27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Einerseits habe ich die Ursachen meines Alkoholkonsums und Trinkverhalten erkannt und in ausreichendem Umfang geändert und abgestellt. Dies wurde von mir über eine ausreichende Zeitdauer während des KT unter Beweis gestellt.
Andererseits ist mein Alkoholkonsum immer geplant und findet nie spontan statt. In Zukunft werde ich nur kontrolliert Alkohol zu mir nehmen, sprich KT betreiben. Langfristig heißt das für mich, nicht mehr als maximal 12 Trinkanlässe im Jahr mit maximal 2 TE Bier oder 2 TE Wein zu trinken. Die Trinkgelegenheiten werden ausreichend Abstand zueinander haben und immer geplant sein.
Um zu wissen wann ich die Promillegrenze von 0,3 Promille erreicht habe, errechne ich mir die Promillegrenze mit der Widmarkformel aus und nehme nicht mein Alkoholisierten Zustand als Maßstab.
Heute bin ich Selbstbewusst genug und habe inzwischen gelernt gegenüber meinen Bezugspersonen wie meiner Frau oder meinen Freunden mich zu öffnen und über meine Probleme, Ängste und Sorgen zu sprechen.
Das hilft mir und bringt mich weiter im Leben. Über dies bin ich ehrlich und offen und habe keine Scham mehr zuzugeben, wenn mir etwas schwerfällt zu sagen. Daher werde ich bei Schwierigkeiten versuchen, direkt das Gespräch zu suchen und nicht den Alkohol.
Ich werde vor Problemen nicht mehr flüchten und über mich selbst Ärgern, wenn ich was nicht sagen kann. Probleme müssen aktiv bewältigt werden und wenn es sein muss mit externer Hilfe, das habe ich jetzt gelernt.
Man zeigt keine Schwäche, wenn man über seine Probleme spricht, sondern ganz im Gegenteil, nur wenn ich meine Gedanken und meine Unzufriedenheit klar formuliere und kommuniziere, kann sich mein Umfeld darauf einstellen. Das hat einen entlastenden Effekt bei mir bewirkt.
Dadurch hatte ich in der Vergangenheit unkontrolliert Alkohol konsumiert und den Alkohol zur Stressbewältigung funktionalisiert. Sowas wird es in Zukunft nicht mehr geben.
Vor allem habe ich aber gelernt gegenüber meinem Vorgesetzten mich zu öffnen und Sachen zu sagen die mich auf der Arbeit stören. Ich habe keine Ängste und Scham mehr, zu sagen was mich stört und belastet.
Das mache ich daran fest, dass ich letztens von alleine auf meine Vorgesetzten zugegangen bin und eine Überstunden Reglung mit Erfolg vereinbart habe.
Das anzusprechen hat mir sehr gut getan, ich fühlte mich erleichtert und befreit. Früher hätte ich mich nicht getraut sowas auszusprechen, sondern hätte es in mir hineingefressen. Ich habe gelernt, dass nur sprechenden Menschen geholfen werden kann.
Ich werde mir vor Augen führen, dass ich viele positive Entwicklungen erleben konnte, weil ich offener mit solchen Situationen umgehe. Dies werde ich für die Zukunft beibehalten.
Des Weiteren haben sich die Rahmenbedingungen geändert die mir eine Instabilität verliehen haben.
Ich verkehre nicht mehr mit den Leuten, mit denen ich früher getrunken habe.
Zusätzlich bin ich nicht mehr für die Sonderaufgaben auf der Arbeit zuständig.
Die Corona Maßnahmen wurden auf dem Minimum reduziert.
Ich muss nicht mehr Homescholling und Homeoffice gleichzeitig machen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)
Ja, Generell ist man vor einem Rückfall nie sicher. Jedoch habe ich Strategien im Laufe meiner Vorbereitung erarbeitet, die einen Rückfall in meine alten Gewohnheiten minimieren.
Ich bin in der Vergangenheit unter ganz bestimmt Umständen in Verhaltensmuster gefallen, die andere Verkehrsteilnehmer und mich gefährdet haben daher existiert in solchen besonderen Situationen für mich eine Rückfallgefahr. Folglich muss ich mich dann besonders vorsichtig verhalten.
In Stressigen und belastenden Situationen habe ich mich besonders unter Druck gefühlt. In solchen belastenden Lebenssituationen habe ich, vermehrt Alkohol getrunken um mich zu entlasten.
