Fahrradsturz mit 1,602 Promille

Michi

Benutzer
Hallo Zusammen, bin beim Stöbern im Internet auf dieses Forum gestoßen und ich denke, hier ist eine gute Anlaufstelle, um Informationen über die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit meiner Angaben für die wahrscheinlich bald folgende MPU zu bekommen. Da ich völlig neu bin, hoffe ich mich hier schnell zu Recht zu finden. Meine TF endete ziemlich tragisch mit einer Schädelbasis Fraktur, einer Schlüsselbein Fratkur und 2 Rippen Brüchen. Ich habe mein Verhalten in Bezug auf Alkohol tatsächlich geändert und hoffe, ihr könnt mir helfen, dies überzeugend und schlüssig rüber zubringen.
Ich wurde nach dem Sturz von Passanten gefunden, da ich bewusstlos war. Die Polizei ist mir ins Krankenhaus hinterher gefahren und hat erst Atemalkohol und dann BAK gemessen. Atemalkohol war 1,44 Promille, jedoch war der BAK hochgerechnet auf den ungefähren Unfallzeitpunkt 1,602. Meine Rechtsanwältin hatte Akteneinsicht, es gibt zwar keine Zeugen für das Fahrrad fahren, aber die Zeugen haben ausgesagt, dass ein Bein re., ein Bein li. vom Fahrrad und der Linke Fuß noch an der Pedale war. Also steht wohl fest, das ich gefahren bin und ich bin mir ziemlich sicher das die MPU kommt, hoffentlich frühestens in 6 Monaten, da ich meinen Führerschein noch habe und auch behalten möchte.
Gesundheitlich bin ich wieder fit, aber vor der MPU habe ich tatsächlich ziemlich Angst. Außerdem habe ich einen leicht erhöhten Blutdruck. Mein Hausarzt hat mir ein leichtes Mittel verschrieben, im 24 Std. Blutdruckmessen waren die Werte Ok, aber wenn ich nervös bin, schießen die Werte immer nach oben. Kann das zum Problem werden bei der MPU? Ich bin zwar noch etas früh, würde aber gerne frühzeitig anfangen mich vorzubereiten, auch um mir selber die Nervösität zu nehmen.

MPU – Fragebogen

Zur Person:
Geschlecht: männlich
Größe: 1,78 m
Gewicht: 100 Kg
Alter: 28 Jahre

Was ist passiert:
Datum der Auffälligkeit: 19.07.2020
BAK: 1,602 Promille
Trinkbeginn: ca. 21:30
Trinkende: ca. 01:30
Uhrzeit der Blutentnahme: ca. 04:30

Stand des Ermittlungsverfahrens:
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ?
Datum der Sperrfrist: keins

Führerschein:
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein

Führerscheinstelle:
Hab schon in meine Akte geschaut: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Bundesland:
Niedersachsen

Konsum:
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel?: kontrolliertes trinken, max. 1 mal pro Monat, max. 2 Standardgetränke

Ich lebe abstinent seit:
nein

Abstinenznachweise:
Nein
Leberwerte: 1 Mal Ende August, das nächste Mal folgt Ende Oktober, waren laut Arzt Ok

MPU
Noch keine Aufforderung erhalten, Verfahren läuft noch

Altlasten:
Schon eine MPU gehabt? Nein

Tathergang:

1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (Wann wo und mit wem getrunken/wann und wie aufgefallen/ promille)

  • Am 18.07.2020 fuhr ich, nachdem ich mit meiner Familie in einer benachbarten Stadt shoppen und beim Mexikaner essen war, gegen 20:45 Uhr mit dem Fahrrad zu Hause los. Ich bin direkt zu einem Freund in den Rotdornweg 1a gefahren. Ein weiterer Kumpel war auch dort und die beiden hatten sich überlegt, ein sogenanntes Bierspiel zu spielen. Somit fingen wir gegen 21:30, nachdem das Spielfeld aufgebaut und das Spiel erklärt wurde, an zu spielen. Ziel war es kleine Aufgaben zu schaffen, nach deren Erfüllung man eine bestimmte Menge Bier trinken musste. Mir fiel es schwer, nein zu sagen um vor meinen Freunden nicht als „uncool“ dar zustehen. Von meinen Freunden war mir Anerkennung besonders wichtig, da ich, wie ich jetzt weiß, kein starkes Selbstbewusstsein hatte, obwohl ich nicht unsicher wirkte. So trank ich zwischen 21:30 und 01:30 ca. 7 Dosen á 05 Liter Bier. Nach beenden des Spiels saßen wir noch ca. 30 min. draußen auf der Terrasse und gegen 02:00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte kein Bargeld oder EC-Karte dabei, sodass ich mir das Geld fürs Taxi hätte leihen müssen, Ich dachte mir jedoch das Geld könne ich mir sparen, da ich noch in der Ausbildung bin. Meine Freunde bekamen nicht mit ob ich Schob oder Fuhr, da sie noch etwas länger auf der Terrasse sitzen wollten und mein Rad vorne auf dem Hof stand. Leichtsinnigerweise bin ich dann auf das Fahrrad gestiegen und ab dem Moment kurz vor dem Sturz fehlen mir jegliche Erinnerungen, ich leide, laut Aussagen der Ärzte, unter einer retrograden Amnesie aufgrund des starken Aufpralls. Ich bin dann im Krankenhaus wieder zu mir gekommen, wo mir erzählt wurde, dass ich wahrscheinlich mit dem Fahrrad einen erhöhten Bordstein gestreift habe und daraufhin gestürzt sein muss, jedoch gibt es keine Zeugen. Ich habe mir eine Schädelbasisfraktur, eine Schlüsselbeinfraktur und 2 Rippen gebrochen. Die Polizei fuhr daraufhin ins Krankenhaus und nahm eine Blutprobe, an dessen Entnahme ich mich aber nicht mehr erinnere. Atemalkohol war 1,44 Promille, BAK zurückgerechnet auf den Unfallzeitpunkt 1,602 Promille.

