Der Fragebogen von Hammer

Hammer1860

Erfahrener Benutzer

Hallo ihr Lieben,

anbei mal mein FB Alkohol und der persönliche Fragebogen. Um viele Anregungen, Lob und Kitik würde ich dann herzlichst bitten.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 80 Kg
Alter: 56

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.08.21
BAK: 1,85
Trinkbeginn: 17.45 Uhr
Trinkende: 21.45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 1 BE um 01.15 Uhr(1,85 Promille), 2 BE 01.47 Uhr(1,74 Promille)

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 03.11.22

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, beschlagnahmt und vernichtet worden
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja. Zwei Geschwindigkeitsverstöße mit Fahrverbot(bereits getilgt)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 05.08.21

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein: ja. 12 Monate mit Ende am 26.10.22

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 2x mit einer Suchtholine telefoniert
Selbsthilfegruppe (SHG): ja
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, drei Stunden bei einm Psychologen und 10 Stunden MPU-Vorbereitung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 04.08.2021 besuchte ich ein Benefizsfussballspiel in meiner Heimatstadt. Um 18 Uhr war Anstoß und nach dem Eintritt um 17.35 Uhr traf ich sofort auf einen sehr alten Bekannten aus der Zeit wo ich noch öfters Heimspiele von meinem Heimatklub gesehen hatte. Das angebotene Weizen des alten Bekannten lehnte ich nicht ab und revanchierte mich dann auch. Nach und nach trafen noch mehr alte Gesichter ein und auch mir bekannte Leute vom Auswärtsteam. So wiederholte sich das Szenario mehrmals und später kam dann auch noch der Schnaps ins Spiel. Zwei Stunden nach Schlußpfiff(21.45 Uhr) verabschiedeten wir uns dann und ich nahm mir vom Bierstand noch eine Flasche Weizenbier für die vorher nicht geplante Autoübernachtung mit.
Hatte allerdings vergessen das ich den Schlafsack und das Kopfkissen Tage vorher aus dem Auto entfernt hatte(führte ich immer wegen meines Hobbys Groundhopping und den damit verbundenen langen Reisen mit um Pausen zu machen oder um Hotelkosten zu sparen. Zudem versperrten noch etliche leere Bierkisten(wollte ich eigentlich nach Spielschluss wegbringen ohne neues Bier zu kaufen) im Auto auch noch eine gemütliche Übernachtung auch ohne das Bettzeug. Im Sitz fixiert bin ich in völliger Selbstüberschätzung benebelt und enthemmt durch den Alkohol los gefahren, ohne mir Gedanken über die Risiken zu machen.
Bemerkte aber sehr schnell das ich völlig fahruntüchtig war und wollte mich dann auf einem Parkplatz in der Nähe halt ohne Schlafsack ablegen. Ich realisierte aber das meine unsichere Fahrweise einem Pärchen im Auto hinter mir aufgefallen ist und ich bin dann in Panik und aus Furcht vor den Konsequenzen mit einem Rotlichtverstoßverstoß und weiteren Verkehrsgefährdungen vor denen geflüchtet. Schlussendlich folgten sie mir bis zur Haustüre(dachte ich hätte sie durch schnelleres Fahren abgehangen) und sie hatten unterwegs die Polizei informiert(wußte ich ja nicht). Sehr kurz nach meinem Eintreffen zu Hause um 22.15 Uhr klingelte dann für mich überraschend die Polizei. Ich öffnete nicht in der vagen Hoffnung, das ich dadurch verschont bliebe. Habe mich dann aus dem Sichtbereich(bin da noch umgekippt) der Polizei entfernt und habe in Panik das mitgebrachte Bier geöffnet, ein paar Schlücke genommen und stellte noch vorhandene leere Bierflaschen ins Wohnzimmer, um falls sie doch irgendwie ins Haus gelangen meine Alkoholisierung erklären zu können. Ich wollte der Polizei erzählen, das ich seit zwei Stunden zu Hause einen Sturztrunk gemacht habe und dachte nicht mehr an das Pärchen, weswegen die Polizei ja aufgetaucht ist. Schlussendlich wurde noch die Feuerwehr und ein Krankenwagen wegen des Umfallens gerufen. Die Feuerwehr öffnete dann die Tür und um 23.01 Uhr wurde dann mit mir ein AAK mit 1,9% nach einem weiteren Umfaller durchgeführt. Und draußen stand die versammelte Nachbarschaft vor dem Haus und ich wäre vor Scham am liebsten geflüchtet. Bei der Blutabnahme um 01.14 Uhr waren es dann 1,85% und bei der zweiten um 01.47 Uhr 1,74%.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Trinkzeit von 17.45 - 21.45 Uhr
8 Weizen(0,5L) mit 5,5%
2 x 0,1l Weinbrand mit 36%

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Aufgefallen bin ich nach 200 Metern einem Pärchen im Auto hinter mir um dann vor selbigen die Flucht mit Verkehrsgefährdungen zu ergreifen. Bin die kompletten 17 Kilometer teilweise über die Autobahn mit weiteren Verkehrsgefährdungen(Schlangenlinien, abdriften von meiner Fahrbahn) bis vor die Haustüre gefahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung

Durch die erhebliche Alkoholisierung habe ich mich durch den Alkohol enthemmt und euphorisch gefühlt und demzufolge völlig überschätzt. Habe aber dann nach Fahrtantritt bemerkt, daß ich absolut fahruntüchtig war. Habe es dann aber leider nicht gestoppt, da ich bemerkt hatte, das ich aufgefallen bin und aus Angst und Panik vor Konsequenzen mit Verkehrsgefährdungen die Fahrt fortgesetzt hatte. Über die von mir hochgradig ausgehende Gefahr für andere und mich wurde ich mir leider erst im Nachhinein bewusst.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte eigentlich im Auto schlafen, was ich auch auf Nachfrage der Bekannten wegen des erhöhten Kosums auch so kommuniziert hatte. Ich hatte aber vergessen, das ich den Schlafsack(führte ich immer wegen Pausen bei längeren Fahrten, wenn ich bei einem Abendspiel Bier getrunken hatte zum Schlafen vor Ort und zwecks Kostenersparnis für Hotels im Auto mit) auf dem Wäschetrockner hatte, weil ich mit meiner Freundin zwei Tage später mit einem Mietwagen in einen zweiwöchigen Urlaub nach Österreich wollte.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ja bereits 0,01% Promille zählt würde ich schätzen das ich ca. 1000x unterhalb der erlaubten Promillegrenze gefahren bin, dazu ca. 200 Fahrten mit 3-4 Bier a 0,5L und 2 Fahrten(1 davon die TF) über 1,1 Promille. Dazu auch ca. 20 Fahrten nach Übernachtung die womöglich unter Restalkohol nach Weihnachtsfeiern in der Firma oder nach Partys statgefunden haben könnten.
Ich folgere daraus, das ich mehr Glück als Verstand hatte das niemand zu Schaden gekommen ist und meine Selbststreflektion bis zur letzten Trunkenheitsfahrt nur vermindert und manchmal gar nicht stattgefunden hat und leider nicht zur dauerhaften strikten Trennung zwischen Alkohol und Verkehr geführt hat. Ich habe meinen Egoismus und die Bequemlichkeit zu oft der Verantwortung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern vorgezogen. Heutzutage ist mir mein Verhalten völlig zuwider und ich bereue es auch, weil ich mich auch mittlerweile mit der Wirkung von Alkohol und Statistiken der vergangenen Jahre befasst habe, welche Unfälle, Personenschäden und Tote jährlich durch Alkohol auflistet. Dieser Statistik hätte ich durchaus auch angehören können, welches mir nach dieser TF mit der erheblichen Promillezahl und den Ausfallerscheinungen heute mehr als bewusst geworden ist. Ich hätte viel Leid über andere Menschen bringen können und wäre dann sicher nicht mehr glücklich geworden und es hätte mich ein Leben lang belastet. Ich wäre dann wahrscheinlich auch noch völlig zurecht ins Gefängnis gewandert, alleine bei dem Gedanken daran schaudert es mich heute noch.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 12 Jahren habe ich Alkohol bei Besuchen mit meiner Mutter bei dem geschiedenen Vater erstmals in einer Gaststätte bewusst wahr genommen. Sie tranken zum Essen Bier und zum Abschluß einen Schnaps.
Der erste Konsum war zu meinem Geburtstag mit 16 Jahren. Meine Mutter bot mir an mal im Restaurant ein Bier zu trinken. Habe ich dann mit einem 0,2l Glas auch gemacht. Schmeckte mir aber damals aufgrund der Bitterkeit nicht.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, speziell im zweiten Lockdown hatte ich mein Trinkverhalten deutlich erhöht. Davor beschränkte sich mein Konsum meistens auf das Wochenende und eben in Problemphasen gab es auch Alkohol unter der Woche.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1983-1990 Bei Heimspielen meines Heimatklubs(3-4 Bier a 0,3L)
1991-2000 1x im Monat bei größeren Touren am Samstag mit den Bekannten u.a. nach CZ oder England mit ca. 3-6 Pints oder ca. 3-6 Bier a 0,5L
2000-2009 Konsumrückgang, da meine erste Freundin(tatsächlich erst mit 35 Jahren) keinen Alkohol trank und ich mich dem ohne Probleme angepasst hatte. Ab und an 1-2 Bier im Restaurant oder Biergarten bei ihr in der Nähe oder bei Hotelübernachtungen bei Touren. Trinkspitzen gab es aber bei den Weihnachtsfeiern in der Firma und bei mittlerweile ganz seltenen Touren mit den Bekannten(6 Bier a 0,5l).
2010 Nach dem Tode meiner Mutter im Januar für ca. 4 Monate 2-4 Bier a 0,5l oder drei große Whiskey Cola bei jedem Abendspiel(also beinahe täglich) im TV unter der Woche und am Wochenende gleichbleibender Konsum.
2010(Mai)-2019 Durchschnittlich an 3 Wochenenden, wo ich auf den Touren in Hotels, Gaststätten, Vereinsheimen(6-8 Bier a 0,5l) gerunken hatte. Meine Freundin hatte öfters das Steuer übernommen, so das ich schon vor dem Hotel ein paar Bier bei einem Spiel trinken konnte. Bei Weihnachtsfeiern der Firma oder bei seltenen Partys habe ich aber dann manchmal auch verschiedene Alkoholika durcheinander getrunken, welches sich dann auch in Betrunkenheit auswirkte.
2019- bis Anfang erster Lockdown März 2020 Mittlerweile gab es jetzt durch den Stress auf der Arbeit auch mal unter bei Woche bei Livespielen von meinem Lieblingsverein aus der Bundesliga 4 Bier a 0,5l an einem Werktag und auch wochentags mal bei Spielen vor Ort(2 Bier a 0,5l). Komsum am Wochenende blieb gleich.
2020 März -Juni 2020 erster Lockdown und fast vollständiger Alkoholverzicht(mal zum Essen ein Bier) bis die Bundesliga Mitte Mai wieder anfing.
2020 Juli - Oktober 2020 Wieder der übliche Konsum am Wochenende, aber auch öfters unter der Woche bei Spielen im TV und Spielen vor Ort.
2020 November - Juli 2021 2. Lockdown und jede Woche bis zu einem Kasten Bier. Es gab ein Trinkmuster meinerseits, bei Spielen meines Vereins im TV unter der Woche 4 Bier a 0,5l, Freitags 4 Bier a 0,5l zur Konferenz 2.Liga und dem Abendpiel, Samstags bis 8-11 Bier a 0,5l bei den Konferenzen und dem Abendspiel(11 Bier speziell wenn mein Verein das Abendspiel hatte), Sonntags 4 Bier a 0,5l wenn mein Verein Sonntags spielte. Alternativ gab es auch mal Tage(2x pro Monat am Wochenende) wo ich entweder eine halbe Flasche Whiskey oder Weinbrand mit Cola getrunken hatte.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Früher bei Heimspielen meines Heimatvereins mit den Mitstreitern. Später beim Hobby dann überwiegend in Hotels, Gaststätten und Restaurants und Fußballspielen in der Nähe des Hotels mit den damligen Mitfahrern, der zweiten Freundin(trank SA 2-3 Gläser Wein erst ab 20 Uhr) und auch selten alleine mt anwesenden Gästen(wenn ich irgendwo das Abendspiel meines Lieblungsklubs auf Sky sah. Dazu auf Weihnachtsfeiern der Firma und Partys und eben zu schwierigen Phasen in meinem Leben auch alleine zu Hause anlässlich von TV Spielen oder bei Spielen in der Nähe.
I
n den letzten 13 Jahren war ich aber bis auf wenige Ausnahmen nur alleine oder mit der Freundin an den Wochenenden und im Urlaub unterwegs, wo dann speziell am Samstag in Hotels etwas gemeinsam getrunken wurde. Ansonsten bei Weihnachtsfeiern in der Firma und auf den seltenen Partys. Nach dem Tod meiner Mutter zwischen 2010(vorher nie) auch alleine zu Hause, ebenso wie in Zeiten des zweiten Lockdowns und manchmal auch nach der Ernenung zum Lagerleiter.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Innere: Ich war ein Einzelkind welches bis zum Tode meiner Mutter komplett verhätschelt wurde und Zeit ihres Lebens mit ihr unter einem Dach gewohnt hatte. Ich mußte mich um nichts kümmern und bin völlig unselbstständig gewesen. Dazu kapselte ich mich ab dem 16. Lebensjahr privat bis auf wenige Ausnahmen von der Außenwelt ab, nachdem die meisten Freunde und Bekannte nicht mehr zum Fußball spielen auf unserem Bolzplatz mitkommen wollten, weil sie andere Interessen(Disco Freundin, Mofa,etc) verfolgten. Ich hatte früher immer Minderwertigskomplexe und Angst gegenüber dem anderen Geschlecht, was auch bis zum 35. Lebensjahr bis zur ersten Freundin andauerte. Ich bekam öfters einen hochroten Kopf, wenn es bei Gespächen mit Frauen(Schule, Arbeit) und über Frauen ging. Ich erfand immer Ausreden wenn ich selten mal eingeladen worden bin und auch Frauen zugegen gewesen wären. War in meiner Gefühlswelt gefangen und konnte und wollte mit niemanden darüber reden, weil ich es als Schwäche angesehen hatte und mich nicht bloßstellen wollte.
Aus dieser Isolation befreite ich mich erst mit 18 Jahren, als ich aufgrund eines alten Freundes(war ein ähnlicher Fall wie ich) mit ihm anfing Fussballspiele meines Heimatvereins zu besuchen.
So geriet ich auch in Gruppen wo vermehrt Alkohol getrunken wurde. Um weiterhin meine Unsicherheiten und fehlendes Sebstbewusstsein zu kaschieren trank ich mit, um auch nicht noch dort als Außenseiter zu gelten.
Diese galt auch für später(ab 1990), wo das Hobby Groundhopping(Stadionsammeln) für mich entdeckte und neue Leute kennenlernte die das Hobby auch betrieben und mit denen ich zu Fußballspielen gefahren bin.
In der Phase der ersten Freundin(2000-2008) war ich dann viel selbstbewusster und habe auch deutlich weniger Alkohol getrunken, obwohl ich weiter unselbstständig war und auch nicht bereit war mit der zweiten Freundin(wollte meine Mutter nicht alleine lassen) zusammen zu ziehen.
Nach dem Tod meiner Mutter war ich dann völlig überfordert (bis auf die bedingte Hilfe meiner jetzigen Freundin(lebt 300 Km entfernt) und suchte die Flucht im Alkokolkonsum auch unter der Woche um die ganzen bürokratischen Probleme und die neuen Anforderungen, Trauer und Einsamkeit zu vergessen. Ich fing dann an auch zu Hause Alkohol bei Fußball im Fernsehen zu kosumieren.
Als die Zeit überstanden war wurde zumindestens zu Hause das Trinken wieder eingestellt.
2019 wurde mir dann die Lagerleitung in der Firma übertragen, welches Überstunden erforderte und psychischen Druck bei mir auslöste es allen und jedem gerecht zu machen. Es war nicht nicht einfach auf einmal den Chef zu markieren unter den Arbeitskollegen mit denen ich 19 Jahre kollegial zusammen gearbeitet hatte. Hatte da sehr oft lieber selbst Arbeiten erledigt anstatt zu delegieren. War damit überfordert und so trank ich auch unter der Woche und sehnte ich die Wochenenden herbei, um mit Alkohol einfach abzuschalten und den auch mir selbst auferlegten Druck vermeintlich mit Alkohol zu lindern. Ich hatte immer grundsätzlich Probleme mit mir selbst ausgemacht, mit niemanden darüber gesprochen und alles in mich hineingefressen. Ich wollte nach außen hin immer eine heile Welt darstellen und keine Schwäche nach außen zeigen.
Den absoluten Höhepunkt meiner Trinkhistorie war dann die Phase des zweiten Lockdowns, wo ich von jetzt auf gleich keine Wochenenden mehr zu planen hatte, es kein Fußball(außer im Fernsehen) zu sehen gab und ich auch meine Freundin nur einmal sah. Wir hatten wegen der Ansteckungsgefahr mit Corona(ihre Mutter war an Krebs erkrankt) auf gegenseitige Besuche verzichtet und sie war eh jedes Wochenende im 200 Km von ihr entfernten Elternhaus zu Gast. So trank ich dann unter Woche und speziell am Wochenende aus Einsamkeit, Stressabbau und Langeweile(hatte keinen anderen Hobbys außer Groundhopping) bei Livespielen am Fernseher Bier und mitunter auch harten Alkohol.
Äußere: Ich wollte mich nie in einer Gruppe vom Alkohol ausschließen, weil ich mich dort gesellig und zugehörig gefühlte und auch meine inneren Anspannungen nicht mehr so wahr nahm. Zudem wurde es auch mitunter auch zur Gewohnheit Alkohol zu konsumieren, ohne das immer tiefergründige Probleme vorhanden waren.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol?

