Tumbleweed

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

Nach meiner TF habe ich erst einmal gar nichts mehr getrunken, ohne ein festes Ziel zu haben, wie lange ich das durchziehe bzw. das Ziel ist stetig gewachsen. Nach dem dritten vollen Monat lud, eine Woche im Voraus, eine Kollegin zu einem Geburtstagsbier nach der Arbeit ein. Für mich war inzwischen klar, dass ich auf lange Sicht nicht zu 100% auf Alkohol verzichten möchte und dass ich mich mein Leben nicht vom Alkohol kontrollieren lassen möchte, sondern unter Beweis stellen kann und will, dass das Gegenteil der Fall ist: Sprich: Ich habe die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum. Am Geburtstag meiner Kollegin würde meine Trinkpause genau 100 Tage angedauert haben, so entschied ich mich dort mein erstes Bier nach der Pause zu trinken. Seitdem trinke ich kontrolliert und führe Buch wann und was ich trinke.

Ich trinke kontrolliert nach den folgenden Regeln:
  • Welchen Alkohol trinke ich?
    Nur Bier, Wein oder Sekt. Keine harten Spirituosen.
  • Wie viel trinke ich davon?
    • Maximal ein 0.5 Bier oder zwei 0.33
    • Maximal 2 Gläser Wein (0.1 Liter) oder eine Tasse Glühwein (0.2)
    • Maximal ein Glas Sekt (0.2 Liter)
  • Wie oft trinke ich?
    • Maximal 8 Mal im Jahr (Weihnachten & Silvester + 6 andere Anlässe)
    • Zwischen zwei Anlässen müssen mindestens vier Wochen liegen, als einzige Ausnahme erlaube ich mir Weihnachten und Silvester
  • Was zählt als Anlass?
    • Geburtstage, Hochzeiten oder Familienfeiern, Silvester
    • Es kann natürlich auch andere Anlässe geben, ein spontanes Treffen mit Freunden ist jedoch sicherlich keiner. Eine gewisse Offenheit möchte ich mir hier lassen sofern ich Punkt 1-3 damit nicht breche.
Wie hat das bisher funktioniert? (KT Kalender Vergangenheit)
  • 25.10.2020 TF 1,84 Promille
  • 01.02.2021 ein Bier (0.5) zum Geburtstag einer Arbeitskollegin
  • 05.03.2021 zwei Bier (0.33) Einstand eines “alten neuen” Arbeitskollegen, den ich für meine Firma abgeworben habe
  • 01.05.2021 ein Glas Sekt zum 60. Geburtstag meiner Mutter

Was sind die nächsten geplanten Events für das restliche Jahr? (KT Kalender Zukunft)
  • 23.Juli Hochzeit eines Freundes
  • 24.12.2021 Heiligabend mit meiner Familie
  • 01.01.2022 Anstoßen aufs neue Jahr


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 1.Mai ein Glas Sekt zum 60. Geburtstag meiner Mutter

