Hallo Zusammen, bin beim Stöbern im Internet auf dieses Forum gestoßen und ich denke, hier ist eine gute Anlaufstelle, um Informationen über die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit meiner Angaben für die wahrscheinlich bald folgende MPU zu bekommen. Da ich völlig neu bin, hoffe ich mich hier schnell zu Recht zu finden. Meine TF endete ziemlich tragisch mit einer Schädelbasis Fraktur, einer Schlüsselbein Fratkur und 2 Rippen Brüchen. Ich habe mein Verhalten in Bezug auf Alkohol tatsächlich geändert und hoffe, ihr könnt mir helfen, dies überzeugend und schlüssig rüber zubringen.
Ich wurde nach dem Sturz von Passanten gefunden, da ich bewusstlos war. Die Polizei ist mir ins Krankenhaus hinterher gefahren und hat erst Atemalkohol und dann BAK gemessen. Atemalkohol war 1,44 Promille, jedoch war der BAK hochgerechnet auf den ungefähren Unfallzeitpunkt 1,602. Meine Rechtsanwältin hatte Akteneinsicht, es gibt zwar keine Zeugen für das Fahrrad fahren, aber die Zeugen haben ausgesagt, dass ein Bein re., ein Bein li. vom Fahrrad und der Linke Fuß noch an der Pedale war. Also steht wohl fest, das ich gefahren bin und ich bin mir ziemlich sicher das die MPU kommt, hoffentlich frühestens in 6 Monaten, da ich meinen Führerschein noch habe und auch behalten möchte.
Gesundheitlich bin ich wieder fit, aber vor der MPU habe ich tatsächlich ziemlich Angst. Außerdem habe ich einen leicht erhöhten Blutdruck. Mein Hausarzt hat mir ein leichtes Mittel verschrieben, im 24 Std. Blutdruckmessen waren die Werte Ok, aber wenn ich nervös bin, schießen die Werte immer nach oben. Kann das zum Problem werden bei der MPU? Ich bin zwar noch etas früh, würde aber gerne frühzeitig anfangen mich vorzubereiten, auch um mir selber die Nervösität zu nehmen.
Zur Person:
Geschlecht: männlich
Größe: 1,78 m
Gewicht: 100 Kg
Alter: 28 Jahre
Was ist passiert:
Datum der Auffälligkeit: 19.07.2020
BAK: 1,602 Promille
Trinkbeginn: ca. 21:30
Trinkende: ca. 01:30
Uhrzeit der Blutentnahme: ca. 04:30
Stand des Ermittlungsverfahrens:
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ?
Datum der Sperrfrist: keins
Führerschein:
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Führerscheinstelle:
Hab schon in meine Akte geschaut: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Bundesland:
Niedersachsen
Konsum:
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel?: kontrolliertes trinken, max. 1 mal pro Monat, max. 2 Standardgetränke
Ich lebe abstinent seit:
nein
Abstinenznachweise:
Nein
Leberwerte: 1 Mal Ende August, das nächste Mal folgt Ende Oktober, waren laut Arzt Ok
MPU
Noch keine Aufforderung erhalten, Verfahren läuft noch
Altlasten:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Tathergang:
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (Wann wo und mit wem getrunken/wann und wie aufgefallen/ promille)
Ich wurde nach dem Sturz von Passanten gefunden, da ich bewusstlos war. Die Polizei ist mir ins Krankenhaus hinterher gefahren und hat erst Atemalkohol und dann BAK gemessen. Atemalkohol war 1,44 Promille, jedoch war der BAK hochgerechnet auf den ungefähren Unfallzeitpunkt 1,602. Meine Rechtsanwältin hatte Akteneinsicht, es gibt zwar keine Zeugen für das Fahrrad fahren, aber die Zeugen haben ausgesagt, dass ein Bein re., ein Bein li. vom Fahrrad und der Linke Fuß noch an der Pedale war. Also steht wohl fest, das ich gefahren bin und ich bin mir ziemlich sicher das die MPU kommt, hoffentlich frühestens in 6 Monaten, da ich meinen Führerschein noch habe und auch behalten möchte.
