Antrag auf Neuerteilung der Fahrererlaubnis - nicht einhaltbare Frist und Einwilligung Gutachten an FST rechtens?

Nosebone80

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So...kurz vorneweg etwas: Ich habe mich nun ausschließlich auf euer Anraten hin auf meine ursprüngliche Fragestellung "Kann der/die Betroffene trotz Hinweise auf Drogenmissbrauch ein Kraftfahrzeug sichern führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass der/die Betroffene ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderen psychoaktiven Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird?" sowie mein Tatvorwurf, nämlich "241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol" konzentriert.

Kein sinnieren mehr über getilgte Eintragungen oder ausschweifen auf andere Suchtstoffe, die ich zwar konsumiert habe, mir aber nicht vorgeworfen werden.

Dadurch ist der FB natürlich um eine ganze Ecke kürzer geworden. :)

Ich bin seher gespannt, wie eure Meinung nun dazu ist!

@Max
Hiermit angefunkt! :D
 

Nosebone80

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis habe ich zum ersten mal 2000 während dem Studiums konsumiert, Methamphetamin zum ersten Mal bei meiner Auffälligkeit im April 2019.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings bliebt dieser Rausch beim ersten Konsum aus.

Zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren hatten wir dann eine mehr-köpfige Lerngruppe gebildet. Zwei davon konsumierten zu diesem Zeitpunkt regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ nach einer intensiven Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Dieses mal fühlte ich mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war gedämpfter, nicht mehr so stark präsent.

Zum ersten Mal Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Alkohol habe ich ausser bei meiner Auffälligkeit nie mit Drogen gemeinsam konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol habe ich zu besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern oder an Silvester getrunken. In etwa drei bis vier 0,33l Bier und 1-2 Schnaps.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke morgens zwei Tassen Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

An dem Tag nach dem Konsum von dem Methamphetamin fühlte ich mich geistig und körperlich sehr ausgezehrt und schlapp. Auch merkte ich, wie gereizt ich war. Dieser Zustand hielt mehrere Tage an. Für mich war das eine sehr unangenehme Erfahrung und ich war froh, als mein Zustand sich langsam wieder gebessert hatte.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deshalb kann ich zu weiteren negativen Folgen nach dem Konsum von Methamphetamin keine Angaben machen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol.

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich keine Drogen konsumiert.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen sechs 0,5l Bier sowie zwei Schnaps voraus.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Rückblickend betrachtet war die Auffälligkeit im April 2019 die Summe meiner ungenügenden Bewältigung von Stress und Frustration, die sich in den Monaten zuvor in mir aufgestaut hatten

Ich bin in der technischen Entwicklung in der Automobilbranche tätig, genauer gesagt als technischer Teilprojektleiter. Hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck bestimmen oft meinen Arbeitsalltag. Da ich eine leistungsorientierte Person bin, gab es Phasen, in denen ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um dem Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Auch rechnete ich mir durch das positive Feedback und die Wertschätzung auf der Arbeit, die ich ja auch regelmäßig von meinen Vorgesetzten und Kollegen erhielt, bessere Karrierechancen aus.

Da wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer mehrmonatige Akqusiephase befanden und dieses Projekt für die Firma sehr wichtig war, hatte ich streckenweise Wochen, in denen ich bis zu 60h gearbeitet hatte. Die Wochen vor der Auffälligkeit war eine solche Phase, die mich an meine persönliche Belastbarkeitsgrenze gebracht hatte.

Anfang April hatte ich mich zudem intern auf eine Teamleiterposition beworben, auf die ich mir aufgrund meiner guten Arbeitsleistungen Chancen ausgerechnet hatte. Diese Hoffnung wurde am Tag der Auffälligkeit dann jäh zerstört, als mir gesagt wurde, dass ein jüngerer Kollege für diese Stelle bedacht worden sei. Man sagte mir zwar auch, es sei eine Millimeterentscheidung gewesen, diese Entscheidung akzeptieren konnte ich aber nicht. Ich sah meine Leistungsbereitschaft, die ich über fast 10 Jahre erbracht hatte, in Frage gestellt. Wo war die Wertschätzung und der Respekt gegenüber meinen bisherigen Arbeitsleistungen geblieben? Und habe ich wirklich alles gegeben, was ich geben konnte? War das am Ende immer noch zu wenig gewesen?

Diese Fragen ließen mich immer mehr an mir selbst zweifeln und ich merkte, wie ich immer mehr mit mir unzufriedener wurde. Ich begann dann nach Feierabend mir daheim ein Bier aufzumachen, aus dem schließlich ein zweites und ein drittes wurde und ich beschloss irgendwann in die Stadt zu fahren, um dort Ablenkung und Zerstreuung zu suchen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die dort mit ihrem Auto gestanden hatten. Direkt darauf wurde ich angehalten und kontrolliert.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Als ich nach meinem Besuch in der Stadt wieder mit dem Fahrrad daheim angekommen war, stellte ich voller Panik fest, dass ich in der Örtlichkeit, in der ich das Methamphetamin konsumiert hatte, meinen Geldbeutel als auch mein Handy vergessen hatte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg, wurde ich direkt nach dem Verlassen des Parkplatzes angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des vorausgegangenen Alkoholkonsums noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren. Ich war so von mir überzeugt, dass ich das Risiko vollkommen ausgeblendet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Durch den Konsum von Methamphetamin werden körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet. Das Gehirn setzt Adrenalin frei, dadurch wird das körperliche Warnsystem ausgeschaltet. Es kommt dann zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es kommt auch zu licht-starre Pupillen, Lichtüberflutung bei Helligkeit und fehlende Helladaptation Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da die Wahrnehmung der Alkoholwirkung wird durch Methamphetamin stark vermindert.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch mehrere Tage möglich.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich sehr rasch im Gehirn anreichert. Es besteht die Gefahr einer raschen Toleranzbildung und man will häufiger und mehr konsumieren. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Am Tag des Konsums von Methamphetamin fühlte ich mich innerlich ausgebrannt aufgrund von der vorangegangen Arbeitsbelastungen. Zudem plagten mich negative Gedanken ob meiner erbrachten Arbeitsleistungen. Ich fühlte mich nicht ausreichend Wertgeschätzt und Respektiert von meinen Vorgesetzten. Ich suchte an diesem Abend Anerkennung und Wertschätzung, die ich – so meine Annahme zumindest - im Rotlichtmilieu zu finden glaubte.

Der übermäßige Alkoholkonsum, der dem Methamphetamin vorausgegangen war, ließ meine Hemmschwelle sinken und begünstigte die Situation, Methamphetamin zu konsumieren.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gar nicht, da ich den Abend erst alleine und später mit Personen verbracht habe, die mir bis dato unbekannt waren und mit denen ich danach nichts mehr zu tun hatte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ich habe Methamphetamin einmalig konsumiert. Demnach können es keine weiteren Ereignisse in meinem Leben geben, die Gründe für einen verstärkten Konsum gewesen sein könnten.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen einmaligen Methamphetaminkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich zudem in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation eine ganz wesentliche Grundlage für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte und meine Gründe für den Konsum an diesem Abend.
Wir hatten tiefgründige Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.
Des weiteren habe ich Hilfe in Online-Foren in Anspruch genommen, sowie die Suchtfibel gelesen. Auch hatte ich gute Gespräche mit meinem besten Freund, der mir auch neue Sichtweisen geben konnte.

Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut. Bei meiner Auffälligkeit habe ich mich und und vor allen Dingen unbeteiligte Menschen in große Gefahr gebracht. Wir sind aber alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Da ich Methamphetamin einmalig konsumiert habe, kann es keine Konsumpausen oder -spitzen geben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

An dem Abend wollte ich durch den Konsum nicht abschalten, ich wollte vielmehr verdrängen, das Selbstzweifel mich plagten und ich unzufrieden mit meiner damaligen Situation war.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, ist gefährdet abhängig zu werden. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Probleme zu verdrängen, kann man in eine Abwärtsspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

Methamphetamin sticht hierbei besonders heraus, da die Droge ein extrem hohes Suchtporental bietet. Bereits einmaliger Konsum kann zu einer dauerhaften Drogenabhängigkeitführen.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress und Zweifel umzugehen.
Nach einem klärenden Gespräch mit meinem Vorgesetzten achten wir nun gemeinsam auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Selbstverständlich mache ich auch noch Überstunden, wenn es die Situation erfordert, aber ich achte nun schon drauf, dass es keine Ausmaße wie früher vor meiner Auffälligkeit annimmt. Dies ist nun möglich, weil Projekte und Arbeitspakete, für die ich mitverantwortlich war, auf andere Kollegen gesplittet worden sind.
Das hat viel Druck von meinen Schultern genommen.

Privat habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbys gefunden, die mir dabei helfen, einen körperlichen Ausgleich neben meiner Arbeit zu finden. Ich habe das Rennrad-fahren wieder für mich entdeckt und bin Teil einer Trainingsgruppe geworden, die sich zweimal die Woche zu gemeinsamen Ausfahrten trifft. Hieraus hat sich auch schon einen Freundschaft in Mannheim ergeben, die über das reine Rennradfahren hinaus geht.

