Desaster oder Chance?

Topema

Benutzer
Hallo Leute,

lese seit einiger Zeit mit und möchte nun auch meine Geschichte vortragen.
Zuvor aber erst einmal einen herzlichen Dank an die Moderatoren und Kommentatoren.
Im Dschungel der angebotenen MPU Vorbereitungskurse sehe ich euch an einsamer Spitze.

Beste Grüße

Topema

FB Alkohol



Zur Person

Geschlecht: Männlich

Größe: 186 cm

Gewicht: 94 kg

Alter: 62



Was ist passiert? Unfall am 27.07.2019 um ca. 12 Uhr mittags, auf dem Weg zu einem Termin. Zunächst ohne Polizei. Einen großen Schluck aus einer im Auto befindlichen Flasche mit Wein/Mix Getränk zu mir genommen. Hatte defektes Rad auf einem Schotterparkplatz bei 39° gewechselt, dazu vollgepackten Kombi aus und eingeräumt. Unfallbeteiligte Frau ruft dann doch die Polizei.

Atemalkohol 0,3 sinkend. Nach 1 -2 Stunden 0 Promille. Ergebnis: 4 Wochen Führerscheinentzug wegen Handy am Steuer.

Gegen 15.30 zweiter Bagatellunfall ohne Polizei, aber handschriftliche Verzichts -Erklärung des Unfallbeteiligten auf dem Beifahrersitz.

Weiterer Termin um 16.30 zur Besichtigung von vier, ca. 140 Kg großen Fenstern, die zu gewuchert waren. Fenster über 3 – 4 Stunden freigelegt und an eine zugängliche Stelle getragen.

Verkäufer grillte und bot mir auch ein Wein/Mixgetränk zusätzlich mit Wasser verdünnt an. Leider kann ich hier nicht genau sagen, wieviel Alkohol es tatsächlich in den 3- 4 Stunden war.

Nächster, entscheidender Vorfall, immer noch der gleiche Tag um 21.00 ( Protokoll von 21.15)

Am Zielort angelangt, sehr schmale Straße, berühre ich einen Außenspiegel der mit einem lauten Knall zersplitterte, berühre daraufhin eine Mini-Verkehrsinsel (Baumumrandung) am rechten Straßenrand und ein weiteres Fahrzeug leicht. Von der Polizei geschätzter Schaden 1500 Euro.

Eine Zeugin, die ich auch gebeten hatte, die Polizei zu rufen, bekam mit wie ich in meine Räumlichkeiten gegangen bin. Hier angekommen, habe ich auf zwei Wasserflaschen verteilt, ca. 1 Liter Wein Mixgetränk zu mir genommen. Genauer lässt sich das nicht mehr nachvollziehen.

Mein mentaler Zustand war nicht nur durch die Abläufe des Tages ( 3 Unfälle/ Hitze) desaströs. Vorausgegangen war eine Überlastung über Jahre mit typischen Burn out Symptomen.

In der Vernehmung durch die Polizei habe ich wahrheitsgemäß den Ablauf geschildert. Dazu den Arzt befragt, wie ich beweisen könnte, dass ich erst nach dem Unfall Alkohol getrunken habe.

Ganz einfach, in dem wir zeitversetzt, zwei Blutproben entnehmen. Im weiteren Verlauf der Befragung habe ich zu Protokoll gegeben, dass ich Alkoholiker bin und bereits zwei Tage zuvor einen Rückfall hatte. Über die Mengen in diesen zwei Tagen befragt, habe ich 8 Flaschen Wein angegeben….wie komme ich darauf? Es waren 6 Flaschen Wein/MiX mit 6,9 Vol.

Auf die Frage: Nehmen sie Medikamente, antwortete ich zunächst nein, ca. 30 Minuten später fügte ich hinzu, dass ich am Abend zuvor doch eine halbe Tablette von einem Medikament gegen Angst /Spannungszuständen/ Schlafstörungen genommen habe. Dieses Medikament soll bei Alkoholismus nicht zur Anwendung kommen. Ist mir von meinem Hausarzt, der meine Krankheit kennt, aber verschrieben worden.

