ich offenkundig hatte, nicht als Lappalie ab tat, sondern aktiv mit mir nach Lösungen suchte. Dafür bin ihm sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Meine Familie und Freunde unterstützen mich ausnahmslos auf meinem neuen, nüchternen Lebensweg.
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass einige schon eine Veränderung an mir fest gestellt haben. Sie meinten „ich wirke nicht mehr so angespannt, ich bin insgesamt gelöster und lockerer geworden.“
Solche kleinen Dinge bestärken mich sehr, in meiner Entscheidung ein drogenfreies Leben künftig zu führen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe jeglichen Kontakt zu meinen Bekannten die Drogen konsumieren abgebrochen. Wobei ich diese Kontakte im Prinzip gar nicht abbrechen musste, denn es fand schlicht keine Kommunikation mehr statt. Auch das hier mir gezeigt, dass mein eingeschlagener Weg falsch war und das diese „Freundschaften“ nichts wert waren.
Auch habe ich keine Veranstaltungen mehr besucht, auf denen typischerweise Drogen konsumiert werden. Auch habe ich zukünftig nicht mehr vor, solche Arten von Veranstaltungen besuchen zu gehen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Drogen werden keinen Platz mehr in meinem Leben einnehmen. Auch nicht gelegentlicher Konsum. In meinem knapp 15 Monaten Abstinenz dachte ich anfangs, dass ich es locker schaffen würde, auf Alkohol und Drogen verzichten zu können. Im Laufe der Zeit wurde mir aber bewusst, das in Zeiten, in denen ein Suchtverlangen aufkam, ein Verzicht alles andere als locker zu schaffen ist. Allerdings bin ich sehr zuversichtlich, dass mir dies gelingen wird, da wissenschaftlich bewiesen ist, dass im ersten Jahr der Abstinenz die Rückfallgefahr am größten ist. Diese Zeitspanne habe ich bereits überwunden. Mir ist aber ebenso bewusst, dass die Rückfallgefahr nie gänzlich verschwinden wird, dies ist meinem Suchtgedächtnis geschuldet.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Außerdem werde ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten vermeiden und Veranstaltungen und Orte, wo Drogen konsumiert werden, nicht besuchen.
Des weiteren werde ich zukünftig Alkohol nur noch genussorientiert konsumieren. Dies bedeutet, dass ich Alkohol nur noch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Weihnachten konsumieren werde und dann auch nur maximal zwei 0.33l Bier.
Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass übermäßiger Alkoholkonsum ernsthafte Schwierigkeiten mit sich bringt. Ein Merksatz, den ich im Zuge meiner Aufarbeitung gelesen habe, lautet : “Alkohol Probleme macht, ist Alkohol das Problem“. Diesen Satz werde ich in meinem Leben nie mehr vergessen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Meinen positiven Lebenswandel, den ich seit meiner Auffälligkeit feststelle, möchte ich auf keinen Fall riskieren. Einen Rückfall schließe ich daher theoretisch aus. Sollte ich dennoch irgendwann wieder das Gefühl haben, meiner Probleme und Gefühle nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich an meine Familie und an meine Freunde wenden kann. Finde ich bei ihnen keine zufriedenstellende Hilfe, werde ich zukünftig nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe seit knapp 14,5 Monaten abstinent.

Des weiteren werde ich zukünftig Alkohol nur noch genussorientiert konsumieren. Dies bedeutet, dass ich Alkohol nur noch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Weihnachten konsumieren werde und dann auch nur maximal zwei 0.33l Bier.
Das heißt, ich werde auf der Hochzeit eines Freundes, bei der ich auch der Trauzeuge bin, dann zwei 0.33l Bier trinken. Daneben wird es dann noch eine Handvoll weiterer Anlässe in 2020 geben. Dabei möchte ich es aber belassen.
 

Nosebone80

Benutzer
Wenn deine Akte an das MPI verschickt ist, ist alles abgeglichen und ist auf einem relevanten Stand.

Hi Max,

wie gesagt: Im FAER finden sich keine Hinweise mehr zu den Vorfällen aus 2002 und 2010. Definitiv nicht.
Ich hatte und habe es so verstanden, dass gemäß dem Darmstädter Urteil sich nun diesbezüglich keine Hinweise mehr in der FS-Akte finden lassen dürfen. Weder in Form von Korrespondenz noch in Form von damaligen Strafbefehlen.

