Hallo noch mal, anbei mein kompletter Fragebogen. Ich hoffe ihr „Fachmänner und Fachfrauen“ könnt da mal drüber schauen. Ich habe versucht alles so ehrlich es geht darzustellen und hätte unten dann noch ein paar Fragen danke!!!!
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 09.10.2021 habe ich mich seit längerer Zeit mir zwei Freunden getroffen. Dafür fuhr ich mit einem E-Scooter (ca.1,3km) bis zu einer Haltestelle und von dort ab mit den öffentlichen Verkehrsmittel bis zum Haus meines Kumpels. Angekommen bin ich dort so gegen 17 Uhr. Wir haben Fußball geschaut und Bier getrunken im Laufe des Abends wurde es lustiger und wir haben uns „Party Musik“ angehört und getrunken. Je mehr man getrunken hatte um so lustiger wurde es natürlicher und man kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Gegen 0:00 Uhr habe ich mich dann mit den Öffentlichen auf den Heimweg gemacht. Von dort aus wollte ich eigentlich heim laufen, habe aber dann den E-Scooter mitten auf dem Gehweg entdeckt und dachte mir: Okay die kurze Strecke kann ich ja schnell mit dem Scooter fahren. Nach ca. 500m habe ich schon ein wartendes Polizeiauto wahr genommen. Die Polizisten standen am Straßenrand und ich bin einfach dran vorbei gefahren und tat so als hätte ich sie nicht gesehen. Daraufhin hab ich aber ein lautes schreien „Halt Polizei“ wahrgenommen und habe abgebremst. Daraufhin das übliche Gespräch… Ich musste blasen, 1,4 und dann mit auf die Polizei wegen Blutabnahme. Dort kam dann später 1,60 raus. Der Schein wurde natürlich gleich abgenommen. Ich habe dann erst nach und nach realisiert was für einen riesengroßen Fehler ich hier begangen habe. Ein Arzt hat mich dann noch kurz Untersucht bzw. Mich ein paar körperliche Tests durchführen lassen. Nachdem hier einige Zeit vergangen ist und ich immer noch unter Schock stand habe ich mich zusammengerissen und versucht hier alles bestmöglich zu bestehen.(Was im Nachhinein wohl ein Fehler war) Daher sieht der „ärztliche“ Bericht ohne große Auffälligkeiten aus
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
17 - 21 Uhr 5 Bier und 2 Schnäppse
21 - 0 Uhr 3-4 Longdrinks
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach ca. 500 Meter hat die Polizei gewartet um Fahrrad - E-Scooter Fahrer anzuhalten.
Der gesamte Weg wäre ca. 1,3km gewesen
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Aufgrund des Alkoholeinflusses habe ich mich überschätzt und dachte das geht schon. Im Laufe der Fahrt habe ich aber gemerkt das ich wohl nicht ganz sicher fahre
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Meine Freundin wollte mich abholen aber ich wollte ihr keine Arbeit machen Nachts noch mal raus zu müssen daher wollte ich mit dem Taxi fahren oder laufen. Ein Taxi war nicht zu sehen und auf dem Heimweg zu Fuß stand kurze Zeit später ein E-Scooter.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein noch nie aufgefallen und auch noch nie unter Alkoholeinfluss Auto gefahren. Nach einem Biergarten Besuch kann es aber schon mal vorgekommen sein das ich nach 1-2 Bier mit dem Fahrrad heim gefahren bin.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Fahrrad 1-2 Jahr mit maximal 3 Bier. Gelernt habe ich nun nie mehr unter Alkoholeinfluss auch wenn dieser nur gering war auf ein Fahrrad/E-Scooter zu steigen.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Der erste Kontakt mit Alkohol war vermutlich als Kind als bei Familienfeiern die Erwachsenen etwas getrunken habe.
Mein erster Konsum von Alkohol war mit 16 Jahren im Fußballverein.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 16-18 Jahren habe ich nur sehr selten und eher wenig getrunken da dies der Freundeskreis nicht so wirklich hergegeben hat.
Im Alter von 18-25 Jahren hat sich das dann etwas geändert und man ist fast jedes Wochenende in Diskotheken gegangen.
Im Alter ab 25 Jahren bis heute 32 Jahren hat sich das ganze dann wieder gelegt. DIe Trinkanlässe wurden nur noch seltener (1-2x Monat) dafür die Menge mehr. Unter der Woche habe ich grundsätzlich nie Alkohol getrunken da sich das auch mit dem Fitness nicht vertragen hätte.
Leider wurde diese Regel dann zu Lockdown Zeiten gebrochen. Ab Ende 2020 Ich konnte nicht ins Fitnessstudio und unternehmen konnte man auch nicht wirklich was. Hier habe ich am Wochenende dann auch alleine mal ein Glas Wein am Abend getrunken, selten auch mal unter der Woche.
