Hammer1860
Erfahrener Benutzer
Hallo ihr Lieben,
anbei mal mein FB Alkohol und der persönliche Fragebogen. Um viele Anregungen, Lob und Kitik würde ich dann herzlichst bitten.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 80 Kg
Alter: 56
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.08.21
BAK: 1,85
Trinkbeginn: 17.45 Uhr
Trinkende: 21.45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 1 BE um 01.15 Uhr(1,85 Promille), 2 BE 01.47 Uhr(1,74 Promille)
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 03.11.22
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, beschlagnahmt und vernichtet worden
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja. Zwei Geschwindigkeitsverstöße mit Fahrverbot(bereits getilgt)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland: NRW
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 05.08.21
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein: ja. 12 Monate mit Ende am 26.10.22
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 2x mit einer Suchtholine telefoniert
Selbsthilfegruppe (SHG): ja
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, drei Stunden bei einm Psychologen und 10 Stunden MPU-Vorbereitung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 04.08.2021 besuchte ich ein Benefizsfussballspiel in meiner Heimatstadt. Um 18 Uhr war Anstoß und nach dem Eintritt um 17.35 Uhr traf ich sofort auf einen sehr alten Bekannten aus der Zeit wo ich noch öfters Heimspiele von meinem Heimatklub gesehen hatte. Das angebotene Weizen des alten Bekannten lehnte ich nicht ab und revanchierte mich dann auch. Nach und nach trafen noch mehr alte Gesichter ein und auch mir bekannte Leute vom Auswärtsteam. So wiederholte sich das Szenario mehrmals und später kam dann auch noch der Schnaps ins Spiel. Zwei Stunden nach Schlußpfiff(21.45 Uhr) verabschiedeten wir uns dann und ich nahm mir vom Bierstand noch eine Flasche Weizenbier für die vorher nicht geplante Autoübernachtung mit.
Hatte allerdings vergessen das ich den Schlafsack und das Kopfkissen Tage vorher aus dem Auto entfernt hatte(führte ich immer wegen meines Hobbys Groundhopping und den damit verbundenen langen Reisen mit um Pausen zu machen oder um Hotelkosten zu sparen. Zudem versperrten noch etliche leere Bierkisten(wollte ich eigentlich nach Spielschluss wegbringen ohne neues Bier zu kaufen) im Auto auch noch eine gemütliche Übernachtung auch ohne das Bettzeug. Im Sitz fixiert bin ich in völliger Selbstüberschätzung benebelt und enthemmt durch den Alkohol los gefahren, ohne mir Gedanken über die Risiken zu machen.
Bemerkte aber sehr schnell das ich völlig fahruntüchtig war und wollte mich dann auf einem Parkplatz in der Nähe halt ohne Schlafsack ablegen. Ich realisierte aber das meine unsichere Fahrweise einem Pärchen im Auto hinter mir aufgefallen ist und ich bin dann in Panik und aus Furcht vor den Konsequenzen mit einem Rotlichtverstoßverstoß und weiteren Verkehrsgefährdungen vor denen geflüchtet. Schlussendlich folgten sie mir bis zur Haustüre(dachte ich hätte sie durch schnelleres Fahren abgehangen) und sie hatten unterwegs die Polizei informiert(wußte ich ja nicht). Sehr kurz nach meinem Eintreffen zu Hause um 22.15 Uhr klingelte dann für mich überraschend die Polizei. Ich öffnete nicht in der vagen Hoffnung, das ich dadurch verschont bliebe. Habe mich dann aus dem Sichtbereich(bin da noch umgekippt) der Polizei entfernt und habe in Panik das mitgebrachte Bier geöffnet, ein paar Schlücke genommen und stellte noch vorhandene leere Bierflaschen ins Wohnzimmer, um falls sie doch irgendwie ins Haus gelangen meine Alkoholisierung erklären zu können. Ich wollte der Polizei erzählen, das ich seit zwei Stunden zu Hause einen Sturztrunk gemacht habe und dachte nicht mehr an das Pärchen, weswegen die Polizei ja aufgetaucht ist. Schlussendlich wurde noch die Feuerwehr und ein Krankenwagen wegen des Umfallens gerufen. Die Feuerwehr öffnete dann die Tür und um 23.01 Uhr wurde dann mit mir ein AAK mit 1,9% nach einem weiteren Umfaller durchgeführt. Und draußen stand die versammelte Nachbarschaft vor dem Haus und ich wäre vor Scham am liebsten geflüchtet. Bei der Blutabnahme um 01.14 Uhr waren es dann 1,85% und bei der zweiten um 01.47 Uhr 1,74%.