Dann verstehe ich diese Thematik und die Antwort von Falo dazu schlicht nicht.

Fakt ist, bei mir stehen die drin. Das bringt mich dann auch gleich zu einer wichtigen Frage: soll ich am Tag der MPU diese Vergehen angeben? Nach meinem bescheidenen Rechtsverständnis besteht ein Verwertungsverbot...möchte aber selbstredend nicht gleich den Gutachter verärgern mit einer Nichtnennung der früheren Straftaten.

Sry wenn ich mit dem Thema nerve...aber für mich ist das maximal verwirrend. :)

/edith/

Mist..hab gesehen, dass ich mit den Jahreszahlen bei Frage 2 durcheinander gekommen bis. Es muss so heißen:

Cannabis 2000, Amphetamin auf einer Technogrossveranstaltung 2011, Methamphetamin April 2019.

Ich habe mir alle möglichen Ereignisse wie Schulabschlüsse, Studium-beginn, Veranstaltungen etc.pp. notiert und bin da offensichtlich gehörig durcheinander gekommen. Fängt ja schon mal gut an!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nosebone80

Benutzer
Okay...ich war wohl so euphorisch, den FB bearbeitet zu haben, dass ich ihn ohne Korrekturlesen eingestellt habe. Dadurch haben sich einige Zahlen- und Buchstabendreher eingeschlichen, die teilweise den Sinn verdrehen bzw. das Ganze unleserlich machen.

Aus diesem Grund stelle ich ihn nochmal ein. Ich bitte das zu entschuldigen! :)
 
A

arcr11

Gast
Moin,

Ich hatte und habe es so verstanden, dass gemäß dem Darmstädter Urteil sich nun diesbezüglich keine Hinweise mehr in der FS-Akte finden lassen dürfen. Weder in Form von Korrespondenz noch in Form von damaligen Strafbefehlen.

War bei mir genau dasselbe. Nur weil es im faer nicht steht, heißt es noch lange nicht, daß es nicht mehr in der Akte steht. Wieso weshalb warum, keine Ahnung.

Und ja, ich wurde auch nach Dingen befragt, die im faer lange raus waren. Die Fsst Akte ist da nun mal was anderes,sas sagte ich anderswo auch schon.
Es wurde zb auch nach einträgen im Führungszeugnis gefragt, die aus meiner sich irrelevant waren.
Aber - sie dienten schlicht dazu, das sich der GA ein Bild von mir machen konnte. Da ich vorher in die Akte gesehen habe, wusste ich was drin steht ( wusste ich auch so) und war vorbereitet.

Wirst du danach gefragt, solltest du in jedem Fall wissen, was an diesem Datum vorgefallen ist. Die Fragen werden kommen, sofern der ga dies als relevant sieht ( das ist nur meine Theorie, aber aus meiner Sicht dient das ganze tatsächlich nur dazu, sich ein gesamt Bild zu machen. Es geht schließlich darum heraus zu finden, ob du aus deinen Fehlern gelernt hast für die Zukunft).
 

Nosebone80

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis 2000, Amphetamin auf einer Technogrossveranstaltung 2011, Methamphetamin April 2019.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings bliebt dieser Rausch beim ersten Konsum aus.

Zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren hatten wir dann eine fünfköpfige Lerngruppe gebildet. Zwei davon konsumierten zu diesem Zeitpunkt regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ einer mehrstündigen Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Die Wirkung war dieses mal eine andere – ich fühlte mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war im Rauschzustand verflogen. Dieses Konsummuster – Cannabis rauchen als eine Art Belohnung für eine für mich geistig fordernde Tätigkeit – führte ich bis zum Ende des Studiums 2006 fort.

Zwischen 2006 und 2010 habe ich dann nicht mehr konsumiert.

2010 bin ich dann nach Mannheim gezogen. Dort habe ich angefangen, unregelmäßig Cannabis zu konsumieren. Rückblickend betrachtet bis zu drei mal im Monat, wenn ich mich mit Bekannten zu Hause zu gemeinsamen Fußballabenden am TV getroffen habe.

Das erste mal Amphetamin habe ich auf der Time Warp 2011 (Technogrossveranstaltung) konsumiert.