Weitere Details zur Vorgehensweise der Polizei, Rechtsanwälten und Gerichten, Berufung etc. erspare ich euch. Gerecht oder ungerecht spielt keine Rolle mehr. Die Entscheidung der Behörden ist gefallen. Bin nach dem Tag in ein tiefes Loch gefallen, in mehre heftigste Rückfälle mit Krankenhausaufenthalten, um es endlich zu kapieren.

Ich brauchte den „Schuss vor den Bug“ um aus dem Kreislauf noch schneller als geplant, heraus zu kommen.





Datum der Auffälligkeit: 27.07.2019

BAK: 1,07 zweite Entnahme nach 40 Min. 1,18

Trinkbeginn: 21.00 nach Unfall

Trinkende: 21.15

Uhrzeit der Blutabnahme: 22.00 und 22.40



Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: Nein, 27.07.2019

Strafbefehl schon bekommen: Ja

Dauer der Sperrfrist: 10 Monate aber durch Einspruch verzögerte Rechtskräftigkeit



Führerschein

Hab ich noch:

Hab ich abgegeben: Ja

Hab ich neu beantragt: Ja, am 3.9.2020 MPU Auflage am 20.10.2020

Habe noch keinen gemacht:



Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein

Sonstige Verstöße oder Straftaten?:

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter einem die die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Fahrerlaubnisgruppe 1 in Frage stellen?



Bundesland: NRW





Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:

Ich lebe abstinent seit: 24.08.2020



Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein:

Urinscreening ja/nein: Ja (zwei von sechs)

Keinen Plan?:



Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein



Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?:

Selbsthilfegruppe (SHG): ja, aber nur kurzzeitig. Eigenen kleinen Kreis gegründet aber 2016 zerfallen.

Psychologe/Verkehrspsychologe: Nur Erstberatung

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie: 20.10.2008 – 08.06.2009 Motivationsphase

09.06.2009 – 05.05.2010 Ambulante Reha

Keine Ahnung:



MPU

Datum:

Welche Stelle (MPI):

Schon bezahlt?:

Schon eine MPU gehabt?

Wer hat das Gutachten gesehen?:

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1990/91 Alkohol mit MPU
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo, das klingt schon ziemlich krude irgendwie. Ohne es zu wissen hatte ich bereits die Vorahnung, dass wenn im auto griffbereit Wein liegt, ist was schief. Was du so alles der Polizei erzählst - hast dich um Kopf und Kragen geredet. Bin mir nicht sicher, aber offiziell warst ersttäter und hattest nachweißlich glaubhaft Nachtrunk. Da warst zum Unfall< 1 Promille? worauf gründet die MPU aufforderung eigentlich genau?
 

Patton

Neuer Benutzer
Guten Morgen,

wenn die „Tatsachen“ der Abhängigkeit der FFST gemeldet wurden, wäre als erstes ein ÄG angesagt. Bei negativem ÄG folgt dann erst eine MPU.

Die hier genannte MPU-Aufforderung hat wohl eindeutig einen Bezug zu Trunkenheit im Straßenverkehr.
 