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
So gut wie nie. In der Vergangenheit 1 - 2 Mal im Jahr ein alkoholfreies Weißbier beim Zieleinlauf bei Laufsport-Events.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute kontrolliert, denn ich möchte nicht gänzlich auf Alkohol verzichten, sondern in der Lage sein mit Freunden oder Familie zu besonderen Anlässen anstoßen zu können. Ich möchte mein Leben nicht vom Alkohol einschränken und damit kontrollieren lassen, sondern stattdessen will ich derjenige sein, der die Kontrolle über den Alkohol hat. Das heißt, ich entscheide bewusst und geplant, wann ich gerne z.B. ein Bier genießen möchte und ich entscheide mich auch bewusst es nur bei einem zu belassen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Reduziert habe ich das Trinken ja tatsächlich schon vorher schonmal, aber offensichtlich war das nicht genug und auch nicht nachhaltig. Jetzt nachdem ich auf einige Monate mit keinem bis wenig Alkohol zurückschauen kann und die vielen positiven Effekte sehe, möchte ich diese nicht mehr missen. Jedoch kann ich nicht behaupten, dass ich diese davor erahnt hätte und deshalb weniger getrunken hätte. Es fällt mir nicht ganz so leicht mir das einzugestehen, weil ich ein bisschen enttäuscht von mir selbst bin, dass ich das nicht alleine realisiert habe, aber letztendlich war dieser finalen Schuss vor den Bug, sprich die Geldstrafe und die MPU Anordnung, wohl einfach nötig um mir tatsächlich intensiver Gedanken dazu zu machen und mich auf diesen Weg zu bringen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der ganze Abend der TF hat mich so runtergezogen, dass ich die nächsten Tage extrem niedergeschlagen war und sauer auf alles und jeden. Ich dachte mir: “Die StVO ist unfair, die Polizei alles andere als ein Freund oder Helfer und die eScooter Anbieter könnten sich mehr Mühe geben solche Trunkenheitsfahrten zu verhindern.” Am Ende war ich sogar sauer auf die Deutsche Bahn, “da das ja alles nie passiert wäre, wenn die S-Bahn regulär nach Fahrplan gefahren und mich vor meiner Haustüre abgesetzt hätte”. Es hat dann ein paar Tage gedauert, bis ich einsehen musste, dass der einzige, der an all dem Unheil Schuld trägt, ich selbst bin. Das war dann ein ziemlich harter Cut, denn dann war für mich erstmal klar, dass ich die nächsten Wochen komplett ohne Alkohol leben wollte, bis mindestens 1.Dezember. Gleichzeitig nahm ich mir vor, wieder mehr Zeit dem Sport und der Musik zu widmen. Nach dem ersten Monat merkte ich bereits, dass ich mich deutlich fitter fühlte. Ich hatte vier Kilo abgenommen und auch mit der Gitarre und dem Klavier ging es bergauf. Ich beschloss mindestens bis Weihnachten weiter zu machen. Da wären es dann ziemlich genau zwei Monate Trinkpause und dann könnte ich zu Heiligabend mit meiner Familie anstoßen. Als es dann soweit war, war der Wunsch meinen “Trinkpausenrekord” zu vergrößern deutlich größer als der des Anstoßens und so ging die Enthaltsamkeit weiter. Ende Januar hatte ich dann weitere zwei Kilo abgenommen und fühlte mich insgesamt deutlich ausgeglichener. Gleichzeitig hatte eine Kollegin für nächste Woche eingeladen, nach der Arbeit noch mit einem Bier auf ihren Geburtstag anzustoßen. Ich rechnete nach und stellte fest, dass ich an diesem Abend genau 100 Tage Trinkpause erreicht haben würde. So entschied ich mich, dass es ein würdiger Anlass war in Phase 2 überzugehen: Das kontrollierte Trinken. An diesem Abend habe ich dann auch genau dieses eine Bier getrunken und das war’s. Seitdem trinke ich kontrolliert.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Meine Eltern freuen sich natürlich, dass mir nichts passiert ist, dass ich jetzt deutlich weniger trinke, gesünder lebe und glücklicher bin. Ich denke, dass ich generell schon ein ganz gutes Verhältnis zu meinen Eltern hatte, aber es gab dann doch einige Dinge, die ich lieber für mich behalten habe. Durch die Gespräche mit ihnen über meine MPU, meinen Alkoholkonsum und dessen Motive und Hintergründe, kam ich auch nicht darum herum nochmal über die ganze Geschichte über meine Oma zu sprechen. Wie ich lernen musste, konnte ich den beiden wohl weniger vormachen als ich dachte. Die beiden hatten damals schon durchschaut, dass es mir bestimmt auch nicht weniger schwer fällt als dem Rest der Familie und sie hatten sich Sorgen gemacht, warum ich meine Gefühle nicht zeigen konnte. Gleichzeitig wollten mich auch nicht zu einem Gespräch drängen. Wir haben nochmal viel über das Thema und über meine Oma gesprochen und beide haben mir mehrfach versichert, dass ich jederzeit mit allen Themen zu ihnen kommen kann und sie für mich da sind.