Seit 10.10.21 jedoch ohne einen Schluck.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 18-25 Jahren 3-4x Monat 5 Bier und vielleicht 2 Schnäpse
Im Alter von 25-32 Jahren 1-2x Monat 5 Bier und 3-4 Longdrinks oder 3-4 Schnäpse
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder sonstigen einmaligen Anlässen oder wenn man sich am Wochenende mit Kumpels getroffen hat. Also eigentlich ausschließlich in Gesellschaft. Erst zu Lockdown Zeiten dann mal alleine daheim als Genuss und Langeweile.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In jüngeren Jahren war ich sehr unsicher und hatte sehr wenig Selbstvertrauen. Ich hatte quasi keine Kontakt zu Frauen wo andere in meinem Alter schon aufgezählt hatten mit wie vielen Frauen sie schon Sex hatten. Der Alkohol hat mich in Discos quasi gelöst und mich geöffnet. Meine Schüchternheit konnte damit also aus dem Weg geschaffen werden und es ergaben sich „neue Möglichkeiten“. Ich habe mir damals nie Gedanken darüber gemacht das der Alkohol schädlich sein konnte und sich der Konsum mit der Zeit immer mehr steigerte.
Als ich dann mit ca. 25 Jahren dann eine fest Freundin hatte waren die Gründe für den Alkohol Konsum andere.
Wenn man nach einer harten Arbeitswoche wusste die Kumpels treffen sich mal wieder in einer Kneipe habe ich mich natürlich darauf gefreut und man saß gemütlich zusammen, hat was gegessen sich unterhalten und im Laufe des abends fünf Bier getrunken und ist danach nach Hause. Hier ist es einfach das gesellschaftliche Trinken und der Spaß gewesen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkoholgenuss wie z.B. einem Biergarten Besuch mit 3 Bier habe die Wirkung schon feststellen könne. Man hat mehr geredet, fand alles lustig und hat gelacht.
Bei viel Alkohol also bei nächtlichen Discobesuchen habe ich auf jeden Fall auch mal einen unsicheren Gang festgestellt und wusste es war zu viel. Des Weiteren wusste ich am nächsten Morgen nicht mehr 100% alle Details vom Vorabend. Übergeben musste ich mich aufgrund von zu viel Alkohol aber selten.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, wenn ich am nächsten Morgen nicht erreichbar war und erst gegen 11 Uhr mittags aufgewacht bin und erst langsam ins Rollen kam. Dann wurde mir vorgeworfen ich hätte zu viel getrunken.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Nach Trinkanlässen war damit zu rechnen dass ich am nächsten Tag in der früh „nicht zu gebrauchen bin“ das hatte nun keine weiteren Auswirkungen. Wenn ich am Folgetag etwas vor hatte oder geplant war wie z.B. ein Ausflug in die Berge, ich aber trotzdem am Abend davor unterwegs war habe ich weniger getrunken da ich wusste ich muss fit sein und das hat auch so geklappt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja das war in den dem Alter zwischen 20-25 Jahren da ich hier Single war und man hier an den Wochenende vermehrt auf Partys oder in Discos ging. Die Umstände bzw. Gründe sind wie oben beschrieben ein mix aus Selbstvertrauen antrinken um Mut zu haben auf Frauen zuzugehen und andererseits wurde es mit mehr Alkohol lustiger.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, ich bin schon mal am nächsten Morgen aufgewacht und hatte einen Blackout. Jedoch bin ich immer mit dem Taxi nach Hause gekommen und habe es ins Bett geschafft. Ich bin also nie bewusstlos auf der Straße gelegen oder im Krankenhaus oder der Ausnüchterungszelle aufgewacht.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja. Als ich nach meiner Ausbildung weiter berufsbegleitend auf die Schule gegangen bin und hier oft am Wochenende Schule war oder Prüfungen angestanden haben habe ich hier regelmäßig 2-3 Monate nichts getrunken. Aber auch so ohne Begründung habe ich wenn kein „Event“ anstand monatelang keine Alkohol konsumiert.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ich stufe mich als Beta Trinker ein. Das würde ich für damals behaupten und auch heute Rückblickend. „Er ist der sogenannte Gesellschaftstrinker und konsumiert Alkohol am liebsten zu gesellschaftlichen Anlässen. Dabei genehmigt sich der Beta-Typ hin und wieder auch mal ein Gläschen zu viel bis hin zum Vollrausch. Er kann sein Trinkverhalten jedoch kontrollieren.“