2012 bis 2019 (außer 2014)) habe ich weitere Male am Tag dieser Veranstaltung Amphetamine konsumiert. Des weiteren haben ich drei mal auf einer privaten Abenden sowie auf einem JGS-Abschied Amphetamine konsumiert. In Summe also knapp ein Dutzend mal.

Das erste Mal Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Der Konsum von Cannabis fand ohne Alkohol statt, hingegen von Amphetamin war stets ein Alkoholkonsum voraus gegangen.
Zu dem Zeitpunkt als ich Methamphetamin konsumiert hatte, hatte ich ebenfalls Alkohol zuvor konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

In den Wochen vor meiner Auffälligkeit im April 2019 habe ich durchschnittlich bis zu achtzehn 0,33l Bier pro Woche getrunken, jedoch nicht auf einmal, sondern verteilt auf durchschnittlich drei Abenden.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke morgens eine Tasse Kaffee, gelegentlich sind es auch zwei.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ich habe bereits während dem Studium festgestellt, dass Cannabis – neben der vermeintlich entspannenden Wirkung – mich teilnahmslos und träge macht. Die Kommunikation mit den Anwesenden beschränkte sich dann nur noch auf ein Minimum. Tabak (Zigaretten) habe ich schon immer gemieden. Daher hatte ich beim Konsum von Cannabis oft mit heftigen Hustattacken zu kämpfen, die ich als sehr unangenehm empfand.

Auch bemerkte ich sehr oft, dass der Schlaf nach dem Konsum von Cannabis ein anderer war. Meist hatte ich traumlose und unruhige Nächte wenn ein Konsum voraus gegangen war. Die Konsequenz war, dass ich am nächsten Morgen unausgeschlafen und damit unausgeruht und zerfahren war. Dies stand dann im direkten Widerspruch zu den folgenden Lerneinheiten während des Studiums am nächsten Tag, da ich wieder voll konzentriert und bei der Sache sein musste, was mir aber dann in diesen Momenten schwer fiel.

Nach dem Konsum von Amphetamin war dieses Verhalten noch extremer. Da der Konsum meist an einem Samstag statt gefunden hatte und ich mir den Montag nach der Time Warp immer frei nahm, dachte ich, ein Tag sei ausreichend, um wieder nüchtern und klar im Kopf zu werden. Ein gefährlicher Trugschluss, denn selbst Tage nach dem Konsum muss ich mir heute eingestehen, war meine volle körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit nicht erreicht. An den Tagen nach dem Konsum war ich innerlich wie ausgebrannt und gereizt gegenüber meiner Umwelt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja. Ich habe die negativen Folgen durch Cannabois verharmlost bzw. deren Tragweite unterschätzt. Der vermeintliche Vorteil des Entspannt -seins nach einem Joint überwog für mich der Tatsache, dass ich am nächsten Tag unausgeruht und nicht voll leistungsfähig war.

Die erhöhte Leistungsfähigkeit und die stimulierende Wirkung durch Amphetamin nahm ich auf den Technoveranstaltungen in Kauf. Auch wenn die darauf folgenden Tage durch innerliche Unruhe und Gereiztheit geprägt waren.

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deswegen kann ich zu darauf zu weiteren negativen Folgen keine Aussage machen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

1,58 Promille sowie 241ng/ml Methamphetamin

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe in der Woche zuvor Alkohol konsumiert. Der letzte Konsum von Alkohol fand an dem Samstag davor statt. Es waren an diesem Abend bis zu sechs 0,33l Bier. Am darauf folgenden Sonntag habe ich nochmal zwei 0,33l Bier getrunken.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen acht 0.33l Bier sowie zwei Schnaps voraus.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Rückblickend betrachtet war die Auffälligkeit im April 2019 die Summe meiner ungenügenden Bewältigung von Stress und Frustration, die sich in den Monaten zuvor in mir aufgebaut hatten

Ich bin in der technischen Entwicklung in der Automobilbranche tätig, genauer gesagt als technischer Projektleiter. Hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck bestimmt oft meinen Arbeitsalltag. Da ich eine leistungsorientierte Person bin, gab es Phasen, in der ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um den Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Auch rechnete ich mir durch das positive Feedback und die Wertschätzung auf der Arbeit, die ich ja auch regelmäßig von meinen Vorgesetzten erhielt, bessere Karrierechancen aus.