Bei wenig Alkohol entspannt, enthemmter und auch redseliger.
Bei viel Alkohol nahm die Redseligkeit trotz Schüchternheit auch selbst gegenüber Fremden deutlich zu. Ich war deutlich enthemmter, mischte mich in Gespräche ein und meinte auch über Sachen zu reden wovon ich keine Ahnung hatte. War mit viel Alkohol auch diskussionsfreudiger und habe auch sehr viel Unsinn erzählt. Dazu gesellte sich meistens auch Müdigkeit, weshalb ich zu Hause und auswärtig dann oft früh ins Bett oder ins Auto zum Schlafen ging.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein gab es nicht, da mein Umfeld früher und später selbst Alkohol getrunken hat und ich keine Ausnahme war. Und zu Hause gab es ja niemanden der meinen Alkoholkonsum hinterfragen konnte, da ich bis zum Tode meiner Mutter dort keinen Alkohol konsumiert hatte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mich persönlich und das Umfeld inklusive Arbeit bis zur Trunkenheitsfahrt keine. Habe durch den Alkohol nichts vernachlässigt und bin allen Verpflichtungen nachgekommen. Körperlich hatte ich auch keine Probleme, außer eben sehr selten mal einen Kater(nach Mischkonsum) am nächsten Morgen. Die neue Situation durch die Straftat hatte aber nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch viele schwerwiegende Probleme entfacht. So bin ich durchschnittlich vier Stunden am Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin und zurück zur Arbeit unterwegs. So schlafe ich sehr oft bei Bahnstreiks, schlechtem Wetter und Überstunden auf einer Matratze mit Genehmigung vom Chef in einem leer stehenden Büro in der Firma ohne TV, Computer und Dusche. Mein großes Leidenschaft Groundhopping hat sich damit auf ein Minimum reduziert. Am meisten tut mir meine Freundin leid, der ich durch meine TF schöne und bequeme Wochenend/Urlaubstouren in entlegene schöne Sportplätze versaut habe. Aber ihre traurigen Augen werde ich hoffentlich wieder zu glücklicheren Augen machen können. Aber auch das wirkt sich positiv auf die Motivation aus um zukünftig keinen Alkohol mehr zu konsumieren.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür

Nein. Ich trinke ja heute keinen Alkohol mehr. Die Zeiten des zweiten Lockdowns waren der Höhepunkt meiner Trinkhistorie. Trinkerhöhungen gab es aber auch nach dem Tode meiner Mutter und nach der Beförderung zum Lagerleiter.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Für die Definition von Volltrunkenheit finde ich keine spezifische Erklärung. Wenn es Erinnerungslücken, Filmrisse oder 3 Promille(Vollrausch) impliziert dann sicherlich nein. Das hatte ich nie. Ich habe nie die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren und wenn ich über die persönliche Grenze getrunken habe geschah das mit voller Absicht wie eben auch leider an dem Abend bei der Trunkenheitsfahrt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, bis zum Tode meiner Mutter 2010 habe ich zu Hause gar keinen Alkohol konsumiert weil ich dort in meiner heilen Welt war und gar nicht auf die Idee gekommen bin zu Hause zu trinken. Ansonsten gab es vor der Zeit vor dem Internet Pausen vom Alkohol in der Sommer- und Winterpause(jeweils meistens 2 Monate) im Fussball und in den letzten 10 Jahren wenn ich auf der Palettenwaage in der Firma die 100 Kilo Marke erreicht hatte. Dann wurde eine Diät gemacht mit weniger und gesunder Ernährung, welches wegen der Kalorien auch den Alkohol betraf. Das ging über einen Zeitraum von 4-6 Wochen bis die 90 Kilomarke erreicht war und kam insgesamt 5x vor.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Habe mich nie in eine Kategorie eingeordnet, da ich mein Trinkverhalten nie hinterfragt hatte. Ich war völlig ignorant. Die Suchthotline stufte mich als Entlastungs- und Gesellschaftsstrinker ein. Nach meiner persönlichen und bei der MPU-Vorbereitung geschehenen Aufarbeitung und Selbstreflektion würde ich es aber heute als Alkoholmissbrauch einordnen.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
04.08.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein. Alkoholfreies Bier hat ja bis zu 0,5 % Alkohol und kommt wegen meiner jetzigen und zukünftigen Abstinenz für mich nicht in Frage.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil die Trunkenheitsfahrt der Auslöser war mich zum ersten Mal in meinem Leben ausführlich mit mir persönlich und dem Thema Alkohol und seinen Folgen auseinandergesetzt habe. Den Entschluß nie wieder Alkohol zu konsumieren gab es auf dem langem Fussmarsch von der Wache nach Hause, ohne zu wissen was mich jetzt eigentlich erwartet. Von Urinscreenings bzw. MPU wußte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nichts. Klar war mir bewusst, das die Leber(mir war aber nicht mal klar das die Leber keine Nerven hat) Schaden nehmen könnte, aber das auch andere Organe und Körperteile betroffen werden könnten war mir nie bewusst, ebenso wie ich Alkohol nie als Zellgift wahr genommen habe. Außerdem sinkt die Lebenserwartung als Vieltrinker ja deutlich und dessen bin ich mir jetzt klar. Hatte immer gedacht andere haben ein Alkoholproblem aber ich doch nicht. Es wurde mir bewusst, dass ich jahrelang meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt habe, obwohl ich keine gesundheitlichen Probleme hatte.
Dazu wurde mir durch die Promillezahl und den Ausfallerscheinungen nach der letzten Trunkenheitsfahrt deutlich aufgezeigt, dass ich in der Vergangenheit völlig verantwortungslos und egoistisch gehandelt habe und es nur pures Glück gewesen ist, das dort und auch zu früheren Zeiten kein Mensch zu Schaden gekommen ist. Früher habe ich daran egoistischerweise keinen Gedanken verschwendet, es ist ja Gott sei dank nichts Schlimmes passiert.
Das hätte mich mein Leben lang belastet. Mittlerweile fühle ich mich in der Abstinenz auch glücklich und merke, das ich den Alkohol nicht mehr zu Problembewältigung und aus gesellschaftlichen Gründen benötige. Ich fühle mich mittlerweile auch mit nichtalkoholischen Getränken sehr wohl in meiner Haut.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Früher habe ich keine Notwendigkeit erkannt den Konsum zu minimieren bzw. aufzugeben. Es waren keine negativen Folgen erkennbar und habe den Konsum blauäugig als völlig normal eingeordnet. Die TF war dann die Initialzündung zur Aufgabe.
Jetzt habe ich mich erstmals im Leben einer totalen Selbsttreflektion unterzogen und weiß, das mein Trinkverhalten alles andere als normal war. Zugleich sehe ich den heutigen Sachverhalt als meine Chance an die Kurve zu kriegen. Ohne die letzte Trunkenheitsfahrt hätte es keine Änderungen gegeben und es wäre bessser gewesen, wenn selbiges schon viel früher passiert wäre, damit ich die heutigen Änderungen zeitiger vonstatten gegangen wären.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Als erstes wurden die Biervorräte zu Hause am Tag nach der TF an einen Nachbarn verschenkt und auch für Gäste wurde nie mehr Alkohol eingekauft. Dazu wurden Einladungen und Mitfahrgelegenheiten von alten Bekannten die von meiner TF erfuhren zu Fussballspielen konsequent abgelehnt, ebenso wie Einladungen zu Partys, Weihnachtsfeiern negiert. Zudem habe ich mich aus den sozialen Medien wie Facebook und Instagram zurück gezogen und poste keine Beiträge mehr, wo ich früher teilweise stolz Bilder mit Alkohol eingestellt hatte. Dazu bin einer Whats App Gruppe ausgetreten wo früher Verabredungen(ab 2019) auf selten bespielten Sportplätzen unter der Woche verabredet wurden. Mittlerweile gibt es auch keine Kontakte mehr, weil ich mich komplett vo dieser Szene entfernt habe und auch in Vergessenheit geraten bin.
Ich unternehme jetzt Radtouren und mache Wanderungen mit meiner Freundin am Wochenende(fahre mit ihr ab und bei schönem Wetter mit dem Rad zu Spielen in ihrer Nähe ), habe das Trimmrad zu Hause(war ein Staubfänger) wieder aktiviert. Nimm jetzt jede Treppe mit statt den Aufzug oder die Rolltreppe zu benutzen. Dazu lese ich heute sehr viel(früher null) und habe Sudoko und Kreuzworträtseln für mich entdeckt. Dazu habe ich mir eine Dartscheibe für zu Hause und für die Firma gekauft. Meiner Freundin gefällt das sehr gut, weil ich so etwas früher kategorisch abgelehnt hatte. War der Typ der auch 200 Meter zum Briefkasten gefahren ist und auch sonst unter Bewegungsarmut litt.. Zudem habe ich noch 25 Kilo weniger Gewicht als vorher nach den Veränderungen, auch weil ich mich heutzutage endlich vernünftig und gesund ernähre. Vorher bestimmte fast ausschließlich Fast Food meine hauptsächlichen Essgewohnheiten. Zusätzlich trinke ich jetzt morgens nur noch eine Tasse Kaffee statt drei Tassen um das Suchtverhalten auch da anzupassen.
Die Anfangsphase war nicht einfach zu bewältigen. Ich hatte keine körperlichen Entzugserscheinungen, aber die Gedanken an Alkohol waren vorhanden. Ich war völlig auf den Alkohol sensilibisiert. Gerade als zwangsläufiger Zugfahrer war ich dem Alkohol mehr ausgesetzt als vorher, da gerade im Sommer gefühlt jede sechste Person im Zug und an Bahnhöfen ein Bier in der Hand hatte. Merkte dann ja auch, das es gar nicht geht sich dem Alkohol zu entziehen weil er allgegenwätig ist. So fiel es am Anfang beispielsweise auf Zugfahrten zu meiner Freundin schwer Leute zu beobachten, die sich wie selbstverständlich ein Bier kauften oder mitgebracht haben. Auch an dem griechischen Restaurant zu Hause(wo ich früher ab und an nach einer Tour Sonntags gegessen habe und ein Weizen und den üblichen Ouzo getrunken habe) lief ich am Anfang mit einem komischen Gefühl vorbei. Es war nicht der Wunsch vorhanden mich zu betrinken, aber ein Genussbier hätte ich schon gerne genommen. Meine Freundin bot mir auch an auf ihren samstäglichen und urlaubsmäßigen Konsum von Wein(mittlerweile kaufe ich ihr sogar mal eine gute Flasche Wein) zu verzichten. Lehnte ich aber ab, weil ich mich an solche Situationen gewöhnen wollte. Schließlich geht das Leben weiter und dem Alkohol im realen Leben kann man sich eh nicht entziehen, es sei denn man entscheidet sich für ein Leben als Einsiedler. Es besserte sich aber von Woche zu Woche und heutzutage fühle ich mich in meiner Abstinenz pudelwohl und lebe den Verzicht. Es macht mir nichts mehr aus und heute kann ich anderen Menschen ohne Verlangen in allen Lebenslagen nach derem Konsum in solchen Situationen begegnen. Mittlerweile betreibe ich auch mit meiner Freundin nach Auszeiten wieder im kleinen Rahmen mein Hobby Groundhopping, wo ich auch keinerlei Probleme habe mir im Vereinsheim alkoholfreie Getränke zu bestellen bzw. mir mein eigenes Mineralwasser oder Cola-Light aus dem Rucksack zu trinken. Bekannte habe ich seitdem nicht mehr bei Spielen getroffen und wenn würde ich ein angebotenes Bier auch ablehnen, bzw. meinen Lebenswandel bezüglich Alkohol erklären. Es sind aber eh alle Personen aus meinem Umfeld und Bekanntenkreis über meine Abstinenz informiert. Feiern werde ich aber trotzdem zukünftig nicht mehr besuchen, weil ich mit vielen bekannten trinkenden Menschen auf einem Fleck nichts mehr anfangen könnte.