  • 2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
  • 21:30 – 01:30 7 Bier (0,5L)

  • 3. Wie viele Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten sie insgesamt fahren?
  • Ich fuhr ca. 2,1 km bis zum Sturz und wollte bis nach Hause noch ca. 500 Meter fahren.

  • 4. Hatten Sie das Gefühl , noch sicher fahren zu können?
  • Aufgrund des hohen Alkohol Konsums war ich sehr beeinträchtigt und sicherlich nicht mehr in der Lage mein Fahrrad zu fahren, was ja dann auch offensichtlich zu dem Sturz führte. Bewusst war mir das jedoch in diesem Moment nicht. Der Alkohol betäubte alle Zweifel gegenüber der Fahrradfahrtüchtigkeit. Soweit ich mich erinnere bin ich sehr wackelig gefahren.

  • 5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
  • Ich hatte, nachdem die Idee zu dem Bierspiel aufkam, mein Fahrrad stehen lassen wollen und entweder zu Fuß oder mit Taxi fahren wollen. Jedoch wollte ich mir dann doch kein Geld leihen und bin leichtsinnigerweise auf das Rad aufgestiegen.

  • 6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
  • Nein.

  • 7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
  • Rückblickend betrachtend wird mir klar, dass ich schon oft leichtsinnigerweise alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe und es eigentlich eine vorhersehbare Konsequenz war, das mir irgendwann ein Unfall passiert. Bis dahin hatte ich einfach wahnsinniges Glück. Mir war nur bis zu meiner Trunkenheitsfahrt und dem daraus resultierenden Unfall nicht wirklich klar, das Fahrrad Fahren unter Alkohol Einfluss sicherlich genauso gefährlich für den Fahrer wie für seine Umwelt ist, wie mit dem Auto. Ich bin leider schon öfter mit dem Rad, wenn das Wetter es zuließ und eine Veranstaltung innerhalb meines Heimatortes stattfand, alkoholisiert nach Hause gefahren. Schätzen würde ich die Fahrten auf 70. Ich habe als Konsequenz daraus gezogen, Strategien zu entwickeln, die eine TF möglichst vermeiden.

  • Exploration:
  • 8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt zu Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
  • Meinen ersten Alkohol habe ich auf einem Abtanzball mit 15 getrunken, in Anwesenheit meiner Eltern und meiner Klassenkameraden habe ich dort 2 Radler getrunken.

  • 9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
  • Mit 15/16 habe ich zum ersten Mal an Wochenenden mit Freunden oder Klassenkameraden auf Feten wie Geburtstagen oder Schützenfesten 2-3 Bier getrunken.
  • In der Zeit von Ende 16 bis 18 habe ich mehr Alkohol konsumiert, da mir erstens meine Eltern mehr Freiraum ließen und zweitens immer mehr meiner Freunde Abends Geburtstag feierten oder Ich schon auf die ersten Zeltfeten ging, wo oft viel Alkohol zur Verfügung stand. Rückblickend bot sich fast jedes Wochenende die Gelegenheit, Alkohol zu trinken, welche ich auch meist nutzte. Vor dem Abitur haben wir innerhalb von Lerngruppen uns auch oft am Wochenende getroffen, weshalb weniger Partys gefeiert wurden, da sich so ziemlich der gesamte Freundeskreis sich auf die Prüfungen vorbereitete. Dieser Zeitraum betrug ca. 3 Monate von März bis Mai 2011.
  • Danach und in der Anfangszeit des Studiums von Juni 2011 bis März 2012 war eine sehr unstrukturierte Phase meines Lebens ich hatte viel Zeit und feierte teilweise auch unter der Woche Abi-feten. Auch im Studium, welches ich nach einem Semester abbrach, gab es viele Gelegenheiten zum Feiern wie die Ersti-Woche oder Studentenfeten.
  • Als ich mein FSJ von 2012-2013 mit 20 absolvierte wurde mein Leben wieder strukturierter, ich musste morgens früh starten und auch zum Teil am Wochenende arbeiten. Ich habe hier und auch in der darauf folgenden Ausbildung zum Physiotherapeuten mit 21-24 unregelmäßig mal am Wochenende Alkohol getrunken. In der Zeit von 24-26, in der ich als Physiotherapeut gearbeitet habe, trank ich ähnlich viel, etwas mehr als zuvor. In der Zeit, in der meine neue Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gestartet ist, trank ich wieder etwas häufiger und mehr Alkohol, da mein Selbstbewusstsein wieder stärker unter der neuen Situation, wieder Auszubildender zu sein, gelitten hatte.