Die meisten meiner Freunde zeigen sich in erster Linie verständnisvoll und gleichzeitig beeindruckt, wie diszipliniert ich das durchziehe, auch wenn ich vielen erstmal erklären musste was “Kontrolliertes Trinken” bedeutet. Gerade was meinen Erfolg und meine Disziplin im Sport und im Abnehmen angeht, habe ich sogar ab und zu das Gefühl, dass manche mich ein bisschen beneiden. Ein paar sind auch dabei, die ich seitdem nicht mehr so oft gesehen habe. Das mag einerseits an Corona liegen, andererseits vielleicht daran, dass manche meiner “Freunde” wohl eher Saufkumpanen waren.

Mit meinem besten Freund habe ich ebenfalls etwas intensiver über die MPU gesprochen und über meine Probleme die dazu geführt haben. Ich würde zwar sagen, dass ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihm habe, aber über intimere Dinge habe ich trotzdem meistens mit niemandem gesprochen, auch nicht mit ihm. Er war tatsächlich sogar ein kleines bisschen enttäuscht, dass ich nicht früher schon mit ihm drüber gesprochen habe, weil er mir doch helfen hätte können. Im Gegenzug berichtete er auch von ein paar Problemen, von denen mir nicht bewusst war, dass er diese hatte. Zusammenfassend kann man sagen, dass unsere langjährige gute Freundschaft dadurch nochmal enger geworden ist.

Zu guter letzt bin einfach sehr happy, dass ich diese Trägheit und Niedergeschlagenheit losgeworden bin (und das alles trotz einer andauernden Pandemie). Ich fühle mich besser. Das zeigt sich in meiner allgemeinen Stimmungslage, ich schlafe besser und ich fühle mich einfach effizienter, weil ich am Wochenende einfach Dinge schaffe und mehr Antrieb habe. Durch die klare Alkoholreduzierung und den besseren Schlaf, habe ich das Gefühl mich auch im Job besser konzentrieren zu können. Ich bin mit 30 so sportlich und fit wie noch nie. Ich mache fast jeden Tag Sport: Freeletics oder Laufen. Was das Laufen angeht, war mein größter Erfolg bisher ein Halbmarathon im Oktober 2012. Das war eine einmalige Geschichte und danach bin ich nie wieder so weit gelaufen. Bis zum Jahr 2021. Dieses Jahr habe ich schon vier Halbmarathons hinter mir so wie es aussieht werden es noch ein paar mehr! :)

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich kann mir vorstellen, dass das größte Risiko hierbei ist, sich schwammige Grenzen zu setzen. Meine Grenzen sind klar definiert, es ist also nicht möglich mir hier in die eigene Tasche zu lügen. Um diese Grenzen nicht zu brechen, halte ich mir täglich vor Augen wie viele positive Effekte es bereits hatte, dass ich das Trinken so extrem reduziert habe. Gefühlt hören diese Effekte auch nicht auf, sondern gehen weiter, demnach wäre es von Tag zu Tag ein bisschen mehr was ich wegwerfen würde, sofern ich in alte Gewohnheiten zurückfallen würde. Hierbei helfen mir auch meine Sport Apps mit den “Fortschrittsanzeigen”.

Durch den Sport und die körperlichen Veränderungen aber auch dadurch, dass ich mir bewiesen habe wie diszipliniert ich sein kann, hat sich mein Selbstvertrauen gesteigert. Ich habe das selbst gar nicht so aktiv gemerkt, aber in der Arbeit wurde ich sogar darauf angesprochen.

Ich habe mir eine Strategie zurechtgelegt was ich tun kann, falls es nochmal eine schwerere Hürde im Leben zu nehmen gilt, bzw. Nicht “falls” sondern “sobald”, denn, dass das irgendwann passieren wird ist so gut wie sicher. Den alltäglichen oder wöchentlichen Stress kriege ich gut mit Sport in den Griff. Laufschuhe angezogen, Musik an und raus. Egal bei welchem Wetter, das hilft fast immer. Außerdem habe ich jetzt verstanden und verinnerlicht, dass ich mit größeren Problemen nicht alleine damit fertig werden muss, sondern dass es viele Menschen gibt, die für mich da sind und, dass es keine Schande ist, sich vor diesen Menschen zu öffnen und auch mal seine Gefühle zeigen zu können. Während ich das früher als Schwäche gesehen habe, würde ich es heute sogar eher als Stärke bezeichnen. Sowohl meine Eltern als auch mein bester Freund haben mich dazu ermutigt mich in Zukunft zu allererst bei Ihnen zu melden, wenn es mir schlecht geht. Das gibt mir Zuversicht.