Topema

Benutzer
Hallo Rübezahl,

danke für dein Statement und die zarte Wortwahl.
Habe ich schon ganz anders gehört. Vollpfosten....wie kann man nur so blöd sein etc.
Ja mag sein, aber habe in meinem Leben (über 40 Jahre selbstständig/ Kfz-Branche/ Importeur) immer offen und ehrlich agiert, da keine Zeit um Lügengebäude zu erstellen und später nachdenken zu müssen, wem ich was erzählt habe. Damit bin ich (fast) immer gut gefahren.
Sogar der Arzt, während der Vernehmung, sagte zu mir: Sie reden sich gerade um Kopf und Kragen.
Ich dachte, dass die Zeitversetzte Blutentnahme schon beweisen wird, wie der Ablauf war.
Das dieser Fakt später scheinbar keine Rolle spielen und als Nachtrunk gewertet wird, in Kombination mit meiner Aussage (Alkoholiker/Rückfall) ist mir verständlich. Ich hätte ja auf Restalkohol vom Nachmittag dazu getrunken haben können.
Das die Polizei meine Aussagen, vor allem die Aussage der Zeugin falsch wieder gibt, mich als uneinsichtig und widersprüchlich ( Medikament) darstellt, fand ich dann weniger verständlich. Ich wäre torkelnd aus dem Auto gestiegen, so die Darstellung der Zeugenaussage von der Polizei.
Das diese Darstellung falsch ist, habe ich schriftlich von betreffender Zeugin und sorgte auch bei der Staatsanwältin für eine sichtlich erstaunte Nachfrage. Woher haben sie das? Von der Zeugin, meine Antwort.
Zwei weitere Zeugen standen auf einem Balkon, in nächster Nähe und bestätigen mir schriftlich, die unverhältnismäßige Vorgehensweise der Polizei und bestätigen auch, dass ich nicht torkelnd aus dem Auto bin und geraume Zeit neben der oben genannte Zeugin stand.
Es kamen gleich zwei Streifenwagen und die von Beginn an aggressive, einschüchternde Vorgehensweise, (wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher) wurde mir von den Zeugen schriftlich bestätigt. Im späteren Verlauf kam noch ein Drogenspürhund zum Einsatz, wohl darauf hoffend, hier einen "dicken Fisch" an der Angel zu haben.
Da meine Sperrfrist von 10 Monaten in der Zwischenzeit schon lange abgelaufen war, riet mir mein Anwalt, dass Verfahren zu stoppen. Legte dazu aber nochmal Beschwerde ein, die aber auch abgewiesen wurde.
Letztendlich hätten wir gegen die Polizei vorgehen müssen, die auch schon tätig (Nervös?) wurde und um 7.00 morgens einen Zeugen anrief, um zu erfragen, ob die Aussage so richtig währe und stehen bleibt.
Zum weiteren Verständnis: Mein Auto sah durch den Unfall am Morgen aus, wie von einer Gruppe, die Einbrüche begeht oder Bankautomaten aus der Wand holt. Beladen mit zwei Meter langen Stahl-Laderampen, 5 Kg Vorschlaghammer, Starterkabel, Bolzenschneider, Autoteile, Werkzeug usw. dazu durchgewühlt, da ich an das Reserverad musste.
Dazu das Wein/Mix-Getränk in einem Karton im Fußraum. Das Protokoll des ersten Unfalls und einen Pappkarton mit Verzichtserklärung aus Unfall zwei. Hatte schwarze Kleidung an, die komplett verstaubt war durch Schotterparkplatz/Reifenwechsel und später Fenster freilegen/versetzen. Meine durchgeschwitzte, verschmutzte Erscheinung passte perfekt ins Bild.
Wenn ich Richter währe und mir diese Akte mit allen Fotos und meiner verhängnisvollen Aussage vorgelegt würde, hätte ich auch nicht anders geurteilt.
Habe das alles verstanden und ziehe die Konsequenzen daraus. Wie auch immer sich die Sachlage darstellt. Der erste Fehler liegt bei mir und dem Umgang mit meiner Krankheit, mit der ich mich so intensiv wie noch nie beschäftige. Hauptthema: Nachsorge und Auslöser für Rückfälle

Was ich bei einer MPU antworte, bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Bin ja nach wie vor der Meinung, bei der vollen Wahrheit zu bleiben.



Das hat jetzt "Körner" gekostet

MfG
Topema
 

Andi18

MPU Profi
Danke für die Offenheit. Die Ausführungen bestätigen wieder mal, dass man den ehrenwerten Vertretern deren Exekutive keinerlei Aussagen tätigen sollte. So lernen wir alle wohl dazu..
meinerseits kann ich schwer Empfehlungen abgeben, bin damit einfach überfragt.

Eines jedoch ist sicher, dass du AB über 1 Jahr belegen musst. Mit HA kannst dir die letzten 3 Monate sichern.
Außerdem würde ich persönlich an Deiner Stelle ein Gespräch bei einem VP buchen, zum sondieren der Sachlage. Eine Aufarbeitung musst dann eh bringen, also den FB .. danach dann weiter entscheiden.
 