Über meine Freundin ich auch zum „SUP“ paddeln gekommen. Wir haben bis jetzt schon viele Stunden auf dem Wasser gemeinsam verbringen können. Hierbei steht gar nicht so sehr das körperliche Training im Vordergrund, es ist für mich vielmehr ein tolles Gefühl, im Einklang mit sich und der Natur zu sein. Man muss sich auf sich und seine Bewegungen konzentrieren, um nicht ins Wasser zu fallen. Zusammen mit der Ruhe auf dem Wasser hilft mir das sehr zum abschalten und Gedanken ordnen zu können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Für mich kommt zukünftig nur Abstinenz in Frage. Ich habe gelernt, dass Drogen – auch nach einmaligen Gebrauch - nur Mittel zum Zweck sind und massive Probleme nach sich ziehen. Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen meinem Gefühlsleben und rationaler Erwartungshaltung gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich jederzeit an meine Partnerin und meine Familie wenden kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war noch in der Nacht meiner Auffälligkeit. Mir wurde klar, dass ich so etwas nicht mehr erleben möchte.
Entscheidend dafür war die Erkenntnis, dass ich mich und vor allen anderen Dingen unbeteiligte Menschen durch meine Drogenfahrt in Gefahr gebracht habe. Wenn etwas passiert wäre und unbeteiligte Menschen wären durch mein Handeln verletzt oder gar getötet worden, wäre dies unverzeihlich für mich gewesen.
Außerdem habe ich Menschen, die mir nahe stehen, durch mein Handeln sehr enttäuscht. Das hat nicht nur sie, sondern auch mich verletzt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Betracht. Zumal es nicht mehr zu meinem neuen Lebensentwurf passen würde. Ich will zukünftig achtsam und verantwortungsvoll mein Leben führen. Ich will nicht mehr durch den Konsum mich und andere in Gefahr bringen.
Ich wollte mit dem Konsum von Methamphetamin die Probleme und Schwierigkeiten nur verdrängen, anstatt mich mit ihnen aktiv auseinander zu setzen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Seit meiner Auffälligkeit und der darauffolgend Abstinenz habe ich mir viele Gedanken gemacht.

Mir ist bewusst geworden, dass selbst einmaliger Konsum schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann. Das bei der Drogenfahrt nichts ernsthaftes passiert ist, war pures Glück. Sonst nichts. Mein Zukunft möchte ich aber nicht mehr abhängig von glücklichen Zufällen machen, sondern ich möchte sie selbst gestalten und in die Hand nehmen. In so fern habe ich die Umstellung zur Abstinenz als etwas sehr positives wahrgenommen, da sie mir die Chance geboten hat, mein Handeln und Tun kritisch zu hinterfragen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Geholfen haben mir meine Familie und mein bester Freund. Seit Anfang Oktober 2019 ist meine neue Freundin eine große Stütze in meinem Leben.
Mein Vorgesetzter hat mir auch sehr geholfen, in dem er die Probleme ich offenkundig hatte, nicht als Lappalie ab tat, sondern aktiv mit mir nach Lösungen suchte. Dafür bin ihm sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und Freunde unterstützen mich ausnahmslos auf meinem neuen, drogenfreien Lebensweg.
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass einige schon eine Veränderung an mir fest gestellt haben. Sie meinten „ich wirke nicht mehr so angespannt, ich bin insgesamt gelöster und lockerer geworden.“
Solche kleinen Dinge bestärken mich sehr in meiner Entscheidung, künftig ein drogenfreies Leben zu führen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe keine Bekannten, die Drogen konsumieren, demnach musste ich auch keine Kontakte abbrechen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde meine Abstinenz strikt einhalten und den Umgang mit Drogen und Orte, an denen szenetypisch Drogen häufig konsumiert werden, meide.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch irgendwann wieder das Gefühl haben, meiner Probleme und Gefühle nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden kann. Finde ich bei ihnen keine zufriedenstellende Hilfe, werde ich zukünftig nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe seit über 14 Monaten abstinent. Zukünftig möchte ich nur noch genussorientiert Alkohol konsumieren, aber nicht mehr um eine spezielle Wirkung oder bestimmte Gefühle zu erzeugen. Auch möchte ich nicht mehr in die Situation kommen, in der Alkohol meine Hemmschwelle senkt und die Risikobereitschaft dafür aber steigen lässt. Das bedeutet für mich konkret, dass ich zukünftig nur noch zu besonderen Anlässen Alkohol trinke, wie Weihnachten, eine Hochzeit oder ein Geburtstag. Dann aber maximal nur ein oder zwei 0,33l Bier zum anstoßen. Ich habe es durchgerechnet: Ich komme dann auf ca. zwölf solcher Anlässe im Jahr. Der erste Anlass wird übrigens der 5. September sein. An dem Tag ist die Hochzeit eines Freundes, dessen Trauzeuge ich bin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nosebone80

Benutzer
Sorry, so muss es richtig heißen:

So...kurz vorneweg etwas: Ich habe mich nun ausschließlich auf euer Anraten hin ausschließlich auf meine ursprüngliche Fragestellung "Kann der/die Betroffene trotz Hinweise auf Drogenmissbrauch ein Kraftfahrzeug sichern führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass der/die Betroffene ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder anderen psychoaktiven Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird?" sowie mein Tatvorwurf, nämlich "241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol" konzentriert.

Falls ich nicht bestehen sollte, habe ich ja nicht ausschließlich auf euer Anraten hin so argumentiert! :D
War ja immerhin noch meine freie Entscheidung, dies so zu tun!
 

Nosebone80

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Frage 5 und 43 sind zusammen betrachtet natürlich Quatsch. Ich streiche das nach der nächsten Überarbeitung mit den "besonderen Anlässen", weil so habe ich ja vorher schon Alkohol konsumiert. Das mit der keine Wirkung erzielen wollen würde ich aber in 43 stehen lassen?!

Kann man den letzten Absatz in 21 so stehen lassen? Geht ja schon Richtung Kontrollverlust und ich denke, dass ist immer schlecht?!
Dann wäre bewusster Methkinsum besser und da die Wirkung von Alkohol gedämpft wird, habe ich weiter konsumiert.

Bezgl. 32 die letzten beiden Sätze...in der MPU geht es ja primär um mich. Klar habe ich meine Angehörigen enttäuscht. Aber interessiert sowas den GA? Ich denke nicht.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das wird ja komplizierter als gedacht :smiley2204:

Du hast einen überarbeiteten FB eingstellt ... kurz danach kommt schon eine Relativierung einzelner Fragen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings bliebt dieser Rausch beim ersten Konsum aus.

Zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren hatten wir dann eine mehr-köpfige Lerngruppe gebildet. Zwei davon konsumierten zu diesem Zeitpunkt regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ nach einer intensiven Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Dieses mal fühlte ich mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war gedämpfter, nicht mehr so stark präsent.
Eine Konsumbiografie ist das nicht ... ein zeitlicher Ablauf einer Konsumentwicklung ist hier nicht wirklich erkennbar ... und genau das will der Gutachter von dir wissen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol.
In diesem Fall solltest du Abstinenznachweise für beides darlegen können ... machst du Screening für beides ?


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Rückblickend betrachtet war die Auffälligkeit im April 2019 die Summe meiner ungenügenden Bewältigung von Stress und Frustration, die sich in den Monaten zuvor in mir aufgestaut hatten

Ich bin in der technischen Entwicklung in der Automobilbranche tätig, genauer gesagt als technischer Teilprojektleiter. Hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck bestimmen oft meinen Arbeitsalltag. Da ich eine leistungsorientierte Person bin, gab es Phasen, in denen ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um dem Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Auch rechnete ich mir durch das positive Feedback und die Wertschätzung auf der Arbeit, die ich ja auch regelmäßig von meinen Vorgesetzten und Kollegen erhielt, bessere Karrierechancen aus.

Da wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits in einer mehrmonatige Akqusiephase befanden und dieses Projekt für die Firma sehr wichtig war, hatte ich streckenweise Wochen, in denen ich bis zu 60h gearbeitet hatte. Die Wochen vor der Auffälligkeit war eine solche Phase, die mich an meine persönliche Belastbarkeitsgrenze gebracht hatte.

Anfang April hatte ich mich zudem intern auf eine Teamleiterposition beworben, auf die ich mir aufgrund meiner guten Arbeitsleistungen Chancen ausgerechnet hatte. Diese Hoffnung wurde am Tag der Auffälligkeit dann jäh zerstört, als mir gesagt wurde, dass ein jüngerer Kollege für diese Stelle bedacht worden sei. Man sagte mir zwar auch, es sei eine Millimeterentscheidung gewesen, diese Entscheidung akzeptieren konnte ich aber nicht. Ich sah meine Leistungsbereitschaft, die ich über fast 10 Jahre erbracht hatte, in Frage gestellt. Wo war die Wertschätzung und der Respekt gegenüber meinen bisherigen Arbeitsleistungen geblieben? Und habe ich wirklich alles gegeben, was ich geben konnte? War das am Ende immer noch zu wenig gewesen?

Diese Fragen ließen mich immer mehr an mir selbst zweifeln und ich merkte, wie ich immer mehr mit mir unzufriedener wurde. Ich begann dann nach Feierabend mir daheim ein Bier aufzumachen, aus dem schließlich ein zweites und ein drittes wurde und ich beschloss irgendwann in die Stadt zu fahren, um dort Ablenkung und Zerstreuung zu suchen.
Diese Frage ist nicht auf den Allgemeinkonsum bezogen, sondern allein auf den Tag deines Deliktes ... quasi den Tag wo du auffällig geworden bist.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Am Tag des Konsums von Methamphetamin fühlte ich mich innerlich ausgebrannt aufgrund von der vorangegangen Arbeitsbelastungen. Zudem plagten mich negative Gedanken ob meiner erbrachten Arbeitsleistungen. Ich fühlte mich nicht ausreichend Wertgeschätzt und Respektiert von meinen Vorgesetzten. Ich suchte an diesem Abend Anerkennung und Wertschätzung, die ich – so meine Annahme zumindest - im Rotlichtmilieu zu finden glaubte.