Die meisten meiner Freunde wissen schon über meinen Lebenswandel Bescheid, finden meine Entscheidung gut und unterstützen mich hierbei. Ein paar haben sogar selbst zumindest eine Alkoholpause eingelegt. Auf was ich hinaus möchte: Meine Freunde akzeptieren meine Entscheidung und unterstützen mich. Gruppenzwang oder Gruppendruck gibt es ohnehin nicht mehr, jetzt wo die meisten meiner Freunde erwachsen und vernünftiger geworden sind. Sollte sich dennoch herausstellen, dass es den ein oder anderen “Freund” gibt, der mich nicht unterstützt und mich auch nach ernsthaftem Gespräch weiterhin dazu drängen möchte Alkohol zu trinken, habe ich für mich entschieden, diese Kontakte aufzulösen. Wer mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin, der ist auch kein Freund.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Man kann sich wohl nie zu 100% sicher sein, dass das nicht passiert. Wichtig ist, denke ich, sich eben genau das immer wieder vor Augen zu halten, und auch zu reflektieren ob man immer noch so konsequent kontrolliert trinkt, wie man sich das vorgenommen hat. Insgesamt kann ich sagen, dass ich gerade sehr überwältigt bin, was sich bei mir in den letzten Monaten getan hat und dass ich alles daran setzen werde, das nicht mehr aufs Spiel zu setzen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch mein kontrolliertes Trinken und die Mengen, die ich mir dort definiert habe, sollte ich nie wieder in die Lage kommen, dass mein Entscheidungsvermögen derart vom Alkohol getrübt wird, dass ich Trinken und Fahren nicht trennen kann. Dennoch werde ich zu den wenigen geplanten Trinkanlässen im Jahr grundsätzlich ohne eigenes Fahrzeug anreisen, also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, anderen Mitfahrgelegenheiten oder, sofern sinnvoll, zu Fuß. Für den Weg nach Hause nehme ich mir, falls nichts anderes mehr fährt, ein Taxi oder gehe ebenfalls zu Fuß. Für die Tage bei denen ich tatsächlich Fahrer bin (und dabei ist es egal ob Auto, eScooter oder Fahrrad) trinke ich nichts, denn das wäre ein Bruch meiner KT Strategie.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich kann mich nur wiederholen: Vielen vielen Dank für Euer Feedback und Eure Hilfe!
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Ich habe heute das "Protokoll" von der Führerscheinberatung vom TV Nord bekommen, aber von einem Protokoll kann da keine Rede sein. Viel mehr ist es eine Bescheinigung in Form einer Multiple Choice DIN A4 Seite mit einigen Empfehlungen drauf. Trotzdem, für 77 Euro bin ich froh, dass ich das gemacht hab. Ich finde schon, dass mich das weiter gebracht hat und der Preis ist fair.

Die guten Nachrichten zuerst:
  • Hypothese nach MPU Beurteilungskriterien: A3 (Das bedeutet Gefährdung, ist also gut nehm ich an)
  • Weder Abstinenz noch Nachweis durch Haarprobe oder Ähnilches wurden angekreuzt
Die schlechte Nachricht:
Es steht ganz klar drauf, dass deren Empfehlung ist, dass ich an diesem Kurs für 740 Euro teilnehmen sollte und dass eine weitere Beratung bzw. eine MPU erst danach Sinn macht. Damit kann ich das Ding eigentlich nicht bei der MPU vorzeigen oder? Dann fragen die mich ob ich den Kurs gemacht hab und ich so "Nö!". :smiley2204:
Ne nimm den wisch nicht mit
 

Andi18

MPU Profi
So ganz würde ich den Wisch nicht abtun.
Die guten Nachrichten zuerst:
  • Hypothese nach MPU Beurteilungskriterien: A3 (Das bedeutet Gefährdung, ist also gut nehm ich an)
  • Weder Abstinenz noch Nachweis durch Haarprobe oder Ähnilches wurden angekreuzt
Das ist doch gut. Ich würde aber an Deiner Stelle dennoch HA erstellen zur Untermauerung des KTs.
Die Bestätigung dann beim GA vorzulegen, daß ein anderer "Kollege" Dich auf A3 eingestuft hat, ist doch super.