  • 10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

  • 15-16: 1-3 Bier/ 3-4 Mal pro Monat
  • 16-18: 2-6 Bier/ 2-3 Mal pro Monat
  • 18-19: Während des Abi kaum, danach 3-4 Mal pro Monat 2-7 Bier, unter der Woche 1-2 mal 2-3 Bier
  • 20-24: 1-5 Bier/ 2-3 mal pro Monat
  • 24-26: 2-6 Bier/ 2-3 Mal pro Monat
  • 26-27: 2-8 Bier/ 2-3 Mal pro Monat

  • 11. Wo und mit Wem haben Sie überwiegend getrunken?
  • Ich habe fast ausschließlich mit Freunden oder Kollegen getrunken auf Partys, Geburtstagen, Discobesuchen, auf Zeltfeten oder in der Kneipe. Allein oder mit meinen Eltern habe ich, außer es war eine große Familienveranstaltung wie eine Hochzeit, nicht getrunken.

  • 12. Warum haben Sie getrunken? (Innere und äußere Motive)
  • Zu Beginn habe ich aus Neugierde und pubertärem Entdeckungswillen getrunken. Ich wurde älter und wollte das Leben der „Erwachsenen“ kennen lernen, in allen Facetten. Gleichzeitig wollte Ich dazugehören und dabei sein. Alkohol war auf Partys irgendwann Selbstverständlich und Alle Freunde tranken Alkohol. Ich habe lange Zeit gedacht, ich trinke Alkohol nur, weil er lockerer macht und ich dadurch lustiger werde. Ich wurde Geselliger und die Hemmschwelle sank. Es war einfacher, Leute anzusprechen oder auf der Tanzfläche zu tanzen.
  • Im Laufe der Reflektion meines Verhaltens in Bezug auf Alkohol ist mir jedoch klar geworden, dass der eigentliche Grund mein mangelndes Selbstvertrauen war. Ich nutzte den Alkohol unterbewusst um mein Selbstbewusstsein, vor allem in der Gegenwart von Freunden, kurzfristig zu steigern. Ich wollte die Anerkennung meiner Freunde genießen und immer lustig sein, war jedoch sehr unsicher und es fiel mir aufgrund des niedrigen Selbstwertgefühls schwer, nein zu sagen, wenn ich keinen wichtigen Grund, wie eine Prüfung als Grund des nicht Trinkens, vorschieben konnte. Ich habe dann begonnen, nach der TF, mein Verhalten, vor allem bei Freunden, zu analysieren. Dabei fiel mir auf, dass ich gar nicht so souverän bin, wie ich früher dachte.

  • Ich habe einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester, mit denen ich sehr gut zurechtkomme. Meine Geschwister waren jedoch beide besser als ich in der Schule, bzw. es fiel ihm leichter zu lernen und gute Noten zu bekommen. Sie hatten weder in der Schule, noch im Studium größere Probleme, machten ein gutes Abitur und wussten direkt, was sie machen wollen. Ich tat mich immer etwas schwerer und wäre in der 8. Klasse fast sitzen geblieben und hatte auch eine Empfehlung für die Realschule. Ich wusste nicht so recht, was ich beruflich machen wollte und brach dann auch das Lehramtsstudium ab, was sehr an mir zehrte. Auch mit der Ausbildung zum Physiotherapeuten war ich nicht sonderlich glücklich, wollte aber nicht noch einmal etwas abbrechen, weshalb ich es durchzog. Ich hatte meine Geschwister immer vor Augen und fühlte mich in gewisser Weise als Versager, denn ich verglich mich, ohne es zu wollen, mit ihnen. Dadurch entwickelte ich nicht wirklich Selbstvertrauen. Als ich und mein Bruder kleiner waren, war er gut in Fußball und ich leider gar nicht, weshalb ich begann, Gitarre zu lernen. Ich hatte aber das Gefühl, das es gar nicht cool war ein Instrument zu spielen und machte dies lieber für mich allein. Nach einem Gitarrenkonzert, welches von der Musikschule veranstaltet wurde, fiel ich vor versammeltem Publikum hin, danach spielte ich nie wieder ein Konzert. Auch war ich sehr tollpatschig und schmierte zum Beispiel oft mit meinem Essen, weshalb es den Spruch „Du siehst wieder aus wie Michi“ in der Verwandtschaft gab. Meine Eltern haben mir zwar immer beigestanden und mich immer versucht zu unterstützen, trotzdem fühlte ich mich als das Mittlere Kind, dass mit am wenigsten beachtet wird. Zudem wurde seit meinem 18. Lebensjahr mein Haupthaar immer dünner, bis sich schließlich mit 25. Eine Halbglatze entwickelt hatte.
  • Durch all diese und weitere Faktoren hat sich mein Mangelndes Selbstbewusstsein über die Jahre immer weiter entwickelt. Vor allem nach dem Abgebrochenem Studium. Als ich das FSJ machte ging es mir sehr gut, aber während der Ausbildung zum Physiotherapeuten merkte ich schon, das ich den Job nicht mein Leben lang machen möchte, wollte aber erst mal „richtig anfangen zu arbeiten“ um zu gucken, ob es mir vielleicht doch gefällt. Da dies nicht der Fall war, bewarb ich mich für eine Zweite Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, was zu meiner großen Freude auch klappte. Jedoch war es gar nicht so einfach, wieder ganz von vorne anzufangen und mein Selbstbewusstsein litt wieder unter der Situation. Ich hatte das Gefühl, nicht richtig stolz sein zu können, auf das, was ich geschafft hatte, da ich ja mit 26/27 immer noch in der Ausbildung war…

  • 13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (Bei wenig und bei viel Alkohol)
  • Bei wenig Alkohol wurde ich locker, enthemmt und geselliger. Es gab immer ein Thema über das ich reden konnte und auch öffentlich zu tanzen war mir nicht mehr peinlich. Bei viel Alkohol wurde mir schwindelig und ich bekam Gleichgewichtsprobleme. Mir wurde übel und ich begann Dinge zu tun, die mir manchmal am nächsten Tag peinlich waren, zum Beispiel wenn ich sehr verrückt getanzt habe auf einer Fete. Manchmal sagte ich auch Dinge, die mir am nächsten Tag dann Leid taten, vor allem weil ich es gar nicht so meinte.