Der übermäßige Alkoholkonsum, der dem Methamphetamin vorausgegangen war, ließ meine Hemmschwelle sinken und begünstigte die Situation, Methamphetamin zu konsumieren.
Mit F3 die wichtigste Frage ... keine zeitliche Entwicklung und etwas Unausführlich in der Motivauslegung.

-----------------------

Das nur bei einer "kurzen Diagnose" ;)
 

Nosebone80

Benutzer
Das wird ja komplizierter als gedacht :smiley2204:

Du hast einen überarbeiteten FB eingstellt ... kurz danach kommt schon eine Relativierung einzelner Fragen.


Eine Konsumbiografie ist das nicht ... ein zeitlicher Ablauf einer Konsumentwicklung ist hier nicht wirklich erkennbar ... und genau das will der Gutachter von dir wissen.


In diesem Fall solltest du Abstinenznachweise für beides darlegen können ... machst du Screening für beides ?



Diese Frage ist nicht auf den Allgemeinkonsum bezogen, sondern allein auf den Tag deines Deliktes ... quasi den Tag wo du auffällig geworden bist.


Mit F3 die wichtigste Frage ... keine zeitliche Entwicklung und etwas Unausführlich in der Motivauslegung.

-----------------------

Das nur bei einer "kurzen Diagnose" ;)

Hi Max...Danke für deine Anmerkunegn!

Tut mir leid mit den Relativierung einzelner Fragen. Mir ist leider nur beim nochmaligen durchlesen aufgefallen, dass das im Widerspruch steht. Ich gelobe Besserung und werden den FB nächstes mal VOR dem einstellen nochmal richtig gut Korrekturlesen.

Einen einjährigen Abstinenznachweis habe ich vor 3 Wochen erfolgreich abgeschlossen. Sowohl für Drogen als auch für Alk. Das passt also.

Eine Konsumbiografie ist das nicht ... ein zeitlicher Ablauf einer Konsumentwicklung ist hier nicht wirklich erkennbar ... und genau das will der Gutachter von dir wissen.
--> Ein Konsumbiografie gibt es ja nur bei Cannabis bei mir. Methamphetamin wie geschrieben war mein erstes mal. Dann werde ich das für Cannabis noch ausführliches darstellen. Habe ich das richtig so verstanden?

Diese Frage ist nicht auf den Allgemeinkonsum bezogen, sondern allein auf den Tag deines Deliktes ... quasi den Tag wo du auffällig geworden bist. --> Das kapiere ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Ich habe versucht darzustellen, wie es zu dem Methkonsum gekommen ist. Und das hat sich ja über Tage/Wochen angestaut dieser Frust und Zweifel. Ich bin ja nicht morgens aufgestanden an dem Tag der Aufälligkeit und war dann schlecht drauf, so dass ich mir überlegt habe, Meth durch die Nase zu ziehen. Oder ich verstehe nicht ganz, was du damit meinst. :)

Mit F3 die wichtigste Frage ... keine zeitliche Entwicklung und etwas Unausführlich in der Motivauslegung.
--> Verstanden. Werde ich ausführlicher schreiben.

Komme aber erst morgen dazu, will jetzt nicht einfach was "hinklatschen"! :)

Schöner Abend dir und Danke schon mal!
 

Nosebone80

Benutzer
@Max

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis habe ich zum ersten mal 2000 während dem Studiums konsumiert, Methamphetamin zum ersten Mal bei meiner Auffälligkeit im April 2019.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester während einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein und nicht direkt ausgeschlossen sein aus dieser Gruppe. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings blieb die Wirkung beim ersten mal aus.

Danach habe ich es nicht noch einmal probiert, bis zu dem Zeitpunkt, als wir einige Monate später zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren eine mehrköpfige Lerngruppe gebildet hatten. Zwei davon konsumierten regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ nach einer intensiven Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Dieses mal fühlte ich mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war gedämpfter, nicht mehr so stark präsent, fast schon gleichgültig.

Dieses Muster, dass ich Cannabis in der Gruppe während der Lernphasen konsumierte, hielt ich bis zum Ende meines Studiums bei. Dabei rauchten wir einen bis zwei Joints am Ende der Lerneinheit und das bis zu 4x im Monat während der Lernphase, da die Lerngruppen sich fast immer inhomogen zusammengesetzt haben, d.h. es gab auch Lerneinheiten, da wurde gar nichts konsumiert.

Des weiteren habe ich während der Studienzeit zwei bis drei mal im Monat – entweder bei gemeinsamen Fußballabenden am TV oder an der Konsole – im Studentenwohnheim Cannabis konsumiert. Dabei konsumierten wir gemeinsam bis zu zwei Joints.

Nach dem ich mein Studium 2006 abgeschlossen hatte, habe ich den Konsum von Cannabis eingestellt.

Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 zum ersten mal konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Alkohol habe ich außer bei meiner Auffälligkeit nie mit Drogen gemeinsam konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol habe ich zu besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern oder an Silvester getrunken. In etwa drei bis vier 0,33l Bier und 1-2 Schnaps.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke morgens zwei Tassen Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

An dem Tag nach dem Konsum von dem Methamphetamin fühlte ich mich geistig und körperlich sehr ausgezehrt und schlapp. Auch merkte ich, wie gereizt ich war. Dieser Zustand hielt mehrere Tage an. Für mich war das eine sehr unangenehme Erfahrung und ich war froh, als mein Zustand sich langsam wieder gebessert hatte.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deshalb kann ich zu weiteren negativen Folgen nach dem Konsum von Methamphetamin keine Angaben machen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol.

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich keine Drogen konsumiert.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen sechs 0,5l Bier sowie zwei Schnaps voraus.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Am Tag der Auffälligkeit hat mich am Nachmittag mein Abteilungsleiter in sein Büro zitiert, um mir mitzuteilen, dass ich nicht für die Teamleiterstelle bedacht worden sei, auf die ich mich einige Wochen zuvor beworben hatte und auf die ich mir aufgrund meines positiven Feedbacks und Wertschätzung, die ich regelmäßig in den Jahren zuvor bekommen hatte, große Chancen ausgerechnet hatte.
Als mein Vorgesetzter an diesem Tag mir dies mitteilte, dass ich die Stelle nicht bekommen würde, war das für mich wie ein Schlag in die Magengrube.

In der Firma hatte ich seit 2016 die Position als technischer Teilprojektleiter inne und in der Automobilbranche, in der ich tätig bin, herrscht sehr oft hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck. Daher gab es Phasen in denen ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Es gab Wochen, da habe ich bis zu 60h gearbeitet. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um dem Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Ich fand es immer wichtig, innerhalb der Firma gesehen zu werden und durch gute Leistungen aus der Masse hervor zu stechen.
Ich rechnete mir dadurch bessere Karrierechancen aus.

Der ganze Aufwand, den ich für diesen Karriereschritt bis dahin betrieben hatte, hatte sich dann in diesem Moment mit einem Schlag in Luft aufgelöst. Ich fühlte mich nach diesem Gespräch niedergeschlagen und nicht wertgeschätzt. Das positive Feedback der letzten Jahre war nichts mehr wert für mich. Meine hohe Arbeitsbereitschaft über all die Jahre waren für mich sinnlos geworden.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe und ca. 400m gefahren bin, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die an der Straße geparkt hatten und den Verkehr beobachtet hatten. Daraufhin sind sie mir gefolgt und einige Meter später wurde ich dann von ihnen angehalten und kontrolliert.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Als ich nach meinem Besuch in der Stadt wieder mit dem Fahrrad daheim angekommen war, stellte ich voller Panik fest, dass ich in der Örtlichkeit, in der ich das Methamphetamin konsumiert hatte, meinen Geldbeutel als auch mein Handy vergessen hatte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg und den Parkplatz verlassen habe, wurde ich einige hundert Meter später von der Polizei angehalten und kontrolliert.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des vorausgegangenen Alkoholkonsums noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren. Ich war so von vollkommen von mir überzeugt, dass ich das Risiko komplett ausgeblendet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Durch den Konsum von Methamphetamin werden körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet. Das Gehirn setzt Adrenalin frei, dadurch wird das körperliche Warnsystem ausgeschaltet. Es kommt dann zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es kommt auch zu licht-starren Pupillen, Lichtüberflutung bei Helligkeit und fehlender Helladaptation.

Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da die Wahrnehmung der Alkoholwirkung durch Methamphetamin stark vermindert wird.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch mehrere Tage möglich.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich sehr rasch im Gehirn anreichert. Es besteht die Gefahr einer raschen Toleranzbildung und man will häufiger und mehr konsumieren. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

In meiner Kindheit zwischen dem vierten und achten Lebensjahr stotterte ich sehr stark. Es war für mich eine schlimme Zeit, da ich teilweise in bestimmten Situation nicht mehr als drei Wörter heraus gepresst bekommen habe.

Im ersten Halbjahr der 1. Klasse war ich noch auf unserer örtlichen Grundschule. Dort habe ich erfahren, was es bedeutet, ausgegrenzt zu sein und nicht akzeptiert zu werden, weil man anders ist. Ich war ein echter Außenseiter.