Die schlechte Nachricht:
Es steht ganz klar drauf, dass deren Empfehlung ist, dass ich an diesem Kurs für 740 Euro teilnehmen sollte und dass eine weitere Beratung bzw. eine MPU erst danach Sinn macht. Damit kann ich das Ding eigentlich nicht bei der MPU vorzeigen oder? Dann fragen die mich ob ich den Kurs gemacht hab und ich so "Nö!".
Das sehe ich jetzt nicht so. Natürlich empfehlen die Dir einen Kurs aus derem Leistungsportfolio. Deswegen hast ja die FS-beratung gemacht.
Neutral betrachtet heißt es, daß Dir eine Aufarbeitung des Themas mit Hilfe eines VPs empfohlen wird.
Erläutere bitte noch das Angebot der 740,- - was bedeuten diese 3x 4hr Sitzungen genau?
Somit könntest dann leicht sagen, daß Du Dir die Aufarbeitung mit einem echt guten Forum Dir selbst zugetraut hast :zwinker0004:, oder Du vlt doch Einzelinterventionen bei einem VP sympathischer sind..
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Ich sehe es anders. Hier wird ganz klar empfohlen mit Hilfe von extern die Sache aufzuarbeiten, und genau das will der GA meines Erachtens sehen, das weiss der TÜV auch und schreibt es so drauf.natürlich um seinen Kurs zu verkaufen, aber die Frage wird schon kommen, wenn einem das empfohlen wurde, warum man das nicht gemacht hat etc etc. Ich würde das nicht mitnehmen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Moin,

ich bin da auch eher bei Andi18. Die "Diagnose" A3 ist für dich schon mal ganz gut, ebenso die Aussage, dass keine AN gefordert werden.
Zusätzlich könntest du mit einer HA noch deinen entsprechenden Konsum belegen.

Zu welchem MPI wolltest du gehen? Ich denke dass alle wissen, dass der TÜV gerne auch seine Kurse verkauft, wenn du stattdessen vielleicht zu PIMA oder einem anderen MPI gehst, den Zettel vorlegst, aber auch klar darstellen kennst, dass (dazu arbeiten wir an deinem FB) und wie (eben mit Hilfe von Foren) du deine Geschichte aufgearbeitet hast, sehe ich da weniger Probleme.

Wenn du natürlich beim TÜV die MPU machen willst, könnte der Schuss nach hinten losgehen...

vg
rüdscher
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
So, jetzt habe ich den FB auch mal noch gelesen. Gefällt mir sehr gut! Eine gute Entwicklung und wirklich intensive Auseinandersetzung mit den Themen. Ich finde den auch stimmig, jetzt muss das halt beim GA auch genauso stimmig ankommen.

Eine ganz kleine Idee noch, zur 29 - erwähne vielleicht auch noch die Strategie, die Heimfahrt vorher zu organisieren, nicht zu feiern, bis möglicherweise nix mehr fährt... Das wäre dann noch mal ein Wenig sicherer und kommt vielleicht besser an.

In meinen Augen ist der FB wirklich gut geworden. Allerdings an manchen stellen recht ausführlich. Das isst hier auch völlig in Ordnung, weil es dir bei der Aufarbeitung hilft. Allerdings ist meine persönliche Erfahrung, dass die GA viel Zeit verwenden, um die Trinkvergangenheit und den Tathergang zu besprechen und somit ihre Diagnose stellen zu können. Die Ursachenforschung kam beide Male eher kurz, es ging dann auch stark um die Zukunftsstrategie und wie diese stabil sein kann.
Vielleicht hast du einen Freund oder Verwandten, der dir helfen kann, das mal zu üben, gezielt solche Themenblöcke zu stressen, dich vielleicht auch mal abzuwürgen, ...
Wichtig ist, dass du deine Punkte auch klar in das Gespräch reinbringst, voll auf den Punkt, nicht knapp, gerne auf Nachfragen detaillierter, aber dass die wesentlichen Punkte rüberkommen, sonst ist schnell das Gespräch rum und du konntest zwar viel gutes erzählen, aber die wesentlichen Dinge sind dann vielleicht untergegangen...
Ich war selbst beide Male erstaunt, wie wenig manche Themen besprochen wurden, denen ich mehr Raum eingeräumt hätte, und wie intensiv andere diskutiert wurden, beim zweiten Mal wurde alles Mögliche an Trinkmengen zerlegt und hinterfragt, ...