  • 14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
  • Die gab es, leider habe ich die nicht als solche wahrgenommen, da diese in meinem Freundeskreis gegenüber vielen ausgesprochen wurden, aber weder ich noch sonst jemand ernsthaft darüber nachgedacht hatten. Deshalb gab es auch keine wirkliche Reaktion darauf. Erst nach der TF und dem Unfall suchte ich das Gespräch zu meinen Eltern und engen Freunden und wir unterhielten uns lange über die tatsächlichen gefahren des Alkohols.

  • 15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
  • Eine zentrale Wirkung war die verminderte Leistungsfähigkeit. Nach einer Party Nacht war ich am nächsten Tag meist ziemlich müde und hatte einen Brummschädel. Dies hat dann auch meine Freizeit beeinträchtigt, denn ein Brunch an einem Sonntagvormittag kann man mit einem Dicken Kopf nicht wirklich genießen. Auf mein Umfeld bezogen habe ich mich am nächsten Tag oft geschämt wenn ich etwas Peinliches gesagt oder getan habe.

  • 16. Gab es in ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol getrunken haben als heute?
  • Nein, es gab immer Schwankungen, aber keine besonders bedeutsamen.

  • 17. Haben Sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
  • Nein

  • 18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
  • Nein

  • 19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
  • Früher glaubte Ich, Gelegenheitstrinker zu sein. Heute weiß ich, dass dies nicht der Fall war. Ich habe zu viel und zu oft getrunken. Rückblickend schäme ich mich für viele Situationen und mein Verhalten und bin gewissermaßen froh darüber, dass ich durch die TF, den Unfall und die MPU aufgefordert war, mich mit meinem eigenen Verhalten und meinem Alkohol Konsum auseinanderzusetzen.

 

Michi

Benutzer
  • Heute und in Zukunft
  • 20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Genaue Angabe in Sorte, Menge und Häufigkeit)
  • Ja ich trinke heute noch kontrolliert Alkohol. Max. 2 TE also 2 Bier oder ein Bier und ein Glas Sekt an max. zu einem Anlass im Monat.

  • 21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
  • 10.10. 2 Pils, 0,33 L

  • 22. Trinken Sie gelegentlich Alkoholfreies Bier?
  • Nein

  • 23. Warum trinken Sie heute Alkohol/ keinen Alkohol?
  • Ich konsumiere zu besonderen Anlässen Alkohol. Zum Beispiel bei einer Feierlichkeit zum Anstoßen oder auf einem Geburtstag zu einem Essen als Genussmittel, da mir Bier zum Essen gut schmeckt. Direkt nach der TF habe ich erstmal einen Monat gar keinen Alkohol konsumiert, da ich sehr geschockt über den Unfall und die damit verbundenen Verletzungen war. Danach begann ich mit dem kontrollierten Trinken und bin sehr zufrieden damit. Mir ist deutlich geworden, dass mein Leben, meine Familie, meine Ausbildung genau so richtig ist, wie es heute ist und der Alkohol deshalb nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

  • 24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
  • Vor der TF hatte ich eine grundsätzlich falsche Wahrnehmung von meinem Konsumverhalten. Ich dachte nicht, dass mein Alkoholkonsum gefährlich wäre. Ich habe die Gefahren für mich und meine Mitmenschen völlig falsch eingeschätzt, da ja auch noch nie etwas Schlimmeres passiert war. Jetzt ist mir klar, dass dies bis dahin nur Glück war. Die Gefahren, wie: Schlechtes Reaktionsvermögen, Koordinationsstörungen und eingeschränktes Urteilsvermögen und wozu sie führen können sind mir jetzt bewusste geworden. Mir waren meine Gründe für mein Trinkverhalten nicht wirklich klar. Die TF und der daraus resultierende Unfall haben mir jedoch die Augen geöffnet. Als meine Eltern weinend in das Krankenhauszimmer kamen war mir klar, dass ich etwas ändern will. Mir taten meine Familie und Freunde leid, denn sie haben sich viele Sorgen um mich machen müssen. Ich habe mich sehr für mein Verhalten geschämt.