Da wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer mehrmonatige Akqusiephase befanden und dieses Projekt für die Firma sehr wichtig war, hatte ich streckenweise Wochen, in denen ich bis zu 60h gearbeitet hatte. Die Wochen vor der Auffälligkeit war eine solche Phase, die mich an meine persönliche Belastbarkeitsgrenze gebracht hatte.

Anfang April hatte ich mich zudem intern auf eine Teamleiterposition beworben, auf die ich mir gute Chancen ausgerechnet hatte. Diese Hoffnung wurde Mitte April jäh zerstört, als mir gesagt wurde, dass ein jüngerer Kollege für diese Stelle bedacht worden ist. Man sagte mir zwar auch, es sei eine Millimeterentscheidung gewesen, an dieser Entscheidung hatte ich aber zu dieser Zeit schwer zu schlucken. Ich sah meine Leistungsbereitschaft, die ich über Jahre erbracht hatte, in Frage gestellt. Wo war die Wertschätzung und der Respekt gegenüber meinen bisherigen Arbeitsleistungen gegenüber mir geblieben? Habe ich Fehler gemacht? Wenn ja, was für Fehler?

An dem Abend, mit Sicherheit auch bedingt durch den Einfluss von Alkohol, stellte ich mir genau diese Fragen. Ich fühlte mich nicht ausreichend wertgeschätzt und ab einem gewissen Zeitpunkt einsam. Aus diesem Grund bin ich dann Abends in das örtliche Rotlichtmilieu gefahren, um nach Zerstreuung und Ablenkung zu suchen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die dort mit ihrem Auto gestanden hatten. Direkt darauf wurde ich angehalten und kontrolliert.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Mit dem Fahrrad bin ich von meiner Wohnung zum Rotlichtmilieu gefahren und dort direkt in eine Bar. Nach dem ich die Bar betreten hatte, kam ich szenetypisch schnell mit einer jungen Dame in das Gespräch. Sie bemerkte rasch, dass mich etwas bedrückte. Sie hätte da etwas, was meine Stimmung steigen würde, meinte sie dann zu mir. Ich bin ihr also auf das Zimmer gefolgt, wo sie mir sogleich eine Line legte. Ich hatte nicht nachgefragt, um was für eine Droge es sich handelt. Für mich war es in diesem Moment klar, dass es Amphetamine handeln müsse. Ich habe dann auf dem Zimmer ein 0.33l Bier und noch eine weitere Line konsumiert. Zum Akt kam es aufgrund fehlender Libido meinerseits nicht, daher bat die Dame mich zwar höflich, aber bestimmt, dass Zimmer zu verlassen.

Daheim mit dem Fahrrad angekommen, stelle ich dann voller Panik fest, dass ich sowohl meinen Geldbeutel inkl. meiner Kreditkarten als auch mein Handy bei ihr vergessen hatte.

Da ich in diesem Moment der Fehleinschätzung unterlag, ich fühle mich fit und sicher genug ein Auto fahren zu können, verließ ich die Wohnung und stieg in meine Auto ein, um meine beiden Sachen ab zu holen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5,5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg, wurde ich direkt danach angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach dem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe, weiß ich heute, dass Cannabis bis zu 72h wirken kann. Früher bin ich davon ausgegangen, dass ich am nächsten Tag gefahrlos ein Fahrzeug steuern kann. Somit bin ich mindestens zwanzig mal unter dem Einfluss von Cannabis Auto gefahren.
Nach dem Konsum von Amphetamine, bin ich nie Auto gefahren.
Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Unter dem Einfluss von Cannabis habe ich damals keinen Konflikt gesehen, da ich davon ausgegangen war, dass ein sicheres Fahren am nächsten Tag gefahrlos möglich sei.
Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des Alkohols noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Unter dem Einfluss von Methamphetamin kommt es ähnlich wie bei Amphetamin zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es entsteht ein Gefühl der Unverwundbarkeit. Gefahren, Unfall- oder Entdeckungswahrscheinlichkeiten werden unterschätzt.
Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da Warnsignale des Körpers ausgeschalten werden. Die Wahrnehmung der Alkoholwirkung wird durch Methamphetamin stark vermindert.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung von Cannabis kann bis zu 72h anhalten. Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch bis zu 70h möglich.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis macht träge, man wird motivations- sowie antriebslos. Dauerhafter Konsum kann zu Depressionen und psychischen Krankheiten führen. Cannabisabhängigkeit kann soziale Vereinsamung sowie finanzielle Verarmung bedeuten.

Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich noch rascher als Amphetamine im Gehirn anreichert. Außerdem verursacht es, zumindest bei den ersten Einnahmen, weniger Sofort-Nebenwirkungen. So ist die Gefahr, häufiger und mehr zu konsumieren, hoch – und man entwickelt eine Toleranz. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Als ich zum ersten Mal Cannabis konsumiert hatte, wollte ich nicht der Außenseiter sein, nicht der „uncoole Junge vom Land“. Ich wollte dazu gehören, nicht isoliert von dieser Gemeinschaft sein. Ein Gefühl von Selbständigkeit hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, immerhin war ich zum ersten Male von zu Hause ausgezogen.
Während der Vorbereitungszeit zu den Klausuren gab es dann öfters Phasen, an denen ich gestresst war und nicht mehr wusste, wie ich die ganzen Themen bewältigen solle. Der Konsum von Cannabis hat mich diese Gedanken verdrängen lassen, in dem Moment war alles weit weg.
Diese Wahrnehmung das Cannabis hilft Stress vergessen machen zu können, hat sich dann im Laufe des Studiums so in mir manifestiert, dass es zu meiner angelernten Strategie wurde.

Amphetamine brachten mich dazu, aus meinem bürgerlichen „langweiligen“ Leben auszubrechen und die ganze Nacht hindurch feiern zu können. Ich sah kein Risiko, gelegentlich Amphetamine zu konsumieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich es immer kontrollieren könne.
Am Tag des Konsums von Methamphetamin fühlte ich mich innerlich ausgebrannt aufgrund von der vorangegangen Arbeitsbelastungen. Zudem plagten mich negative Gedanken ob meiner erbrachten Arbeitsleistungen. Ich fühlte mich nicht ausreichend Wertgeschätzt und Respektiert von meinen Vorgesetzten. Ich suchte an diesem Abend Anerkennung und Wertschätzung, die ich – so meine Annahme zumindest - bei einer käuflichen Dame zu finden glaubte.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Ich habe versucht, meiner Familie und Freunde, die keine Drogen konsumierten, meinen Konsum verheimlichen.
2002 ist dieses Vorhaben zum ersten Mal gescheitert, als ich im Straßenverkehr mit dem Auto meiner Mutter mit 1,59 Promille sowie Cannabiode im Blut auffällig wurde.
Danach ist mein familiäres Umfeld davon ausgegangen, dass ich meine Drogenproblematik im Griff habe. Dies war bis April 2019 der Fall. Im ersten Moment war es natürlich ein Schock für meine Eltern, heute kennen sie meine persönliche Hintergründe und unterstützen mich auf dem Weg in ein drogenfreies Leben (bei Heimatbesuchen wird z.B. kein Alkohol in meiner Anwesenheit getrunken).
Meine Kommilitonen sahen den Cannabiskonsum natürlich als unkritisch an. Ebenso meine Bekannte, mit denen ich die Abende zw. 2010 und 2019 verbracht hatte, an denen wir Cannabis konsumiert hatten. Hier konnte ich keine ernst gemeinte Kritik zu meinem Drogenkonsum erwarten.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Gründe für verstärkten Cannabiskonsum waren die Lernphasen während dem Studium in der Zeit vor den Klausuren. Ich bin damals davon ausgegangen, dass Cannabis mir hilft, abschalten und entspannen zu können.
Zu den Technogrossveranstaltungen habe immer lange darauf hin gefiebert. Daher wollte ich diese Nächte - und am besten den ganzen darauf folgenden Morgen noch – so lange es ging nutzen. Amphetamin schien mir ein probates Mittel dafür, meine Leistungsfähigkeit zu steigern und so das Maximum an diesen Veranstaltungen heraus zu holen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen damaligen Drogenkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Eine weitere große Hilfe ist mein bester Freund, der übrigens seit je her ein drogenfreies Leben führt. Er kennt meine Drogenvergangenheit und hat mir auch einige für mich neue Sichtweisen auf meine Persönlichkeit geben können.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation ein ganz wesentlicher Bestandteil für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte.
Wir hatten tiefgründige Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.

Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut, welches ich in fahrlässigster Weise bei meiner Auffälligkeit in Kauf nahm.

Wir sind alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumspitzen mit Cannabis hatte ich immer dann, wenn Klausuren anstanden und ich mich in einer stressigen Lernvorbereitung fand. Cannabis gab mir das Gefühl, besser abschalten zu können.
Eine Konsumpause hatte ich dann von 2006 bis 2010.
Konsumspitzen mit Alkohol hatte ich erst während meiner Arbeitszeit. Durch ehrliche und schonungslose Reflexion des eigenen Konsumverhaltens muss ich heute sagen, der Konsum von Alkohol fand eine ähnliche Anwendung wie damals mit Cannabis und den Lernphasen.
In Phasen, in der ich eine hohe Arbeitsleistung zu erbringen hatte, war der Konsum von Alkohol besonders ausgeprägt. Wie Cannabis gab er mir das Gefühl, mein Stresslevel besser kontrollieren zu können und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, nur mit ihm besser abschalten zu können.
 

Nosebone80

Benutzer
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich hatte die Vorstellung, abgehängt zu werden, weniger gesehen bzw. präsent zu sein auf Arbeit, wenn ich mein Arbeitspensum runter fahre. Aus diesem Grund suchte ich eine Möglichkeit, schnell, effektiv und auf „Knopfdruck“ abschalten zu können. Drogen gaben mir das Gefühl, genau dies zu erreichen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder der Drogen konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Das Unterbewusstsein erlernt Strategien, um bestimmte Situation bewältigen zu können. Dazu gehört auch der Konsum von Alkohol.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress und Zweifel umzugehen.
Nach einem klärenden Gespräch mit meinem Vorgesetzten achten wir nun gemeinsam weitgehendst auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Dies war möglich, weil Aufgabenpakete, für die ich verantwortlich war, auf andere Kollegen gesplittet worden sind.
Das hat viel Druck von meinen Schultern genommen. Dieses Gespräch und Eingestehen, dass ich nicht alleine für das Wohlbefinden der Firma verantwortlich bin, hätte ich früher führen sollen.
Privat habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbys gefunden, die mir dabei helfen, einen körperlichen Ausgleich neben meiner Arbeit zu finden. Ich habe das Rennrad-fahren wieder für mich entdeckt und bin Teil einer Trainingsgruppe, die sich wöchentlich zu gemeinsamen Ausfahrten trifft. Hieraus hat sich auch schon einen Freundschaft ergeben, die über das reine Rennradfahren hinaus geht.