Zusätzlich wurde mir auch aufgezeigt auf welche Freunde und Bekannte ich mich verlassen kann. Einige haben sich nie wieder gemeldet und auf die werde ich in auch in Zukunft verzichten. Teilweise haben sich ganz alte und neue Facebookfreunde(einige kannte ich gar nicht persönlich über den Messenger gemeldet um mir Hilfe anzubieten) mit denen ich noch heute ellenlange Telefongespräche führe und meine und deren Sorgen und Probleme berede und allgemein gute Gespräche führe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Fühle mich durch die Gewichtsreduktion und die sportlichen Aktivitäten einfach fitter als zuvor. Dazu kommt aber auch eine neu gewonnene Gelassenheit bezüglich meines Hobbys. Früher war ich davon getrieben fast jedes Wochenende unterwegs zu sein. Im ersten Moment war es natürlich schwer dem Hobby nicht mehr exsessiv nachgehen zu können, aber mittlerweile habe ich mich mit den neuen Aktivitäten daran gewöhnt und werde auch in Zukunft nicht mehr fast jedes Wochenende unterwegs sein. Mein Umfeld reagiert ausnahmslos positiv auf meine Veränderungen und zeigen Bewunderung ob der Abstinenz und vor allen Dingen wegen den Veränderungen, weil sie sich diese in meinem Falle am Anfang gar nicht vorstellen konnten. Manche waren aber erschrocken und überrascht über meine Gewichtsreduktion von 25 Kg und fragten ob ich krank wäre bzw. empfahlen mir mehr zu essen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die Einhaltung der strikten Abstinenz mit den getroffenen Veränderungen in meinem Leben und die Selbsthilfegruppe(Blaues Kreuz), welche eine große Hilfe in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Sachen Aufarbeitung, Selbstdisziplin und dem heutigen Verzicht auf Alkohol war und sein wird. Dort habe ich anhand von Beispielen gemerkt, dass ich nicht erleben möchte noch tiefer in Sachen Alkohol abzudriften und wie sie die Abstinenz dauerhaft geschafft haben. Ohne meine Alkoholproblematik zu verniedlichen habe ich dort Menschen kennengelernt die vieles verloren hatten aufgrund eines exorbitanten Alkoholkonsums. Zudem gehe ich komplett offen mit meiner Alkoholproblematik und jeder in meinem Umfeld ist meine Situation bekannt.
Ebenso habe ich gelernt nein zu sagen, was früher nicht wirklich meine Stärke war. Ich werde auch gerne später eine Ausbildung zum Suchthelfer beim Blauen Kreuz machen und anderen Menschen mit Alkoholproblemen innerhalb der Gruppe als Leiter zu helfen. Dazu die Erinnerungen an die Trunkenheitsfahrt mit ihren schweren Folgen(Scham vor den Nachbarn, tägliche Sorge um die Erreichbarkeit zur Arbeit, die finanziellen Folgen, den ganzen Zeitverlust, gewaltige Einschränkungen im Hobby Groundhopping und das ich nie wieder andere und mich gefährden will) werden mich zukünftig davor bewahren rückfällig zu werden. Diese Straftat und die Folgen war die größte Lehre in meinem Leben und das nochmals zu erleben ist kein Bier der Welt mehr wert. Ich kann die Vergangenheit leider nicht mehr ändern, aber auf die Zukunft ohne Alkohol habe ich Einfluß. Zusätzlich habe ich eine App installiert um die alkoholfreien Tage zu zählen und den Zähler werde ich nicht wieder auf Null setzen wollen. Dazu schreibe ich mir nach der TF jeden Tag 5 Euro gut, die ich nicht mehr in Alkohol investiere. Und nicht zuletzt würde ich gerne das letzte Quartal meines Lebens gesund und in Würde erleben. Dazu habe ich völlig neue Gewohnheiten und Hobbys aufgenommen. Ich mache an Wochenenden ellenlange Spaziergänge, fahre Fahrrad und habe das Lesen, Kreuzworträtseln und Sudoku und langes Baden für mich zur Entspannung entdeckt.
Dazu kommt natürlich noch eine unendlich tiefere Motivation dem Alkohol bis zum Sargnagel zu entsagen, um sich u.a. auch wieder von vielen bestehenden Abhängigkeiten zu lösen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Es wäre naiv zu glauben das ein solches Szenario nicht eintreffen könnte. Aber ich fühle mich sehr gefestigt und habe eine glückliche Abstinenz. Ich bin mir aber durchaus bewußt, dass es Rückfallquoten gibt und ich mein Leben lang durch das Trinkgedächtnis gefährdet bleibe. Ich habe solche Szenarien ja in der SHG mitbekommen und diese dienen als Warnzeichen für mich nicht rückfällig zu werden. Dazu bestärkt mich der Austausch mit Gleichgesinnten in der SHG mit den zahllosen positiven Beispielen von Menschen, die seit vielen Jahren abstinent leben. Probleme gab es ja auch während der Zeit nach der TF mehr als reichlich und gibt es auch sicherlich zukünftig. Der Alkohol früher hat diese Probleme ja nicht gelöst, sondern nur kurzfristig betäubt. Musste erst lernen Probleme zu äußern. Heute spreche ich Probleme aber offen an, fresse sie nicht mehr in mich hinein und schiebe sie nicht mehr auf die lange Bank. Und für manche Probleme gibt es halt auch keine Lösung, aber die mit Alkohol zu lösen würde eher wieder zu neuen Problemen führen wie ich nach der TF deutlich zu spüren bekam. Sollte es zu einem trockenen oder kleinen Rückfall kommen werde ich das innerhalb der SHG, mit meiner Freundin, guten Freunden und Bekannten und Frau XXXX(ist Psychotherapeutin) und hat es mir angeboten) von meiner MPU-Vorbereitung aufarbeiten. Bei einem schweren Rückfall werde ich mich auch nicht davor scheuen ärztliche und psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch die strikte Einhaltung der Abstinenz.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Scheiße, kann einer der Admins meine Ergüsse in einem neuen Thread eröffnen und dieses in diesem Thread löschen mit dem Titel TF mit 1,85 Promille. Thanks
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Ja, aber es sollte ja eigentlich ein neuer Thread werden und nicht unter dem Thread Trinkmengenberechnung laufen. Halt Dummheit vom Personal. Aber von mir aus kannst du es auch so lassen, auch wenn es nicht passend zur ursprünglichen Frage Dekra Frage Trinkmengenberechnung ist.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Hammer,
bei meiner TF war ich 55 Jahre alt.
Meine BAK war 1,83°/oo; und ich habe mit KT bestanden.
Mit einer zufrieden gelebten Abstinenz sollte es bei Dir doch auch klappen.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Hallo Flori,
das erhoffe ich mir auch, obwohl das Kopfkino tagtäglich wegen der MPU schwerstens aktiv ist und mich echt belastet. An Alkohol denke ich fast gar nicht mehr, aber die Sorge vor einer negativen MPU macht mich wahnsinnig. Was ich die letzten Monate mit der Deutschen Bundesbahn erlebt habe kann ich kaum mit Worten beschreiben. Alleine um das nicht mehr erleben zu müssen lohnt sich die lebenslange Abstinenz. Mit KT wollte ich aber nicht antreten, erschien mir aufgrund meiner Historie nicht ratsam. Ich hätte da Trinkanlässe für die MPU erfinden müssen, da ich keine Verwandtschaft mehr habe und der einzige Trinkanlass der Geburtstag meiner Freundin gewesen wäre. Zudem bin ich Kurzhaarträger und es wäre für eine eventuelle Haaranalyse bei der MPU dann schlecht gewesen.
Hauptgrund ist aber, das ich tatsächlich auch auf die paar Bier bei KT verzichten kann und damit nicht in Versuchung gerate mehr zu trinken.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Servus,
mich interessiert einfach mal welchen Zeitraum ihr benötigt habt von dem Datum eurer Auffälligkeit bis zur Neuerteilung vom Führerschein.
Meine Daten sind:
04.08.21 Delikt mit 1,85 Promille
26.10.22 Ende von 6 Urinscreenings
03.11.22 Ende der Sperrfrist
Wäre es realistisch das ich Mitte Dezember 22 bei zeitnaher und positiver MPU meinen Führerschein wieder haben könnte?
Ich mache mir tausend Gedanken rund um die MPU mit Kopfkino ohne Ende, weil ich den Führerschein sowohl beruflich als auch privat dringend brauche. Es ist voll psychisch belastend, aber das wird ja den Großteil der Leute hier betreffen die eine gewisse Abhängigkeit vom Führerschein haben.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das ist sehr gut machbar.