  • 25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
  • Durch die TF und den Unfall ist mir bewusst geworden, dass ich ein Problem habe mit mir. Ich hatte die negativen Konsequenzen des Alkohols ausgeblendet. Mir ist klar geworden, welche große Rolle Alkohol in meinem Leben spielte aber auch wie viel Alkohol in meinem Freundeskreis konsumiert wird. Während der Phase, in der ich nach dem Unfall krankgeschrieben war, verbrachte ich mehr Zeit als sonst zu Hause und habe gelesen und mich wieder mehr mit dem spielen meiner Gitarre beschäftigt. Ich habe mehr Zeit mit meinen Eltern und meinen Geschwistern verbracht und habe vor allem zu meiner Mutter mein Verhältnis intensiviert. Zunächst führte ich offene Gespräche mit meiner Familie, in denen ich angesprochen habe, was ich wirklich fühle und wie oft ich das Gefühl hatte, irgendwie weniger Wert zu sein als z.B. meine Geschwister. Auch meine Selbstzweifel habe ich angesprochen, was mir zunächst sehr schwer gefallen ist. Auch das ich glaube, dass ich deswegen zu viel Alkohol trinke, habe ich angesprochen. Meine Eltern und Geschwister waren völlig überrascht, da ich meistens total lustig und locker gewirkt habe. Sie haben mir klar gemacht, das mein Eindruck völlig falsch war und haben gesagt dass Sie mich über Alles lieben und ich schon viel eher das ganze Thema hätte offen ansprechen sollen. Meine Geschwister meinten sogar, dass sie mich in bestimmten Bereichen eher bewundert hatten, weil ich immer derjenige mit einem großen Freundeskreis war, der oft zu vielen Geburtstagen eingeladen wurde. Meine Familie und Geschwister haben gesagt, dass sie sehr stolz auf mich sind und mich mutig finden, da ich den Schritt gewagt habe, nochmal eine neue Ausbildung anzufangen. Das hat mir sehr gut getan. Sie stehen immer hinter mir und wir führen nun regelmäßig Gespräche über Situationen und Gefühle, die einem nicht so leicht fallen.
  • Zu einigen meiner Freunde brach der Kontakt größtenteils ab, heute würde ich sie eher als Bekannte bezeichnen, da sie Dinge sagten wie: „ Ach komm schon, heute kannst du doch mal wieder etwas mehr trinken.“ Ich habe gemerkt, dass dies keine echten Freunde waren und wenn ich versucht habe, ein tieferes Gespräch aufzubauen, blockten sie eher ab. Es fiel mir am Anfang schwer, offen und ehrlich nein zu sagen, doch mit der Zeit änderte sich dies. In den Lehrgängen ließ ich z.B. nicht mehr einfach Dinge abschreiben, die ich erarbeitet hatte sondern bot den Leuten meine Hilfe an, wenn sie sich zuvor selber damit beschäftigt hatten. Ich hatte zunächst Angst, abgelehnt zu werden. Doch je öfter ich es übte, umso bewusster wurde mir, dass man seine Meinung klar äußern muss, und auch seine dazugehörigen Gefühle erläutern sollte um anderen bewusst zu machen, was man wirklich möchte. In meiner Fahrgemeinschaft kam z.B. ein Mitfahrer häufig zu spät und ich habe dann klar und deutlich gesagt, dass ich es unhöflich finde und nicht noch öfter so lange warten werde. Zwar gab es daraufhin erst einmal für einen Moment schlecht Laune, aber im Nachhinein gab es eine Entschuldigung, was mich darin bestärkte, dass es immer besser ist, Gefühle und Gedanken offen anzusprechen.
  • Mit anderen Freunden wurde die Freundschaft jedoch intensiver, offener und angenehmer. Mit zwei sehr guten Freunden, die mich immer unterstützt haben, gehe ich nun regelmäßig schwimmen, ein Hobby, was vorher leider etwas eingeschlagen war. Der Großteil meiner engeren Freunde akzeptiert mein neues Verhalten und Stehen mir auch stärkend zur Seite. Mit einer ehemaligen Mitschülerin hat sich ein besonders intensives Verhältnis aufgebaut. Sie steht besonders eng an meiner Seite und hat mich auch motiviert, wieder Stück für Stück mit dem Joggen anzufangen. Dazu habe ich mir auch eine Jogging App runter geladen. Es motiviert mich, wenn ich z.B. schneller gelaufen bin, aber wenn ich mal einen schlechten Tag hatte ist das auch nicht schlimm, denn das ist menschlich und kränkt nicht mehr mein Selbstbewusstsein. Auch mit 2 Kollegen von der Arbeit verbesserte sich das Verhältnis. Es stellte sich raus, das einer Gitarre und der andere Schlagzeug spielt und wollen demnächst zusammen Musik machen. Ich habe sogar schon wieder vor einigen Freunden etwas auf Gitarre gespielt! Sie sagen auch, dass sie froh sind mich im Kurs zu haben und das hat mein Selbstvertrauen weiter gestärkt. Auch gehe ich wieder öfter ins Kino, da ich sehr gerne Filme schaue. Ich gehe immer noch gerne auf Feten und Geburtstagsfeiern, trinke dann aber, außer zu besonderen Ausnahmen keinen Alkohol. Am Anfang viel es mir schwer Nein zu sagen, doch mittlerweile ist es für mich fast selbstverständlich geworden und ich trinke dann einfach Cola oder Saftschorlen.

  • 26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
  • Einige ehemalige Freundschaften sind heute nur noch Bekannte, mit anderen Freunden und meiner Familie blühte die Beziehung jedoch auf. Mir tut es gut mit Franzi zu joggen oder ins Kino zu gehen, mit Lukas und Mirco zu schwimmen oder mit Jan und Robin über Musik zu quatschen. Wir lachen gemeinsam viel und es macht Spaß, Zeit miteinander zu verbringen. Auch das Kochen habe ich wieder neu für mich entdeckt und koche gerne für Familie oder Freunde und probiere etwas neues aus. Ich bin heute wieder sehr glücklich mit meinem Leben. Ich bin glücklich, das ich eine neue Ausbildung machen darf und wir Kollegen unterstützen uns gegenseitig mit dem Lernstoff. Für nächstes Jahr habe ich schon mit einem Kumpel abgemacht, eine WG aufzumachen, worauf ich mich schon jetzt sehr freue. Auch freue ich mich darauf, beim Landkreis arbeiten zu können, da mir der Job wirklich gut gefällt. Wir spielen öfter Karten oder Spiele wie Tabu oder Die Siedler von Katan. Ich bin mir sicher es war wichtig und richtig, mein Leben in eine neue Bahn zu lenken.