Gesundheitlich bin ich wieder fit, aber vor der MPU habe ich tatsächlich ziemlich Angst. Außerdem habe ich einen leicht erhöhten Blutdruck. Mein Hausarzt hat mir ein leichtes Mittel verschrieben, im 24 Std. Blutdruckmessen waren die Werte Ok, aber wenn ich nervös bin, schießen die Werte immer nach oben. Kann das zum Problem werden bei der MPU? Ich bin zwar noch etas früh, würde aber gerne frühzeitig anfangen mich vorzubereiten, auch um mir selber die Nervösität zu nehmen.
MPU – Fragebogen
Zur Person:
Geschlecht: männlich
Größe: 1,78 m
Gewicht: 100 Kg
Alter: 28 Jahre
Was ist passiert:
Datum der Auffälligkeit: 19.07.2020
BAK: 1,602 Promille
Trinkbeginn: ca. 21:30
Trinkende: ca. 01:30
Uhrzeit der Blutentnahme: ca. 04:30
Stand des Ermittlungsverfahrens:
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ?
Datum der Sperrfrist: keins
Führerschein:
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Führerscheinstelle:
Hab schon in meine Akte geschaut: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Bundesland:
Niedersachsen
Konsum:
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel?: kontrolliertes trinken, max. 1 mal pro Monat, max. 2 Standardgetränke
Ich lebe abstinent seit:
nein
Abstinenznachweise:
Nein
Leberwerte: 1 Mal Ende August, das nächste Mal folgt Ende Oktober, waren laut Arzt Ok
MPU
Noch keine Aufforderung erhalten, Verfahren läuft noch
Altlasten:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Tathergang:
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (Wann wo und mit wem getrunken/wann und wie aufgefallen/ promille)
- Am 18.07.2020 fuhr ich, nachdem ich mit meiner Familie in einer benachbarten Stadt shoppen und beim Mexikaner essen war, gegen 20:45 Uhr mit dem Fahrrad zu Hause los. Ich bin direkt zu einem Freund in den Rotdornweg 1a gefahren. Ein weiterer Kumpel war auch dort und die beiden hatten sich überlegt, ein sogenanntes Bierspiel zu spielen. Somit fingen wir gegen 21:30, nachdem das Spielfeld aufgebaut und das Spiel erklärt wurde, an zu spielen. Ziel war es kleine Aufgaben zu schaffen, nach deren Erfüllung man eine bestimmte Menge Bier trinken musste. Mir fiel es schwer, nein zu sagen um vor meinen Freunden nicht als „uncool“ dar zustehen. Von meinen Freunden war mir Anerkennung besonders wichtig, da ich, wie ich jetzt weiß, kein starkes Selbstbewusstsein hatte, obwohl ich nicht unsicher wirkte. So trank ich zwischen 21:30 und 01:30 ca. 7 Dosen á 05 Liter Bier. Nach beenden des Spiels saßen wir noch ca. 30 min. draußen auf der Terrasse und gegen 02:00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte kein Bargeld oder EC-Karte dabei, sodass ich mir das Geld fürs Taxi hätte leihen müssen, Ich dachte mir jedoch das Geld könne ich mir sparen, da ich noch in der Ausbildung bin. Meine Freunde bekamen nicht mit ob ich Schob oder Fuhr, da sie noch etwas länger auf der Terrasse sitzen wollten und mein Rad vorne auf dem Hof stand. Leichtsinnigerweise bin ich dann auf das Fahrrad gestiegen und ab dem Moment kurz vor dem Sturz fehlen mir jegliche Erinnerungen, ich leide, laut Aussagen der Ärzte, unter einer retrograden Amnesie aufgrund des starken Aufpralls. Ich bin dann im Krankenhaus wieder zu mir gekommen, wo mir erzählt wurde, dass ich wahrscheinlich mit dem Fahrrad einen erhöhten Bordstein gestreift habe und daraufhin gestürzt sein muss, jedoch gibt es keine Zeugen. Ich habe mir eine Schädelbasisfraktur, eine Schlüsselbeinfraktur und 2 Rippen gebrochen. Die Polizei fuhr daraufhin ins Krankenhaus und nahm eine Blutprobe, an dessen Entnahme ich mich aber nicht mehr erinnere. Atemalkohol war 1,44 Promille, BAK zurückgerechnet auf den Unfallzeitpunkt 1,602 Promille.