Im zweiten Halbjahr der ersten Klasse bin ich dann auf eine Sprachbehinderten Schule nach Heilbronn gewechselt. Dieser Wechsel tat mir sehr gut, da die Klassenstärke deutlich geringer war, wir hatten auch zwei Lehreinen pro Fach, die sich sehr individuell und zeitintensiv um jeden einzelnen Schüler und Schülerin gekümmert haben. Und da wir alle stotterten, war dies kein Grund, dafür ausgegrenzt oder gehänselt zu werden.

Genauso schnell wie das stottern bei mir kam, verschwand es auch wieder. Zwar erst einmal nicht komplett, es gab immer noch Situation, bei denen ich dazu neigte zu stottern, aber mit Atemübungen und ganz intensivem bewusst werden solcher Situationen, lernte ich damit umzugehen. Aus diesem Grund bin ich in der dritten Klasse wieder an die örtliche Grundschule gewechselt. Von da an wurde ich akzeptiert und erlebte eine tolle Schulzeit. Trotzdem haben sich diese Jahre, in denen ich mit der Sprachbehinderung zu kämpfen hatte, tief in mein Gedächtnis geprägt.

Rückblickend betrachtet war dies sicherlich ein entscheidender Faktor dafür, dass ich Cannabis überhaupt probiert habe. Ich hatte die Erfahrung gemacht, wie es ist, ein Außenseiter zu sein. Ich wollte das kein zweites mal erleben und außerhalb der Gemeinschaft stehen.

So gut wie alle Anwesenden rauchten auf dieser Party zum Studienbeginn 2000 Cannabis, da erschien es mir nur logisch, dass ich mitmache. Nochmal ein Außenseiter sein, kam für mich nicht in Frage.

Im weiteren Verlauf des Studiums kam dann noch hinzu, dass ich dachte, Cannabis hilft mir beim entspannen und abschalten vom Druck und Lernstress des Studiums. Daraus hat sich in mir eine unterbewusste Strategie entwickelt, das Drogen mir helfen, mit psychischem Stress und Druck besser umzugehen.

Ich habe gelernt, dass auch nach jahrzehntelanger Abstinenz, die ich ja von 2006 bis zur Auffälligkeit im April 2019 gelebt hatte, sich das Gehirn schlagartig an die guten Gefühle erinnert, die mit Drogen damals einhergingen. Das sogenannte Suchtgedächtnis, das dauerhaft Bestandteil meines Lebens ist und sein wird.

Am Abend der Auffälligkeit stand ich innerlich unter großem Druck. Es plagten mich auch Selbstzweifel, da ich das Ziel, auf welches ich jahrelang hart hingearbeitet hatte, nicht erreicht hatte.

Als mir dann Methamphetamin angeboten wurde, habe ich nicht lange darüber gezweifelt, davon zu konsumieren. Ich wollte dem Gefühl von Niedergeschlagenheit und persönlichem Druck, den ich mir selbst gemacht hatte, entfliehen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gar nicht, da ich den Abend erst alleine und später mit Personen verbracht habe, die mir bis dato unbekannt waren und mit denen ich danach nichts mehr zu tun hatte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ich habe Methamphetamin einmalig konsumiert. Demnach können es keine weiteren Ereignisse in meinem Leben geben, die Gründe für einen verstärkten Konsum gewesen sein könnten.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen einmaligen Methamphetaminkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich zudem in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation eine ganz wesentliche Grundlage für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte und meine Gründe für den Konsum an diesem Abend.
Wir hatten tiefgründige Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.
Des weiteren habe ich Hilfe in Online-Foren in Anspruch genommen, sowie die Suchtfibel gelesen. Auch hatte ich gute Gespräche mit meinem besten Freund, den ich seit der Grundschule kenne und immer für mich da war und ist.

Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut. Bei meiner Auffälligkeit habe ich mich und und vor allen Dingen unbeteiligte Menschen in große Gefahr gebracht. Wir sind aber alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Da ich Methamphetamin einmalig konsumiert habe, konnte es keine Konsumpausen oder -spitzen gegeben haben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

An dem Abend der Auffälligkeit war ich enttäuscht und zweifelte selbst über mich ob der Entscheidung meiner Vorgesetzten wegen der internen Bewerbung. Ich war körperlich und geistig ausgebrannt durch die vorangegangen Arbeitsbelastungen. So nahm ich an diesem Abend dann für mich persönlich den leichtesten Weg für kurze Zeit dies alles vergessen zu machen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, ist gefährdet abhängig zu werden. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Gefühle zu verdrängen, kann man in eine Abwärtsspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

Methamphetamin sticht hierbei besonders heraus, da die Droge ein extrem hohes Suchtporental bietet. Bereits einmaliger Konsum kann zu einer dauerhaften Drogenabhängigkeit führen.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Misserfolgen, realistischer Selbsteinschaätzung und psychischer Belastung umzugehen.

Nach einem klärenden Gespräch mit meinem Vorgesetzten achten wir nun gemeinsam auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Selbstverständlich mache ich auch noch Überstunden, wenn es die Situation erfordert, aber ich achte nun darauf, dass es keine Ausmaße wie früher vor meiner Auffälligkeit annimmt. Dies ist nun möglich, weil Projekte und Arbeitspakete, für die ich mitverantwortlich war, auf andere Kollegen gesplittet worden sind.
Das hat viel Druck von meinen Schultern genommen.

Privat habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbys gefunden, die mir dabei helfen, einen körperlichen Ausgleich neben meiner Arbeit zu finden. Ich habe das Rennrad-fahren wieder für mich entdeckt und bin Teil einer Trainingsgruppe geworden, die sich zweimal die Woche zu gemeinsamen Ausfahrten trifft. Hieraus hat sich auch schon einen Freundschaft in Mannheim ergeben, die über das reine Rennradfahren hinaus geht.

Über meine Freundin ich auch zum „SUP“ paddeln gekommen. Wir haben bis jetzt schon viele Stunden auf dem Wasser gemeinsam verbringen können. Hierbei steht gar nicht so sehr das körperliche Training im Vordergrund, es ist für mich vielmehr ein tolles Gefühl, im Einklang mit sich und der Natur zu sein. Man muss sich auf sich und seine Bewegungen konzentrieren, um nicht ins Wasser zu fallen. Zusammen mit der Ruhe auf dem Wasser hilft mir das sehr zum abschalten und Gedanken ordnen zu können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Diese einmalige Erfahrung mit Methamphetamin hat mir drastisch die Gefährlichkeit und negativen Auswirkungen von Drogen vor die Augen geführt. Es hat mir gezeigt, dass Drogen – bereits nach einmaligen Gebrauch - nur Mittel zum Zweck sind und massive Probleme nach sich ziehen.

Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen meinem Gefühlsleben und meiner Erwartungshaltung gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich jederzeit an meine Partnerin und meine Familie wenden kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war noch in der Nacht meiner Auffälligkeit. Mir wurde klar, dass ab diesem Moment nur noch ein drogenfreies Leben für mich in Betracht kommt. Ich möchte gesund bleiben und ein langes Leben leben! Außerdem möchte ich verantwortungsvoll durch das Leben gehen und niemanden durch mein Handeln gefährden. Das bei der Drogenfahrt nichts ernsthaftes passiert ist, war pures Glück. Sonst nichts. Meine Zukunft möchte ich aber nicht mehr abhängig von glücklichen Umständen machen, sondern ich möchte sie selbst gestalten und in die Hand nehmen. Dies gelingt mir nur, wenn ich keine Drogen konsumiere.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt für mich ist meine Freundin. Sie hat mir klar zu verstehen gegeben, dass sie meine Motive an dem Tag nachvollziehen kann, aber generell Drogen absolut nicht toleriert. Da ich sehr glücklich mit ihr bin und sie die Frau meiner Träume ist, werde ich unsere Beziehung wegen Drogen nicht auf‘s Spiel setzen.

In so fern habe ich die Umstellung zur Abstinenz als etwas sehr positives wahrgenommen, da ich meine Gefühle und mein Handeln nun anders betrachte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Betracht. Zumal es nicht mehr zu meinem neuen Lebensentwurf passen würde. Ich will zukünftig achtsam und verantwortungsvoll mein Leben führen. Ich will nicht mehr durch den Konsum mich und andere in Gefahr bringen.
Ich wollte mit dem Konsum von Methamphetamin die Probleme und Schwierigkeiten nur verdrängen, anstatt mich mit ihnen aktiv auseinander zu setzen.
 

Nosebone80

Benutzer
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Seit meiner Auffälligkeit und der darauffolgend Abstinenz habe ich mir viele Gedanken gemacht.

Mir ist bewusst geworden, dass selbst einmaliger Konsum schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann. Das bei der Drogenfahrt nichts ernsthaftes passiert ist, war pures Glück. Sonst nichts. Meine Zukunft möchte ich aber nicht mehr abhängig von glücklichen Zufällen machen, sondern ich möchte sie selbst gestalten und in die Hand nehmen. In so fern habe ich die Umstellung zur Abstinenz als etwas sehr positives wahrgenommen, da sie mir die Chance bietet, mein Handeln und Tun kritisch zu hinterfragen.
Auch habe ich gelernt, mir realistische Ziele zu setzen, die auch zu meiner Persönlichkeit passen.