Damit will ich dir keine Angst machen, ich glaube du hast viel Arbeit hier in den FB investiert und dabei auch selbst viel gelernt und bearbeitet. Es wäre schade, wenn das umsonst war...

vg
rüdscher
 

Andi18

MPU Profi
Versuch in der Frage 12 noch etwas die Gefühlswelt des nicht verarbeiteten Todesfalls zu benennen, also daß quasi überfordert, hilflos warst mit der Situation.
Folglich würde ich dann auch in Frage 27/28 (diese überlappen sich von haus aus etwas) auf diese Gefühle Bezug nehmen. Es ist natürlich nie auszuschließen, daß wieder ein Todesfall im nahen Umfeld es wieder gibt etc. - deine Handlungsempfehlungen hast schon aufgeführt.
Glaube auch ganz wichtig ist es, sofern Du bei einem VP warst, auch professionelle Hilfe zuzulassen und in Anspruch zu nehmen.

Hast eigentlich bei dieser FS-Beratung die Inhalte dieses aktuellsten FB schon so gebracht, oder sind diese danach entstanden?
Dann hätte seine Beurteilung anders ausfallen müssen.
 

Tumbleweed

Benutzer
Yeah, danke euch, ich freu mich sehr über das positive Feedback! :gruppe0003:

Hast eigentlich bei dieser FS-Beratung die Inhalte dieses aktuellsten FB schon so gebracht, oder sind diese danach entstanden?
Dann hätte seine Beurteilung anders ausfallen müssen.
Nein, hab ich nicht. Das war ja sein Hauptkritikpunkt, dass unter psychologischem Aspekt betrachtet gar nichts dabei war. Deswegen hab ich das mit eingebaut jetzt bzw. den Fokus da auch stärker drauf gesetzt. Beim VP war ich jetzt nicht mehr, ich versuch es jetzt einfach mal so...

Allerdings ist meine persönliche Erfahrung, dass die GA viel Zeit verwenden, um die Trinkvergangenheit und den Tathergang zu besprechen und somit ihre Diagnose stellen zu können. [...]
Wichtig ist, dass du deine Punkte auch klar in das Gespräch reinbringst, voll auf den Punkt, nicht knapp, gerne auf Nachfragen detaillierter, aber dass die wesentlichen Punkte rüberkommen, sonst ist schnell das Gespräch rum und du konntest zwar viel gutes erzählen, aber die wesentlichen Dinge sind dann vielleicht untergegangen...
So war das tatsächlich auch bei der FS Beratung. Ich wurde gefragt, was sich seit meiner TF bei mir geändert hat und habe erstmal davon erzählt, dass ich seitdem kontrolliert trinke. Das hab ich recht ausführlich beleuchtet also 3 Monate Trinkpause, dann KT und so weiter. Er hat mich brav erzählen lassen und danach einfach mit der nächsten Frage weiter gemacht. Als er mir am Ende gesagt hat, dass ich durchgefallen wäre, war einer der Gründe genau diese Antwort. Denn seine Frage war ja nur "Was hat sich seitdem verändert?" und ich habe zuerst mit dem Thema Trinken angefangen anstatt einfach zu erzählen, was sich persönlich bei mir verändert hat. Eine bessere Antwort wäre wohl gewesen, dass ich ausgeglichener bin, körperlich fitter und ein besseres Verhältnis zu Familien und Freunden aufgebaut hab etc.