- 2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
- 21:30 – 01:30 7 Bier (0,5L)
- 3. Wie viele Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten sie insgesamt fahren?
- Ich fuhr ca. 2,1 km bis zum Sturz und wollte bis nach Hause noch ca. 500 Meter fahren.
- 4. Hatten Sie das Gefühl , noch sicher fahren zu können?
- Aufgrund des hohen Alkohol Konsums war ich sehr beeinträchtigt und sicherlich nicht mehr in der Lage mein Fahrrad zu fahren, was ja dann auch offensichtlich zu dem Sturz führte. Bewusst war mir das jedoch in diesem Moment nicht. Der Alkohol betäubte alle Zweifel gegenüber der Fahrradfahrtüchtigkeit. Soweit ich mich erinnere bin ich sehr wackelig gefahren.
- 5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
- Ich hatte, nachdem die Idee zu dem Bierspiel aufkam, mein Fahrrad stehen lassen wollen und entweder zu Fuß oder mit Taxi fahren wollen. Jedoch wollte ich mir dann doch kein Geld leihen und bin leichtsinnigerweise auf das Rad aufgestiegen.
- 6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
- Nein.
- 7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
- Rückblickend betrachtend wird mir klar, dass ich schon oft leichtsinnigerweise alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe und es eigentlich eine vorhersehbare Konsequenz war, das mir irgendwann ein Unfall passiert. Bis dahin hatte ich einfach wahnsinniges Glück. Mir war nur bis zu meiner Trunkenheitsfahrt und dem daraus resultierenden Unfall nicht wirklich klar, das Fahrrad Fahren unter Alkohol Einfluss sicherlich genauso gefährlich für den Fahrer wie für seine Umwelt ist, wie mit dem Auto. Ich bin leider schon öfter mit dem Rad, wenn das Wetter es zuließ und eine Veranstaltung innerhalb meines Heimatortes stattfand, alkoholisiert nach Hause gefahren. Schätzen würde ich die Fahrten auf 70. Ich habe als Konsequenz daraus gezogen, Strategien zu entwickeln, die eine TF möglichst vermeiden.
- Exploration:
- 8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt zu Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
- Meinen ersten Alkohol habe ich auf einem Abtanzball mit 15 getrunken, in Anwesenheit meiner Eltern und meiner Klassenkameraden habe ich dort 2 Radler getrunken.
- 9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
- Mit 15/16 habe ich zum ersten Mal an Wochenenden mit Freunden oder Klassenkameraden auf Feten wie Geburtstagen oder Schützenfesten 2-3 Bier getrunken.
- In der Zeit von Ende 16 bis 18 habe ich mehr Alkohol konsumiert, da mir erstens meine Eltern mehr Freiraum ließen und zweitens immer mehr meiner Freunde Abends Geburtstag feierten oder Ich schon auf die ersten Zeltfeten ging, wo oft viel Alkohol zur Verfügung stand. Rückblickend bot sich fast jedes Wochenende die Gelegenheit, Alkohol zu trinken, welche ich auch meist nutzte. Vor dem Abitur haben wir innerhalb von Lerngruppen uns auch oft am Wochenende getroffen, weshalb weniger Partys gefeiert wurden, da sich so ziemlich der gesamte Freundeskreis sich auf die Prüfungen vorbereitete. Dieser Zeitraum betrug ca. 3 Monate von März bis Mai 2011.
- Danach und in der Anfangszeit des Studiums von Juni 2011 bis März 2012 war eine sehr unstrukturierte Phase meines Lebens ich hatte viel Zeit und feierte teilweise auch unter der Woche Abi-feten. Auch im Studium, welches ich nach einem Semester abbrach, gab es viele Gelegenheiten zum Feiern wie die Ersti-Woche oder Studentenfeten.