Ich habe in Gesprächen mit meinem Teamleiter, aber auch mit Freunden gelernt, meine Führungsqualitäten realistisch einzuschätzen. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass das führen von Menschen nicht zu meinen herausragenden Stärken gehört.

Aus diesem Grund werde ich nun mittelfristig die Expertenlaufbahn bei uns in der Firma einschlagen. Die ersten Schritte dafür habe ich im Februar diesen Jahres unternommen, da ich mich nun in Richtung Digitalisierung umqualifiziere, ein gänzlich neues Fachgebiet bei uns in der Firma, ein enorm wichtiges aber. Hierfür soll ich zukünftig der Experte innerhalb unserer Firma werden.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Geholfen haben mir meine Familie, insbesondere meine Schwester und mein bester Freund. Seit Anfang Oktober 2019 ist meine neue Freundin eine große Stütze in meinem Leben.
Mein Vorgesetzter hat mir auch sehr geholfen, in dem er die Probleme, die ich offenkundig hatte, nicht als Lappalie ab tat, sondern aktiv mit mir nach Lösungen suchte. Dafür bin ihm sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und Freunde unterstützen mich ausnahmslos auf meinem neuen, drogenfreien Lebensweg.
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass einige schon eine Veränderung an mir fest gestellt haben. Sie meinten „ich wirke nicht mehr so angespannt, ich bin insgesamt gelöster und lockerer geworden.“
Solche kleinen Dinge bestärken mich sehr in meiner Entscheidung, künftig ein drogenfreies Leben zu führen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe keine Bekannten, die Drogen konsumieren. Demnach konnte auch kein Kontakt zu Drogenbekannten nach der Auffälligkeit bestehen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde meine Abstinenz strikt einhalten und vermeide den Umgang mit Drogen und Orte, an denen szenetypisch Drogen häufig konsumiert werden

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch irgendwann wieder das Gefühl haben, meiner Probleme und Gefühle nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden kann. Finde ich bei ihnen keine zufriedenstellende Hilfe, werde ich zukünftig nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich lebe seit über 14 Monaten abstinent. Zukünftig möchte ich nur noch genussorientiert Alkohol konsumieren, aber nicht mehr um eine spezielle Wirkung oder bestimmte Gefühle zu erzeugen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Diese Frage ist nicht auf den Allgemeinkonsum bezogen, sondern allein auf den Tag deines Deliktes ... quasi den Tag wo du auffällig geworden bist. --> Das kapiere ich ehrlich gesagt nicht so ganz.
Ich mache es mal ganz einfach ... Frage 12 bezieht sich auf Frage 11 ;)

Bitte jeden Bezug entsprechend zitieren, keine Schrägschrift ... das macht mir das lesen etwas leichter.
 

Nosebone80

Benutzer
Okidoki...dann habe ich das richtig verstanden. Evtl. hast du ja auch schon gesehen, dass ich den FB nochmal überarbeitet habe. Das mit dem stottern war übrigens wirklich so, also nichts aus den Fingern gezogen oder so! :)

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nosebone80

Benutzer
Ich schon wieder! :D

Die Nervosität steigt so langsam, da es ja am Dienstag soweit ist! Und da ich kein großer Freund von Überraschungen bin und vor allen Dingen nicht am Tag der MPU, hätte ich da noch 'ne Frage:

Das ist nochmal pinkeln muss, zwecks Drogentest ist klar. Aber wie sieht es mit Alkohol aus? Ist ein ETG-Test nochmal zu erwarten? Oder Blutabnahme für Leberwerte? LW würden ja aus meiner Sicht ja nicht ganz so viel Sinn machen, da ich ja eh ein einjährigen AB erst gemacht habe?! Bei mir steht ja auch eine reine Drogenfragenstellung drinnen.

Wie gesagt...ich mag nur nicht überrascht werden und während der MPU darüber nachdenken müssen, ob das jetzt alles so "rechtens" ist?! :)

Danke und Grüsse!
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Du solltest damit rechnen, dass auch Alkohol relevante Werte erhoben werden, weil du eben auch mit Alkohol angehalten wurdest (und so gerade kurz vor knapp vor der magischen Zahl gelandet bist). Ist nicht sicher, aber rechnen solltest du damit. LW glaub ich nicht - aber auch damit lieber rechnen ;)

Zum Zeitraum - ich werde meine MPU wohl 3-4 Tage nach Abschluss meines Abstinenzvertrages machen, eine Probe wollen sie trotzdem haben ;)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol habe ich zu besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern oder an Silvester getrunken. In etwa drei bis vier 0,33l Bier und 1-2 Schnaps.
Das glaubt dir kein Mensch ... wenn du lediglich zu "besonderen" Anlässen Alkohol getrunken hast, würdest du bei dieser Menge "Probleme" Bekommen.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

An dem Tag nach dem Konsum von dem Methamphetamin fühlte ich mich geistig und körperlich sehr ausgezehrt und schlapp. Auch merkte ich, wie gereizt ich war. Dieser Zustand hielt mehrere Tage an. Für mich war das eine sehr unangenehme Erfahrung und ich war froh, als mein Zustand sich langsam wieder gebessert hatte.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deshalb kann ich zu weiteren negativen Folgen nach dem Konsum von Methamphetamin keine Angaben machen.
Wenn du in F3 Cannabis ins Spiel bringst, musst du das in diesen und auch jeweils anderen Fragen berücksichtigen und gegebenfalls entsprechende Angaben machen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen sechs 0,5l Bier sowie zwei Schnaps voraus.
Diese Menge an Alkohol steht ebenfalls im Wiederspruch zu F5.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch mehrere Tage möglich.
Hier ebenfalls Angaben zu Cannabis machen.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Da ich Methamphetamin einmalig konsumiert habe, konnte es keine Konsumpausen oder -spitzen gegeben haben.
Hier ebenfalls.

-------------------------------

Beseitige die wiedersprüchlichen Angaben zu deinem Alkoholkonsum.
Im gesamten FB solltest du außer Meth auch entsprechende Angaben über dein Cannabiskonsum machen ... das erspart dir Nachfragen seitens des GA.

Zigaretten rauchst du nicht !?

FB überarbeiten und dann sollte das durchaus MPU tauglich sein. ;)
 

Nosebone80

Benutzer
@Max

Denkst du, ich kann in F5 so stehen lassen? Was, wenn ich nach den Gründen gefragt werde, wieso ich "ab und zu" 2l Bier getrunken habe? Und wieso überhaupt gleich 2l? Da tue ich mich grad echt noch schwer. Wie ihr ja schon selbst geschrieben habt, ich möchte den Eindruck vermeiden, Alkohol ähnlich wie Cannabis als "Problemlöser" darzustellen.

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Dies war in der 6. Klasse (1992/93) im Zuge einer polizeilichen Suchtprävention der Fall.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Cannabis habe ich zum ersten mal 2000 während dem Studiums konsumiert, Methamphetamin zum ersten Mal bei meiner Auffälligkeit im April 2019.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste mal Cannabis hatte ich während dem Studium 2000 konsumiert. Dies geschah im ersten Semester während einer Studentenparty in einem Wohnheim. Wir saßen in einem der Zimmer, als einer meiner Kommilitonen begann einen Joint zu drehen. Als dieser bei mir ankam, wollte ich damals nicht das „uncoole Landei“ sein und nicht direkt ausgeschlossen sein aus dieser Gruppe. Eine gewisse Neugier auf die Wirkung von Cannabis hat zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch eine Rolle gespielt, allerdings blieb die Wirkung beim ersten mal aus.

Danach habe ich es nicht noch einmal probiert, bis zu dem Zeitpunkt, als wir einige Monate später zu Beginn der Lernphasen für die ersten Klausuren eine mehrköpfige Lerngruppe gebildet hatten. Zwei davon konsumierten regelmäßig Cannabis. Zur „Belohnung“ nach einer intensiven Lerneinheit rauchten die beiden gewohnheitsmäßig einen Joint. Deren Begründung war, man könne dann „super abschalten und besser entspannen“. Nach meinem ersten „erfolglosen Versuch“ wollte ich es nochmal probieren. Dieses mal fühlte ich mich tatsächlich entspannter und der Druck des Studiums war gedämpfter, nicht mehr so stark präsent, fast schon gleichgültig.

Dieses Muster, dass ich Cannabis in der Gruppe während der Lernphasen konsumierte, hielt ich bis zum Ende meines Studiums bei. Dabei rauchten wir einen bis zwei Joints am Ende der Lerneinheit und das bis zu 4x im Monat während der Lernphase, da die Lerngruppen sich fast immer inhomogen zusammengesetzt haben, d.h. es gab auch Lerneinheiten, da wurde gar nichts konsumiert.

Des weiteren habe ich während der Studienzeit zwei bis drei mal im Monat – entweder bei gemeinsamen Fußballabenden am TV oder an der Konsole – im Studentenwohnheim Cannabis konsumiert. Dabei konsumierten wir gemeinsam bis zu zwei Joints.

Nach dem ich mein Studium 2006 abgeschlossen hatte, habe ich den Konsum von Cannabis eingestellt.