Find ich ein bisschen unfair zudem ich das ja alles beantworten hätte können. Erinnert so bisschen an die Schulzeit, wenn man ausgefragt wurde, auf der völlig falschen Fährte war und der Lehrer sich alles grinsend angehört hat und am Ende eine 6 wegen Themaverfehlung gegeben hat, obwohl es doch leicht eine 3 hätte werden können, wenn man nur einmal einen kurzen Schubs in die richtige Richtung gegeben hätte...
 

Andi18

MPU Profi
Ich wurde gefragt, was sich seit meiner TF bei mir geändert hat
Finde das ein sehr informatives Beispiel, hier quasi die Antwort der Frage 25/26.
Ebenso würde ich übrigens die Fragen 27/28 gruppieren.
Das ist so eine innere Grundunsicherheit, daß die Zuordnung der Fragen aus dem Gespräch nicht direkt verstanden wird.
Gab es denn noch weitere solcher Beispiele?

Find ich ein bisschen unfair zudem ich das ja alles beantworten hätte können
Die Frage ist natürlich auch, ob das bei der MPU wirklich so ist und ob nicht der GA ein zweites Mal nachfragt, wenn Du quasi auf der falschen Spur bist. Ich habe diese Nachfragen der GA in den Protokollen eigentlich immer gelesen. Lt meinem VP tut er das auch.
Evtl. wollte er Dich vlt auch so zu einer Unterschrift des Kurses animieren..
Aber so eine Grundsorge habe ich diesbzgl auch.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
So war das tatsächlich auch bei der FS Beratung. Ich wurde gefragt, was sich seit meiner TF bei mir geändert hat und habe erstmal davon erzählt, dass ich seitdem kontrolliert trinke. Das hab ich recht ausführlich beleuchtet also 3 Monate Trinkpause, dann KT und so weiter. Er hat mich brav erzählen lassen und danach einfach mit der nächsten Frage weiter gemacht. Als er mir am Ende gesagt hat, dass ich durchgefallen wäre, war einer der Gründe genau diese Antwort. Denn seine Frage war ja nur "Was hat sich seitdem verändert?" und ich habe zuerst mit dem Thema Trinken angefangen anstatt einfach zu erzählen, was sich persönlich bei mir verändert hat. Eine bessere Antwort wäre wohl gewesen, dass ich ausgeglichener bin, körperlich fitter und ein besseres Verhältnis zu Familien und Freunden aufgebaut hab etc.

Find ich ein bisschen unfair zudem ich das ja alles beantworten hätte können. Erinnert so bisschen an die Schulzeit, wenn man ausgefragt wurde, auf der völlig falschen Fährte war und der Lehrer sich alles grinsend angehört hat und am Ende eine 6 wegen Themaverfehlung gegeben hat, obwohl es doch leicht eine 3 hätte werden können, wenn man nur einmal einen kurzen Schubs in die richtige Richtung gegeben hätte...

Moin,

in der echten MPU kann das Gespräch natürlich auch völlig anders verlaufen, im Kern wird es aber immer um 3 Fragen gehen: was ist passiert, warum ist es passiert, und warum wird es (hoffentlich) nie wieder passieren. Die vielen Fragen im FB dienen da eigentlich nur als Hinführung.
Gerade bei der Frage nach Veränderung, die persönliche Veränderung ist da sehr wichtig, aber auch die Trink- und Fahrstrategie ist sehr wichtig, und beides muss prägnant vermittelt und gut belegt werden, sonst wird es eng...
 

Tumbleweed

Benutzer
Hi zusammen,

War am Montag bei der MPU, habe aber noch kein Ergebnis und leider auch keine Tendenz bekommen. Gefühl war an sich nicht so schlecht...

Jetzt meine Frage an @Nancy bzw. @admin und @Max :

Ist es möglich meinen Thread hier zu verstecken? Ich will ihn natürlich für die Nachwelt erhalten, damit andere davon profitieren können, aber bis mein Gutachten da ist, wäre es schön, wenn er nicht auffindbar ist. Also quasi ein archivieren für ein paar Wochen... Denn auch wenn ich keinen Namen genannt hab, gibt es doch 1000 Merkmale, die mich eindeutig identifizieren und ich selbst z.B. würde das in wenigen Minuten herausfinden... Danke schon Mal!
 
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