- Als ich mein FSJ von 2012-2013 mit 20 absolvierte wurde mein Leben wieder strukturierter, ich musste morgens früh starten und auch zum Teil am Wochenende arbeiten. Ich habe hier und auch in der darauf folgenden Ausbildung zum Physiotherapeuten mit 21-24 unregelmäßig mal am Wochenende Alkohol getrunken. In der Zeit von 24-26, in der ich als Physiotherapeut gearbeitet habe, trank ich ähnlich viel, etwas mehr als zuvor. In der Zeit, in der meine neue Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gestartet ist, trank ich wieder etwas häufiger und mehr Alkohol, da mein Selbstbewusstsein wieder stärker unter der neuen Situation, wieder Auszubildender zu sein, gelitten hatte.
- 10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
- 15-16: 1-3 Bier/ 3-4 Mal pro Monat
- 16-18: 2-6 Bier/ 2-3 Mal pro Monat
- 18-19: Während des Abi kaum, danach 3-4 Mal pro Monat 2-7 Bier, unter der Woche 1-2 mal 2-3 Bier
- 20-24: 1-5 Bier/ 2-3 mal pro Monat
- 24-26: 2-6 Bier/ 2-3 Mal pro Monat
- 26-27: 2-8 Bier/ 2-3 Mal pro Monat
- 11. Wo und mit Wem haben Sie überwiegend getrunken?
- Ich habe fast ausschließlich mit Freunden oder Kollegen getrunken auf Partys, Geburtstagen, Discobesuchen, auf Zeltfeten oder in der Kneipe. Allein oder mit meinen Eltern habe ich, außer es war eine große Familienveranstaltung wie eine Hochzeit, nicht getrunken.
- 12. Warum haben Sie getrunken? (Innere und äußere Motive)
- Zu Beginn habe ich aus Neugierde und pubertärem Entdeckungswillen getrunken. Ich wurde älter und wollte das Leben der „Erwachsenen“ kennen lernen, in allen Facetten. Gleichzeitig wollte Ich dazugehören und dabei sein. Alkohol war auf Partys irgendwann Selbstverständlich und Alle Freunde tranken Alkohol. Ich habe lange Zeit gedacht, ich trinke Alkohol nur, weil er lockerer macht und ich dadurch lustiger werde. Ich wurde Geselliger und die Hemmschwelle sank. Es war einfacher, Leute anzusprechen oder auf der Tanzfläche zu tanzen.
- Im Laufe der Reflektion meines Verhaltens in Bezug auf Alkohol ist mir jedoch klar geworden, dass der eigentliche Grund mein mangelndes Selbstvertrauen war. Ich nutzte den Alkohol unterbewusst um mein Selbstbewusstsein, vor allem in der Gegenwart von Freunden, kurzfristig zu steigern. Ich wollte die Anerkennung meiner Freunde genießen und immer lustig sein, war jedoch sehr unsicher und es fiel mir aufgrund des niedrigen Selbstwertgefühls schwer, nein zu sagen, wenn ich keinen wichtigen Grund, wie eine Prüfung als Grund des nicht Trinkens, vorschieben konnte. Ich habe dann begonnen, nach der TF, mein Verhalten, vor allem bei Freunden, zu analysieren. Dabei fiel mir auf, dass ich gar nicht so souverän bin, wie ich früher dachte.
- Ich habe einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester, mit denen ich sehr gut zurechtkomme. Meine Geschwister waren jedoch beide besser als ich in der Schule, bzw. es fiel ihm leichter zu lernen und gute Noten zu bekommen. Sie hatten weder in der Schule, noch im Studium größere Probleme, machten ein gutes Abitur und wussten direkt, was sie machen wollen. Ich tat mich immer etwas schwerer und wäre in der 8. Klasse fast sitzen geblieben und hatte auch eine Empfehlung für die Realschule. Ich wusste nicht so recht, was ich beruflich machen wollte und brach dann auch das Lehramtsstudium ab, was sehr an mir zehrte. Auch mit der Ausbildung zum Physiotherapeuten war ich nicht sonderlich glücklich, wollte aber nicht noch einmal etwas abbrechen, weshalb ich es durchzog. Ich hatte meine Geschwister immer vor Augen und fühlte mich in gewisser Weise als Versager, denn ich verglich mich, ohne es zu wollen, mit ihnen. Dadurch entwickelte ich nicht wirklich Selbstvertrauen. Als ich und mein Bruder kleiner waren, war er gut in Fußball und ich leider gar nicht, weshalb ich begann, Gitarre zu lernen. Ich hatte aber das Gefühl, das es gar nicht cool war ein Instrument zu spielen und machte dies lieber für mich allein. Nach einem Gitarrenkonzert, welches von der Musikschule veranstaltet wurde, fiel ich vor versammeltem Publikum hin, danach spielte ich nie wieder ein Konzert. Auch war ich sehr tollpatschig und schmierte zum Beispiel oft mit meinem Essen, weshalb es den Spruch „Du siehst wieder aus wie Michi“ in der Verwandtschaft gab. Meine Eltern haben mir zwar immer beigestanden und mich immer versucht zu unterstützen, trotzdem fühlte ich mich als das Mittlere Kind, dass mit am wenigsten beachtet wird. Zudem wurde seit meinem 18. Lebensjahr mein Haupthaar immer dünner, bis sich schließlich mit 25. Eine Halbglatze entwickelt hatte.