Über meine Freundin ich auch zum „SUP“ paddeln gekommen. Wir haben bis jetzt schon viele Stunden auf dem Wasser gemeinsam verbringen können. Hierbei steht gar nicht so sehr das körperliche Training im Vordergrund, es ist für mich vielmehr ein tolles Gefühl, im Einklang mit sich und der Natur zu sein. Man muss sich auf sich und seine Bewegungen konzentrieren, um nicht in‘s Wasser zu fallen. Zusammen mit der Ruhe auf dem Wasser hilft mir das sehr zum abschalten und Gedanken ordnen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Für mich kommt zukünftig nur Abstinenz in Frage. Ich habe gelernt. Seitdem ich abstinent lebe, fühle ich mich geistig freier. Der unterbewusst angelernte Strategie, Drogen oder Alkohol zu konsumieren, wenn ich mich in einer fordernden Phase befinde, möchte ich zukünftig mit neuen Stratgien gegenübertreten. Ich kann mir nun eingestehen, dass Ereignisse und Phasen in meinem Leben ein erhöhtes Suchtverlangen in mir auslösen. Dieses Wissen hilft mir, Signale frühzeitig zu erkennen. Habe ich zukünftig das Gefühl, ich schaffe es nicht, diesem Suchtverlangen Herr zu werden, dann werde ich Gespräche mit meiner Freundin, Familie oder meinem besten Freund führen. Falls diese mir dann auch nicht mehr weiter helfen können, werde ich nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Das war noch in der Nacht meiner Auffälligkeit. Mir wurde klar, dass ich mein Leben so nicht mehr weiter führen möchte.
Entscheidend dafür war das Wissen, dass ich mich und vor allen anderen Dingen Unschuldige in Gefahr gebracht habe. Wenn etwas passiert wäre und unschuldig Beteiligte wäre verletzt oder gar getötet worden, wäre dies unverzeihlich für mich gewesen. Mir wurde bewusst, wie unverantwortlich mein handeln war.
Ein weiterer Punkt war die Einsicht, dass ich erneut meine Familie und Menschen, die mir nahe stehen, enttäuscht habe. Meine Familie und Freunde bedeuten mir alles. Sie erneut enttäuscht zu haben, hat mich damals schwer getroffen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Betracht. Zumal es nicht mehr zu meinem neuen Lebensentwurf passen würde. Ich will zukünftig achtsam und verantwortungsvoll mein Leben leben.
Es ist für niemanden einfach, Misserfolge zu verkraften. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Drogen haben damals die Probleme und Schwierigkeiten nur verdrängt. Es war einfacher zu konsumieren, als sich damit auseinander zu setzen. Heute suche ich aktiv diese Auseinandersetzung.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Anfangs war es nicht einfach, mein angelerntes Konsummuster zu durchbrechen.
Mit der Zeit überwogen jedoch für mich die Vorteile einer Abstinenz. Ich habe gemerkt, dass ich mehr Energie besitze und wieder Freude an meinen Hobbys habe. Auch alte soziale Kontakte habe ich wieder gepflegt, die ich lange Zeit vernachlässigt hatte.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Geholfen haben mir meine Eltern und mein bester Freund. Seit Anfang Oktober 2019 ist meine neue Freundin eine große Stütze in meinem Leben.
Mein Vorgesetzter hat mir auch sehr geholfen, in dem er die Probleme ich offenkundig hatte, nicht als Lappalie ab tat, sondern aktiv mit mir nach Lösungen suchte. Dafür bin ihm sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Meine Familie und Freunde unterstützen mich ausnahmslos auf meinem neuen, nüchternen Lebensweg.
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass einige schon eine Veränderung an mir fest gestellt haben. Sie meinten „ich wirke nicht mehr so angespannt, ich bin insgesamt gelöster und lockerer geworden.“
Solche kleinen Dinge bestärken mich sehr in meiner Entscheidung, künftig ein drogenfreies Leben zu führen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe jeglichen Kontakt zu meinen Bekannten die Drogen konsumieren abgebrochen. Wobei ich diese Kontakte im Prinzip gar nicht abbrechen musste, denn es fand schlicht keine Kommunikation mehr statt. Auch das hier mir gezeigt, dass mein damals eingeschlagener Weg falsch war und das diese „Freundschaften“ nichts wert waren.
Auch habe ich keine Veranstaltungen mehr besucht, auf denen typischerweise Drogen konsumiert werden. Auch habe ich zukünftig nicht mehr vor, solche Arten von Veranstaltungen besuchen zu gehen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Drogen werden keinen Platz mehr in meinem Leben einnehmen. Auch kein gelegentlicher Konsum. In meinem knapp 15 Monaten Abstinenz dachte ich anfangs, dass ich es locker schaffen würde, auf Alkohol und Drogen zu verzichten. Im Laufe der Zeit wurde mir aber bewusst, das in Zeiten, in denen ein Suchtverlangen aufkam, ein Verzicht alles andere als locker zu schaffen ist. Allerdings bin ich sehr zuversichtlich, dass mir dies gelingen wird, da wissenschaftlich bewiesen ist, dass im ersten Jahr der Abstinenz die Rückfallgefahr am größten ist. Diese Zeitspanne habe ich überwunden. Mir ist aber ebenso bewusst, dass die Rückfallgefahr nie gänzlich verschwinden wird, dies ist meinem Suchtgedächtnis geschuldet.
Dennoch blicke ich sehr optimistisch in meine drogenfreie Zukunft.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Außerdem werde ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten vermeiden und Veranstaltungen und Orte, wo Drogen konsumiert werden, meiden.
Des weiteren werde ich zukünftig Alkohol nur noch genussorientiert konsumieren. Dies bedeutet, dass ich Alkohol nur noch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Geburtstage oder Weihnachten konsumieren werde und dann auch nur maximal zwei 0,33l Bier.
Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass übermäßiger Alkoholkonsum ernsthafte Schwierigkeiten mit sich bringt. Ein Merksatz, den ich im Zuge meiner Aufarbeitung gelesen habe, lautet : “Wenn Alkohol Probleme macht, ist Alkohol das Problem“. Diesen Satz werde ich in meinem Leben nie mehr vergessen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Meinen positiven Lebenswandel, den ich seit meiner Auffälligkeit feststelle, möchte ich auf keinen Fall riskieren. Einen Rückfall schließe ich daher theoretisch aus. Sollte ich dennoch irgendwann wieder das Gefühl haben, meiner Probleme und Gefühle nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich an meine Familie und an meine Freunde wenden kann. Finde ich bei ihnen keine zufriedenstellende Hilfe, werde ich zukünftig nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe seit knapp 14,5 Monaten abstinent.
 