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Trinkzeit von 17.45 - 21.45 Uhr
8 Weizen(0,5L) mit 5,5%
2 x 0,1l Weinbrand mit 36%
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Aufgefallen bin ich nach 200 Metern einem Pärchen im Auto hinter mir um dann vor selbigen die Flucht mit Verkehrsgefährdungen zu ergreifen. Bin die kompletten 17 Kilometer teilweise über die Autobahn mit weiteren Verkehrsgefährdungen(Schlangenlinien, abdriften von meiner Fahrbahn) bis vor die Haustüre gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung
Durch die erhebliche Alkoholisierung habe ich mich durch den Alkohol enthemmt und euphorisch gefühlt und demzufolge völlig überschätzt. Habe aber dann nach Fahrtantritt bemerkt, daß ich absolut fahruntüchtig war. Habe es dann aber leider nicht gestoppt, da ich bemerkt hatte, das ich aufgefallen bin und aus Angst und Panik vor Konsequenzen mit Verkehrsgefährdungen die Fahrt fortgesetzt hatte. Über die von mir hochgradig ausgehende Gefahr für andere und mich wurde ich mir leider erst im Nachhinein bewusst.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte eigentlich im Auto schlafen, was ich auch auf Nachfrage der Bekannten wegen des erhöhten Kosums auch so kommuniziert hatte. Ich hatte aber vergessen, das ich den Schlafsack(führte ich immer wegen Pausen bei längeren Fahrten, wenn ich bei einem Abendspiel Bier getrunken hatte zum Schlafen vor Ort und zwecks Kostenersparnis für Hotels im Auto mit) auf dem Wäschetrockner hatte, weil ich mit meiner Freundin zwei Tage später mit einem Mietwagen in einen zweiwöchigen Urlaub nach Österreich wollte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ja bereits 0,01% Promille zählt würde ich schätzen das ich ca. 1000x unterhalb der erlaubten Promillegrenze gefahren bin, dazu ca. 200 Fahrten mit 3-4 Bier a 0,5L und 2 Fahrten(1 davon die TF) über 1,1 Promille. Dazu auch ca. 20 Fahrten nach Übernachtung die womöglich unter Restalkohol nach Weihnachtsfeiern in der Firma oder nach Partys statgefunden haben könnten.
Ich folgere daraus, das ich mehr Glück als Verstand hatte das niemand zu Schaden gekommen ist und meine Selbststreflektion bis zur letzten Trunkenheitsfahrt nur vermindert und manchmal gar nicht stattgefunden hat und leider nicht zur dauerhaften strikten Trennung zwischen Alkohol und Verkehr geführt hat. Ich habe meinen Egoismus und die Bequemlichkeit zu oft der Verantwortung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern vorgezogen. Heutzutage ist mir mein Verhalten völlig zuwider und ich bereue es auch, weil ich mich auch mittlerweile mit der Wirkung von Alkohol und Statistiken der vergangenen Jahre befasst habe, welche Unfälle, Personenschäden und Tote jährlich durch Alkohol auflistet. Dieser Statistik hätte ich durchaus auch angehören können, welches mir nach dieser TF mit der erheblichen Promillezahl und den Ausfallerscheinungen heute mehr als bewusst geworden ist. Ich hätte viel Leid über andere Menschen bringen können und wäre dann sicher nicht mehr glücklich geworden und es hätte mich ein Leben lang belastet. Ich wäre dann wahrscheinlich auch noch völlig zurecht ins Gefängnis gewandert, alleine bei dem Gedanken daran schaudert es mich heute noch.