- Durch all diese und weitere Faktoren hat sich mein Mangelndes Selbstbewusstsein über die Jahre immer weiter entwickelt. Vor allem nach dem Abgebrochenem Studium. Als ich das FSJ machte ging es mir sehr gut, aber während der Ausbildung zum Physiotherapeuten merkte ich schon, das ich den Job nicht mein Leben lang machen möchte, wollte aber erst mal „richtig anfangen zu arbeiten“ um zu gucken, ob es mir vielleicht doch gefällt. Da dies nicht der Fall war, bewarb ich mich für eine Zweite Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, was zu meiner großen Freude auch klappte. Jedoch war es gar nicht so einfach, wieder ganz von vorne anzufangen und mein Selbstbewusstsein litt wieder unter der Situation. Ich hatte das Gefühl, nicht richtig stolz sein zu können, auf das, was ich geschafft hatte, da ich ja mit 26/27 immer noch in der Ausbildung war…
- 13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (Bei wenig und bei viel Alkohol)
- Bei wenig Alkohol wurde ich locker, enthemmt und geselliger. Es gab immer ein Thema über das ich reden konnte und auch öffentlich zu tanzen war mir nicht mehr peinlich. Bei viel Alkohol wurde mir schwindelig und ich bekam Gleichgewichtsprobleme. Mir wurde übel und ich begann Dinge zu tun, die mir manchmal am nächsten Tag peinlich waren, zum Beispiel wenn ich sehr verrückt getanzt habe auf einer Fete. Manchmal sagte ich auch Dinge, die mir am nächsten Tag dann Leid taten, vor allem weil ich es gar nicht so meinte.
- 14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
- Die gab es, leider habe ich die nicht als solche wahrgenommen, da diese in meinem Freundeskreis gegenüber vielen ausgesprochen wurden, aber weder ich noch sonst jemand ernsthaft darüber nachgedacht hatten. Deshalb gab es auch keine wirkliche Reaktion darauf. Erst nach der TF und dem Unfall suchte ich das Gespräch zu meinen Eltern und engen Freunden und wir unterhielten uns lange über die tatsächlichen gefahren des Alkohols.
- 15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
- Eine zentrale Wirkung war die verminderte Leistungsfähigkeit. Nach einer Party Nacht war ich am nächsten Tag meist ziemlich müde und hatte einen Brummschädel. Dies hat dann auch meine Freizeit beeinträchtigt, denn ein Brunch an einem Sonntagvormittag kann man mit einem Dicken Kopf nicht wirklich genießen. Auf mein Umfeld bezogen habe ich mich am nächsten Tag oft geschämt wenn ich etwas Peinliches gesagt oder getan habe.
- 16. Gab es in ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol getrunken haben als heute?
- Nein, es gab immer Schwankungen, aber keine besonders bedeutsamen.
- 17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
- Nein
- 18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
- Nein
- 19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
- Früher glaubte Ich, Gelegenheitstrinker zu sein. Heute weiß ich, dass dies nicht der Fall war. Ich habe zu viel und zu oft getrunken. Rückblickend schäme ich mich für viele Situationen und mein Verhalten und bin gewissermaßen froh darüber, dass ich durch die TF, den Unfall und die MPU aufgefordert war, mich mit meinem eigenen Verhalten und meinem Alkohol Konsum auseinanderzusetzen.