Topema

Benutzer
Hallo Andi18,
Danke Dir, dass Du den Beitrag so aufmerksam gelesen hast. Hätte ich bei der Vernehmung einfach den Mund gehalten, würde ich längst wieder fahren dürfen. Wenn der ein oder andere daraus Erkenntnisse ziehen kann, umso besser. Ja, es ist leider so!
Das hat mich später fast den Verstand und neue Abstürze gekostet und viel Geld für Anwälte.....die sich nicht wirklich auskennen.

Habe dann aber eingesehen/verstanden das als Chance zu nutzen, Dinge noch schneller als geplant, abzustellen. Auch der Körper meldete sich schon länger, z.B. durch zweimaligen Tinnitus. und weiteren Anzeichen.
Mir war schon seit Jahren (2014) klar, dass ich als Workaholic mit 14/7 Tagen nicht so weiter machen darf. Aber es dauert, um z.B. eine Firma nach 40 Jahren, mit Auszug, Mitarbeitern, zu schließen. Sich von einer Partnerin nach 5 Jahren zu trennen. Vermeintliche Freunde zu streichen. Dazu eine Vielzahl an weiteren Rechtsstreitigkeiten/Verpflichtungen/ Terminen die mich hätten ruinieren können, wenn ich mich nicht selbst (4x in 2020) nach 3 Tagen aus den Sucht-Kliniken entlassen hätte. Ein Ritt auf der Rasierklinge über mindestens 6 Jahre.
Gott sei Dank habe ich niemanden verletzt....in meinem Wahn, alles schaffen zu müssen.

Was ich bis heute eingeleitet/umgesetzt habe.
Firma endlich geschlossen. Partnerschaft beendet. Freundeskreis aussortiert. Juristische Auseinandersetzungen nicht weiter geführt ( Revision)
Wohnsituation verändert. Mietstreitigkeiten als Vermieter abgeschlossen.

Ernährung umgestellt. Sport reduziert, da auch hier viel zu viel.

Eigene Telefon Gruppe gegründet, bestehend aus AK-Angehörigen und Ärzten

Nach Erstgespräch mit MPU-Beratung 10/2020 die AB Nachweise angefangen bzw. 2 von 6 erbracht.

Wochenlange Suche nach einer weiteren MPU-Beratung/Vorbereitung, die mir tatsächlich auch kompetent erschien.
Ein nennenswertes Thema....nicht nur die Preise. Bin dann auch hier gelandet und finde das Klasse. War mir aber zunächst nicht sicher, da es keine Teilnahmebescheinigung gibt, oder?

Seit Oktober 2020 angefangen die Ursachen/Auslöser/ Rückfallgründe des Alkoholismus bis in die Kindheit, schriftlich zu erfassen.
Die Gründe sind durch die Therapie 2009/10 bereits erarbeitet worden. Nun erfasse ich das alles noch einmal in Schriftform.
Eventuell zur Vorlage bei der MPU?

Suchen bzw. finden einer/mehrerer Selbsthilfegruppen.....alle nur online durch Corona, aber viele neue Informationen AK/Rückfälle

Was ich plane während Corona Zeiten
Antrag auf Neuerteilung zurück ziehen dazu Akteneinsicht nehmen
Kontaktaufnahme zu Freu(n)de ohne Alkohol mit Fachlicher Hilfe durch Dipl. Psychologe
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Da warst zum Unfall< 1 Promille? worauf gründet die MPU aufforderung eigentlich genau?
Wie ich es verstanden habe, gab es an dem Tag 3 Unfälle. Der erste mit 0,3%o+x, vermutlich als Ausfallerscheinung gewertet. Der zweite ohne Polizei. Der dritte dann abends mit noch mehr Promille. Da die Vorfälle (inbesondere 1 und 3) zeitlich deutlich getrennt stattgefunden haben, ist hier wohl von einer MPU schon aufgrund der Wiederholungstat auszugehen.
 

Andi18

MPU Profi
Du hast hier schon ein sehr fundiertes strukturiertes Vorgehen, bin mir auch sicher, bei dem was Du alles schon erlebt hast, daß diese "Kleinigkeit" auch noch hinbekommst ;)
Hoffe dabei, daß sich Nancy meldet und noch wertvolle Tipps übermittelt. Gerade die Bedingungen für die MPU zum Thema Abhängigkeit.