Methamphetamin habe ich bei meiner Auffälligkeit im April 2019 zum ersten mal konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Alkohol habe ich außer bei meiner Auffälligkeit nie mit Drogen gemeinsam konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Rückblickend betrachtet, war mein Umgang mit Alkohol problematisch, da ich Alkohol gelegentlich undiszipliniert konsumiert habe. Dabei kam es dann vor, dass ich bis zu vier 0,5l Bier getrunken habe.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke morgens zwei Tassen Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Cannabis hat mich teilnahmslos und träge gemacht. Während dem Konsum von Cannabis bin ich introvertierter geworden, die Kommunikation mit den Anwesenden beschränkte sich dann nur noch auf ein absolutes Minimum. Auch war ich zerstreuter durch den Cannabiskonsum und unausgeruhter, was im direkten Gegensatz zu den Anforderungen eines Studiums stand.

Rückblickend muss ich auch feststellen, dass das Gemeinschaftliche mit den Kommilitonen damals darunter gelitten hat, da ich, wenn ich Cannabis konsumierte, den Kontakt zu Nichtkonsumenten mied und lieber die Abende im Wohnheim mit anderen Cannabiskonsumenten verbrachte.
An dem Tag nach dem Konsum von dem Methamphetamin fühlte ich mich geistig und körperlich sehr ausgezehrt und schlapp. Auch merkte ich, wie gereizt ich war. Dieser Zustand hielt mehrere Tage an. Für mich war das eine sehr unangenehme Erfahrung und ich war froh, als mein Zustand sich langsam wieder gebessert hatte.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, habe ich. Heute weiß ich, dass ich Cannabis vor allem benutzt habe, um kein Außenseiter und um Teil der Gemeinschaft zu sein und . Weiterhin dachte ich, dass Cannabis mir dabei hilft, Stress abzubauen und mit dem Druck besser umgehen zu können. Damals habe ich jedoch ignoriert, dass die Probleme vom Konsum nicht weggehen, sondern sich verstärken.

Methamphetamin habe ich einmalig konsumiert, deshalb kann ich zu weiteren negativen Folgen nach dem Konsum von Methamphetamin keine Angaben machen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

241ng/ml Methamphetamin sowie 1,58‰ Alkohol.

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich keine Drogen konsumiert.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Dem Konsum von Methamphetamin gingen sechs 0,5l Bier sowie zwei Schnaps voraus.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Am Tag der Auffälligkeit hat mich am Nachmittag mein Abteilungsleiter in sein Büro zitiert, um mir mitzuteilen, dass ich nicht für die Teamleiterstelle bedacht worden sei, auf die ich mich einige Wochen zuvor beworben hatte und auf die ich mir aufgrund meines positiven Feedbacks und Wertschätzung, die ich regelmäßig in den Jahren zuvor bekommen hatte, große Chancen ausgerechnet hatte.

Als mein Vorgesetzter an diesem Tag mir dies mitteilte, dass ich die Stelle nicht bekommen würde, war das für mich wie ein Schlag in die Magengrube.

In der Firma hatte ich seit 2016 die Position als technischer Teilprojektleiter inne und in der Automobilbranche, in der ich tätig bin, herrscht sehr oft hoher Kosten- und vor allen Dingen Zeitdruck. Daher gab es Phasen in denen ich bis zu meiner Grenze der Belastbarkeit gearbeitet habe. Es gab Wochen, da habe ich bis zu 60h gearbeitet. Ich hatte das Gefühl, ich müsse dies tun, um dem Ideal eines guten Arbeitnehmers zu entsprechen. Ich fand es immer wichtig, innerhalb der Firma gesehen zu werden und durch gute Leistungen aus der Masse hervor zu stechen.
Ich rechnete mir dadurch bessere Karrierechancen aus.
Der ganze Aufwand, den ich für diesen Karriereschritt bis dahin betrieben hatte, hatte sich dann in diesem Moment mit einem Schlag in Luft aufgelöst. Ich fühlte mich nach diesem Gespräch niedergeschlagen und nicht wertgeschätzt. Das positive Feedback und meine hohe Arbeitsbereitschaft der letzten Jahre waren für mich sinnlos und nichts mehr wert geworden.

Dies hat mich an diesem Tag in ein tiefes Loch fallen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Als ich den Parkplatz mit dem Auto verlassen habe und ca. 400m gefahren bin, ist meine unsichere Fahrweise den Polizisten aufgefallen, die an der Straße geparkt hatten und den Verkehr beobachtet hatten. Daraufhin sind sie mir gefolgt und einige Meter später wurde ich dann von ihnen angehalten und kontrolliert.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Als ich nach meinem Besuch in der Stadt wieder mit dem Fahrrad daheim angekommen war, stellte ich voller Panik fest, dass ich in der Örtlichkeit, in der ich das Methamphetamin konsumiert hatte, meinen Geldbeutel als auch mein Handy vergessen hatte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Der Weg zu der Örtlichkeit betrug 5km. Nachdem ich mein Geldbeutel und Handy wieder geholt hatte und erneut in das Auto stieg und den Parkplatz verlassen habe, wurde ich einige hundert Meter später von der Polizei angehalten und kontrolliert.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach dem ich mich mit der Thematik auseinander gesetzt habe, weiß ich heute, dass Cannabis bis zu 72h wirken kann. Früher bin ich davon ausgegangen, dass ich am nächsten Tag gefahrlos ein Fahrzeug steuern kann. Somit bin ich mindestens zwanzig mal unter dem Einfluss von Cannabis Auto gefahren.

Unter dem Einfluss von Methamphetamin habe ich zum ersten mal ein Auto bewegt.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Als ich Methamphetamin zu mir genommen habe, fühlte ich mich trotz des vorausgegangenen Alkoholkonsums noch so beherrscht und selbstsicher, dass ich keinen Konflikt sah, Auto zu fahren. Ich war so von vollkommen von mir überzeugt, dass ich das Risiko komplett ausgeblendet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Durch den Konsum von Methamphetamin werden körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet. Das Gehirn setzt Adrenalin frei, dadurch wird das körperliche Warnsystem ausgeschaltet. Es kommt dann zu einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und dadurch zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Es kommt auch zu licht-starren Pupillen, Lichtüberflutung bei Helligkeit und fehlender Helladaptation.

Die Wirkung von Methamphetamin zusammen mit Alkohol ist darüber hinaus äußerst tückisch, da die Wahrnehmung der Alkoholwirkung durch Methamphetamin stark vermindert wird.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis 24-36 Stunden, bei chronischen Konsum sogar bis zu 72 Stunden.
Die Wirkung von Methamphetamin dauert bis zu 16h, in Extremfällen sind aber auch mehrere Tage möglich.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis macht träge, man wird motivations- sowie antriebslos. Dauerhafter Konsum kann zu Depressionen und psychischen Krankheiten führen. Cannabisabhängigkeit kann soziale Vereinsamung sowie finanzielle Verarmung bedeuten.

Methamphetamin kann sehr schnell zu schwerer psychischer Abhängigkeit führen. Dies liegt daran, dass es sich sehr rasch im Gehirn anreichert. Es besteht die Gefahr einer raschen Toleranzbildung und man will häufiger und mehr konsumieren. Um denselben Effekt zu erreichen, muss dann die Dosis gesteigert, der Abstand zwischen den Einnahmen verringert oder eine intensiver wirkende Konsumform gewählt werden (z.B. Rauchen statt Sniefen, Spritzen statt Schlucken). Lässt die Konzentration der Substanz im Gehirn nach, können über mehrere Tage hinweg höchst unangenehme Entzugssymptome auftreten. Um diese zu vermeiden, wird oft zur nächsten Dosis gegriffen.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

In meiner Kindheit zwischen dem vierten und achten Lebensjahr stotterte ich sehr stark. Es war für mich eine schlimme Zeit, da ich in bestimmten Situation nicht mehr als drei Wörter heraus gepresst bekommen habe. Desto mehr ich etwas sagen wollte und es nicht klappte, desto größer wurde der innere Druck bis ich schliesslich verkrampfte.

Im ersten Halbjahr der 1. Klasse war ich noch auf unserer örtlichen Grundschule. Dort habe ich auf Grund meiner damaligen Sprachbehinderung erfahren, was es bedeutet, ausgegrenzt zu sein und nicht akzeptiert zu werden, weil man anders ist. Ich war zu der damaligen Zeit ein echter Außenseiter ohne Freunde.

Im zweiten Halbjahr der ersten Klasse bin ich dann auf eine Sprachbehinderten Schule nach Heilbronn gewechselt. Dieser Wechsel tat mir sehr gut, da die Klassenstärke deutlich geringer war, wir hatten auch nicht nur eine, sondern zwei Klassenlehrrinnen, die sich sehr individuell um jeden einzelnen der Klasse gekümmert haben und sich dabei sehr viel Zeit genommen haben.

Genauso schnell wie das stottern bei mir kam, verschwand es auch wieder. Zwar erst einmal nicht komplett, es gab immer noch Situation, bei denen ich dazu neigte zu stottern, aber mit Atemübungen und ganz intensivem bewusst werden solcher Situationen, lernte ich damit umzugehen. Aus diesem Grund konnte ich in der dritten Klasse wieder an die örtliche Grundschule wechseln. Von da an wurde ich nicht mehr gehänselt auf Grund „anders sein“ und wurde akzeptiert und erlebte eine restliche tolle Schulzeit. Trotzdem haben sich diese Jahre, in denen ich mit der Sprachbehinderung zu kämpfen hatte, in mein Gedächtnis geprägt.
Rückblickend betrachtet war dies sicherlich ein entscheidender Faktor dafür, dass ich Cannabis überhaupt probiert habe. Ich hatte die Erfahrung gemacht, wie es ist, ein Außenseiter zu sein. Ich wollte das kein zweites mal erleben und außerhalb der Gemeinschaft stehen.