  • 27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
  • Ich habe mein Leben so verändert, das Alkohol keine zentrale Rolle mehr spielt und fühle mich besser und zufriedener damit. Meine Lebensqualität hat sich insgesamt gesteigert. Ich fühle mich wohler, schlafe besser, habe mehr Energie und bessere Laune. Ich habe gelernt, Probleme direkt und offen anzusprechen und auch meine Gefühle mitzuteilen. Durch mein gesteigertes Selbstbewusstsein fällt es mir leichter nein zu sagen. In meinem Freundeskreis und von meiner Familie erhalte ich Respekt und ich weiß, dass sie mich unterstützen, sodass ich keinen Alkohol mehr benötige, um negative Gefühle zu betäuben. Ich bin mir bewusst, dass ich eine anfällige Person bin und Alkohol über einen langen Zeitraum missbräuchlich verwendet habe. Ich freue mich auf meinen Beruf und möchte mein Leben, so wie es zurzeit läuft, beibehalten.

  • 28. Können sie sich vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen? (Ja/nein +Begründung)
  • Ja, das kann ich mir vorstellen, da ich weiß, dass ich eine gefährdete Person bin. Krisen wie Todesfälle oder Arbeitsplatzverlust können mir wie jedem anderen zustoßen. Ich bin aber in der Lage mein Verhalten durch die Reflektion der Vergangenheit besser zu verstehen und zu hinterfragen. Wenn mir in einer Situation Selbstvertrauen fehlt, weiß ich, dass ich mich auf meine Freunde und Familie verlassen kann. Ich habe erkannt, warum ich viel Alkohol konsumiert habe. Ich weiß, dass in meinem Leben immer wieder Menschen auftauchen können, für Alkohol eine intensive Rolle spielt. Ich weiß aber, dass ich mittlerweile ein besseres Selbstwertefühl habe und gehe offen mit meinen Gefühlen um. Zudem erinnern meine Narben mich daran, wie riskant hoher Alkohol Konsum sein kann. Ich kann gut differenzieren was wichtig im Leben ist und möchte mein neues Leben unbedingt so beibehalten. Freundschaften, die nur auf Grundlage von Alkohol Konsum bestehen, gehören nicht dazu. Auch bei der Diakonie habe ich Menschen kennen gelernt, an die ich mich notfalls jeder Zeit wenden kann. Was ich mir in den letzten Monaten angeeignet habe war nicht einfach, aber wichtig für mich.

  • 29: Wie wollen Sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

  • ch bin deutlich Verantwortungsbewusster und auch ein Stück erwachsener geworden. Durch mein Kontrolliertes trinken kann es nicht noch einmal zu solch problematischen Promille Werten kommen. Ich weiß zudem wann, wo und wie viel ich trinke. Ich kläre vorab, wie ich nach Hause komme.

  • 30. haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
  • nein
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo Michi. Herzlich willkommen im erlauchten Kreise...
Vorab (bevor sich die Profis um den FB kümmern) einige Anmerkung zum Allgemeinen:

Die Angabe auf die 3. Kommastelle ist ganz schöner Quatsch, spielt aber keine Rolle. Die MPU ist mit >=1,6 sicher.
Ich persönlich halte den Wert aber für äußerst strittig, weil:
1) Wer bitteschön will den Zeitpunkt der TF festlegen, wenn du irgendwann von passanten gefunden worden bist?
2) Im Zweifel braucht man wohl 2 BAK innerhalb 30 min um eine rückrechnung zu machen. Ausnahme: Innerhalb von 2 h zählt der gemessene BAK als offizieller Wert (hat mir der Richter persönlcih so gesagt)
Im allgemeinen ist ein RA bei Alkdelikten rausgeworfenes Geld...die sache mit der Rückrechnung lohnt sich aber m.M. nach zu hinterfragen und anzuzweifeln

Ist das Trinkende irgendwo schriftlich vermerkt ? Akteneinsicht?

Normalerweise bekommt die Polizei die BAK mitgeteilt und leitet das auch zeitnah zur Fsst. Wie schnell diese reagiert ist völlig randomisiert! Zwischen Tagen und Monaten kann das alles sein, es wurde auch schon von Jahren berichtet!
Sie teilt dir die Zweifel an der Eignung mit und räumt dir 2-3 Monate Frist ein ein Gutachten vorzulegen, dass die Zweifel ausräumt. die frist ist bewusst kurz gehalten, weil du die FE noch hast, aber eine große Gefahr für die Allgemeinheit ausstrahlst. Für Verlängerung der Frist gibt es so gut wie keinerlei Gründe. Legst du nix vor wird FE entzogen. Alternative wäre du verzichtest freiwillig

Ich habe ihn mir offiziell entziehen lassen.
Nachteil: Bescheid kostet Geld. Bei mir 140 EUR
Vorteil 1: Zeitgewinn. Bis zum Bescheid vergingen bei mir dann 6 Wochen....das war mir das Geld Wert
Vorteil 2: Gegen Bescheid kann man rechtsmittel einlegen (in Praxis ist das aber eigentlich sinnlos)

Aufforderung und Verfahren haben NICHTS miteinander zu tun !!!

frühest möglicher Zeitpunkt für MPU ist 6 M nach TF (wenn man mit KT ins rennen geht) . Vorher mpu machen ist rausgeschmissenes geld, weil das GA negativ sein muss. Den Zeitpunkt bestimmst du, nicht die fsst. du könntest mit KT frühestens mitte Januar zur MPU und bitte sofort mit der Vorbereitung anfangen. GA hättest ca. 4 Wochen nachher (auch sehr unterschiedlich).
meldet sich also fsst noch vor Dezember....wird FE wohl entzogen oder wird zumindest knapp.