Deshalb muss ich bei Schwierigkeiten überprüfen ob ich mich mit einem Rückfall gefährdenden / Instabilen Lebenssituation konfrontiert sehe. Einige Symptome können mir helfen eine Vorahnung hinsichtlich meiner Verfassung zu erhalten. So können z.B. Grübelzwang, Schlafstörung ein Indiz dafür sein, dass ich mich in einer bevorstehenden Belastungsphase befinde.
Führe ich mir diese frühen Erkennungszeichen vor Augen, so bin ich in der Lage entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten und gegen zu lenken.
Zum einen habe ich gelernt, dass es oft reicht vor einer Reaktion tief durchzuatmen und Nachzudenken. Erst denken dann handeln. Wenn man durch Selbstbeobachtung genauer auf sich selbst achtet, lernt man nicht Reaktiv, sondern Pro-Aktiv zu handeln.
Heute habe ich ein ausgeglichenes, zufriedenes Leben. Die geplanten Zeitpunkte und Mengen von Alkohol stellen sicher, dass ich stets Herr über meine Sinne bin und somit meine Vorsätze einhalten kann.
Diese Bewusstseinsänderung durch Selbsterfahrung reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass ich nochmals in alte Gewohnheiten falle.
Heute schalte ich stattdessen beim Sport ab, mache Atemübungen oder andere Dinge, die mich erfüllen. Das Ganze wird von meiner lieben Familie unterstützt die mir eine zusätzliche, sehr hohe Stabilität verleiht.
Schließlich empfinde ich die gemachten neuen positiven Verhaltensänderungen nicht als belastend, sondern als tatsächliche Bereicherung für meine Zukunft. Entsprechend wäre das unklug, die erarbeiteten Verhaltensänderungen, aufs Spiel zu setzten.
Alkohol ist für mich mittlerweile wieder ein Genussmittel. Mein Ziel ist es verantwortungsvoll Alkohol zu konsumieren um nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen? Welche Rückfallstrategien haben Sie sich erarbeitet?
Mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinkens, welche ich bereits nach der TF in meinen Alltag entsprechend lange integriert und erprobt habe. Da die Fahrten und Trinkanlässe relativ selten und vorhersehbar sind, wird Der Hin- und Rückweg im Voraus geplant und darf bei Konsum nicht mit dem Auto zurückgelegt werden. Zudem werde ich keine spontanen Trinkanlässe vornehmen.
Es werden höchstens 12 Anlässe im Jahr geplant und nicht mehr als 2 kleine Biere a 0,33l getrunken. Die im Abstand von 1 Stunden aber nicht hintereinander getrunken werden.
Bei einem Event wird mit einem alkoholfreien Getränk angefangen. Sollte es mit einem Alkoholisches Getränk anfangen, dürfen keine 2 Alkoholische Getränke hintereinander getrunken werden, sondern sollte immer nach einem alkoholischen Getränk ein Alkoholfreies Getränk sein.
Auch wenn unvorhergesehene Umstände hinzutreten oder andere Personen Einfluss zu nehmen versuchen mehr Alkohol zu trinken, werde ich mich an meine Vorsätze halten, und entsprechende Maßnahmen vornehmen.
Zusätzlich habe ich mich mit den Auswirkungen von Alkohol auseinander gesetzt die ich nicht unterschätzen sollte. Dazu gehört:
Ab 0,2 Promille Einschränkung der Fahrtüchtigkeit.
Ab 0,3 Promille Fehleinschätzungen der Entfernungen die Risiko Bereitschaft steigt.
Ab 0,5-1,0 Promille die Leistungsfähigkeit nimmt ab, Enthemmung tritt ein.
Verminderte Konzentrationsfähigkeit, Verminderte Reaktionsweg treten ein.
All diese Sachen können eintreten, wenn man alkoholisiert am Straßenverkehr teilnimmt.
2021 Kam es in Deutschland über 32.000 Alkohol bedingte Unfälle unter anderem wurden über 16.000 Personen verletzt, die sogar tödlich enden könnten. Ich möchte kein Teil dieser Statistik sein.
Auf Grund dieser Tatsachen werde ich in Zukunft nur dann ein Fahrzeug bedienen, wenn ich auch in der Lage bin und kein Alkohol im Körper habe.
Ich will ein vorbildliches Mitglied unserer Gesellschaft sein. Ich habe meine Fehler erkannt und abgestellt. Denn nur eine gemeinsame verantwortungsvolle Verkehrsteilnahme die Gefahren im Straßenverkehr reduzieren kann. Es gibt Gesetze die eingehalten werden sollten, dafür sind die da.