Bitte eröffne nicht für jede Frage ein neues Thema...
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Hammer,
jetzt habe ich mir Deinen umfangreichen Fragebogen einmal komplett dürchgelesen.
Damit hast Du reale Chancen eine MPU zu meistern.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @Hammer1860 ,
auch ich bin deinem Fragebogen ziemlich beeindruckt. Ist ja schon beim ersten Versuch ein ziemlich rundes Ding!
Zwei Kleinigkeiten hätte ich aber noch anzumerken :
1. Du bist dir hoffentlich bewusst, dass du zum Tatzeitpunkt ca. 2.2 %o hattest. Da die erste Blutentnahme so viel später erfolgte, solltest du dich hier mit dem rückgerechneten Wert vertraut machen.
2. Alkoholfreies Bier: Hier reicht ein "Nein". Die Erklärung mit dem Alkoholgehalt ist gefährlich, da es durchaus Produkte gibt, die mit 0,0 beworben werden, andererseits auch Fruchtsäfte ähnliche Gehalte wie normales alkfreies Bier enthalten können. Hier könnten dann entsprechende Rückfragen kommen.
Da auch die Gefahr besteht, wegen des Geschmackes wieder den Wunsch nach richtigem Bier zu wecken, ist diese ganze Diskussion ziemlich dünnes Eis.
Ansonsten bist du aber auf einem sehr guten Weg.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Hallo @RodionRomanovich,
zu deinem Punkt 1 war ich mir nicht so sicher, da der Alkohol ja nach Trinkende noch in der Anflutungsphase war und ich ja auch noch ein paar Schlücke Nachtrunk hatte. Bin da mal grob von 2 Promille ausgegangen. Im Endeffekt vielleicht auch nicht so von Bedeutung(zuviel Trinkerei war es ja eh), da ich eh kein KT machen wollte und ich die Abstinenz mit Urinscreenings belege.
Zu Punkt 2 hast du sicher Recht, ich wollte da halt mit Fachwissen über den Alkoholgehalt vom alkfreien Bier glänzen. Selbst dieses 0,0% Bier hat ja auch einen, wenn auch sehr geringen Alkoholgehalt. Werde dann die Frage bei der MPU einfach wie du anmerkst mit nein beantworten.
Freut mich übrigens das dir mein Fragebogen wie auch Flori gefällt. Habe mich auch lange damit beschäftigt, wie du an dem langen Text merkst. Wenn es noch andere Meinungen, Kritik und Lob von weiteren Personen geben sollte würde ich mich sehr freuen.
Bin mir aber leider nicht sicher, ob ich das alles bei einer MPU wegen sicherlich tierischer Nervosität dann so sprachlich auf die Kette bekomme und mir dann vielleicht aufgrund der Aufregung die Worte fehlen würden.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
da der Alkohol ja nach Trinkende noch in der Anflutungsphase war
In straßenverkehrsrelevanten Sachverhalten kommt es auf die im Körper befindliche Menge Alkohols an, die zu einer bestimmten BAK führen kann. Die Anflutungsphase spielt hier keine Rolle.
(Sonst könnte man nach einem Sturztrunk ja noch schnell irgendwohin fahren, bevor der Alk ins Blut übergeht.)
Im Endeffekt vielleicht auch nicht so von Bedeutung(zuviel Trinkerei war es ja eh), da ich eh kein KT machen wollte und ich die Abstinenz mit Urinscreenings belege.
Gerade aus diesem Grund solltest du im Zweifel die Menge höher ansetzen. Jegliche Verharmlosung ist eine Todsünde bei der MPU. Und du brauchst wirklich nichts verharmlosen, wenn du mit AB ins Rennen gehst. Auch der Nachtrunk wird immer gern zum Relativieren der BAK zum Tatzeitpunkt hergenommen. Dus olltest also aufpassen, dass es nicht in diese Richtung geht.