Positiv für dich:
- es war nachts und am WE
- 1 Schluck weniger und es wäre gar nichts passiert ( 1,44 vs 1,6???)
- du warst mit deiner BAK voll am Limit mit verheerenden sturz usw...meint du hättest ums verrecken nicht weitersaufen können, warst an noch mehr alk nicht gewöhnt

Für mich klarer fall von KT und definitiv keine AB
 

Michi

Benutzer
Hallo Rübezahl,
Danke erstmal für deine schnellen Infos! Mir wurde gesagt, dass die Staatsanwaltschaft meine TF der FSST meldet, weshalb meine Anwältin gerade versucht die Frist bis zur Einreichung der Unterlagen bei der Staatsanwaltschaft hinauszuzögern, eben damit ich die 6 Monate Zeit habe! Bringt das jetzt also nichts?

Die Anwältin habe ich eingeschaltet, bevor ich wusste, wie genau ich gefunden wurde, dann wäre meine verteidigungsstrategie anders gewesen. Sie hat aber nichts davon gesagt, dass man den errechneten Promille Wert anzweifeln kann, sollte ich sie darauf nochmal ansprechen? Zwar wurde kein 2. Wert für BAK genommen, jedoch konnte Nachtrunk oder wie das heißt ausgeschlossen werden, weil ich ja schon im Krankenhaus war.
Und nein das Ende meines trinkens ist nirgendwo Vermerkt, auf eine halbe Stunde genau kann es niemand sagen.

Dauert es tatsächlich 4 Wochen bis das Gutachten da ist? Ich dachte man bekommt direkt bei der MPU Bescheid, ob Man bestanden hat?

Übrigens: atemalkohol war gegen 04:15 1,44 BAk war dann um ca. 04:30 ähnlich hoch, und zurückgerechnet eben 1,6....

Die RA meinte man könnte die Belehrung anzweifeln da ich nicht mal orientiert war als mich die Polizistin belehrt hat (habe daran auch keine Erinnerung). Ich habe auch schon eine VP kontaktiert, sie meinte bei der FSST in meinem Landkreis wäre die Frist meist nur 6 Wochen und ich sollte anfangen mich vorzubereiten, habe schon Termine bei ihr gebucht, um mich nochmal zusätzlich vorzubereiten. Sie meinte auch, das trotz evtl. Einstellung des Verfahrens eine MPU auf mich zukommt... naja das zieht einen Wahnsinns Rattenschwanz nach sich!
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Weiterleiten tut das eigentlich die Polizei mit ihrem Bericht. wenn niemand weiß wann du aufgehört hast zu trinken und keine 2. BAK hast....wie will man dann wissen ob du schon 3h im Abbau warst oder eigentlich noch im Anfluten? Ich würde den Fakt abklären lassen. wann wurdest gefunden?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
6 Wochen ist organisatorisch fast ausgeschlossen. Da musst erst mal einen Termin bekommen irgendwo. mit Erstellung etc. ist das dann heftig.
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Und ganz wichtig: Aussagen zu Themen von Leuten, die nicht vom Fach sind...würde ich sehr kritisch sehen. Die Psych. Wissen über ihre Aufgabe Bescheid...und von sonst nichts.
 

Michi

Benutzer
Ich wurde gegen 02:20 Uhr gefunden, heißt das, falls ich bis meinetwegen 2 uhr getrunken habe und da noch 15 min lag, dass ich evtl. Beim fahren des Fahrrades weniger Promille hatte, da ich noch in der anflutphase war? Sollte ich damit nochmal zu der RA gehen? Sie hat noch nichts an die Staatsanwaltschaft geschickt. Übrigens meinte die VP, dass die Staatsanwaltschaft sich bei der FSST meldet. Macht sie das unseriös?
 

Andi18

MPU Profi
Was das Fahren mit dem Fahrrad angeht, muss Dir dieses bewiesen werden. Glaube deine RA weiß genau dagegen vorzugehen. Warum sollte es ein Beweis sein, dass der Fuß auf dem Pedal war? Kann im stehen auch passiert sein, vlt wolltest das Pedal zum schieben lediglich anderst positionieren und bist dann drüber geflogen? Vlt war mit dem Pedal/Fahrrad auch was defekt?
Bitte poste hier die juristische Entwicklung.
 

Michi

Benutzer
Naja, meine RA meinte, es wäre besser einen auf Einsicht zu machen und zu beteuern, dass es einem leid tut. Es war halt wirklich ein Bein über dem Fahrrad ein Bein unter dem Fahrrad und der linke Fuß noch an der Pedale, das wäre wohl so eindeutig, dass man nicht viel machen kann. Ich hab aber auch schon gedacht, das wenn man bereut, man die Fahrt mit dem Fahrrad ja quasi zugibt, deswegen hab ich die Hoffnungen, irgenwie um die MPU herumzukommen, mit der Zeugenaussage aufgegeben. Ich denke auch sie sieht die strafrechtliche Seite und ihr Hauptanliegen ist es, mich davor zu schützen, vorbestraft zu sein. Denke das Probleme is, das sie nicht auf Verwaltungsrechtspezialisiert ist und die MPU da in den Hintergrund gerät.
 