Nach Erstgespräch mit MPU-Beratung 10/2020 die AB Nachweise angefangen bzw. 2 von 6 erbracht.
Wochenlange Suche nach einer weiteren MPU-Beratung/Vorbereitung, die mir tatsächlich auch kompetent erschien.
Das ist wirklich so ein Thema an sich. Letztendlich entscheidet das Bauchgefühl.
Glaube eher nicht, daß Du noch viel Impulse mehr ableiten kannst.
Seit Oktober 2020 angefangen die Ursachen/Auslöser/ Rückfallgründe des Alkoholismus bis in die Kindheit, schriftlich zu erfassen.
Du hast schon sehr stichhaltige Motive aufgeführt, allerdings eher äußerer Natur.
Die inneren Antriebe, dann zum Workaholic hin, würden mich schon sehr interessieren. Letztendlich darf es auch nicht zu viel werden, v.a. bei Deinem jungen Alter bis in die Kindheit zurück..
hierzu gleichzeitig den Hinweis auf den FB, hast ihn bestimmt bei den Infos schon gesehen, bei welchem Du genau diese Erkenntnisse übertragen kannst.

Zum Thema MPU:
Antrag auf Wiedererteilung hast ja schon gestellt und Aufforderung mit Fristsetzung der MPU bekommen.
Beim Zurückziehen des Antrags bekommst die Gebühren nicht zurück.
Nachdem Du keine FE mehr hast, wäre folglich ein Gespräch mit der SB der Fsst sinniger, um eine Fristverlängerung zu erwirken. Es gibt seitens Behörde ja keinen Grund mehr, diese Verlängerung Dir nicht zuzugestehen. Ein Versuch wäre es wert, beim Einblick der Akte.
 

Topema

Benutzer
Du hast hier schon ein sehr fundiertes strukturiertes Vorgehen, bin mir auch sicher, bei dem was Du alles schon erlebt hast, daß diese "Kleinigkeit" auch noch hinbekommst ;)
Hoffe dabei, daß sich Nancy meldet und noch wertvolle Tipps übermittelt. Gerade die Bedingungen für die MPU zum Thema Abhängigkeit.


Das ist wirklich so ein Thema an sich. Letztendlich entscheidet das Bauchgefühl.
Glaube eher nicht, daß Du noch viel Impulse mehr ableiten kannst.

Du hast schon sehr stichhaltige Motive aufgeführt, allerdings eher äußerer Natur.
Die inneren Antriebe, dann zum Workaholic hin, würden mich schon sehr interessieren. Letztendlich darf es auch nicht zu viel werden, v.a. bei Deinem jungen Alter bis in die Kindheit zurück..
hierzu gleichzeitig den Hinweis auf den FB, hast ihn bestimmt bei den Infos schon gesehen, bei welchem Du genau diese Erkenntnisse übertragen kannst.

Zum Thema MPU:
Antrag auf Wiedererteilung hast ja schon gestellt und Aufforderung mit Fristsetzung der MPU bekommen.
Beim Zurückziehen des Antrags bekommst die Gebühren nicht zurück.
Nachdem Du keine FE mehr hast, wäre folglich ein Gespräch mit der SB der Fsst sinniger, um eine Fristverlängerung zu erwirken. Es gibt seitens Behörde ja keinen Grund mehr, diese Verlängerung Dir nicht zuzugestehen. Ein Versuch wäre es wert, beim Einblick der Akte.
Das Strukturierte Vorgehen hat sich nach vielen Fehlinformationen, bzw. durch viele Stunden/ Tage/ Wochen des Lesens ergeben.
Besonders hier im Forum aber auch durch viele Videos auf youtube.
Bin auch frohen Mutes, dass ich das schaffe... wie immer...Nö nicht mehr.
Wenn der Gutachter wüsste, wie fleißig ich bin, bekomme ich ein Gutachten mit Gold-Umrandung:smiley5771:
Spass bei Seite, ich will in erster Linie für mich weiter kommen. Daher schreibe ich das herunter und kapiere dabei wo die Schlüsselpunkte für mich liegen. Und das beginnt (leider) in frühster Kindheit....und wird viel, Dank des "jungen" Alters. :smiley1084:
Zuviel für einen Gutachter....passt schon nicht in diese eine Stunde. Habe das ja schon einmal in der Therapie aufgedröselt....aber nie im Zusammenhang aufgeschrieben.