So gut wie alle Anwesenden rauchten auf dieser Party zum Studienbeginn 2000 Cannabis, da erschien es mir nur logisch, dass ich mitmache. Nochmal ein Außenseiter sein, kam für mich nicht in Frage.

Im weiteren Verlauf des Studiums kam dann noch hinzu, dass ich dachte, Cannabis hilft mir beim entspannen und abschalten vom Druck und Lernstress des Studiums. Daraus hat sich in mir eine unterbewusste Strategie entwickelt, das Drogen mir helfen, mit psychischem Stress und Druck besser umzugehen.

Ich habe gelernt, dass auch nach jahrzehntelanger Abstinenz, die ich ja von 2006 bis zur Auffälligkeit im April 2019 gelebt hatte, sich das Gehirn schlagartig an die guten Gefühle erinnert, die mit Drogen damals einhergingen. Das sogenannte Suchtgedächtnis, das seit dem dauerhaft Bestandteil meines Lebens ist und sein wird.

Am Abend der Auffälligkeit stand ich innerlich unter großem Druck. Es plagten mich auch Selbstzweifel, da ich das Ziel, auf welches ich jahrelang hart hingearbeitet hatte, nicht erreicht hatte.

Als mir dann Methamphetamin angeboten wurde, habe ich nicht lange darüber nachgedacht, davon zu konsumieren, um diesen Gefühlen zu entfliehen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gar nicht, da ich den Abend erst alleine und später mit Personen verbracht habe, die mir bis dato unbekannt waren und mit denen ich danach nichts mehr zu tun hatte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Cannabis habe ich verstärkt in der Vorbereitungszeit zu den Klausuren konsumiert, da ich annahm, den Druck in dieser Zeit besser Stand halten zu können. Auch dachte ich, dass ich mit Cannabis besser abschalten zu kann.

Methamphetamin habe einmalig konsumiert. Demnach können es keine weiteren Ereignisse in meinem Leben geben, die Gründe für einen verstärkten Konsum gewesen sein könnten.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Eine große Stütze in meinem Leben ist meine Familie. Auf sie kann ich mich blind verlassen und sie bietet mir einen großen Rückhalt. In Gesprächen mit ihnen habe ich meine Gründe für meinen einmaligen Methamphetaminkonsum offen gelegt. Sie sind mit Verständnis begegnet, haben aber auch klar ihre Kritik geäußert.
Seit Anfang Oktober 2019 Jahres befinde ich mich zudem in einer neuen Beziehung. Aus voran gegangen Beziehungen habe ich die Erfahrung gemacht, das eine offene und ehrliche Kommunikation eine ganz wesentliche Grundlage für ein stabiles Miteinander ist. Meine Freundin kennt daher meine Geschichte und meine Gründe für den Konsum an diesem Abend.
Wir hatten tiefgründige Gespräche, was wir beide von unserer Beziehung und unserem gemeinsamen Lebensweg erwarten wollen. Diese Gespräche haben mit viel Kraft und Stärke auf meinem neuen Lebensabschnitt gegeben.
Des weiteren habe ich Hilfe in Online-Foren in Anspruch genommen, sowie die Suchtfibel gelesen. Auch hatte ich gute Gespräche mit meinem besten Freund, den ich seit der Grundschule kenne und immer für mich da war und ist.

Generell ist es auch so, dass Corona und der damit verbunden Lock-Down sehr dazu beitragen haben, wieder meine Mitte zu finden. Mein Blick auf das Wesentliche hat sich geschärft, mir ist bewusst geworden, dass wir in einer sehr fragilen Welt leben. Die Gesundheit jedes Einzelnen ist ein hohes Gut. Bei meiner Auffälligkeit habe ich mich und und vor allen Dingen unbeteiligte Menschen in große Gefahr gebracht. Wir sind aber alle füreinander Verantwortlich und genauso möchte ich zukünftig handeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Konsumspitzen mit Cannabis hatte ich immer in den Vorbereitungszeit vor den Klausuren. Diese Konsumspitzen erstreckten sich über ca. 2 Monate und das dann zweimal im Jahr.

Grund hierfür war, dass diese Monate aufgrund ihrer hohen psychischen Intensität besonders fordernd waren und ich dachte, Cannabis hilft mir dabei, mit dem entstandenen Druck besser umgehen zu können. Auch nahm ich an, dass ich mit Cannabis besser nach den Lerneinheiten entspannen könne. Beides war rückblickend betrachtet falsch.

Da ich Methamphetamin einmalig konsumiert habe, konnte es keine Konsumpausen oder -spitzen gegeben haben.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

An dem Abend der Auffälligkeit war ich enttäuscht und zweifelte selbst über mich ob der Entscheidung meiner Vorgesetzten wegen der internen Bewerbung. Ich war körperlich und geistig ausgebrannt durch die vorangegangen Arbeitsbelastungen. So nahm ich an diesem Abend dann für mich persönlich den leichtesten Weg für kurze Zeit dies alles vergessen zu machen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, ist gefährdet abhängig zu werden. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Gefühle zu verdrängen, kann man in eine Abwärtsspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

Methamphetamin sticht hierbei besonders heraus, da die Droge ein extrem hohes Suchtporental bietet. Bereits einmaliger Konsum kann zu einer dauerhaften Drogenabhängigkeit führen.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nosebone80

Benutzer
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Misserfolgen, realistischer Selbsteinschaätzung und psychischer Belastung umzugehen.

Nach einem klärenden Gespräch mit meinem Vorgesetzten achten wir nun gemeinsam auf die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Selbstverständlich mache ich auch noch Überstunden, wenn es die Situation erfordert, aber ich achte nun darauf, dass es keine Ausmaße wie früher vor meiner Auffälligkeit annimmt. Dies ist nun möglich, weil Projekte und Arbeitspakete, für die ich mitverantwortlich war, auf andere Kollegen gesplittet worden sind.
Das hat viel Druck von meinen Schultern genommen.

Privat habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbys gefunden, die mir dabei helfen, einen körperlichen Ausgleich neben meiner Arbeit zu finden. Ich habe das Rennrad-fahren wieder für mich entdeckt und bin Teil einer Trainingsgruppe geworden, die sich zweimal die Woche zu gemeinsamen Ausfahrten trifft. Hieraus hat sich auch schon einen Freundschaft in Mannheim ergeben, die über das reine Rennradfahren hinaus geht.

Über meine Freundin ich auch zum „SUP“ paddeln gekommen. Wir haben bis jetzt schon viele Stunden auf dem Wasser gemeinsam verbringen können. Hierbei steht gar nicht so sehr das körperliche Training im Vordergrund, es ist für mich vielmehr ein tolles Gefühl, im Einklang mit sich und der Natur zu sein. Man muss sich auf sich und seine Bewegungen konzentrieren, um nicht ins Wasser zu fallen. Zusammen mit der Ruhe auf dem Wasser hilft mir das sehr zum abschalten und Gedanken ordnen zu können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Diese einmalige Erfahrung mit Methamphetamin hat mir drastisch die Gefährlichkeit und negativen Auswirkungen von Drogen vor die Augen geführt. Es hat mir gezeigt, dass Drogen – bereits nach einmaligen Gebrauch - nur Mittel zum Zweck sind und massive Probleme nach sich ziehen.

Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen meinem Gefühlsleben und meiner Erwartungshaltung gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich jederzeit an meine Partnerin und meine Familie wenden kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war noch in der Nacht meiner Auffälligkeit. Mir wurde klar, dass ab diesem Moment nur noch ein drogenfreies Leben für mich in Betracht kommt. Ich möchte gesund bleiben und ein langes Leben leben! Außerdem möchte ich verantwortungsvoll durch das Leben gehen und niemanden durch mein Handeln gefährden. Das bei der Drogenfahrt nichts ernsthaftes passiert ist, war pures Glück. Sonst nichts. Meine Zukunft möchte ich aber nicht mehr abhängig von glücklichen Umständen machen, sondern ich möchte sie selbst gestalten und in die Hand nehmen. Dies gelingt mir nur, wenn ich keine Drogen konsumiere.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt für mich ist meine Freundin. Sie hat mir klar zu verstehen gegeben, dass sie meine Motive an dem Tag nachvollziehen kann, aber generell Drogen absolut nicht toleriert. Da ich sehr glücklich mit ihr bin und sie die Frau meiner Träume ist, werde ich unsere Beziehung wegen Drogen nicht auf‘s Spiel setzen.

In so fern habe ich die Umstellung zur Abstinenz als etwas sehr positives wahrgenommen, da ich meine Gefühle und mein Handeln nun anders betrachte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Betracht. Zumal es nicht mehr zu meinem neuen Lebensentwurf passen würde. Ich will zukünftig achtsam und verantwortungsvoll mein Leben führen. Ich will nicht mehr durch den Konsum mich und andere in Gefahr bringen.
Ich wollte mit dem Konsum von Methamphetamin die Probleme und Schwierigkeiten nur verdrängen, anstatt mich mit ihnen aktiv auseinander zu setzen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Seit meiner Auffälligkeit und der darauffolgend Abstinenz habe ich mir viele Gedanken gemacht.

Mir ist bewusst geworden, dass selbst einmaliger Konsum schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann. Das bei der Drogenfahrt nichts ernsthaftes passiert ist, war pures Glück. Sonst nichts. Meine Zukunft möchte ich aber nicht mehr abhängig von glücklichen Zufällen machen, sondern ich möchte sie selbst gestalten und in die Hand nehmen. In so fern habe ich die Umstellung zur Abstinenz als etwas sehr positives wahrgenommen, da sie mir die Chance bietet, mein Handeln und Tun kritisch zu hinterfragen.