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Andi18

MPU Profi
Sobald du es zugibst ist die mpu gebucht.
mMn wirst Du mit dem Bereuen keine Vorteile bekommen, welche sollten das auch schon sein? 5 Tagessätze weniger Geldstrafe? Für die mpu selbst bringt dir das nichts.
Gib die Vorteile nicht aus der Hand, solange das läuft gewinnst Du die Zeit.
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Dieser Fall wirft so viele Fragen, dass er megaspannend ist

Warum leid tun und vor wem? auf Fahrrad gibts keine Verhandlung. Strafbefehl und fertig.
Spielt es eine Rolle, dass du gar keine Polizeikontrolle hattest, sondern einfach gefunden wurdest?
Zwischen Finden und BAK liegen >2h - darf man da überhaupt ohne 2. BAK rückrechnen?...Irgendein Schlupfloch werden die schon haben.
Bei Lichte Betrachtet warst du mit 1,44 schon so 2 h im Abbau (bis 2 gesoffen und ca. 2:30 war alles drin und du hattest dein Maximum. Mit der kleinstmöglichen Abbaurate wären das zur Fundzeit 1,64 und beim unfall ca. 2 uhr ca. 1,60. Das wäre dein günstigster Fall. Das hieße....MPU.
Für meinen Geschmack allerdings sind da ziemlich viele "ca." drin. Aber wer weiß mit was die dann diese Unwägbarkeiten dann entkräften und offiziell Zweifel an der Eignung anmelden dürfen. bin gespannt.
Deine RA wird da wenig tun können, denn die Aufforderung MPU zur Entkräftung kann fsst stellen, wenn die Vorraussetzung erfüllt ist-braucht kein strafbefehl etc dafür. Das ist auch nicht anfechtbar (der FE Entzug per Bescheid dann schon)
 

Michi

Benutzer
Auf Fahrrad gibt's keine Verhandlung? Wie ist das gemeint? Meine RA meinte Sie versucht um eine Gerichtsverhandlung herum zu kommen. Die RA meinte wenn man Reue vor dem Staatsanwalt zeigt, wird einem das positiv ausgelegt. Mein Fall is wirklich außergewöhnlich, hab schon mit soo vielen Leuten gesprochen, RA, VP, Bekannten Polizisten, mit jemand, der in der Behörde sich um mpu Angelegenheiten kümmert, suchtberatern, sozial arbeiten etc... jeder sagt was anderes, das macht es nicht leichter. werde euch informieren, wenn es was neues gibt!
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Solange du nicht Widerspruch gegen Strafbefehl einlegst...wird sich kein Gericht im Land per Verhandlung mit sonem firlefanz wir 1,6 auf dem Rad beschäftigen...Deine RA ist suspekt und scheint sich etwas wichtig zu machen. Möglicherweise um bissl was abzustauben?
 

Michi

Benutzer
Hatte eigentlich das Gefühl, dass sie sehr engagiert ist, die RA ist noch recht jung und die ältere Schwester einer ehemaligen Mitschülerin. Aber vielleicht macht sie meinen Fall größer als er ist, es gibt ja tatsächlich andere Probleme, mit denen sich Gerichte befassen müssen.
 

Andi18

MPU Profi
Solange du nicht Widerspruch gegen Strafbefehl einlegst...wird sich kein Gericht im Land per Verhandlung mit sonem firlefanz wir 1,6 auf dem Rad beschäftigen...Deine RA ist suspekt und scheint sich etwas wichtig zu machen. Möglicherweise um bissl was abzustauben?
da stimme ich Dir diesmal nicht zu. Die StA wird sich natürlich drum kümmern, sehr wahrscheinlich sogar nach §153a StPO Dir eine vereinfachte Verfahrenserledigung anbieten mit dem Anreiz keine Punkte, keine Vorstrafe etc. - ist Standard und entspricht keinem Strafbefehl!
Aber, die Punkte kannst verschmerzen, Eintrag im FZ wird Dich auch nicht jucken, da Du nie bei 90 Tagessätzen landest, erst dann wäre die Vorstrafe offensichtlich! Somit bringen Dir die Vorteile nix, außer daß Du Zeit verspielst und damit die Trümpfe aus der Hand gibst und die Fsst sich irgendwann meldet.. Sollte also dieser Schrieb kommen, dann empfehle ich abhängig Deiner Strategie MPU und ob Du halt Zeit brauchst, auf dieses nicht einzugehen.. F.d.F. wird dannöffentliche Anklage erhoben, selbst dann ist die Frage ob ein Richter die Anklage zulässt..
PS: so einzigartig ist Dein Fall nicht ;)
 

Michi

Benutzer
Okay, wahrscheinlich bekommt man immer viele Meinungen, wenn man viele Leute fragt, das ist ja hier im Forum nicht anders. Ich denke von der StA wird es nicht als "besonderer" Fall behandelt. Ich bereite mich weiter auf die MPU vor und denke, wenn meine Angaben hier überprüft wurden, habe ich auch ein gutes Werkzeug um möglichst sicher durch die MPU zu kommen.
 

Andi18

MPU Profi
Genau so mach ich das auch.. würde Dir auch sehr empfehlen einen VP aufzusuchen, ohne dass ich Deinen FB bisher gelesen habe.
Wäre sehr interessiert daran den juristischen Verlauf dann zu erfahren.. melde Dir meinen natürlich dann auch.
 
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