Bin mir aber leider nicht sicher, ob ich das alles bei einer MPU wegen sicherlich tierischer Nervosität dann so sprachlich auf die Kette bekomme und mir dann vielleicht aufgrund der Aufregung die Worte fehlen würden.
Wenn alles der Wahrheit entspricht, brauchst du ja nichts auswendig lernen und musst dir eigentlich keine Sorgen machen. Du hast hier viel geschrieben und die Zusammenhänge sind da. Es kann sein, dass viele Punkte gar nicht sdo sehr ins Detail gehen werden. Lass dich davon nicht irritieren. Es geht immer um das Gesamtbild. Ist dieses stimmig, kann eigentlich nichts passieren.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
@RodionRomanovich
Ich habe die Biere(8x) bei der Trinkerei natürlich nicht gezählt. Bin da halt mit dem Schnaps(0,2l) und dem stärkeren Alkoholgehalt von dem Bier(5,5%) auf ca. 31 Trinkeinheiten gekommen. Meinst du das wäre zu wenig? Die paar Schlücke Nachtrunk kann ich ja auch weglassen.
Hatte jetzt einfach mal 1,85 Promille + ca. 8 Stunden Abbau a 0,15 Promille berechnet um auf eine Gesamtzahl von 3,05 Promille zu kommen. Würde ja bedeuten das ich nach vier Stunden Trinkzeit mit 4 x 0,15 Promille Abbau sogar auf satte 2,45 Promille bei Fahrtantritt komme. Gefühlt habe ich mich auch so(konnte ja nicht mehr stehen und kaum gerade aus fahren), aber mit der Trinkmengenberechnung stehe ich bei den Unterschieden zwischen Widmark,
der kleinen Alkohollehre und diversen Promillerechnern im Netz eh auf Kriegsfuß. Und wenn ich das hier in dem Forum so verfolge, rechnet die Dekra(dort mache ich wohl meine MPU) ja mit 0,15 Promille Abbau pro Stunde.
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Moin,
hier mal der Dekra Fragebogen zu Alkoholwirkungen. Habe selbst noch Schwierigkeiten mit Frage 1. Nach der Probezeit bedeutet ja eigentlich ab 0,5 - 1,09 Promille ist es eine Ordnungswidrigkeit. Aber selbst wenn man nach der Probezeit noch unter 21 Jahren gilt doch immer noch 0,0 Promille. Oder sehe ich da was falsch? Deshalb weiß ich nicht wie ich die Frage beantworten soll.
Und bei Frage 4 bin ich mir auch nicht sicher ob A oder B neben C,D und E richtig ist.
Vielleicht kennt ja eine(r) die richtigen Antworten. Und ich würde mich auch freuen, wenn es noch weitere Kritik, Lob und Verbesserungsvorschläge für meinen großen Fragebogen geben würde.
 