Ergänzen würde ich den Satz nach mit, er kann auch über Monate hinweg ohne Alkohol auskommen und kann auf in Gesellschaft beim Wasser bleiben.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Seit 10.10.2021 keinen Schluck Alkohol mehr. Auch nicht an Weihnachten, Silvester und Geburtstagen. Und ich habe damit auch kein Problem…
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
09.10.2021
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Die Auswirkungen meiner Trunkenheitsfahrt haben mir ein wenig die Augen geöffnet. Ich hätte damals nie damit gerechnet wie das alles endet. Daher habe ich jeglichen Konsum von Alkohol eingestellt und mich mit der Thematik befasst. Nun ist mir bewusst das erhöhter Alkoholkunsum reines Gift für den Körper ist und es auch ohne geht und man auch so Spaß haben kann.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht,dass man im Laufe des Lebens bei kontinuierlichen Konsum auch seine Trinkfestigkeit steigert und eine Gewöhnung einsetzen kann. Es gab wie beschrieben auch Zeiten in denen ich weniger oder nichts getrunken habe aber für immer keinen Alkohol mehr zu trinken, diese Frage habe ich mir bis dato nicht gestellt da es aus meiner damaligen Sicht keine Gründe dafür gab.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe aufgehört zu trinken und mir geht es gut dabei. Ich hatte hier keine große Umstellungsphase außer das ich in Gesellschaft sage: Nein danke ich trinke kein Alkohol.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich fiter da ich den Arbeitsweg nun immer mit Fahhrad fahre und ich muss auch ehrlich gestehen dass mir das Fahrradfahren zum einen Spaß macht (frische Luft/Natur genießen) und zum anderen habe ich weniger Rückenschmerzen von langen Büro Arbeitstagen.
In meiner Familie und im Freundeskreis akzeptiert man dass ich keine Alkohol mehr trinken auch wenn hier man ein „Kumpel“ den Hintergrund nicht kennt wird man schief angeschaut aber das stecke ich weg und bleib bei meinem Standpunkt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mich viel mit meiner Freundin und meiner Familie darüber unterhalten und diese geben mir Rückhalt und bin somit unter Beobachtung. Des Weiteren ist durch diesen Vorfall nun auch ein neuer Lebensabschnitt angebrochen. Aktuell sind wir nach der Suche nach einem Haus. Wir sind auch dabei eine „Familienplanen anzugehen“ ich gehe hier nicht ins Detail. Ich habe hier als große Verantwortung vielen Menschen gegenüber und bin gestärkt. Man kann natürlich niemals alles ausschließen, aber sollte ich irgendwann wieder Alkohol zu mir nehmen dann wissen die wichtigsten Personen in meinem Umfeld Bescheid und haben ein Auge auf mich.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
In die alten Gewohnheiten in denen ich unkontrolliert mehrere Bier getrunken habe sicher nein. Ich könnte mir vorstellen eines Tages das KT anzugehen und im Urlaub bei einem schönen Essen am Meer ein Glas Wein zu trinken oder beim Grillen im Sommer ein Radler. Dies würde ich dann im Vorfeld mit meinen engsten Personen besprechen damit dies nicht außer Kontrolle geraten würde.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke aktuell keinen Alkohol weshalb die Frage einfach zu beantworten ist. Sollte ich KT dann ist im voraus schon geplant wie man nach Hause kommt. Somit werde ich nie mehr unter Alkoholeinfluss am Straßenverkehr teilnehmen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Auch wenn sich das vielleicht doof anhört grundsätzlich hat dieser Vorfall auch etwas gutes in mir selbst bewirkt. (Wenn man das ganze Geld berücksichtigt)
Ich merke die positiven Auswirkungen auf meine körperliche Gesundheit, bin mehr an der frischen Luft und in Bewegung und das Fahrradfahren wurde zu einem kleinen Hobby.
Fragen
Zwischenzeitlich hatte ich noch mal ein Erstgespräch bei dem mir gesagt wurde im groben könnte man das nach 6 Monaten angehen…
Ich bin nun 3 Monate und 2 Wochen „trocken“ werde also meine 1. HA machen. Dann besuche ich den VP und lasse mich beraten bzw. Einfach mal auf ein Psychologisches Gespräche ein.
Meine Frage. Sehr ihr hier Chancen es mit der MPU zu versuchen nach der Sperrfrist also im Juni 2022 dann sind 8 Monate vergangen, ich habe 6 Monate HA AB Nachweise und bereite mich bestmöglich vor… sollte es nicht klappen, kann ich dann theoretisch nach 3 Moanten wieder mit mit 12 m AB ? Oder muss/sollte ich dann 6 Monate waren?
Vielen Dank für eure Meinungen und Hilfen.