Auch habe ich gelernt, mir realistische Ziele zu setzen, die auch zu meiner Persönlichkeit passen.

Ich habe in Gesprächen mit meinem Teamleiter, aber auch mit Freunden gelernt, meine Führungsqualitäten realistisch einzuschätzen. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass das führen von Menschen nicht zu meinen herausragenden Stärken gehört.

Aus diesem Grund werde ich nun mittelfristig die Expertenlaufbahn bei uns in der Firma einschlagen. Die ersten Schritte dafür habe ich im Februar diesen Jahres unternommen, da ich mich nun in Richtung Digitalisierung umqualifiziere, ein gänzlich neues Fachgebiet bei uns in der Firma, ein enorm wichtiges aber. Hierfür soll ich zukünftig der Experte innerhalb unserer Firma werden.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Geholfen haben mir meine Familie, insbesondere meine Schwester und mein bester Freund. Seit Anfang Oktober 2019 ist meine neue Freundin eine große Stütze in meinem Leben.
Mein Vorgesetzter hat mir auch sehr geholfen, in dem er die Probleme, die ich offenkundig hatte, nicht als Lappalie ab tat, sondern aktiv mit mir nach Lösungen suchte. Dafür bin ihm sehr dankbar.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und Freunde unterstützen mich ausnahmslos auf meinem neuen, drogenfreien Lebensweg.
Besonders stolz macht mich die Tatsache, dass einige schon eine Veränderung an mir fest gestellt haben. Sie meinten „ich wirke nicht mehr so angespannt, ich bin insgesamt gelöster und lockerer geworden.“
Solche kleinen Dinge bestärken mich sehr in meiner Entscheidung, künftig ein drogenfreies Leben zu führen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe keine Bekannten, die Drogen konsumieren. Demnach konnte auch kein Kontakt zu Drogenbekannten nach der Auffälligkeit bestehen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde meine Abstinenz strikt einhalten und vermeide den Umgang mit Drogen und Orte, an denen szenetypisch Drogen häufig konsumiert werden

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch irgendwann wieder das Gefühl haben, meiner Probleme und Gefühle nicht Herr zu werden und rückfällig werden zu können, weiß ich, dass ich mich an meine Freundin, Familie und an meine Freunde wenden kann. Finde ich bei ihnen keine zufriedenstellende Hilfe, werde ich zukünftig nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Da mein problematischer Umgang mit Alkohol mitverantwortlich für meinen Führerscheinentzug ist, habe ich mich auch damit auseinander gesetzt und Aufarbeitung betrieben.

Zukünftig möchte ich daher Alkohol nur noch zu besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder an Silvester trinken. Ich habe durchgerechnet, dass das dann ca. 10mal der Fall im Jahr sein wird. Dann aber auch nur noch maximal ein bis zwei 0,33l Bier.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Denkst du, ich kann in F5 so stehen lassen? Was, wenn ich nach den Gründen gefragt werde, wieso ich "ab und zu" 2l Bier getrunken habe? Und wieso überhaupt gleich 2l? Da tue ich mich grad echt noch schwer. Wie ihr ja schon selbst geschrieben habt, ich möchte den Eindruck vermeiden, Alkohol ähnlich wie Cannabis als "Problemlöser" darzustellen.
Die Menge ist das Problem, nicht dass hin und wieder mal ein Bier trinken.

----------------------

OK, den FB lassen wir jetzt so stehen.

Beim Thema Alkohol , verzichte lieber auf die Angaben von harten Sorten (Schnaps).
Weiterhin solltest du eine gewisse Trinkentwicklung im Kopf haben, denn diese Mengen schafft man nicht von heute auf morgen.

Ich wünsche dir für morgen viel Glück und Erfolg ... du schaffst das schon ;):smiley711:

Kleiner Tipp, halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)
 

Nosebone80

Benutzer
Hi Max,

ja, ich habe mir nochmal Gedanken über eine gewisse Trinkentwicklung gemacht und sie klingt zumindest für mich plausibel! :D

Wie du sagst...der FB bleibt jetzt so stehen und ich gehe positiv morgen an die Sache ran und bin wirklich zuversichtlich, dass ich bestehe. #positivethinking

Alle Sachen sind gerichtet (auch der Traubenzucker), ordentliche Klamotten sind auch schon rausgelegt und rasiert isser a der Bub! :D

Ich berichte morgen, wie es gelaufen ist.

1000 Dank dir und allen anderen Beteiligten hier auf jeden Fall nochmals! :)


Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Nosebone80

Benutzer
So..hier das versprochene Feedback!

Mein GA wird negativ sein! :(

Aaabbberrr...nach §70 werde ich ein Kurs zur Wiederherstellung der Fahreignung besuchen (Alkohol) und danach darf ich wieder durch die Gegend tuckeln! :)
Bin also mit einem "blauen Auge" davon gekommen!

Zum Ablauf...zeitlich war ich innerhalb von 2h durch. Das Gespräch mit dem GA hat auch nur 35 Minuten gedauert. Und da sind wir auch schon beim Thema: Von diesen 35 Minuten haben wir vllt. 10 Minuten über Drogen geredet, die restliche Zeit hat sich ausschließlich um meinen Alkoholkonsum gedreht. Ich war im gespräch kurz davor zu sagen, er möge sich bitte noch einmal die Fragestellung der FSST anschauen! :D

Und die Fragestellungen bezgl. Alkohol gingen echt tief: Wieso ich 2002 das erste Mal unter Alkohol gefahren bin? Wie mein Konsum damals aussah? Was waren die Gründe für diesen exzessiven Alkoholkonsum? Welche Lehren ich daraus gezogen habe? Mit dieser Tiefe hatte ich auf Grund meiner "eindeutigen" Drogenfragestellung nicht gerechnet.

Dann Schwenk auf die Fahrt im April 2019: Wieso das wieder passieren konnte? Woher dieser erneute hohe Alkoholkonsum? Was waren dieses mal die Gründe dafür? Welche Lehren habe ich dieses mal daraus gezogen? Und habe ich dieses mal überhaupt Lehren daraus gezogen?

Mein Verweis auf KT wurde mit mangelnder Erfahrung diesbezüglich abgeschmettert. Welche Sicherheiten ich denn geben könne, das KT bei mir funktionieren wird und ich nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurück falle.

Auf mein Einwand, ich könne keine Sicherheiten geben, da ich KT ja noch nicht leben konnte aufgrund der AB, meinte der GA, dass sei ihm zu wenig. ich habe dann nochmal von meinen positiven Erfahrungen berichtet, die während meiner AB erlebt habe und mein Verweis, dass ich ja nach meinem Studium und der Auffälligkeit 2019 ein moderates Trinkverhalten bereits hatte, meine er, dass bei mir Rückfälle in alte Alkoholkosumweisen nicht ausgeschlossen werden könnten. Deswegen kann er mir heute kein positives GA geben, aber eben mit der Auflage durch Besuch eines Kurses zur Wiederherstellung der Fahreignung sei für ihn das dann okay.

Für mich ist das okay so, auch wenn es nun nochmal 4 Wochen länger dauert, bis ich wieder fahren darf.

Das gröbste habe ich ja überstanden und nach der Pflicht kommt ja bekanntlich erst noch die Kür! :)

Ich weiss nicht, ob es besser gewesen wäre, auf dauerhafte AB auch beim Alkohol zu plädieren, aber so wie der drauf war, hätte er bestimmt andere Gründe bei mir gefunden, wieso das nicht klappt mit mir. Der GA sagt ja selbst, dass mit diesen Werten KT durchaus noch in Frage kommt, aber bei mir sieh er da noch ein gewisses Restrisiko. Deshalb §70!

Anyway...der Druck von der MPU ist jetzt erstmal verflogen und ich muss sagen, dass fühlt sich sehr sehr befreiend an! :)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Und die Fragestellungen bezgl. Alkohol gingen echt tief: Wieso ich 2002 das erste Mal unter Alkohol gefahren bin? Wie mein Konsum damals aussah? Was waren die Gründe für diesen exzessiven Alkoholkonsum? Welche Lehren ich daraus gezogen habe? Mit dieser Tiefe hatte ich auf Grund meiner "eindeutigen" Drogenfragestellung nicht gerechnet.
Eventuell hättest du noch ein Thema in der Rubrik "Alkohol" eröffnen sollen, aber dass Thema ist ja jetzt durch.

Den Kurs sitzt du eigentlich auf einer A-Backe ab ... wichtig ist beim Kurs ... stets pünklich und logischerweise nüchtern erscheinen.

Aber die Hürde schaffst du auch noch, danach kannst du wieder Gummi auf der Straße riechen. ;)
 

Nosebone80

Benutzer
Alles gut @Max ...ich bin Happy wie es gelaufen ist!

Und ja...den Erfolg lass ich mir mit Sicherheit nicht mehr nehmen! :)

Vielleicht kann ja meine Geschichte für andere gut sein, die ähnliches konsumiert haben, Alkohol noch besser aufzuarbeiten!

Ich hatte auf jeden Fall einen schönen Abend mit meiner Freundin und meinen Eltern! Euch allen auch einen schönen Abend noch und nur das Beste!

#lifeisperfcet
 

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