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Andi18

MPU Profi
der FB ist schon gemein.. Bei Frage 1 bezieht sich auf nach der Probezeit und würde 2.+3 ebenso vermuten.
Ich würde folgend antworten:
1. 0,5‰
2. 1,1‰
3. 0,3‰
4. Sehfähigkeit ist lt Literatur ab 0,5‰ um 15% eingeschränkt. Ab 0,2 nimmt die Wahrnehmung die Tiefensinngebung ab. Was die nun hören wollen, ist die Frage. Somit Antwort für mich: C+D+E
5. alle 3 korrekt
6. durch nichts D
7. B+D
8. B
9. ?? C. (bei dick/dünn) weiß ich nicht.
10. C
11.+12. ist denke ich klar. Widmark einsetzen und Faktoren beschreiben.

Summarisch glaube ich, daß die nur wissen wollen, ob Dich mit dem Thema befasst hast. Ob nun 100 Punkte rauskommen oder 80 wird nicht so wichtig sein. Hängt ja ansonsten von der Aufarbeitung ab.
Kaschiert die Pseudowissenschaft um das überzogene Geld .
 

Hammer1860

Erfahrener Benutzer
Hallo @Andi18,
Ich hätte jetzt bei Frage 7 noch A angekreuzt. Für mich macht es auf den ersten Blick schon den Eindruck, das es einen Unterschied bei der BAK wegen dem Alkoholabbau gibt, wenn ich 5 Bier in einer Stunde trinke oder dafür 5 Stunden brauche.
Bei Frage 8 würde ich B,C,D nehmen.
Bei Frage 9 hatte ich auch neben C auch erst B angekreuzt weil es ja so ist. Bis ich mir die Frage näher angeguckt habe und da stand ja bei gleichem Körpergewicht. Gemeine Frage wie ich finde.
 
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