Ja genau, das Bauchgefühl hat regelmäßig entschieden.....hier besser nicht, weil: 100 % Zufriedenheit ( 5 Sterne) kann nicht sein. Dazu Kosten von 2500 Euro. Aber auch 198 Euro im Angebot. Alles zur Zeit nur online.
Trotzdem bin ich dankbar, für ein kostenloses Erstgespräch in dem mir die Problematik ( Meine Aussage/Alkoholiker) vor Augen geführt wurde und ich mindestens ein Jahr Abstinenz vorweisen muss.
Habe heute Kontakt aufgenommen zu einer Institution mit Namen: IVT-HÖ da wird es erneut eine Einschätzung der Lage geben.

Wie ich zum Workaholic geworden bin? Gehe mal davon aus, dass Du dich nicht mit Alkoholiker vertan hast.
Wusste schon im Alter von 5 Jahren, dass ich mal Autoschlosser werde obwohl Vater Bauunternehmer (Sein Bester Mann/Alkoholiker aber zuverlässig). Alles was sich drehte, oder eben nicht mehr, fand ich unglaublich interessant. Aber auch schon eine permanente Überforderung des Vaters. Z.B. Kran fahren mit 8 Jahren...nicht im Sandkasten, 12 meter hoch und mindestens 0,5-1 Tonne am Haken. Auch Auto/ Kleintransporter fahren ging schon. Viel über Statik, Hebelverhälnisse etc. gelernt.
Aus Spass die Technik gelernt und mit 14 eine Lehre begonnen, dazu einen Lehrmeister gefunden, der meine unbändige Neugier in die richtige Richtung geleitet hat. Habe den richtig verehrt und ich glaube der fand das gut, dass ich mit Höchstleistungen/Schulnoten danke gesagt habe. Wurde dann mit 15 zum Jugendvertreter bei 35 Auszubildenden. Hier die nächste Überforderung in Form von unglaublichen Abläufen mit häuslicher Gewalt und Alkohol. Ich dachte mein Elternhaus wäre schlimm, aber schlimmer geht immer.
Mit 17 Monteur, aber im Akkord Teile tauschen war nicht mein Ding. Dann Wehrdienst verweigert und Zivildienst begonnen. Erst Hausmeister im Altenheim, aber auch Nachts Telefonseelsorge ( uff) und später behinderte Kinder gefahren. Habe hier viel, vielleicht zuviel über Leben, Umstände, Verzweifelung und Tod mitbekommen.
Während dieser Zeit mit 19 schon parallel selbstständig gemacht. Werkstatt mit Inventar und Kundenautos unverschuldet abgebrannt, der Verursacher nicht versichert. Alter 22/23 Bin 14 Tage wie hypnotisiert und erstmals ( nicht Erstkontakt) stark oder übermäßig alkoholisiert durch
durch meine verbrannte Welt gelaufen. Kein Geld aber Schulden. Dann durch übermäßigen Einsatz und Glück, nach ca. 3 Jahren, wieder Licht am Tunnelende gesehen. Hatte mich auf spezielle Sportwagen spezialisiert/konzentriert und so auch die Unterwelt kennen gelernt. Weitere Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich, auf die ich gern verzichtet hätte. Steckt bis heute im Hemd. Immer mehr fiel mir auf, dass ich nicht der harte Hund bin, dem ich des Vaters Willen nach werden sollte.
Hobbys wie Motorsport, Tennis und weitere Sportarten aufgegeben oder reduziert. 1983 im Alter von 25/26 in einer neuen Halle wieder selbstständig gemacht und alle Energie, weit über der Schmerzgrenze, in eine neue Ausrichtung gelenkt. In einem Schnellverfahren/Sondergenehmigung den Kfz- Meister erworben. Teilweise in der Firma geschlafen und bis zu 18 Stunden gearbeitet....mit Spaß und immer hungriger nach weiteren Erfolgen, die sich auch einstellten. Privat wie finanziell....alles super, dachte ich.