Nosebone80

Benutzer
Moin,



War bei mir genau dasselbe. Nur weil es im faer nicht steht, heißt es noch lange nicht, daß es nicht mehr in der Akte steht. Wieso weshalb warum, keine Ahnung.

Und ja, ich wurde auch nach Dingen befragt, die im faer lange raus waren. Die Fsst Akte ist da nun mal was anderes,sas sagte ich anderswo auch schon.
Es wurde zb auch nach einträgen im Führungszeugnis gefragt, die aus meiner sich irrelevant waren.
Aber - sie dienten schlicht dazu, das sich der GA ein Bild von mir machen konnte. Da ich vorher in die Akte gesehen habe, wusste ich was drin steht ( wusste ich auch so) und war vorbereitet.

Wirst du danach gefragt, solltest du in jedem Fall wissen, was an diesem Datum vorgefallen ist. Die Fragen werden kommen, sofern der ga dies als relevant sieht ( das ist nur meine Theorie, aber aus meiner Sicht dient das ganze tatsächlich nur dazu, sich ein gesamt Bild zu machen. Es geht schließlich darum heraus zu finden, ob du aus deinen Fehlern gelernt hast für die Zukunft).

Ja, okay. Das ist schon mal gut zu wissen, dass ich da nicht der einige bin, der das ähnlich verwirrend sieht wie ich.
Danke dir für die Info. Beruhigt mich jetzt auf eine Gewisse Weise. :)
Wie gesagt....ich will ja nur, dass alles seine Richtigkeit hat.
 
A

arcr11

Gast
Ja, okay. Das ist schon mal gut zu wissen, dass ich da nicht der einige bin, der das ähnlich verwirrend sieht wie ich.
Danke dir für die Info. Beruhigt mich jetzt auf eine Gewisse Weise. :)
Wie gesagt....ich will ja nur, dass alles seine Richtigkeit hat.
Verwirrt hat mich das nicht. Muss auch sagen, daß mich das gar nicht gejuckt hat ehrlich gesagt. Ich wusste es kann danach gefragt werden, bin die Punkte zuhause durch gegangen und gut war.

Wichtig ist eben, vorher in die Akte zu sehen und sich alles aufzuschreiben oder zu merken. Geht ja im Anschluss nicht drum, dir Vorwürfe zu machen.
Es kann in etwa so ablaufen :
Herr xy, was war denn da am x.xx.xxxx los?
Und weshalb kam es dazu?
Was hatten sie anders machen können?
Was haben Sie daraus gelernt?
( im Falle weiterer Taten)
Weshalb war diese Sache damals keine Warnung für sie?

So oder so ähnlich kann ein fragen Blick zu den altlasten aussehen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hi Max,

wie gesagt: Im FAER finden sich keine Hinweise mehr zu den Vorfällen aus 2002 und 2010. Definitiv nicht.
Ich hatte und habe es so verstanden, dass gemäß dem Darmstädter Urteil sich nun diesbezüglich keine Hinweise mehr in der FS-Akte finden lassen dürfen. Weder in Form von Korrespondenz noch in Form von damaligen Strafbefehlen.
Ich hatte damals auch Vermerke, die nicht mehr relevant sind, in meiner Akte. Diese hatten allerdings lediglich ein Aktenzeichen und waren nicht mehr verwertbar. Bei der MPU kam keine einzige Frage dazu, laut Begutachtungsleitlinien ist dieses verboten.
 
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