Stoppe hier mal besser. Hänge schon 11 Stunden vor dem Rechner und bin mir nicht sicher, ob das wirklich interessiert. Es geht auf jeden Fall ungebremst weiter bis zum 27.07.2019.....Desaster oder Chance :u001:
 

Topema

Benutzer
Wie ich es verstanden habe, gab es an dem Tag 3 Unfälle. Der erste mit 0,3%o+x, vermutlich als Ausfallerscheinung gewertet. Der zweite ohne Polizei. Der dritte dann abends mit noch mehr Promille. Da die Vorfälle (inbesondere 1 und 3) zeitlich deutlich getrennt stattgefunden haben, ist hier wohl von einer MPU schon aufgrund der Wiederholungstat auszugehen.
Nein, der erste Unfall klar ohne Alkohohl.
Beim Reifenwechsel im Beisein der Geschädigten, einen großen Schluck aus einer bis dahin verschlossenen Kiste mit Wein/Mix Getränk genommen.
Was, sie trinken Alkohol...dann rufe ich jetzt doch die Polizei. Die Geschädigte hat aber zu Protokoll gegeben, dass ich nur diesen einen großen Schluck, neben dem aufgebockten Fahrzeug getrunken hatte. Hat sich ja auch geklärt. Trotzdem 4 Wochen FS- Entzug wegen Handy am Steuer.
 

Patton

Neuer Benutzer
Hallo Topema, danke für Deine Offenheit.
Ich habe selbst 2 MPUs hinter mir.
Die erste wegen 1,9 Promille und die zweite, weil ich (ohne Bezug zum Straßenverkehr) bei der Polizei angegeben hatte, dass ich Alkoholiker bin. Darauf ein ÄG, natürlich durchgefallen, und dann die 2. MPU. Alles auf Anhieb bestanden. Allerdings nur mit erneuter Reha, und danach 1 Jahr Abstinenznachweise.
 

Andi18

MPU Profi
bei der Polizei angegeben hatte, dass ich Alkoholiker bin
das ist genau die Frage, ob dies auszuräumen ist. Die eigene Angabe kann, sollte man meinen, nicht über einer professionellen Expertise stehen. So könnte es auch ein Versprecher gewesen sein, oder mißverständliche Artikulation oder bewußt falscher Eintrag seitens der Ehrenwerten..
Mit dem Blick in die Akte wird's klar, ob die Aussage überhaupt drin steht, und bei der MPU-Beratung klären, ob dagegen vorgegangen werden kann.
Im Unterschied ist Topema Ersttäter. Bin mir nicht sicher, ob dies noch so gilt: Bei einer Reha drauf achten, diese ambulant durchzuführen, nur so zählen die AN sofort.
 

Topema

Benutzer
Hallo Topema, danke für Deine Offenheit.
Ich habe selbst 2 MPUs hinter mir.
Die erste wegen 1,9 Promille und die zweite, weil ich (ohne Bezug zum Straßenverkehr) bei der Polizei angegeben hatte, dass ich Alkoholiker bin. Darauf ein ÄG, natürlich durchgefallen, und dann die 2. MPU. Alles auf Anhieb bestanden. Allerdings nur mit erneuter Reha, und danach 1 Jahr Abstinenznachweise.
Vielen Dank für Deinen Beitrag,
ich hoffe darauf, dass ich durch meine handschriftliche, sehr umfangreiche Dokumentation und somit erneuten Aufarbeitung der Ursachen den GA überzeugen kann. Eine Diagnose der Krankenhäuser liegt vor.
Fühlte mich zu sicher und stabil, nach 7 Jahren Abstinenz. Habe die Nachsorge vernachlässigt. Das war der Fehler, den ich jetzt
ausmerzen werde. Werde das zusätzlich mit einem Verkehrspsychologen besprechen.
 

Topema

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